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General Eisenhower führte 1945-1947 vor, wie man billig und effektiv Menschen zu Hunderttausenden umbringt:
Man sperrt sie einfach auf eine Wiese, spannt Stacheldraht um sie herum, stellt Wachen mit Gewehren auf, und
verweigert ihnen die überlebenswichtige Versorgung. Die deutsche Reichsregierung aber gab für die Errichtung
des Lagerkomplexes Auschwitz Geld im Gegenwert von über anderthalb Milliarden DM/750 Millionen € aus…
Mit der anschließenden Veröffentlichung setzt unsere Bauin- Holocaust-Industrie auch erheblich weitergehend, d.h. über
genieursgruppe die Reihe der ausführlicher und gründlicher seine eigenen Berichte hinaus. Wir kommen in einer geson-
bearbeiteten Themen fort, die fundamentale Grundlage unse- derten Arbeit darauf zurück.
rer Studien und Ausarbeitungen zur Baugeschichte von Au- Dennoch ziehen wir uns nicht auf die natürlichste und ein-
schwitz werden. Sie erinnern sich sicher an unsere bisherigen fachste Position zurück, die da lautet: „Wer einmal lügt, dem
Veröffentlichungen: glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht!“
1. »Grundwasser im Gelände des KGL Birkenau (Au- Wir denken mehr an die Worte von A. Pope:
schwitz)« in VffG 2(1)1998, S. 2-12. Sie klärte deutlich, »Wer eine Lüge sagt, merkt nicht, welch große Aufgabe er
daß die Behauptung der Exterminationisten, in Birkenau übernimmt, denn er wird gezwungen sein, zwanzig weitere
seien Leichen in offenen, tiefen Gruben verbrannt worden, zu erfinden, um diese eine aufrechtzuerhalten.«
falsch ist. Sie behaupteten damit faktisch, die Deutschen Ob das reicht? Wir finden laufend weitere Lügen, denn wer
hätten dort Tote im Grundwasser mit offenem Feuer ver- bei Sinnen ist und dennoch behauptet, wissenschaftlich Un-
nichtet. mögliches gesehen zu haben, der lügt!
2. »Kurzwellen-Entlausungsanlagen in Auschwitz« Teil 1, Erstmalig, seit wir uns zusammengeschlossen haben, stehen wir
VffG 2(2)1998, S. 87-105. Mit ihr haben wir gezeigt, was vor der Tatsache, daß wir uns mit einem Thema befassen, das
die Gegenseite offenbar unterschlagen wollte, nämlich daß nicht mit Lügen befrachtet ist. Begründung: Kein Exterminatio-
die seinerzeit einmaligen, leistungsfähigsten und modern- nist hat sich bisher dazu geäußert. Es fehlt ihnen immer noch
sten Entlausungsanlagen der Welt zunächst ausschließlich ein zweifellos zwingend erforderlicher Sachverständiger aus
in den beiden Lagern von Auschwitz standen. Diese Tatsa- dem Baufach. Ihr derzeitiger „Pseudoarchitekt“, der Archäolo-
che war bis 1993 völlig unbekannt. Teil 2 in VffG ge und Kunstgeschichtler Prof. van Pelt, kann – wie in seinem
2(4)1998, S. 261-273 ergänzt die Angaben mit wertvollen Buch geschehen – zwar Studenten zur Fälschung von Zeich-
technischen Erläuterungen und Abschriften aus einem Pri- nungen veranlassen, aber weiter reichen seine baufachlichen
vatarchiv. Eine abschließende, vollständige Bearbeitung Kenntnisse nicht. Wir verkennen hierbei nicht die Tatsache, daß
des Themas Entlausungsanlagen haben wir zurückgestellt, die Fähigkeit, Märchen zu erzählen sowie lügen und fälschen zu
da in den Akten laufend neue, bisher unbekannte Anlagen können, eine wesentliche Voraussetzung ist, die viele Personen
gefunden werden. erst zum Exterminationisten befähigt.
3. „Gasdichte“ Türen in Auschwitz« in VffG 2(4)1998, S. Wir dagegen sehen mit Genugtuung auf eine Reihe erfahrener
248-26 1. Ergebnis der Prüfung war, es gab keine wirklich Architekten, Bauingenieure und Praktiker mit z.T. fünfzig Be-
gasdichte Tür in den Lagern. Mit dieser gutachterlichen rufsjahren, die alle Voraussetzungen für einen Bausachver-
Stellungnahme haben wir die Tür zu dem in Vorbereitung ständigen besitzen. Gemeint ist damit, daß sie folgende Lei-
befindlichen Artikel »Gaskammern zur Tötung von Men- stung erfüllen können: Sachverständige sind Gehilfen, die ei-
schen in Auschwitz und Birkenau?« geöffnet. Die ange- nem nicht Qualifizierten die Sachkunde vermitteln, über die
kündigte Arbeit wird eine Reihe unbekannter Zusammen- er selbst nicht verfügt. Der Unqualifizierte hat dem Sachver-
hänge aufdecken und die ohnehin nie bewiesenen Behaup- ständigen bestimmte, feststehende Tatsachen zu unterbreiten
tungen zusätzlich entkräften. mit dem Auftrag, auf diese feststehenden Tatsachen das dem
4. Eine Vielzahl anderer Artikel ist erschienen, die alle in der Sachverständigen eigene Fachwissen anzuwenden und mit
entscheidenden Frage gipfeln: dessen Hilfe gefragte Schlußfolgerungen aus jenen Tatsachen
Ist es durch gründliche und intensive Untersuchung der Bau- zu ziehen und sie dem nicht Sachkundigen mitzuteilen. Auf
vorhaben von Auschwitz/Birkenau möglich, die seit Jahrzehn- dieser Basis verfassen wir das folgende
ten aufgestellten – und ständig wieder geänderten – Behauptun-
gen der Exterminationisten auch bautechnisch zu widerlegen? Sachverständigengutachten
Wir sind inzwischen fortschreitend sicherer geworden, daß
wir diese Beweise antreten werden. Nicht umsonst haben Die Texte halten sich nicht rein an die strengen Regeln eines
schließlich die schon „in der Wolle gefärbten“ und deshalb deutschen Gutachtens, um den ohnehin trockenen Stoff für
unwissenden Holocaust-Historiker selbst die „Jahrhundertlü- den Leser nach Möglichkeit etwas aufzulockern.
