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Facharbeit in Biologie

über

Das mögliche Scheitern der embryonalen


Stammzellenforschung in Hinblick auf die
ethische Kontroverse

Von Maximilian Lais JGS 12

Betreuende Lehrerin: Frau Prühs

Aloisiuskolleg 2006/2007
Gliederung

1. Einleitung
a. Einführung in die embryonale Stammzellenforschung (eSZ)
i. Vorgehensweise
ii. Schwerpunktsetzung
2. Hauptteil
a. Was sind Stammzellen?
i. Begriffserläuterung
b. Die wissenschaftlichen Techniken im Umgang mit eSZ
i. Therapeutisches Klonen
c. Ethische Kontroverse
i. Gesetzeslage in Deutschland
ii. Situation im Ausland
iii. Meinung der Öffentlichkeit
3. Zusammenfassung
a. Die embryonale Stammzellenforschung in naher Zukunft
b. Resumè
4. Literaturverzeichnis
5. Anhang
Einleitung

Die moderne Medizin bietet ihren Patienten heutzutage immer mehr Möglichkeiten
zur Genesung. Bereits in der Vergangenheit wurden bahnbrechende
Errungenschaften publiziert, wie zum Beispiel Impfungen oder prophylaktische
Mittel. Doch wie damals stehen gewisse Forschungen immer wieder vor Hürden,
die es gilt zu überwinden.
Ein modernes Beispiel hierfür ist die embryonale Stammzellenforschung. Keine
momentane Forschung aus der Biologie ist dermaßen gesellschaftlich umstritten
wie diese. Ist es wirklich so schlimm schwer kranken Menschen, wie z. B. Krebs-
oder Parkinsonpatienten, zu helfen, indem man Organe in hohem Alter komplett
regenerieren lässt oder komplett auswechselt? Wo liegen die gesellschaftlichen
Barrieren?

Dass man junge Embryos vernichten muss um an deren wichtigstes Gut, den
Stammzellen, zu gelangen klingt in vielen Ohren nach Mord. Es werden Fragen
gestellt wie „Ab wann ist ein Mensch ein Mensch?“ oder „Ist es angebracht das
Sterben immer weiter hinauszuzögern?“ Dem Schicksal wird immer weniger
Spielraum gegeben, und die Medizin ist so weit wie nie zuvor. Muss diese nun
scheitern, da sie keinen Rückhalt aus der Gesellschaft bekommt?

Dabei möchte ich wie folgt in meiner Facharbeit vorgehen:

Zunächst muss der Begriff „Stammzelle“ hinterleuchtet werden, parallel zum


ethischen Bewusstsein des Menschen.
Durch Gesetzgebungen ist es in vielen Ländern erst gar nicht möglich die
Forschung mit embryonalen Stammzellen durchzuführen. Andere Länder sehen es
hingegen etwas offener. Warum ist das so? Könnte man dann nicht direkt davon
ausgehen, dass dieses Gebiet zum Scheitern verurteilt ist?

Ich werde mich in meiner Arbeit sowohl dem biotechnischen Ablauf als auch den
Forschungsergebnissen widmen. Süd Korea ist in dieser Hinsicht einer der
führenden Nationen, aber wie sieht es mit Deutschland und anderen Ländern aus?

Doch wie schon erwähnt, wird das Forschen mit Stammzellen hier in die
Schranken gewiesen. Ein Augenmerk sei dabei auf unsere christlich geprägte
Moralvorstellung und die jetzige Gesetzgebung, speziell das
Embryonenschutzgesetz, gerichtet. Hat die Gesellschaft dieselbe Einstellung wie
die Regierung? Ich habe dazu eine Umfrage erstellt, um die Meinung der
Öffentlichkeit einzufangen.

Zum Abschluss möchte ich einige Ausblicke auf die Zukunft geben. Welche Rolle
werden Stammzellen in unserer Zukunft spielen? Inwiefern beeinträchtigen sie
unsere Gesellschaft oder den Wert unseres Lebens. Werden wir
verschwenderischer bzw. rücksichtsloser mit uns umgehen, wenn wir wissen, dass
die Leber oder durch Tumor zerstörte Organe geheilt werden können?
Was sind embryonale Stammzellen?

