eBook
Die nicht autorisierte Weitergabe dieses eBooks
an Dritte ist eine Verletzung des Urheberrechts!
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
»SAP« und »R/3« sind eingetragene Warenzeichen der SAP Aktiengesellschaft Systeme, Anwendungen, Produkte in der
Datenverarbeitung, Neurottstraße 16, D-69190 Walldorf. Der Verlag bedankt sich für die freundliche Genehmigung der
SAP AG, die Warenzeichen im Namen des vorliegenden Titels zu verwenden. Die SAP AG ist jedoch nicht Herausgeberin
des vorliegenden Titels oder sonst dafür presserechtlich verantwortlich.
Sämtliche in diesem Buch abgedruckten Bildschirmabzüge unterliegen dem Urheberrecht der SAP AG, Walldorf.
SAP©, R/2©, R/3©, mySAP.com©, ABAP©, SAPoffice©, SAP Business Workflow©, SAP EarlyWatch©,
SAP ArchivLink©, ASAP© sind eingetragene Warenzeichen der SAP AG.
Andere Produktnamen werden nur zur Identifikation der Produkte verwendet und können
eingetragene Marken der entsprechenden Hersteller sein.
Die Informationen in diesem Produkt werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz
veröffentlicht.
Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt.
Bei der Zusammenstellung von Texten und Abbildungen wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen.
Trotzdem können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Verlag, Herausgeber und Autoren können für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine
juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung übernehmen.
Für Verbesserungsvorschläge und Hinweise auf Fehler sind Verlag und Herausgeber dankbar.
Alle Rechte vorbehalten, auch die der fotomechanischen Wiedergabe und der Speicherung in
elektronischen Medien.
Die gewerbliche Nutzung der in diesem Produkt gezeigten Modelle und Arbeiten ist nicht zulässig.
Fast alle Hardware- und Softwarebezeichnungen, die in diesem Buch erwähnt werden, sind
gleichzeitig auch eingetragene Warenzeichen oder sollten als solche betrachtet werden.
Umwelthinweis:
Dieses Produkt wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.
10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
07 06 05 04
ISBN 3-8273-2099-2
6
3.4 Lieferantenstamm 167
3.4.1 Datenbereiche des Lieferantenstamms 169
3.4.2 Wichtige Datenfelder des Lieferantenstammsatzes 170
3.4.3 Lieferantendaten pflegen 172
3.4.4 CpD-Lieferanten 179
3.5 Einkaufsinformationssatz 179
3.6 Konditionen 185
3.7 Absprachen 186
3.8 Anlieferungsadressen 189
3.9 Praxisfall: Altdatenübernahme 191
3.10 Praxisfall: Definition relevanter Stammdatenfelder 194
3.11 Beispiel Customizing 195
3.12 Fragen 199
3.13 Lösungen 201
4 Materialdisposition 203
4.1 Methoden zur Bedarfsermittlung 205
4.1.1 Bedarfsarten 206
4.1.2 Plangesteuerte Disposition 206
4.1.3 Verbrauchsgesteuerte Disposition 207
4.1.4 Losgrößenermittlung 211
4.2 Geschäftsprozess Materialdisposition 212
4.3 Bedarfsplanung durchführen 212
4.3.1 Anforderungen an die Bedarfsplanung 212
4.3.2 Planungslaufarten 214
4.3.3 Bedarfsplanung im Hintergrund ausführen 214
4.3.4 Bedarfsplanung manuell durchführen 218
4.3.5 Lagerortdisposition 219
4.4 Auswertungen der Bedarfsplanung 220
4.5 Praxisfall: Bestellmengeneinheiten in der Bedarfsplanung 225
4.6 Praxisfall: Verwendung von Dispositionsgruppen 227
4.7 Beispiel Customizing 227
4.8 Fragen 230
4.9 Lösungen 232
5 Einkaufsabwicklung 233
5.1 Anforderungen an die Beschaffung 236
5.2 Bestellanforderungen 237
5.2.1 Bestellanforderungen pflegen 238
5.2.2 Bestellanforderungen freigeben 243
5.2.3 Bestellanforderungen zuordnen 247
7
5.3 Anfragen 248
5.3.1 Anfragen pflegen 250
5.3.2 Listen anzeigen 254
5.4 Angebote 254
5.4.1 Angebote pflegen 256
5.4.2 Angebotsvergleich 259
5.5 Bestellungen 261
5.5.1 Rahmenverträge 263
5.5.2 Besondere Beschaffungsformen 274
5.5.3 Aufbau einer Bestellung 276
5.5.4 Bestellungen pflegen 278
5.5.5 Bestellungen freigeben 287
5.6 Dienstleistungsabwicklung 294
5.6.1 Dienstleistungsbestellung 294
5.6.2 Leistungserfassung 297
5.6.3 Rechnungsprüfung 299
5.7 Nachträgliche Abrechnung 300
5.8 Praxisfall: Streckenkontrakt mit mehreren Materialien 302
5.9 Fragen 305
5.10 Lösungen 307
6 Bestandsführung 309
6.1 Anforderungen an die Bestandsführung 312
6.1.1 Bestandsarten 313
6.1.2 Prinzipien der Materialbereitstellung 314
6.2 Warenbewegungen 316
6.2.1 Wareneingänge 317
6.2.2 Warenausgänge 328
6.2.3 Umbuchungen/Umlagerungen 336
6.2.4 Rücklieferungen an Lieferanten 337
6.3 Besondere Vorgänge innerhalb der Bestandsführung 341
6.3.1 Umlagerungsbestellung 341
6.3.2 Lohnbearbeitung 344
6.4 Inventur 347
6.5 Auswertungen und Listanzeigen der Bestandsführung 353
6.6 Praxisfall: Kontierte Bestellungen 357
6.7 Praxisfall: Warenbewegung aus »Eigenfertigung« ohne PP 359
6.8 Beispiel Customizing 359
6.9 Fragen 362
6.10 Lösungen 365
8
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung 369
7.1 Anforderungen an die Rechnungsprüfung 373
7.2 Geschäftsprozess der Rechnungsprüfung 373
7.3 Buchen von Rechnungen 376
7.3.1 Mehrwertsteuer 378
7.3.2 Skonto 378
7.3.3 Bezugsnebenkosten 379
7.3.4 Rechnung hinzufügen 380
7.3.5 Gutschrift hinzufügen 383
7.4 Automatische Wareneingangsabrechnung 385
7.5 Sperrung und Freigabe von Rechnungen 387
7.6 Kontenbewegungen beim Buchen von Rechnungen 389
7.7 Umbewertung von Material 390
7.8 Praxisfall: Rechnungen ohne Bezug 392
7.9 Beispiel Customizing 393
7.10 Fragen 394
7.11 Lösungen 395
Stichwortverzeichnis 405
9
Vorwort
Die Reihe »SAP®-Anwenderedition« gibt Antworten auf Fragen, die sich in
der beruflichen Praxis von SAP-Endanwendern häufig stellen. Modular auf-
gebaut, vermittelt sie schrittweise grundlegendes Überblickswissen und
Lösungsverfahren für Standardsituationen. Klar strukturierte Informations-
einheiten und thematisch in sich geschlossene Kapitel gewährleisten dabei
einen schnellen Zugriff auf die gesuchte Fragestellung. Sie machen den Leser
handlungsorientiert und Schritt für Schritt nachvollziehbar mit erprobten
Lösungsstrategien vertraut.
Fälle aus der Praxis sowie Beispiele, die in vielen Kapiteln enthalten sind, stellen
realitätsnahe Problemszenarien vor und beschreiben exemplarische Lösungen.
Das Buch wurde auf der Grundlage des R/3-Releases 4.7 geschrieben.
Der Herausgeber
Der Herausgeber der Reihe, die CDI GmbH in München, hat als überregio-
naler Bildungsträger und Seminaranbieter eine mehr als 25jährige Erfahrung
in der Entwicklung und Gestaltung berufsbezogener und qualitativ hochwer-
tiger Aus- und Weiterbildungsprogramme in den Bereichen EDV, Wirtschaft,
Technik und Schlüsselqualifikationen. Während dieser Zeit entwickelte CDI
circa 500 Unterrichtshandbücher, die sich gemäß der Unternehmensphiloso-
phie durch konsequenten Praxisbezug und Ausrichtung auf die aktuellen
Erfordernisse des Arbeitsmarktes auszeichnen. Mehr als 150.000 Teilnehmer
haben sich mit deren Hilfe neue berufliche Perspektiven eröffnet. CDI gehörte
bundesweit zu den ersten Unternehmen, die Weiterbildungsmaßnahmen für
SAP-Endanwender anboten, und ist seit 1997 »Lizenzierter ATS-Schulungs-
partner der SAP AG im öffentlich-rechtlichen Bereich«. Des Weiteren führt
CDI kundenindividuelle SAP-Seminarprojekte beispielsweise zur Endanwen-
derschulung durch.
Diese Erfahrungen und Konzepte, die auch der »SAP-Anwenderedition« zu
Grunde liegen, stellt CDI seit einigen Jahren in Buchform zur Verfügung.
11
Vorwort
Die Autoren
Andrea Bauer ist als SAP-Beraterin und Seminarleiterin tätig für die it ocean
CONSULTING GROUP GmbH in München. Sie weist langjährige Erfahrung
in SAP Einführungs- und Schulungsprojekten insbesondere für die Anwen-
dungsbereiche Logistik und Projektsystem auf.
Gisela Gratzl hat als SAP-Beraterin und Seminarleiterin der it ocean CONSUL-
TING GROUP GmbH in München mehrjährige Erfahrung in SAP-Projekten
und Schulungen. Schwerpunktmäßig ist sie verantwortlich für die Integration
von Neuerungen bei SAP-Schulungsprojekten.
Danksagung
Peter Türk ist als SAP-Produktmanager und Projektleiter für SAP-Schulungs-
projekte bei CDI tätig. Er begleitete das Buch bei seiner Erstellung und über-
arbeitete Kapitel 1.
Wolfgang Fitznar ist als Bereichsleiter für SAP-Qualifizierung sowie als SAP-
Seminarleiter bei CDI tätig und kann auf eine langjährige SAP R/3-Erfahrung
sowie mehrere Veröffentlichungen verweisen. Er unterstützte die Erarbeitung
dieses Buches mit Rat und Tat.
CDI bedankt sich bei folgenden Mitarbeitern anderer Firmen, ohne deren
Beiträge das Buch nicht zustande gekommen wäre:
Stefan Laroque und Jens Philippi sind Mitarbeiter der Novasoft Consulting
Regionalcenter GmbH in Rüsselsheim. Als Autoren des Vorgängerbuchs zum
Release 4.6 schufen sie die Basis für dieses Buch.
Peter Prokopczuk ist SAP Solution Consultant und Mitarbeiter der it ocean
CONSULTING GROUP GmbH in München. Mit seiner fachlichen Beratung
leistete er wertvolle Hilfe bei der Überarbeitung von Teilprozessen.
12
Einleitung
Der vorliegende Band der »SAP-Anwenderedition« ist modular aufgebaut.
Das heißt, mit Ausnahme des einführenden ersten Kapitels, welches Sie zuerst
lesen sollten und das eine Voraussetzung für das Verständnis der übrigen Kapi-
tel dieses Buches ist, können alle anderen Kapitel in beliebiger Reihenfolge
durchgearbeitet werden.
Geschäftsprozesse
In Kapitel 2 werden zunächst grundlegende Begriffe des Geschäftsprozesses
erläutert; ferner werden die Zusammenhänge zwischen Geschäftsprozessen
und der Geschäftssicht des Unternehmens sowie zwischen der Geschäftspro-
zessoptimierung (GPO) und dem Business Process Reengineering (BPR) her-
gestellt. Anschließend wird der Einsatz entsprechender Tools zur Analyse und
Umsetzung von Geschäftsprozessen sowie des SAP-Referenzmodells darge-
stellt und die wichtigsten Prozesse innerhalb der Materialwirtschaft des R/3-
Systems werden beschrieben. Außer grundsätzlichen Fragen erläutert dieses
Kapitel insbesondere Fragen, welche die R/3-Materialwirtschaft betreffen.
Materialwirtschaft
Die Kapitel 3 bis 7 machen Sie mit den wichtigsten Stammdaten in der R/3-
Materialwirtschaft und mit deren Pflege vertraut. Außerdem zeigen sie Ihnen,
wie Sie die Funktionen der Materialdisposition einsetzen und wie SAP R/3
Enterprise Sie beim Einkauf unterstützt. Darüber hinaus erfahren Sie, welche
Möglichkeiten es bei der Bestandsführung gibt und wie die Rechnungsprüfung
unter R/3 abläuft.
Ziel dieser Kapitel ist es, Ihnen einen kompakten und verständlichen Über-
blick über wesentliche Zusammenhänge der Materialwirtschaft zu geben
sowie Ihnen die Funktionen, Abläufe, Geschäftsprozesse und deren wechsel-
seitige Integration aufzuzeigen. Die Verfahren zur Handhabung der betriebs-
wirtschaftlichen Anwendungen in SAP R/3 Enterprise werden detailliert
beschrieben.
Anhang
Im Anhang werden die wichtigsten R/3-Anwendungskomponenten der
Logistik (Allgemein) und der Materialwirtschaft in einer stichwortartigen
Aufzählung aufgelistet. Damit erhalten Sie einen Überblick über die R/3-
Funktionalität in der Materialwirtschaft.
14
Einleitung
15
Kapitel 1
Einführung in R/3 Enterprise
1.1 Die SAP AG 19
1.2 Die wichtigsten Produkte der SAP AG 20
1.2.1 SAP R/2 20
1.2.2 SAP R/3 und SAP R/3 Enterprise 20
1.2.3 mySAP Business Suite, mySAP SCM 22
1.3 Leistungsmerkmale von SAP R/3 Enterprise 27
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 30
1.4.1 SAP R/3-Anmeldung 30
1.4.2 Aus dem System abmelden 36
1.4.3 Kennwort ändern 37
1.4.4 Fenster 39
1.4.5 Programmbedienung mit Elementen des Bildkopfs 43
1.4.6 Meldungen 47
1.4.7 Programmbedienung mit grafischen Elementen 48
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 52
1.5.1 Anwendungen, Transaktionen und Reports 52
1.5.2 SAP Easy Access 53
1.5.3 Befehlsfeld, Transaktionen und Modi 55
1.5.4 Stammdaten, Bewegungsdaten und Tabellen 57
1.5.5 Einstiegsbilder, Eingabehilfen und Benutzerparameter 60
1.5.6 Beispiel: Einstiegsbild zum Anlegen eines Materialstammsatzes 62
1 Einführung in R/3 Enterprise
1.6 Reporting 70
1.6.1 Übersicht 70
1.6.2 ABAP/4-Programmkatalog und Ausführung eines Reports 71
1.6.3 SAP List Viewer (ALV) Grid Control 71
1.6.4 Informationssysteme 78
1.7 Drucken im R/3-System 79
1.7.1 Ablauf beim Drucken 80
1.7.2 Drucken von SAPscript-Texten im Dialog 80
1.8 Fragen 84
1.9 Lösungen 86
18
1.1 Die SAP AG 1
19
1 Einführung in R/3 Enterprise
20
1.2 Die wichtigsten Produkte der SAP AG 1
SAP R/3 Enterprise ist integraler Bestandteil der mySAP Business Suite (Abb.
1.2). Es zeichnet sich sowohl durch seine Internetfähigkeit und durch die
konsequente Verknüpfung mit den Lösungen der mySAP Business Suite als
auch durch die Anbindungsmöglichkeit an viele Nicht-SAP-Produkte aus.
Die meisten Lösungen der mySAP Business Suite (z.B. mySAP Supply Chain
Management und mySAP Human Resources) benötigen die Anwendungs-
komponenten des SAP R/3 Enterprise-Systems. Ausnahmen bilden z.B.
mySAP Customer Relationship Management und mySAP Supplier Relation-
ship Management, die auch ohne SAP R/3 Enterprise lauffähig sind.
21
1 Einführung in R/3 Enterprise
22
1.2 Die wichtigsten Produkte der SAP AG 1
• mySAP Human Resources®
• mySAP Financials®
• mySAP Mobile Business®
• mySAP Supplier Relationship Management®
Die Aufzählung muss noch erweitert werden um die technologische Integra-
tions- und Applikationsplattform SAP NetWeaver® und die Lösungen für den
Mittelstand. Auf beide Lösungen wird im vorgegebenen Rahmen nicht näher
eingegangen.
23
1 Einführung in R/3 Enterprise
mySAP Marketplace
Die Lösung mySAP Marketplace dient der effizienten Abwicklung von
Geschäften mit Lieferanten und Geschäftspartnern. Mit ihr werden virtuelle
Marktplätze (Marktplätze im Internet) verfügbar, über welche die beteiligten
Unternehmen ihren Einkauf, Verkauf und unternehmensübergreifende
Geschäfte abwickeln.
SAPMarkets®, eine Tochtergesellschaft der SAP AG mit Sitz in Silicon Valley
stellt die Marktplatzlösungen der SAP bereit. Diese Marktplatzlösungen wer-
den weltweit bei mehr als 1.200 Unternehmen eingesetzt.
24
1.2 Die wichtigsten Produkte der SAP AG 1
tungs- und Instandhaltungsprozesse. Gleichzeitig wird die Verwaltung tech-
nischer Anlagen ermöglicht und der gesamte Produkt- und Anlagenlebens-
zyklus reflektiert.
mySAP Financials
mySAP Financials ist ausgerichtet auf die effiziente Verarbeitung und Analyse
von Finanz- und Unternehmensdaten und hilft Unternehmen bei der Ab-
wicklung von Finanztransaktionen. Das betrifft die Budgetierung, Konsoli-
dierung, das Forderungsmanagement und die Finanzierungen sowie die
Zahlungsprozesse. Darüber hinaus hat SAP moderne Zahlungs-, Abrech-
nungs- und Finanzierungsmodelle integriert. Durch leistungsstarke Finanz-
und Geschäftsanalysen wird die Unternehmensleitung bei der strategischen
Entscheidungsfindung unterstützt.
Mit mySAP Mobile Business sind Unternehmen in der Lage, bisherige Mobi-
litätsschranken der Informationstechnologie (starre Netzwerke, Anwen-
dungsprogramme nur über PC/Desktop) zu überwinden. Durch mobile
Geschäftsanwendungen bzw. mobile Portale sind Geschäftsabwicklungen
mit mobilem Charakter möglich geworden, die eine neue und höhere Ser-
vicequalität zur Folge haben.
25
1 Einführung in R/3 Enterprise
Mithilfe dieser hochmodernen Plattform ist es möglich, sowohl auf der admi-
nistrativen Seite der IT-Systeme mit offenen Protokollen (WBEM, CIM) als
auch bei der Anwendungsintegration mit verschiedenen Standards (Ver-
zeichnis, XML, Webservice) unter Einbeziehung der offenen Java-Plattform
einzelne Services umzugestalten, weiterzuentwickeln bzw. anzupassen.
Dabei müssen andere Services nicht verändert werden.
Neben der systemtechnischen Absicherung ist die Sicherheit über das
Berechtigungskonzept sowie die Benutzer- und Rollenverwaltung des SAP
Web Application Servers bei allen betriebswirtschaftlichen Anwendungspro-
grammen gewährleistet.
Durch die Schaffung von Schnittstellen zu Microsoft.NET® und die Einbin-
dung der Java-Plattform hat SAP seine Infrastruktur erweitert und für künf-
tige betriebswirtschaftliche Lösungen über das bisherige SAP-Umfeld hinaus
geöffnet.
Branchenlösungen
Branchenlösungen gewährleisten die Anpassung an besonderen Anforderun-
gen einzelner Wirtschaftszweige (Abb. 1.3). Gegenwärtig werden folgende
Branchenlösungen angeboten:
• mySAP Aerospace & Defense®
• mySAP Automotive®
• mySAP Banking®
• mySAP Chemicals®
• mySAP Consumer Products®
• mySAP Financial Service Provider®
• mySAP Engineering, Construction & Operations®
• mySAP Healthcare®
• mySAP Higher Education & Research®
• mySAP High Tech®
• mySAP Industrial Machinery & Components®
• mySAP Insurance®
• mySAP Media®
• mySAP Mill Products®
• mySAP Mining®
• mySAP Oil & Gas®
• mySAP Pharmaceuticals®
• mySAP Public Sector®
• mySAP Retail®
• mySAP Service Providers®
• mySAP Telecommunications®
• mySAP Utilities®
26
1.3 Leistungsmerkmale von SAP R/3 Enterprise 1
Internationalität
Mithilfe von SAP R/3 Enterprise können weltweit agierende und multinatio-
nale Konzerne ihre komplexen betrieblichen Strukturen (z.B. verschiedene
Landesgesellschaften) und betriebswirtschaftlichen Abläufe abbilden. Damit
ist es möglich, in einem einzigen Softwaresystem komplette länderübergrei-
fende Geschäftsvorgänge darzustellen.
Gerade diese Internationalität der R/3-Software bestimmte entscheidend die
Verkaufserfolge der letzten Jahre im Ausland. Trotz starker Konkurrenz von
Oracle im amerikanischen Wirtschaftsraum liegen die Umsatzzahlen der SAP
in den USA weit über denen in Deutschland. Aus der Sicht des Lizenzumsat-
zes ist SAP zum größten Anbieter von Business-Software in der USA gewor-
27
1 Einführung in R/3 Enterprise
den. Selbst die Zuwachsraten in Japan (ca. 22% im Jahr 2002) übertreffen
mittlerweile die des deutschen Marktes.
Anforderungen, die an solche Systeme gestellt werden, sind u.a. die sprachli-
che Vielfalt und die Möglichkeit, mit verschiedenen Währungen arbeiten zu
können sowie über den neuesten Stand gesetzlicher Änderungen (z.B. im
steuerlichen und personalrechtlichen Bereich) zu verfügen. Diese Anforde-
rungen werden von SAP R/3 Enterprise nicht nur erfüllt, sondern auch rich-
tungsweisend beeinflusst. Darüber hinaus stellt der internationale Einsatz
weitere Anforderungen:
• Komplette Abbildung von Konzernstrukturen einschließlich unterneh-
mensübergreifender Geschäftsabläufe im Rahmen der Planung und Ab-
wicklung von internationalen Geschäften
• Unterstützung verschiedener Sprachen und landesspezifischer Datums-
formate
• Einbindung verschiedener Kontenpläne
• Berücksichtigung des nationalen Steuerrechts, steuerlicher Besonderhei-
ten für die Rechnungsprüfung, des landesspezifischen Berichtswesens im
Rechnungswesen und der unterschiedlichen länderbezogenen Verfahren
der Lohn- und Gehaltsabrechnung in der Personalwirtschaft
• Verschiedene nationale Rechtsvorschriften in der Logistik, z.B. Lagerhal-
tung, Gefahrgutabwicklung etc.
• Einbindung kollaborativer Technologien
Funktionalität
Mit der konkurrenzlosen Funktionalität von SAP R/3 Enterprise sind Unter-
nehmen in der Lage, alle Geschäftsprozesse einschließlich der Beziehungen
zu anderen Partnern abzubilden.
Beeinflusst durch das Internetzeitalter und die erweiterten Ansprüchen der
New Economy wurde die Plattform mySAP Business Suite als Gesamtpaket
aus Lösungen und Services unter Einbindung des Internets geschaffen.
28
1.3 Leistungsmerkmale von SAP R/3 Enterprise 1
Integration
SAP R/3 Enterprise als voll integrierte Software realisiert über die einfache
Datenhaltung (in einem einzigen DV-System) die Organisation der Informa-
tionsflüsse. Das heißt, Daten und Informationen unterschiedlich strukturier-
ter Geschäftsabläufe werden innerhalb des jeweiligen Unternehmens und
zwischen verschiedenen Unternehmen nahtlos und benutzerfreundlich
integriert. Gleichzeitig ist auch die Integration verschiedener elektronischer
Marktplätze möglich.
Die hohe Skalierbarkeit zeigt sich darin, dass mithilfe mehrerer plattformun-
abhängiger Server Tausende von Systembenutzern von jedem beliebigen
Gerät aus gleichzeitig auf das Portal und damit auf wichtige rollenspezifische
Informationen zugreifen können.
Moderne Programmoberfläche
Die SAP R/3-Programmoberfläche mit ihren Elementen Bildaufbau, Bedien-
regeln, Tastenbelegung, Mausaktionen etc. entspricht weitgehend der von
Microsoft Windows. An fast jeder Stelle des Systems gelten die gleichen
Regeln zur Bedienung der Oberfläche, ob im Rechnungswesen, in der Logistik
oder im Personalwesen. Die Programmoberfläche wird kontinuierlich durch
weitere Elemente verbessert. Zu nennen wären hier viele neue standardisierte
Drucktasten (Symbole, Icons), zusätzliche Tabellenfunktionen (TableCon-
trols), Einbindung der Ampeltechnik und seit dem Release 4.6 die Einbindung
29
1 Einführung in R/3 Enterprise
des SAP Easy Access sowie die durchgängige Anwendung der Registerkarten-
technik zur besseren Übersichtlichkeit der (Dialog-)Transaktionen.
30
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
Modifikation der SAP Logon Einträge
Nach Zustimmung durch die SAP-Systemadministration kann im SAP Logon
mithilfe der Taste NEU... der Zugang zu weiteren SAP-Systemen eingerichtet
werden (Abb. 1.6). Über die Drucktaste EIGENSCHAFTEN ist es möglich, beste-
hende Einträge (durch editieren) zu ändern. Die Drucktasten GRUPPEN... und
SERVER ... sollten der Systemadministration vorbehalten bleiben, da für ihre Ver-
wendung bestimmte Voraussetzungen im System geschaffen werden müssen.
Abbildung 1.6 Fenster zum Anlegen eines neuen SAP Logon Eintrags (Copyright SAP AG)
Abbildung 1.7 Fenster zum Ermitteln der SAP Logon-Version (Copyright SAP AG)
31
1 Einführung in R/3 Enterprise
nicht aufgerufen haben). Klicken Sie danach auf das Dropdown-Menü in der
linken oberen Fensterecke und wählen Sie den Menüpunkt ÜBER SAP
LOGON. Es erscheint das in Abbildung 1.7 gezeigte Fenster, dem Sie die Ver-
sion (den Releasestand) Ihres SAP Logon entnehmen können. Zum Schließen
dieses Fensters klicken Sie auf die Drucktaste OK.
Hier werden Eingaben verlangt, welche die Reaktionen des R/3-Systems wäh-
rend Ihrer gesamten Benutzersitzung (von der Anmeldung im R/3-System bis
zur Abmeldung) beeinflussen. Bevor wir auf das Handling (Ihre Arbeitsschritte
am PC) eingehen, erläutern wir die damit verbundenen Begriffe:
Mandant (Client)
Ein Mandant (Client) ist eine organisatorisch und datentechnisch abge-
schlossene Einheit innerhalb eines R/3-Systems (mit getrennten Stammsät-
zen und einem eigenständigen Satz von Tabellen).
Jeder Mandant wird mit einer eigenen dreistelligen Mandantennummer im
System geführt. Durch Eingabe einer Mandantennummer bei der Anmel-
dung wird gewährleistet, dass mit dieser Anmeldung nur auf die Daten des
ausgewählten Mandanten zugegriffen wird.
32
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
Benutzer (User)
Jeder Anwender hat eine eigene Benutzer-ID, die in das entsprechende Feld
des Anmeldebilds einzugeben ist. Mit dem Benutzernamen werden benutzer-
spezifische Voreinstellungen für die Benutzersitzung wirksam, beispielsweise
Zugriffs- oder Änderungsberechtigungen für Daten in einem bestimmten
Buchungskreis.
Kennwort (Password)
Das Kennwort (Passwort) ist benutzerspezifisch angelegt. Bei der Erstanmel-
dung erhält der Benutzer das erste Kennwort (Initialkennwort) vom System-
verwalter. Der Benutzer wird bei seiner ersten Anmeldung vom System auf-
gefordert, das ihm zugeteilte Kennwort zu ändern (in ein persönliches
Kennwort). Er kann es später von sich aus oder auf regelmäßige Anforde-
rung der Systemverwaltung ändern.
Sprache (Language)
Wie bereits erläutert wurde, ist R/3 ist eine internationale Standardsoftware,
die in über 30 Sprachen gepflegt wird.
Darüber hinaus können Texte zu Stammdaten (z.B. zu Materialien) in ver-
schiedenen Sprachen angelegt werden.