ge“ von 4 Millionen Toten in Auschwitz auf 1 Million zu-
rückgenommen. Wieder jedoch eine Zahl, die nicht auf wis- Auftrag
senschaftlichen Forschungen beruht. Die Zahl ist nachweis- Ermitteln der Baukosten aller Bauwerke und Baumaßnahmen,
lich das Ergebnis einer Absprache. Weil wir hier weitere – die für das Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager Au-
leider noch nicht allgemein bekannte – Hintergründe sehen, schwitz/Birkenau entstanden sind und deren Kostenträger
interpretieren wir das Buch des Norman G. Finkelstein Die Institutionen des Deutschen Reiches waren. Diese sollen dann
Der Zustand der Abschnitte ist erläutert im Schreiben vom 2.1. GRUNDLAGE
21.04.42:31 Rahmenbauantrag25, 30.09.43 RM 32.200.000,-
BA I: bereits durchgeführt, Mittel vorhanden. = DM 450.800.000,-
BA II: bereits durchgeführt oder im Bau, ohne genehmigte
Mittel. 2.2. ERGÄNZUNGEN
BA III: begonnen im 3. K W. Jahr. oder noch zu beginnen, 1. Aus Bauvorhaben21, 15.11.42 RM 731.826,-
Mittel beantragt.) = DM 10.245.564,-
2. Aus Bauvorhaben27, 03.06.44 RM 11.800.340,-
1.2. ERGÄNZUNGEN = DM 165-204.760,-
1. Aus Antrag,14, 18.07.42 RM 153.690,- Summe Kriegsgefangenenlager RM 44.732.166,-
= DM 2.151.660,- = DM 626.250.324,-
2. Aus Antrag,15 31.07.42 RM 490.500,-
= DM 6.867.000,- Eine Korrektur dieser Kosten nach oben muß vorbehalten
3. Aus Antrag,16 06.08.42 RM 224.400,- bleiben, da nicht auszuschließen ist, daß in der erheblichen
= DM 3.141.600,- Menge der restlichen Akten noch weitere aufgefunden wer-
4. Aus Aufstellung,17 23.09.42 RM 19.626.540,- den.
= DM 274.771.560,-
5. Aus Bauten,18 Teil A, 26.10.42 RM 1.224.833,- 3. Feststellung
= DM 17.147.662,- Die Baukosten aller Bauwerke und Baumaßnahmen für das
6. Aus Bauten,19 Teil B, 26.10.42 RM 5.374.626,- Konzentrations- und Kriegsgefangenenlager Auschwitz/Bir-
= DM 75.244.764,- kenau betragen mindestens
7. Aus Bauvorhaben,21 15.11.42 RM 2.866.155,-
= DM 40.126.170,- RM 109.967.103,- = DM 1.539.539.442,-.
8. Aus Bauvorhaben,22 18.02.43 RM 371.145,-
= DM 5.196.030,- Die festgestellten Baukosten sind das Minimum. Dies ergibt
9. Aus Bauvorhaben,26 26.11.43 RM 3.052.000,- sich zwingend aus der Aufstellung der nicht erfaßten Kosten
= DM 42.728.000,- unter den Ziffern 8.1. bis 8.9.
© 31.03.2001 Gärtner / Nowak
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Anmerkungen ZAM 502-1-319-120/145
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Endet die ZAM Nr. mit einem -, so ist die Seite nicht paginiert oder nicht 17
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lesbar. In allen anderen Fällen bezeichnet die letzte Ziffer die Seite. Ein / 18
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wird verwendet, wenn ein mehrseitiges Schriftstück vorliegt. 19
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VH-Archiv Prag 44 Blatt
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ZAM 502-1-216-10/38 23
ZAM 502-1-227-1/86
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ZAM 502-1-233-13/30 24
ZAM 502-1-135a/136
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ZAM 502-1-225-2725 25
ZAM 502-1-238-10/27
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ZAM 502-1-225-26/52 26
ZAM 502-1-85-167/171
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ZAM 502-1-234-1/6; ZAM 502-1-235-1/21 27
ZAM 502-1-85-140/14331
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ZAM 502-1-319-202/206 28
ZAM 502-1-95-144/14511
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ZAM 502-1-225-53/94 29
ZAM 502-1-85-146/147
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ZAM 502-1-221-1122 30
ZAM 502-1-85-195/196
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ZAM 502-1-222-2/53 31
ZAM 502-1-215-8/10
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ZAM 502-1-395-1/17 32
ZAM 502-2-16-4
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Im 20. Jahrhundert wurde es in vielen Ländern zur gängigen – GULag Zeichnungen des ehemaligen GULag-Verwalters
Praxis, Bürger zu inhaftieren, deren Loyalität gegenüber der D.S. Baldaew;4
Regierung zur Zeit von Krieg oder „nationalem Notstand“ als – Awraham Shifrins etwas älteres Guidebook to Prisons and
fraglich oder suspekt eingestuft wurde. Zur Internierung sol- Concentration Camps of the Soviet Union;5
cher Personen errichteten Großbritannien, die USA und – Das eindrückliche Black Book of Communism von Stépha-
Deutschland Zentren, die man – oft je nachdem, wer gewon- ne Courtois.6
nen und wer verloren hatte – Relokationszentren, Internie- Amerikanische Forscher haben es – aus welchen Gründen
rungszentren, Arbeitslager, Konzentrationslager oder Todes- auch immer – anscheinend für richtig befunden, den „Archi-
lager taufte. In den genannten Ländern waren diese Lager al- pel GULag“ in die Rumpelkammer der Geschichte zu ver-
lerdings als temporäre Maßnahmen in nationalen Krisenzeiten bannen. Es ist ein Armutszeugnis für die USA und Großbri-
gedacht. Die Behandlung der Gefangenen hing von den äuße- tannien, daß allzu viele ihrer Gelehrten, Schriftsteller, Künst-
ren Umständen ab; sie konnte nachsichtig oder grausam mit- ler und Politiker zur Zeit der kommunistischen Herrschaft in
samt allen Zwischenstufen sein. Nur in der Sowjetunion, wo Rußland die sowjetischen Lager ignoriert oder gar zu recht-
man das Netz von Lagern mit dem Kürzel »GULag« bezeich- fertigen gesucht haben. Wenn sie einmal ein kritisches Wort
net (die Anfangsbuchstaben dieser Abkürzung stehen im Rus- über das rote Straflagersystem äußerten, dann allzu oft zugun-
sischen für »Hauptamt der Besserungsarbeitslager und - sten von Kommunisten, die in Ungnade gefallen waren. 1944
kolonien«), bildeten diese Zentren besuchte Franklin Delano Roosevelt
einen permanenten Bestandteil des mit Vizepräsident Henry Wallace
politischen Systems. eines der übelsten und brutalsten
Ab den frühen siebziger Jahren ha- sowjetischen Lager, pries dessen sa-
ben der britische Forscher Robert distischen Kommandanten Iwan Ni-
Conquest sowie der russische Lite- kishow und beschrieb Magadan als
raturnobelpreisträger (und frühere »idyllisch«.
