und
Bewerbung
EIN RATGEBER
Inhalt
VORBEMERKUNG ................................................................................. 3
DER LEBENSLAUF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Form .......................................................................................... 5
Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Unterlagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Was Sie unterlassen sollten ................................................................ 7
Die Online-Bewerbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Form, Stil, Inhalt .......................................................................... 13
Die korrekte Nutzung der Online-Bewerbung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Was Sie unterlassen sollten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
DAS VORSTELLUNGSGESPRÄCH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Sie suchen Arbeit. Sie bewerben sich um eine Stelle, vielleicht zum
ersten Mal. Den einen fällt das leicht, anderen weniger. Doch selbst
wenn man sich "gut verkaufen" kann: eine Bewerbung ist keine Sache
der Improvisation. Dafür steht zuviel auf dem Spiel.
Diese Broschüre ist eine Anleitung für Berufsanfänger, aber auch für
Arbeitsuchende und Berufstätige, die sich zum ersten Mal um eine Stelle bewerben, und
nicht genau wissen, wie sie vorgehen sollen. Sie gibt
Antworten auf eine Reihe von Fragen, die sich ganz einfach
zusammenfassen lassen: Wie bewerbe ich mich richtig ?
Eine Bewerbung ist nichts anderes als Werbung, Marketing in eigener Sache. Das Produkt,
das sie anbieten, ist Ihre Arbeitskraft: Ihre Kenntnisse, Fähigkeiten, Kompetenzen, Erfah-
rungen.
Man nennt das Selbstvermarktung oder Selfmarketing. Mit Unbescheidenheit hat das nichts
zu tun. Wer sich vorteilhaft präsentiert, stellt Selbstbewusstsein unter Beweis, etwas, das
ein Arbeitgeber normalerweise ohnehin von seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
erwartet. "Selbstbewusstes Auftreten" gehört zu den häufigsten Anforderungen in Stellen-
anzeigen.
Selbstsicherheit ist kein Makel. Aber nicht jedem ist sie in die Wiege gelegt worden. Nicht
jeder ist stets darauf bedacht, sich von seiner besten Seite zu zeigen. Doch genau darauf
kommt es bei einer Bewerbung an. Eine Bewerbung ist Überzeugungsarbeit. Sie müssen
andere von sich überzeugen. Dazu bedarf es einer positiven Einstellung zu sich selbst.
Bevor man beginnt, ein Schreiben aufzusetzen und einen Lebenslauf zu erstellen, sollte
man sich folgenden Fragen widmen:
Der Lebenslauf ist das Kernstück der Bewerbungsunterlagen. Er soll das Interesse an Ihrer
Person wecken, Sie von den anderen Mitbewerbern abheben (die normalerweise das Gleiche
im Sinn haben) und zum – letztlich entscheidenden – Anstellungsgespräch führen.
Bei der Erstellung des Lebenslaufs sind formale und inhaltliche Anforderungen zu erfüllen.
Da Sie auf sich aufmerksam machen möchten, sollten Sie auf Standardvorlagen, die im
Internet zur Verfügung stehen, möglichst verzichten. Sie können gestalterisch und inhalt-
lich Originalität und Kreativität an den Tag legen, aber nur, wenn es sich mit dem ange-
peilten Beruf (etwa Grafiker, Webdesigner usw.) vereinbaren lässt.
FORM
Der tabellarische Lebenslauf sollte übersichtlich und leicht lesbar sein.
INHALT
Folgende Angaben dürfen in keinem Lebenslauf fehlen:
Angaben zur Person
Vor- und Zuname, eventuell Geburtsname
Anschrift
Rufnummer (Telefon, Handy): Vorsicht beim Spruch auf der Mailbox
und dem Anrufbeantworter !
Geburtsdatum, Geburtsort, Zivilstand, Staatsangehörigkeit: diese Angaben
sind nicht obligatorisch, wenn sie nachteilig ausgelegt werden können
Sonderinformationen
Auslandsaufenthalte
Hobbys und Interessen
soziales, politisches, sportliches Engagement
und eventuell damit verbundene ehrenamtliche Tätigkeiten
UNTERLAGEN
In Stellenanzeigen heißt es nicht selten: "Schicken Sie uns bitte Ihre vollständigen
Unterlagen zu." Gemeint sind in der Regel:
das Anschreiben
der Lebenslauf (eventuell mit Foto)
Kopien der Zeugnisse, Diplome, Zertifikate, andere Weiterbildungsbelege
(sind in Deutschland ein Muss)
eventuell Arbeitsproben (nur für bestimmte Berufe: Grafiker, Werbetexter,
Journalist usw.)
Bei der Zusammenstellung dieser Unterlagen sollten Sie natürlich äußerst sorgfältig
vorgehen. Hier einige Regeln:
Der Vorteil der ersten Art der Bewerbung ist, dass in vielen Fällen
Profil und Anforderungen genau beschrieben sind, so dass man sich
leichter als der geeignete Bewerber präsentieren kann. Der Nachteil
ist, dass es zwangsläufig viele Mitbewerber gibt und sich die Chan-
cen entsprechend verringern. Auf jeden Fall sollte gelten: Ana-
lysieren Sie die Stelle genau und seien Sie ehrlich mit sich selber.