Wenn Sie bei der R/3-Anmeldung keine Eingabe in das Sprachfeld vorneh-
men, wird eine voreingestellte Sprache »gezogen«, üblicherweise deutsch
oder englisch. Wollen Sie, dass die SAP-Oberfläche in einer anderen Sprache
angezeigt wird, so müssen sie das Sprachkennzeichen der jeweiligen Sprach-
version eingeben, z.B. »DE« für deutsch oder »EN« für englisch.
Erstanmeldung
Vor der ersten Anmeldung an ein SAP R/3-System benötigen Sie von der
zuständigen SAP-Systemverwaltung
• die Mandantennummer,
• Ihren Benutzernamen,
• das Kennwort (Initialkennwort).
Bei den Eingaben wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung unterschieden.
Ausgangspunkt Anmeldebild
1. Geben Sie in das Feld MANDANT Ihre (dreistellige) Mandantennummer ein
(*) und drücken Sie (ÿ) (falls Ihr Cursor nicht automatisch in das nächste
Feld springt; auch dies ist im SAP-System einstellbar).
33
1 Einführung in R/3 Enterprise
(*) Klicken Sie mit der Maus in den rechteckigen Rahmen rechts von der
Feldbezeichnung MANDANT bzw. CLIENT. Wenn in diesem Feld eine andere
Mandantennummer steht, löschen Sie diese mithilfe der Tasten (æ__)
bzw. (Entf). Geben Sie nun über die Tastatur Ihre Mandantennummer ein.
2. Geben Sie in das Feld BENUTZER Ihren Benutzernamen ein und drücken Sie
(ÿ).
3. Geben Sie in das Feld KENNWORT das Kennwort ein und drücken Sie (ÿ).
Die Eingabe des Kennworts erscheint aus Sicherheitsgründen nicht auf
dem Bildschirm. Im Feld KENNWORT sind lediglich Sternchen sichtbar und
Sie können die Cursorbewegung verfolgen.
4. Geben Sie bei Bedarf (siehe oben) in das Feld SPRACHE das gewünschte
Sprachkennzeichen ein.
Wenn Sie nichts in dieses Feld eingeben, wird automatisch diejenige Spra-
che »gezogen«, die der Systemadministrator bei der Konfiguration Ihres
SAP Front End hinterlegt hat.
5. Drücken Sie die Taste (¢).
« Ein neues Fenster erscheint.
34
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
Wenn Sie sich mit Ihrem Benutzernamen zum ersten Mal in R/3 anmel-
den, erscheint ein Dialogfenster zur Änderung des Kennworts. Geben Sie
in dieses Dialogfenster ein neues Kennwort ein. Drücken Sie die Taste
(ÿ), tippen Sie das neue Kennwort nochmals ein und drücken Sie die
Taste (¢). Das Copyright-Fenster erscheint.
Wenn Sie sich später ein weiteres Mal in R/3 anmelden, erscheint in
Schritt 5 das Copyright-Fenster sofort.
6. Drücken Sie die Taste (¢).
« Das SAP-Einstiegsbild (Einstiegsbild SAP Easy Access, Einstiegsbild des
Session Managers) erscheint (Abb. 1.9).
Erfolglose Anmeldeversuche
War eine Anmeldung nicht erfolgreich, so erscheint nach Schritt 5 eine Mel-
dung (am unteren Rand des Anmeldebilds oder in einem gesonderten Fens-
ter), die Sie auf die mögliche Fehlerursache aufmerksam macht.
Um zu verhindern, dass eine unbefugte Person mit Ihrem Benutzernamen
durch Ausprobieren von Kennwörtern in das R/3-System eindringt, stehen
folgende Sperrmechanismen zur Verfügung:
• Drei erfolglose Anmeldeversuche mit einem Benutzernamen führen stan-
dardmäßig dazu, dass R/3 das Anmeldebild schließt. Das System bringt
Sie an den Ausgangspunkt des R/3-Aufrufs zurück, zum Beispiel zum Task
Manager (Programm-Manager) in Windows. Sie können R/3 in diesem
Fall erneut starten.
• Zwölf erfolglose Anmeldeversuche mit dem gleichen Benutzernamen füh-
ren standardmäßig dazu, dass der entsprechende Benutzername gänzlich
gesperrt wird. Selbst eine spätere Anmeldung mit richtigem Kennwort ist
nicht mehr möglich. In diesem Fall muss der Systemverwalter die Sperrung
im R/3-System wieder rückgängig machen und Ihnen ein neues Initial-
kennwort zuteilen.
Der Systemverwalter kann die zulässige Anzahl von Anmeldeversuchen für je-
den dieser beiden Fälle anders beschränken (auf eine Zahl zwischen 1 und 99).
35
1 Einführung in R/3 Enterprise
Abmelden im Anmeldebild
Im Anmeldebild bewirkt ein Klick auf die Drucktaste den Abbruch der
Anmeldung und die Rückkehr zum Ausgangspunkt des R/3-Aufrufs.
36
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
Ein Klick auf die Drucktaste NEIN brächte Sie in das vorherige R/3-Fenster
zurück.
37
1 Einführung in R/3 Enterprise
• Die Zeichenfolgen »pass« und »init« sind für andere Zwecke reserviert
und dürfen als Kennwort nicht verwendet werden.
• Keines der fünf zuletzt verwendeten Kennwörter ist zulässig.
Kennwort ändern
Ausgangspunkt R/3-Anmeldebild
1. Geben Sie die Mandantennummer und den Benutzernamen sowie das
bisher gültige Kennwort ein.
2. Klicken Sie auf die Drucktaste NEUES KENNWORT (NEW PASSWORD).
« Ein Dialogfenster erscheint (Abb. 1.12).
3. Geben Sie in das Feld NEUES KENNWORT das neue Kennwort ein und drü-
cken Sie auf die Taste (ÿ).
« Die eingegebenen Zeichen können Sie nicht auf dem Bildschirm sehen.
Der Cursor springt in das Feld KENNWORT WIEDERHOLEN.
4. Geben Sie das gleiche Kennwort nochmals in das Feld KENNWORT WIEDER-
HOLEN ein.
5. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das Copyright-Fenster erscheint.
6. Drücken Sie die Taste (¢).
« Das SAP-Einstiegsbild erscheint.
Abbildung 1.12 Anmeldebild mit Drucktaste NEUES KENNWORT und das ihm folgende
Dialogfenster zur Kennworteingabe (Copyright SAP AG)
Kennwort vergessen?
Sie sollten sich Ihr Kennwort auf jeden Fall merken. Falls Sie Ihr Kennwort ein-
mal vergessen haben, kann nur Ihr Systemverwalter Ihrem Benutzernamen
ein neues (Initial-)Kennwort zuordnen, mit dem Sie sich wieder anmelden
38
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
können. Auch der Systemverwalter kann Ihr altes Kennwort nicht mehr sicht-
bar machen.
1.4.4 Fenster
Einige Windows-Begriffe
Man unterscheidet Primärfenster mit veränderbarer Größe (z.B. das Anmel-
debild) und Dialogfenster (Sekundärfenster), deren Größe nicht geändert
werden kann, (z.B. das Copyright-Fenster oder das Fenster zur Kennwortein-
gabe). Dialogfenster fordern eine Aktion des Benutzers (im einfachsten Fall
(¢)) und dienen dem Dialog zwischen SAP R/3 und Benutzer.
Das Fenster, in dem gerade gearbeitet wird, bezeichnet man als aktives Fenster.
Blätterleiste (Bildlaufzeile)
Eine Blätterleiste erscheint nur dann (am rechten und/oder unteren Rand)
eines Fensters, wenn Informationen nicht vollständig in dieses Fenster pas-
sen (Abb. 1.13).
Abbildung 1.13 Blätterleisten für die Anzeige von Reports (Copyright SAP AG)
39
1 Einführung in R/3 Enterprise
Das SAP-Fenster
Hauptbildbereiche des SAP-Fensters
Mit dem neuen (ab SAP-Release 4.6A ausgelieferten) SAP GUI gliedert sich
das SAP-Fenster in die zwei Hauptbildbereiche Bildkopf und Bildrumpf.
• Der Bildkopf besteht aus
• Menüleiste,
• Systemfunktionsleiste,
• Titelleiste,
• Anwendungsfunktionsleiste.
Dabei bilden die Menüleiste und die Systemfunktionsleiste den sogenann-
ten Bildbanner.
40
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
• Der Bildrumpf enthält am unteren Rand eine Statusleiste (Statuszeile).
Oberhalb der Statusleiste befindet sich ein Bildschirmbereich, dessen
Gestaltung von der jeweiligen Transaktion abhängig ist. Nach der SAP
R/3-Anmeldung sehen Sie im linken Teil dieses Bildschirmbereichs einen
Navigationsbereich (SAP Easy Access) (siehe Abbildung 1.14).
Menüleiste
Am oberen Rand eines SAP-Fensters finden Sie die Menüleiste mit den
Menünamen. Die Menünamen können sich ändern, wenn Sie zu einem
anderen SAP-Fenster wechseln. Die Menünamen SYSTEM und HILFE sind
jedoch in jeder Menüleiste enthalten. Im rechten Teil der Menüleiste (links
neben dem SAP-Logo) finden Sie (von links nach rechts in dieser Reihen-
folge) das Minimierungssymbol, das Maximierungssymbol und das Symbol
zum Schließen des Fensters. Diese Fensterfunktionen können Sie auch mit-
hilfe des Dropdown-Menüs am linken Rand der Menüleiste ausführen.
Systemfunktionsleiste
Unterhalb der Menüleiste befindet sich die Systemfunktionsleiste (Symbolleiste).
Sie enthält das Befehlsfeld (Kommandofeld) zur Eingabe von Befehlen an das
R/3-System und Drucktasten (Symbole) für häufig verwendete anwendungs-
übergreifende Funktionen. Funktionen wie »Sichern«, »Zurück«, »Beenden«,
und »Abbrechen«, sowie Navigations- und Hilfefunktionen sind hier integriert.
Diese Leiste sieht in jedem SAP-Fenster grundsätzlich gleich aus. Es kann
jedoch sein, dass einige Funktionen abgedunkelt (deaktiviert) sind. Die abge-
dunkelten Funktionen werden in diesem SAP-Fenster nicht benötigt.
Sollte das Befehlsfeld nicht sichtbar (ausgeblendet) sein, so können Sie es wie
folgt einblenden: Klicken Sie auf den Pfeil (das Dreieck) rechts neben der
Drucktaste ENTER .
Abbildung 1.15 Die Systemfunktionsleiste mit eingeblendetem Befehlsfeld (Copyright SAP AG)
41
1 Einführung in R/3 Enterprise
Titelleiste
Unter der Systemfunktionsleiste finden Sie die Titelleiste. Sie enthält den
erklärenden Fenstertitel und ist in jedem Fenster des R/3-Systems zu sehen.
In Dialogfenstern (z.B. im Copyright-Fenster oder im Fenster zur Kennwort-
eingabe) befindet sie sich am oberen Fensterrand.
Anwendungsfunktionsleiste
Die Anwendungsfunktionsleiste ist unterhalb der Titelleiste eingeordnet. Sie
enthält Drucktasten für anwendungsspezifische Funktionen, die in diesem
SAP-Fenster häufig benutzt werden. So erhält der Benutzer einen schnelleren
Zugriff auf die Funktionen. Alle Funktionen der Anwendungsfunktionsleiste
können Sie auch über die Menüleiste aufrufen.
Statusleiste
Am unteren Rand des SAP-Fensters sehen Sie die Statusleiste.
Alle Systemmeldungen (z.B. Hinweise auf falsche Eingaben) werden auf der
linken Seite der Statusleiste ausgegeben. Die rechte Seite der Statusleiste
enthält drei Statusfelder. (Sollten die Statusfelder nicht angezeigt werden, so
können Sie diese Felder durch Klick auf den Pfeil (das Dreieck) am rechten
Rand der Statusleiste einblenden.)
Das erste Statusfeld zeigt (wählbare) Systeminformationen des R/3-Systems
an. Mithilfe der Listbox rechts vom ersten Statusfeld können Sie zwischen
diesen Systeminformationen auswählen, z.B. den Namen des R/3-Systems
nebst Modus und Mandant, den Benutzernamen oder den Transaktionscode
der aktuellen Transaktion.
Das zweite und dritte Statusfeld geben Auskunft über den Server, mit dem Ihr
PC verbunden ist bzw. über den Schreibmodus Ihrer Eingaben (OVR = Über-
schreibmodus, INS = Einfügemodus). Durch Klick auf das dritte Statusfeld
wechseln Sie alternierend zwischen Überschreibmodus und Einfügemodus.
42
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
43
1 Einführung in R/3 Enterprise
Standardmenüs
In einem SAP-Fenster stehen zwei Standardmenüs in der Menüleiste immer
zur Verfügung:
• Das Menü HILFE bietet Funktionen zum Abruf von Hilfs-Informationen
(Abb. 1.19). Auf die Arbeit mit dem Hilfemenü gehen wir im nächsten
Kapitel näher ein.
Statusfenster
Das Statusfenster enthält technische Informationen. Sie können es von jedem
SAP-Fenster aus aufrufen.
44
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
Wenn Sie mit dem Mauszeiger in ein beliebiges Feld klicken und anschlie-
ßend die F1-Taste drücken, wird eine Dokumentation zu diesem Feld an-
gezeigt.
2. Drücken Sie (¢).
« Das Statusfenster wird wieder geschlossen.
45
1 Einführung in R/3 Enterprise
Abbildung 1.22 Anzeige der Quick Info für die Drucktaste LAYOUT-MENÜ (Copyright SAP AG)
46
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
1.4.6 Meldungen
R/3 weist den Benutzer mit diversen Meldungen im linken Teil der Status-
leiste sowohl auf erfolgreiche als auch auf fehlerhafte Aktionen hin. Das
Symbol kennzeichnet dabei eine Fehlermeldung (vgl. Abb. 1.23), das
Symbol kennzeichnet eine sonstige Systemmeldung (vgl. Abb. 1.24).
47
1 Einführung in R/3 Enterprise
48
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
inhaltliche Bedeutung des Ein-/Ausgabefelds beschreibt. Es verweist auf eine
sogenannten Domäne, die ebenfalls den Datentyp enthält und die zulässigen
Felddaten beschreibt, z.B. durch Informationen über die Feldlänge (Anzahl
der möglichen Zeichen) und die Anzahl der Dezimalstellen.
(Auswahlknöpfe und Ankreuzfelder haben immer den Datentyp CHAR der
Länge 1. Ein markierter Auswahlknopf oder ein markiertes Ankreuzfelder fül-
len das zugehörige Datenelement mit dem Wert X, ansonsten mit SPACE.)
Die Unterteilung der Felddefinition in Datenelement und Domäne erleichtert
die Übersetzung der Feldnamen in andere Sprachen. Außerdem kann jede im
System enthaltene Domäne zur Definition weiterer Felder verwendet wer-
den. (Bei Änderungen einer Domäne werden die darauf verweisenden Felder
gleichzeitig und konsistent mitgeändert.)
Den Begriff »Feld« benutzen wir im Folgenden für ein Ein-/Ausgabefeld mit
rechteckiger Schablone (im Bildschirmbild). Da der Begriff »Eingabefeld« in der
SAP-Umgangssprache häufig verwendet wird, verwenden wir ihn als Synonym
für »Feld«. Er verdeutlicht den Sachverhalt, dass ein Anwender in dieses Feld
alphanumerische Eingaben (über die Tastatur) vornehmen kann oder muss.
Sie haben Felder bereits aus Benutzersicht kennen gelernt, z.B. im R/3-
Anmeldebild, im Dialogfenster zur Kennworteingabe und im Statusfenster.
Felder dienen zur Eingabe von Daten durch den Anwender und/oder zur
Ausgabe von Daten durch das R/3-System.
Mussfeld, Kannfeld
Das Dynpro prüft Ihre Feldeingaben in verschiedener Hinsicht. Wenn Sie bei-
spielsweise in ein Feld vom numerischen Typ einen Buchstaben eingeben,
wird diese Fehleingabe vom Dynpro automatisch erkannt.
Ein Mussfeld ist ein Feld, in das vom Benutzer Daten eingegeben werden müs-
sen. Mussfelder sind normalerweise durch ein Hakensymbol gekennzeichnet
(vgl. das Feld BENUTZER (USER) im R/3-Anmeldebild). Das Hakensymbol wird
nur dann angezeigt, wenn Sie dieses Feld nicht angeklickt haben.
Sie können ein Fenster mit einem oder mehreren Mussfeldern nur dann
erfolgreich (ohne Fehlermeldung) verlassen, wenn alle Mussfelder mit Daten
gefüllt wurden. Es kann der Fall eintreten, dass Sie in eines von mehreren Fel-
dern Daten eingeben müssen, obwohl in keinem dieser Feldern ein Haken-
symbol hinterlegt wurde. Beispielsweise ist es möglich, dass in einem Fenster
entweder eine Angabe im Feld TAG oder eine Angabe im Feld WOCHE erfor-
derlich ist.
Ein Kannfeld ist ein Feld, in das vom Benutzer Daten eingegeben werden
können. Manche Fenster enthalten nur Kannfelder; diese Fenster können Sie
ohne Dateneingabe erfolgreich verlassen.
49
1 Einführung in R/3 Enterprise
50
1.4 Grundlagen der Programmoberfläche 1
4. Klicken Sie auf den Text MANDANT IM R/3-SYSTEM.
« Eine Definition des Mandantenbegriffs wird angezeigt (Abb. 1.27).
51
1 Einführung in R/3 Enterprise
Abbildung 1.29 SAP-Fenster mit Angaben zur Domäne (Copyright SAP AG)
52
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
ser Funktionen kann nicht nur über das SAP Easy Access Menü aufgerufen
werden, sondern auch mithilfe des Transaktionscodes. Jede Anwendung (also
jede Funktion auf der Anwendungsebene) umfasst eine Reihe von Anwen-
dungsfunktionen, wie Sichern, Löschen oder Markieren.
Bei den Funktionen auf der Anwendungsebene (Transaktion, Anwendung)
unterscheidet man Dialogtransaktionen und Reporttransaktionen.
Dialogtransaktionen bestehen aus einer Folge von Bildschirmbildern, mit
deren Hilfe der Benutzer mit der Anwendung »kommuniziert«. Den Wech-
sel zum nächsten Bildschirmbild einer Sequenz bezeichnet man als Dialog-
schritt. Jeder Dialogschritt benötigt ein Dynpro (DYNamisches PROgramm).
Dieses steuert
• das Bildschirmlayout
• die Feldeigenschaften
• die Ablauflogik
Die von Dynpros erzeugten Bildschirmbilder werden (zur Abkürzung) im
SAP-Sprachgebrauch häufig ebenfalls als Dynpros bezeichnet. Jede Dialog-
transaktion hat einen Transaktionscode. Ein Teil dieser Transaktionscodes
wurde bereits in SAP R/2 verwendet.
In einer Reporttransaktion wird ein Report über seinen Transaktionscode
gestartet.
Ein Report (Bericht) ist ein ABAP/4-Programm vom Typ »ausführbares Pro-
gramm«. Der Ablauf eines Reports führt normalerweise von der Datenein-
gabe (in das erste Bild, das bei Reports Selektionsbild genannt wird) über die
entsprechende Datenverarbeitung zu einer Datenausgabe (Liste). Für jeden
Report ist es möglich, einen Transaktionscode und ein Selektionsbild zu defi-
nieren, es gibt aber auch Reports ohne Transaktionscode und ohne Selek-
tionsbild. Alle Reports können über den Reportnamen aufgerufen werden.
(Wir gehen darauf in einem späteren Kapitel näher ein.)
53
1 Einführung in R/3 Enterprise
Abbildung 1.30 Arbeitsgebiet Debitoren mit geöffnetem Menü Buchung (Copyright SAP AG)
54
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
Wenn ein Menü Einträge enthält , sehen Sie vor dem Ordner ein Dreieck.
• Bei geschlossenem Menü zeigt die Spitze des Dreiecks nach rechts und der
Ordner ist zugeklappt: .
• Bei geöffnetem Menü zeigt die Spitze des Dreiecks nach unten und der
Ordner ist aufgeklappt: . Etwas nach rechts versetzt folgen dann
die Einträge dieses Menüs (mit hellerer Hintergrundfarbe).
Sie können ein geschlossenes Menü öffnen, indem Sie einfach auf das davor
stehende Dreieck klicken. Ebenso können Sie ein geöffnetes Menü schließen.
Die Endknoten eines SAP-Menüs werden in den meisten Fällen durch ein
Anwendungssymbol dargestellt, hinter dem ein Name steht. (Dieser Name
ist nicht immer selbsterklärend. Manchmal ist es hilfreich, ihn zusammen mit
den Namen von einem oder zwei vorangegangenen Menüpunkten zu lesen.)
Transaktionen
Eine Transaktion (Anwendung) ist aus Sicht der Endanwender ein logisch
abgeschlossener Vorgang im SAP R/3-System. Ein derartiger Vorgang
könnte z.B. das Anlegen eines Materials (eines Materialstammsatzes) im
R/3-System, das Ändern der Adresse eines Kreditors oder das Erzeugen einer
Liste bestimmter Kunden sein.
Ein Transaktionscode ist eine Folge von Zeichen, die eine Transaktion im
R/3-System benennt. Er kann bis zu 20 Zeichen enthalten (A bis Z, 0 bis 9
und Unterstrich »_«).
Jede Transaktion im SAP R/3 Enterprise hat einen Transaktionscode, mit des-
sen Hilfe sie über das Befehlsfeld aufgerufen werden kann.
Bei vierstelligen Transaktionscodes (und vor allem bei Transaktionscodes zur
Pflege von Stammdaten) ist häufig das erste Zeichen ein Kürzel für die
Anwendungskomponente innerhalb des Anwendungsbereiches (F: Finanz-
55
1 Einführung in R/3 Enterprise
wesen) und das zweite Zeichen ein Kürzel für eine Teilkomponente innerhalb
dieser Anwendungskomponente (D: Debitoren, K: Kreditoren). In den
genannten Beispielen (und bei vielen weiteren vierstelligen Transaktions-
codes) steht in der dritten und vierten Stelle des Transaktionscodes die Zif-
fernfolge »01« für »anlegen«, die Ziffernfolge »02« für »ändern« und die
Ziffernfolge »03« für »anzeigen«.
Ermitteln von Transaktionscodes
Sie haben die Möglichkeit, die Transaktionscodes der Transaktionen (Anwen-
dungen) mithilfe der technischen Namen des SAP Easy Access Menüs zu
ermitteln. Wenn Sie die Anzeige der technischen Namen im SAP Easy Access
Menü nicht aktiviert haben, können Sie den Transaktionscode eines einzel-
nen Endknotenpunktes bestimmen, indem Sie ihn markieren und in der
Menüleiste den Pfad ZUSÄTZE | TECHNISCHE DETAILINFORMATION wählen. Sie
sehen dann ein Dialogfenster, das den gesuchten Transaktionscode anzeigt
(Abb. 1.31). Den Transaktionscode einer laufenden (aktiven) Anwendung
können Sie im Statusfenster oder im ersten Statusfeld der Statusleiste ablesen.
Modi
In der Abbildung 1.26 sahen Sie, dass man jede Transaktion durch Eingabe
des Befehlscodes »/nxxxx« (»xxxx« = Transaktionscode) in das Befehlsfeld
und Klick auf die Drucktaste ENTER aufrufen kann. Wenn Sie unmittelbar
zuvor innerhalb einer »alten« Anwendung Daten eingegeben haben, sollten
Sie diese Daten sichern, da sie sonst ohne Warnung durch das System verlo-
ren gehen. In manchen Fällen ist dies jedoch nicht unmittelbar möglich, da
das System das Speichern inkonsistenter Daten nicht zulässt. Wenn Sie spä-
ter in der »alten« Anwendung weiterarbeiten möchten, haben Sie die Mög-
lichkeit, die neue Anwendung in einem neuen Modus zu öffnen.
Ein Modus (Session) ist aus der Sicht des Anwenders ein SAP-Fenster. Unmit-
telbar nach der Anmeldung an SAP R/3 arbeiten Sie mit genau einem Modus.
(Bei einer gültigen Anmeldung eröffnet der Benutzer eine Datenbanksitzung
(Session) und gleichzeitig die erste Transaktion mit dem Transaktionscode
SESSION_MANAGER.)
Zusätzlich zu dem oder den bisher vorhandenen SAP-Fenstern können wei-
tere (maximal sechs) Modi geöffnet werden. Programmintern erzeugt der
Applikationsserver für jeden Modus auf der Ebene des Betriebssystems einen
56
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
Prozess (Task), der einen eigenen Speicherbereich im sog. »Shared Memory«
belegt. Der Systemverwalter spezifiziert die Maximalzahl der Modi (von 2 bis
6), die Sie öffnen können.
In jedem Modus steht Ihnen der gesamte Leistungsumfang des SAP R/3-
Systems zur Verfügung. Mit Modi können in den jeweiligen Fenstern ver-
schiedene Anwendungen parallel bearbeitet werden. Die Funktionen, die Sie
in einem Modus ausführen, beeinflussen die anderen Modi nicht.
Arbeit mit Modi
Modi werden in folgenden Fällen eingesetzt:
• Wenn Sie eine R/3-Anwendungen bearbeiten und eine betriebliche An-
frage sofort beantworten sollen, können Sie hierfür eine neue Anwen-
dung in einem zusätzlichen Modus öffnen, ohne dass Sie die Arbeit in der
laufenden Anwendung abbrechen müssen.
• Wartezeiten, beispielsweise bei einer Erstellung eines komplexen Reports,
können durch das Öffnen einer zweiten Anwendung überbrückt werden.
• Sie können in einem Modus eine SAP-Anwendung ausführen, mit der Sie
noch nicht völlig vertraut sind, während Sie in einem anderen Modus die
SAP-Bibliothek zur Hilfe nutzen.
• Bei manchen Anwendungen, die Sie aufrufen, erzeugt das R/3-System
»von sich aus« einen neuen Modus. Das ist z.B. bei der Pflege der benut-
zereigenen Daten der Fall.
Gründe zum Schließen eines Modus
Das SAP R/3-System verfügt über einen eigenen Sperrmechanismus, um
Zugriffe auf Daten in der Datenbank zu synchronisieren. Dadurch wird ver-
hindert, dass zwei Transaktionen parallel zueinander die gleichen Daten in
der Datenbank ändern und dass inkonsistente Datensätze entstehen.
Solange Sie einen Datensatz (z.B. einen bestimmten Stammsatz) bearbeiten,
sind diese Daten für Änderungen durch andere Benutzer gesperrt.
Sie sollten Sie sich an folgende Regeln halten:
Hinweis Öffnen Sie nur so viele Modi, wie Sie unbedingt benötigen.
Hinweis Minimieren Sie alle Modi, die Sie zwar benötigen, in denen Sie aber
gerade nicht arbeiten.
57
1 Einführung in R/3 Enterprise
Tabellen
Datenbanktabellen
Eine Datenbanktabelle ist ein Datenbankobjekt und besteht aus Spalten
(Mengen von Datenwerten desselben Typs) und Zeilen. Die Felder innerhalb
einer Zeile bilden den Datensatz.
58
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
Die hier gezeigte Tabelle 1.2 dient lediglich zur prinzipiellen (stark verein-
fachten) Darstellung einer Datenbanktabelle. Die Kopfzeile der Tabelle 1.2
enthält die Feldbezeichnungen von vier Datenelementen. Die Datenbank-
tabelle besteht aus drei Datensätzen (Zeilen) und vier Spalten.
Tabellen des ABAP Dictionary
Für jede Datenbanktabelle des SAP R/3-Systems werden die Eigenschaften
und die Reihenfolge der Felder im ABAP Dictionary definiert; das so defi-
nierte Objekt des ABAP Dictionary bezeichnet man üblicherweise ebenfalls
als Tabelle (Tabelle des ABAP Dictionary). Umgekehrt entspricht jedoch
nicht zwangsläufig jeder Tabelle des ABAP Dictionary eine Datenbanktabelle.
Tabellen mit Daten zur Unternehmensstruktur
Diese Tabellen enthalten Organisationseinheiten, z.B. Buchungskreise, Kos-
tenrechnungskreise, Werke, Lagerstandorte und Personalbereiche. Ferner
enthalten sie kundenspezifische Steuerdaten wie Drucker oder Berechtigun-
gen. Tabellen mit Daten zur Unternehmensstruktur werden in den Ausliefe-
rungssystemen der SAP AG teilweise mit Musterwerten gefüllt und müssen
vom Kunden vollständig gepflegt werden.
Tabellen mit Anwendungsdaten
Sie enthalten die Stammdaten sowie die Bewegungsdaten und werden mit-
hilfe der Anwendungen (Transaktionen) gepflegt.