GULag-Insasse) Alexander Solsche-
nizyn viel getan, um die Welt über Die Funktionsweise des GULag
die Schrecken des ausgedehnten so- Organisatorisch war der GULag der
wjetischen Straflagersystems aufzu- jeweiligen Geheimpolizei unterstellt
klären. Conquests Leserschaft war (diese wechselte oft ihren Namen
von Anfang an weitgehend auf Hi- und hieß der Reihe nach Tscheka,
storiker und Gebildete beschränkt, GPU, OGPU, NKWD, MWD und
und Solschenizyns monumentales KGB; letzterem entstammen zahl-
Werk Der Archipel GULag wird reiche heutige Führungsgestalten der
heute kaum noch gelesen, außer in Russischen Föderation). Der Be-
Kurzfassungen. Doch im Verlauf gründer der sowjetischen Geheim-
des letzten Jahrzehnts wurde ihre polizei, Felix Dzerschinski, faßte
Pionierarbeit durch seriöse Studien das Grundprinzip der Tscheka 1918
Überlebender der sowjetischen La- wie folgt zusammen:
ger sowie russischer, französischer »Wir repräsentieren den organi-
und deutscher Gelehrter untermauert sierten Terror – dies muß ganz
Die unfaßbaren Grausamkeiten der Roten Ar- klar gesagt werden.«
und ausgebaut. Die wichtigsten die-
mee an der Zivilbevölkerung der gegen Ende
ser Arbeiten, die zugleich als Alle späteren Sowjetregierungen
des Zweiten Weltkrieges von der Roten Armee
Grundlage für den vorliegenden Ar- haben sich streng an diesen Grund-
„befreiten“ Völker machten Alexander Solsche-
tikel dienen, sind: satz gehalten. Eine Konsequenz da-
nizyns zum Systemkritiker. Er landete daraufhin
– Jacques Rossi, The GULag Hand- von war, daß die Zustände in den
umgehend im GULag, wo er bis 1953 einsaß.
book;1 Lagern des kommunistischen Ruß-
Danach verbrachte er noch drei Jahre in der
– Das von einem russischen For- Verbannung in Sibirien. Seine späteren Bücher land im Durchschnitt weitaus un-
scherkollektiv unter M.B. Smir- über den GULag, von den Romanen Ein Tag im menschlicher waren als jene im ge-
now verfaßte Sistema ispravi- Leben des Iwan Denisowitsch und Der erste fürchteten sibirischen Exil unter den
tel’no-trudovych lagerey v SSSR Kreis der Hölle bis hin zu seiner literarisch- Zaren.
1923-1960 )Das System der Bes- historischen Trilogie Der Archipel GULag, des- Besaß Frankreich eine berüchtigte
serungsarbeitslager in der UdSSR sen erster Band 1973 erschien, machten ihn Strafkolonie – die Teufelsinsel –, so
1923-1960);2 weltberühmt. Solschenizyn erhielt 1970 den Li- wies die Sowjetunion deren Hunder-
– Ralf Stettners unlängst erschiene- teraturnobelpreis und wurde 1974 aus der So- te auf. Von den mehreren tausend
ne Studie des GULags unter Sta- wjetunion ausgewiesen. 1994 kehrte er nach Arbeitslagern verschiedenen Typs
lin;3 Rußland zurück.
7 gehörten mehr als 500 offiziell der
Willkommene Gäste
Die Zahl der Lagerinsassen war starken
Schwankungen unterworfen. 1932 gab
es in den sowjetischen Arbeitslagern
rund 300.000 Häftlinge. Bis 1935 war
die Anzahl auf eine Million angewach-
sen. 1940 belief sie sich auf zwei Mil-
lionen.
1933 erkannte Präsident Roosevelt die
UdSSR offiziell an und reichte Stalin
die Freundeshand – zu einem Zeitpunkt,
wo dieser Millionen seiner Untertanen
vor allem in der Ukraine, doch auch in
Rußland dem Hungertod preisgab.
Während des Krieges legte Stalin die
ihm eigentümliche Art von Milde an
den Tag, indem er rund einer Million
Häftlingen erlaubte, in verschiedenen
Strafbataillonen der Roten Armee zu
dienen. Diese wurden zur Räumung von
Minenfeldern eingesetzt – nicht selten
dadurch, daß man sie mit vorgehaltener
Flinte in diese hineintrieb – und mußten
andere gefährliche Aufgaben verrichten.
Nach dem Krieg jedoch schwoll die
Zahl der GULag-Insassen 1945 sintflut-
artig an.
Ab 1939 füllte sich der GULag mit
Angehörigen von Nationen, die mit der
UdSSR verfeindet waren: Finnen, Po-
len, Deutsche, Italiener, Rumänen und
Japaner. Viele von ihnen blieben auch
nach Kriegsende in Gefangenschaft.
Obgleich die deutschen Kriegsgefan-
genen technisch der Jurisdiktion des
GUPVI (Hauptamt für Kriegsgefange- 1989 wurde einem US-Journalisten eine Dokumentarreise durch Sibirien geneh-
nen- und Interniertenangelegenheiten) migt. Dem Journalisten wurde auch der Zugang zu einigen aufgegebenen Lagern
unterstanden, wurden sie nicht anders des GULags genehmigt. Oben eine Aufnahme aus dem Hubschrauber auf eines
behandelt als die übrigen Insassen. In der Lager in Niemandsland in Sibirien. Unten das Innere einer seit langem aufge-
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gebenen Häftlingsbaracke.
tionen“ erteilt. Anstatt sie in ihre Heimat zurückzuschicken, be- Nach Stalin
gann Stalin diese menschliche Beute deshalb im Sommer 1945 Nach dem Krieg wurden die mühsamsten und gefahrenreich-
in sein Lagersystem einzuverleiben. Da er die Deutschen als sten Arbeiten den Zwangsarbeitern des GULag aufgebürdet.
produktive Arbeitskräfte schätzte, ordnete er an, ihnen Lebens- So wurden unter direkter Aufsicht des Geheimdienstchefs
mittelrationen zu gewähren, die ihren Arbeitseinsatz widerspie- Lawrenty Berija Tausende von Häftlingen zur Arbeit am so-
gelten. Die Rationen umfaßten 600 Gramm Schwarzbrot täg- wjetischen Kernwaffenprojekt eingesetzt, indem sie Uranerz
lich, Teigwaren, ein wenig Fleisch, Zucker, Gemüse und Reis. aus den Bergwerken holten und die Testgelände in Nowaja
Offiziere erhielten etwas mehr, „Kriegsverbrecher“ selbstver- Semlja, den Wajgatsch-Inseln, Semipalatinsk sowie Dutzen-
ständlich weniger. Trotzdem starb zwischen 1941 und 1952 fast den anderer Ortschaften vorbereiteten. Später verwendete die
eine Million deutscher Kriegsgefangener in den Lagern. Die Rote Flotte Lagerhäftlinge bei der Entsorgung ausrangierter
letzten Überlebenden (10.000 Mann) kamen 1955 nach minde- nuklearbetriebener U-Boote.
