Das Schwarzweiß-Handbuch
Agfa-Produkte für die kreative Schwarzweiß-Fotografie
Film / Papier / Chemie
qwer
Kreativität und Technik
Schwarzweiß repräsentiert auch heute noch Die unterschiedlichen Produkte, deren Einsatz
die professionelle Fotografie. Das Bild ohne und Verarbeitung werden beschrieben, alle
Farben ist Kunst, Kult und Nostalgie. technischen Spezifikationen aufgeführt. Ob ein
Es dokumentiert das Zeitgeschehen in Journa- einzelner Film oder ein bestimmtes Papier –
lismus, Wissenschaft und Technik und fängt oder unser gesamtes Sortiment: Agfa bietet
den Augenblick ein in der Reportage. alle Bausteine in zeitgemäßen Technologien.
Für ein perfektes System Schwarzweiß.
Sich auf Schwarzweiß zu beschränken, eröffnet
die vielfältigsten Ausdrucks- und Gestaltungs-
möglichkeiten. Jeder Fotograf steht dabei im
Spannungsfeld von klassischer Technik und
modernem Material. Wer wirklich gestalten
will, der sollte alle Arbeitsmittel und Werkzeu-
ge kennen. Nur dann lassen sich kreative oder
technische Schwerpunkte herausarbeiten –
kann der Fotograf seine eigene Handschrift
entwickeln. Und in der Schwarzweißfotografie
gibt es mehr Gestaltungsmöglichkeiten als in
vielen anderen Bereichen.
Variabilität – Variabilität –
der Reiz des SW-Systems 7 Analog & Digital 15
4
Die Schwarzweiß-
Chemikalien
Allgemeine Hinweise 49
Kurzbeschreibung der Produkte
Technische Daten und
Verarbeitungshinweise
Bildtonsteuerung
5
Die Schwarzweiß-Filme
Wirkung klassisch, Technik modern
1. Empfindlichkeit 1. Lichtverhältnisse/Motivbewegung
2. Gradation/Kontrastverhalten 2. Motivkontrast/Beleuchtungskontrast
3. Schärfe 3. Detailwiedergabe/Nachvergrößerung
Für die individuelle Anpassung bieten sich Gradationskurven garantieren eine reichhaltige
spezifisch ausgearbeitete Entwicklervarianten Übertragung des Tonwertreichtums der Aufnah-
(s. Rubrik Verarbeitung) an. me. Eine fein differenzierte Grautonskala, die
saubere Durchzeichnung der Lichter und
Das Agfa SW-Filmsortiment Schatten führen zu einer authentischen Bild-
übertragung.
Die Breite und Auswahl des Agfa Film-
sortiments ist durch eine klare Zielsetzung
Die Soforthärtungstechnologie im Produktions-
definiert: keine Komplexität im Sinne von
prozeß garantiert eine hohe Konstanz der sen-
unzähligen Produkten, sondern die absolute
sitometrischen Eigenschaften Empfindlichkeit,
Konzentration auf ein überschaubares,
Gradation und Latentbildverhalten. Mit der
kompaktes Sortiment. Eine Forderung aus der
besonders wirkungsvollen AHU-Schicht (Anti
Praxis wird realisiert, welche die Anwendung
Halo Unterguß) bietet Agfa einen hervorragen-
und Kombination untereinander erheblich ver-
den Lichthofschutz. Damit lassen sich Un-
einfacht.
schärfen durch Lichtstreuungen in der Schicht
nachhaltig unterdrücken. Hinzu kommt die auf
Die Produkte langer Erfahrung beruhende Zuverlässigkeit in
Alle Agfapan Professional-Filme sind panchro- der Produktion. Nur so wird die Voraussetzung
matische SW-Negativfilme. Ihre Qualitäts- für die Forderung der professionellen Fotogra-
eigenschaften sind auf die Anforderungen pro- fie nach absolut gleichmäßigen Emulsionen
fessioneller Anwendung ausgerichtet. Jedes geschaffen.
einzelne Produkt verfügt über ein ausgezeich-
netes Leistungsverhältnis zwischen Bild-
qualität (Schärfe/Feinkörnigkeit) und Empfind-
lichkeit. Die geradlinigen, langgestreckten
8
Agfapan APX 100 Agfa Scala 200x
Professional Professional
Dieser Universalfilm kombiniert ausge- Der SW-Diafilm für den direkten Weg zum
zeichnete Bildqualität mit universell einsetz- Positivbild. Ohne Umwege kann das Dia proji-
barer Empfindlichkeit. Er bietet sich für ein ziert werden, ohne Prints dient es direkt als
sehr breites Aufnahmespektrum an, welches Druckvorlage bzw. Scanvorlage für eine digita-
beispielsweise sowohl Portrait- als auch Land- le Weiterverarbeitung (Bildnachbearbeitung,
schafts- und Sachaufnahmen umfassen kann. Layout). Hervorragende Bildqualitätsdaten
Der variable Einsatz bis ISO 200/24° ist durch (Schärfe, Feinkörnigkeit) in Kombination mit
die Push-Entwicklung möglich. einer Grundempfindlichkeit von ISO 200/24°
machen diesen Film für viele Anwendungs-
bereiche äußerst interessant. Die Gradation ist
Agfapan APX 400 so abgestimmt, daß sie dem Agfachrome RSX
II 100 Professional entspricht. Profis müssen
Professional
sich bei der Kontrastbewertung des Motivs
Der APX 400 gilt als der absolut zuverlässige
nicht umstellen. Durch Pushen kann die Emp-
Partner für wechselnde Lichtverhältnisse, bei
findlichkeit weiter gesteigert werden:
denen Empfindlichkeitsreserven gefragt sind.
Er ist nicht auf seine ISO 400/27°-Basis Push 1: ISO 400/27°
begrenzt, sondern läßt sich durch eine Push 2: ISO 800/30°
empfindlichkeitssteigernde Entwicklung (Pus- Push 3: ISO 1600/33°
hen) bis zu ISO 800/30° nutzen. Der APX 400
bietet somit ein breites Anwendungsspektrum. Die Push-Entwicklung bewirkt eine gering-
Er kann sowohl als Allroundfilm zum Einsatz fügige Reduzierung der Maximaldichte und
kommen als auch in Grenzbereichen wie der eine Aufsteilung der Gradation. Dieser Effekt
Available Light-Fotografie bei geringen kann bildmäßig vorteilhaft umgesetzt werden
Beleuchtungsstärken weiterhelfen. Wenn (Erhöhung der Bildkontraste), da der Film in
schnelle Bewegungsabläufe oder Tele- der Basisempfindlichkeit eher kontrastausglei-
aufnahmen ohne Stativ anstehen, erzielt die- chend reagiert. Durch die Pull-Entwicklung
ser Film hervorragende Ergebnisse. Der APX reduziert sich die Empfindlichkeit auf
400 gestattet trotz seiner hohen Empfindlich- ISO 100/21° bei gleichzeitiger Erhöhung der
keit hochwertige Vergrößerungen mit feiner Maximaldichte und einer Gradationsabfla-
Kornverteilung und hoher Detailwiedergabe. chung. Letzterer Effekt ermöglicht den Einsatz
9
APX 100
Dichtekurve
3,0
→ Dichte
2,0
1,0
→ Übertragungsfaktor (%)
100
einer besonders hohen Stabilität des
entwickelten Bildes führen.
50
Die Verarbeitung erfolgt ausschließlich im
Original Agfa Scala-Prozeß, der nur von autori- 30
sierten Fachlaboren angeboten wird.
20
Technische Daten
10
Die folgende Auflistung ermöglicht einen 2 3 5 10 20 30 50 100
10
APX 400 Scala 200
Dichtekurve Dichtekurve
3,0 3,0 Pull 1
Standard
→ Dichte
→ Dichte
Push 1
Push 2
2,0 2,0 Push 3
1,0 1,0
0 0
–4,0 –3,0 –2,0 –1,0 0 +1,0 +2,0 –3,0 –2,0 –1,0 0 +1,0 +2,0 +3,0
→ lg Belichtung (Lx · s) → lg Belichtung (Lx · s)
Schärfe Schärfe
150 150
→ Übertragungsfaktor (%)
→ Übertragungsfaktor (%)
100 100
50 50
30 30
20 20
10 10
2 3 5 10 20 30 50 100 2 3 5 10 20 30 50 100
→ Linien (mm) → Linien (mm)
→ lg Empfindlichkeit
1,0 1,0
0 0
–1,0 –1,0
400 500 600 700 400 500 600 700
→ Wellenlänge (nm) → Wellenlänge (nm)
11
APX 100 APX 400 Scala 200x
Auflösungsvermögen
(Kontrast 1000:1/Linien pro mm) 150 110 120
berücksichtigt, ansonsten müssen die entspre-
chenden Verlängerungsfaktoren bei der Ein-
Schwarzschildeffekt stellung von Zeit und Blende mit einfließen.