Wie die Überschrift schon aussagt, lassen sich Stammzellen in Embryonen wieder
finden. Diese Stammzellen haben die Möglichkeit sich zu jeder bedenklichen
Zellart zu entwickeln, das heißt, sie sind nicht ausdifferenziert, auch „totipotent“
(all-mächtig) genannt, sei es später eine Hirnzelle oder eine Nierenzelle. Doch
nicht nur Embryonen besitzen Stammzellen. Jedes ausgewachsene Säugetier
besitzt Stammzellen. Man nennt diese „adulte (erwachsene) Stammzellen“. Wie
unterscheiden sich diese aber von den Embryonalen?
Während die embryonalen Stammzellen sich zu jeder Zelle differenzieren können,
so sind die Adulten weitgehend eingeschränkt. Eine adulte Hautstammzelle kann
nur noch Hautzellen erzeugen und so können adulte Leberstammzellen auch nur
Leberzellen hervorbringen. Diese adulten Stammzellen sind dafür verantwortlich,
dass sich unsere Organe im Laufe der Zeit regenerieren können.
Bei zu starker Schädigung von Organen, z. B. durch Alkoholeinfluss auf eine
Leberzelle, ist es den adulten Stammzellen nicht möglich mit der Regeneration
nachzukommen. Die Leber stirbt folglich ab.

Diese Tatsache lässt die embryonalen Stammzellen in Erscheinung treten. Diesen


Zellen ist es möglich, sich zu teilen, ohne den Urzustand zu verlieren anderseits
können sie durch Mitose Tochterzellen hervorbringen, die ausdifferenzierter sind.
Doch was bringt mir das und wie lange sind diese im Embryo vorzufinden? Ich
möchte die Gewinnung von totipotenten Stammzellen anhand des
„therapeutischen Klonens“ genauer erklären, doch zuvor einen kleinen Schlenker
zur Cytologie.

Das Arbeiten und der Nutzen von embryonalen Stammzellen

Jeder Zelle besteht aus Organellen, Membran und das wichtigste, den Zellkern mit
seinem Nukleolus. In diesem Nukleolus befinden sich all unsere Erbinformationen
(DNA). Sie beschreiben unsere Haarfarbe, unsere Größe, ob wir
Sommersprossen haben, oder nicht, unsere Blutgruppe. In ihnen ist einfach
gesagt die komplette Information unseres Selbst vorhanden.
Wir alle kennen die Gefahren von Organspenden. Häufig müssen die Spender aus
dem familiären Umfeld stammen, da die Wahrscheinlichkeit der passenden Blut
oder Knochenmarkswerte häufiger sind, als die von Fremden.
Des Weiteren ist es immer ein Problem, ob das gespendete Organ im Körper
aufgenommen wird oder nicht. Wie reagiert unser Körper auf ein fremdes Organ?
Meistens werden die Patienten mit sehr starken Tabletten versorgt um die
Abwehrreaktion des Körpers zu umgehen. Denn die Zellen der gespendeten
Organe besitzen nicht einmal dieselbe DNA. Die Folge ist die Nichtannahme des
Organs und das Missraten der Transplantation, da der Körper denkt, diese seien
Fremdlinge. Was also tun, wenn solche Wege scheitern?

Hier kommt die embryonale Stammzellenforschung ins Spiel. Wie wir bereits
festgestellt haben, ist es ihnen möglich, sich zu jedem Organ zu entwickeln, es
kommt nur darauf an welchen Wachstumsfaktoren und welchen Hormonen man
diese aussetzt. Was es braucht, ist allerdings nicht der Zellkern der Eizelle,
sondern den des Patienten, da man davon ausgeht, dass bei gleicher DNA der
Körper keinen Fremdling entdeckt und das Immunsystem einschaltet. Das
Verfahren, das hier eingeschlagen wird, nennt sich „Therapeutisches Klonen“.

