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SCHÜLERRECHTE IM ÜBERBLICK
Wer kennt das leidige Thema Schulrecht nicht. Für viele Schülervertreter ist Schulrecht eines
der wohl langweiligsten Themen überhaupt. Insofern sehr verständlich, kaum jemand mag es,
sich unbeholfen durch den Paragraphendschungel der Österreichischen Schulgesetze
schlagen zu müssen.
Es wäre wohl Nonsens von dir zu verlangen, dass du alle Paragraphen bis ins Detail kennst.
Wichtig ist nur zu wissen, wo du dich weiter informieren kannst. Auf den folgenden Seiten
findest du deswegen die wichtigsten Infos (auch diese sind schon recht umfangreich).
Solltest du trotzdem noch Fragen haben, kein Problem. Anruf oder eMail genügt:
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Relevante Schulgesetze…
SchUG – Schulunterrichtsgesetz
LB-VO – Leistungsbeurteilungsverordnung
SchVV – Schulveranstaltungsverordnung
Schulordnung – Verordnung zur Schulordnung
SchBG – Schülerbeihilfengesetz
SchVG – Schülervertretungengesetz (nur für überschulische SV)
SchZG – Schulzeitgesetz
o Pünktlicher und regelmäßiger Besuch des Unterrichts (auch der Freigegenstände und
des Förderunterrichts wenn man sich dazu angemeldet hat)
o Teilnahme an Schulveranstaltungen
o Befolgung der Hausordnung
o Der Schüler muss durch seine Mitarbeit den Unterricht fördern (auch durch die
pünktliche und ordentliche Erledigung diverser Hausaufgaben)
o Die notwendigen Unterrichtsmittel müssen zum Unterricht mitgebracht werden
Der Lehrer muss alle erbrachten Leistungen (Schularbeiten, Tests, mündliche bzw.
schriftliche Prüfungen, Mitarbeit,…) eines Schuljahres in die Beurteilung einbeziehen, wobei
zuletzt erbrachte Leistungen wichtiger sind als solche, die schon länger zurückliegen. Das
Verhalten des Schülers sowie Leistungen, die vor dem betreffenden Unterrichtsjahr erbracht
wurden, sind für die Benotung irrelevant.
Die Benotung darf nur auf den Leistungen des Schülers basieren. (z.B.: Eine schlechtere
Note mit der Begründung, dass diese den Schüler im zweiten Semester zu besseren
Leistungen motivieren wird, ist natürlich nicht gerechtfertigt)
Eine Lernzielkontrolle dient einzig und alleine der Information des Lehrers über den
Leistungsstand der Klasse. Somit darf sie zwar benotet werden, aber nicht in die Jahres-
/Semesternote mit einfließen.
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Mitarbeit… §4 LB-VO
Mitarbeit ist grundsätzlich alles was du im Unterricht, aber auch zu Hause machst.
Dein Lehrer hat eine kontinuierliche Aufzeichnung über deine Mitarbeit zu führen, das heißt,
dass du nicht aufgrund von 3 Mitarbeitsmini eine schlechtere Note bekommen kannst. Die
Mitarbeit ist jedoch ein für Lehrer sehr dehnbares Thema, weil sie eigentlich alles und nichts
bewerten können. Akzeptiere es aber nicht, wenn Lehrer nur schlechte Mitarbeit bewerten,
gute jedoch voraussetzen und somit nicht einschreiben. Vereinbare am Jahresanfang mit
jedem Lehrer wie wichtig Mitarbeit ist, und welchen Einfluss sie auf die Note hat.
Schularbeiten… §7 LBVO
Der Schularbeitenstoff muss mindestens eine Woche vor dem Termin der Schularbeit
bekannt gegeben werden. (In lehrgangsmäßigen Berufsschulen mindestens zwei
Unterrichtstage vor der Schularbeit)
Sollte in den letzten beiden Tagen vor der Schularbeit noch neuer Stoff durchgemacht
werden, darf dieser nicht mehr bei der Schularbeit geprüft werden. (Bei Berufsschulen zählt
nur der letzte Unterrichtstag vor der Schularbeit)
Außer an ganzjährigen Berufsschulen dürfen Schularbeiten an einem Tag nicht abgehalten
werden, wenn dieser unmittelbar auf drei schulfreie Tage oder auf eine drei oder mehr als
dreitägige Schulveranstaltung folgt.