Korrekturen: Belichtung (Blendenstufen)/Entwicklung (%)
APX 100 APX 400 Scala 200x
Die Hinweise der Filterhersteller enthalten
dazu detaillierte Informationen.
1/10000-1/s 0/0 0/0 0
Beispiele:
Leitzahl
Gelbfilter für die kontraststeigernde Wol- Blende =
Abstand Blitz zum Objekt
kenwiedergabe
(in m)
Orangefilter für klare Fernsichten
Rotfilter zur Dramatisierung der Bildstim-
mung Die Leitzahl richtet sich nach der verwendeten
Empfindlichkeit und der Leistung des Blitz-
Auch die breite Palette der Kreativfilter läßt gerätes (s. Angaben des Blitzgeräteherstellers).
sich nutzen. Die Lichtausbeute des Blitzgerätes hängt
neben der Blitzreichweite vom Reflektionsver-
Der entsprechende Empfindlichkeitsverlust mögen des Motivumfeldes und des eigent-
wird durch die TTL-Messung in der Kamera lichen Objekts ab.
12
Foto: Helmut Hirler/Deutschland
Konfektionierungen
Lagerung Format APX 100 APX 400 Scala 200x
Unbelichtete Filme sollten in der Originalver-
135-24
packung kühl und trocken aufbewahrt werden
135-36 MP5
(Temperatur unter + 20°C). Durch Tiefkühllage-
135-36 MP 50
rung (unter – 10°C) können die fotografischen
120 MP5
Eigenschaften über einen längeren Zeitraum
stabil gehalten werden. Kühl gelagerte Filme 35 mm x 17 m DP
13
Die Schwarzweiß-Fotopapiere
Vielschichtige Möglichkeiten
Die Wirkung des Schwarzweiß-Papierbildes hat Ausbelichtung mittels Laserprinter auf das
bis heute nichts von seiner Faszination einge- gradationsvariable RC/PE-Papier Multicontrast
büßt. Der Trend zur Abbildung in Schwarzweiß Premium von Agfa. Scanner liefern zur Zeit
hält in der engagierten Fotografie unge- eine höhere Informationsdichte von Dias,
brochen an. Es lassen sich verschiedene Ober- Negativen oder Abzügen, als die direkte digita-
flächen, Bildtöne und Unterlagen einsetzen. le Fotografie. Die per Scanner erzielbaren
Datenmengen (Dateigrößen) ermöglichen auch
Speziell die gradationsvariablen SW-Papiere Großvergrößerungen in guter Qualität.
sind heute Hochtechnologieprodukte, die
durch ihren komplexen Aufbau einen sehr Bilddateien lassen sich am Rechner auf dem
hohen Produkt- und Abbildungsstandard errei- Monitor beurteilen, entsprechende Programme
chen. Der mehrschichtige Papieraufbau ermög- zur Bildbearbeitung bieten nachträgliche Ein-
licht ein qualitativ hochwertiges Bildergebnis. griffe zur Manipulation in technischer (Kontra-
Die Kontrastwiedergabe kann in minimalen ste, Helligkeit, Schärfe) oder gestalterischer
Schritten den Erfordernissen des Negativs (Effekte, Lichtführung, Montagen) Hinsicht an.
angeglichen werden. Über einen Laserbelichter lassen sich von sol-
chen Bilddateien Abzüge auf original Agfa
Multicontrast Premium PE-Papier ausbelichten:
Variabilität – Analog & Digital Mit einem Belichter wie dem Durst Lambda bis
Neben der breiten Manipulierbarkeit in der hin zu Riesenformaten, denn dank der hohen
SW-Filmentwicklung bietet die Vielseitigkeit Präzision sind auch getrennte Belichtungen
moderner SW-Papiere alle Voraussetzungen für über zwei oder mehr Rollenbreiten machbar.
eine äußerst individuelle Ausarbeitung des Große Abzüge in kleinen Auflagen werden so
Bildmotivs. Selbst schwierige Negativvorlagen bezahlbar und bieten trotz modernster Technik
sind dank stufenloser Gradationssteuerung original Fotografie-Feeling und Qualität.
beherrschbar, werden durch die Möglichkeit
der gezielten Belichtung von Motivbereichen
mit unterschiedlicher Gradation individuell Die Produkte
„formbar“. Das Agfa SW-Fotopapiersortiment umfasst
das RC/PE-Papier MULTICONTRAST PREMIUM
Völlig neue Manipulationsmöglichkeiten und sowie das gradationsvariable Barytpapier
Verfahren bietet darüberhinaus die MULTICONTRAST CLASSIC. Beide Papiere
Bearbeitung digitaler Bilddaten bzw. deren werden in jeweils 2 Oberflächen angeboten
16
Foto: Luciano Monti/Italien · www.montiluciano.com
Das Sortiment
(1) Gradationsvariable Oberfläche Kurz-
Papiere bezeichnung
17
(2) MULTICONTRAST PREMIUM (MCP)
2,5
→ Dichte
2,0
1,5
Technische Daten
Filter 3 2 1 0 5 4
Dichtekurven
1,0
Maximale Schwärzung
Je nach Papiersorte und Oberfläche werden –
1,5 richtige Belichtung und Entwicklung vorausge-
setzt – mindestens folgende Maximalschwär-
Filter 3 2 1 0 54 zen erreicht:
MCP 310 RC: D = 2,25
max
1,0
MCP 312 RC: D = 2,25
max
0
0 0,5 1,0 1,5 2,0
→ lg H (Lx · s)
18
Spektrale Empfindlichkeit (4) MULTICONTRAST PREMIUM (MCP)
(bezogen auf ein energiegleiches +1,0
→ lg rel. Empfindlichkeit
Spektrum)
MULTICONTRAST PREMIUM
MULTICONTRAST CLASSIC 0
– 2,0
Empfindlichkeit 400 500 600 700
Analog zur Empfindlichkeitsangabe von Filmen → Wellenlänge (nm)
19
Bei der Verwendung von Kontraststeuerungsfil- Schwarzschildverhalten
tern beträgt die Empfindlichkeit: Das Schwarzschild-Verhalten bezeichnet die
für die Filter „0“ bis „3 /2“ =
1
effektive Empfindlichkeitsabnahme bei sehr
ISO P 160 langen oder sehr kurzen Belichtungen. Erstere
für die Filter „4“ bis „5“ = ISO P 80 kommen bei sehr dichten Negativen oder
großen Vergrößerungsmaßstäben vor, letztere
(6) MULTICONTRAST PREMIUM Empfindlichkeit
bei Laserbelichtungen. Bei AGFA MULTICON-
TRAST PREMIUM und CLASSIC ist dieser Effekt
∆ lgER = 0,2
Papieraufbau
Bei RC/PE-Papieren (RC = Resin Coated) wird
0,1 0,2 0,5 1 2 5 10 20 50 100 der Papierrohstoff beidseitig mit Polyethylen
→ Belichtungszeit (s)
beschichtet. Die lichtempfindliche Emulsion
ist ohne Zwischenschicht direkt auf die glatte
(8) MULTICONTRAST CLASSIC Empfindlichkeit
Kunststoffschicht aufgegossen.
∆ lgER = 0,2
20
(10) Papieraufbau RC/PE-Papier Papieraufbau Barytpapier
(schematisch) (schematisch)
karton- papierstark
stark
1 1
1. Schutzschicht 1. Schutz-
2 2
schicht
2. Emulsionsschicht
3 3
2. Emulsions-
3. PE-Schicht
schicht
Emulsion 4. Innenpapier
4 4 3. Baryt-
Die lichtempfindliche Emulsion besteht aus in 5. PE-Schicht Schicht
Gelatine gefüllten Silberhalogenid-Kristallen 6. Antistatik-Rück- 4. Papier-
5
schicht unterlage
(Bromsilber- oder Chlorbromsilber Misch-
6
kristallen). Die Emulsion der RC/PE-Papiere
enthält Entwicklersubstanzen, die eine maschi-
nelle Verarbeitung in Schnellprozessen ermög-
lichen. der Gradation erfolgt durch die Belichtung mit
Der Silberauftrag beträgt zirka 1,5 g/qm. Die farbig gefiltertem Licht:
Schutzschicht schützt das Papier vor Friktions- Durch Purpurfilterung spricht man nur den
schleier und mechanischen Verletzungen. grünen Spektralbereich an und erzielt eine
steile Gradation.
Durch Gelbfilterung wird der blaue Spek-
Belichtung und Gradations- tralbereich genutzt. Die resultierende Gra-
steuerung bei gradationsvariablen dation ist weicher.
Papieren
AGFA MULTICONTRAST PREMIUM und CLASSIC Je nach Belichtungsanteil des blauen und
können in allen handelsüblichen Vergröße- grünen Lichts läßt sich die Gradation praktisch
rungsgeräten belichtet werden, AGFA MULTI- stufenlos von extrahart bis extraweich ein-
CONTRAST PREMIUM auch in Laserbelichtern. stellen.