Über die embryonalen Stammzellen in Bezug auf das „therapeutische


Klonen“

Wir gehen davon aus, dass ein Patient starke Leberprobleme hat. Die Leber muss
ersetzt werden und man entscheidet sich für das therapeutische Klonen. Man will
eine funktionstüchtige Leber heranzüchten, die man dem Patienten anstelle der
Geschädigten einsetzt. Um die Abwehrreaktion des Körpers zu verhindern, so
geht man aus, benötigen die Zellen des neuen Organs dieselbe DNA.
Man entnimmt dem Patienten zunächst eine Körperzelle, z. B. von der Haut. Dann
wird der Zellkern isoliert, der das Erbgut trägt. Parallel dazu muss einer
befruchteten Eizelle der Kern entfernt werden und der isolierte Kern des Patienten
eingesetzt werden. Wir haben nun eine befruchtete Eizelle mit unserer DNA. Die
Verschmelzung von Eizelle und Kern wird in vitro durchgeführt.
Dieser Vorgang des Kernaustausches
muss so früh wie möglich
unternommen werden, da wir eine
Zellteilung noch verhindern möchten,
bevor nicht der Kern des Patienten
initiiert wurde.
Die Eizelle entwickelt sich in den
folgenden Tagen naturgemäß zu einem
Embryo. Durch Mitose wird eine Hülle
gebildet. Am dritten Tag erreicht der
Embryo das Blastozystenstadium. Es
bilden sich im Inneren unsere
embryonalen Stammzellen. Aus ihnen
wird sich in der Folgezeit der gesamte
Mensch mit seinen dazugehörenden Organen entfalten. Diesen wollen wir
allerdings nicht. Das wäre das klassische Klonen, wie wir es uns vorstellen
würden. Man greift an dieser Stelle ein und isoliert die Stammzellen aus dem
Embryo. Dieser wird durch diesen Eingriff vernichtet.
Durch hormonelle Behandlungen und Wachstumsfaktoren, welche allerdings noch
nicht wirklich hundertprozentig hinterlegt sind, lassen sich die gewünschten
Organe heranzüchten, so erhofft man. Ist das Organ ausgereift, kann man die
Transplantation durchführen.

Dieses Vorhaben ist momentan aber noch eine Zukunftsvision. Noch sieht die
Gesetzeslage nicht vor, Embryos für solche Zwecke zu missbrauchen, gar zu
töten. An Tieren wurden allerdings schon solche Eingriffe unternommen. Die
Abwehrreaktion war wie erhofft geschwindend gering. Als bestes Beispiel für eine
„Kerntransplantation“ dient wohl das englische Schaf „Dolly“, das bereits 1996
gezeugt wurde.

Dieses Verfahren ist allerdings sehr strittig, da Embryonen nicht ihrem


sinngemäßen Zweck, das Heranwachsen zum Menschen, genutzt werden.
Dessen Zellen, später die z. B. die Organe, können allerdings weiter bestehen.
Diese Kontroverse sorgt nicht nur in Deutschland für Aufsehen. England war das
erste Land der Welt, das im Januar 2001 das therapeutische Klonen befürwortet
und genehmigt hat, es folgte Südkorea und die Schweiz. Deutschland hat sich im
Bundestag gegen dieses Verfahren entschieden.

Allerdings müssen wir nicht befürchten, komplett hinter der Zeit zu sein. Es gibt
bereits alternativen, die hingegen noch nicht die nötige Aufmerksamkeit
bekommen, die ihnen zusteht.
Sowohl „Stammzellen“ im Fruchtwasser, als auch „Stammzellen“ im
Nabelschnurblut liefern ähnlich Eigenschaften wie die embryonalen Stammzellen.
Doch mehr dazu in der Rubrik „Ausblicke“.