59
1 Einführung in R/3 Enterprise
Mandantenabhängige Tabellen
In mandantenabhängigen Tabellen werden Daten gespeichert, die nur für
einen Mandanten gelten sollen. Hierzu gehören (mit wenigen Ausnahmen,
z.B Sprachkürzel) die Tabellen mit betriebswirtschaftliche Grunddaten, ferner
alle Tabellen mit Daten zur Unternehmensstruktur und alle Tabellen mit
Anwendungsdaten. Eine mandantenabhängige Tabelle enthält stets den
Mandanten als erstes Feld (an der ersten »Schlüsselposition«).
Eingabehilfen
Ein R/3-Anwender kann z.B. vor der Aufgabe stehen, ohne Kenntnis der
Materialnummer anhand anderer Informationen einen Materialstammsatz in
einem Datenmassiv von mehreren Tausend oder sogar mehreren Zehntau-
send Materialstammsätzen zu suchen. SAP R/3 Enterprise stellt hierfür mit
den Eingabehilfen ein mächtiges Werkzeug zur Verfügung.
Nach Aufruf der F4-Hilfe sind folgende Eingabehilfen möglich:
• Suchhilfen
• Trefferlisten
• Festwerte
• Statische Eingabehilfen
60
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
Suchhilfen
Suchhilfen sind die wichtigsten Eingabehilfen. Eine Suchhilfe ist ein spezielles
Objekt des R/3 Repository, das mit dem Werkzeug ABAP Dictionary (der
ABAP Workbench) angelegt wurde. Suchhilfen beziehen sich normalerweise
auf »große« Datenbestände, die relativ häufig verändert werden.
Man unterscheidet elementare Suchhilfen und Sammelsuchhilfen.
Elementare Suchhilfen
Da Felder immer tabellenabhängig sind, gehört jedes Suchfeld zu einer
Tabelle des ABAP Dictionary.
Von Ausnahmefällen abgesehen bietet eine elementare Suchhilfe dem
Benutzer eine einzelne Bildschirmmaske (Suchmaske) an, die eine Zusam-
menstellung von mehreren Tabellenfeldern enthält. Das Suchfeld muss nicht
zwangsläufig in dieser Zusammenstellung enthalten sein. Zu diesen Feldern
(zu keinem, einigen oder allen) kann der R/3-Anwender seine Informationen
als Selektionskriterien hinterlegen. Nach Start der Suche ermittelt das R/3-
System in der zugehörigen Datenbanktabelle alle Datensätze, deren Daten
bezüglich aller Bildschirmmaskenfelder die entsprechenden Selektionskrite-
rien erfüllen. Die Daten werden in einer Trefferliste ausgegeben, mit welcher
der Benutzer dann weiter arbeiten kann.
Selektionskriterien bestehen aus einer (häufig komplexen) Zusammenstel-
lung von Einzelwerten und Intervallen (ggf. unter Verwendung sog. »Platz-
halter«) sowie aus Vorgaben, in welcher Weise die Elemente dieser Zusam-
menstellung bei der Selektion der Datensätze zu berücksichtigen sind.
Sammelsuchhilfen
Eine Sammelsuchhilfe (Matchcode) ist eine Zusammenfassung mehrerer
unterschiedlicher elementarer Suchhilfen. Im SAP R/3 Enterprise werden
Sammelsuchhilfen als Register dargestellt, wobei jede elementare Suchhilfe
auf einer eigenen Registerkarte zu finden ist.
Trefferlisten
Der Aufruf der Eingabehilfe ((F4)-Hilfe) in Kapitel 2 (zum Feld »Anmeldespra-
che« innerhalb der benutzereigenen Daten) liefert unmittelbar eine Trefferliste.
Wenn Trefferlisten unmittelbar (nach Aufruf der Eingabehilfe/ (F4)-Hilfe) als
Suchhilfe angeboten werden, beziehen sie sich auf »kleinere« Datenbestände,
die relativ selten verändert werden.
Festwerte
Der Wertebereich der Domäne eines Felds wird manchmal durch Festwerte
beschrieben. Gilt dies für das Suchfeld, so können diese Festwerte als Eingabe-
hilfe dienen.
Statische Eingabehilfen
Für Datumsfelder und Uhrzeitfelder sind Kalender- und Uhrzeithilfen vorpro-
grammiert, die als Eingabehilfe angeboten werden können.
61
1 Einführung in R/3 Enterprise
Materialnummer
Die Materialnummer ist ein Schlüssel, der das Material eindeutig identifiziert.
Je nach Handhabung im Unternehmen werden »sprechende Schlüssel«
(meist alphanumerisch) oder »nichtsprechende Schlüssel« (numerisch) für
Materialnummern verwendet. Deshalb gibt es im SAP R/3 zwei Arten der
Nummernvergabe: extern und intern. Die Art der Nummernvergabe wird im
Customizing des Materialstamms pro Materialart festgelegt.
Bei externer Nummernvergabe muss der Anwender die Materialnummer
beim Anlegen eines Materialstammsatzes eingeben. Werden alphanumeri-
sche Schlüssel verwendet, kann die »Nummer« des Materials außer Ziffern
auch Buchstaben, Interpunktionszeichen und Leerzeichen enthalten.
Bei interner Nummernvergabe muss der Anwender beim Anlegen eines
Materialstammsatzes keine Materialnummer eingeben, sondern die Mate-
rialnummer wird automatisch und fortlaufend vom R/3-System vergeben.
Branche
Jeder Materialstammsatz wird beim Anlegen einer bestimmten Branche
zugeordnet. Die Branche hat Einfluss darauf,
• welche SAP-Fenster in welcher Reihenfolge angezeigt werden.
• welche branchenspezifischen Felder auf den SAP-Fenstern angezeigt
werden.
Materialart
Um unterschiedliche Materialien den betrieblichen Anforderungen entspre-
chend zu verwalten, werden Materialien mit gleichen Eigenschaften zu Grup-
pen zusammengefasst und einer Materialart zugeordnet. Jedes Material wird
beim Anlegen seines Materialstammsatzes einer Materialart zugeordnet.
62
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
Die Materialart legt fest bzw. hat Einfluss darauf,
• wie die Nummernvergabe (der Materialnummer) zu erfolgen hat (intern,
extern).
• welche Bilder in welcher Reihenfolge angezeigt werden.
• welche fachbereichsspezifischen Felder zum Erfassen von Daten angebo-
ten werden.
Die Beschaffungsart und die Art der Bestandsführung (z.B. nur mengenmä-
ßig) werden ebenfalls über die Materialart gesteuert. Darüber hinaus hängt
von ihr ab, welche Konten bei Wareneingängen und Warenausgängen
bebucht werden.
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad LOGISTIK | MATERIALWIRTSCHAFT |
MATERIALSTAMM | MATERIAL | ANLEGEN ALLGEMEIN | SOFORT und klicken
Sie doppelt auf SOFORT.
« Das Einstiegsbild der Transaktion MM01 wird angezeigt (Abb. 1.32).
Das oberste Feld MATERIAL dient (bei externer Nummernvergabe) zur Ein-
gabe einer alphanumerischen Materialnummer. Für die Eingabe der Mate-
rialnummer sind im Standardsystem maximal 18 Stellen vorgesehen.
Im Gruppenrahmen VORLAGE dient das unterste Feld MATERIAL zum Anle-
gen eines Materials mit Bezug zu einer Vorlage, das darüber liegende Feld
ÄNDERUNGSNUMMER wird zum Erweitern eines bestehenden Material-
stammsatzes verwendet. Auf beide Felder gehen wir nicht weiter ein.
2. Stellen Sie den Mauszeiger in das oberste Feld mit der Bezeichnung MATERIAL.
« Am rechten Rand dieses Felds erscheint die Drucktaste . Sie zeigt an,
dass mit dem Feld MATERIAL eine Eingabehilfe verknüpft ist.
3. Drücken Sie die Taste (F4) oder klicken Sie auf die Drucktaste .
« Die Eingabehilfe ((F4)-Hilfe) des Felds MATERIAL wird angezeigt.
63
1 Einführung in R/3 Enterprise
64
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
6. Wählen Sie die Sichten GRUNDDATEN 1 und GRUNDDATEN 2 durch Klick
auf die entsprechenden Drucktasten.
« Die Hintergrundfarbe der beiden Einträge ändern sich.
7. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das SAP-Fenster »Material SAP-Einf.buch 4.7 anlegen (Werbemittel)«
wird angezeigt (Abb. 1.35).
Abbildung 1.35 Material SAP-Einf.buch 4.7 anlegen (Werbemittel) (Copyright SAP AG)
Rechts neben der Bezeichnung MATERIAL befinden sich zwei Felder. Das erste
Feld enthält die alphanumerische Materialnummer »SAP-Einf.buch 4.7«.
8. Rufen Sie die Feldhilfe ((F1)-Hilfe) des zweiten Felds neben der Bezeich-
nung MATERIAL auf.
65
1 Einführung in R/3 Enterprise
Wie Sie sehen, handelt es sich um das Feld MATERIALKURZTEXT (Abb. 1.36).
Der Materialkurztext dient neben der Materialnummer zur weiteren/ge-
naueren Beschreibung das Materials und kann z.B. bei der Listausgabe
eines Reports zusätzlich zur Materialnummer ausgegeben werden. Das
Feld MATERIALKURZTEXT ist ein Mussfeld.
9. Klicken Sie auf die Drucktaste .
« Das SAP-Fenster »Material SAP-Einf.buch 4.7 anlegen (Werbemittel)«
wird wieder angezeigt.
10. Zum Beenden der Transaktion klicken Sie auf die Drucktaste BEENDEN
und beantworten Sie die folgende Sicherheitsabfrage mit einem Klick auf
die Drucktaste NEIN.
« Das SAP-Menü wird angezeigt.
Abbildung 1.37 Kartentitel der Sammelsuchhilfe des Felds MATERIAL (Copyright SAP AG)
66
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
Auf eine Registerkarte greifen Sie zu, indem Sie den Kartentitel anklicken. Bei
umfangreichen Registern (vgl. Abb. 1.33) werden nicht alle Registerkarten
angezeigt. Sie können dann mittels der Blätterpfeile und zu den nicht
sichtbaren Registerkarten blättern. Alternativ haben Sie die Möglichkeit, mit-
hilfe der Listbox einen Kartentitel (und die entsprechende elementare
Suchhilfe) auszuwählen (vgl. Abb. 1.37).
Es gibt in SAP R/3 Enterprise (abhängig vom Suchfeld bzw. der diesem Such-
feld zugeordneten Sammelsuchhilfe) eine Vielfalt elementarer Suchhilfen.
Diese Vielfalt kann hier nur in den Grundzügen beschrieben werden.
Defaultwerte einer elementaren Suchhilfe und Suche ohne weitere Vorgaben
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad LOGISTIK | MATERIALWIRTSCHAFT |
MATERIALSTAMM | MATERIAL | ANZEIGEN | ANZEIGEN AKT. STAND und kli-
cken Sie doppelt auf ANZEIGEN AKT. STAND.
« Das Einstiegsbild der Transaktion MM03 wird angezeigt.
2. Löschen Sie evtl. vorhandene Einträge im Feld MATERIAL und rufen Sie die
Eingabehilfe dieses Felds auf.
3. Wählen Sie die elementare Suchhilfe MATERIALNUMMER/-KURZTEXT und
klicken Sie auf die Drucktaste SUCHE STARTEN .
« Eine Trefferliste der elementaren Suchhilfe »Materialnummer/-kurz-
text« wird angezeigt (Abbildung 1.38).
67
1 Einführung in R/3 Enterprise
68
1.5 Vom SAP-Einstiegsbild zur Einstiegsbild der Anwendung 1
Das Zeichen »+« kann innerhalb einer Zeichenkette als Platzhalter für ein
beliebiges einzelnes Zeichen dienen. Wenn Sie z.B. in ein Suchmaskenfeld
mit der Bezeichnung BENUTZERNAME die Zeichenkette »m++er« eingeben
und die Suche starten, liefert die Suchhilfe alle Benutzernamen mit fünf
Buchstaben, die mit »M« beginnen und auf »ER« enden. Das Suchergebnis
für dieses Feld könnte somit aus den Namen »MEIER«, »MAYER« und
»MOSER« bestehen.
Die Zeichenketten »m++er« und »basis-motor*« dieser Beispiele und (im
vorangegangenen Beispiel) der Defaultwert »DE« werden nach Start der
Suche von SAP R/3 als Suchmuster für die Felder MATERIALKURZTEXT bzw.
SPRACHENSCHLÜSSEL verwendet. »*« kann als Platzhalter für eine beliebige
Zeichenkette eingesetzt werden. Wenn Sie z.B. in das Suchmaskenfeld
MATERIALKURZTEXT die Zeichenkette »basis-motor*« eingeben, könnte das
Suchergebnis wie in der Abbildung 1.39 aussehen.
Trefferlisten
Sie haben verschiedene Möglichkeiten zur Arbeit mit Trefferlisten:
• Suchen (Volltextsuche)
• Sortieren nach einer Spalte
• Download
• Anlegen einer persönlichen Werteliste
Eine ausführliche Beschreibung dieser Arbeitsmöglichkeiten finden Sie in
dem Buch mySAP Einführung der Reihe »SAP Anwenderedition«.
Benutzerparameter
Mithilfe von Benutzerparametern (Set-/Get-Parameter) können personali-
sierte Vorschlagswerte des R/3-Systems für bestimmte Felder erzeugt wer-
den. Die überlegte Nutzung dieser Funktion erspart nicht nur Zeit, sondern
verringert auch die Zahl der Fehleingaben. Benutzerparameter sind in vielen
Anwendungskomponenten einsetzbar. Die Palette reicht von Kundenauf-
tragsnummern oder Kontenschlüsseln über Bankleitzahlen, Schecknummern,
69
1 Einführung in R/3 Enterprise
1.6 Reporting
1.6.1 Übersicht
Ein ABAP-Report ist ein ABAP/4-Programm vom Typ »ausführbares Pro-
gramm«.
Das Einstiegsbild eines im Dialog aufgerufenen Reports heißt Selektionsbild.
Nach Eingabe der Selektionskriterien und Start der Datenverarbeitung wer-
den die gewünschten Daten aus der Datenbank gelesen und in Form einer
Liste ausgegeben.
Im SAP-Sprachgebrauch bezeichnet Report (Bericht) das Programm, das als
Ergebnis eine Liste erzeugt. Darüber hinaus wird der Begriff »Liste« im
Zusammenhang mit Suchergebnissen verwendet.
Neben den Berichtsbäumen der Anwendungen stehen dafür innerhalb des
hier beschriebenen R/3-Systems die Informationssysteme in der Anwendung
zur Verfügung: FIS (Finanzen), LIS (Logistik), HIS (Personal) und EIS (Execu-
tive Information System).
SAP R/3 Enterprise enthält neben den im Standard ausgelieferten Reports
noch Reportingwerkzeuge, mit denen kundenspezifische Berichte erzeugt
werden können.
Bei häufig benötigten Listen ist es sinnvoll, die verwendeten Selektionskrite-
rien als Variante (Berichtsvariante, Reportvariante) zu speichern.
Die Daten einer Liste können grafisch aufbereitet und (auf den Bildschirm
oder ein anderes Ausgabegerät, z.B. einen Drucker) ausgegeben werden. Sie
haben die Möglichkeit, eine Liste in einem externen Dateiformat auf Ihrem
PC abzulegen, z.B. zur Weiterverarbeitung mit einem Tabellenkalkulations-
programm.
70
1.6 Reporting 1
Reportnamen
Zu allen Anwendungsbereichen gibt es spezielle Berichte; allein für das Per-
sonalwesen werden mehr als 1.000 Reports im Standard ausgeliefert. Seit
Release 4.6 können Reportnamen aus bis zu 20 Zeichen bestehen. Für einen
Teil der Reportnamen gilt die folgende Namenskonvention:
• Der Reportname ist achtstellig und besteht aus Buchstaben oder Ziffern.
• Die Namen der von der SAP ausgelieferten Reports beginnen mit »R«.
• Zusätzlich vom Kunden erzeugte Reports (Kundenberichte) sollten mit
»Y« oder »Z« beginnen.
• Der zweite bis vierte Buchstabe geben Aufschluss über die Anwendungs-
komponente und das »Arbeitsgebiet«. Beispielsweise steht der zweite
Buchstabe »F« für »Finanzwesen« und die nach »F« folgenden Buchsta-
ben »SK« stehen für »Sachkonten«.
• Die Zeichen fünf bis acht werden zur besseren Unterscheidung der Re-
ports innerhalb des Arbeitsgebiets verwendet.
Eine ausführlichen Beschreibung grundlegender Begriffe des Reporting mit
Übungen finden Sie in dem Buch mySAP Einführung.
71
1 Einführung in R/3 Enterprise
beispielsweise sortieren, filtern und summieren kann. Beim Filtern wird die
Anzeige in der Liste auf diejenigen Daten eingeschränkt, die vorgebbaren
»Filterkriterien« genügen.
Normalerweise werden in einer Liste nicht alle Funktionen des ALV Grid Con-
trol angeboten. Die Leiste mit den Drucktasten des ALV Grid Control kann
andererseits Funktionen enthalten, die nicht vom ALV Grid Control gesteuert
werden.
72
1.6 Reporting 1
73
1 Einführung in R/3 Enterprise
Wie Sie sehen, handelt es sich um eine Reporttransaktion mit dem Report-
namen »RM07DOCS«. Bei Kenntnis des Reportnamens (und mit entspre-
chenden Rechten) kann man jeden Report über den Menüleistenpfad
SYSTEM | DIENSTE | REPORTING aufrufen.
4. Klicken Sie im Statusfenster auf die Drucktaste und im Selektionsbild
auf die Drucktaste .
« Mittels der Programmdokumentation können Sie sich über den Report
informieren.
5. Klicken Sie in der Programmdokumentation auf die Drucktaste und im
Selektionsbild auf die Drucktaste .
« Im Beispiel wird die Liste der Wareneingangsbelege zum Material 100-
120 (Flachdichtung) im Lager 1 des Werks Hamburg auf den Bildschirm
ausgegeben (Abb. 1.42). Sie umfasst Wareneingangsbelege aus den
Jahren 1998 bis 2002. Der (eingerahmte) Listenkopf enthält zwei Zeilen
mit Feldnamen. Die erste Zeile des Listenkörpers enthält Werte (Daten)
zu Feldern der ersten Zeile des Listenkopfes. Alle weiteren Zeilen des
Listenkörpers enthalten Werte (Daten) zu Feldern der zweiten Zeile des
Listenkopfs.
Falls Ihnen zur Anzeige eines oder mehrerer selektierter Objekte die Berechti-
gung fehlt, kann die Liste unvollständig sein. Sie erhalten dann eine Meldung
und die Drucktaste ist aktiviert. Nach Klick auf diese Drucktaste wird eine
Übersicht der vom Reportprogramm durchgeführten Berechtigungsprüfun-
gen gezeigt. Wenn Sie die fehlenden Anzeigeberechtigungen für Ihre Arbeit
benötigen, sollten Sie Ihre Systemadministration benachrichtigen.
Listeneinträge werden durch einen Einfachklick markiert.
Durch Doppelklick auf die erste Zeile des Listenkörpers, Klick auf die
Drucktaste oder über den Menüleistenpfad UMFELD | BESTANDSÜBER-
SICHT gelangen Sie in die Bestandsübersicht des Materials.
74
1.6 Reporting 1
Durch Doppelklick auf eine Belegnummer (im Listenkörper) oder durch
Markieren einer Belegnummer und Klick auf die Drucktaste bzw. über
den Menüleistenpfad UMFELD | MATERIALBELEG zeigen Sie den Material-
beleg an. Wenn Sie stattdessen auf die Position doppelt klicken, wird diese
Position im Materialbeleg markiert.
Nach Markieren einer Belegnummer und Klick auf die Drucktaste oder
über den Menüleistenpfad UMFELD | RECHNUNGSWESENBELEG können Sie
den Rechnungswesenbeleg anzeigen.
Über den Menüleistenpfad UMFELD | BESTELLUNG haben Sie außerdem die
Möglichkeit, die Bestellung aufzurufen, falls es sich um einen »Warenein-
gang zur Bestellung« handelt.
6. Markieren Sie in der Liste einen Eintrag und klicken Sie auf die Drucktaste
DETAIL AUSWÄHLEN .
« Sie sehen eine Liste mit Details zum Wareneingang (Abb. 1.43).
Die R/3-Drucktasten, die (in verschiedenen Variationen) eine Lupe ent-
halten, dienen zur Detailpflege (z.B. zur Detailanzeige).
Abbildung 1.43 Liste mit Details zu einem Wareneingang (Copyright SAP AG)
7. Klicken Sie auf die Drucktaste und klicken Sie in der Grundliste auf die
Drucktaste DETAILLISTE .
« Sie sehen eine Verzweigungsliste mit Details zu allen selektierten Wa-
reneingängen (Abb. 1.44).
75
1 Einführung in R/3 Enterprise
Die Auswahl der Felder und die Anordnung der Werte (Daten) ist in der
Verzweigungsliste anders als in der Grundliste.
76
1.6 Reporting 1
3. Geben Sie Ihre Selektionskriterien ein (im Beispiel: 01.01.2002 bis
31.12.2002) und klicken Sie auf die Drucktaste .
« Die gefilterten Daten werden angezeigt (Abb. 1.46).
4. Markieren Sie die Spalte MENGE IN ERFASSME und klicken Sie auf die
Drucktaste WERTE SUMMIEREN .
« Die summierten Daten werden angezeigt (Abb. 1.47).
77
1 Einführung in R/3 Enterprise
1.6.4 Informationssysteme
Arten des Reporting
Im R/3-System eines Unternehmens kann man zwei Arten des Reporting
unterscheiden:
Standardauswertungen
Hierbei handelt es sich um Reports für das Tagesgeschäft mit Belegdaten und
Stammdaten an der »betrieblichen Basis«. Diese Reports werden im Stan-
dard ausgeliefert.
Reporting über die Informationssysteme in der Anwendung
Hierbei geht es um Standardanalysen aus dem FIS (Finanzen), LIS (Logistik)
und HIS (Personal) innerhalb Ihres R/3-Systems. Diese Informationssysteme
beschränken sich also jeweils auf einen Anwendungsbereich und informieren
darüber sehr detailliert (bis zum einzelnen Beleg).
Beispiel: Um kumulierte Daten über das Geschäftsvolumen zu erhalten, wer-
den Belegdaten, sobald sie in der Buchhaltung freigegeben wurden, an das
Logistikinformationssystem (LIS) übergeben. Im Logistikinformationssystem
stehen Reports für Auswertungen, Exception-Analysen, Planungswerkzeuge
usw. zur Verfügung.
78
1.7 Drucken im R/3-System 1
Ausgangspunkt SAP-Menü
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad INFOSYSTEME | LOGISTIK | BESTANDSFÜH-
RUNG | MATERIAL | BESTANDSLISTEN | MMBE – BESTANDSÜBERSICHT.
2. Klicken Sie doppelt auf MMBE – BESTANDSÜBERSICHT.
« Ein Selektionsbild erscheint.
3. Wählen Sie in der Menüleiste den Pfad SYSTEM | STATUS.
« Wie Sie sehen, haben Sie den Report mit dem Namen RMMMBEST
aufgerufen.
Mit der Allgemeinen Berichtsauswahl innerhalb der Informationssysteme
können Sie die dort angebotenen Standardreports ausführen, öffentlich
abgelegte Listen einsehen und selbst Listen ablegen.
Reportwerkzeuge
Neben einer Vielzahl von Standardberichten, die mit dem SAP-System aus-
geliefert werden, können kundenspezifische Berichte mit folgenden Werk-
zeugen erstellt werden:
• SAP Query
• Report Painter
• Report Writer
• ABAP/4-Programmierung
Die drei erstgenannten Werkzeuge sind im SAP-Menü über den Menüpunkt
Infosysteme erreichbar.
79
1 Einführung in R/3 Enterprise
80
1.7 Drucken im R/3-System 1
Ausgangspunkt SAP-Menü
Nach Aufruf der Druckfunktion im R/3-System wird generell (mindestens)
ein Auswahlbild gestartet, in das (in die) Sie alle erforderlichen Angaben ein-
tragen. Ausnahmen davon gibt es nur beim Drucken aus der Hintergrund-
verarbeitung, oder falls die Übergabe der Daten direkt aus der Anwendung
an das Spool-System erfolgt. Die Auswahlbilder verschiedener Anwendun-
gen können unterschiedlich gestaltet sein.
1. Wählen Sie im SAP-Menü den Pfad WERKZEUGE | FORMULARDRUCK |
SAPSCRIPT | STANDARDTEXT und klicken Sie doppelt auf STANDARDTEXT.
« Das Einstiegsbild des SAPscript-Editors wird angezeigt (Abb. 1.48).
81
1 Einführung in R/3 Enterprise
3. Geben Sie einen Text Ihrer Wahl ein, z.B. »Druck eines SAPscript-Textes«.
4. Klicken Sie in der Systemfunktionsleiste auf die Drucktaste DRUCKEN .
« Das Auswahlbild »Drucken: Allgemeiner Standardtext ...« wird ange-
zeigt (Abb. 1.50).
Abbildung 1.50 Auswahlbild zum Drucken aus dem SAPscript-Editor (Copyright SAP AG)
82
1.7 Drucken im R/3-System 1
8. Klicken Sie auf das Feld NEUER SPOOL-AUFTRAG und drücken Sie die
(F1)-Taste.
« Dieses Feld wird entmarkiert und seine Feldhilfe wird angezeigt
(Abb. 1.51).
Abbildung 1.51 Feldhilfe des Felds »Neuer Spool-Auftrag« (Copyright SAP AG)
83
1 Einführung in R/3 Enterprise
1.8 Fragen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Anmeldeversuche ist/sind richtig?
a) Standardmäßig hat ein Anwender drei Anmeldeversuche – danach ver-
schwindet das Anmeldebild, und er kann R/3 neu aufrufen.
b) Standardmäßig hat ein Anwender insgesamt zwölf Anmeldeversuche –
danach kann er sich selbst mit dem richtigen Kennwort nicht mehr an-
melden.
c) Der Systemverwalter kann die Zahl der erlaubten Anmeldeversuche nur
(auf 4 bis 99) erhöhen.
d) Standardmäßig kann ein Anwender für jedes der vier Felder (Mandant,
Benutzer, Kennwort, Sprache) je zweimal eine ungültige Eingabe machen.
2. Welche der vier Aussagen zum Thema Kennwortvergabe ist/sind richtig?
a) Kennwörter müssen mindestens drei Zeichen lang sein.
b) Standardmäßig sind nur die letzten drei Kennwörter unzulässig.
c) Wer nach dem Urlaub sein Kennwort vergessen hat, kann es beim Sys-
temverwalter erfragen.
d) Damit Sie bei einer Kennwortänderung das neue Kennwort richtig wie-
derholen, müssen Sie sich merken, welche Buchstaben Sie groß ge-
schrieben haben.
3. Welche der drei Aussagen zum Thema Fenster ist/sind richtig?
a) Ein Dialogfenster besitzt keine Menüleiste und kann nicht verschoben
werden.
84
1.8 Fragen 1
b) Außer der Titelleiste und der Menüleiste können wie bei MS Word alle
Fensterleisten über den Menüpfad LAYOUT-MENÜ | OPTIONEN | OPTIO-
NEN in der Menüleiste ausgeschaltet werden.
c) Ein Dialogfenster können Sie immer mit (Esc) verlassen.
4. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Für Benutzer Herbert wird R/3 das neue Kennwort Herbst akzeptieren.
b) Herr May hat pro Monat ein festes Kennwort: Jan, Feb usw. Als er sich
Anfang Mai das neue Kennwort Mai geben will, weist ihn R/3 ab.
c) Nur die Meldungen erscheinen, die in LAYOUT-MENÜ | OPTIONEN | OPTI-
ONEN markiert sind.
d) Ein Klick mit der rechten Maustaste in den Bereich oberhalb der Status-
leiste zeigt Ihnen die aktuell geltenden Tastenbelegungen an.
5. Welche der vier Aussagen zum Thema Modi ist/sind richtig?
a) Zusätzliche Modi verlangsamen das System.
b) Einen neuen Modus eröffnen Sie über SYSTEM | ERZEUGEN MODUS oder
(wenn Ihnen der Transaktionscode bekannt ist) durch Eingabe von
»/o« und Transaktionscode in das Befehlsfeld der Symbolleiste oder
über das Symbol .
c) Wenn Sie einen Modus auf Symbolgröße verkleinern, läuft eine in
Gang gesetzte Anwendung (z.B. ein Report) nicht weiter.
d) Wenn Sie einen von zwei Modi löschen, werden die erzeugten oder
veränderten Daten nicht gesichert.
6. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Der Anwender muss sein Kennwort ändern, wenn die vom System-
betreuer gesetzte Gültigkeit überschritten ist.
b) Der Systembetreuer kann bis zu 3 Kennwortänderungen pro Tag erlau-
ben.
c) Kannfelder sind Felder, die je nach Berechtigung erscheinen oder nicht
erscheinen können.
d) SAP ermöglicht bis zu 12 Modi – der Systembetreuer wird Ihre Modi-
anzahl wegen der Systembelastungen in der Regel auf 3 oder 4 be-
grenzen.
7. Welche der vier Aussagen zu Reports ist/sind richtig?
a) Die gewissenhafte Eingabe von Selektionskriterien hat großen Einfluss
auf die Laufzeit des Reports, die Übersichtlichkeit der Liste und die
Papiermenge.
b) Eine Selektionsoption in Reports ist die Mehrfachselektion – hier können
mehrere Intervalle (z.B. Buchstaben A bis C und K bis M) und Einzelwerte
(z.B. Geburtsdatum 24.12. und 29.2.) als Suchkriterien eingegeben wer-
den.
c) Wenn Sie sich im Selektionsbild eines Reports befinden, können Sie den
Reportnamen über SYSTEM | STATUS ausfindig machen.
d) Viele Reports in R/3 erlauben keine Eingabe von Selektionskriterien –
dazu müssen eigene Firmenreports erstellt werden.
85
1 Einführung in R/3 Enterprise
1.9 Lösungen
1. Welche der vier Aussagen zum Thema Anmeldeversuche ist/sind richtig?
a) Richtig Standardmäßig hat ein Anwender drei Anmeldeversuche – da-
nach verschwindet das Anmeldebild, und er kann R/3 neu aufrufen.
b) Richtig Standardmäßig hat ein Anwender insgesamt zwölf Anmelde-
versuche – danach kann er sich sogar mit dem richtigen Kennwort nicht
mehr anmelden.
c) Falsch Der Systemverwalter kann die Zahl der erlaubten Anmeldever-
suche nur (auf 4 bis 99) erhöhen.
d) Falsch Standardmäßig kann ein Anwender für jedes der vier Felder
(Mandant, Benutzer, Kennwort, Sprache) je zweimal eine ungültige
Eingabe machen.
Informationen zu den falschen Antworten: Der Systemverwalter kann die
Zahl der erlaubten Anmeldeversuche auch (bis auf 1) verringern; die An-
zahl der möglichen Anmeldeversuche ist nicht feldbezogen.
2. Welche der vier Aussagen zum Thema Kennwortvergabe ist/sind richtig?
a) Richtig Kennwörter müssen mindestens drei Zeichen lang sein.
b) Falsch Standardmäßig sind nur die letzten drei Kennwörter unzulässig.
c) Falsch Wer nach dem Urlaub sein Kennwort vergessen hat, kann es
beim Systemverwalter erfragen.
d) Falsch Damit Sie bei einer Kennwortänderung das neue Kennwort
richtig wiederholen, müssen Sie sich merken, welche Buchstaben Sie
groß geschrieben haben.
Informationen zu den falschen Antworten: Die letzten fünf Kennwörter
sind ungültig; Kennwörter werden verschlüsselt, so dass sie auch ein
Systemverwalter nicht herausfinden kann; zwischen Klein- und Groß-
buchstaben wird nicht unterschieden.
3. Welche der drei Aussagen zum Thema Fenster ist/sind richtig?
a) Falsch Ein Dialogfenster besitzt keine Menüleiste und kann nicht ver-
schoben werden.
86
1.9 Lösungen 1
b) Falsch Außer der Titelleiste und der Menüleiste können wie bei MS
Word alle Fensterleisten über den Menüpfad LAYOUT-MENÜ | OPTIO-
NEN | OPTIONEN in der Menüleiste ausgeschaltet werden.
c) Falsch Ein Dialogfenster können Sie immer mit (Esc) verlassen.
Informationen zu den falschen Antworten: Dialogfenster lassen sich ver-
schieben; im Gegensatz zu MS Word lassen sich die Fensterleisten nicht
ausschalten; in einem Dialogfenster erwartet R/3 häufig eine Entschei-
dung vom Anwender – z.B.: möchten Sie die Bearbeitung verlassen J/N –
in diesem Fall können Sie das Dialogfenster nicht mit (Esc) verlassen.
4. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Falsch Für Benutzer Herbert wird R/3 das neue Kennwort Herbst ak-
zeptieren.
b) Falsch Herr May hat pro Monat ein festes Kennwort: Jan, Feb usw. Als
er sich Anfang Mai das neue Kennwort Mai geben will, weist ihn R/3 ab.
c) Falsch Nur die Meldungen erscheinen, die in LAYOUT-MENÜ | OPTIO-
NEN | OPTIONEN markiert sind.
d) Richtig Ein Klick mit der rechten Maustaste in den Bereich oberhalb
der Statusleiste zeigt Ihnen die aktuell geltenden Tastenbelegungen an.
Informationen zu den falschen Antworten: Drei aufeinander folgende
Zeichen sowohl im Kennwort als auch beim Benutzer führen zur Abwei-
sung; Meldungen erscheinen immer in der Statusleiste.
5. Welche der vier Aussagen zum Thema Modi ist/sind richtig?
a) Richtig Zusätzliche Modi verlangsamen das System.
b) Richtig Einen neuen Modus eröffnen Sie über SYSTEM | ERZEUGEN
MODUS oder (wenn Ihnen der Transaktionscode bekannt ist) durch Ein-
gabe von »/o« und Transaktionscode in das Befehlsfeld der Symbol-
leiste oder über das Symbol .
c) Falsch Wenn Sie einen Modus auf Symbolgröße verkleinern, läuft
eine in Gang gesetzte Anwendung (z.B. ein Report) nicht weiter.
d) Richtig Wenn Sie einen von zwei Modi löschen, werden die erzeugten
oder veränderten Daten nicht gesichert.
Informationen zu den falschen Antworten: Anwendungen laufen auch
dann, wenn der Modus auf Symbolgröße verkleinert wurde.
6. Welche der vier Aussagen zur Bedienoberfläche ist/sind richtig?
a) Richtig Der Anwender muss sein Kennwort ändern, wenn die vom
Systembetreuer gesetzte Gültigkeit überschritten ist.
b) Falsch Der Systembetreuer kann bis zu 3 Kennwortänderungen pro
Tag erlauben.
c) Falsch Kannfelder sind Felder, die je nach Berechtigung erscheinen
oder nicht erscheinen können.
d) Falsch SAP ermöglicht bis zu 12 Modi – der Systembetreuer wird Ihre
Modianzahl wegen der Systembelastungen in der Regel auf 3 oder 4
begrenzen.
87
1 Einführung in R/3 Enterprise
88
Kapitel 2
Überblick Materialwirtschaft
2.1 Darstellung von Geschäftsprozessen 91
2.1.1 Begriffsdefinitionen 91
2.1.2 Unterstützung durch die SAP R/3 Enterprise-Standardsoftware 93
2.1.3 SAP R/3 Enterprise-Tools zur Darstellung und Einführung
von Geschäftsprozessen 97
2.1.4 Ereignisgesteuerte Prozessketten 98
2.2 Anforderungen an ein Logistiksystem 101
2.2.1 Grundfunktionen der Logistik 101
2.2.2 Aufgaben und Ziele der Materialwirtschaft 103
2.2.3 Material- und Informationsfluss in der Logistik 105
2.2.4 Grundfunktionen einer Materialwirtschaft 106
2.3 Leistungsumfang der Materialwirtschaft in R/3 108
2.3.1 Einbettung der Materialwirtschaft in das R/3-System 108
2.3.2 Geschäftsprozesse der Materialwirtschaft in R/3 109
2.4 Überblick über die Internet-Anwendungskomponente
Supplier Workplace der R/3 Enterprise Materialwirtschaft 112
2.4.1 Technische Voraussetzungen 113
2.4.2 Anmeldung am System 113
2.4.3 Berechtigungen 113
2.4.4 Navigation 113
2.4.5 Integration 114
2.4.6 Funktionsumfang 114
2 Überblick Materialwirtschaft
90
2.1 Darstellung von Geschäftsprozessen 2
Überblick Materialwirtschaft
Da bei der Einführung des R/3-Systems die Abläufe in einem Unternehmen
überarbeitet, verändert und gegebenenfalls optimiert werden müssen, erläu-
tern wir im vorliegenden Kapitel zunächst allgemein die Begriffswelt des
Geschäftsprozesses und stellen den Zusammenhang zur Geschäftssicht des
Unternehmens her. Danach werden die Grundlagen der Geschäftsprozessopti-
mierung (GPO) und des Business Process Reengineering (BPR) beschrieben.
Anschließend zeigen wir, wie mit dem Einsatz von SAP-Referenzmodellen und
auf der Grundlage von ValueSAP® und ARIS® die wichtigsten Prozesse inner-
halb der Materialwirtschaft des R/3-Systems abgebildet werden.
2.1.1 Begriffsdefinitionen
Geschäftsprozess
Ein Geschäftsprozess beschreibt alle Aktivitäten innerhalb eines Unterneh-
mens, die notwendig sind, um aus einer Kundenanforderung das vom Kunden
gewünschte Ergebnis zu erstellen. Kunden im Sinne von Geschäftsprozessen
sind alle Geschäftspartner, bei denen die Erfüllung der an sie gestellten Anfor-
derungen wichtig für die Marktfähigkeit des Unternehmens ist. Dies sind in
erster Linie die Kunden des Unternehmens, aber auch Lieferanten, der Staat
(gesetzliche Anforderungen), Aufsichtsbehörden und eigene Mitarbeiter (Lie-
feranten von Arbeitskraft).
Da mit Geschäftsprozessen eine Ausrichtung der Aktivitäten im Unterneh-
men auf die Anforderungen des Markts und auf die effiziente Bearbeitung
dieser Anforderungen erfolgen soll, sind interne Stellen in der Regel nicht als
»Kunden« im Sinne von Geschäftsprozessen zu verstehen.
Geschäftsprozesse lassen sich zur besseren Übersichtlichkeit in Teilgeschäfts-
prozesse zerlegen. Ein SAP R/3 Enterprise-Geschäftsprozess besteht aus einer
Verkettung einzelner Funktionen mithilfe von Ereignissen. In der Begriffswelt
von R/3 werden häufig Synonyme wie »Prozesskette« und »Geschäftsvor-
fall« verwendet, was zu einer gewissen Begriffsunschärfe führt. Beispiele für
Geschäftsprozesse in einem Unternehmen sind:
• Auftragsabwicklung
• Bestellabwicklung
• Produktentwicklung
• Kundenservice
• Finanzreporting
91
2 Überblick Materialwirtschaft
Teilprozesse
Größere Geschäftsprozesse werden in Teilprozesse zerlegt. So lässt sich der
Geschäftsprozess »Bestellabwicklung« in eine Reihe kleinerer Teilprozesse
auflösen, wie beispielsweise:
• Bestellanforderungsbearbeitung
• Anfrage/Angebotsbearbeitung
• Bestellungsbearbeitung für Lagermaterial
• Warenannahme
Geschäftsprozessoptimierung (GPO)
Der Schwerpunkt bei der Geschäftsprozessoptimierung liegt auf der Verbes-
serung bereits bestehender Abläufe. In der Vergangenheit bildete dieser
Ansatz die Grundlage für Optimierungsmaßnahmen, die auf einzelne Berei-
che und Abteilungen gerichtet waren und daher suboptimal blieben. GPO
wird heute auch für bereichsübergreifende Prozesse eingesetzt. Der Umfang
eines GPO-Prozesses ist beliebig.
92
2.1 Darstellung von Geschäftsprozessen 2
sondern die flexible Gestaltung (Selbstanpassung) und Entschlackung von
Geschäftsprozessen sowie die Schaffung größerer Freiräume für selbständig
handelnde Mitarbeiter (Flexibilität). Der Prozess definiert sich durch den Markt
des Unternehmens. Dieser Ansatz erfordert einige Radikalität beim Umdenken
und geht von einer Prozessorientierung der Organisation und einem Neuent-
wurf aus. Die Neugestaltung von Geschäftsprozessen im Rahmen eines BPR-
Projekts geht weit über die Optimierung operativer Wertschöpfungsprozesse
hinaus. Sie beeinflusst:
• Organisationen
• Führungsstile
• Know-how der Mitarbeiter
Zu einem BPR-Projekt gehört neben der Vereinfachung von komplexen
Abläufen auch die Absicht, den Wandel in einem Unternehmen als Kon-
stante zu etablieren.
Zusammenhänge
Wenn die Entscheidung fällt, die R/3-Standardsoftware einzusetzen, wird
diese Software sehr häufig als Ordnungsfaktor gesetzt, dem sich nach einer
ersten Annäherung alles unterordnen soll. Oft betrifft die Erwartungshaltung
ausschließlich die Reduktion von »Altlasten«. Die Chance, mit dem Neube-
ginn durch SAP R/3 Enterprise auch ein Reengineering anzugehen, wird
häufig nicht genutzt.
93
2 Überblick Materialwirtschaft
Mit dem Einsatz von SAP R/3 Enterprise werden folgende Projektziele ermög-
licht:
• Unterstützung bei der Abbildung komplexer Geschäftsprozesse durch die
umfassende Funktionalität der R/3-Standardsoftware
• Ablösung veralteter Hardware-/Softwarestrukturen und betriebswirt-
schaftlicher Lösungen durch neue Technologien und Verfahren
• Erkennen von Rationalisierungspotentialen durch Offenlegung von Ge-
schäftsprozessen auf Basis der Referenzmodelle
• Abbildung der wesentlichen betriebswirtschaftlichen Anforderungen in
einem einheitlichen, integrierten und erweiterungsfähigen R/3-Konzept
• Paralleler Mengen- und Wertefluss in den logistischen Abläufen in Verbin-
dung mit einer Erhöhung der Kostentransparenz
Die zur Unterstützung der Geschäftsprozesse notwendigen Informationen
werden von SAP R/3 Enterprise an jedem betroffenen Arbeitsplatz aktuell
zur Verfügung gestellt.
Unterstützt wird dies durch
• eine dezentrale Verfügbarkeit der Daten in allen involvierten Abteilungen,
wodurch der Geschäftsprozess effizient bearbeitet werden kann
• eine einheitliche Datenbasis für alle vom Geschäftsprozess betroffenen
Mitarbeiter
Besonders Unternehmen mit unterschiedlichen Sparten und Geschäftsfeldern
profitieren von der umfassenden R/3-Funktionalität, da R/3 für die meisten
Anforderungen Standardlösungen anbietet. Erkauft werden diese Vorteile
jedoch mit einer größeren Komplexität im Rahmen des R/3-Standards. Diese
Komplexität zieht höhere Aufwendungen bei der Einführung nach sich:
• Einarbeitungsaufwand in die Software
• Abstimmungsaufwand zwischen Fachabteilungen
• Abstimmungsaufwand zwischen DV/Org.-Abteilung und Fachabteilungen
Genau genommen sind diese höheren Aufwendungen nicht der SAP-Soft-
ware, sondern generellen Problemen bei der Abbildung der Geschäftssicht
eines Unternehmens durch Software anzulasten.
Mit SAP R/3 Enterprise werden komponentenübergreifende Ablaufbeschrei-
bungen der innerhalb von R/3 realisierten Geschäftsprozesse und Teilpro-
zesse im Rahmen der R/3-Referenzmodelle ausgeliefert. Diese bilden die
Grundlage für eine effiziente Einführungsstrategie und kompensieren größ-
tenteils das Komplexitätssyndrom der SAP-Software.
Oft wird beim Einsatz von Standardsoftware eine Einengung hinsichtlich der
Realisierung der firmenspezifischen Geschäftsprozesse bemängelt, mit der
Begründung, dass der Standard die Geschäftsprozesse angeblich zwingend vor-
94
2.1 Darstellung von Geschäftsprozessen 2
schreibt. Dies trifft für R/3 nur bedingt zu, da hier außergewöhnlich viel Flexibi-
lität geboten wird, und zwar durch:
• die im Customizing vorhandenen Möglichkeiten zur Parametrisierung
• Eingriffe an definierten Schnittstellen (User Exits)
• die Sprachen ABAP/4 und Java
• das integrierte Workflow-Management-Tool
• die Business Add In-Funktionalität zur Anbindung von Industrielösungen
Die Neugestaltung der Geschäftsprozesse bei einem R/3-Einsatz orientiert
sich zunächst an den SAP-Geschäftsprozessen (Referenzmodellen), deren
Funktionalität in einem weiteren Schritt hinsichtlich der Customizing-Mög-
lichkeiten näher untersucht wird.
• Oft werden die Projektziele in einem ersten Anlauf nicht komplett erreicht.
Eine Optimierung muss meist in mehreren Folgeschritten verwirklicht und
zu Ende geführt werden.
• Werden die Ziele erreicht, so müssen diese abgesichert werden. Dazu sind
kontinuierliche Kontrollen der Ziele und gegebenenfalls Korrekturmaß-
nahmen erforderlich.
• Eine weitere Notwendigkeit besteht in der Etablierung des Wandels als
einer Konstante im Unternehmen (Continuous Improvement).
95
2 Überblick Materialwirtschaft
Geschäftsprozessorientierte R/3-Einführung
Die Einführung des R/3-Systems sollte sich nicht an den Grenzen einzelner
Anwendungskomponenten orientieren, da die Nutzenpotentiale des integ-
rierten Gesamtsystems und der darin verankerten Geschäftsprozesse nur
dann zum Tragen kommen, wenn eine geschäftsprozessorientierte und damit
applikationsübergreifende Implementierung erfolgt. Grundsätzlich stehen
drei unterschiedliche Strategien zur Einführung von R/3 zur Auswahl:
1. Big Bang: gekennzeichnet durch die gleichzeitige Produktivsetzung meh-
rerer Anwendungskomponenten und/oder Konzerneinheiten zu einem
Stichtag.
• Vorteil: Keine permanenten Schnittstellen zu Altsystemen
• Risiko: Akribische Vorplanung notwendig
2. Seriell oder Step by Step: umfasst die schrittweise Einführung der Anwen-
dungskomponenten.
• Vorteil: Weitergabe von Einführungserfahrung, Verteilung von Investi-
tionen
• Risiko: Permanente Schnittstellen, doppelte Datenhaltung und -pflege.
Die Vorzüge der Integration sind erst spät sichtbar
3. Roll-out: die erste Einführung wird als Musterinstallation auf andere (ver-
gleichbare) Konzerneinheiten übertragen.
• Vorteil: Weitergabe von Erfahrungen der Leitinstallation, verkürzte Ein-
führungszeiten erreichbar
• Risiko: Herausbildung der Kernimplementierung und Erhaltung von
Freiheitsgraden
Die SAP AG versucht jedoch, vor dem Hintergrund der zwingend notwendi-
gen Verkürzung der Einführungszeiten von R/3 den Gedanken einer
geschäftsprozessorientierten R/3-Einführung stark zu forcieren (ValueSAP).
Eine geschäftsprozessorientierte R/3-Implementierung entsteht aus einem
Mix der Einführungsszenarien und der bereits aufgezeigten Merkmale:
• Nutzung der strategischen Unternehmensziele als Steuerungselement
• Ganzheitliche Umsetzung der relevanten Geschäftsprozesse
• Nutzenorientierung
96
2.1 Darstellung von Geschäftsprozessen 2
• Konsequente Nutzung der betriebswirtschaftlichen Möglichkeiten in R/3
• Iteratives Prototyping durch simultane Verfeinerung und Konkretisierung
der Konzeption
• Teamwork und Teamtraining
Die Umsetzung der geschäftsprozessorientierten R/3-Einführung muss durch
ein interdisziplinäres Team erfolgen. Sie beginnt mit einer Trainingsphase für
das Kernteam der Prozessverantwortlichen, um eine gemeinsame Verständnis-
basis zu schaffen. Ein abteilungsübergreifendes Sollkonzept der betroffenen
Geschäftsprozesse und dessen Überprüfung anhand eines iterativ zu entwi-
ckelnden Prototyps im nächsten Schritt stellen sicher, dass Risiken und »Miss-
verständnisse« möglichst frühzeitig und umfassend erkannt werden. Eine
überschaubare Anzahl kompetenter Projektmitarbeitern, die in einem Kern-
team mit weitreichenden Entscheidungskompetenzen organisiert sind, ist
ebenso kennzeichnend für die geschäftsprozessorientierte R/3-Einführung
wie das konsequente Hinterfragen des Nutzens von Detailanforderungen.
97
2 Überblick Materialwirtschaft
Bedeutung. ARIS for mySAP ist eines von mehreren geeigneten Tools, um
diese Business Blueprints zu erstellen, denn es erweitert die Inhalte der Q&A-
Datenbank (Question and Answer-Datenbank) um ablauforganisatorische
Zusammenhänge. ARIS for mySAP ist in ValueSAP und in das SAP R/3 Enter-
prise-System integriert. Somit steht das jeweils aktuelle SAP R/3-Referenz-
modell zur Verfügung. Mit ARIS for mySAP besteht eine transparente Ver-
bindung zwischen den Prozessmodellen und dem SAP-System. Der Aufruf
von ausgewählten SAP R/3-Transaktionen aus den Prozessmodellen heraus
ermöglicht bereits sehr früh im Projekt das Testen der Abläufe (Rapid Proto-
typing).
98
2.1 Darstellung von Geschäftsprozessen 2
Wichtig ist: Eine ereignisgesteuerte Prozesskette beschreibt nicht (primär),
welche Informationen von Funktion zu Funktion bewegt werden (Informa-
tionsflusssicht). An erster Stelle gilt es, durch die Analyse betrieblicher
Abläufe die geeigneten Ereignisse zu finden – was nicht immer einfach ist.
Eine ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) besitzt folgende Merkmale:
• Sie beginnt mit mindestens einem Ereignis (Startereignis).
• Die Ereignisse lösen eine oder mehrere Funktionen aus.
• Die Funktionen lösen ein oder mehrere Ereignisse aus.
• Die Elemente Ereignis und Funktion werden durch das Element Kontroll-
fluss (eine gestrichelte Linie) verbunden, evtl. in Verbindung mit dem Ele-
ment Verknüpfungsoperator.
• Eine ereignisgesteuerte Prozesskette endet mit mindestens einem Ereignis
(Endereignis).
99
2 Überblick Materialwirtschaft
Ereignis
Ein Ereignis stellt einen eingetretenen Zustand dar, der weitere Abläufe ver-
ursacht (Funktionen anstößt). Das Ereignis ist das zentrale Steuerungsele-
ment innerhalb eines Prozesses und beschreibt einen betriebswirtschaftlich
bedeutsamen Zustand, der eingetreten ist. Dieses Ereignis löst dann eine
oder mehrere betriebswirtschaftliche Aktivitäten aus. Nur ein eingetretener
betrieblicher Zustand, der eine oder mehrere betriebswirtschaftliche Aktivitä-
ten auslöst, ist ein Ereignis.
Funktion
Eine Funktion zeigt die Umwandlung eines vorhandenen Zustands in einen
neuen Zustand auf. Sie stellt einen betriebswirtschaftlichen Vorgang in einem
Unternehmen dar. Mit diesem Vorgang befasst sich üblicherweise ein Mitar-
beiter. Im R/3-System entspricht eine Funktion in etwa einer Transaktion.
Um eine Funktion auszuführen, sind Informationen notwendig, die so
genannten Inputdaten. Das Ergebnis einer Funktion, die Outputdaten, wird
anderen Funktionen zugeführt. Eine Funktion hat verschiedene Attribute –
wie z.B. unternehmensintern, systemintern, Kannfunktion –, die z.B. für Ver-
gleiche zwischen Soll- und Ist-Zustand wichtig sind.
Verknüpfungsoperatoren
Der Verknüpfungsoperator stellt die Beziehung zwischen Funktion und
Ereignis her. Er macht auch schwierige betriebswirtschaftliche Abläufe durch-
schaubar. Bei der Ereignisverknüpfung wird eine Funktion über einen Ver-
knüpfungsoperator mit zwei oder mehr Ereignissen verbunden. Bei der
Funktionsverknüpfung wird ein Ereignis über einen Verknüpfungsoperator
mit zwei oder mehr Funktionen verbunden.
Da sich zwei Verknüpfungsoperatoren direkt mit einem Kontrollfluss verbin-
den lassen, ist es beispielsweise auch möglich, zwei Ereignisse über zwei
Verknüpfungsoperatoren mit zwei Funktionen zu verbinden. Die Verknüp-
fungsregeln gelten entsprechend.
100
2.2 Anforderungen an ein Logistiksystem 2
101
2 Überblick Materialwirtschaft
• Instandhaltung
Unter diesem Begriff versteht man die mit Instandhaltungsmaßnahmen
verbundenen Leistungen (für die eigene Ausrüstung und im Bereich des
Servicemanagements auf verkaufte Anlagen und Produkte).
• Vertrieb
Die Vertriebsabwicklung umfasst die Funktionskette von der Anfrage über
die Auftragsbearbeitung bis zum Versand und der Rechnungsstellung.
Hierbei spielen die Kontrolle der Erzeugnisbestände, Informationen über
Absatzwege, Versandläger und Transportbeziehungen eine entschei-
dende Rolle.
Jeder dieser Teilbereiche wird in R/3 durch eine eigene Anwendungskompo-
nente repräsentiert.
Vertriebsabwicklung
Produktionsplanung
und -steuerung
Kapazitäts- Produkt-
Programm- Bedarfs- Fertigungs-
planung kosten-
planung planung steuerung
rechnung
Materialwirtschaft
Qualitätsmanagement,
Instandhaltung
102
2.2 Anforderungen an ein Logistiksystem 2
103
2 Überblick Materialwirtschaft
Aufgaben
Zu den Hauptaufgaben der Materialwirtschaft gehört die Beschaffung der
benötigten Güter und die Bereitstellung dieser Güter in der erforderlichen
Menge und Qualität. Das heißt, die Aufgabe der Materialwirtschaft ist die
Sicherstellung der Versorgung eines Unternehmens mit den benötigten
Waren und Dienstleistungen.
Um einen optimalen Materialfluss sicherzustellen, ist ein funktionierender
Informationsfluss zwischen den einzelnen Bereichen eines Unternehmens
eine unerlässliche Voraussetzung.
Ziele
Das Ziel der Materialwirtschaft ist die Bereitstellung des richtigen Materials
• zur richtigen Zeit
• in der gewünschten Menge
• am richtigen Ort
• in gewünschter Qualität
• bei gleichzeitiger Minimierung der damit verbundenen Kosten
Das heißt, im Vordergrund stehen die produktionssynchrone Beschaffung
und die Minimierung der Bestände bzw. die Reduzierung der Kapitalbindung
im Umlaufvermögen.
Das materialwirtschaftliche Optimierungsproblem besteht darin, eine hohe
Lieferbereitschaft (Servicegrad) bei geringer Kapitalbindung und minimalen
Kosten zu erreichen.
104
2.2 Anforderungen an ein Logistiksystem 2
Zielkriterien
Inwieweit eine Materialwirtschaft die an sie gestellten Ziele erfüllt, kann
anhand folgender Zielkriterien überprüft werden:
• Minimale Dispositions- und Beschaffungskosten durch Optimierung der
Bestellmenge
• Geringe Kapitalbindung durch niedrige Lager- und Umlaufbestände
• Gute Kapazitätsauslastung der Fertigungsstellen
• Sicherung eines reibungslosen Fertigungsablaufs
• Hohe Lieferbereitschaft durch gute Lieferbeziehungen und minimale Be-
stellzeiten
• Optimales Beschaffungsmarketing, d.h. langfristige Versorgung durch
Pflege guter Lieferantenbeziehungen
Abbildung 2.5 Material- und Informationsfluss in der logistischen Kette für ein
Fertigungsunternehmen
105
2 Überblick Materialwirtschaft
106
2.2 Anforderungen an ein Logistiksystem 2
107
2 Überblick Materialwirtschaft
• Rechnungsprüfung
Die Rechnungsprüfung stellt die Verbindung zwischen der Materialwirt-
schaft und dem Rechnungswesen her.
108
2.3 Leistungsumfang der Materialwirtschaft in R/3 2
• Kundenservice
Ist die Serviceabwicklung im Einsatz und ist dabei ein Materialeinsatz ge-
plant, dann werden die Bedarfsanforderungen an die Disposition bzw.