FORM
Briefkopf (Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer) oben links
STIL
keine lange Einleitung
den ersten Satz nicht mit "Ich" beginnen
klar und knapp formulieren, keine verschachtelten Sätze bilden
(zwölf bis fünfzehn Wörter pro Satz)
zusammenhängende Sätze bilden, so dass der Eindruck
eines durchgehenden Textes entsteht
möglichst keine Negativsätze bilden
Floskeln und Allgemeinplätze, die nichts aussagen, vermeiden
verwenden Sie positive Begriffe: "gerne", "mit großem Interesse"
vermeiden Sie zu simple Verben wie "machen", "tun", "haben" usw.
Zahlen ganz ausschreiben
keine Kürzel verwenden
achten Sie auf Stil und Rechtschreibung
INHALT
Mit dem ersten Satz, der Einleitung, müssen Sie die Aufmerksamkeit des Lesers (Arbeit-
geber, Personalchef) wecken.
Bei einer Antwort auf eine Anzeige: Ein Schlagwort, einen Schlüsselbegriff
aus der Anzeige aufgreifen. Keine Floskeln verwenden (siehe oben).
Danach müssen Sie überzeugen, argumentieren. Warum bewerbe ich mich? Warum gerade
bei dieser Firma? Was kann ich? Was will ich? Im Bewerbungsschreiben sollten Sie, erstens,
Ihre Motivation erkennen lassen, zweitens ein klares Profil zeigen und drittens Ihre beruf-
lichen Zielvorstellungen deutlich machen.
Bei Antworten auf Stellenanzeigen: Gehen sie auf die in der Anzeige
beschriebenen Anforderungen ein. Belegen Sie anhand konkreter Beispiele,
dass Sie diese Anforderungen erfüllen. Greifen Sie auf Schlüsselbegriffe
in der Anzeige zurück. Geben Sie zu erkennen, dass Sie sich über das
Unternehmen informiert haben.
Bei Initiativbewerbungen: Zeigen Sie, dass Sie das Unternehmen, für
das Sie arbeiten wollen, genau kennen. Geben Sie klar und deutlich zu
verstehen, welche Funktion Sie interessiert. Führen Sie alle Fakten an, die
belegen, dass Sie die entsprechenden Eignungen mitbringen (berufliche
Erfahrungen, fachliche Qualifikationen).
WARUM TELEFONIEREN ?
Manchmal greifen Personalchefs zum Telefoninterview, um vor dem persönlichen Vorstel-
lungsgespräch eine Bewerberauswahl zu treffen. Es steht Ihnen allerdings frei, Ihrerseits
die Initiative zu ergreifen. Zum Beispiel in folgenden Fällen:
Sie müssen sich über Ziel und Zweck des Anrufs genau im Klaren sein:
Benötigen Sie bloß eine Information ? Möchten Sie zu einem Gespräch
eingeladen werden ? Wollen Sie wissen, was aus Ihrer schriftlichen
Bewerbung geworden ist ? Bringen Sie nur ein einziges Anliegen vor.
Umgebung: Sorgen Sie dafür, dass Sie vollkommen ungestört sind – und es
auch bleiben. Setzen Sie sich an einen Tisch, dessen Fläche groß genug ist,
um alle Unterlagen gut geordnet und griffbereit vor sich ausbreiten
zu können.
Unterlagen: Halten Sie alles bereit, was Sie brauchen. Dazu gehören: die
Anzeige (eventuell), der Lebenslauf, der Telefonskript mit wichtigen
Stichworten, der Terminkalender, Papier, Kugelschreiber.
Telefonskript: Es handelt sich um eine Art Checkliste und Fragenkatalog.
Halten Sie das Wesentliche in Stichworten fest: wichtige Stationen im
Lebenslauf; persönliche Stärken, auf die Sie hinweisen möchten; Fakten
zum Unternehmen; Fragen, die Sie stellen möchten.
Haltung, innere Einstellung: Seien Sie sich darüber im Klaren, dass das
Telefonat Teil des Bewerbungsprozesses ist. Tragen Sie entsprechende
Kleidung, konzentrieren Sie sich. Rufen Sie nicht an, wenn Sie gerade in
schlechter Stimmung sind oder sich nicht wohl fühlen.
DAS TELEFONGESPRÄCH
Sie müssen Ihren Gesprächspartner für
sich einnehmen – nicht nur mit der
Schlagkraft ihrer Argumente, auch mit
Ihrer Sprache und Ihrer Stimme. Sprechen
Sie klar und deutlich, nicht zu laut und
nicht zu leise und vor allen Dingen nicht
zu schnell. Das ist natürlich nicht jedem
gegeben. Aber man kann üben, zum
Beispiel, indem man mit Freunden fiktive
Gespräche führt.
