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2096: Band 1 - Das Leben nach der Apokalypse
2096: Band 1 - Das Leben nach der Apokalypse
2096: Band 1 - Das Leben nach der Apokalypse
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2096: Band 1 - Das Leben nach der Apokalypse

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About this ebook

Das Wachstum der Weltbevölkerung konnte gestoppt werden! Solche Meldungen sind falsch! Im Gegenteil, die Weltbevölkerung bewegt sich unaufhörlich auf die 10 Milliarden-Grenzen zu. Alleine in Afrika wird sich nach den neusten Berechnungen bis Ende dieses Jahrhunderts die Bevölkerung von heute 1,1 Milliarden auf ca. 4.5 Milliarden vervierfachen. Die Weltklimatemperaturen steigen langsamer als befürchtet. Das ist möglich, aber sie steigen, und damit verbunden die Verschiebung von Klimazonen. Kornkammern werden zu toten Wüsten, aber immer mehr Menschen brauchen Nahrung und Wasser. Vor der Wirklichkeit in den Fragen Bevölkerungsentwicklung und Klimawandel die Augen zu verschliessen wird ein böses Erwachen zur Folge haben. In diesem Buch beschreibe ich am Beispiel des Kantons Zürich, wie die Welt in einigen Jahrzehnten aussehen wird, wenn uns Klimawandel und Bevölkerungswachstum an die Wand gefahren haben. Hunger nach Nahrung und Wasser lassen uns Kriege, Elend und Vernichtung erleben, wie es die Menschheit noch nie in ihrer ganzen Geschichte gesehen hat. Es wird in einem Ausmass geschehen, dass alles Dagewesene in den Schatten stellen wird. Unsere Staatsformen werden abgelöst durch Anarchie, unser humanistisches Recht durch das Recht des Stärkeren und unser soziales Denken durch Mord und Totschlag ersetzen. Die Frage, ob sich eine solche Apokalypse einstellen wird, ist dieselbe Frage, wie die nach einem alles zerstörenden Meteoriteneinschlag, die Frage lautet nicht ob – sondern wann.
LanguageDeutsch
Release dateDec 1, 2014
ISBN9783735706089
2096: Band 1 - Das Leben nach der Apokalypse
Author

Kurt Schmid

Kurt Schmid studierte Volkswirtschaft an der Universität Wien. Seit 1998 ist er Bildungsökonom und Projektleiter am Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw). Er verfasste zahlreiche Publikationen zu Themen der beruflichen Bildung mit Arbeitsschwerpunkten in den Feldern: Schulwahl und Bildungsstromprognosen, Nutzen beruflicher Weiterbildung, Qualifikationsbedarfsforschung sowie diverse internationale Vergleichsstudien zu Berufsbildungssystemen, SchülerInnenleistungen, Schulgovernance, Schulfinanzierung sowie zu Berufsbildungsreformprozessen (Know-how Transfer Lehre / WBL work based learning).

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    Book preview

    2096 - Kurt Schmid

    USA

    Vorwort

    Klima- und Bevölkerungsentwicklung und ihre möglichen Folgen in einigen Jahrzehnten.

    Die Geschichte, wie in diesem Buch beschrieben, soll mögliche Folgen unserer Ignoranz gegenüber der Natur und der hemmungslosen Vermehrung der Masse Mensch am Beispiel des Kantons Zürich aufzeigen. Wie schnell gewohnte Ordnung ins Chaos kippen kann, zeigen uns unzählige Beispiele aus Krisen- und Kriegsgebieten. Wie aus einem liebenden Gatten und fürsorglichen Vater eine Bestie werden kann, ist uns, spätestens seit den Gräueln des Zweiten Weltkrieges hinreichend bekannt.

    Ist ein Szenario wie in 2096 beschrieben überhaupt möglich? Das kann ich nur mit einem überzeugten JA beantworten. Unser gesamtes globales System von Ernährung, Wasser und Energie ist sehr viel fragiler als sich die meisten Menschen bewusst sind.

