Unternehmens-Wachstum: Analyse, Planung und Finanzierung
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Die Inhalte zu Wachstumsvorhaben basieren auf eigenen operativen Erfahrungen des Autors in Managementfunktionen und auf erfolgreich durchgeführten Beratungsprojekten für Unternehmen. Teile der zusammengestellten Inhalte wurden bereits in einzelnen Fachartikeln veröffentlicht und für verschiedene Vorträge genutzt.
Größere Investitionen in Entwicklungsvorhaben, neue Fertigungsmaschine oder neue Vertriebskanäle können höhere Betriebsergebnisse erfordern. Eine Marktausweitung mit Ansprache neuer Zielgruppen oder einer regionalen Ausweitung wäre dann eine Option, die Erhöhung der Wertschöpfung eine andere. Die Zufuhr von Kapital für solche Maßnahmen erhöht die Kapitalkosten und bringt in der Regel Anforderungen an eine auskömmliche Verzinsung.
Neben dem Wunsch zur Erhöhung der Profitabilität gibt es eine Reihe von Gründen für Wachstumsziele. Allen gemeinsam ist aber die Erhöhung der Unternehmensrisiken. Um eine nachvollziehbare und objektivierte Entscheidung zu treffen, ist zunächst eine sorgfältige Analyse der Unternehmenssituation und der Marktbedingungen erforderlich, die Aufstellung von quantitativen und qualitativen Wachstumszielen, sowie eine abwägende Konzeption der geeigneten Wachstumsstrategie. Dabei ist das bisherige Geschäftsmodell infrage zu stellen und die Auswirkungen der Veränderungen, z.B. in der Wertschöpfungstiefe zu simulieren. Für einige Wachstums-Ziele ist eine Anpassung der Wertschöpfungskette vorteilhaft.
Die Planung und Umsetzung eines Wachstumsvorhabens ist auf jeden Fall sorgfältig zu planen und in einem iterativen Abwägungsprozess zu entwickeln. Anders als bei einer Unternehmensneugründung ist auf das bestehende Geschäft, die Mitarbeiter und Kunden Rücksicht zu nehmen und die entstehenden Risiken sind sorgfältig abzuwägen.
Jürgen Dr. Kaack
Dr. Jürgen Kaack studierte in Köln Physik und promovierte auf dem Gebiet der Festkörperphysik. In seiner Berufslaufbahn nahm er Managementfunktionen bei international tätigen und auch bei mittelständischen Unternehmen (z.B. SEL, BMW, AEG, debis) wahr. Er wirkte erfolgreich mit am Aufbau mehrerer Unternehmen. Als Managementberater besitzt er langjährige Erfahrung in der Unterstützung von Unternehmen. Er gestaltete als späterer Marketing- und Vertriebsleiter ma߬geblich Europas erfolgreichsten Mo¬bilfunk Anbieter debitel. Das Erreichen der Marktführerschaft und die Einführung innovativer Tarife und der sekundengenaue Abrechnung im deutschen Markt waren einige Ergebnisse. Das Konzept und die Gründung des auf Mehrwertdienste spezialisierten Netzbetreibers mcn-tele.com gehen auf seine Initiative und Vorarbeit zurück. Dr. Kaack hatte den Vorstandsvorsitz von der Gründung bis 2002 inne. Seit 2009 unterstützt er als Gründer der STZ-Consulting Group Unternehmen als Berater und Coach bei der Bewältigung von intern oder extern bedingten Änderungen, z.B. durch Wachstumsvorhaben. Ein Schwerpunkt liegt in der Ausgestaltung innovativer Ge¬schäftsmodelle sowie im Aufbau von Unternehmens-Kooperationen und Allianzen. Dr. Kaack leitete von 2007 bis 2009 das Innovations-Projekt T-City mit Gestaltung von über 40 kooperativ umgesetzten Breitband-Anwendungen. Heute unterstützt er Kreise, Kommunen und Stadtwerke bei der in der Regel kooperativen Umsetzung von Vorhaben zur Verbesserung der Breitband-Infrastruktur nach unterschiedlichen Geschäftsmodellen.