stens einem Jahrzehnt Zwangsarbeit frei. Ungefähr 1,5 Millio- 1953, im Todesjahr Stalins, betrug die Häftlingszahl des GU-
nen Deutsche, die im Zweiten Weltkrieg Militärdienst geleistet Lag rund 2,7 Millionen. Im Verlauf der folgenden zwei Jahre
hatten, gelten immer noch als „vermißt“. Von 875.000 in die sank diese Ziffer rasch, was freilich nicht bedeutet, daß der
Lager verschleppten deutschen Zivilisten fand beinahe die Hälf- GULag unter Stalins Nachfolgern zu existieren aufgehört hät-
te den Tod. te.
Als der Krieg im Mai 1945 endete, wiesen die britischen Dantschik Sergejevitsch Baldaew, ein MWD-Major, der von
und amerikanischen Militärbehörden ihre Streitkräfte in 1951 bis zu seinem Tode im Jahre 1981 in der Lagerverwal-
Deutschland an, den Kommunisten eine große Zahl ehema- tung tätig war, hat ein Buch mit Zeichnungen veröffentlicht,
liger Bewohner der Sowjetunion auszuliefern. Darunter be- welche die Leiden russischer und nichtrussischer „Volksfein-
fanden sich Männer, die auf deutscher Seite gegen die So- de“ im GULag der nachstalinistischen Ära darstellen. Sein
wjets gekämpft hatten, Zwangsarbeiter und freiwillige Ar- Buch ist nach Themen aufgebaut; die einzelnen Abschnitte
beiter für die deutsche Kriegsindustrie sowie zahlreiche zeigen die Lagerorganisation, Foltern und andere Grausam-
Menschen, die lange Jahre zuvor aus der Sowjetunion aus- keiten, Sex, Essen und Unterkunft, klimatische Bedingungen,
gewandert waren und die Staatsbürgerschaft anderer Natio- gewöhnliche und politische Häftlinge usw. Trotz seiner eige-
nen angenommen hatten. Zu dieser „Repatriierung“ von 4,2 nen Vergangenheit und dem düsteren Charakter des Themas
Millionen ethnischen Russen und 1,6 Millionen sowjeti- gelingt es ihm, die gesamte Pathologie der kommunistischen
schen Kriegsgefangenen aus dem besiegten Deutschland Lager und ihrer Herrscher auf geradezu klinische Art und
kamen, wie bereits erwähnt, die deutschen Kriegsgefange- Weise zu vergegenwärtigen, eindrücklich und ohne theatrali-
nen sowie Heerscharen aus Deutschland und Osteuropa ver- sche Effekte.
schleppter oder deportierter Zivilisten. Zehntausende von Aus Baldaews Buch geht hervor, daß zwar der KGB offiziell
Litauern, Letten und Esten wurden in die sowjetischen La- für die Verwaltung der Lager verantwortlich war, doch inoffi-
ger eingeliefert. An ihre Stelle rückten in ihren Heimatlän- ziell, in den Baracken, die gewöhnlichen Verbrecher (Mör-
dern russische Siedler. Während die meisten der repatriier- der, Vergewaltiger und Psychopathen jeder Art) das Zepter
ten russischen Zivilisten, insbesondere Frauen und Kinder, schwangen, wobei sie die Frauen mißbrauchten und die
wieder ins sowjetische Leben integriert wurden, unterstellte Schwachen terrorisierten. Diese Galgenvögel betitelten sich
man die russischen Kriegsgefangenen sowie die Wlassow- selbst als »wory v sakone« (Diebe innerhalb des Gesetzes; so
Leute der Gerichtsbarkeit des SMERSH (Smert schpionam, nannte man zeremoniell ernannte Gangsterbosse, welche
Tod den Spionen), das mehr als 300.000 von ihnen zu La- Streitigkeiten schlichteten und die Beute verteilten) und bilde-
gerstrafen zwischen 10 und 20 Jahren verurteilte. ten den niedrigsten Abschaum unter den Kriminellen.
1947 hatten das Diktat von Jalta sowie die Operation Keel- Frauen wurden im GULag von allen möglichen Elementen zu
haul (Auslieferung im Westen befindlicher Sowjetbürger) die Sexobjekten herabgewürdigt. Schon während des Transports
Gesamtzahl der GULag-Häftlinge auf bis zu neun Millionen in die Lager wurden sie oft in den Schiffen oder Eisenbahn-
anwachsen lassen. waggons vergewaltigt. Nach Ankunft an ihrem Bestimmungs-
Schon seit langem ist Philippe Gautier tief besorgt darüber, Racisme anti-allemand3 (Der antideutsche Rassismus) hat
daß Frankreich durch eine außereuropäische Massenimmi- er freundlicherweise auf unsere Fragen geantwortet.
gration überschwemmt wird, welche die schwindende ein-
heimische Bevölkerung nach und nach verdrängt. Schon zu Frage: Warum ein zweites Buch über den Deutschenhaß?
Beginn der siebziger Jahre schrieb er ein prophetisches Philippe Gautier: Aus zwei wichtigen Gründen. Einerseits
Buch mit dem Titel Toussaint Blanche (Weiße Allerheili- haben mir zahlreiche Leser von La Germanophobie4 zusätz-
gen), in dem er auf die Gefahren dieser umgekehrten Kolo- liche Fragen gestellt, die vertiefte Recherchen erforderten.