Barrieren gegen die embryonale Stammzellenforschung

Das Gesetz zum Schutz von Embryonen

In Deutschland ist es nur in begrenztem Maß möglich embryonale


Stammzellenforschung zu betreiben. Allein das Embryonenschutzgesetz steht hier
den Wissenschaftlern im Weg, da es die missbräuchliche Anwendung von
fortpflanzungsmedizinischen Verfahren verbietet, damit ist speziell das Klonen
oder die Manipulation des Erbgutes miteinbegriffen.1

Als Embryo definiert das Gesetz "die menschliche Eizelle vom Zeitpunkt der
Kernverschmelzung an"2. Laut dem Gesetz darf also kein aus der Gebärmutter
entnommener Embryo gehandelt oder verwendet werden, wenn dies nicht dem
Zweck seines „Daseins“ (nämlich das Mensch werden) dient.
Schwangerschaftsabbruch ist somit genau so strafbar, wird aber nicht verfolgt, da
die Grundrechte des Embryos auf die Freiheitsrechte der Mutter treffen. Ihre
Menschenwürde müsse ebenfalls gewahrt werden. Doch den Begriff

1
http://www.learn-line.nrw.de/angebote/agenda21/archiv/03/vt/ES-GESETZ.HTM

2
http://bundesrecht.juris.de/eschg/index.html
„Menschenwürde“ werde ich später nochmals genauer in Betrachtung nehmen.

Indes wurde am 25.04.02 mit dem Inkrafttreten des Stammzellengesetzes das


Embryonenschutzgesetz gelockert. Es sagt aus, dass der Handel, sowohl das
Importieren als auch das Exportieren von embryonalen Stammzellen verboten
bliebe, aber für „hochrangige Forschungsziele“ es Ausnahmen gäbe. Es dürfe z.
B. nur aus Liberalen Ländern und vor dem 1.01.2002 existierte Embryonen
importiert werden. Des Weiteren wurde eine Ethik Kommission für
Stammzellenforschung ins Leben gerufen.

Das Gremium besteht aus insgesamt neun ehrenamtlichen Mitgliedern, Zwei aus
dem Bereich Ethik, drei Mediziner, zwei Biologen sowie zwei Theologen. Ihre
Aufgabe besteht darin „Anträge auf Forschungsvorhaben, die die Arbeit mit
humanen embryonalen Stammzellen zum Gegenstand haben, anhand der
eingereichten Unterlagen zu prüfen und zu bewerten, ob die in § 5 StZG
formulierten Voraussetzungen erfüllt und die Vorhaben in diesem Sinne ethisch
vertretbar sind.“

Das Ganze basiert allein auf der Überzeugung, dass der Embryo als Mensch
anerkannt und akzeptiert wird. Deswegen steht ihm laut §1 des BGS
Menschenwürde zu. Aber hier wird es knifflig. Spätestens nach dem Erlaub in
Großbritannien, das therapeutische Klonen fortzusetzen, hatte eine neue Debatte
über die Definition des Menschsein entfacht. Es wird wieder die Frage gestellt, ab
wann ein Mensch ein Mensch ist.

Die Kirche beantwortet diese Frage ziemlich simpel. Die Menschenwürde gilt
universal, da der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen wurde.1 Direkt mit der
Verschmelzung der beiden Kerne von Eizelle und Samen, ist jemand geschaffen,
der sich zu einem Menschen entwickeln wird. Diesem christlich geprägten Bild,
das durch die Aufklärung speziell von Kant weitergeführt wurde, nämlich dass die
Vernunft dem Menschen als einziges Lebewesen die Fähigkeit gäbe, moralisch zu
handeln und frei über sich selber zu bestimmen, wird nun ein anderes
entgegengesetzt.2

1, 2
http://faz.net → Wem steht Menschenwürde zu?
Der Personenbegriff von John Locke und dem australischen Philosophen Peter
Singer sagt aus, dass man erst dann von einer Person sprechen kann, wenn diese
nachweisbare Fähigkeiten besitzt wie zum Beispiel Lebensinteresse oder ein
Bewusstsein. Dieses Modell ist aber nicht wirklich haltbar, da schwer behinderten
Menschen, die nicht wirklich Herr über sich selbst sind, Menschwürde nicht zuteil
werde. Dieses Bild würde überhaupt nicht in unsere gesellschaftliche Ordnung
passen.