Bestandsführung übergeben.
• Projektsystem
Bei externen Beschaffungsvorgängen im Projektsystem werden mit Bestell-
anforderungen bzw. Bestellungen weitere Prozesse im Einkauf angestoßen.
109
2 Überblick Materialwirtschaft
Bedarf Bedarf
aus Fach- aus
bereich Disposition
Bedarfsanforderung
Anfrage
an Lieferanten
Wareneingang
zur Bestellung
Lagerbestand Direkt-
verbrauch
Rechnungsprüfung
zur Bestellung
Warenausgang
Produktion Verkauf
110
2.3 Leistungsumfang der Materialwirtschaft in R/3 2
Die Abläufe der Beschaffung von einem externen Lieferanten sind in der
Abbildung 2.7 dargestellt. Dieser Ablauf gilt für die in den folgenden Unter-
kapiteln beschriebene Beschaffung von
• Lagermaterial
• Verbrauchsmaterial
• Dienstleistungen
• Lohnbearbeitungsmaterial
Ausgehend von einem Bedarf, der sich im Rahmen der Disposition oder durch
eine manuelle Anforderung aus einem Fachbereich ergibt, wird eine Bestell-
anforderung (Banf) erstellt. Diese Bestellanforderung wird im Einkauf entwe-
der direkt in eine Bestellung umgesetzt, oder es wird zunächst eine Anfrage
an mögliche Lieferanten erstellt. Nach Erfassung des Angebots zur Anfrage
kann dann ebenfalls bei dem gewünschten Lieferanten bestellt werden.
Die Warenlieferung wird in Form eines Wareneingangs mit Bezug zur Bestel-
lung erfasst. Dabei wird entweder die bestellte Menge dem Lagerbestand
zugebucht oder bei einer Bestellung für den Direktverbrauch der in der Bestel-
lung angegebene Kostenträger (Kostenstelle, Auftrag, Projekt) belastet.
Beim Eingang der Lieferantenrechnung kann diese mit Bezug zur Bestellung
oder zum Wareneingang im System erfasst werden. Eventuell auftretende
Differenzen werden angezeigt.
111
2 Überblick Materialwirtschaft
112
2.4 Überblick über die Internet-Anwendungskomponente Supplier Workplace 2
Die erforderlichen Daten für den Prozess der Materialbeschaffung sind im
Kundensystem gespeichert und können vom Lieferanten über das Internet
überprüft und abgerufen werden. Die Lieferplanabrufe können auch aktiv
vom Lieferanten bestätigt werden. Anhand der Lieferplaneinteilungen errech-
net der Lieferant seine Bedarfe. Fehlermeldungen im Kundensystem können
ebenfalls durch den Lieferanten eingesehen werden. Sobald der Lieferant die
Waren geliefert hat, kann er den Wareneingang beim Kunden überprüfen.
Nachdem er die Rechnung gestellt hat, kann er die Preisvereinbarungen über
das Internet kontrollieren.
2.4.3 Berechtigungen
Der Lieferant darf nur die Daten, die ihn betreffen, sehen. Nach der Anmel-
dung im System erfolgt eine Berechtigungsprüfung, und das System ruft ein
Menü mit den Funktionen, die der Anwender benutzen darf, auf.
2.4.4 Navigation
Über den Workplace kann der Benutzer in alle Funktionen des Supplier
Workplace springen.
Der Lieferant hat die Möglichkeit, nach vier verschiedenen Kriterien zu
suchen: Er gibt am linken Bildschirmbereich entweder die Lieferantenken-
nung, den Namen des Produkts – wie es beim Lieferanten (externes Produkt)
oder beim Hersteller (internes Produkt) geführt wird – oder die Nummer des
Einkaufsbelegs ein.
Jede dieser Funktionen erzeugt im System eine Liste mit allen zum Suchkrite-
rium gehörenden Dokumenten. In dieser Liste kann der Anwender nach dem
relevanten Beleg oder Dokument suchen.
113
2 Überblick Materialwirtschaft
2.4.5 Integration
Der Supplier Workplace besteht aus Anwendungen der Komponenten Mate-
rialwirtschaft (MM) und Vertrieb (SD), die für das Internet vereinfacht und
auf die wichtigsten Funktionen beschränkt wurden.
Der SWP (Supplier Workplace) bildet Vorgänge des Materialbeschaffungs-
prozesses ab und ist damit wichtiger Bestandteil der Logistikkette.
Die Abbildung 2.10 erläutert den Prozess der Materialbeschaffung über das
Internet. Der Lieferant kann über das Web Informationen aus den Systemen
unterschiedlicher Hersteller abrufen.
Abbildung 2.10 Prozess der Materialbeschaffung via Internet (Copyright SAP AG)
2.4.6 Funktionsumfang
Folgende Funktionen sind im Supplier Workplace verfügbar:
• Anzeige von Einkaufsbeleginformationen
• Anzeige und Bestätigung von Lieferplanabrufen Anzeige von Preisinfor-
mationen
• Anzeige von Wareneingängen
• Anzeige von Gutschriften
• Anzeige der Alerts
• Erfassen und Ändern von Anlieferungen
Wichtig ist: Der Lieferant hat zwar die Möglichkeit, Daten im System seines
Kunden anzusehen, diese Daten werden aber nicht automatisch in sein ERP-
System geschrieben; er muss sie manuell in sein System übernehmen.
114
2.5 mySAP SRM, mySAP SCM 2
Nicht immer reicht der Supplier Workplace für eine befriedigende Lieferan-
ten/Hersteller-Beziehung aus. Die effiziente Abwicklung zwischen diesen bei-
den Geschäftspartnern erfordert oftmals ein umfassenderes Instrumentarium.
Umgesetzt wird dies mit der mySAP Business Suite Lösung Supplier Relation-
ship Management (SRM). Diese branchenübergreifende Lösung nutzt das
Internet und/oder Intranet eines Unternehmens, um die modernen B2B-Sze-
narien abzubilden.
115
2 Überblick Materialwirtschaft
Daraus ergibt sich, dass der administrative Aufwand für indirekte Materialien
unverhältnismäßig groß ist zum eigentlichen Wert der Produkte. Andererseits
ist der Einkaufsprozess direkter Materialien wesentlich komplizierter (Ausschrei-
bungen, Verhandlungen) und erfordert eine genauere Überwachung (Quali-
täts- und Lieferantenauswertung) und Steuerung (Planung, Bestellabwicklung).
Mit mySAP SRM hat ein Unternehmen die Möglichkeit, Teile der Beschaf-
fung zu dezentralisieren und damit die Abteilung Einkauf zu entlasten.
Dadurch kann sich der Einkauf auf wesentliche Aufgaben konzentrieren. Die
Katalogbeschaffung ermöglicht es Anwendern, gewünschte Materialien aus
unterschiedlichen Lieferantenkatalogen auszuwählen und zu bestellen (siehe
auch Workflow, S.123). Selbstverständlich können Positionen auch manuell
in der Bestellung erfasst werden.
Überall dort, wo SAP R/3 als ERP-Software (ERP = Enterprise Resource Plan-
ning), also als operatives System zur (internen) Prozessabwicklung und -opti-
mierung genutzt wird, erweitert das Supplier Relationship Management die
Beschaffung um die Möglichkeiten strategischer Auswertungen (Planung
und Steuerung durch Nutzung des Business Warehouse = BW) und sorgt für
die Integration des Internets im gesamten Beschaffungsprozess. Die Prozesse
und die Zusammenarbeit im Bereich Materialwirtschaft (Material Manage-
ment = MM) finden jetzt zunehmend unternehmensübergreifend statt.
Neben der Beschaffung indirekter Materialien über Kataloge unterstützt
mySAP SRM jetzt auch die Beschaffung direkter Materialien.
116
2.5 mySAP SRM, mySAP SCM 2
Hinweis Das Business Warehouse beruht auf einer komplexen Datenbank
mit vielen vorkonfigurierten Inhalten und Informationsmodellen, unterneh-
mensinternen und externen Daten sowie vordefinierten Berichten.
117
2 Überblick Materialwirtschaft
Stammdaten
Die Stammdaten können entweder über bestehende ERP-Systeme (z.B. SAP
R/3) übertragen oder direkt im EBP (Enterprise Buyer Professional) angelegt
werden. Das gilt für den Materialstamm ebenso wie für die Warengruppe
und den Lieferantenstamm. Auch die Benutzerdaten können aus anderen
Systemen in das EBP übertragen werden. Benutzer müssen darüber hinaus
auch als Business Partner angelegt werden (siehe dazu unten Organisations-
struktur).
Organisationsstruktur
Die Organisationsstruktur im EBP ist etwas anders aufgebaut als im R/3. Sie
beinhaltet die Organisationseinheiten des Unternehmens, gegliedert nach
Aufgaben und Funktionen (z.B. Einkauf). Die höchste Ebene einer Organisa-
tionsstruktur wird als Wurzel bezeichnet; unterhalb der Wurzel wird die rest-
liche Struktur aufgebaut.
Anders als im SAP R/3 sind jedoch auch die Benutzer im EBP ein zentraler
Bestandteil des Organisationsplans. Das heißt, der Benutzer (User) muss über
eine Struktur, welche mehrere Objekte umfasst, im Organisationsplan einge-
bunden sein. Eines dieser Objekte ist die Planstelle. Planstellen sind die tat-
sächlich zu besetzenden Positionen im Unternehmen (z.B. Einkäufer oder
Sekretärin der Buchhaltung). Weitere Objekte sind der R/3-User, die zentrale
Person und der Geschäftspartner (siehe unten Geschäftspartnerkonzept).
118
2.5 mySAP SRM, mySAP SCM 2
Abbildung 2.13 Beispiel einer Organisationsstruktur der Firma XY (mit Gliederung des Einkaufs)
Geschäftspartnerkonzept
mySAP SRM nutzt das so genannte SAP-Geschäftspartnerkonzept. Dieses
sieht vor, dass jeder, der als (interner oder externer) Geschäftspartner an einem
Geschäftsvorgang beteiligt ist, als Business Partner im System angelegt sein
muss. Dieses gilt für sowohl für Personen wie für Personengruppen oder Orga-
nisationen. Das bedeutet, dass nicht nur Lieferanten oder Ansprechpartner als
Business Partner hinterlegt werden, sondern auch die Mitarbeiter des eigenen
Unternehmens. Im Grunde genommen wird also das Geschäftspartnermodell
mit der Aufbauorganisation verknüpft.
Damit also ein Benutzer an einem Geschäftsvorfall beteiligt werden kann,
muss er nicht nur als User sondern darüber hinaus auch als Business Partner
angelegt werden. Diesem Business Partner können dann Rollen zugeordnet
werden. Die Rolle stellt eine Sammlung von Aktivitäten dar, welche von
einer Person ausgeführt werden. An diese Rollen sind Berechtigungen und
Transaktionen geknüpft, welche die Durchführung bestimmter Anwendun-
gen ermöglichen (z.B. Bestellung anlegen oder Bestellung freigeben).
Beispiel: In der Organisationsstruktur der Firma XY möchte z.B. der User A
einen Drucker bestellen (siehe Abbildung 2.13). Das System prüft, welche
EK-Organisationen der Abteilung des Users A zugeordnet sind und somit
bestellen dürfen. Hierzu gehören die EK-Gruppe Europa und der zentrale EK.
Grund dafür ist, dass:
119
2 Überblick Materialwirtschaft
• die EK-Gruppe Europa der Organisation Europa zugeordnet ist und für die
Organisation Europa (und alle dazugehörigen Abteilungen) bestellen darf
und
• der Zentrale Einkauf der Organisatorisch der »Wurzel« (Firma XY) zugeord-
net ist und für diese und alle dazugehörigen Abteilungen bestellen darf.
Das System prüft weiter, welche dieser EK-Gruppen für die bestellte Produkt-
kategorie sachlich zuständig ist und wählt darum die Einkäufergruppe Europa
als zuständige EK-Gruppe aus.
120
2.5 mySAP SRM, mySAP SCM 2
Evaluierung der Beschaffungsstrategie
• Entwicklung der Beschaffungsstrategie
Zweck: Optimierung der Bezugsquellenfindung (welche Lieferanten bzw.
Hersteller kommen in Frage), aber auch der Beschaffung (Auswahl des
Lieferanten) und Produktentwicklung mittels systemseitig unterstützter
Analysen. Durch die Zusammenführung der analysierten Daten aus dem
SAP BW verbessert mySAP SRM den Überblick und die Transparenz.
• Qualifizierung der Lieferanten
Zweck: Verringerung des Aufwands bei der Suche nach Bezugsquellen
durch Auswertung und Verwendung eindeutiger und zeitnaher Informa-
tionen. Unterstützung der Lieferantenprüfung und der Qualifizierung mit
dem Ziel, das Beschaffungsrisiko und die Kosten zu senken.
• Auswahl von Lieferanten
Zweck: Die Ermittlung von Bezugsquellen soll vereinfacht und beschleu-
nigt werden durch den Einsatz strukturierter Anfragen und »Auktionen«.
Hierbei helfen die unter Qualifizierung der Lieferanten erfassten Auswer-
tungen. Es ist möglich, über das elektronische Ausschreibungsverfahren
Ausschreibungen zu veröffentlichen, Auktionen durchzuführen und damit
einen neuartigen Zugang zur Geschäftswelt zu erhalten. Dies kann öffent-
lich oder auch nur für eingeführte Lieferanten geschehen. Hierdurch wird
die Beschaffung von Direktmaterialien effektiv unterstützt.
• Vertragsverhandlungen und -verwaltung
Zweck: Nutzung der Vorteile strategischer Zusammenarbeit bei Vertrags-
verhandlungen durch die Zusammenführung von Informationen auf
Unternehmensebene oder sogar auf unternehmensübergreifender Ebene
(z.B. bei Projektteams).
Anbindung aller Lieferanten
• Supplier Self Services
Zweck: Durch die Anbindung der Lieferanten an mySAP SRM will man
nicht nur den Einkaufsprozess, sondern auch den Verkaufsprozess an
Lieferantenseite verbessern und langfristig zu einer Verschmelzung von
Geschäftsprozessen kommen. Lieferanten können so nicht nur Ihre Pro-
duktkataloge auf den aktuellsten Stand halten, sondern auch Aufträge
abwickeln und sogar Rechnungen erstellen. Der direkte Weg des Lieferan-
ten zum Kunden wird somit geebnet.
• Content Management
Content Management ist ein Prozess, welcher die Informationen zu Pro-
dukten und Lieferanten und die Beschaffung steuert. Das Ziel besteht
darin, zu der unter Supplier Self Services genannten Anbindung eine
Wissensdatenbank (Content) mit aktuellsten Informationen zu Lieferan-
ten und Produkten aufzubauen. Statt Produkte manuell anzulegen ist es
auch möglich, Daten aus anderen Quellen (Marktplätze, Lieferanten) zu
importieren und zu verwalten. Die Inhalte können dann im SAP Enterprise
121
2 Überblick Materialwirtschaft
Buyer bearbeitet werden. Diese Funktionalität lässt sich nicht nur optimal
für indirekte sondern auch für direkte Materialien nutzen.
Einbindung aller Lieferanten
• Operative Bezugsquellenfindung
Zweck: Unter Nutzung zusammenhängender Informationen sollen unvor-
hergesehene Bedarfsanforderungen schnell und effizient in Bestellungen
umgesetzt werden.
• Beschaffung per Self Service (Mitarbeiter Self Service)
Zweck: Entlastung der Einkaufsabteilung durch Einbeziehung dezentralisier-
ter Einkaufsprozesse unter gleichzeitiger Beachtung der Einkaufsbestim-
mungen. Self Service eignet sich in erster Linie für die Beschaffung indirekter
Materialien. Auch Mobile Procurement, also die Beschaffung über mobile
Geräte wie Mobiltelefon oder PDA (Personal Digital Assistant) ist möglich.
Vorteil: dringend benötigte Materialien können sofort bestellt und Geneh-
migungen von überall aus erteilt werden. Neben dem Einkauf können auch
Meldungen oder Workflows bearbeitet werden. Dazu gibt es Funktionen für
das Reporting oder die Instandhaltung.
• Planungs- und produktionsgesteuerte Beschaffung
Zweck: Automatisierte Beschaffung (meist direkter Materialien) unter Ein-
beziehung von Planungs- und Produktionssystemen oder Verknüpfung
der Beschaffung mit vorhandenen Prozessen des SCM (Supply Chain
Management). Hierbei können ebenfalls die bereits erwähnten Ausschrei-
bungsverfahren und auch der SAP APO (Advanced Planner and Optimi-
zer) eingesetzt werden (siehe auch SCM).
• Überwachung von Lieferantenbeziehungen
Zweck: Erfassung des gesamten Spektrums der Lieferantenbeziehungen zur
Sicherung des Erfolgs und der Wirksamkeit der strategischen Beschaffung.
122
2.5 mySAP SRM, mySAP SCM 2
• Standalone-Szenario
Das EBP ist lediglich mit einem FI-System (Rechnungswesen) verbunden;
in diesem Fall wird das EBP als eigenständige Lösung genutzt und der ge-
samte Prozess lokal verarbeitet.
Workflow
Nun kommen wir zu einer Funktion, welche die allgemeinen Abläufe im SAP
R/3 bereits unterstützt, aber durch den Einsatz von mySAP SRM ihre vielfäl-
tigen Möglichkeiten erst voll entfaltet.
Ein Workflow stellt eine ereignisgesteuerte Prozesskette (EPK) dar. Er be-
schreibt, wer was wann und in welcher Reihenfolge bearbeitet.
Die Workflow-Methodik findet auch im EBP (Enterprise Buyer Professional)
Anwendung. Die Verknüpfung der einzelnen Aufgaben werden dabei vom
SAP Business Workflow sichergestellt. So können z.B. standardmäßige Work-
flows für Bestellgenehmigungen, Bestätigungen oder Rechnungen genutzt
werden.
Dafür muss ein Geschäftsprozess definiert werden, welcher die erforderliche
Reihenfolge von Ereignissen festlegt und beschreibt, welche Daten dafür
(meist vorübergehend) zur Verfügung stehen müssen. Dieser Prozess wird in
einem Ereignisdiagramm hinterlegt, das aus dem auslösenden Ereignis und
darüber hinaus aus einzelnen Aufgaben sowie gegebenenfalls erforderlichen
logischen Abfragen besteht.
Die jeweiligen Ereignisse aus dem Diagramm bestimmen, wann etwas
gemacht werden muss. Beispiel: Bestellanforderung (Banf) angelegt und
gesichert.
Was gemacht werden muss, wird durch eine Aufgabe (work item) ausge-
führt. Aufgaben beziehen sich auf die einzelnen Arbeiten, welche im Work-
flow-Prozess auszuführen sind. So kann das Sichern der Banf z.B. eine Funk-
tion aufrufen, die automatisch eine Bestellung generiert. Die Aufgaben
können aber auch zugeordnet werden.
Wer diese Aufgabe bearbeitet, wird durch die Aufbauorganisation und die
hinterlegten Rollen gesteuert. So kann z.B. dem Einkaufsleiter (im Eingangs-
korb eines Mailsystems) die erwähnte Bestellung zur Freigabe (oder als Erin-
nerung zur weiteren Bearbeitung) vorgelegt werden.
Workflow-Beispiel ohne EBP
Sie wollen eine Bestellung aufgeben. Wenn keine Genehmigung erforderlich
ist, wird die Bestellung dem verantwortlichen Einkäufer zur Festlegung des Lie-
feranten oder zum Ausdruck der Bestellung weitergeleitet. Ist eine Genehmi-
gung erforderlich, wird die Bestellung Ihrem Vorgesetzten zur Genehmigung
vorgelegt. Erfolgt keine Genehmigung, dann erhalten Sie eine Nachricht (mit
dem Ablehnungsgrund). Bei Genehmigung wird Ihre Bestellung dem Einkäufer
zugestellt (vgl. Abb. 2.15).
123
2 Überblick Materialwirtschaft
124
2.6 Fragen 2
Hat der Lieferant ein SAP-System, so kann die Bestellung nahtlos übertragen
werden; der Lieferant kann bei Bedarf eine Auftragsbestätigung zurückschicken.
Die Auftragsbestätigung könnte sogar direkt an Sie geschickt werden. mySAP
SRM ermöglicht ferner die Überwachung des Versands. Trifft die Ware ein, so
kann der Wareneingang – abhängig vom Szenario – entweder im zentralen Wa-
reneingang oder sogar am Arbeitsplatz erfasst werden. Im letzten Fall müssen
Sie den Wareneingang erfassen und mit den Daten der Bestellung abgleichen.
Auch für die Fakturierung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel
kann sich der Lieferant direkt über das Web ankoppeln und alle erforder-
lichen Daten (in Bezug auf die Bestellung) eingeben. Ferner kann die Rech-
nung an Sie zur Prüfung gesendet werden. Sie können dann die Rechnung
freigeben (evtl. mit Limits) oder auch ablehnen.
2.6 Fragen
1. Welche Eigenschaften von SAP R/3 Enterprise unterstützen die Neugestal-
tung der Geschäftsprozesse? Welche der vier folgenden Antworten ist/sind
richtig?
a) Umfassende Funktionalität von SAP R/3 Enterprise
b) Integrierte Datenhaltung von SAP R/3 Enterprise
c) Modularer Aufbau von SAP R/3 Enterprise
d) Customizing in SAP R/3 Enterprise
2. Aus welchen Gründen sollten Geschäftsprozesse laufend aktualisiert werden?
Welche der vier folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Oft werden die Ziele in einem ersten Anlauf nicht komplett erreicht.
Eine Optimierung muss meistens in mehreren Folgeschritten verwirk-
licht und zu Ende geführt werden.
b) Die verwendete Software fordert Änderungen der Prozesse.
c) Eine kontinuierliche Kontrolle zur Absicherung der erreichten Ziele und
gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen sind erforderlich.
d) Eine weitere Notwendigkeit ergibt sich aus dem Unternehmensumfeld,
das in ständigem Wandel begriffen ist.
3. Was versteht man unter dem Begriff »Ereignis« der Prozesskette (EPK)?
Welche der zwei folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Ein Ereignis stellt einen erreichten Zustand dar, der weitere Abläufe ver-
ursacht.
b) Ein Ereignis zeigt die Umwandlung eines vorhandenen Zustands in
einen neuen Zustand auf.
4. Was versteht man unter dem Begriff »Funktion« der Prozesskette (EPK)?
Welche der zwei folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Eine Funktion stellt einen erreichten Zustand dar, der weitere Abläufe
verursacht.
b) Eine Funktion zeigt die Umwandlung eines vorhandenen Zustands in
einen neuen Zustand auf.
125
2 Überblick Materialwirtschaft
126
2.7 Lösungen 2
10. Neue Lösungen der SAP unterstützen und verbessern den Ablauf in Einkauf
und Bestellabwicklung. Welche der folgenden Aussagen dazu sind richtig?
a) Der Supplier Workplace ist Bestandteil von SAP 4.7 Enterprise. Damit
können Lieferanten Datenänderungen im SAP-System des Kunden
automatisch in das eigene ERP-System übernehmen.
b) SRM ist eine Lösung von SAP und stellt eine Erweiterung der Bestell-
abwicklung des R/3 Enterprise dar. SRM ist auch ohne R/3 Enterprise
funktionsfähig.
c) Im SRM ist der Enterprise Buyer Professional integriert.
2.7 Lösungen
1. Welche Eigenschaften von SAP R/3 Enterprise unterstützen die Neugestal-
tung der Geschäftsprozesse?
a) Richtig Umfassende Funktionalität von SAP R/3 Enterprise
b) Richtig Integrierte Datenhaltung von SAP R/3 Enterprise
c) Richtig Modularer Aufbau von SAP R/3 Enterprise
d) Richtig Customizing in SAP R/3 Enterprise
2. Aus welchen Gründen sollten Geschäftsprozesse laufend aktualisiert werden?
a) Richtig Oft werden die Ziele in einem ersten Anlauf nicht komplett er-
reicht. Eine Optimierung muss meistens in mehreren Folgeschritten
verwirklicht und zu Ende geführt werden.
b) Falsch Die verwendete Software fordert Änderungen der Prozesse.
c) Richtig Eine kontinuierliche Kontrolle zur Absicherung der erreichten
Ziele und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen sind erforderlich.
d) Richtig Eine weitere Notwendigkeit ergibt sich aus dem Unternehmens-
umfeld, das in ständigem Wandel begriffen ist.
3. Was versteht man unter dem Begriff »Ereignis« der Prozesskette (EPK)?
a) Richtig Ein Ereignis stellt einen erreichten Zustand dar, der weitere Ab-
läufe verursacht.
b) Falsch Ein Ereignis zeigt die Umwandlung eines vorhandenen Zu-
stands in einen neuen Zustand auf.
4. Was versteht man unter dem Begriff »Funktion« der Prozesskette (EPK)?
a) Falsch Eine Funktion stellt einen erreichten Zustand dar, der weitere
Abläufe verursacht.
b) Richtig Eine Funktion zeigt die Umwandlung eines vorhandenen Zu-
stands in einen neuen Zustand auf.
5. Welche verschiedenen Sichten des SAP R/3 Enterprise-Referenzmodells
gibt es?
a) Falsch Technische Sicht
b) Richtig Prozesssicht
c) Richtig Datensicht
d) Richtig Funktionssicht
e) Falsch Stammdatensicht
f) Richtig Organisationssicht
127
2 Überblick Materialwirtschaft
g) Richtig Informationsflusssicht
h) Richtig Kommunikationssicht
6. Welche der folgenden Begriffe sind Teilbereiche eines integrierten Logistik-
systems?
a) Richtig Produktion
b) Richtig Materialwirtschaft
c) Falsch Kommunikation
d) Richtig Qualitätssicherung
e) Richtig Instandhaltung
f) Richtig Vertrieb
7. Welches sind die Ziele der Materialwirtschaft?
a) Richtig Bereitstellung des richtigen Materials
b) Richtig Bereitstellung zur richtigen Zeit
c) Richtig Bereitstellung in der gewünschten Menge und in gewünschter
Qualität
d) Richtig Bereitstellung am richtigen Ort
e) Falsch Erzielung eines guten Verkaufspreises
f) Richtig Minimierung der damit verbundenen Kosten
8. Zu welchen Anwendungskomponenten des R/3-Systems bestehen in der
Materialwirtschaft Schnittstellen?
a) Richtig Controlling
b) Richtig Finanzbuchhaltung
c) Richtig Produktionsplanung, Instandhaltung
d) Richtig Vertrieb
e) Falsch Personalwesen
9. Welche Aufgaben werden von der Materialwirtschaft im R/3-System ab-
gedeckt?
a) Richtig Materialdisposition
b) Richtig Einkauf
c) Falsch Verkauf
d) Richtig Bestandsführung
e) Falsch Versand
f) Richtig Lagerverwaltung
g) Richtig Rechnungsprüfung
h) Richtig Stammdaten
10. Neue Lösungen der SAP unterstützen und verbessern den Ablauf in Einkauf
und Bestellabwicklung. Welche der folgenden Aussagen dazu sind richtig?
a) Falsch Der Supplier Workplace ist Bestandteil von SAP 4.7 Enterprise.
Damit können Lieferanten Datenänderungen im SAP-System des Kun-
den automatisch in das eigene ERP-System übernehmen.
b) Richtig SRM ist eine Lösung von SAP und stellt eine Erweiterung der
Bestellabwicklung des R/3 Enterprise dar. SRM ist auch ohne R/3 En-
terprise funktionsfähig.
c) Richtig Im SRM ist der Enterprise Buyer Professional integriert.
128
Kapitel 3
Stammdaten der
Materialwirtschaft
3.1 Darstellung organisatorischer Strukturen 132
3.2 Materialstamm 134
3.2.1 Anforderungen an Materialstammdaten 134
3.2.2 Materialart und Branche 134
3.2.4 Mengeneinheiten 149
3.2.5 Voreinstellungen pflegen 150
3.2.6 Materialstammdaten pflegen 153
3.2.7 Periodenverschiebung 163
3.3 Leistungsstamm 165
3.4 Lieferantenstamm 167
3.4.1 Datenbereiche des Lieferantenstamms 169
3.4.2 Wichtige Datenfelder des Lieferantenstammsatzes 170
3.4.3 Lieferantendaten pflegen 172
3.4.4 CpD-Lieferanten 179
3.5 Einkaufsinformationssatz 179
3.6 Konditionen 185
3.7 Absprachen 186
3.8 Anlieferungsadressen 189
3.9 Praxisfall: Altdatenübernahme 191
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
130
3
Stammdaten der
Materialwirtschaft
Stammdaten werden in R/3 Enterprise in Form von Stammsätzen hinterlegt.