    Stellen sie sich nur einmal ein Kleinszenario vor: die Schweiz vierzehn Tage ohne Strom. Was wären die Folgen? Das Wasser muss mit Pumpen zu den Haushalten geführt werden, die Wasserleitungen versiegen. Die Wasserkästen im WC sind leer, unsere Einkaufstempel bleiben geschlossen, der ÖV bleibt stehen, unsere Tiefkühlkost verkommt innert Tagen zu einem stinkenden Brei. Kochen ist nur noch auf dem Balkongrill möglich. Die Zapfsäule bleibt stumm – kein Treibstoff. Bankomaten verkommen zu toten Metallkästen. Telefon, Handy wie auch Internet: Rien ne va plusk! Die grossen Postsortieranlagen – stillgelegt, keine Briefe. Die Arbeitswelt käme zum Stillstand. Unser gesamter Alltag ist in irgend einer Form von Elektrizität abhängig. Was würde geschehen? Würden wir alle mit knurrendem Magen zu Hause sitzen und abwarten? Ich glaube nicht, wir würden versuchen, an Lebensmittel zu kommen, wenn nötig mit Gewalt. Es wäre die Geburtsstunde der Anarchie. Das von mir geschilderte Szenario: Klima- und Bevölkerungsentwicklung mit der Folge eines Zusammenbruchs jeglicher Ordnung ist darum eine sehr realistische Möglichkeit. Und es ist nur eine der möglichen Katastrophen. Es gibt weitere wahrscheinliche Ereignisse, die unsere gesamte Menschheit an den Rand ihrer Existenz bringen könnten. Der Grossausbruch eines Vulkans (z. B. Yellowstone) oder ein Asteroid (ab etwa zwei Kilometer Durchmesser) sind weitere. Bei diesen Ereignissen ist nicht die Frage, ob es geschehen könnte, sie finden mit Sicherheit statt. Die Frage lautet lediglich - wann? Heute? Morgen? In einer Million Jahre? In zehn Millionen Jahren – niemand weiss es! Tröstlich dabei ist, das Leben geht weiter auf dieser Erde, mit oder ohne Menschen. Eines Tages wird allerdings auch die Erde verschwinden. Wenn in ferner Zukunft unsere Sonne erlischt, dabei immer grösser wird und unter anderem auch die Erde in ihrem riesigen glutrotem Ball verschlucken wird. Es bleiben aber noch einige Milliarden Jahre Zeit, bis es so weit ist.

    Aber nicht erst in ferner Zukunft, sondern jetzt läuft die Menschheit auf einen Abgrund zu. Klimazonenverschiebung, Erwärmung und weiterhin ungezügelte Vermehrung, speziell in Afrika, sind Fakten, aber kaum jemand nimmt sie zur Kenntnis. Dieses Buch soll ein wenig helfen, sich über unsere nahe Zukunft einige Gedanken zu machen.

    Die Hoffnung, eine höhere Macht werde uns am Schluss vor der Katastrophe rettet, ist blanker Unsinn, das können nur wir Menschen selber tun.

    Kurt Schmid

    Oktober 2014

    Die Welt im Chaos

    Die Welt versunken im Chaos, unbeschreibliches Elend und Tod sind allgegenwärtig. Was ist geschehen?

    Seit Jahren toben weltweit Kriege um die letzten Ressourcen, um Öl, Metalle, Kohle aber auch um Wasser und Nahrung. Besonders um Wasser wird unerbittlich gekämpft, grosse Flüsse versiegen, lange bevor sie das Meer erreichen. Dämme werden gebaut zur Bewässerung der eigenen Landwirtschaft, die nachfolgenden Länder sitzen auf dem Trockenen. Vom Wasser abgeschnitten sein bedeutet Krieg.