Wird mehr als die Hälfte aller Schularbeiten einer Klasse mit „Nicht genügend“ beurteilt, ist
diese binnen zwei Wochen zu wiederholen. Es zählt von den beiden Schularbeiten nur jene,
auf die der Schüler die bessere Note geschrieben hat.
Ein AHS-Schüler darf maximal eine Schularbeit pro Tag und zwei pro Woche schreiben.
Ein BMHS und BAKIP-Schüler darf an einem Tag nur eine Schularbeit und pro Woche
maximal drei Schularbeiten schreiben.
An Berufsschulen dürfen an einem Schultag nicht mehr als zwei Schularbeiten und in
lehrgangsmäßigen Berufsschulen innerhalb einer Woche nicht mehr als drei Schularbeiten
stattfinden.
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o umfassen ein kleineres, in sich abgeschlossenes Stoffkapitel. Zum Beispiel zwei bis
drei Units in Englisch.
o An AHS und Berufsschulen sind sie in Schularbeitengegenständen unzulässig.
o An BMHS dürfen sie nur in Gegenständen durchgeführt werden, in denen es nicht
mehr als eine Schularbeit pro Semester gibt.
o Sind mindestens zwei Unterrichtstage vorher bekannt zu geben. An ganzjährigen
oder saisonmäßigen Berufsschulen spätestens am letzten Tag der vorangegangenen
Unterrichtswoche.
o Direkt nach mehr als drei schulfreien Tagen und nach einer mehr als dreitägigen
Schulveranstaltung darf kein Test abgehalten werden. Ganzjährige BS sind aus
dieser Regelung ausgenommen.
o Dürfen nicht an einem Schultag stattfinden, an dem schon eine andere schriftliche
Überprüfung oder Schularbeit ist. (An Berufsschulen dürfen jedoch zwei schriftliche
Leistungsfeststellungen pro Tag durchgeführt werden)
Maximale Testdauer:
AHS Unterstufe und Pflichtschulen Max. 15 Minuten
AHS Oberstufe Max. 20 Minuten
Sonstige Schulen Max. 25 Minuten
Wenn mehr als die Hälfte aller Arbeiten negativ ist, sollte der Test wiederholt werden, sofern
das möglich ist. Wurde er wiederholt, zählt jeweils nur die bessere Note.
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Übrigens: Es gibt KEINE Entscheidungsprüfung zwischen zwei Noten. Die Leistung auf
eine mündliche Prüfung ist nur eine unter vielen Noten.
Dieser Paragraph ist besonders interessant, und er wird auch sehr oft missachtet.
Grundsätzlich sollte man Schüler eher loben als schimpfen, legitime Mittel sind Lob,
Anerkennung und Zurechtweisung. Erscheint es dem Schulleiter sinnvoll, kannst du in eine
Parallelklasse versetzt werden.
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Dein Klassenvorstand, Direktor bzw. Abteilungsvorstand kann dir jedoch die Erlaubnis den
Unterricht wegen deiner Tätigkeit als Schülervertreter zu verlassen verweigern. Dafür muss
ein guter Grund vorhanden sein und du kannst gegen diesen Entscheid keine Berufung
einlegen.
Berufung…
Deine Berufung muss innerhalb von fünf Tagen nach der mündlichen Mitteilung der
Entscheidung bzw. fünf Tage nach dem Erhalt der schriftlichen Mitteilung in deiner Schule
eingebracht werden. Wichtig ist, dass die Berufung schriftlich ausgeführt sein muss.
Lange Rede, kurzer Sinn: Du kannst nur gegen ein „Nicht Genügend“ berufen…