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Book preview
Unternehmens-Wachstum - Jürgen Dr. Kaack
Unternehmens-Wachstum
Vorbemerkungen
1. Gründe für Unternehmens-Wachstum
2. Neue Marktpotenziale durch Innovationen
3. Wachstumsziele und -strategien
4. Die Wertschöpfungskette zur Modellierung des Geschäftsmodells
5. Kooperationen für die Umsetzung
6. Business-Plan Erstellung als Meilenstein
7. Finanzierung des Wachstumsvorhabens
8. Verbesserung der Eigenkapitalquote
9. Mezzanines Kapital zwischen Eigen- und Fremdkapital
10. Investorensuche mit System
11. Inhalte einer Aktionärsvereinbarung und Garantien
12. Mit der richtigen Strukturierung und einem Maßnahmenkatalog zum Ziel
13. Teamerfolg vor Einzelerfolg bei Wachstumsvorhaben
Der Autor
Impressum
Vorbemerkungen
Diskussionen zu Wachstumszielen werden zum Teil kontrovers geführt. Nicht jedes Wachstums ist sinnvoll, in vielen Fällen ist Wachstum notwendig, um ein Unternehmen nachhaltig zu betreiben. Bei einem profitablen Geschäft ohne bedrohliche Änderungen bei Absatz, Marktpreis und Kosten ist ein Wachstum nicht immanent erforderlich. Start-up Unternehmen sind dagegen fast immer auf Wachstum angewiesen, um den Break-even für die Profitabilität zu erreichen.
Größere Investitionen in Entwicklungsvorhaben, neue Fertigungsmaschine oder neue Vertriebskanäle können höhere Betriebsergebnisse erfordern, um eine Amortisation zu erzielen. Die Zufuhr von Kapital für solche Maßnahmen erhöht die Kapitalkosten und bringt in der Regel Anforderungen der Investoren an eine auskömmliche Verzinsung. Eine Marktausweitung mit Ansprache neuer Zielgruppen oder einer regionalen Ausweitung wäre dann eine Option, die Erhöhung der Wertschöpfung eine andere.
Verstärkter Wettbewerb oder sinkende Marktpreise bei fehlenden Möglichkeiten zur Kostensenkung bei gegebenen Produktionsmengen kann ebenfalls eine Marktausweitung erforderlich machen. Höhere Stückzahlen führen meist zu sinkenden Stückkosten. Alternativ zur Erhöhung der Produktionsmenge bei gleichzeitiger Marktausweitung kann der gleiche Effekt durch Kooperationen erreicht.
Neben dem Wunsch zur Erhöhung der Profitabilität kann es somit eine Reihe von anderen Gründen für Wachstumsziele geben. Allen gemeinsam ist die Erhöhung der Unternehmensrisiken in Verbindung mit Wachstumsmaßnahmen. Um eine nachvollziehbare und objektivierte Entscheidung zu treffen, ist zunächst eine sorgfältige Analyse der Unternehmenssituation und der Marktbedingungen erforderlich, die Aufstellung von quantitativen und qualitativen Wachstumszielen, sowie eine abwägende Konzeption des geeigneten Wachstumspfads. Dabei ist das bisherige Geschäftsmodell insoweit infrage zu stellen, dass die Auswirkungen von Veränderungen, z.B. in der Wertschöpfungstiefe simuliert werden. Für einige Wachstums-Ziele wird eine Anpassung der Wertschöpfungskette vorteilhaft sein.