    Auf der einen Seite werden die noch verfügbaren Ressourcen immer weniger, auf der anderen wächst die Weltbevölkerung unablässig weiter. Besonders dramatisch präsentiert sich die Lage in Afrika. Die afrikanische Bevölkerung hat sich innert weniger Jahrzehnte auf über vier Milliarden Menschen vervierfacht. Der Hunger, auf diesem Kontinent seit Langem ein gewohntes Bild, erreicht nun Dimensionen, die an Leid, Elend und Tod kaum zu übertreffen sind. Die Folgen treffen auch Europa hart. Die ungezügelte Vermehrung treibt immer mehr Menschen über das Mittelmeer nach Europa, zuerst Dutzende Millionen, später hunderte. Europa, selber betroffen von der globalen Lebensmittelverknappung, sieht nur eine Lösung des Problems, es versucht mit nackter Gewalt jegliche Einwanderung zu verhindern.

    Dramatisch verschärft wird die Weltsituation noch zusätzlich durch die Klimaveränderung. Aus Korn- und Reiskammern werden öde Wüsten. Dazu kommen weitere Phänomene, wie extreme Hurrikans. Ihre Stärke vervielfacht sich im Verlauf der Jahrzehnte. Sie werden immer mehr zu riesigen Wärme-Kampfmaschinen. Es entstehen Hurrikans mit bis zu zehn Billionen Watt kinetischer Energie, das entspricht einer fünfzehn Megatonnenbombe, die alle paar Minuten erneut gezündet wird. Klimaveränderung und Bevölkerungsentwicklung führen letztlich zum Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung und Wasserwirtschaft. Die Welt stürzt brennend ins Chaos, Regierungen werden hinweggefegt, das Gewaltmonopol des Staates ist Vergangenheit, der Pöbel übernimmt die Macht.

    Wie erleben die Menschen dieses Chaos? Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den Kanton Zürich. Lassen wir uns erzählen, wie Menschen hier mit dieser gewaltigen Herausforderung fertig werden. Warum Zürich? Warum nicht? Es könnte genauso gut irgend ein anderer Ort auf dieser Welt sein.

    Kommandant Grob erzählt uns vom Alltag seiner Truppe, die sich behaupten muss in einer Welt ohne Rechtsordnung, in einem mörderischen und anarchistischen Sumpf. Wie sie täglich ihr Leben riskieren im Kampf gegen Mafia, rechtsradikale Gewaltverbrecher und einem zu Allem entschlossenen Mob.

    Er erzählt wie es ist, in dieser Welt zu leben, nachdem Milliarden von Menschen durch Hunger, Krankheit, Seuchen und Gewalt umgekommen sind und die Nationalstaaten mehr oder weniger führungslos im Sog der nackten Gewalt und Anarchie dahin dümpeln.

    Das Verhängnis

    Drehen wir das Rad der Zeit zurück. Benötigte die Menschheit rund zweihunderttausend Jahre, um bis zu Beginn des neuzehnten Jahrhunderts auf eine Milliarde anzuwachsen, brauchte es nur noch gut hundert Jahre bis zu der Zahl von zwei Milliarden. Anschliessend nur noch etwa fünfzig Jahre für eine weitere Milliarde. Die Kadenz für jede weitere Milliarde wird immer kürzer.

    Der ungezügelte Hunger, der sich weiterhin stark vermehrenden Weltbevölkerung verbraucht von allem mehr. Von Nahrungsmitteln, Energie, Treibstoffen und allem, was sonst noch benötigt wird, als längerfristig zur Verfügung steht. So verbraucht die Menschheit eineinhalb bis zweimal so viele Ressourcen, wie auf der Erde durch Nachwachsen zur Verfügung stehen.

    Die Folgen sind absehbar, irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Lebensmittelversorgung zusammenbricht. Die Folgen sind dramatisch, verteuern sich doch die noch vorhanden Lebensmittel derart, dass normale Menschen sie sich nicht mehr leisten können. Essen wird immer mehr zu einem Luxusgut, das sich nur noch Wenige kaufen können.