Bei aller Konzentration ist Entspanntheit
wichtig. Stress und Nervosität übertragen
sich auf Ihre Stimme, und es bleibt Ihrem
Gesprächspartner nicht verborgen. Hier
einige bekannte Regeln: richtig atmen
(nicht flach und schnell, sondern langsam
und rhythmisch), eine aufrechte Haltung
einnehmen (gerades Rückgrat), Arme und
Beine nicht verschränken.
Sie wissen es aus eigener Erfahrung: Die ersten Worte am Telefon hat man
meistens nicht verstanden. Also nicht gleich den Namen nennen. Beginnen
Sie mit einem Gruß und stellen Sie sich dann vor.
Wenn es sich um ein nicht verabredetes Gespräch handelt, fragen Sie Ihren
Gesprächspartner, ob er Zeit für Sie hat. Wenn nicht, bitten Sie um einen
günstigeren Termin.
Dass man einen freundlichen Ton anschlägt, versteht sich von selbst.
Hilfreich ist, wenn Sie beim Reden lächeln.
Lassen Sie Ihren Gesprächspartner ausreden (Konversationsregeln beachten).
Aufmerksam zuhören, damit Sie nicht nachzufragen brauchen, und alle
Fragen korrekt beantworten.
Gehen Sie auf Ihren Gesprächspartner ein, ohne Ihr Ziel aus den Augen zu
verlieren: Sie wollen Interesse an Ihrer Person wecken.
Nennen Sie Ihren Gesprächspartner ab und zu beim Namen
DIE ONLINE-BEWERBUNG
Viele Unternehmen rekrutieren inzwischen ihr Personal über das Internet (E-Recruiting).
Sie bieten auf ihren Homepages Bewerbungen per E-Mail oder Web-Formular an.
Auch die Bewerber nutzen verstärkt die Möglichkeiten der neuen Kommunikationsformen,
indem Sie sich per E-Mail bewerben oder eine eigene Bewerbungs-Homepage einrichten,
auf der alle Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Foto usw.) hinterlegt sind.
Statt "Vorstellungsgespräch" sagt man heute auch schon mal "Auswahlgespräch", "Infor-
mationsgespräch" oder "Motivationsgespräch".
Wenn Sie sich vorher schriftlich beworben haben, sind Sie normalerweise bereits bestens
vorbereitet: Sie haben an Ihrem Profil gefeilt und sich gründlich über das Untenehmen
informiert. Ihre Bewerbung hat überzeugt. Jetzt müssen Sie durch Auftreten überzeugen.
Grundsätzlich gilt: Ein Vorstellungsgespräch ist kein Monolog, sondern ein Dialog. Aber
einer von der besonderen Art. Ihr Gesprächspartner, normalerweise der Personalleiter, ver-
tritt das Unternehmen. Und seine Aufgabe besteht darin, für seinen Arbeitgeber die beste
Wahl zu treffen. Deshalb will er möglichst viel über Sie herausfinden. Über Ihre Kompeten-
zen, aber auch über Ihre Persönlichkeit.
Versichern Sie sich, dass Sie den Weg zum Unternehmen genau kennen.
Planen Sie ein "Zeitpolster" für die Anfahrt ein, damit Sie es ruhig
angehen lassen können.
Suchen Sie die Kleidung aus und legen Sie sie bereit,
der entscheidende Tag soll ja so stressfrei wie möglich beginnen.
Mindestens genau so wichtig wie die Kleidung ist Ihr Auftreten während des Gesprächs.
Sie müssen sympathisch und authentisch rüberkommen. Hier einige Regeln, die Sie grund-
sätzlich beachten sollten:
Seien Sie pünktlich zur Stelle, besser fünf Minuten zu früh als zu spät.
Achten Sie darauf, dass Ihr Handy ausgeschaltet ist.
Keinen Kaugummi kauen !
Nehmen Sie erst Platz, wenn man Sie dazu auffordert.
Nehmen Sie eine natürliche Haltung ein: die Arme auf den Tisch,
ohne sich abzustützen.
Ihre Haltung und Mimik sollten Aufmerksamkeit, Freundlichkeit,
Aufgeschlossenheit ausdrücken (Sympathiesignale !)
Vermeiden Sie heftiges Gestikulieren.
Auch wenn es sich um einen Dialog handelt: Die Gesprächsfäden hält der Interviewer in der
Hand. Meist drehen sich seine Fragen um folgende Themen:
Allgemeine Interessen
● persönliche Stärken und Schwächen
● private Ziele
● außerberufliches Engagement
● Freizeit, Hobbys
● Partnerschaft, Kinder, Spannungsfeld Familie/Beruf usw.
Sie sollen nicht nur Fragen beantworten, sondern auch selber welche stellen. Natürlich
möglichst intelligente. Daran erkennt man den motivierten, kompetenten, aufgeweckten
Bewerber. Hier eine Auswahl der Themen, die Sie anschneiden können:
Beschreibung der Funktion, des Arbeitsplatzes
Arbeitsweise, Arbeitsbeziehungen (Einzelarbeit, Teamarbeit,
Führungsstil usw.)