Dazu sind SW-Halogen- oder Geräteköpfe mit
Opallampe genauso geeignet wie Farbmisch- Zur Gradationssteuerung sind folgende Metho-
köpfe. Besonders praktisch ist das Arbeiten mit den geeignet:
den speziellen Vergrößerungsmodulen für Handelsübliche Filtersätze (Kontraststeuerungs-
kontrastvariable Papiere. Diese bieten den filter) für gradationsvariable Schwarzweiß-
automatischen Dichteausgleich zwischen den Papiere werden als Set angeboten. Sie sind
kontinuierlich einstellbaren Gradationen. erhältlich:
Als Folienfilter in mehreren Formaten für
Wie aus dem Diagramm für die spektrale Emp- den Einsatz in der Filterschublade des Ver-
findlichkeit (siehe Seite 19) ersichtlich, sind größerungsgeräts
MULTICONTRAST PREMIUM und CLASSIC Als Filtersatz (gerahmte Filter) mit einem
sowohl für den blauen als auch für den grünen Adapter für die Montage direkt unter dem
Spektralbereich sensibilisiert. Die Einstellung Vergrößerungsobjektiv.
21
Die Filterbezeichnungen „0“ bis „5“ entspre- Partielle Filterung
chen den Gradationsziffern der konventionel- MULTICONTRAST PREMIUM und CLASSIC
len Schwarzweiß-Fotopapiere. Zur Feinabstim- bieten den Vorteil, daß man beim Kopieren
mung der Gradation enthält jeder Filtersatz problematischer Negative einzelne Bildpartien
zusätzlich Filter mit Zwischenwerten. mit unterschiedlichen Kontraststeuerungsfil-
tern belichten kann. Bei Landschaftsaufnah-
Die gewünschte Gradation wird durch Varia- men erreicht man durch die Belichtung der
tion der Filter ermittelt: Himmelspartie mit Filter „1“ eine stärkere
Für kontrastreiche Negative sind die Filter Zeichnung der Wolken. Eine brillante Gesamt-
„0“ bis „1“ vorgesehen. wirkung ergibt sich beispielsweise durch die
Für Negative mit normalem Kontrastum- Nutzung des Filters „4“ für den übrigen Motiv-
fang eignen sich die Filter „2“ bis „3“. bereich. Durch partielles Nachbelichten und
Für kontrastarme Negative sind die Filter Abhalten mit Filterfolien können innerhalb
„4“ bis „5“ einsetzbar. eines Bildes nicht nur Helligkeitsunterschiede
angeglichen, sondern auch unterschiedliche
Die Dichte der Filter ist so abgestimmt, daß Kontraste erzeugt werden.
die durch Proben ermittelte Belichtungszeit
bei Verwendung der Filter „0“ bis „3 1/2“ gleich
bleibt. Bei den Filtern „4“, „4 1/2“ und „5“ muß
diese Zeit verdoppelt werden. Wird die Belich-
tungszeit bei den Filtern „4“, „4 1/2“ oder „5“
ermittelt, sinkt für eine flachere Gradation
(d. h. Filter „3 1/2“ bis „0“) die Belichtungszeit
um die Hälfte. (11)
22
Foto: Oliver Rolf/Deutschland · www.platinumoliverrolf.de
Optimiertes Bild durch Nachbelichten der hellen Bildpartie mit einer Lochblende und Abhalten der dunklen Bereiche.
Ausreichende Zeichnung, aber insgesamt „flauer“ Bild- Brillante Wiedergabe (harte Gradation), aber keine aus-
eindruck durch Verwendung einer weicheren Gradation. reichende Zeichnung sowohl in den hellen als auch dunk-
len Bildbereichen.
23
Belichtung und Filterung von
MULTICONTRAST PREMIUM und CLASSIC
(ISO 6846)
(11) Gradation und Reale Kontrast- Effektive
Gradationsziffer bei Empfind- steuerungs- Empfind-
Gradationspapieren lichkeit filter lichkeit
24
Filterung mit Farbkopierfiltern
bzw. Farbmischköpfen
(12) Kontrast- Filterung mit Kodak Filterung mit
steuerungsfilter CP- oder CC-Filtern* Durst-Farbmischkopf*/**
0 80 Y 60 Y
1
/2 55 Y 45 Y
1 48 Y 20 M
Diese Zahlen entsprechen gleichzeitig dem
2 32 Y 40 M
maximalen Dichteunterschied eines entspre-
3 16 Y 45 M
chenden Negativs. Der Kopierumfang ist also
4 5Y 88 M
das größte zulässige Belichtungsintervall, bei
dem man sowohl in den Schatten als auch in 5 – 130 M
den Lichtern noch Details unterscheiden kann. * Unsere Tests erfolgten mit Durst CLS 501.
Er gibt Auskunft darüber, welcher Negativ- Diese Werte dienen als Anhaltspunkte und können je nach
verwendetem Farbmischkopf variieren.
kontrast, das heißt welcher maximale Dichte-
unterschied, unter Ausnutzung der gesamten
Grauskala von Weiß bis Schwarz auf einem
Fotopapier zu erzeugen ist. Ein Papier mit
weicher Gradation hat einen großen Kopier-
25
Der Kopierumfang (ISO-Umfang)
(14) Papiersorten Filter/Gradation
0 1 2 3 4 5
26
Schutzfilter bzw. Leuchten empfohlen der für die Dunkelkammerleuchte empfohle-
werden: nen Einwirkungsdauer. Wenn beide Bilder die
Leuchte mit AGFA / METEOR Dunkelkam- gleiche Gradation aufweisen, ist das Dunkel-
merfilter „G 7“ und 15-Watt-Glühlampe, kammerlicht sicher. Ist das zweite Bild
Mindestabstand 1 m, maximale Einwir- weicher, muß durch Drosselung der Lichtstär-
kungsdauer 3 min. ke, durch einen größeren Abstand vom
Leuchte mit KODAK-Schutzfilter „OC“ und Arbeitsplatz oder durch eine indirekte
15-Watt-Glühlampe, Mindestabstand 1 m, Beleuchtung Abhilfe geschaffen werden.
maximale Einwirkungsdauer 4 min.
Leuchte mit ILFORD-Schutzfilter „902“ und Durch Verkürzung der Einwirkzeit und dem
15-Watt-Glühlampe, Mindestabstand 1,2 Wechsel des Dunkelkammerfilters läßt sich
m, maximale Einwirkungsdauer 2 min. das Problem beheben. Da es sich bei den
OSRAM „Duka 50“ mit Rotfilter, Mindest- AGFA MULTICONTRAST-Papieren um orthochro-
abstand 1 m, maximale Einwirkungsdauer matisch sensibilisierte Schwarzweiß-Foto-
4 min. papiere handelt (empfindlich für blaues und
KINDERMANN „Dukalux Electronic“, Min- grünes Licht), muß hier besonders auf die
destabstand 1m, maximale Einwirkungs- passende Dunkelkammerbeleuchtung geachtet
dauer 4 min. werden.
ILFORD SL 1-Lampe, Mindestabstand
1,2 m, maximale Einwirkungsdauer
Die Verarbeitung
2 min.
Die Verarbeitungsdaten zu allen Papieren
finden Sie im Schwarzweiß-Chemikalien-Teil
Es können auch andere Leuchten verwendet
dieser Broschüre ab Seite 49.
werden. Grundsätzlich jedoch ist vor der
Anwendung ein entsprechender Test ratsam.
Da noch vor dem Auftreten eines Schleiers Die Trocknung der Papiere
eine Beeinflussung der Gradation in Richtung
„weich“ auftritt, sollte der Test folgender-
RC/PE-Papiere
maßen durchgeführt werden: Von einem Nega-
Folgende Trocknungsmethoden sind für
tiv mit mittlerem Kontrast oder von einem
MULTICONTRAST PREMIUM möglich:
Stufengraukeil werden zwei Bilder mit der
gleichen Belichtungszeit hergestellt. Das eine
Foto wird sofort entwickelt, das zweite nach
27
Trocknung in speziellen Infrarot-Trocknern. Daß das Trockentuch Wasserdampf durch-
Diese Trocknungsart führt bei Hochglanz- läßt und nicht durch Gelatinerückstände
papieren zu einem besonders guten Glanz- zugesetzt ist.
effekt.
Trocknung in RC/PE-Papier-Trocknern, in Bei starker Verschmutzung des Trockentuchs
denen warme Luft auf die durchlaufenden empfiehlt sich eine Reinigung mit einem
Bilder geblasen wird. Enzym, z.B. Papain von der Fa. Ernst Merck/
Warmlufttrocknung in Trockenschränken. Darmstadt.
Lufttrocknung auf Hürden, wobei zuvor die
Bildoberfläche zur Vermeidung von Bei der Raumlufttrocknung von Barytpapieren
Trockenflecken mit einem feuchten Tuch können innerhalb der einzelnen Sorten und
abgewischt wird. Gradationen Glanzunterschiede auftreten. Die-
Heißtrocknung auf Trockentrommeln oder se sind abhängig vom Alter der Papiere sowie
in Hochglanzpressen ist, wie bei allen von den unterschiedlichen Verarbeitungs- und
RC/PE-Papieren, nicht möglich. Trocknungsbedingungen in den Labors.