    Immer mehr Nationalstaaten werden unregierbar, die Regierungen stürzen wie Dominosteine. Die staatlichen Organe und Ordnungen gehören der Vergangenheit an. Nun gilt die Macht des Stärkeren, die Anarchie triumphiert, sie schwingt das Zepter und fordert ihren Tribut. Die Schwächeren verlieren Hab und Gut und meist auch ihr Leben. In vielen Ländern geht die einzige Form von Ordnung nur noch vom organisierten Verbrechen aus. War es früher lukrativ, mit Drogen, Menschen und Waffen zu handeln, wird es nun der Lebensmittelhandel. Generierte das organisierte Verbrechen um die Jahrtausendwende geschätzte sechs- bis siebenhundert Milliarden Gewinn mit Drogen und Menschenhandel, explodieren die Erträge aus dem Lebensmittelhandel in die Billionen.

    Wer über keine Reserven verfügt, musste sich anderweitig zu helfen wissen oder an Hunger sterben. Kinder verkaufen ihren Körper, oder werden von ihren Eltern zur Prostitution gezwungen. Alternativ bleibt nur noch zu stehlen und rauben, wenn man überleben will. Viele sind gezwungen, sich am Fleisch von Menschen zu vergreifen, Kannibalismus von schrecklichem Ausmass wird zur Normalität.

    Die von Europa produzierten Lebensmittel reichen für die Masse Menschen hinten und vorne nicht mehr. Dazu kommt noch der immer gewaltiger werdende Strom von Millionen Hungerflüchtlingen aus Afrika, die versuchen, über das Mittelmeer Europa zu erreichen. Europa verzeichnet selber Millionen an Hungertoten, da ist kein Platz für Flüchtlinge, woher auch immer sie kommen. Wer selber Hunger leidet, ist weder in der Lage noch Willens, das Überlebensnotwendige zu teilen.

    Der Kampf um das letzte Reis- und Weizenkorn hat längst begonnen - und das weltweit. Hungernde fallen wie Heuschreckenschwärme über die Länder her, die noch über Lebensmittel verfügen. Millionen bezahlen mit ihrem Leben, die ersten Opfer sind die Schwächsten: Alte, Kranke, Frauen und Kinder. Es fehlt ja nicht nur an Nahrung. Medikamente, Winterkleider, Krankenpflege - einfach alles Notwendige ist kaum noch verfügbar. Kranke und Gebrechliche sind chancenlos, ihnen bleibt nur der Tod durch Hunger, Krankheit oder Selbstmord. Die Zahl von zehn Milliarden Menschen reduziert sich in einer schrecklichen Weise und Geschwindigkeit. Die Verantwortlichen auf der ganzen Welt beschuldigen sich gegenseitig, nicht viel früher dafür gesorgt und verhindert zu haben, dass eine solche Katastrophe geschehen konnte. Ist es möglich, dass diese Ereignisse überraschend kamen und nicht vorhersehbar waren? Die Antwort darauf ist ein klares – NEIN! Es war vorhersehbar!

    Die Situation in der Schweiz

    Die Schweiz, inzwischen ein Land mit knapp elf Millionen Einwohnern. Zu Beginn der Krise war in der Schweiz noch eine breite Solidarität für die Hungernden der Welt zu verspüren. Diese Solidarität wurde pulverisiert, als der Hunger wie eine Bestie auch über die Schweiz hereinbrach. War die Landwirtschaft schon früher nicht in der Lage, die eigene Bevölkerung mit nur etwa zwanzig Prozent in der Schweiz produzierter Lebensmittel zu versorgen, sank diese Quote nun endgültig unter die zehn Prozentmarke.

    Der Bevölkerung wurde über Jahrzehnte immer vorgegaukelt, der Versorgungsgrad liege bei stabilen sechzig Prozent. Das war aber nur möglich, weil die Schweiz den Grossteil an notwendigen Futtermitteln wie Soja oder Mais aus dem Ausland bezog, produziert auf einer Fläche von der Grösse der gesamten Landwirtschaftsfläche der Schweiz. Nun standen diese Flächen nicht mehr zur Verfügung, dadurch war die Schweiz genötigt, noch viel mehr Lebensmittel zu importieren zu Preisen, die für die meisten Menschen unerschwinglich wurden.