Das System greift bei der Bearbeitung der Geschäftsprozesse auf die benö-
tigten Stammsätze zu. Stammdaten werden nur einmal zentral im System
gespeichert und in allen Anwendungskomponenten verwendet.
Man unterscheidet folgende Stammdaten:
• Materialstammdaten
Sie enthalten Informationen über Rohstoffe, Handelswaren, Halbfabrikate
und Fertigerzeugnisse. Alle Daten werden fachbereichsübergreifend und
redundanzfrei geführt.
• Lieferantenstammdaten
Alle Daten zu einem Lieferanten oder Kreditor werden in einem Lieferanten-
stammsatz hinterlegt. Einkaufs- und Buchhaltungsdaten werden in einem
gemeinsamen Objekt gespeichert.
• Einkaufsinformationssatz
Der Einkaufsinformationssatz stellt die Beziehung zwischen Material und
Lieferant dar. Es sind z.B. Informationen über laufende Bestellungen eines
Materials abrufbar, und es können lieferantenspezifische Daten zu einem
Material erfasst werden (beispielsweise Lieferantenmaterialnummer, Son-
derkonditionen etc.)
• Konditionen
Konditionen werden zur Preisfindung herangezogen und enthalten Preise,
Zu- und Abschläge sowie Bezugsnebenkosten.
• Absprachen
In Absprachen werden die Konditionen für eine nachträgliche Abrech-
nung (mengen- bzw. umsatzabhängiger Bonus) mit einem Lieferanten er-
fasst. Ein Bonus kann beispielsweise monatlich, quartalsweise oder jährlich
verrechnet werden.
• Leistungsstamm
Im Leistungsstamm werden die Beschreibungen der zu beschaffenden
Dienstleistungen hinterlegt. Über die Leistungskonditionen können die zu-
gehörigen Preise und Konditionen erfasst werden. Dienstleistungen werden
über eigene Funktionen in Einkauf und Bestandsführung abgewickelt.
• Orderbuch
Im Orderbuch werden die zulässigen bzw. gesperrten nicht zulässigen Be-
zugsquellen für ein Material erfasst.
131
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
• Quotierung
Mithilfe der Quotierung können den verschiedenen Lieferanten eines Ma-
terials Quoten zugeordnet werden, falls das Material abwechselnd von
diesen Lieferanten bezogen werden soll.
132
3.1 Darstellung organisatorischer Strukturen 3
• Lagerort
Der Lagerort stellt eine Zusammenfassung von Lagerplätzen innerhalb
eines Werks dar. Materialbestände lassen sich innerhalb eines Werks
getrennt nach Lagerorten führen. Die Nummerierung der Lagerorte kann
sich innerhalb verschiedener Werke wiederholen.
133
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
3.2 Materialstamm
Alle Daten, die für die Verwaltung eines Materials notwendig sind, werden
zentral in einem Datenobjekt, dem Materialstammsatz, abgelegt. Die meis-
ten Daten können direkt vom Benutzer gepflegt werden, ein Teil wird vom
System fortgeschrieben (z.B. Verwaltungsdaten und Bestandsdaten).
134
3.2 Materialstamm 3
Die Beschaffungsart und die Art der Bestandsführung (z.B. nur mengenmä-
ßig) werden ebenfalls über die Materialart gesteuert. Darüber hinaus hängt
von ihr ab, welche Konten bei Warenein- und -ausgängen bebucht werden.
In der Regel werden folgende Materialarten unterschieden:
• Rohstoffe – ROH
Stoffe, die fremd beschafft werden und als unmittelbarer Bestandteil in
das zu fertigende Produkt eingehen.
• Hilfs- und Betriebsstoffe – HIBE
Stoffe, die nicht unmittelbar in das zu fertigende Produkt eingehen. Sie
werden im Laufe der Fertigung verbraucht (z.B. Schmiermittel, Treibstoff)
und im allgemeinen fremd beschafft.
• Halbfabrikate – HALB
Eigengefertigte oder fremd bezogene Baugruppen oder Einzelteile, die in
das zu fertigende Produkt eingehen.
• Fertigerzeugnisse – FERT
Erzeugnisse, die im Rahmen der Produktion gefertigt werden und zum
Verkauf bestimmt sind.
• Handelswaren – HAWA
Fremdbeschaffte Materialien, die zum Verkauf bestimmt sind.
• Verpackungsmaterial – VERP
Verpackungsmaterial wird zum Transport von Waren verwendet und der
Ware kostenlos beigegeben.
• Herstellerteilenummer – HERS
Über die zur Herstellerteilenummer gehörige Materialart können Stamm-
sätze mit der Teilenummer des Lieferanten erfasst und mit dem firmeneige-
nen Materialstammsatz verknüpft werden. Diese Informationen können
dann im Rahmen des Beschaffungsprozesses genutzt werden.
Neben der Einteilung von Materialien in Materialarten muss ein Material
einem bestimmten Industriezweig zugeordnet werden. Dies geschieht beim
Anlegen eines Materialstammsatzes durch die Zuordnung zu einer Branche.
Die Branche legt fest:
• welche Bildschirmbilder in welcher Reihenfolge angezeigt werden
• welche branchenspezifischen Felder auf den Bildschirmen angezeigt werden
Standardbranchen sind beispielsweise:
• Anlagenbau (A)
• Chemie (C)
• Maschinenbau (M)
135
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Materialartänderung
Eine Änderung der Materialart ist nur in Ausnahmefällen möglich. Deshalb
muss beim Anlegen eines Materialstammsatzes sorgfältig überlegt werden,
welcher Materialart ein Material zugeordnet wird.
Die Materialart nimmt auf die Abwicklung verschiedener Vorgänge im R/3
Enterprise-System Einfluss. Deshalb überprüft das System bei der Änderung
der Materialart, ob dies überhaupt möglich ist. Eine Änderung der Material-
art ist in den folgenden Fällen ohne Einschränkung möglich:
• wenn keine Bestände des betreffenden Materials vorhanden sind
• wenn keine Reservierungen für das Material ausgelöst wurden
• wenn keine Einkaufsbelege (Bestellungen) zu dem Material vorliegen
Wenn Bestände, Reservierungen oder Einkaufsbelege für das Material vorlie-
gen, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
• Die Bestandswerte der neuen Materialart müssen auf demselben Sachkonto
wie die Bestandswerte der alten Materialart fortgeschrieben werden.
• Für das Material der neuen Materialart muss die mengen- und wert-
mäßige Fortschreibung für alle Werke auf die gleiche Weise erfolgen wie
für das Material der alten Materialart.
Beim Wechsel in eine Materialart, die andere fachbereichsspezifische Daten
zulässt als die alte Materialart, werden
• alle Felder des Fachbereichs, den es nicht mehr gibt, auf ihre Initialwerte
zurückgesetzt
• alle Felder eines Fachbereichs, die durch die neue Materialart zu Mussfel-
dern werden, in einer Liste ausgegeben, die nachträglich gepflegt werden
kann
136
3.2 Materialstamm 3
• Buchhaltung
Preisinformationen: Standardpreis, Durchschnittspreis und Bewertungstyp
• Prognose
Informationen zur Vorhersage des Materialbedarfs: Prognosemodell und
Prognosezeitraum
• Qualitätsmanagement
Daten zur Prüfung des Materials
• Vertrieb
Informationen zu Verkauf und Versand
137
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Grunddatensicht
In der Grunddatensicht können Sie die technischen Daten eines Materials
hinterlegen. Die Materialkurzbezeichnung und die Basismengeneinheit müs-
sen auf jeden Fall erfasst werden, da sonst ein Wechsel in eine andere Sicht
nicht möglich ist (vgl. Abb. 3.3).
138
3.2 Materialstamm 3
Im Bereich ZUGEORDNETE KONSTRUKTIONSDOKUMENTE wird die Verknüpfung
zur Dokumentenverwaltung angezeigt (vgl. Abb. 3.4). Daten zur Konstruk-
tionszeichnung können im Bereich KONSTRUKTIONSZEICHNUNG direkt erfasst
werden.
Einkaufsicht
In dieser Sicht (vgl. Abb. 3.5) können Sie die einkaufsrelevanten Daten pfle-
gen. Dabei müssen eine Einkäufergruppe und eine Warengruppe erfasst
werden, sonst ist ein Wechsel in eine andere Sicht nicht möglich.
Über das Feld VAR. BME können Sie die variable Bestellmengeneinheiten-
Abwicklung aktivieren. Die Bestellmengeneinheit kann dann in der Bestel-
lung abweichend vom Infosatz eingegeben werden.
Mit dem Kontrollkästchen AUTOM. BESTELL. können Sie festlegen, ob Bestell-
anforderungen für dieses Material automatisch in Bestellungen umgesetzt
werden können. Das Kennzeichen muss bei dem entsprechenden Lieferan-
ten ebenfalls gesetzt sein.
139
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Dispositionssicht
In der Dispositionssicht 1 (vgl. Abb. 3.6) können Sie die Daten zur Bedarfs-
planung pflegen. Das Dispositionsverfahren muss im Feld DISPOMERKMAL
eingegeben werden. Je nach gewähltem Dispositionsverfahren besteht in
bestimmten Feldern Eingabepflicht (beispielsweise im Feld MELDEBESTAND bei
manueller Bestellpunktdisposition).
Das Losgrößenverfahren wird in dem Feld DISPOLOSGRÖSSE festgelegt. Es
bestehen Abhängigkeiten zwischen dem verwendeten Losgrößenverfahren
und den vorzunehmenden Pflichteingaben. Beispielsweise muss beim Auf-
füllen bis zum Höchstbestand im Feld HÖCHSTBESTAND ein Wert eingegeben
werden. Erst nach Eingabe aller Pflichteingaben ist ein Wechsel in eine
andere Sicht möglich.
140
3.2 Materialstamm 3
Mithilfe der Felder RUNDUNGSPROFIL und RUNDUNGSWERT kann eingestellt
werden, auf welche Werte die Losgröße bei der Bedarfsplanung gerundet
werden soll.
In der Dispositionssicht 2 (vgl. Abb. 3.7) pflegen Sie weitere Daten für die
Bedarfsplanung. Vorrangig legen Sie im Feld BESCHAFFUNGSART fest, ob es
sich bei diesem Material um eine Fremdbeschaffung oder eine Eigenferti-
gung handelt. Sie können für ein Material auch beide Beschaffungsarten
(Eigenfertigung und Fremdbeschaffung) zulassen. Über die Felder PLANLIE-
FERZEIT und WE-BEARBEITUNGSZEIT wird die Terminierung von Bedarfen für
fremd bezogene Teile gesteuert. Als Vorschlagswert für Bestellungen kann
ein Fremdbeschaffungslagerort definiert werden, in den das Material bei
Wareneingang vereinnahmt werden soll.
141
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
In der Dispositionssicht 3 (vgl. Abb. 3.8) pflegen Sie Daten für die Prognose-
bedarfe. Über das Feld PERIODENKENNZEICHEN wird gesteuert, in welchen
Intervallen die Verbrauchs- und Prognosewerte des Materials geführt wer-
den. Über die STRATEGIEGRUPPE werden die Planungsstrategien für ein Mate-
rial festgelegt. Ein Beispiel wäre die anonyme Lagerfertigung. Außerdem
wird dort die Verfügbarkeitsprüfung hinterlegt; damit erfolgt eine Steuerung,
ob und wie die Bedarfe erzeugt werden.
142
3.2 Materialstamm 3
In der Dispositionssicht 4 (vgl. Abb. 3.9) pflegen Sie unter anderem die Para-
meter für die Stücklistenauflösung. Zusätzlich wird über die Auslaufsteue-
rung geregelt, wie mit einem Material nach Auslauf verfahren werden soll.
Prognosesicht
In der Prognosesicht (vgl. Abb. 3.10) werden Daten gepflegt, mit deren Hilfe
Vorhersagen über den Materialbedarf getroffen werden können. Zu diesem
Zweck kann das Prognosemodell im gleichnamigen Feld vorgegeben wer-
den. Geschieht dies nicht, kann das Prognosemodell vom System ermittelt
werden. Durch Ihre Eingabe in das Feld MODELLAUSWAHL geben Sie vor, ob
bei der Modellauswahl ein Trend und/oder saisonale Abhängigkeiten
berücksichtigt werden sollen.
Über das Feld PERIODENKENNZEICHEN kann eingestellt werden, auf welche
Periodendauer sich die Verbrauchs- und Prognosewerte beziehen. Wenn Sie
hier keinen Wert eingeben, wird mit monatlichen Perioden gearbeitet. Es
besteht die Möglichkeit, aus dem Prognosebild des Materialstammsatzes
eine Einzelprognose für dieses Material durchzuführen.
143
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Lagerungssicht
In der Lagerungssicht (vgl. Abb. 3.11 und 3.12) können Sie die Lagerungs-
bedingungen, Abmessungen und die Ausgabemengeneinheit pflegen. Der
hier eingegebene Lagerplatz hat rein beschreibenden Charakter. Pro Lager-
ort kann nur ein fester Stellplatz definiert werden. Eine Verwaltung von
Beständen auf Lagerplätzen ist über dieses Feld nicht möglich. Dies ist nur im
Rahmen des Lagerverwaltungssystems (LE-WMS) vorgesehen. Das Feld
LAGERPLATZ kann aber im Rahmen der Inventur als Selektionskriterium für
Zähllisten verwendet werden.
Lagerungsdaten können auf Werks- und auf Lagerortebene definiert wer-
den. Sie sind Voraussetzung für die Bestandsführung mit SAP R/3.
144
3.2 Materialstamm 3
145
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Buchhaltungssicht
In der Buchhaltungssicht 1 (vgl. Abb. 3.13) werden die Daten für die Buch-
haltung und Bewertung gepflegt. Für die automatische Kontenfindung in der
Materialwirtschaft ist die Eingabe einer Bewertungsklasse erforderlich.
Bei der aktuellen Bewertung des Materials wird u.a. festgelegt, welcher
Preissteuerung das Material aus der Sicht der Buchhaltung unterliegt. Je
nachdem wählt man im Feld PREISSTEUERUNG folgende Kennzeichen:
• S für Standardpreis
• V für Gleitender Durchschnittspreis
• Wählt man die Preissteuerung »S«, wird der Wert des Materials stets nach
diesem Preis berechnet. Haben Warenbewegungen oder Rechnungsein-
gänge einen Preis, der vom Standardpreis abweicht, werden die Differen-
zen auf ein Preisdifferenzkonto gebucht; für die Materialbewertung bleibt
die Abweichung unberücksichtigt.
146
3.2 Materialstamm 3
• Erfolgt die Preissteuerung bei einem Material über »V«, kommt es bei
einer Preisabweichung zu einer automatischen Anpassung im Material-
stammsatz.
• Haben Warenbewegungen oder Rechnungseingänge einen vom gleiten-
den Durchschnittspreis abweichenden Preis, so werden die Differenzen
auf ein Bestandskonto gebucht, es erfolgt somit eine Änderung des Be-
standswerts und des gleitenden Durchschnittspreises.
Mit dem Feld BEWERTUNGSTYP steuern Sie, ob Bestände des Materials
getrennt bewertet werden sollen. Die dem Bewertungstyp zugeordneten
Bewertungsarten werden im Feld BEWERTUNGSART gepflegt (z.B. Bewer-
tungstyp: Herkunftsland; Bewertungsarten: Deutschland, Frankreich, Spa-
nien, ...).
In den Feldern STEUERRECHT. PREIS und HANDELSRECHT. PREIS der Buchhal-
tungssicht 2 werden im Rahmen der Jahresabschlussbewertung die Preise
gespeichert, zu denen das Material aus steuerrechtlicher und handelsrecht-
licher Sicht bewertet wird (vgl. Abb. 3.14).
147
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Werksbestandssicht
In der Werksbestandssicht (vgl. Abb. 3.15) wird der gesamte Materialbe-
stand des selektierten Werks angezeigt. Diese Sicht wird automatisch beim
Anlegen des Materials auf Werksebene vom System angelegt und ist rein
informativ.
Lagerortsbestandssicht
In der Lagerortsbestandssicht (vgl. Abb. 3.16) wird der Materialbestand des
selektierten Lagerorts angezeigt. Auch diese Sicht ist wie die Werksbestands-
sicht rein informativ und wird vom System angelegt.
Eine Gesamtübersicht sämtlicher Lagerort- und Werksbestände zu einem
Material finden Sie in der Bestandsübersicht. Diese wird in Kapitel 6
»Bestandsführung« behandelt. Ausgehend vom Materialstammsatz, Sicht
Lagerortbestand, folgen Sie dem Menüpfad UMFELD | BESTANDSÜBERSICHT.
148
3.2 Materialstamm 3
3.2.4 Mengeneinheiten
Neben der Basismengeneinheit, in der das System die Bestände führt, kön-
nen für einzelne Fachbereiche alternative Mengeneinheiten definiert wer-
den. Alle Mengen, die in anderen Einheiten als der Basismengeneinheit
erfasst werden, werden vom System intern in die Basismengeneinheit umge-
rechnet.
• Die Bestellmengeneinheit gibt die Einheit an, in der ein Material vom Ein-
kauf bestellt wird.
• Die Ausgabemengeneinheit definiert die Einheit, in der das Material aus
dem Lager entnommen wird.
Beim Erfassen des Materialstammsatzes müssen die entsprechenden Umrech-
nungsfaktoren eingegeben werden.
149
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Branche vorbelegen
Zur Voreinstellung einer Branche gehen Sie wie folgt vor:
150
3.2 Materialstamm 3
Wenn Sie das Kontrollkästchen BRANCHE AUF EINSTIEGSBILD AUSBLENDEN
markieren, kann die Darstellung auf dem Einstiegsbild unterdrückt wer-
den. Dies ist sinnvoll, wenn Sie immer mit der gleichen Branche arbeiten.
4. Geben Sie die gewünschten Daten ein.
5. Klicken Sie auf das Symbol , um die Einstellungen zu sichern, oder auf
das Symbol , um die Einstellungen zurückzunehmen.
« Das Einstiegsbild wird angezeigt.
Sichten einstellen
Um Sichten einzustellen, gehen Sie wie folgt vor:
151
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Organisationsebenen festlegen
Um Organisationsebenen festzulegen, gehen Sie wie folgt vor:
152
3.2 Materialstamm 3
WAHL NUR AUF ANFORDERUNG markieren, kann bei der Pflege des Material-
stamms die automatische Anzeige ausgeblendet werden.
5. Klicken Sie auf das Symbol , um die Einstellungen zu sichern, oder auf
das Symbol , um die Einstellungen zurückzunehmen.
« Das Einstiegsbild wird wieder angezeigt.
Prozesskette
Der Ablauf beim Anlegen eines Materialstammsatzes ist in Abbildung 3.21
schematisch dargestellt.
Bildfolge
Bei der Bearbeitung von Materialstammsätzen werden die Sichten durchlau-
fen, die ein Materialstammsatz umfasst. Dies geschieht in einer bestimmten
Reihenfolge und betrifft bestimmte Felder. Die Bildfolge und die Feldauswahl
im Materialstamm hängen dabei von folgenden Faktoren ab:
• Es werden nur die Sichten mit der entsprechenden Ablauffolge angezeigt,
für die das Unternehmen R/3-Komponenten einsetzt.
• Die Branche entscheidet wesentlich über Bildfolge und Feldauswahl. Un-
ternehmen des Maschinenbaus verwenden beispielsweise andere Felder
als die Chemiebranche.
153
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
154
3.2 Materialstamm 3
Bei der Bearbeitung von Materialstammdaten werden die Bildschirmbilder in
einer bestimmten Reihenfolge durchlaufen. Im Auslieferungssystem sind dies:
• Einstiegsbild: Material, Branche, Materialart, Vorlage
• Fenster »Sichtenauswahl«: z.B. Grunddaten, Einkauf, Buchhaltung
• Fenster »Organisationsebenen«: z.B. Werke, Lagerorte
• Datenbilder: Die Datenbilder werden in Haupt- und Nebenbilder unterteilt
Hauptbilder sind Bildschirmbilder der einzelnen Fachbereiche wie Grund-
daten, Einkauf, Disposition. Sie enthalten die fachbereichsspezifischen Infor-
mationen.
Nebenbilder sind Bildschirmbilder für Zusatzinformationen wie:
• Mengeneinheiten
• Materialkurztexte
• Verbrauchswerte
Die Nebenbilder können teilweise über den benutzerdefinierten Material-
stamm in die Hauptbilder integriert werden.
Materialstammsatz anlegen
Beim Anlegen eines Materialstammsatzes muss unterschieden werden zwi-
schen:
• Neuanlegen ohne Bezug zu einem bestehenden Material – hierbei müssen
alle benötigten Informationen erfasst werden.
• Anlegen mit Bezug zu einer Vorlage – beim Anlegen eines Material-
stammsatzes mit Vorlage wird während des Anlegevorgangs Bezug auf
ein ähnliches Material genommen, das bereits in der Datenbank definiert
ist. Die Daten des Vorlagematerials werden vom System als Vorschlags-
werte in den neuen Materialstammsatz kopiert. Diese Vorschlagswerte
können überschrieben werden.
• Erweitern eines bestehenden Materialstammsatzes – das Erweitern eines
Materialstammsatzes ist keine eigene Funktion, sondern wird immer mit
dem Befehl ANLEGEN durchgeführt.
Es gibt zwei Arten, um einen Materialstammsatz zu erweitern:
• Legt eine Abteilung Daten für ein Material an, so existiert der Material-
stammsatz ab diesem Zeitpunkt in der Datenbank. Will ein Mitarbeiter aus
einem anderen Fachbereich Daten erfassen, muss er den Materialstamm-
satz nicht völlig neu anlegen, sondern lediglich um die Informationen sei-
nes Fachbereichs erweitern.
• Erweitert wird ein Stammsatz auch, wenn Daten des gleichen Fachbereichs
für weitere Organisationsebenen hinterlegt werden (z.B. für andere Werke).
155
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
156
3.2 Materialstamm 3
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein.
Wenn Sie ein neues Material anlegen, vergeben Sie eine Materialnummer,
falls eine externe Nummernvergabe vorgesehen ist. Andernfalls wird die Ma-
terialnummer vom System vergeben. Wählen Sie eine Branche und eine
Materialart. Um ein bestehendes Material zu erweitern, geben Sie die Mate-
rialnummer ein. Wenn Sie auf das Symbol klicken, werden die Felder
BRANCHE und MATERIALART aus dem Materialstammsatz übernommen.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster zur Sichtenauswahl wird angezeigt.
4. Markieren Sie die zu bearbeitenden Sichten, und klicken Sie auf das Sym-
bol .
« Das Fenster zum Erfassen der zu pflegenden Organisationsebenen wird
angezeigt.
5. Geben Sie die gewünschten Organisationsebenen ein, und klicken Sie auf
das Symbol .
« Die erste ausgewählte Sicht wird angezeigt.
Geben Sie die erforderlichen Daten ein. Solange nicht alle Mussfelder aus-
gefüllt sind, können Sie nicht zur nächsten Sicht wechseln. In der Titel-
leiste des Fensters sehen Sie, die Materialnummer und Materialart des
Stammsatzes, den Sie bearbeiten.
6. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die nächste ausgewählte Sicht wird angezeigt.
7. Geben Sie die erforderlichen Daten ein.
8. Wiederholen Sie die Schritte 6 und 7, bis alle Sichten bearbeitet sind.
« Nach dem Bearbeiten der letzten Sicht wird ein Fenster zum Sichern der
Daten angezeigt.
9. Klicken Sie auf die Drucktaste JA, um Ihre Eingaben zu speichern, oder auf
die Drucktaste NEIN, um die Funktion zu beenden, ohne die Daten zu
speichern.
« Das Fenster »Material anlegen (Einstieg)« wird angezeigt.
Pflegestatus
Wenn ein Fachbereich seine Daten für ein Material angelegt hat, wird der
Materialstammsatz mit einem entsprechenden Pflegestatus gekennzeichnet.
Dadurch ist es möglich festzustellen, welche Daten bereits gepflegt wurden
und welche noch gepflegt werden müssen.
Damit bestimmte R/3-Komponenten mit dem Materialstammsatz arbeiten
können, ist ein entsprechender Pflegestatus erforderlich. Das heißt, die für die
jeweilige Funktion benötigte Sicht muss für die gewünschte Organisations-
ebene gepflegt sein. Mit der Funktion ERWEITERBARE MATERIALIEN, können sie
überprüfen, ob alle Materialstammdaten von einem bestimmten Fachbereich
gepflegt wurden. Mit ihrer Hilfe lässt sich beispielsweise überprüfen, ob alle re-
levanten Materialstammsätze vom Einkauf gepflegt wurden (Pflegestatus = E).
157
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
158
3.2 Materialstamm 3
Markieren Sie die Materialien, die Sie pflegen wollen. Falls Sie mehrere
Materialien markieren, werden nacheinander für jedes Material die an-
zulegenden Sichten des Materialstamms zur Pflege angezeigt.
4. Klicken Sie auf die Drucktaste MATERIALIEN PFLEGEN.
« Das Fenster »Material anlegen ...« wird angezeigt.
Falls Sie den Pflegestatus »E« eingegeben haben, wird beispielsweise im
Fenster »Material anlegen« direkt die Sicht Einkauf angezeigt.
5. Geben Sie die gewünschten Daten ein.
6. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die nächste Sicht wird angezeigt.
7. Wiederholen Sie die Schritte 5 und 6, bis alle anzulegenden Sichten bear-
beitet sind.
« Nach dem Bearbeiten der letzten Sicht wird ein Fenster zum Sichern
der Daten angezeigt.
8. Klicken Sie auf die Drucktaste JA, um Ihre Eingaben zu speichern, oder
auf die Drucktaste NEIN, um die Funktion zu beenden, ohne die Daten zu
speichern.
« Das Fenster »Material anlegen ...« für das nächste markierte Material
wird angezeigt.
9. Wiederholen Sie die Schritte 5 bis 8, bis alle markierten Materialien bear-
beitet wurden.
« Das Fenster »Erweiterbare Materialien: Übersicht« wird angezeigt.
10. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Erweiterbare Materialien: Einstieg« wird angezeigt.
Lagerorte anlegen
Um ein Material im Rahmen der Bestandsführung nutzen zu können, muss es
für alle in Frage kommenden Lagerorte angelegt worden sein. Andernfalls sind
keine Warenbewegungen möglich. Die für ein Material benötigten Lagerorte
können komfortabel über eine Sammelerfassung angelegt werden.
159
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
2. Geben Sie das gewünschte Material und das Werk ein, und drücken Sie .
« Das Fenster »Sammelerfassung Lagerorte: Liste« wird angezeigt (vgl.
Abb. 3.26).
Geben Sie hier alle gewünschten Lagerorte für das Material ein. Falls eine
Lagerortdisposition erforderlich ist, können die entsprechenden Felder
(MELDEBESTAND, FESTE LOSGRÖSSE etc.) gepflegt werden. Im Feld VORLAGE
können Sie einen bereits angelegten Lagerort eingeben, der als Kopiervor-
lage verwendet wird.
3. Wenn Sie alle Lagerorte gepflegt haben, wählen Sie das Symbol .
« Das Fenster »Sammelerfassung Lagerorte: Einstieg« wird angezeigt.
160
3.2 Materialstamm 3
Materialstammsatz ändern
Alle Änderungen, die an einem Materialstammsatz vorgenommen werden,
werden in Änderungsbelegen festgehalten. Diese enthalten unter anderem
folgende Informationen:
• Wann die Änderungen vorgenommen wurden
• Wer die Änderung vorgenommen hat
• Was geändert wurde
Sie können Änderungen sofort vornehmen oder zu einem bestimmten Ter-
min einplanen.
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | MATERIALSTAMM | MATERIAL | ÄNDERN |
SOFORT auf.
« Das Fenster »Material ändern (Einstieg)« wird angezeigt.
2. Geben Sie die Nummer des zu ändernden Materials ein.
3. Klicken Sie auf die Drucktaste SICHTENAUSWAHL.
« Das Fenster »Sichtenauswahl« wird angezeigt.
Markieren Sie die gewünschten Sichten. Sie können nur aus den Sichten
auswählen, für die das Material bereits angelegt wurde.
4. Klicken Sie auf die Drucktaste ORGEBENEN.
« Das Fenster »Organisationsebenen« wird angezeigt.
Geben Sie die zu bearbeitenden Einheiten ein. Sie können nur Organisa-
tionseinheiten eingeben, für die der Materialstammsatz bereits angelegt
wurde.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die erste ausgewählte Sicht wird angezeigt.