Barytpapiere
Die Papiere MULTICONTRAST CLASSIC 111 und
118 sind aufgrund ihrer Schichthärtung für die
Heißtrocknung in Trockentrommeln und Hoch-
glanzpressen besonders geeignet. Auch eine
Trocknung in beheizten Trockenpressen mit
der Schichtseite zum Tuch ist möglich. So ent-
steht eine seidenmatte Bildwirkung.
28
Stabilisierung und Haltbarkeits- Die Wirksamkeit von SISTAN NEW wurde durch
verbesserung von Schwarzweiß- die Daten eines unabhängigen Tests bestätigt.
Bildern Dieser Test wurde am Image Permanence
Die Haltbarkeit von Schwarzweiß-Bildern kann Institute (IPI), einer Abteilung des Rochester
durch eine unsachgemäße Verarbeitung, unge- Institute of Technology (RIT) durchgeführt.
eignete Kleber, Rahmungsmaterialien und Einen wirksamen Schutz stellen auch die gän-
Umwelteinflüsse negativ beeinflußt werden. gigen Tonungsverfahren dar, wie beispielswei-
Besonders auch durch oxidierend wirkende se die Schwefel- (AGFA VIRADON NEW), Selen-
Schadstoffe in der Umgebungsluft kommt es oder Goldtonung. Um eine optimale Schutzwir-
zu einer Beeinträchtigung der Bildstabilität. kung bei Selen- oder Goldtonung zu erreichen,
Eine Häufung solch negativer Einflüsse führt ist eine sichtbare Bildtonänderung notwendig.
meist zu einer rötlich bis gelbbraunen Verfär- Vorteilhaft bei SISTAN NEW ist die Beibehal-
bung des Bildsilbers. Ebenfalls möglich ist die tung des natürlichen Bildtons. SISTAN NEW ist
Bildung eines Silberspiegels. geruchslos und frei von giftigen Schwermetal-
len.
Sistan NEW
Deutlich gefährdet sind Bilder, die über einen Dennoch können auch bei nachbehandelten
längeren Zeitraum ausgestellt werden, beson- Bildern chemische Reaktionen des Bildsilbers
ders, wenn sie hinter Glas gerahmt sind. Bil- nicht ganz ausgeschlossen werden, falls sie
der, die für Ausstellungen und die Archivierung über einen längeren Zeitraum ungünstigen
bestimmt sind, benötigen deshalb eine ent- Bedingungen ausgesetzt sind.
sprechende Stabilisierung gegen die Oxidation
des Bildsilbers. Zur Vorbeugung bietet sich die Tonung
Nachbehandlung mit dem Agfa Bildsilber- Durch Tonungsverfahren erhält das schwarz-
stabilisator SISTAN NEW an. Nach der Schluß- graue Bild eine neue Färbung – je nach
wässerung werden die Abzüge 1 min. in einer Papiersorte verschieden deutlich. Dabei wer-
SISTAN NEW Lösung gebadet und anschließ- den farbige Metallverbindungen am Silberkorn
end getrocknet. SISTAN NEW bewirkt eine Aus- angelagert und verbessern so auch die Stabi-
fällung sich bildender löslicher Silbersalze (im lität gegen Schadstoffe.
Falle einer Oxidation) in unlösliches farbloses
Silberrhodanid. Dieses legt sich dann wie ein Man unterscheidet zwischen der direkten und
Schutzmantel um das Silberkorn. Silberrhoda- der indirekten Tonung. Bei der direkten Tonung
nid ist lichtunempfindlich und äußerst stabil. wird das Silberbild in einem Arbeitsgang in
29
eine andere Silberverbindung umgewandelt. Für die Beschriftung der Rückseite sind auch
Bei der indirekten Tonung muß zunächst Kugelschreiber gut geeignet.
gebleicht werden. In einem zweiten Bad baut
sich dann das Bild neu mit einer andersfarbi- Bestempelung
gen Silberverbindung auf. Für eine gesteigerte Zur Bestempelung der Bildrückseite
Archivfestigkeit ist das direkte Tonungsverfah- gibt es Spezialstempelfarben für RC/PE-be-
ren vorteilhaft. schichtete Papiere in Schwarz:
z. B. Universal Stempelfarbe S
Die konkrete Anwendung von SISTAN von Fa. Gutenberg Werk mbH,
NEW und Tonern wie Agfa VIRADON NEW 55122 Mainz.
wird ab Seite 63 dieser Broschüre
beschrieben.
Retusche
Die Retusche ist mit den üblichen Retusche-
Kennzeichnung und Retusche farben möglich. Man sollte mit mäßig feuch-
Bei Barytpapieren ist die Beschriftung (mit tem Pinsel arbeiten. Das Ausflecken der Bilder
Bleistift), Bestempelung und Retusche dank erfolgt am besten möglichst in feuchtem
des saugfähigen Papierträgers problemlos. Hier Zustand, um matte Stellen zu vermeiden.
einige Hinweise für RC/PE-Papiere, deren Schaberetusche ist bei RC/PE-Papieren
Papierfilz flüssigkeitsabstoßend versiegelt ist: schwieriger als bei Barytpapieren. Für die Spritz-
retusche sind für alle Papiertypen die handels-
üblichen Lasur- und Deckfarben geeignet.
Beschriftung
Für die Beschriftung von Vorder- und Rückseite
werden folgende Spezialschreiber empfohlen: Aufziehen von Bildern
Diaschreiber „Quickpoint“, Loersch, Es können handelsübliche Kontaktkleber oder
47639 Straelen doppelseitige Kalt- oder Warmklebefolien ver-
OH P Plus, Faber-Castell, wendet werden. Es wird empfohlen diese Kle-
90547 Stein bemittel vor der Anwendung zu testen.
Lumocolor Permanent, Staedtler Mars,
90419 Nürnberg
Verpackung und Lagerung
Edding 400 und 3000 C.W., Edding,
Die Originalverpackung schützt das Papier vor
22926 Ahrensburg
Licht und kurzfristigen Feuchtigkeits- und
30
Gaseinflüssen. Das Innenpackmaterial für
Blatt- und Rollenware besteht aus lichtsiche-
ren PE-Beuteln oder PE-Folien. Die Außen-
verpackung ist eine rote Kartontasche oder
Stülpdeckelschachtel für Blattware und eine
Wellpapp-Stülpschachtel für Rollenware.
31
Die Schwarzweiß-Chemikalien
Von der Filmentwicklung zum fertigen Bild
Moderne Fotochemikalien sind neben den wicklungen an: Der NEUTOL plus SW-Papier-
Laborgeräten und den verwendeten Fotomate- entwickler ist völlig frei von Hydrochinon und
rialien ein entscheidender Faktor für die gute zeichnet sich durch weitere Vorteile aus. Die
Qualität eines Bildes. Das sichtbare Bild wird Fixierbäder ermöglichen ein schnelles und
erst durch die Fotochemikalien ermöglicht, sicheres Fixieren der Fotomaterialien. Mit
sei es ein Negativ oder Papierbild. Mit Foto- SISTAN NEW und bestimmten Tonern kann die
chemikalien kann das Bild den eigenen Vor- Archivfestigkeit sichergestellt werden, ebenso
stellungen entsprechend erstellt werden. Der läßt sich durch Tonen der Bildton den eigenen
Film kann zum Beispiel so verarbeitet werden, Vorstellungen entsprechend verändern.
daß das Ergebnis steiler, flacher, feinkörniger
oder grobkörniger wird. Fehlbelichtungen
Die Produkte
können ausgeglichen werden. Durch die Wahl
eines entsprechenden Papierentwicklers kann
der Bildton beeinflußt werden. Der richtige Filmentwickler
Die Bandbreite der Schwarzweißtechnik ist
Eine Auswahl von Fixierbädern ermöglicht Ver- sehr facettenhaft. Die spezielle Rezeptur jedes
arbeitungen sowohl mit als auch ohne Stopp- einzelnen Entwicklers ist für bestimmte
bad durchzuführen. Eine Reihe von Hilfsmitteln Anwendungsbereiche optimiert. Dabei sind
erleichtern die Laborarbeit und beugen nach- neben den fotografischen Eigenschaften vor
träglichen Fehlerscheinungen vor. Alle diese allem die Ergiebigkeit, Haltbarkeit und auch
verschiedenen Fotochemikalien lassen der die Regenerierbarkeit der gebrauchsfertigen
Kreativität und Phantasie des Anwenders viele Lösung ausschlaggebend. Aber auch eine
Möglichkeiten offen. zweckmäßige und produktgerechte Ver-
packung, die eine gute Lagerbeständigkeit der
Dieser Teil der Broschüre beschreibt die unter- konfektionierten Fotochemikalien gewährlei-
schiedlichen Fotochemikalien und ihren stet, ist wichtig.