nisierung hinwies, und er trat bereits 1973 der damals jun- Andererseits war ich mir bewußt, daß mein Buch keine er-
gen Front National bei. Seither hat er nie aufgehört, für die schöpfende Studie zu einem enzyklopädisch umfangreichen
Rettung der französischen nationalen Identität zu kämpfen: Thema darstellte und ich den Ursachen der Deutschfeind-
Er schrieb später die Bücher Une nuit blanche à Honfleur lichkeit in Frankreich gründlicher nachgehen mußte: Ich be-
(Eine weiße Nacht in Honfleur; 1989) sowie La Vengeance faßte mich deshalb ganz besonders mit den drei französisch-
(Die Rache; 1993), später unter dem Titel Scénario pour les deutschen Kriegen von 1870, 1914-1918 sowie 1939-1945
otages (Szenarium für die Geiseln) neu aufgelegt.1 und den weit vor diese brudermörderischen Konflikte zu-
Auf der Suche nach den ursprünglichen Wurzeln dieser In- rückreichenden Wurzeln der Deutschfeindlichkeit. Meine
vasion hat P. Gautier die verhängnisvolle Rolle begriffen, Schlußfolgerung lautete: Der durch den Krieg von 1870 re-
welche die Explosion des Deutschenhasses in unserem Land aktivierte heftige antideutsche Rassismus hat seinen Ur-
– unter den Eliten, doch auch im Volk – spätestens ab 1870 sprung im Antagonismus zwischen dem Norden und dem
gespielt hat. Als Kind des Exodus von 1940, das in einer zum Mittelmeerraum gehörenden Süden Europas, dem Ge-
antideutsch gesinnten Familie aufwuchs, doch in der Nor- gensatz zwischen der mittelöstlichen Welt, die einen großen
mandie unter den anglo-amerikanischen Bombardierungen Teil der europäischen Kultur in Südeuropa geprägt hat, und
zu leiden hatte, wurde er sich schon nach Kriegsausbruch Nordeuropa. Diese Zweigliederung spiegelt teilweise die
der selbstmörderischen Absurdität dieser Feindschaft be- Unterteilung des Christentums in Katholizismus und Luthe-
wußt, zumal er in Calvados, dem Departement mit der ranismus wider.
höchsten Zahl von Besatzungssoldaten, nie einen deutschen Frage: Hinsichtlich der drei Kriege zwischen Frankreich
Soldaten angetroffen hatte, der sich ungebührlich benahm. und Deutschland, die innerhalb von weniger als siebzig
Vor fünf Jahren veröffentlichte er deshalb sein Buch La Jahren stattgefunden haben, weisen Sie auf das hohe Maß
Germanophobie2 (Der Deutschenhaß). Aus Anlaß der Ver- an Verantwortung der französischen Eliten hin. Doch ten-
öffentlichung eines zweiten Werkes zu diesem Thema, Le dieren Sie nicht ein wenig dazu, unsere Nachbarn jenseits
Bei den folgenden beiden Beiträgen von Dr. Herzogenrath-Amelung und Dr. Nordbruch handelt es sich um Gut-
achten, die im Asylverfahren von Germar Rudolf bei den Einwanderungsbehörden in den Vereinigten Staaten von
Amerika eingereicht wurden. Ausgelöst wurde dieses Asylverfahren durch die Strafverfolgung, der Germar Rudolf
in Deutschland als Folge der Veröffentlichung seines Gerichtsgutachtens über Auschwitz sowie eines von ihm her-
ausgegebenen Sammelwerkes über den Holocaust, Grundlagen zur Zeitgeschichte, ausgesetz war. Beide Werke
sind über den Verlag Castle Hill Publishers erhältlich. Zur näheren Vorgeschichte des Asylfalles G. Rudolf lese
man die Beiträge zur »Jagd auf Germar Rudolf« in den vorhergehenden Ausgaben dieser Zeitschrift. Beide zur
Verteidigung Rudolfs in den USA aufgetretenen Gutachter wurden von verschiedenen bundesdeutschen Persön-
lichkeiten als die Experten in Sachen Zensur und menschenrechtswidrige Verfolgung politischer bzw. historischer
Dissidenten empfohlen und erklärten sich während ihres Aufenthaltes zum Abdruck ihrer Gutachten in den Viertel-
jahreshefte für freie Geschichtsforschung bereit. Bei diesen zwei Beiträgen handelt es sich um die teuersten Bei-
träge, die jemals in den Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung abgedruckt wurden und werden, denn
beide Autoren berechneten dem politischen Flüchtling Germar Rudolf je etwa ¼ 10,000.- für ihre Gutachten.
A. Zum polizeilichen Staatsschutz in der Bundesrepublik Hinzuweisen ist darauf, daß die Polizei in Deutschland grund-
Deutschland sätzlich Ländersache ist. Für das Land Niedersachsen lassen
Was ist unter dem Begriff »Staatsschutz« zu verstehen? Das sich Erkenntnisse gewinnen aus einem Fachaufsatz, den ein
führende polizeiliche Nachschlagewerk definiert wie folgt: dortiger leitender Mitarbeiter des polizeilichen Staatsschutzes
»Staatsschutz, im weiten Sinne Gesamtheit der sich aus unlängst veröffentlicht hat. Es heißt hierin u.a.:
dem Verfassungsauftrag der wehrhaften Demokratie erge- »Für den Bereich des Polizeilichen Staatsschutzes gelten
benden verfassungs-, straf- und verwaltungsrechtlichen zum Teil bundesweit abgestimmte Regeln des Informati-
Möglichkeiten zum Schutz der freiheitlichen demokrati- onsaustausches und der Zusammenarbeit, um die überre-
schen Grundordnung vor Bestrebungen gegen diese gional agierenden Täter wirksam bekämpfen zu können.«
Grundordnung. […] Im engeren Sinne ist der Staatsschutz Es ist die Rede von »offener und verdeckter Informations-
abzugrenzen vom Verfassungsschutz des Bundes und der gewinnung und -verarbeitung im Polizeilichen Staatsschutz«.
Länder gem. Art. 73 Nr. 10 lit. b und c GG. Der Verfas- An anderer Stelle heißt es hierzu:
sungsschutz hat über Bestrebungen gegen die freiheitliche »Es werden Erkenntnisse des LKA (Landeskriminalamtes,
demokratische Grundordnung Informationen zu sammeln d.U.), BKA (Bundeskriminalamtes, d.U.), LfV (Landesam-
und auszuwerten. Der Staatsschutz im engeren Sinne ist tes für Verfassungsschutz, d.U.), BfV (Bundesamtes für
der Einsatz exekutiver insbesondere polizeilicher und justi- Verfassungsschutz, d.U.) für die Staatsschutzlage ausge-
zieller Mittel zum Schutz des Staates und der Verfassung wertet«.
aufgrund der Analyse dieser Erkenntnisse.« Als andere Erkenntnisquellen werden genannt »VP« ( = Ver-
(aus: Rupprecht, Reinhard, Hg.: Polizei-Lexikon, 2. – aktuelle trauenspersonen) sowie »Inanspruchnahme von Informanten«
– Auflage Heidelberg 1995, Stichwort »Staatsschutz«, S. 494) (Goßmann, Ralf-Günter, »Polizeilicher Staatsschutz – Nur
Buch: 240 S. DIN A5, teilw. farbig ill., gb., € 20,- + Porto
CD-ROM: ständig korrigiert und revidiert, PDF-Format, € 15,- + Porto
I. Theorie and Praxis erheblich ist, ob diese Meinungen „richtig“ oder „falsch“,
„emotional“ oder „rational“ begründet sind, da sie notwendi-
Es besteht kein Zweifel daran, daß Geistesfreiheit (Mei- gerweise subjektiv sind. Für die Wertung einer Äußerung als
nungs-, Informations-, Wissenschafts-, Versammlungs- und Meinung ist das Element der Stellungnahme entscheidend –
Religionsfreiheit) in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) auf den Wert, die Richtigkeit oder die Vernünftigkeit der Äu-
grundgesetzlich geschützt ist. Zu welchem Grad werden diese ßerung kommt es hierbei nicht an.