    Der Slogan „das Boot ist voll" war nun allgegenwärtig. Das Wenige, das noch zur Verfügung stand, zu teilen, war kein Thema mehr.

    Das war die Situation 2076, inzwischen hat sich die Situation weltweit dermassen verschärft, dass auch die Schweiz gezwungen wird, zu immer radikaleren Mitteln zu greifen. Der Ansturm von Hungerflüchtlingen mit dem Ziel Europa wird immer grösser. Die Flüchtlinge werden in ihrer Not immer radikaler und gewalttätiger.

    Auf Flüchtlinge, die es schaffen, irgendwo über die grüne Grenze in ein Land einzudringen, wird gnadenlos Jagd gemacht. Die Schweiz im Herzen Europas wurde in der Folge an der gesamten Grenze massivst bedrängt. Sie war gezwungen, die Restarmeebestände an der Grenze zu verteilen, und sie gestützt auf den Artikel 58 Absatz 2 der Bundesverfassung für subsidiäre Einsätze der Grenzwacht und Polizei zu unterstellen, sofern diese Organisationsstrukturen überhaupt noch vorhanden waren.

    Die Gesetze wurden ersetzt durch das Faustrecht des Stärkeren und erreichten ein bis dahin unbekanntes Mass an Gewalt und Brutalität.

    Der internationale Handel brach zusammen und war kaum noch existent, aus diesem Umstand resultierte eine hohe Arbeitslosigkeit. Die Technologien, die ganzen Multimedia-Übertragungssysteme, Satellitenverbindungen, überhaupt alle die modernen Kommunikations- und Transportmittel waren grösstenteils nicht mehr in Betrieb oder mangels Wartung nicht mehr zu gebrauchen. Die Welt und damit auch die Schweiz hatte einen Schritt um mindestens zweihundert Jahre rückwärts gemacht.

    Der Schweiz war es dank ihres Reichtums für kurze Zeit möglich, genügend Lebensmittel aus dem Ausland zu beschaffen. Bald war der Punkt erreicht, an dem auch dies nicht mehr gelang und die staatliche Ordnung kippte. Auch in der Schweiz griff die Anarchie immer stärker um sich und nahm weite Teile des Landes in den Würgegriff. Die staatliche Ordnung zerbrach und es herrschte dasselbe Chaos wie in den umliegenden Ländern.

    Ab nun beherrschten Hunger und nackte Gewalt den Alltag. Nach Jahren von Hunger, Mord, Plünderung und Zerstörung wurde es den meisten Menschen klar, dass dieser Zustand keine Lösung sein konnte. Es brauchte dringend einen Weg aus der Spirale von Gewalt und Verbrechen. Die horrenden Lebensmittelpreise zwangen zur Selbsthilfe durch eigene Produktion, wer das verpasste, oder zu faul war, stand vor der Verelendung und litt Hunger. Viele versuchten, sich durch Raub und Überfälle mit dem Notwendigsten zu versorgen. Nicht zu vergessen die grosse Anzahl von Abgetauchten, die sich illegal im Land aufhielten, auch sie konnten nur auf dem Weg der illegalen Beschaffung an Nahrung kommen. Dieser Zustand musste ein Ende finden.

    Das Licht am Ende des Tunnels

    Dieses unbeschreibliche Elend und die Gewalt waren die Geburtsstunde eines neuen Zusammenlebens. Das Gebot der Stunde hiess, man musste sich zusammenraufen, um gemeinsam das Leben und die Zukunft zu meistern. Das war nur möglich mit Innovation und Kreativität. Diese zwei Begriffe prägten eine neue Zeit: gemeinsam anpacken und Lösungen suchen, um all die Probleme zu mildern. Zürcherinnen und Zürcher beschritten diesen Weg als Erste.