Gebrauch.
Die Verarbeitung aller gängigen Filmmateria-
Agfa bietet neben bewährten und anerkannten lien erfolgt manuell in Entwicklungsdosen
Film- und Papierentwicklern – RODINAL wurde oder in Schalen (vorzugsweise bei Planfilmen
dank seiner außergewöhnlich langen Produk- größerer Formate). Eine gut dosierbare Maschi-
tionsdauer im Jahr 2000 ins Guinessbuch der nenentwicklung wird mit dem Rotationsprinzip
Rekorde aufgenommen – auch moderne Ent- umgesetzt. Durchlaufentwicklungsmaschinen
34
STUDIONAL LIQUID Technische Daten und
Bei diesem flüssigen Negativentwickler sind Verarbeitungshinweise
die hervorragende Schärfe, Feinkörnigkeit und
gute Empfindlichkeitsausnutzung bei konstan- Allgemeine Hinweise
ter Gradation hervorzuheben. Durch seinen Das Entwicklungsergebnis ist bekanntlich
optimalen Oxidationsschutz werden diese nicht nur von Zeit, Temperatur und dem Ent-
Parameter über einen langen Zeitraum stabil wicklertyp abhängig, sondern auch von der
gehalten. Entwicklungsmethode (Schale, Dose, Trommel,
Tank). Um reproduzierbare Ergebnisse zu erzie-
REFINAL len, sind folgende Hinweise zu beachten:
Bei Verarbeitung in Entwicklungsdosen ist
REFINAL ist der universelle und äußerst ergie-
die Dose in der ersten Minute ständig und
bige Ausgleichsentwickler in Pulverform.
danach alle 30 Sekunden zu bewegen (kip-
Er gewährleistet als Trommel-, Dosen- oder
pen). Entwicklungszeiten unter 3 Minuten
Schalenentwickler und – bei ordnungsgemä-
sind zu vermeiden!
ßer Regenerierung – auch als Tankentwickler
Bei Verarbeitung in Entwicklungstrommeln
eine gleichmäßig hohe Empfindlichkeitsaus-
(Rotationsentwicklung) sollte die Um-
nutzung und konstante Gradation über einen
drehungsgeschwindigkeit größer als
besonders langen Verarbeitungszeitraum.
30 U/min sein (mit wechselnder Umdre-
REFINAL arbeitet feinkörnig und konturen-
hungsrichtung). Entwicklungszeiten unter
scharf.
3 Minuten sind zu vermeiden!
In beiden Fällen wird die angesetzte Entwick-
lerlösung mit der vorgeschriebenen Tempera-
tur (in der Regel 20°C) in das Entwicklungs-
gerät gegeben.
35
Bewegungsparameter: Die Verarbeitungstemperatur
Schale: Ständige Bewegung Wenn die vorgeschriebene Entwicklertempe-
Dose, Tank: In der ersten Minute ständig, ratur von 20°C nicht eingehalten werden kann,
danach alle 30 Sekunden muß die Entwicklungszeit entsprechend ver-
bewegen bzw. kippen. kürzt oder verlängert werden. Die Entwick-
Trommel: Ständige Bewegung mit wech- lungszeiten bei unterschiedlichen Temperatu-
selnder Umdrehungsrichtung. ren (18°C bis 24°C) sind den jeweiligen
Zeit-Temperatur-Diagrammen zu entnehmen
(siehe die Angaben bei den Produkten).
Die Haltbarkeit
Flüssigkonzentrate sind in der Originalver-
Die Empfindlichkeitsausnutzung
packung mindestens 2 Jahre haltbar. Das Kon-
Die angegebene Filmempfindlichkeit ist die
zentrat hält sich in der angebrochenen, mit
effektive Empfindlichkeit für das jeweilige
dem Schraubdeckel fest verschlossenen Fla-
Film-Entwickler-System (bei einer mittleren
sche mindestens einige Monate. Gebrauchsfer-
Gradation von Gamma 0,65).
tig angesetzter Entwickler ist in vollständig
gefüllten, fest verschlossenen Flaschen
Bei versehentlicher Fehlbelichtung dient diese
3 Monate haltbar. Außer RODINAL, hier kann
Angabe dazu, dennoch typgemäße Negative
die Gebrauchslösung nach der Entwicklung
zu erzielen. So kann z. B. ein leicht überbelich-
nicht wieder verwendet werden.
teter AGFAPAN-Film in RODINAL mit ent-
sprechender Verdünnung und Entwicklungszeit
Pulver-Entwickler können in der Originalver-
trotz der Fehlbelichtung noch mit typgemäßem
packung bei Raumtemperatur und trockener
Ergebnis entwickelt werden.
Lagerung mindestens 2 Jahre aufbewahrt wer-
den. Ungebrauchte Frischlösung hält sich in
vollständig gefüllten, fest verschlossenen Fla- Der Kontrast
schen etwa 6 Monate. Gebrauchter Entwickler Die angegebenen Entwicklungszeiten sind
sollte getrennt vom Frischansatz aufbewahrt Anhaltswerte. Je nach Motivkontrast kann der
werden. Für gebrauchte Entwickler verringert Negativkontrast (Gradation der Negative) durch
sich die Haltbarkeit auf etwa 3 Monate. In die Entwicklungszeit beeinflußt werden:
Tanks mit Schwimmdeckel beträgt die Haltbar- Filme werden zu einem niedrigeren oder höhe-
keit (bei laufender Regenerierung) mindestens ren Kontrast entwickelt. Ist der Motivkontrast
12 Monate. sehr groß, werden die Negative flacher ent-
36
wickelt (γ = 0,55), bei niedrigerem Motivkon- den zweiten und jeden nachfolgenden Durch-
trast entwickelt man dagegen die Negative satz verlängert werden. Exakte Zeitangaben
kontrastreicher (γ = 0,75). sind nicht möglich, da diese abhängig sind von
der Standzeit zwischen zwei Durchsätzen und
Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Emp- von der Art der Entwickleraufbewahrung (Glas-
findlichkeitsausnutzung ab- bzw. zunehmen oder Plastikflasche, vollständig oder teil-
kann. Die durch die Entwicklung bedingte gefüllt, Flaschenverschluß). Wird gebrauchter
niedrigere oder höhere effektive Filmempfind- Entwickler zwischen den einzelnen Durchsät-
lichkeit – abweichend von der Hersteller- zen in vollständig gefüllten, fest verschlos-
angabe – muß durch stärkere oder geringere senen Flaschen aufbewahrt, sind zusätzlich die
Belichtung ausgeglichen werden. Grundsätz- in der Tabelle angegebenen Richtwerte zu ver-
lich ergibt eine Überbelichtung mit anschlie- wenden.