Deutschland setzt mit dem Embryonenschutzgesetz und dessen Ergänzung, das


Stammzellengesetz, eine klare Grenze. Nur unter strengen Auflagen ist es
gestattet das Forschen durchzuführen, anders sieht es dabei in Südkorea oder wie
wir schon erwähnten, Großbritannien aus.

Zum einen ist die ethische Auffassung eine wesentlich offenere als in Deutschland
oder Frankreich, was eine großzügigere Gesetzeslage ermöglicht, zum anderen
sind die Forschungsbudgets enorm, die beispielsweise in China und Südkorea
ausgegeben werden. Singapur investiert 2,2 Prozent des Bruttosozialproduktes in
die Forschung, das macht rund 1,7 Milliarden Euro. China ist mit 60 Milliarde
Dollar der drittgrößte Investor. Südkorea stellte 2004 5 Milliarden Dollar zur
Verfügung.

Auswertung der Umfrage über die ethische Einstellung von 50 Befragten in


Bezug auf die embryonale Stammzellenforschung

Doch wie ist die Meinung der Gesellschaft unabhängig von der des Bundestages?
Ich hab dazu eine Umfrage erstellt, die drei wesentliche Fragen aufwirft: Zeigen
sie Interesse / verfolgen sie die embryonale Stammzellenforschung? Die eigene
Definition von Mensch; Ist ein Embryo ein Mensch? Zuletzt ob der Befragte das
therapeutische Klonen befürwortet oder ablehnt.

Von 50 Befragten sind 66 % mit dem Thema Stammzellenforschung vertraut. Die


Meisten sind durch das Fernsehen, speziell die ethische Debatte darauf
aufmerksam geworden. Auf die Frage hin, wie sie ihre Stellung in diesem ethisch
heiklen Thema sähen, antworteten 42%, dass sie das Töten von Embryos ohne
weiteres zustimmen würden nur um an die Stammzellen zu gelangen.
Gerade mal 22% sind ganz klar gegen das Töten von Embryos, da sie diese
bereits als junge Menschen ansehen
und dies somit nicht mit ihrem Weltbild
vereinen können.

Das für mich verwunderlichste Ergebnis


liegt bei Frage 3 vor. Ich wollte von den
fünfzig befragten Personen wissen, ob
sie Embryonen Menschenwürde
zugestehen, beziehungsweise sie als
Menschen ansehen würden.

40% der Befragten sehen den Embryo als jungen Menschen an, 30% können der
kleinen Masse aus Zellen keine Würde zukommen lassen, allerdings sind sich
30% unschlüssig.

Die Letzte Frage, die ich behandeln möchte, dass die Stammzellenforschung in
Zukunft bahnbrechende Fortschritte auf dem Gebiet der Krebs- oder
Parkinsonbehandlung, oder dem Heranzüchten von Organen erzielen könne und

somit das natürliche Sterben bzw. der Lauf des Lebens dadurch kontrollierter
beeinflusst werde, ihrer Meinung nach a) egal sei, solange sie das Leben von
nahe stehenden Personen retten können, oder b) überhaupt nicht gutheißen
würden, da man nicht befugt sei, Gott zu spielen.
Zu meiner Verblüffung haben 16% der Befragten ein drittes Kästchen mit „Ich bin
mir unschlüssig“ eröffnet, da die beiden Antwortmöglichkeiten nicht ausreichend
ihre Meinung getroffen haben. Zwei der Personen aus diesen 16% fügten zudem
hinzu, dass sie nur bei schwer kranken Kindern das therapeutische Klonen
gutheißen würden, nicht aber älteren Menschen das Leben zu verlängern. Für
Antwortmöglichkeit a) stimmten 52% und für b) 32% der Befragten.

Gewissen hin oder her, die Mehrheit würde im Falle einer ernsthaften Erkrankung
eines Nahestehenden, in meiner Umfrage zielte ich auf Kinder bzw.
Lebensgefährten ab, Embryos töten um durch deren Stammzellen anderes Leben
zu verlängern.