Nach Aufstellung eines Business-Plans für die Wachstums-Maßnahme können Chancen und Risiken der Maßnahmen gegen die Option eines Verzichts auf ein Unternehmens-Wachstum abgewogen werden. Kommen verschiedene Optionen in Betracht, sollten auch diese jeweils für sich bewertet und vergleichen werden. Eine Umsetzung ist nur dann sinnvoll, wenn die Risiken für eine Umsetzung nicht höher sind als die Risiken ohne Wachstum und Chancen und Risiken in einem akzeptablen Verhältnis zueinander stehen. Zusätzliche Risiken ohne signifikante Chancen sind eher zu vermeiden.
Bei der Umsetzung des ausgewählten Wachstumskonzeptes können Kooperationen als Mittel geprüft werden. In vielen Fällen erfordert die Umsetzung der Wachstumsziele Kapital. Sofern dies nicht aus dem operativen Geschäft generiert werden kann, ist zu entscheiden, ob Fremd- oder Eigenkapital besser zum Geschäftsmodell und den Zielen der Gesellschafter passen. Die Eigenkapitalquote ist in den Jahren seit 2005 deutlich angestiegen von ca. 23 % 2005 auf 29 % Bei der Entscheidung für eine Erhöhung des Eigenkapitals gibt es alternative Wege, unter denen das am besten zum Unternehmen passende zu wählen ist.
Die Planung und Umsetzung eines Wachstumsvorhabens ist auf jeden Fall sorgfältig zu planen und in einem iterativen Abwägungsprozess zu entwickeln. Anders als bei einer Unternehmensneugründung ist auf das bestehende Geschäft, die Mitarbeiter und Kunden Rücksicht zu nehmen und die entstehenden Risiken sorgfältig abzuwägen.
1. Gründe für Unternehmens-Wachstum
Viele Unternehmen und auch Volkswirtschaften streben nach Wachstum. Aber was sind eigentlich die Treiber des Wachstums und wie kann das Wachstum gefördert werden? Ein wichtiger Aspekt ist neben der tatsächlichen Kaufkraft die Motivation zu einem Kauf, um die notwendigen Kaufbedürfnisse zu befriedigen. Kaufkraft und allgemeine Einstellungen kann die Wirtschaft nur sehr bedingt beeinflussen. Warum streben Unternehmen nach Wachstum? Der Wunsch nach einer Steigerung der Erträge ist nur selten der Haupttreiber:
In der Produktion sind Mindeststückzahlen erforderlich, damit eine wirtschaftliche Auslastung erreicht wird. Neue Produktionsanlagen setzen die Mindeststückzahlen nicht selten herauf. Der höhere Produktions-Output muss dann aber auch am Markt abgesetzt werden!
Ähnliche Effekte entstehen durch den Bezug von Material und Halbfertigprodukten. Oft gibt es Mindestabnahme-Mengen, um überhaupt beliefert zu werden. Oder die Preisdegression bei der Abnahme von größeren Mengen ist entscheidend für die Erzielung wirtschaftlicher Produktionsbedingungen. Aber erhöhte Mengen an Vorprodukten erfordern eine Erhöhung der eigenen Produktion, da andernfalls die Finanzierung des Material- und Halbfertig-Lagers zu teuer wird. Auch in diesem Fall erfordert die erhöhte Produktion eine Steigerung der Vermarktung und damit Wachstum!
Der Wunsch oder die Notwendigkeit zur Schaltung von Werbestrecken erfordert oft zur besseren Verteilung der entstehenden Kosten entsprechend hohe Stückzahlen.
Die Amortisation von Entwicklungsvorhaben geht üblicherweise schneller voran, wenn höhere Stückzahlen des neuen Produktes abgesetzt werden. Je aufwendiger die Entwicklungsvorleistungen sind, desto höher ist dann oft der Druck zum Absatz größerer Stückzahlen!
Spezialisten sind in jeder Branche knapp. Um als Unternehmen für Spezialisten attraktiv zu sein, ist meist eine ausreichende Größe erforderlich.
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum ein Unternehmen wachsen will, wachsen sollte oder sogar wachsen muss, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Dabei gibt es einerseits Branchenindikatoren