ßender kürzerer Entwicklung weichere Negati-
ve, härtere Ergebnisse erzielt der Anwender Als Anhaltswert gilt: Die Entwicklungszeit ist
durch eine Verlängerung der Entwicklungszeit nach Verarbeitung jedes Filmes in 500 ml Ent-
bei gleichzeitig verkürzter Belichtung. Dies ist wickler um ca. 10% zu verlängern. Bei 5 Litern
durch individuelle Tests für jede Film-Entwick- Tankvolumen ist die Zeitverlängerung nach
ler-Kombination zu ermitteln. 10 Filmen durchzuführen. (1)
37
Verdünnung und Entwicklungszeiten*
(bei 20°C) der AGFAPAN-Filme
(bei unterschiedlicher Empfindlichkeits-
einstellung)
(2) Entwickler Temperatur APX 100 APX 100 APX 400 APX 400
ISO 100/21° ISO 200/24° ISO 320/26° ISO 400/27°
38
Verdünnung und Entwicklungszeiten (bei 20°C)
der AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Verarbeitungsart)
(3) Film- Ver- Rotationsverarbeitung (Trommel) Dose/Schale
sorte dünnung γ = 0,55 γ = 0,65 γ = 0,75 γ = 0,65
hältnis 1+25 oder 1+50. Vor der Zugabe des Fuji Neopan 1+25 13,5 min ISO 400/27°
1600 Prof. 1+50 18 min ISO 400/27°
Konzentrats muß das Wasser auf 20°C tempe-
Ilford PAN-F Plus 1+25 16 min ISO 50/18°
riert werden. Zum exakten Abmessen ist eine 1+50 12 min ISO 64/19°
fein graduierte Mensur oder eine Meßpipette Ilford FP 4 Plus 1+25 18 min ISO 100/21°
erforderlich. 1+50 18 min ISO 125/22°
Kombination können sich in der Praxis von der Kodak Plus-X 1+25 16 min ISO 125/22°
1+50 13 min ISO 125/22°
Nennempfindlichkeit abweichende Filmemp-
Kodak Tri-X 1+25 17 min ISO 500/28°
findlichkeiten ergeben. Die Tabelle zeigt die 1+50 14 min ISO 500/28°
für die verschiedenen Filmsorten einzustellen- Kodak 1+25 15,5 min ISO 64/19°
de effektive Empfindlichkeit (γ = 0,65). (4) T-MAX 100 1+50 15 min ISO 80/20°
39
Entwicklungszeiten der
AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Entwicklertemperatur)
RODINAL 1+25 (Dose)
(5) AGFAPAN APX 100 – ISO 125/22° AGFAPAN APX 400 – ISO 400/27°
24 24
Entwicklertemperatur (°C)
22 22
20 20
18 18
2 4 6 8 10 12 8 10 12 14 16 18
γ 0,65 Entwicklungszeit (min)
Entwicklungszeiten der
AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Entwicklertemperatur)
RODINAL 1+50 (Dose)
(6) AGFAPAN APX 100 – ISO 160/23° AGFAPAN APX 400 – ISO 500/28°
24 24
Entwicklertemperatur (°C)
22 22
20 20
18 18
10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32
γ 0,65 Entwicklungszeit (min)
40
Entwicklungszeiten (bei 20°C) der
AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Verarbeitungsart)
(7) Filmsorte Rotationsverarb. (Trommel) Dose/Schale
γ = 0,55 γ = 0,65 γ = 0,75 γ = 0,65
Ansatzvorschriften Filmempfindlichkeit
Das Konzentrat wird mit Wasser im Verhältnis (Belichtungsindex) (γ = 0,65)
1+15 (= 1 Teil Konzentrat + 15 Teile Wasser) (8) Filmsorte Zeit* Empfindlichkeit
verdünnt. (7) (8)
AGFAPAN APX 100 4 min ISO 100/21°
41
Entwicklungszeiten der
AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Entwicklertemperatur)
RODINAL SPECIAL (Dose)
22
20
18
2 4 6 8 10 12
Entwicklungszeit (min)
γ 0,65
42
Filmempfindlichkeit
(Belichtungsindex) (γ = 0,65)
(11) Filmsorte Zeit* Empfindlichkeit
tion geschützt. Am besten setzt man aber Kodak Plus-X 5 min ISO 125/22°
die Gesamtmenge an und füllt den Entwickler Kodak Tri-X 3,5 min ISO 400/27°
43
Entwicklungszeiten der
AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Entwicklertemperatur)
STUDIONAL LIQUID
22
20
18
2 4 6 8 10 12
Entwicklungszeit (min)
γ 0,65
44
Entwicklungszeiten (bei 20°C) der
AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Verarbeitungsart)
(14) Filmsorte Rotationsverarb. (Trommel) Dose/Schale
γ = 0,55 γ = 0,65 γ = 0,75 γ = 0,65
Ansatzvorschrift
Filmempfindlichkeit
Teil A in mindestens 75% der erforderlichen
(Belichtungsindex) (γ = 0,65)
Gesamtmenge Wasser von ca. 40°C unter stän-
digem Rühren vollständig auflösen. Dann (15) Filmsorte Zeit* Empfindlichkeit
45
Entwicklungszeiten der
AGFAPAN-Filme (bei unterschiedlicher
Entwicklertemperatur)
REFINAL (Dose)
22
20
18
2 4 6 8 10 12
Entwicklungszeit (min)
γ 0.65
46
Entwicklungszeiten bei (18) Temperatur Zeit
unterschiedlichen Temperaturen
18°C 7-9 min
47
Foto: Jurgen Schadeberg/Südafrika · www.jurgenschadeberg.com
Maßnahmen bei
Über- und Unterregenerierung
Eine nicht ordnungsgemäße Regenerierung
erkennt man daran, daß die Negative trotz Achtung! Der Regenerator darf niemals mit
richtiger Belichtung, Entwicklungszeit und Ent- Frischlösung abgemischt oder mit Wasser ver-
wicklertemperatur zu flach oder zu steil sind dünnt werden! Bei Unterregenerierung
und/oder eine zu niedrige bzw. hohe Dichte (= zu geringe Aktivität des Entwicklers) ist
aufweisen. Bei Überregenerierung (= zu hohe eine höhere Regenerierquote erforderlich, oder
Aktivität des Entwicklers) wird bis zum An- ein Teil des Tankinhalts wird durch Regenera-
gleich an die Frischprüfung mit Entwickler- tor ersetzt. Korrekturen dieser Art können
Tankfüllung aufgefüllt. mehrmals durchgeführt werden.
48
Die Agfa Papier-Entwickler Neutralen Bildton.
Hervorragende Aktivität, die ein rasches
Anspringen sowie hohe Empfindlichkeits-
Allgemeine Hinweise
nutzung und Gradationsdifferenzierung bei
Positiventwickler sind für die Ausentwicklung
gradationsvariablen Papieren gewähr-
von Fotopapieren optimiert. Sie arbeiten
leistet.
wesentlich schneller als Negativentwickler.
Sehr gute maximale Schwärzung bei den
Die Belichtungszeiten sind so einzustellen,
Multicontrast Papieren:
daß die Papiere in den angegebenen Zeiten
MULTICONTRAST PREMIUM und
ausentwickelt sind. Zu berücksichtigen sind
MULTICONTRAST CLASSIC.
hierbei auch die Abtropfzeiten. Längere
Überdurchschnittliche Haltbarkeit, Prozeß-
Entwicklungszeiten sind relativ unkritisch und
stabilität und Ergiebigkeit.
beeinflussen das Endergebnis nur minimal.
Niedrige Regenerierquote, dadurch weniger
Auch geringe Abweichungen in der Badtempe-
Abfall.
ratur sind ohne qualitative Einflüsse und
Neues Kalkschutzsystem mit biologisch
können einfach durch Zeitanpassungen ausge-
abbaubarem Komplexbildner, dadurch ver-
glichen werden.
ringerte Umweltbelastung.
49
Der sehr niedrige Schleier führt zu klaren besondere Qualitätsmerkmale der Entwickler.
Bildergebnissen. Eine spezielle Kalkstabilisierung verhindert
auch bei hohem Durchsatz die sonst bei Flüs-
NEUTOL plus/LOR sigentwicklern zu beobachtende Trübung.
50
Technische Daten und
Verarbeitungshinweise
Bildtonsteuerung
Der Bildton von Schwarzweiß-Fotopapieren ist Bei der Warmtonverarbeitung beachten:
in erster Linie eine Eigenschaft der Emulsion. Im Interesse einer fehlerfreien Verarbeitung
Durch die Wahl des Entwicklers kann aber der von Warmtonpapieren ist unbedingt darauf zu
Bildton in engen Grenzen beeinflußt werden. achten, daß der Entwickler nicht mit Fixierbad
verunreinigt wird. Außerdem muß zwischen
Die nachfolgende Tabelle zeigt den Einfluß der Entwickler und Fixierbad ein Unterbrecherbad
Agfa Positiv-Entwickler auf den Bildton von (2%iges Essigsäurebad) eingeschaltet werden.
Bromsilber- und Chlorbromsilber-Emulsionen.
(19)
51
(20) Konzentrat Standardverdünnung Sparverdünnung
1+4 1+6
52
(23) Konzentrat Standardverdünnung Sparverdünnung
1+4 1+9
Verarbeitung in Schalen,
Trommeln und Walzentransport-
NEUTOL plus
maschinen ohne Regenerierung.
Standardverdünnung 1+4
Der Ansatz
(24) Papier- Entwicklungszeiten* in Sek. bei Ergiebigkeit
Das Konzentrat wird mit Wasser auf das typ 20°C 25°C 30°C je Liter
gewünschte Endvolumen aufgefüllt und gut PE 50±10 s 30±10 s 15-20 s 117 Blatt 17,8 x 24 cm
durchmischt. (23) (= ca. 5 m2)
53
NEUTOL plus/LOR NEUTOL, NEUTOL LIQUID NE,
NEUTOL LIQUID WA
Der Ansatz
Das Konzentrat wird mit Wasser auf das End- Der Ansatz
volumen aufgefüllt und verdünnt (Tankfüllung Das Entwicklerkonzentrat wird mit Wasser
= Regenerator). (26) von ca. 30°C auf das gewünschte Endvolumen
aufgefüllt und gut durchgemischt. Nach dem
Regenerierquote: 100 ml/qm bei Standard- Abkühlen auf die Arbeitstemperatur ist er
auslastung (1 Tankvolumenaustausch inner- gebrauchsfertig. Das Konzentrat sollte nach
halb von 2 Wochen). Bei geringerer Auslastung der Entnahme von Teilmengen nicht in der
empfiehlt es sich, die Regenerierquote zu Kunststoffflasche aufbewahrt werden.
erhöhen (evtl. zu verdoppeln). Bei sehr guter
Auslastung kann die Regenerierquote auf Vorratslösung (1+3): Wenn die gesamte
80 ml/qm reduziert werden (beispielsweise Konzentratmenge nicht auf einmal verbraucht
Finishing-Schleppbandmaschinen). (27) wird, oder unterschiedliche Verdünnungen
hergestellt werden sollen, empfiehlt sich der
Ansatz einer konzentrierten Vorratslösung
(26) Konzentrat Standardverdünnung (= 1 Teil Konzentrat + 3 Teile Wasser). Diese
1+4
Lösung kann als besonders kräftig arbeitender
1 Liter 5 Liter Entwickler auch unverdünnt verwendet werden
(siehe Verdünnungstabelle). (28)
Verarbeitung in Entwicklungsmaschinen
mit Regenerierung Standardverdünnung (1+7): Diese Verdün-
(27) Papier- Entwicklungszeiten** in Sek. bei Reg.-quote/qm nung (1 Teil Vorratslösung + 1 Teil Wasser) ist
typ 20°C 25°C 30°C
zu empfehlen, wenn der Entwickler über einen
PE 30±5 s 20±5 s 18 s** 100 ml längeren Zeitraum bei geringem Tagesdurch-
Baryt 70±5 s 50±5 s 30±5 s 100 ml satz verwendet wird. Ein Nachfüllen mit glei-
* Die exakte Entwicklungszeit ist vom Papiertyp und von den Entwicklungs- cher Lösung ist nur erforderlich, wenn der
bedingungen abhängig und muß individuell ermittelt werden.