Die Schweiz, die wichtige Entscheidungen oder Gesetze per Volksabstimmung


abstimmen lässt, hat auch im Fall der embryonalen Stammzellenforschung
zugestimmt, unter gewissen Auflagen das therapeutische Klonen zu gestatten. Ob
die Mehrheit der deutschen Bevölkerung genauso denkt, will ich nicht anhand
meiner Umfrage behaupten. Fünfzig Personen sind zu wenig die Meinung unserer
Gesellschaft einzufangen, obwohl ein großes Spektrum an Altersklassen und
Geschlechtern vertreten war.

Die embryonale Stammzellenforschung in naher Zukunft


Zuletzt möchte ich ein paar Ausblicke bieten, was mit der Stammzellenforschung
passieren könnte, wenn zu wenig Unterstützung aus der Regierung erfolgt. Ist
diese nun zum Scheitern verurteilt? Zunächst muss gesagt werden, dass die
Forschung an Embryonen zwar viel versprechend ist, es allerdings gute
alternativen gibt, denen es gilt sich zu widmen.

Da wären zum einen die Stammzellen im Blut der Nabelschnur, zum anderen die
Stammzellen im Fruchtwasser. Diese Zellen können gewonnen werden, ohne dem
Embryo zu schaden, und wären somit ethisch einwandfrei zu nutzen. Warum als
nicht? Nun, die Forschung auf diesen Gebieten ist nicht wirklich ausgereift und
steckt noch in Kinderschuhen.

Totipotente embryonale Stammzellen benötigen das aktive Gen Oct-4, welches ein
typisches Kennzeichen für diese ist.1 Um Fruchtwasser lassen sich solche Zellen
vereinzelt ebenfalls wieder finden. Allerdings folgen auf eintausend isolierten
Zellen gerade mal fünf die sich genau so entfalten könnten wie die embryonalen
Stammzellen. Ob sich diese Stammzellen im Fruchtwasser genau so verhalten ist
allerdings noch unklar. Wenn ja, wäre es die Alternative zum ethisch umstrittenen
Problemfall embryonale Stammzelle.

Eine weitere Wahl wäre das Nabelschnurblut. Man hat bereits adulte
Blutstammzellen daraus gewinnen können welche sich zu jeweils Blut oder
Knochenmarkzellen weiterentwickeln können. Diese Zellen wären natürlich für
junge Blutkrebspatienten lukrativ, da sie mit ihrem eigenen Gewebe versorgt
werden können und so keine Abwehrreaktion des Körpers zu erwarten ist. Die
Forscher hoffen, dass sich aus diesen Zellen Ersatzgewebe zur Reparatur von
defekten Organen züchten lässt.2 Sie gehen sogar noch einen Schritt weiter und
planen bereits durch Wachstumsfaktoren Knochen zu züchten.

_________________________________________________________

1
http://www.wdr.de/online/stammzellen//hintergrund/fruchtwasser.phtml?flash=1

2
http://www.wdr.de/online/stammzellen/hintergrund/nabelschnurblut.phtml?flash=1
Beide Alternativen sollten wesentlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, als es
momentan der Fall ist. Da das klassische Klonen an Menschen eh strickt
abgelehnt wird und wenn, dass therapeutische Klonen wohl eher in Frage käme,
jenes aber auch hierzulande nicht den Rückhalt bekommt, muss ein Augenmerk
auf das Nabelschnurblut und die Stammzellen im Fruchtwasser gerichtet werden.
Beide sind bis vor einigen Jahren noch als Biomüll abgestempelt worden, doch
mittlerweile kann man gespannt sein, was sich ergeben wird.

Wird sich also unsere Gesellschaft aufgrund dieser Erkenntnisse tiefgreifend


verändern? Man kann bereits Beobachtungen machen, dass mit Stammzellen
bereits ein gutes Geschäft gemacht wird. Firmen bieten Eltern an, Nabelschnurblut
ihres werdenden Kindes einzulagern um es später den Eltern im Fall einer
Erkrankung wieder bereitzustellen. Die Lagerung ist allerdings für den
Ottonormalverbraucher nicht bezahlbar und es wird hämmungslos mit der Angst
der Eltern gespielt. Eine weitere Frage wäre wohl, ob wir verschwenderischer mit
unserem Leben umgehen würden? Wahrscheinlich nicht. Diejenigen die trinken,
machen es eh schon viel zu viel, und die Raucher lassen sich auch nicht durch
Filme einschüchtern, in denen Raucherbeine amputiert werden.