theoretisch garantierten Grundrechte jedoch in der Praxis Ohne dem Fundamentalgrundrecht der Meinungs(äuße-
verwirklicht? rungs)freiheit, in dem Informationsfreiheit, Wissenschafts-
freiheit und Pressefreiheit wesentliche Aspekte bilden, kann
Begriff und Bedeutung von „Meinung“ es keine freie Willensbildung des Menschen geben.
Um darüber urteilen zu können, zu welchem Grad in der BRD »Die Meinungsfreiheit ist daher das höchste Gut der Bür-
Geistesfreiheit in der Praxis gewährleistet ist, muß vorab der ger einer freien Gesellschaft; der Grad der Einschränkung
Begriff „Meinung“ geklärt werden: „Meinung“ ist eine Äuße- der Meinungsfreiheit markiert den Grad der Entmündi-
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rung, mit dem der Äußernde einen Beitrag zur geistigen Aus- gung.«
einandersetzung leisten will. Meinungen sind Stellungnah- Des Schutzes durch das Recht auf Meinungsfreiheit bedürfen
men, Anschauungen, Einschätzungen, Auffassungen, Wertun- nur solche Meinungen, die im Gegensatz zu Meinungen der
gen und Werturteile. Gerade Werturteile wurden vom Bun- Herrschenden stehen.
desverfassungsgericht (BVerfG) ausdrücklich als »wertende »Wer apologetische Reden auf die Staatsgewalt hält, be-
1
Betrachtungen von Tatsachen« einbezogen –, wobei es un- darf keines Schutzes. Er ist nicht bedroht. Bedroht ist nur
Ausgrabungen in Sobibor?
Von Jean-François Beaulieu
Todeslager war. Zwei weitere Lager dienten als Gefängnis-
se für Zwangsarbeiter. […]«
(Vergleiche im Internet:
http://www2.ca.nizkor.org/ftp.cgi/camps/aktion.reinhard/
sobibor/press/Graves_found.011123
Am Morgen des 22. April 2002 suchte ich das ehemalige an-
»Polnische Forscher finden Massengräber in Sobibor gebliche „Vernichtungslager“ Sobibor auf und wanderte drei
Jerusalem Post, 25.11.2001 Stunden lang auf dem früheren Lagergelände auf und ab. Da
Andrzej Stylinski, Associated Press ich mich in Polen befand, hatte ich beschlossen, einen Abste-
WARSCHAU – Polnische Forscher erklärten am Freitag, cher dorthin zu unternehmen und zu überprüfen, was es mit
sie hätten in dem in Ostpolen gelegenen ehemaligen Nazi- den Massengräbern auf sich hat, die man im November 2001
Vernichtungslager Sobibor, das von den Nazis nach einer dort entdeckt haben will. Das größte dieser Gräber mißt an-
Häftlingsrevolte eingeebnet worden war, Massengräber geblich 70 m × 25 m, und außerdem soll es fünf kleinere, je-
ausfindig gemacht. weils fünf Meter tiefe Gräber geben. Ich war skeptisch, rech-
Sieben Massengräber und Stellen, auf denen einige Ge- nete damit, einige vielleicht mit Sand gefüllte Gruben vorzu-
bäude standen, seien während der ersten ausführlichen finden und sagte mir: Wahrscheinlich haben sie nach langem
Untersuchung des ehemaligen Lagers gefunden worden, so Wühlen ein paar Knochen entdeckt, und die Größe der Gru-
Andrzej Kola, ein Archäologieprofessor, der die Untersu- ben entspricht nicht dem Vorgefundenen, oder aber sie haben
chungen leitet. […] tatsächlich einen Fund gemacht. Doch was ich dann wirklich
Das Forschungsteam begann im Sommer mit Bohrungen zu sehen bekam, hat mich noch mehr überrascht…
im Lager, um festzustellen, wo sich Gebäude und Gräber Die Fahrt von Lublin nach Wlodawa (10 km von Sobibor) ist
befunden haben können, sagte Kola. Die Untersuchung riskant; in den Zügen wimmelt es nur so von gefährlichen, an-
wird von der Regierung unterstützt. tisemitischen Polen, die mir helfen, das Fahrrad im Zug zu
Die Bohrungen förderten erste Beweise von Massengrä- verstauen, und mir mit Handzeichen zu verstehen geben, daß
bern und einer länglichen Baracke zutage. Weitere Aus- ich in Chelm umsteigen muß (was auf dem Fahrschein nicht
grabungen des Gebäudes förderten 1.700 Geschosse in ei- vermerkt ist) und mir Wodka sowie – als besonders üble Fol-
ner der Gebäudeecken zutage, so daß man annehme, daß ter – einen Teil ihrer Schweinewurst anbieten. Dies liefert
dort Hinrichtungen stattfanden, so Kola. vielleicht eine Erklärung dafür, daß ich während meines drei-
Daneben fanden die Forscher Objekte, die von den Häft- stündigen Aufenthaltes nicht einen einzigen jüdischen Touri-
lingen benutzt worden waren, wie Metalltassen, Löffel, Uh- sten zu Gesicht bekam: Ich war mutterseelenallein auf dem
ren und Ferngläser. Lagergelände.