Längere Entwicklungszeiten sind relativ unkritisch. Schaleninhalt nicht mehr ausreicht. Die Halt-
** Eine kürzere Verarbeitungszeit als 18 s kann nicht empfohlen werden, da es zu
barkeit der Normalverdünnung beträgt etwa
ungleichmäßiger Entwicklung und Entwicklungsschlieren kommen kann. eine Woche. (28) (29)
54
Verdünnungen
(28) Konfek- Konz. Vorrats- Standardver- Sparver-
tionierung lösung 1+3 dünnung 1+7 dünnung 1+11
1,25 Liter
(für 10-15 Liter) 25 Liter 10 Liter 15 Liter
5 Liter
(für 40-60 Liter) 20 Liter 40 Liter 60 Liter
Sparverdünnung (1+11): Die Sparverdün-
nung (1 Teil Vorratslösung + 2 Teile Wasser)
ist besonders wirtschaftlich. Sie empfiehlt sich, Verarbeitung in Schalen, Trommeln und
wenn ein großer Tagesdurchsatz anfällt und Walzentransportmaschinen.*
sich der Schaleninhalt rasch erschöpft. Die Standardverdünnung 1+7
Sparverdünnung ist zwar weniger haltbar (29) Papier- Entwicklungszeiten in Sek. bei Ergiebigkeit
typ 20°C 25°C 30°C pro Liter
(nicht länger als ein Tag), ermöglicht aber eine
noch bessere Ausnutzung der Ergiebigkeit und PE 60±10 s 45±10 s 30±10 s 117 Blatt 17,8 x 24 cm
(= ca. 5 m2)
damit besonders niedrige Kosten. Im Interesse
Baryt 90±10 s 60±10 s 45±10 s abhängig von der
einer guten Arbeitskonstanz sollte die ver- Flüssigkeitsaufnahme
schleppte Entwicklermenge mehrmals am Tag * Regenerierung in Walzentransportmaschinen:
durch Nachfüllen mit gleicher Menge Frisch- ca. 350 ml/qm Frischlösung, Verdünnung 1+7.
Konzentrat in der Originalverpackung = Baryt 120±10 s 90±10 s 60±10 s abhängig von der
Flüssigkeitsaufnahme
2 Jahre.
Vorratslösung 1+3 in gut verschlossenen
Glasflaschen = 6 Monate.
Standard- und Sparverdünnung: siehe
Ansatzvorschriften.
55
Technische Daten und Hinweise wird die Bildung von dichroitischem
für die Weiterverarbeitung von Schleier, Gelbschleier und eine Verände-
Filmen und Papieren rung des Bildtones vermieden.
Es erlaubt die Anwendung eines neutralen
Fixierbades (z.B. FX-Universal).
Stoppbad (Unterbrecherbad)
Es ermöglicht die Warmtonentwicklung
Um zu vermeiden, daß der alkalische Entwick-
mit NEUTOL LIQUID WA (keine Bildton-
ler in das Fixierbad verschleppt wird, sollte
veränderung durch Nachentwicklung im
zwischen Entwickler und Fixierbad ein Stopp-
Fixierbad).
bad verwendet werden. Barytpapiere sollten
Es verlängert die Haltbarkeit des Fixier-
nicht zu lange in diesem Bad verbleiben (ca.
bades.
0,5 min). Auch ein zu konzentrierter Ansatz
und dadurch ein zu saures Unterbrecherbad ist
Das Stoppbad wird wie folgt angesetzt:
nicht ratsam. Hierdurch würde zu viel Säure in
1 Teil Essigsäure (60%ig) + 30 Teile Was-
das Fixierbad verschleppt werden. Zum einen
ser. Dauer der Behandlung in dem 2%igen
läßt sich das Fixiersalz schlecht aus dem
Essigsäure-Stoppbad: 20-30 Sekunden (bei
Papierfilz auswaschen und zum anderen be-
20-25°C). Ein längerer Verbleib (mehr als
steht die Gefahr von Schwefelausfällungen.
eine Minute) erschwert die Auswässerung
und verschlechtert dadurch die Haltbarkeit
Das Stoppbad hat bei ordnungsgemäßem
der Fotos.
Gebrauch folgende Vorteile:
Es verhindert eine Nachentwicklung.
Bei maschinelIer Verarbeitung kann das Stopp-
Es verhindert die Einschleppung von alkali-
bad mit einem 5%igen Essigsäurebad regene-
schem Entwickler in das Fixierbad. Damit
riert werden:
1 Teil Essigsäure (60%ig) + 11 Teile Was-
ser. (31)
Prozeßdaten für die Filmverarbeitung.
(31) Stoppbad Zeit in Sek. bei Regenerierquoten
Tankfüllung 20-25°C Prozeßdaten für die Papierverarbeitung.
56
Prozeßdaten AGEFIX
für die Filmverarbeitung.
Regenerator: AGEFIX 1+6
(32) Tankfüllung Zeit in Min. bei Regenerierquoten
AGEFIX 20-25°C
müssen diese Silbersalze unbedingt entfernt Schnellfixierbad 3-5 min 910 ml/m2 Film
1+5 50 ml/135-36
werden. Dies geschieht durch die Fixage. 60 ml/Rollfilm 120
Hier werden die schwer löslichen Silbersalze 9,8 ml/Planfilm
9 x 12 cm 50 ml/Film
in lösliche Verbindungen umgewandelt,
und durch die Wässerung aus der Schicht
Prozeßdaten AGEFIX
entfernt.
für die Filmverarbeitung
in der Dose
Richtige Fixierzeiten (34) Verdünnung Zeit in Min. bei Ergiebigkeit ohne
20°C Regenerierung (je l)
Die erforderlichen Fixierzeiten sind aus den
Tabellen zu entnehmen. Als Richtwert für Standardfixierbad 3-5 min* ca. 1 qm Film
1+7 15-30 Kleinbild-
Filme gilt, daß die notwendige Zeit, die zum filme 136-36
15-30 Rollfilme 120
Verschwinden der milchig trüben Einfärbung Schnellfixierbad 2-3 min* 100 Planfilme
des Filmes benötigt wird, zu verdoppeln ist. 1+5 9 x 12 cm
Zu lange Fixierzeiten können sich negativ * Kipprythmus: Die ersten 60 Sekunden ständig bewegen, danach abwechselnd
30 Sekunden Pause, 30 Sekunden bewegen.
auswirken. Bei Filmen kann es zu Abschwä-
Die genauen Fixierzeiten sind abhängig von der Filmsorte, Temperatur, Bewegung
chungseffekten und gröberem Korn kommen, und Gebrauchszustand des Bades.
bei Papieren zu ausgefressenen Lichtern.
Zudem wird der Bildton bei Warmtonpapieren
Der Ansatz für die
ungünstig beeinflußt.