Wie zwei meiner Befragten es sehr gut formuliert haben, ist es eher angebracht
das therapeutische Klonen nur für Kinder einzuräumen, die ihr ganzes Leben noch
vor sich haben, denn es könne nicht der Sinn sein, älteren Menschen das Leben
immer weiter zu verlängern. Unserer Gesellschaft ist an einem Punkt
angekommen, in der wir große Kontraste zwischen junger und alter Generation
haben. Das Sterben künftig hinauszuzögern würde die Situation nur
verschlimmern, aber junges Leben einen neuen Anstoß zu geben, ich denke, da
werden die wenigsten Einwände zeigen.

Doch wie die Medizin bereits in der Vergangenheit ihre Alternativen gefunden hat,
man bedenke da die Homöopathie anstatt der puren Chemie, so wird es in Zukunft
andere Wege als den Schnellsten geben.
Anhang

Quellenverzeichnis

1. http://www.faz.net/ → gekaufte Materialien in den Bereichen Politik und Wissenschaft

2. http://www.wdr.de/online/stammzellen/index.phtml?flash=1

3. http://www.learn-line.nrw.de/angebote/agenda21/archiv/03/vt/ES-GESETZ.HTM

4. http://wikipedia.de

5. http://bundesrecht.juris.de/eschg/index.html

6. http://dip.bundestag.de/btd/14/083/1408394.pdf

Selbstständigkeitserklärung

Ich versichere hiermit, dass ich nur die aufgeführten Quellen zum Anfertigen der
Facharbeit benutzt und keine fremde Hilfe zur Fertigstellung in Anspruch
genommen habe.
Max Lais GK Bio JGS 12

Umfrage / Facharbeit – Embryonale Stammzellenforschung

Ia. Sehen sie die „Embryonale Stammzellenforschung“ als ein für sie
aktuelles Thema?

Ja
Nein

Ib. Wenn ja warum?


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II. Wie sehen sie ihre Stellung in diesem ethisch heiklen Thema?

Ich befürworte das Benutzen von embryonalen Stammzellen,


obwohl ich dafür junge Embryonen dem Tod aussetze, um an
deren wichtigstes Gut zu gelangen.
Nein, ich bin gegen das Töten von „jungen Menschen“.
Einerseits befürworte ich den medizinischen Nutzen, kann es
aber nicht mit meinem Menschenbild vereinbaren.

III. Sehen sie einen Embryo als einen Menschen an, oder anders, steht
ihrer Meinung nach Embryonen Menschenwürde zu?

Auf jeden Fall, der Embryo ist das Resultat zweier Menschen, und
wird sich in der Folgezeit zu einer Person entwickeln.
Nein, von „Menschsein“ kann hier nicht die Rede sein, er besitzt
weder funktionstüchtige Organe, noch kann er selber
entscheiden.
Ich bin mir unschlüssig.

IV. Die Stammzellenforschung soll in Zukunft bahnbrechende


medizinische Fortschritte erzielen, wie z.B. das heilen von Krebs oder
Parkinson, oder das Heranzüchten von neuen Organen. Das natürliche
Sterben, und somit auch der Lauf des Lebens, wird dadurch
kontrollierter und markanter beeinflusst als sonst. Welche Meinung
haben sie dazu?

Solange ich das Leben meiner/s Geliebten, Kinder oder meines


retten oder verlängern kann, so würde ich das Anwenden von
Stammzellen befürworten.
Nein, wir sind nicht befugt Gott zu spielen, vor allem dann nicht,
wenn heranwachsende Menschen dafür vernichtet werden
müssen.

V. Die Forschung mit embryonalen Stammzellen wird größtenteils nur


mit abgetriebenen Embryos durchgeführt. In wiefern beeinträchtig dies
ihr Bild?
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Auswertung der Umfrage in Kreisdiagrammen

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