Kola führte aus, die etwa 60 Meter von den Massengräbern Die Ausgrabungen versuchte ich vor allem um das Lager III
entfernt gelegene Baracke könne als Gaskammer gedient herum zu orten. Dort befindet sich das kreisförmige Mahn-
haben, jedoch seien noch weitere Studien notwendig. Nach mal, das den Behauptungen einer jüdischen Journalistin zu-
Ende der Frostperiode seien im nächsten Jahr weitere ar- folge Menschenasche enthalten soll. Ich marschierte in einem
chäologische Untersuchungen geplant. Kreis von 150 bis 200 m um dieses herum. Nach meiner Kar-
Die Testbohrungen und ersten Ausgrabungen konzentrier- te zu schließen, muß ich dabei die Grenzen des alten Lagers
ten sich auf das frühere Lager Nr. 3 bei Sobibor, das ein erreicht haben. Ringsum Bäume, Gras, einige kleine Stellen,
Bücherschau
Unnütze Pflichtübung
Von Samuel Crowell
Michael J. Neufeld, Michael Berenbaum, The Bombing of nen Buch The Abandonment of the Jews (Die Preisgabe der
Auschwitz: Should the Allies have Attempted it?, St. Mar- Juden) wiederholte er seine Vorwürfe. (Man beachte, daß
tin’s Press, New York 2000. Hardcover, 350 Seiten., $6,89 „Gaskammern und Krematorien“ von den Holocaust-
Historikern meistens als Einheit genannt werden, wobei Be-
Wenn man glaubt, Auschwitz sei ein einzigartiges Schlacht- weise für die Existenz der letzteren als ausreichend erachtet
haus gewesen, wo eine Million –oder gar mehrere Millionen werden, um auch das Vorhandensein der ersteren zu belegen.)
–Juden vergast und verbrannt worden seien, stellt sich natür- 1979, als Brugioni und Poirier die lange Zeit in Vergessenheit
lich die Frage, ob die Alliierten etwas zur Beendung der Mas- geratenen Luftaufnahmen von Auschwitz aufstöberten, rück-
senmorde in jenem Lager hätten tun können. In der Tat wurde ten diese ins Rampenlicht, und Elie Wiesel konnte ausrufen:
während des Krieges die Forderung nach der Bombardierung »Die Welt wußte Bescheid und schwieg. [… ] Nichts wurde
der angeblichen Gaskammern laut: Mehrere jüdische Organi- unternommen, um den Ausrottungsprozeß zu verhindern
sationen drängten die USA und Großbritannien während der oder zu verzögern. Nicht eine einzige Bombe fiel auf die
Evakuierung von 400.000 ungarischen Juden im Jahre 1944 Schienen, die zu den Todeslagern führten.«
zu einem Luftschlag. Das Buch, welches Gegenstand dieser Besprechung ist, ent-
Nach Kriegsende flaute das Interesse an der Frage, weshalb sprang einem anläßlich der Eröffnung des US-Holocaust-
die Alliierten die Bombardierung von Auschwitz unterließen, Memorial-Museum im Jahre 1993 durchgeführten Symposi-
zwar merklich ab, war aber immer noch genügend stark, um um und greift im wesentlichen Elie Wiesels Klage über die
Arthur R. Butz 1977in seinem The Hoax of the Twentieth Untätigkeit der Alliierten auf. Es umfaßt 15 Beiträge, die un-
Century (Der Jahrhundertbetrug) zu einer Erörterung dieses gefähr zwei Drittel des Gesamtumfangs ausmachen, ausführ-
Problems zu bewegen. Butz äußerte die –später als richtig liche Fußnoten, eine umfangreiche Sammlung von Tele-
bestätigte –Vermutung, alliierte Aufklärungsflugzeuge hätten grammen aus der Kriegszeit, doch lediglich eine verkürzte
den Auschwitz-Komplex aus der Luft fotografiert. 197 8 Version des berühmten Vrba-Wetzler-Berichts.
schrieb David Wyman einen Artikel, indem er die alliierte Einige der Beiträge sind recht impressionistischer Natur.
Weigerung, die »Gaskammern und Krematorien« zu bombar- Gerhard Weinberg, jener US-Professor, der als erster die ge-
dieren, an den Pranger stellte, und in seinem 1984 erschiene- fälschten Hitler-Tagebücher für echt erklärte, hat wenig mehr
Krieg in Deutsch-Südwestafrika
Von Barbara Hirsch
Claus Nordbruch, Der Hereroaufstand 1904, Vowinckel- bruch in seinem flüssigen Schreibstil jenseits von Denkverbo-
Verlag, Sinning 2002, gebunden, Bildband, Farbphotos, ten und Tabuvorgaben.
156 Seiten, € 24,80. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat gerade der Aufruf
an das Volk der Herero vom 2. Oktober 1904 des deutschen
Im ehemaligen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika probte Befehlshabers General Lothar v. Trotha immer wieder zu hef-
das stolze Volk der Herero 1904 den Aufstand gegen die tigen Auseinandersetzungen geführt. Der Text dieses Aufrufs
deutsche Schutzmacht, die Kaiserliche Schutztruppe. Der lautete wie folgt:
Hererokrieg war der erste Partisanenkrieg des XX. Jahrhun- »Ich, der große General der deutschen Soldaten, sende die-
derts, der mit unerbittlicher Härte ausgetragen wurde. Die sen Brief an das Volk der Herero. Die Herero sind nicht
berühmte Schlacht am Waterberg im August 1904 stellte mehr deutsche Untertanen. Sie haben gemordet und ge-
den Höhepunkt des Kampfes dar. Die Herero flohen letzt- stohlen, haben verwundeten Soldaten Ohren und Nasen
lich in die wasserlose Wüste Omaheke. Fast 100 Jahre spä- und andere Körperteile abgeschnitten, und wollen jetzt aus
ter fordern namibische Politiker Wiedergutmachung von Feigheit nicht mehr kämpfen. Ich sage dem Volk: Jeder,
Deutschland. der einen Kapitän abliefert, erhält 1000 Mark, wer Samuel
Kuaima Riruako, nicht uneingeschränkt akzeptierter „Häupt- bringt, erhält 5000 Mark. Das Volk der Herero muß jedoch
ling“ des Volkes der Herero, beabsichtigt die Deutsche Bank das Land verlassen. Wenn das Volk dies nicht tut, so werde
und die Reederei Deutsche Afrika Linie wegen »Versklavung, ich es mit dem Groot Rohr dazu zwingen. Innerhalb der
Völkermord und Raub« vor einem Bundesgericht in Washing- deutschen Grenzen wird jeder Herero mit oder ohne Ge-
ton auf zwei Milliarden Dollar Entschädigung zu verklagen. wehr, mit oder ohne Vieh, erschossen, ich nehme keine
Die Chance, vor einem amerikanischen Gericht Recht zu be- Weiber, Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volk zurück
kommen, hält er für »möglich, denn wir gehen ja denselben oder lasse auch auf sie schießen.