Filmverarbeitung
Das Konzentrat wird mit Wasser (ca. 30°C) im
AGEFIX Verhältnis 1+7 oder 1+5 verdünnt. Nach
Dieses hochkonzentrierte, flüssige Fixiermittel gutem Umrühren ist das Fixierbad gebrauchs-
auf Ammoniumthiosulfat-Basis ist optimal zu- fertig.
sammengesetzt hinsichtlich Ergiebigkeit und Standardfixierbad:
Haltbarkeit. Je nach Verdünnung kann AGEFIX 1 Teil Konzentrat + 7 Teile Wasser (32)(34)
57
Verarbeitung (PE-Papier) mit
Regenerierung in Durchlaufentwicklungs-
und Walzentransportmaschinen
(AGFA-PRO)
(35) Tankfüllung Fixierzeiten in Sek. Regene- Regenerier-
AGEFIX bei 20-35°C rator quoten (ml/m2)
58
Prozeßdaten ACIDOFIX für
die Filmverarbeitung
(38) Tankfüllung Zeit in Min. bei Ergiebigkeit
20-25°C pro Liter
Haltbarkeit
In der ungeöffneten Originalverpackung =
2 Jahre
Gebrauchslösung = max. 3 Monate
59
Verarbeitung (PE-Papier) mit Regenerierung
in Durchlaufentwicklungs- und Walzen-
transportmaschinen (AGFA-PRO)
(40) Verdünnung Fixierzeiten in Sek. Regene- Regenerier-
als bei 20-35°C rator quoten (ml/m2)
60
Fixierbadkontrolle prüfpapiers in die zu prüfende Lösung und
Der ansteigende Silbergehalt, die durch vergleicht nach einigen Sekunden den Prüf-
Verschleppung entstehende Verdünnung und streifen mit der Farb-vergleichsskala.
damit die Änderung des Säuregrades beein-
trächtigen die Wirksamkeit des Fixierbades. Folgende Werte sollten bei kritischer Arbeit im
Daher sollten der pH-Wert, die Dichte und der Gebrauchszustand erreicht werden:
Silbergehalt – besonders bei der Verarbeitung Säuregehalt zwischen pH4 und pH8,
ohne Regenerierung – ständig überprüft Dichtewerte nicht unter dem Frischwert,
werden. Silbergehalt nicht größer als 4 g/Liter.
(In Entwicklungsmaschinen mit einwand-
Zur Kontrolle des pH-Wertes gibt es im Chemi- freier Regenerierung überschreitet der
kalienhandel Säureprüfpapiere: beispielsweise Silbergehalt diesen Wert nicht.)
Lyphan-Papier L 669 von der Fa. Kloz, Berlin.
Man taucht einen Streifen in die Lösung und Weichen die mit der Fixierbadkontrolle
vergleicht den Farbumschlag mit einer Prüf- ermittelten Werte von den oben angegebenen
skala. Mit diesen Indikatorpapieren kann der Werten erheblich ab, so empfiehlt sich im
pH-Wert von Fixierbädern hinreichend genau Interesse einwandfreier Ergebnisse ein Neu-
bestimmt werden. ansatz des Fixierbades.
61
Fixierbadüberlauf entsilbert und wieder zu Soda-Zwischenbad für
einem Regenerator aufbereitet werden. Voraus- Barytpapiere
setzung für die Anwendung ist der Einsatz von Bei der Verarbeitung von Schwarzweiß-Baryt-
FX-UNIVERSAL. Spezielle Informationen zu papieren kann zwischen dem Fixierbad und der
diesem Thema sind von den Agfa Vertretungen Schlußwässerung ein Sodabad (= 1%ige Natri-
erhältlich. umcarbonat-Lösung) verwendet werden, um
das Fixierbad besser und schneller aus dem
Papierfilz auszuwässern. Diese Maßnahme ver-
Die Schlußwässerung kürzt nicht nur die Schlußwässerung um ca.
Durch das Wässern werden die Fixiersalzkom- 30%, sondern verbessert auch die Haltbarkeit
plexe aus der Schicht der Fotomaterialien der Fotos. Dauer der Behandlung: 2-3 Minuten.
herausgewaschen. Da diese Komplexe die
Stabilität der Fotomaterialien beeinträchtigen AGEPON
würden, ist eine gründliche Schlußwässerung
Nach der letzten Wässerung wird dieses Netz-
für die Haltbarkeit der Schwarzweiß-Negative
mittelkonzentrat als Schlußbad eingesetzt.
bzw. -Papiere äußerst wichtig.
Es gewährleistet ein gleichmäßiges Ablaufen
des Wassers ohne Tropfen-, Flecken- oder
Je nach Temperatur, Bewegung, Zu- und
Streifenbildung von der Papier- bzw. Filmober-
Abfluß des Waschwassers sind für alle Filme
fläche. Das AGEPON-Schlußbad verkürzt
folgende Wässerungszeiten erforderlich:
dadurch die Trocknungszeiten und verbessert
15±5 Minuten bei 20-25°C
den Hochglanz bei Papieren.
20±5 Minuten bei 15-20°C
62
Ergiebigkeit Haltbarkeit
In 1 Liter AGEPON-Bad können etwa 100 bis In der verschlossenen Flasche ist das Konzen-
200 Filme durchgesetzt werden. Ein Neuansatz trat praktisch unbegrenzt haltbar.
des AGEPON-Bades ist erforderlich, wenn die
Flüssigkeit nicht mehr gleichmäßig von der
Stabilisieren mit SISTAN NEW
Oberfläche des Materials abläuft.
SISTAN NEW schützt Fotomaterialien gegen
Bildsilberveränderungen, die durch Umwelt-
Haltbarkeit einflüsse verursacht werden, ohne den Bildton
Das Konzentrat ist in der verschlossenen Fla- des Papieres zu ändern. Diese Veränderungen
sche praktisch unbegrenzt haltbar. Die Haltbar- machen sich zuerst durch gelblichbraune bis
keit der Gebrauchslösung ist von der Beschaf- rötliche Verfärbungen in den Lichtern
fenheit des Wassers abhängig. Die verdünnte bemerkbar und können später das ganze Film-
AGEPON-Lösung sollte nicht länger als 2 Wo- bzw. Papiermaterial durch Umwandlung des
chen verwendet werden. Bildsilbers in kolloidales Silber zerstören.
63
Foto: Ryuichu Sato/Japan
Ergiebigkeit
In 1 Liter Gebrauchslösung lassen sich bis zu
Nicht getontes Bild. Neutralschwarzer Bildton. 2 qm Film (entspricht ca. 30-40 Kleinbild- oder
Rollfilmen) bzw. bis zu 2 qm Schwarzweiß-
Papier (entspricht ca. 45 Blatt 17,8 x 24 cm)
verarbeiten.
Haltbarkeit
Das Konzentrat ist in der verschlossenen
Flasche praktisch unbegrenzt haltbar.
Die Gebrauchslösung sollte nicht in offenen
Schalen, sondern in verschlossenen Glas-
flaschen aufbewahrt werden.
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(43) Direkte Tonung mit VIRADON NEW* Zeit
(gelb-rot) erzielt.
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Allgemeine Hinweise beantwortet oder an die zentrale Abteilung
Umweltschutz in Leverkusen zur Bearbeitung
weitergeleitet.
Umweltschutz- und Entsorgung
Waschwasser aus Entwicklungsanlagen mit
Lagerung, Arbeitssicherheit,
prozeßbedingt geringen Badanteilen unterliegt
Umgang mit Fotochemikalien
bei Einleitung in die öffentliche Kanalisation
örtlichen und oft auch überregionalen Abwas-
Die Lagerung
servorschriften.
Die Chemikalien in der Originalverpackung
sollten bei Temperaturen zwischen 8°C und
Falls die wasserrechtlichen Vorschriften eine
25°C gelagert werden. Bei zu niedrigen Tem-
Einleitung gebrauchter fotografischer Bäder in
peraturen können in den Flüssigkonzentraten
die öffentliche Kanalisation auch nach Vorbe-
Auskristallisierungen von einzelnen Substan-
handlung nicht zulassen, muß eine
zen auftreten, die – sofern beim Ansatz nicht
Beseitigung als Sonderabfall erfolgen.
darauf geachtet wird – zu einer falschen Bad-
zusammensetzung führen können. Direkte
Die Verpackungen von Agfa Fotochemikalien
Hitzeeinwirkungen sind zu vermeiden. Erhöhte
entsprechen den Anforderungen an die Sicher-
Temperaturen können bei oxidationsanfälligen
heit (Transport, Lagerung, Handhabung) und an
Konzentraten eine vorzeitige chemische Reak-
das Recycling. Fotochemikalienverpackungen
tion auslösen, die zu einer Zersetzung des
dürfen keine schädlichen Verunreinigungen
Bades führt.
enthalten, falls eine Teilnahme an Sammel-
systemen zur Rücknahme und Verwertung vor-
gesehen ist. Dazu müssen Verpackungen rest- Arbeitssicherheit
entleert sein, das heißt rieselfrei, spachtelrein, Beim Umgang mit fotografischen Verarbei-
tropffrei. Fotochemikalienbehälter sollen nach tungschemikalien sind allgemeine Sorgfalts-
Möglichkeit zusätzlich gespült werden. Zweck- regeln (z.B. Vermeidung von Kontakten mit
mäßigerweise verwendet man hierfür einen Nahrungsmitteln und Getränken) und ange-
Teil des Ansatzwassers. messene Schutzmaßnahmen zu beachten.
Dazu gehören unter anderem eine ausreichen-
Anfragen zu Umweltschutz und Entsorgung de Belüftung am Arbeitsplatz und gegebenen-
werden von den zuständigen Umweltbeauf- falls die Anwendung von Schutzhandschuhen
tragten in den Agfa Verkaufsorganisationen und Schutzbrillen.
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Foto: Chris Groenhout/Australien · www.chrisgroenhout.com
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Impressum
Herausgeber:
Agfa-Gevaert AG
Redaktion:
Titelfoto:
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www.annafedisz.pl
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