6. Ändern Sie die erforderlichen Daten.
Sie können direkt zu einer anderen Sicht (z.B. Disposition 1) wechseln, in-
dem Sie auf das entsprechende Register klicken. Diese Sicht muss dazu
nicht vorher markiert worden sein.
7. Wenn alle Änderungen vorgenommen wurden, wählen Sie Symbol .
« Das Fenster »Material ändern (Einstieg)« wird angezeigt.
Änderungen können mithilfe der folgenden Menüpfade aus dem Knoten
»Materialstamm« im Fenster »SAP Easy Access« angezeigt werden:
• MATERIAL | ÄNDERUNGEN ANZEIGEN | AKTIVE ÄNDERUNGEN
Sie erhalten eine Liste der bereits vorgenommenen Änderungen zu einem
Material.
• MATERIAL | ÄNDERUNGEN ANZEIGEN | GEPLANTE ÄNDERUNGEN
Sie erhalten eine Liste der geplanten Änderungen eines Materialstamm-
satzes zu einem bestimmten Termin.
161
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Materialstammsatz löschen
Das eigentliche Löschen von Materialstammsätzen ist nur mithilfe eines
Reorganisationsprogramms möglich. Dieses sollte in regelmäßigen Abstän-
den gestartet werden.
Um vom Reorganisationsprogramm gelöscht werden zu können, müssen die
Materialstammsätze in einem ersten Schritt zum Löschen vorgemerkt werden.
Das Setzen von Kennzeichen zur Löschvormerkung auf einer bestimmten
Organisationsebene bewirkt, dass alle hierarchisch untergeordneten Ebenen
mitgelöscht werden. Des Weiteren ist es erforderlich, dass bei der Reorganisa-
tion keine aktiven Verknüpfungen des Materialstammsatzes zu anderen Bele-
gen (beispielsweise noch offene Bestellungen aus dem Einkauf oder der Rech-
nungsprüfung) bestehen. Die Löschvormerkung für ein Material kann sofort
durchgeführt oder für einen bestimmten Termin eingeplant werden.
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | MATERIALSTAMM | MATERIAL | ZUM LÖ-
SCHEN VORMERK. | PLANEN auf.
« Das Fenster »Material zum Löschen einplanen: Einstieg« wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 3.27).
Das geplante Änderungsdatum muss hier erfasst werden. Sie können über
die Selektionsparameter auf die zu löschenden Organisationsebenen ein-
schränken.
Abbildung 3.27 Material zum Löschen einplanen: Einstieg (Copyright SAP AG)
162
3.2 Materialstamm 3
2. Geben Sie die gewünschten Daten ein, und klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Material zum Löschen einplanen: Datenbild« wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 3.28).
Abbildung 3.28 Material zum Löschen einplanen: Datenbild (Copyright SAP AG)
3. Markieren Sie die Bereiche, die Sie löschen wollen, und klicken Sie auf das
Symbol .
Wenn Sie beispielsweise das Feld MATERIAL wählen, werden automatisch
alle Unterpunkte markiert.
4. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Material zum Löschen einplanen: Einstieg« wird angezeigt.
Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Materialstammsätze mithilfe
einer Löschvorschlagsliste zum Löschen vorzumerken. Im Fenster »Material
zum Löschen einplanen: Einstieg« rufen Sie hierzu ZUSÄTZE | VORSCHLAGS-
LISTE auf. Diese Liste enthält dann die Materialien ohne Bestände.
3.2.7 Periodenverschiebung
Bestimmte Daten eines Materials werden nicht nur in der laufenden Periode
geführt, sondern auch in Vorperioden. Das betrifft die verschiedenen
Bestandsmengen und Bestandswerte eines Materials (z.B. auf Werks- und
Lagerortebene). Die Übernahme der Werte der Vorperiode (der vergangenen
Periode) in die entsprechenden Felder der Vorperiode und das Setzen einer
neuen (aktuellen) Periode wird durch ein Programm, den so genannten
163
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
164
3.3 Leistungsstamm 3
3.3 Leistungsstamm
Im Rahmen der Abwicklung von Dienstleistungen werden analog zu den
Materialstammsätzen so genannte Leistungsstammsätze verwendet. Im Leis-
tungsstamm werden die Leistung beschrieben und einkaufsrelevante Daten
wie Mengeneinheit, Warengruppe und Bewertungsklasse definiert. Die ein-
zelnen Leistungsstammsätze können einem Leistungsverzeichnis zugeordnet
werden.
Die zu pflegenden Datenfelder werden über den Leistungstyp gesteuert. Der
Leistungstyp definiert folgende Verfahren:
• Die Kontenfindung, das heißt, ob und wie vom System die zu bebuchen-
den Sachkonten gefunden werden
• Die Nummernvergabe (extern oder intern)
• Den Organisationsstatus, das heißt, für welche Unternehmensbereiche
Daten im Leistungsstamm hinterlegt und in welchen Bereichen die Stamm-
daten verwendet werden können. Mögliche Bereiche sind Controlling,
Materialwirtschaft und Vertrieb.
Beispiele für im R/3-Standard ausgelieferte Leistungstypen sind:
• Komplettleistung – ALL
Die Pflege der Grunddaten und der Daten für das Controlling ist möglich.
• Basisleistung – GRND
Hier können nur die Grunddaten gepflegt werden.
165
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
166
3.4 Lieferantenstamm 3
Geben Sie einen Leistungstyp (beispielsweise Dienstleistung Einkauf) und
eine Basismengeneinheit ein. Bei externer Nummernvergabe ist eine Leis-
tungsnummer einzugeben. Zusätzlich können Sie hier beispielsweise eine
Warengruppe für spätere Auswertungen im Einkauf und eine Bewertungs-
klasse für die automatische Kontenfindung pflegen. Um den Stammsatz
einem Standardleistungsverzeichnis zuzuordnen, müssen Sie die Felder
LEISTUNGSBEREICH und STLV-POSITION pflegen. Zu diesem Zweck muss ein
entsprechendes Leistungsverzeichnis bereits im System definiert worden
sein.
3. Falls Sie alle gewünschten bzw. erforderlichen Daten erfasst haben, klicken
Sie auf das Symbol .
« Das Fenster SAP Easy Access« wird angezeigt.
Zusätzlich zur Einzelbearbeitung gibt es die Möglichkeit der Listbearbeitung von
Leistungsstammsätzen. Sie rufen diese Funktion aus dem Knoten »Leistungs-
stamm« im Fenster »SAP Easy Access« über LEISTUNG | LEISTUNGSLISTE auf.
Standardleistungsverzeichnis
Ein Standardleistungsverzeichnis (StLV) enthält einen Katalog von Leistungen,
die in Form von Textbausteinen definiert werden. Ein Leistungsverzeichnis
kann in verschiedene Leistungsbereiche untergliedert werden. Ferner besteht
die Möglichkeit, externe Leistungsverzeichnisse über eine standardisierte
Schnittstelle in das SAP-System zu übernehmen. Ein Leistungsstammsatz
kann auf einen Leistungsbereich und eine StLV-Position verweisen. Um ein
Standardleistungsverzeichnis anzulegen, rufen Sie aus dem Knoten »Leis-
tungsstamm« im Fenster »SAP Easy Access« STANDARD-LV | ANLEGEN auf.
3.4 Lieferantenstamm
Im Lieferantenstamm sind Informationen über die kreditorischen Geschäftspart-
ner eines Unternehmens hinterlegt. Der Kreditor kann gegenüber dem Unter-
nehmen verschiedene so genannte Partnerrollen einnehmen, und zwar als
• Bestellempfänger
• Warenlieferant
• Rechnungssteller
• Zahlungsempfänger
Zum Beispiel kann er als Warenlieferant auftreten, die Rechnung wird jedoch
von der zugehörigen Mutterfirma geschickt.
Da der Lieferant in der Buchhaltung zugleich als kreditorischer Geschäfts-
partner des Unternehmens gilt, wird der Stammsatz vom Einkauf und von
der Buchhaltung gepflegt.
167
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
168
3.4 Lieferantenstamm 3
169
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
170
3.4 Lieferantenstamm 3
Zahlungsbedingung
Zahlungsbedingungen sind Vereinbarungen zwischen Einkäufer und Liefe-
rant, die den Zahlungszeitpunkt von Forderungen und einen eventuellen
Zahlungsnachlass festlegen. Der Lieferant kann einen prozentualen Nachlass
entsprechend den Zahlungsbedingungen auf der Rechnung innerhalb einer
bestimmten Frist gewähren oder ausschließen. Beispiele:
• Zahlbar in 30 Tagen ohne Abzug
• Zahlbar innerhalb von 10 Tagen unter Abzug von 2% Skonto
Zahlungsbedingungen werden im Lieferantenstammsatz festgehalten. Sie
werden im Falle von Bestellungen bei dem Lieferanten vorgeschlagen.
Bankverbindung
Für jeden Kreditor sind fünf Eingabemöglichkeiten je Bankverbindung vorge-
sehen:
• Land
Der Länderschlüssel der Bank (Sitz der Bank) bestimmt, nach welchen
Regeln die restlichen Bankdaten geprüft werden.
• Bankkontonummer
Dieses Feld enthält die Nummer, unter der das Konto bei der Bank geführt
wird.
• Bankkontrollschlüssel
Dieses Feld enthält einen Prüfschlüssel für die Kombination von Bankleitzahl
und Bankkontonummer (speziell für Konten bei ausländischen Banken).
• Banktyp
Ein Schlüssel, mit dem die jeweilige Bank aufgerufen werden kann.
• Einzugsermächtigung
Kennzeichen, ob eine Einzugsermächtigung vorliegt.
Abweichender Zahlungsempfänger
Im Kreditorenstammsatz können die Kontennummern eines abweichenden
Zahlungsempfängers eingegeben werden. Die Überweisungen werden dann
über die Banken dieses Kreditors abgewickelt. Dieses Feld wird nur dann
benötigt, wenn Zahlungen nicht über den Lieferanten, gegen den die Ver-
bindlichkeiten bestehen, erfolgen sollen. Das gleiche gilt für Bankeinzüge
von Forderungen. Abweichende Zahlungsempfänger können im Allgemei-
nen und im buchungskreisspezifischen Bereich eingegeben werden.
Abstimmkonto
Jede Bewegung auf einem Konto der Nebenbuchhaltung (z.B. Rechnungen,
Zahlungen) wird automatisch im Hauptbuch auf einem so genannten
Abstimmkonto mitgebucht. Das Abstimmkonto in der Hauptbuchhaltung ist
somit das Konto, das bei den Buchungen parallel zum Konto der Neben-
171
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Partnerrollen
Ein Lieferant kann gegenüber dem eigenen Unternehmen in verschiedenen
Rollen auftreten. Mögliche Rollen sind:
• Bestelladresse
• Warenlieferant
• Rechnungssteller
• Zahlungsempfänger
Dies wird in R/3 Enterprise in den so genannten Partnerrollen abgebildet.
Mithilfe dieser Partnerrollen ist es möglich, einem Lieferanten beispielsweise
einen abweichenden Rechnungssteller (über seine Kreditorennummer) zuzu-
ordnen. Voraussetzung hierfür ist, dass für den Rechnungssteller ebenfalls
ein Lieferantenstammsatz im System hinterlegt ist.
172
3.4 Lieferantenstamm 3
Änderungen der allgemeinen und der Einkaufsdaten im Lieferantenstamm-
satz können sowohl mit sofortiger Wirkung als auch zu einem geplanten
Änderungsdatum vorgenommen werden.
Prozesskette
Der Ablauf beim Anlegen eines Lieferantenstammsatzes ist in Abbildung 3.33
schematisch dargestellt.
173
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Bildfolge
Die Bildfolge, die beim zentralen Anlegen eines Lieferanten durchlaufen
wird, ist in Abbildung 3.34 dargestellt.
Lieferant anlegen
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | STAMMDATEN | LIEFERANT |
ZENTRAL | ANLEGEN auf.
« Das Fenster »Kreditor anlegen: Einstieg« wird angezeigt.
174
3.4 Lieferantenstamm 3
2. Geben Sie einen Buchungskreis und eine Einkaufsorganisation und eine
Kontengruppe ein.
Je nach Kontengruppe muss die Lieferantennummer eingegeben werden
(externe Nummernvergabe).
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Kreditor anlegen: Anschrift« wird angezeigt (vgl. Abb. 3.35).
Geben Sie die Anschrift, den Suchbegriff sowie Land und Sprache ein. Im
Fensterbereich »Kommunikation« besteht die Möglichkeit über die Druck-
taste WEITERE KOMMUNIKATION für jede Kommunikationsart mehrere Ein-
träge zu erfassen. Beispielsweise können getrennte E-Mail-Adressen für
Ansprechpartner im Einkauf, Disposition und Rechnungsprüfung gepflegt
werden.
4. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Kreditor anlegen: Steuerung« wird angezeigt.
Geben Sie hier die Buchhaltungsdaten ein, die vom Zahlungs- und Mahn-
programm benötigt werden, sowie Daten, die Sie für Auswertungen im
Einkauf benötigen.
175
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
176
3.4 Lieferantenstamm 3
9. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Kreditor anlegen: Einkaufsdaten« wird angezeigt
(vgl. Abb. 3.37).
Geben Sie die Bestellwährung und weitere Konditionen zum Kreditor
ein. Des Weiteren können Sie verschiedene Steuerungsdaten erfassen,
die bei der Bestellabwicklung berücksichtigt werden.
177
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Lieferant sperren
In bestimmten Fällen soll verhindert werden, dass Material weiterhin von
einem Lieferanten bezogen wird, beispielsweise dann, wenn er Material von
mangelhafter Qualität liefert. Im Lieferantenstammsatz haben Sie die Mög-
lichkeit, diesen betreffenden Lieferanten zu sperren. Neue Bestellungen bei
diesem Lieferanten sind nicht mehr möglich, sobald das Sperrkennzeichen
gesetzt wurde.
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | STAMMDATEN | LIEFERANT | EIN-
KAUF | SPERREN auf.
« Das Fenster »Kreditor sperren/entsperren: Einstieg Einkauf« wird ange-
zeigt.
2. Geben Sie die Kreditorennummer und gegebenenfalls die Einkaufsorgani-
sation ein.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Kreditor sperren/entsperren: Details Einkauf« wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 3.39).
4. Markieren Sie die Bereiche, für die Sie den Kreditor sperren/entsperren
wollen.
Ein Eintrag im Feld SPERRE AUS QUALITÄTSGRÜNDEN wirkt sich nur dann auf
die Bestellabwicklung aus, wenn die Anwendungskomponente Qualitäts-
management im Einsatz ist und für ein betroffenes Material im Material-
stammsatz aktiviert wurde.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Kreditor sperren: Einstieg Einkauf« wird angezeigt.
178
3.5 Einkaufsinformationssatz 3
3.4.4 CpD-Lieferanten
In der Praxis kann es vorkommen, dass Material nur ausnahmsweise von
einem Lieferanten bezogen wird, beispielsweise, wenn der Hauptlieferant
nicht liefern kann. In solchen Fällen können für Lieferanten, von denen nur
einmal bzw. selten Material bezogen wird, so genannte CpD-Lieferanten-
stammsätze (Conto pro diverse) angelegt werden. Im Unterschied zu ande-
ren Stammsätzen wird ein CpD-Stammsatz für mehrere Lieferanten benutzt
(Sammelkonto). Deshalb dürfen im Stammsatz für CpD-Lieferanten keine
lieferantenspezifischen Daten gespeichert werden. Für diese Fälle steht ein
reduzierter Stammsatz zur Verfügung. Kommt es zu Geschäftsbeziehungen
mit einem solchen Lieferanten, wird dieser Stammsatz herangezogen.
3.5 Einkaufsinformationssatz
Beim Anlegen eines CpD-Lieferantenstammsatzes wird eine eigene Konten-
gruppe verwendet. In dieser sind lieferantenspezifische Felder ausgeblendet.
Bestellanschrift und Bankdaten der Lieferanten müssen dann in der Bestell-
bearbeitung bzw. in der Rechnungsprüfung erfasst und innerhalb des Belegs
gespeichert werden.
Der Infosatz enthält Informationen zu einem Lieferanten und einem Material,
das von diesem Lieferanten bezogen wird. Das heißt, der Infosatz stellt die
Verknüpfung zwischen einem Material- und einem Lieferantenstammsatz her.
Neben allgemeinen Daten einer Lieferbeziehung enthält der Infosatz Daten,
die für jede Einkaufsorganisation und jedes Werk gepflegt werden können.
179
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Prozesskette
Die Möglichkeiten der Infosatzpflege sind in Abbildung 3.40 dargestellt.
180
3.5 Einkaufsinformationssatz 3
Infosatz pflegen
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | STAMMDATEN | INFOSATZ | AN-
LEGEN auf.
« Das Fenster »Infosatz anlegen: Einstieg« wird angezeigt (vgl. Abb. 3.41).
Geben Sie eine Lieferantennummer, eine Materialnummer und eine Ein-
kaufsorganisation ein. Legen Sie fest, ob Sie einen »normalen« Infosatz,
einen Lohnbearbeitungsinfosatz oder einen Konsignationsinfosatz anle-
gen wollen. In diesem Fall wurde der Infotyp »Normal« ausgewählt.
181
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
182
3.5 Einkaufsinformationssatz 3
4. Klicken Sie auf die Drucktaste KONDITIONEN.
« Das Fenster »Bruttopreis (PB00) anlegen: Zusatzkonditionen« wird an-
gezeigt (vgl. Abb. 3.44).
Naturalrabatt
Falls der Lieferant einen Naturalrabatt für bestimmte Materialien bietet, kann
dieser in den Konditionen des Einkaufsinfosatzes hinterlegt werden. Es wird
unterschieden zwischen:
• Dreingabe
Sie definieren im Konditionssatz, ab welcher Menge wie viel als Natural-
rabatt geliefert wird (z.B. ab 1.000 kg erhalten Sie pro 100 kg 1 kg als Natu-
ralrabatt). Der Lieferant liefert exakt die bestellte Menge. Der als Dreingabe
definierte Teil wird nicht berechnet.
183
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
• Draufgabe
In diesem Fall erhalten Sie ab einer bestimmten Menge eine zusätzliche
kostenlose Menge in Form eines Naturalrabatts (z.B. ab 1.000 kg erhalten
Sie 5 kg zusätzlich als Naturalrabatt).
Um mit einem Lieferanten Naturalrabatte vereinbaren zu können, muss im
Lieferantenstammsatz in den Steuerungsdaten zur Einkaufsorganisation das
Kennzeichen NATURALRABATT GEWÄHREN markiert werden. Zusätzlich ist das
Kennzeichen NATURALRABATTFÄHIG in der Einkaufssicht des Materialstamm-
satzes zu setzen.
184
3.6 Konditionen 3
3.6 Konditionen
Stammkonditionen dienen zur zentralen Preisfindung für Bestellungen. Sie
werden automatisch beim Anlegen in die Bestellung einbezogen. Es gibt fol-
gende Arten von Stammkonditionen:
• Konditionen im Kontrakt
Sie gelten für alle Abrufbestellungen und Lieferpläne, die mit Bezug zu
diesem Kontrakt angelegt werden.
• Konditionen im Infosatz
Sei gelten für alle Bestellungen, die das Material und den Lieferanten des
Infosatzes enthalten.
• Erweiterte Konditionen
Sie werden bei Bestellungen nur dann eingerechnet, wenn die Bestellung
bestimmte Kriterien erfüllt, wie beispielsweise den Rabatt einer Einkaufs-
organisation bei bestimmten Lieferanten.
Preisfindung
Die Preisfindung innerhalb des R/3-Systems erfolgt auf der Basis von:
• Kalkulationsschema
Es wird festgelegt, welche Konditionsarten zulässig sind, in welcher Rei-
henfolge die Konditionsarten in die Nettopreisberechnung eingehen und
für welche Konditionsarten Zwischensummen berechnet werden.
• Konditionsart
Die Konditionsarten bilden Preisfaktoren im System ab. Es gibt z.B. Kondi-
tionsarten für Zu- und Abschläge oder Frachtkosten. Die Konditionsart
bestimmt die Rechenregel und die Bezugsgröße. In der Rechenregel ist
festgelegt, wie der Zu- bzw. Abschlag berechnet wird (z.B. prozentual
oder betragsmäßig). Die Bezugsgröße gibt an, ob sich der Zuschlag oder
Abschlag auf den Bruttopreis oder auf den Nettowert bezieht. Bei einigen
Konditionsarten sind Betrag oder Prozentsatz änderbar, bei anderen wird
dieser Wert vom System festgelegt.
• Zugriffsfolge
Die Zugriffsfolge bestimmt die Reihenfolge, in der die Konditionssätze für
die entsprechende Konditionsart vom System nach einem gültigen Preis
durchsucht werden.
Ein Beispiel zur Preisermittlung unter Verwendung von Kalkulationsschema,
Konditionsarten und Zugriffsfolgen ist in Abbildung 3.45 dargestellt.
185
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
3.7 Absprachen
Eine Absprache ist die Vereinbarung mit einem Lieferanten über einen nach-
träglich zu gewährenden umsatz- oder mengenabhängigen Bonus.
Der vom Lieferanten gewährte Bonus kann für ein bestimmtes Material
mengenbezogen oder für alle Materialien umsatzbezogen monatlich, quar-
talsweise oder jährlich abgerechnet werden. Wie die Abrechnung erfolgen
soll, wird über die so genannte Abspracheart gesteuert. Im Standard unter-
scheidet man zwischen:
• Lieferantenbonus (Abspracheart 1000)
Der Bonusbetrag wird als Prozentsatz des mit dem Lieferanten getätigten
Umsatzes definiert. Für die Abrechnung wird ein so genanntes Abrech-
nungsmaterial verwendet.
• Materialbonus (Abspracheart 2000)
Der Bonusbetrag wird als Absolutbetrag je nach eingekaufter Menge
eines bestimmten Materials definiert.
186
3.7 Absprachen 3
Wenn Sie für einen Lieferant Absprachen pflegen wollen, müssen Sie vorab
im Lieferantenstammsatz in den Steuerungsdaten der Einkaufsorganisation
das Kennzeichen »Nachträgliche Abrechnung« markieren.
Um eine Absprache zu erfassen, gehen Sie wie folgt vor (die Fensternamen
können je nach gewählter Abspracheart und Konditionsart variieren):
187
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Der hier erfasste Konditionsgewährer muss nicht mit dem Lieferanten, bei
dem Sie bestellen, identisch sein. Wenn dies über den Lieferantenstamm-
satz vorgesehen ist, können Sie über das Kennzeichen »Umsatzabgleich«
festlegen, ob vor der Abrechnung ein Umsatzabgleich mit dem Lieferan-
ten erforderlich ist. Der Abrechnungs- und der Absprachekalender werden
über die Abspracheart vorbelegt und können nicht geändert werden.
7. Rufen Sie SPRINGEN | KONDITIONEN auf.
« Das Fenster »Gültige Konditionsarten und Schlüsselkombinationen«
wird angezeigt.
8. Wählen Sie eine Konditionsart mit der zugehörigen Schlüsselkombination.
Über die Auswahl der Schlüsselkombination legen Sie fest auf welcher
Ebene sie Preiskonditionen pflegen wollen. Wenn Sie beispielsweise A001
und Lieferant auswählen, können Sie für einzelne Lieferanten Konditions-
werte erfassen.
9. Drücken Sie das Symbol .
« Das Fenster »Bonus anlegen: Übersicht Bonus (A001)« wird angezeigt
(vgl. Abb. 3.47).
Hier können Sie für einzelne Lieferanten bzw. Materialien die Konditions-
werte erfassen. Es sind auch gestaffelte Konditionen möglich (Rabatt ge-
staffelt nach dem getätigten Umsatz).
Abbildung 3.47 Bonus anlegen: Übersicht Bonus (A001) (Copyright SAP AG)
188
3.8 Anlieferungsadressen 3
11. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die Absprache wird gesichert. Das Fenster »Absprache anlegen« wird
angezeigt.
Abbildung 3.48 Bonus anlegen: Detail Bonus (A001) (Copyright SAP AG)
3.8 Anlieferungsadressen
Falls mehrere Anlieferungsadressen innerhalb eines Werks oder eines Lager-
orts benötigt werden, so können diese im Rahmen der Einkaufsstammdaten
erfasst werden. Bei der Bestellbearbeitung kann dann für jede Bestellposition
eine von der Werksanschrift oder Lagerortanschrift abweichende Anliefe-
rungsanschrift hinterlegt werden. Außerdem kann im Falle der Lohnbearbei-
tung (verlängerte Werkbank) die Anschrift des Lohnveredlers als Anliefe-
rungsadresse angegeben werden, falls einzelne Komponenten direkt dorthin
geliefert werden sollen. Die erfassten Anschriften werden beim Bestelldruck
mit der jeweiligen Bestellposition bzw. im Bestellkopf ausgedruckt.
189
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
Über die Eingabe von Selektionskriterien können Sie nach bereits angeleg-
ten Anlieferadressen suchen oder diese ändern.
2. Um eine neue Anschrift anzulegen, rufen Sie ADRESSE | ANLEGEN auf.
« Das Fenster »Adresspflege: Anlegen Anlieferadressen (Stammdaten)«
wird angezeigt (vgl. Abb. 3.50).
190
3.9 Praxisfall: Altdatenübernahme 3
3. Geben Sie die gewünschten Daten ein.
Sie sollten mindestens einen der Suchbegriffe pflegen, um später einfach
auf die Anschriftsdaten zugreifen zu können.
4. Um zusätzliche Daten zu erfassen, klicken Sie auf das Symbol .
« Im Fenster werden weitere Felder eingeblendet. Sie können dort bei-
spielsweise Daten wie Gebäude, Etage, Abteilung usw. pflegen.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die Anlieferungsanschrift wird gespeichert. Das Fenster »Adresspflege:
Anlegen Anlieferadressen (Stammdaten)« wird angezeigt.
Batch-Input-Technik
Die Übernahme von Daten in das R/3-System erfolgt mithilfe der Batch-
Input-Technik. Im Falle des Materialstamms werden dabei alle zum Anlegen
eines Stammsatzes erforderlichen Informationen zunächst in einer sequen-
ziellen Datei und danach in einer so genannten Batch-Input-Mappe gespei-
chert. Diese Mappe wird anschließend abgespielt, das heißt, die in der Mappe
enthaltenen Daten werden als Tastatureingaben des Benutzers beim Anlegen
eines Materialstammsatzes simuliert, und der entsprechende Datensatz wird
angelegt. Die einzelnen betroffenen Tabellen müssen in diesem Fall nicht
bekannt sein. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass alle logi-
schen Prüfungen, die beim manuellen Anlegen eines Materialstammsatzes
durchlaufen werden, ebenfalls erfolgen. Es ist auf diesem Weg also ausge-
schlossen, einen inkonsistenten Datenbestand zu erhalten; dies ist hingegen
möglich, wenn die Daten direkt in die entsprechenden Tabellen geschrieben
werden.
Direct-Input-Verfahren
Beim DI-Verfahren werden die Daten aus der sequenziellen Datei zunächst
einer Datenprüfung unterzogen und anschließend mithilfe von Funktions-
bausteinen direkt in die entsprechenden Tabellen geschrieben, ohne Anwen-
dungsprogramme (Transaktionen) abzuspielen. Auf diese Weise erreicht man
eine bessere Performance als bei der Batch-Input-Technik. Problematisch
kann bei diesem Verfahren jedoch die Datenintegrität sein (Konsistenz der
logischen Prüfungen beider Verfahren; mögliche Programmabbrüche). Des-
halb hat jedes DI-Programm einen Wiederaufsetzmechanismus, der dafür
sorgt, dass die Datenübernahme nach einem Programmabbruch an der rich-
tigen Stelle weitergeführt wird.
191
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
192
3.9 Praxisfall: Altdatenübernahme 3
Die Vorgaben für die Erstellung des Übernahmeprogramms können in Form
einer Tabelle dargestellt werden. Dabei werden die Felder des Altsystems den
Feldern des SAP-Satzbetts gegenübergestellt. Die Tabelle 3.1 enthält einen
Auszug aus einer solchen Tabelle für den Materialstamm.
193
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
194
3.11 Beispiel Customizing 3
Lösung
Auch bei einer manuellen Datenübernahme aus einem Altsystem muss eine
tabellarische Aufstellung (vgl. Abschnitt 3.9) ausgearbeitet werden, die fol-
gende Fragen beantwortet:
• Welche Stammdatenfelder sind in SAP für die Abbildung der Geschäfts-
prozesse erforderlich?