Weg wie die Juden. Der Genozid an unserem Volk war Vor- Dies sind meine Worte an das Volk der Herero.
reiter des Holocaust.«1 Starker Tobak, der es wert ist, einer Der große General des mächtigen deutschen Kaisers.«
Analyse unterzogen zu werden. Diese vollzieht der unkonven- Im günstigsten Falle hieß es, daß es sich hierbei um einen
tionelle deutsch-südafrikanische Publizist Dr. Claus Nord- Schießbefehl gehandelt habe. Meist war die Ausgangsposition
E. Michael Jones, Libido Dominandi – Sexual Liberation Vernunft. Gemäß dem Naturrecht ist die Vernunft für eine in
and Political Control, St. Augustine‘s Press, South Bend, einer Gesellschaft lebende Person insofern sozialer Natur, als
Indiana 2000, 662. S., $40,-. die für die Zeit eines Menschenlebens gesetzten Ziele das
Allgemeinwohl oder das Wohl der Gesellschaft als ganzes be-
Das Konzept der „Sklaverei der Sünde“ ist nichts Neues und rücksichtigen müssen.
geht zumindest bis auf die Zeit des Heiligen Augustinus zu- Die zweite Lebensform ist jene, die sich von impulsiven Lei-
rück. Die Aufklärung begann als Bewegung zur Befreiung des denschaften lenken läßt. Wohl kommt der Leidenschaft eine
Menschen, wandelte sich jedoch fast über Nacht zu einem wichtige Rolle zu, doch ist sie lediglich die der Hilfskraft ei-
Projekt zu seiner Kontrolle. Der sicherste Weg, den Men- nes rationalen und mit dem Naturrecht in Übereinklang ste-
schen zu kontrollieren, besteht darin, dies so zu tun, daß er henden Lebens, welche dieses zur Tat anspornt. Gewiß wäre
sich nicht bewußt wird, unter Kontrolle zu stehen, und der si- ein Leben ohne Leidenschaft, ließe es sich überhaupt verwirk-
cherste Weg, dies zu erreichen, ist die systematische Manipu- lichen, nicht lebenswert. Doch wenn die Vernunft eines Indi-
lation seiner Leidenschaften. Man vergesse den weisen viduums so entgleist, daß dieses sich unverhältnismäßig heftig
Spruch nicht: „Ein Mensch hat so viele Herren, wie er Laster mit der Stillung seiner vorherrschenden Begierde(n) abgibt,
hat.“ Solange wir wähnen, frei zu sein, werden wir nicht be- leidet die Gesellschaft als ganzes darunter. Das Ergebnis ist
strebt sein, unsere Ketten abzuschütteln. dann eine Gesellschaft, deren Angehörige sich um nichts wei-
Es gibt viele Arten, auf die ein Mensch in der Gesellschaft le- ter scheren als um die Befriedigung ihrer Laster und irrationa-
ben kann. Die erste Art ist ein Leben, das von der Vernunft len Impulse.
geleitet wird. Dies heißt, daß der betreffende Mensch seine Die Herrschaft der Leidenschaft ist vom Standpunkt des Mo-
Aktionen rational auf gewisse gesellschaftlich wichtige Ziele ralisten aus ohne Übertreibung die formale Definition der So-
und Werte ausrichtet und Tabus respektiert. Die Tugend, im ziopathie, also der gesellschaftlichen Erkrankung. Wo diese
klassischen Sinne der Tat, findet die geeigneten Mittel zur herrscht, ist die Vernunft lediglich Sklavin der Triebe, der
Durchführung der sozialen Mission des Menschen mittels der Lust und der Impulse des Einzelmenschen. Der Geist wird
In Kürze
Frankreich: Oradour-Buchverbot aufgehoben den alle Büsten und Denkmäler Antonescus entfernt. (Jerusa-
Im Berufungsverfahren hat nun der Verwaltungsgerichtshof in lem Post, 11.4.2002)
Paris am 22.1.02 das Verbot aufgehoben, das das französi-
sche Innenministerium im September 1997 gegen das vom Gaskammern – Detail der Geschichte – das nächste Opfer
französischen Revisionisten Vincent Reynouard verfaßte Jürg Scherrer (52), Bieler Polizeidirektor und Präsident der
Buch Le Massacre d'O radour: un demi-siècle de mise en Freiheitspartei, bezeichnete in einem Radio-Interview mit
scène, erlassen hatte. Vorausgegangen war eine vom Vertei- dem Westschweizer Radio RSR die Gaskammern als »Detail
diger Reynouards, Eric Delcroix, vor dem europäischen Ge- der Geschichte«. Die Radioleute hatten Scherrer gefragt, ob
richtshof für Menschenrechte erfochtenes Urteil, der die Ein- denn – wie Le Pen behauptet – die Nazi-Gaskammern auch
ziehung des Buches als Bruch der Menschenrechte bewertete für ihn ein »Detail der Geschichte« seien. Scherrers Antwort:
und Frankreich zur Aufhebung des Verbots zwang. Das Buch »Es ist ein Detail der Geschichte, das ist klar.«
kann über Vision Historique Objective, bezogen werden: BP Der Seeländer Untersuchungsrichter Patrick-André Robert-
256, B-1050 Bruxelles 5. (Rivarol, 22.3.02) Nicaud hörte am Montagabend die Sendung »Forums« und
traute seinen Ohren kaum:
Email-Zensur »Scherrers Worte sind von solcher Q ualität, daß überprüft
Der kanadische Internetfirma Oricom zensiert seit neuestem werden muß, ob sie gegen das Rassismusgesetz verstoßen.«
Emails, indem alle ein- und ausgehenden Sendungen nach po- Er leitete am Dienstag ein Untersuchungsverfahren ein. Biels
tentiell anstößigem Inhalt durchsucht und gegebenenfalls Stadtpräsident Hans Stöckli (50) ist schockiert:
nicht weitergeleitet werden. So erhielt ein Revisionist, dessen »Scherrer wird in seiner Rolle als Präsident der Frei-
Sendung nicht weitergeleitet wurde, folgende Rückmeldung heitspartei für die Stadt Biel untragbar.«
von Oricom: Sigi Feigel von der Israelitischen Kultusgemeinde in Zürich
»From: NTMail p<ostmaster@ oricom.ca> fordert Scherrers Rücktritt:
To: […] »Wer den Holocaust leugnet, kann in unserer Demokratie
Sent: Monday, April 08,2002 2:56 PM keine Verantwortung übernehmen.«
Subject: Failed mail: Banned or potentiallyoffensive mate- Heinz Kaiser vom »Forum gegen Gewalt« will Scherrer we-
rial gen Volksverhetzung anzeigen. Auch an der Bieler 1.-Mai-
This mail message contains banned or potentiallyoffensive Feier war Scherrer ein Thema. Der Gewerkschafter Corrado
text.« (Betreff: Mißlungene Zustellung: Verbotenes oder Pardini sagte in seiner Rede:
potentiell anstößiges Material. Diese Postsendung enthält »In der Exekutive darf es für Rassisten keinen Platz ge-
verbotenen oder potentiell anstößigen Text.) ben.«
Schöne neue Welt! (Blick (Schweiz) 2.5.02)