    Spannend sah dieser Weg aus. Es gab kaum noch ein Flachdach, eine leer stehende Fabrikhalle oder Büroräume, die nicht zu Produktionsnutzflächen umgewandelt wurden für die Herstellung von Nahrungsmitteln. Die meisten dieser Räume eigneten sich vorzüglich und das angebaute Gemüse gedieh prächtig.

    Eine der günstigsten und einfachsten Methoden war es, Palette mit einem Rahmen zu versehen und dann mit Erde zu füllen. Diese Produktionsart hatte auch den grossen Vorteil, dass es keine Rückenschmerzen gab beim Anpflanzen, Jäten und Ernten. Meteorwasser wurde überall gesammelt und zur Bewässerung dieser Kulturen genutzt.

    Auch die notwendige Energie wurde schon in einer frühen Phase und möglichst kleinräumig produziert, sei es durch Kleinstwasserkraftwerke oder Solarpanels.

    Die Lage begann, sich zunehmend zu stabilisieren, inzwischen zeichneten sich wieder rudimentäre staatliche Strukturen ab, die Schweiz verfügte teilweise noch über Reste der ehemaligen Polizei, Armee und des Grenzwachtkorps. Sie hatten unter anderem die Aufgabe, sich illegal im Land aufhaltende Personen in streng gesicherten Sonderlagern unterzubringen. Aber nicht nur die Grenzsicherung brauchte eine neue Organisationsstruktur, auch im Landesinneren wurden wieder kantonale Einheiten aus Polizei und Armee gebildet. Diese Organisationen wurden SMP - Sondereinheit der Militärpolizei getauft. Diese kantonal aufgestellten SMP wurde mit weitreichenden Spezialbefugnissen ausgestattet, sie waren keiner übergeordneten Behörde unterstellt. Der Grund dafür war einfach: Es gab keine mehr.

    Das Leben im Kanton Zürich bis 2096

    Mein Name ist Simon Grob, ich bin Chef der SAPZ, das Kürzel für „Sondereinheit der Armee und Polizei des Kantons Zürich", mein Rang ist der eines Oberst. Meine Aufgabe ist es, für Ruhe und Ordnung zu sorgen, was in Anbetracht der Situation schon längst nicht mehr im gewünschten Umfang möglich ist. Ich leite eine erfahrene Kampftruppe, um Rechtsradikale, Mafiabanden und was es sonst noch an Verbrechern gibt, die den Bewohnern unserer Stadt und des Kantons das Leben schwermachen, zu bekämpfen. Eine staatliche Ordnung, wie wir sie über lange Zeit als Selbstverständlichkeit erlebt haben, gibt es nicht mehr. Chaos und Anarchie haben in weiten Teilen des Landes unser Rechtssystem abgelöst, sie bestimmen nun unseren Alltag. Ich möchte einen Eindruck verschaffen vom Alltag meiner Truppe im gefährlichen Einsatz gegen schwerbewaffnete Verbrecher.

    Dank frühzeitiger Verschmelzung von Teilen der Armee mit den Polizeikorps und Restbeständen des Grenzwachtkorps ist es dem Kanton Zürich gelungen, eine rudimentäre Ordnung aufrecht zu erhalten. Auch haben kluge Köpfe in der Regierung, zu einer Zeit, als es noch möglich war, die Finanzierung dieser Truppe auf Jahre gesichert. Damit ist der Kanton Zürich privilegiert gegenüber den meisten anderen Kantonen, in denen zum Teil nur noch das nackte Chaos herrscht. Wir behielten die Bezeichnung SAP, die der Bund ursprünglich kreierte, ergänzten es aber für Zürich mit einem Z, die SAPZ für Sondereinheit der Armee und Polizei.

    Nachdem sich vor zwei Jahren meine Frau von mir trennte, bin ich nun voll und ganz mit meinem Beruf verheiratet.

    Vor Kurzem feierte, oder besser, verschlief

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