• Welche Datenfelder entsprechen im Altsystem welchen Datenfeldern in
R/3?
• Für welche Datenfelder sind Umsetzungsregeln zu definieren?
• Wie sind Felder in R/3 zu füllen, die im Altsystem nicht vorhanden, in R/3
aber erforderlich sind?
Diese tabellarische Aufstellung ist eng mit den Mitarbeitern der einzelnen
Fachbereiche abzustimmen. Dazu ist es erforderlich, im Rahmen von Schu-
lungsmaßnahmen allen Betroffenen ein Grundverständnis für die Abläufe in
R/3 und die Auswirkungen steuernder Datenfelder auf diese Abläufe zu ver-
mitteln. Darüber hinaus sind klare Zuständigkeiten für die Pflege der Stamm-
daten zu definieren.
Durch diese Vorgehensweise wird der Aufwand für die Stammdatendefini-
tion aus der Produktivsetzung in die Projektphase verschoben. Dort lassen
sich Probleme einfacher lösen als im laufenden Produktivbetrieb.
Materialart
Mit der Materialart werden, wie oben beschrieben, die Eigenschaften eines
Materialstammsatzes festgelegt. Entsprechend vielfältig sind die Einstellungs-
möglichkeiten.
Um eigene Materialarten zu definieren oder bestehende zu ändern, gehen
Sie wie folgt vor:
195
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
196
3.11 Beispiel Customizing 3
für die Materialart zulässig sind. Für eine Materialart können damit meh-
rere Bewertungsklassen als zulässig definiert werden. In der Buchhal-
tungssicht im Materialstamm wird die gewünschte Bewertungsklasse
dann ausgewählt. Über diese Bewertungsklasse erfolgt dann die automa-
tische Kontenfindung.
5. Führen Sie im linken Fensterbereich einen Doppelklick auf den Eintrag
Mengen-/Wertfortschreibung aus.
« Das Fenster »Sicht ›Mengen-/Wertfortschreibung‹ anzeigen: Über-
sicht« wird angezeigt (vgl. Abb. 3.53).
Hier wird die Mengen- und Wertfortschreibung pro Bewertungskreis defi-
niert. Eine Wertfortschreibung ohne Mengenfortschreibung ist nicht mög-
lich. Falls keine Mengenfortschreibung eingestellt wird, kann das Material
nicht bestandsmäßig verwaltet werden.
6. Klicken Sie auf das Symbol .
Das Fenster »Struktur anzeigen: Referenz-IMG« wird angezeigt.
Warengruppe
Die Warengruppe dient zur Klassifizierung eines Materialstammsatzes bzw.
als Kriterium für Auswertungen im Einkauf (und anderen Bereichen), auch
falls ohne Materialstamm gearbeitet wird. Die einzelnen Warengruppen
werden im Rahmen des Customizing hinterlegt.
197
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
198
3.12 Fragen 3
3.12 Fragen
1. Welche Arten von Stammdaten gibt es? Welche der folgenden Antworten
ist/sind richtig?
a) Materialstammdaten
b) Lieferantenstammdaten
c) Einkaufsinformationen
d) Konditionen
e) Bestellungen
f) Absprachen
g) Leistungsstamm
h) Orderbuch
i) Quotierung
j) Rechnungen
2. Welche Organisationseinheiten sind innerhalb der Materialwirtschaft rele-
vant? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Mandant
b) Buchungskreis
c) Kostenrechnungskreis
d) Einkaufsorganisation
e) Verkaufsorganisation
f) Werk
g) Lagerort
h) Versandstelle
3. Welche Eigenschaften eines Materials werden über die Materialart fest-
gelegt? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Wie die Nummernvergabe zu erfolgen hat (intern, extern, Nummern-
kreis).
b) Welche Bildschirmbilder in welcher Reihenfolge angezeigt werden.
c) Welche Lieferanten für die Beschaffung zulässig sind.
d) Welche fachbereichsspezifischen Daten zum Erfassen angeboten werden.
4. Welche Materialarten werden standardmäßig unterschieden? Welche der
folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Rohstoffe
b) Hilfs- und Betriebsstoffe
c) Halbfabrikate
d) Fertigerzeugnisse
e) Handelswaren
f) Software
g) Verpackungsmaterial
199
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
200
3.13 Lösungen 3
3.13 Lösungen
1. Welche Arten von Stammdaten gibt es?
a) Richtig Materialstammdaten
b) Richtig Lieferantenstammdaten
c) Richtig Einkaufsinformationen
d) Richtig Konditionen
e) Falsch Bestellungen
f) Richtig Absprachen
g) Richtig Leistungsstamm
h) Richtig Orderbuch
i) Richtig Quotierung
j) Falsch Rechnungen
2. Welche Organisationseinheiten sind innerhalb der Materialwirtschaft rele-
vant?
a) Richtig Mandant
b) Richtig Buchungskreis
c) Falsch Kostenrechnungskreis
d) Richtig Einkaufsorganisation
e) Falsch Verkaufsorganisation
f) Richtig Werk
g) Richtig Lagerort
h) Falsch Versandstelle
3. Welche Eigenschaften eines Materials werden über die Materialart fest-
gelegt?
a) Richtig Wie die Nummernvergabe zu erfolgen hat (intern, extern, Num-
mernkreis).
b) Richtig Welche Bildschirmbilder in welcher Reihenfolge angezeigt wer-
den.
c) Falsch Welche Lieferanten für die Beschaffung zulässig sind.
d) Richtig Welche fachbereichsspezifischen Daten zum Erfassen angebo-
ten werden.
4. Welche Materialarten werden standardmäßig unterschieden?
a) Richtig Rohstoffe
b) Richtig Hilfs- und Betriebsstoffe
c) Richtig Halbfabrikate
d) Richtig Fertigerzeugnisse
e) Richtig Handelswaren
f) Falsch Software
g) Richtig Verpackungsmaterial
201
3 Stammdaten der Materialwirtschaft
202
Kapitel 4
Materialdisposition
4.1 Methoden zur Bedarfsermittlung 205
4.1.1 Bedarfsarten 206
4.1.2 Plangesteuerte Disposition 206
4.1.3 Verbrauchsgesteuerte Disposition 207
4.1.4 Losgrößenermittlung 211
4.2 Geschäftsprozess Materialdisposition 212
4.3 Bedarfsplanung durchführen 212
4.3.1 Anforderungen an die Bedarfsplanung 212
4.3.2 Planungslaufarten 214
4.3.3 Bedarfsplanung im Hintergrund ausführen 214
4.3.4 Bedarfsplanung manuell durchführen 218
4.3.5 Lagerortdisposition 219
4.4 Auswertungen der Bedarfsplanung 220
4.5 Praxisfall: Bestellmengeneinheiten in der Bedarfsplanung 225
4.6 Praxisfall: Verwendung von Dispositionsgruppen 227
4.7 Beispiel Customizing 227
4.8 Fragen 230
4.9 Lösungen 232
4.1 Methoden zur Bedarfsermittlung 4
Materialdisposition
Im Rahmen der Materialdisposition wird ein Bestellvorschlag aufgrund eines
Bedarfs (Bedarfssteuerung, Verbrauchssteuerung) oder aufgrund der Unter-
schreitung eines Mindestbestands (Bestellpunktdisposition) ausgelöst.
Die Hauptaufgabengebiete der Materialdisposition sind die Bedarfsrechnung
und die Bestellrechnung. Eine Bestellrechnung kann sich in der einfachsten
Form unmittelbar an die Bestandsführung anschließen. Eine Bestellung wird
ausgelöst, sobald der verfügbare Bestand unter den Meldebestand sinkt.
Häufig geht jedoch die Bestellrechnung von einer Bedarfsrechnung aus.
Bei der Verbrauchssteuerung greift die Bestellrechnung auf die Ergebnisse
der Materialprognose zurück. Bei einer Bedarfssteuerung erfolgt eine Bestell-
rechnung auf der Basis der Nettobedarfsermittlung.
205
4 Materialdisposition
4.1.1 Bedarfsarten
Im Rahmen der Materialwirtschaft werden drei Bedarfsarten unterschieden:
• Primärbedarf
Unter Primärbedarf ist der Bedarf an Enderzeugnissen und verkaufsfähigen
Baugruppen (Ersatzteilen) zu verstehen.
• Sekundärbedarf
Der Sekundärbedarf ist der Bedarf an Baugruppen, Einzelteilen und Roh-
stoffen. Er lässt sich durch eine Stücklistenauflösung unter Verwendung
von Verbrauchsstatistiken (Prognoseverfahren) aus dem Primärbedarf ab-
leiten oder unter Verwendung des Meldebestands und des verfügbaren
Bestands ermitteln.
• Tertiärbedarf
Unter Tertiärbedarf versteht man den Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen
sowie an Verschleißwerkzeugen für die Produktion. Er kann aufgrund
technologischer Kennzahlen oder verbrauchsgesteuert ermittelt werden.
206
4.1 Methoden zur Bedarfsermittlung 4
mengen- und termingerechte Berechnung des Sekundärbedarfs an Baugrup-
pen, Teilen und Rohstoffen zu.
Eine vollständige Bedarfsrechnung besteht aus einer Brutto- und einer Netto-
bedarfsrechnung. Eine Bruttobedarfsrechnung ist die Auflösung des Primär-
bedarfs in einen Sekundärbedarf, ohne frei verfügbare Lagerbestände zu
berücksichtigen. Werden bei einer Bedarfsermittlung vorhandene Lager- und
Auftragsbestände vom ermittelten Bruttobedarf abgezogen, liegt eine Netto-
bedarfsrechnung vor.
207
4 Materialdisposition
Mithilfe eines Losgrößenverfahrens wird die Bestellmenge auf der Basis der
Losgröße berechnet. Der Disponent legt das Losgrößenverfahren für ein
Material im Materialstammsatz fest.
Für den vom System ermittelten Bestellvorschlag werden aufgrund der fol-
genden Parameter Termine vorgeschlagen:
• Planlieferzeit
• Freigabetermin der Bestellanforderung (Tag, an dem der Disponent die
Bestellanforderung aktiviert)
• Bearbeitungszeit des Wareneingangs
Je nach Dispositionsverfahren wird der Liefertermin durch Vorwärts- oder
Rückwärtsterminierung bestimmt.
• Bei der Bestellpunktdisposition entspricht der Liefertermin des Lieferanten
der Planlieferzeit und der Bearbeitungszeit für den Einkauf, gerechnet ab
dem Freigabedatum (Vorwärtsterminierung).
• Bei Anwendung von Prognosemodellen entspricht der Liefertermin dem
Datum, an dem das Material benötigt wird minus der Bearbeitungszeit für
den Wareneingang und der Planlieferzeit (Rückwärtsterminierung).
Bestellrechnung
Im einfachsten Fall wird der Meldebestand vom Disponenten aufgrund des
Verbrauchs in der Vergangenheit festgelegt und als feste Mengenangabe im
Materialstammsatz geführt. Eine weitere Form der Bestellrechnung besteht
darin, dass Lager- und Bestellbestand eines Materials dem Bedarf der Wie-
derbeschaffungszeit gegenübergestellt werden:
208
4.1 Methoden zur Bedarfsermittlung 4
Meldebestand =
(Durchschnittsverbrauch * Beschaffungszeit) + Sicherheitsbestand
209
4 Materialdisposition
Stochastische Disposition
Die stochastische Disposition (Materialprognose) dient zur Ermittlung des
Bedarfs an Materialien aufgrund der Verbrauchsdaten der Vergangenheit. In
regelmäßigen Abständen werden Prognoserechnungen zur Ermittlung des
zukünftigen Bedarfs durchgeführt. Dabei passt sich der maschinell ermittelte
Bedarf der aktuellen Verbrauchssituation an. In der R/3-Standardausliefe-
rung wird das Dispositionsmerkmal »VV« im Materialstamm für die stochas-
tische Disposition verwendet.
Um das richtige Prognoseverfahren wählen zu können, muss das den Ver-
gangenheitswerten zugrunde liegende Prognosemodell erkannt werden.
210
4.1 Methoden zur Bedarfsermittlung 4
Man unterscheidet die folgenden Prognosemodelle:
• Gleichbleibender Bedarfsverlauf
• Trendförmiger Bedarfsverlauf
• Bedarfsverlauf mit saisonalen Schwankungen
• Bedarfsverlauf mit Trends und saisonalen Schwankungen
In der betrieblichen Praxis werden die folgenden Prognoseverfahren ange-
wandt:
• Gleitender Mittelwert
• Gewichteter gleitender Mittelwert (stärkere Trendberücksichtigung)
• Exponenzielle Glättung ohne Trendberücksichtigung
• Exponenzielle Glättung mit Trendberücksichtigung
• Exponenzielle Glättung mit Saisonberücksichtigung
• Korrelationsverfahren
4.1.4 Losgrößenermittlung
Zur Ermittlung der Losgröße (Bestellmenge, Produktionsmenge) können
unterschiedliche Verfahren angewendet werden. Diese lassen sich in drei
Gruppen unterteilen:
• Statische Losgrößenverfahren
Bei den statischen Verfahren wird die Losgröße anhand der im Material-
stammsatz hinterlegten Mengenvorgaben gebildet (z.B. feste Losgröße,
exakte Losgröße, Auffüllen zum Höchstbestand).
• Periodische Losgrößenverfahren
Bei den periodischen Verfahren werden die Bedarfsmengen einer oder
mehrerer Perioden zu einer Losgröße zusammengefasst (z.B. Wochenlos-
größe, Monatslosgröße).
• Optimierende Losgrößenverfahren
Bei den optimierenden Verfahren werden die Bedarfsmengen zusammen
gefasst, indem zwischen losgrößenfixen Kosten und Lagerhaltungskosten
ein Kostenoptimum gebildet wird.
Die Wahl des Losgrößenverfahrens ist vom verwendeten Dispositionsverfah-
ren abhängig. So können beispielsweise bei der manuellen Bestellpunktdis-
position nur statische Losgrößenverfahren ausgewählt werden.
211
4 Materialdisposition
212
4.3 Bedarfsplanung durchführen 4
• Möglichst geringe Lagerbestände und damit verbundene Lagerhaltungs-
kosten
• Niedrige Kapitalbindung
213
4 Materialdisposition
Eine erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgabe setzt voraus, dass die folgen-
den Bedingungen eingehalten werden:
• Zuverlässige Bedarfsrechung oder Materialprognose
• Genaue Bestandsführung und Bestandsmeldungen
• Richtig bemessene Sicherheitsbestände
• Geeignete Dispositionsverfahren
• Optimale Bestell- bzw. Abrufmengen
• Stetige Mengen- und Terminkontrolle
4.3.2 Planungslaufarten
Das R/3-System unterscheidet drei Planungslaufarten:
• Gesamtplanung
Im Rahmen einer Gesamtplanung (Neuplanung) wird die Bedarfsplanung
für sämtliche Materialien, die disponiert werden sollen, neu durchgeführt.
• Veränderungsplanung im gesamten Horizont
Die Materialdisposition wird vorzugsweise als Veränderungsplanung
durchgeführt (Net-Change-Verfahren). Dabei werden nur Materialien ge-
plant, deren Bedarfs- oder Bestandssituation sich verändert hat. Relativ
kurze Laufzeiten ermöglichen eine Wiederholung des Planungslaufs in
kurzen Zeitabständen. Je genauer man die Bedarfszahlen für die Zukunft
ermittelt und je häufiger man nachprüft, desto geringer ist das Risiko einer
Fehlplanung mit zuviel oder zuwenig Material.
• Veränderungsplanung im Planungshorizont
Es werden nur die Materialien in der Planung berücksichtigt, deren Be-
darfs- und Bestandssituation sich innerhalb des Planungshorizonts geän-
dert hat.
Dabei kann die Bedarfsplanung entweder für ein Werk oder für einen Dispo-
sitionsbereich durchgeführt werden. Ein Dispositionsbereich stellt eine selb-
ständig disponierende Einheit innerhalb eines Werks dar.
Dabei kann sich ein Dispositionsbereich entweder aus einzelnen Lagerorten
zusammensetzten oder für einen Lohnbearbeiter-Lieferanten eingerichtet
werden.
Mithilfe des Dispositionsbereichs ist es möglich bestimmte Bereiche innerhalb
eines Werkes getrennt von anderen zu disponieren.
214
4.3 Bedarfsplanung durchführen 4
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | MATERIALDISPOSITION | BEDARFSPLANUNG |
PLANUNG | GESAMTPLANUNG | ALS HINTERGRUNDJOB auf.
« Das Fenster »Gesamtplanung: Varianten« wird angezeigt (vgl. Abb. 4.5).
Sie können hier eine Variante des Hintergrundjobs zur Bedarfsplanung
auswählen oder selbst eine anlegen. Falls noch keine Varianten in Ihrem
System definiert sind, wird ein Fenster mit einer entsprechenden Meldung
angezeigt.
215
4 Materialdisposition
werden und ob Dispolisten erstellt werden sollen oder nicht. Das Kenn-
zeichen PLANUNGSMODUS steuert, wie Beschaffungsvorschläge aus dem
letzten Planungslauf behandelt werden sollen (z.B. Planungsmodus 1 –
vorhandene Planungsdaten anpassen). Über das Kästchen TERMINIERUNG
können Sie die Genauigkeit der Terminierung beeinflussen (nur Eck-
termine oder Ecktermine mit zusätzlicher Durchlaufterminierung über den
Arbeitsplan). Mithilfe des Felds PLANUNGSUMFANG kann die Bedarfspla-
nung für mehrere Werke oder Dispositionsbereiche gleichzeitig durchge-
führt werden. Der Planungsumfang ist im Customizing festzulegen. Bei
Eingabe eines Planungsumfangs muss das Feld WERK leer bleiben. Über
die STEUERUNGSPARAMETER ABLAUF können Sie einstellen, ob eine Liste
(Dispoliste) der geplanten Materialien nach einem Planungslauf erzeugt
werden soll und ob Sie den Planungslauf in einer Parallelverarbeitung
ausführen möchten. Mit einer Parallelverarbeitung wird die Laufzeit ver-
bessert. Allerdings sind hierzu einige Einstellungen im Customizing erfor-
derlich. Über User-Exits können Sie den Gesamtplanungslauf gezielt auf
Materialien einschränken, die frei definierte Merkmale erfüllen, z.B. Mate-
rialien eines bestimmten Disponenten. Die Schlüssel werden im Customi-
zing definiert.
5. Geben Sie die erforderlichen Daten ein, und klicken Sie auf die Drucktaste
ATTRIBUTE.
« Das Fenster »ABAP: Sichern Attribute der Variante ...« wird angezeigt.
Geben Sie im Feld BEDEUTUNG den Namen für die anzulegende Variante ein.
216
4.3 Bedarfsplanung durchführen 4
6. Wählen Sie das Symbol .
« Das Fenster »Variantenpflege: Report RMMRP000, Variante ...« wird
angezeigt.
7. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Gesamtplanung: Varianten« wird angezeigt.
8. Markieren Sie die Variante, die Sie einplanen wollen.
9. Klicken auf die Drucktaste EINPLANEN.
« Das Fenster »Gesamtplanung Einplanung: Startzeit« wird angezeigt
(vgl. Abb. 4.7).
Hier können Sie das Ausführungsdatum und die -uhrzeit festlegen. Des
Weiteren können Sie den Job einmalig oder periodisch (z.B. täglich,
wöchentlich, monatlich) einplanen.
10. Klicken Sie auf die Drucktaste EINMALIG EINPLANEN.
« Sie erhalten die Meldung, dass der Job eingeplant wurde.
11. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Gesamtplanung: Varianten« wird angezeigt.
12. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »SAP Easy Access« wird angezeigt.
217
4 Materialdisposition
2. Geben Sie das einzuplanende Material und das Werk an, und pflegen Sie
die gewünschten Steuerungsparameter. Wenn Sie das Dispositionsergeb-
nis sehen wollen, bevor es gespeichert wird, markieren Sie das Kontroll-
kästchen ERGEBNISSE VOR DEM SICHERN ANZEIGEN.
Sie können die Planung auch über einen Dispositionsbereich durchführen.
Das Werk wird hierbei automatisch gesetzt.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Der Hinweis: »Bitte Eingabeparameter überprüfen« wird angezeigt.
4. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die Meldung, dass die Bedarfsplanung für das Material durchgeführt
wurde, wird angezeigt.
Die Ergebnisse des Planungslaufs können in der Dispoliste angezeigt werden.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »SAP Easy Access« wird angezeigt.
218
4.3 Bedarfsplanung durchführen 4
4.3.5 Lagerortdisposition
Im SAP R/3-System kann eine getrennte Disposition für einzelne Materialien
auf Lagerortebene durchgeführt werden. Die einzelnen Lagerortbestände
werden dann im Rahmen der Bedarfsplanung gesondert behandelt. Die
Lagerortbestände sind nicht im verfügbaren Werksbestand enthalten.
Um eine Lagerortdisposition durchführen zu können, müssen im Material-
stamm in der Dispositionssicht die entsprechenden Felder gepflegt werden.
219
4 Materialdisposition
Dispositionsliste
Bei der Dispositionsliste kann man zwischen der Einzelanzeige (für ein Mate-
rial) und der Sammelanzeige wählen.
Abbildung 4.9 Dispositionsliste vom 10.09.2000, 22:20 Uhr (Copyright SAP AG)
220
4.4 Auswertungen der Bedarfsplanung 4
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Dispositionsliste vom Datum, Uhrzeit« wird angezeigt
(vgl. Abb. 4.9).
Für das ausgewählte Material werden die einzelnen Bedarfe und geplan-
ten Zugänge mit ihrem Termin aufgelistet.
4. Klicken Sie auf das Symbol (KOPFDETAILS AUSKLAPPEN).
« Im oberen Teil des Fensters werden die dispositionsrelevanten Material-
daten angezeigt. Durch Anklicken der Registerreiter kann zwischen den
einzelnen Bildern gewechselt werden.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Dispositionsliste: Einstieg« wird angezeigt.
221
4 Materialdisposition
weise alle nicht bearbeiteten Dispolisten oder alle Dispolisten, bei denen
Fehler aufgetreten sind, auswählen.
3. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien ein.
4. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Dispositionsliste Sammelanzeige: Übersicht« wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 4.11), mit der Meldung der Anzahl der selektierten
Materialien.
Hier können Sie die zu bearbeitenden Materialien markieren und über das
Symbol in die Einzelanzeige für die markierten Materialien verzweigen.
Die Spalte »BestRw« gibt die Bestandsreichweite ohne Zugänge an. In der
Spalte »ZRW« wird die Reichweite inklusive der erwarteten Zugänge dar-
gestellt. Das Bearbeitungskennzeichen der einzelnen Dispolisten wird in
der Spalte »BD« angezeigt. Die Tabelle mit den angezeigten Spalten kann
interaktiv verändert werden (Spalten verschieben oder ausblenden).
5. Wählen Sie das Symbol .
« Das Fenster »Materialliste verlassen« wird angezeigt.
6. Klicken Sie auf die Drucktaste JA.
« Das Fenster »Dispositionsliste: Einstieg« wird angezeigt.
Aktuelle Bedarfs-/Bestandsliste
In der aktuellen Bedarfs-/Bestandsliste sehen Sie die geplanten Zu- und
Abgänge des Materials mit den entsprechenden Terminen sowie die verfüg-
bare Menge zum gegenwärtigen Zeitpunkt.
222
4.4 Auswertungen der Bedarfsplanung 4
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | MATERIALDISPOSITION | BEDARFSPLANUNG |
AUSWERTUNGEN | BEDARFS/BEST.LISTE auf.
« Das Fenster »Aktuelle Bedarfs-/Bestandsliste: Einstieg« wird angezeigt.
2. Klicken Sie auf das Register EINZELEINSTIEG.
3. Geben Sie ein Material und ein Werk bzw. einen Dispobereich ein.
4. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Bedarfs-/Bestandsliste von Uhrzeit« wird angezeigt (vgl.
Abb. 4.12 (A)).
5. Doppelklicken Sie auf ein Dispositionselement in der Liste.
« Das System öffnet ein Fenster mit Detailinformationen zum gewählten
Dispositionselement (vgl. Abb. 4.12 (B)). Über die Drucktaste ->
BESTELLUNG kann für das Dispoelement BS-ANF (Bestellanforderung) di-
rekt in das Anlegen einer Bestellung verzweigt werden.
223
4 Materialdisposition
224
4.5 Praxisfall: Bestellmengeneinheiten in der Bedarfsplanung 4
Auf dem Einstiegsbild (vgl. Abb. 4.13) haben Sie beispielsweise die Möglich-
keit, die Bedarfs-/Bestandslisten nach Disponenten zu selektieren. Eine zusätz-
liche Einschränkung über BESCHAFFUNGSART oder DISPOMERKMAL ist ebenfalls
möglich. Falls Sie das Kontrollkästchen LISTE VORAB AUFBAUEN markieren, wird
zu allen in Frage kommenden Materialien die aktuelle Bedarfs-/ Bestandssitua-
tion gelesen und in der Sammelliste angezeigt; anderenfalls werden in der Liste
nur die Materialstammdaten angezeigt.
225
4 Materialdisposition
Lösung
Um dieses Problem zu umgehen, kann im Materialstamm in der Sicht »Dis-
position 1« das Feld »Rundungswert« verwendet werden (vgl. Abb. 4.15
unten). Dort ist als Rundungswert der gleiche Wert wie der Umrechnungs-
faktor der Bestellmengeneinheit in die Basismengeneinheit zu verwenden.
Damit ist sichergestellt, dass bei der Bedarfsplanung ein Vielfaches dieses
Werts disponiert wird und beim Umsetzen in eine Bestellung nur ganzzahlige
Bestellmengen entstehen.
Beispiel
Sie benötigen z.B. 8 Stück eines Materials:
• Bestellmengeneinheit: 1 Karton = 10 Stück
• Rundungswert im Dispositionsbild = 10
• Bei einem Bedarf von 8 Stück wird in der Bedarfsplanung eine Bestell-
anforderung über 10 Stück angelegt.
• Beim Umsetzen in eine Bestellung wird daraus 1 Karton (in Bestellmengen-
einheiten).
226
4.6 Praxisfall: Verwendung von Dispositionsgruppen 4
Dispositionsmerkmal
Das verwendete Dispositionsverfahren ist ein wichtiges Steuerungselement für
die Bedarfsplanung. Deshalb sollen an dieser Stelle beispielhaft die Möglichkei-
ten des Customizings des Dispositionsmerkmals aufgezeigt werden. Über das
Dispositionsmerkmal werden in R/3 die unterschiedlichen Dispositionsverfah-
ren abgebildet. Hier soll als Beispiel das Dispositionsmerkmal »V1 – Bestell-
punktdisposition mit Berücksichtigung externer Bedarfe« verwendet werden.
227
4 Materialdisposition
228
4.7 Beispiel Customizing 4
werden Reservierungen zu Fertigungsaufträgen und Bestellabrufe aus
Umlagerungsbestellungen ebenfalls als externe Bedarfe berücksichtigt.
Außerdem kann mithilfe der Kontrollkästchen SICHERHEITSBESTAND und
MELDEBESTAND die automatische Berechnung dieser Werte über eine Prog-
nose definiert werden.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Einführungsleitfaden anzeigen« wird angezeigt.
Dispositionsgruppe
Dispositionsgruppen können zu folgenden Zwecken verwendet werden:
• um beispielsweise je nach Materialart unterschiedliche Dispositionspara-
meter zu setzen
• zur Gruppierung von Dispositionsparametern
• um eine einfache Erfassung verschiedener Parameter im Rahmen der
Materialstammdatenpflege zu ermöglichen
Ein Beispiel für die Verwendung einer Dispositionsgruppe ist im obigem Praxis-
fall beschrieben.
229
4 Materialdisposition
4.8 Fragen
1. Welche Dispositionsmethoden kann man unterscheiden? Welche der fol-
genden Antworten ist/sind richtig?
a) Auftragsgesteuerte Disposition
b) Plangesteuerte Disposition
c) Bedarfsgesteuerte Disposition
d) Verbrauchsgesteuerte Disposition
230
4.8 Fragen 4
2. Was versteht man unter »verbrauchsgesteuerter Disposition«? Welche
der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Es gibt keinen Bezug zu einem festen Produktionsplan.
b) Es gibt einen Bezug zu einem festen Produktionsplan.
c) Ziel dieser Methode ist es, zur Wiederauffüllung eines Lagers eine Be-
stellung so zu terminieren, dass bis zur Verfügbarkeit des neuen Mate-
rials jede Bedarfsanforderung abgedeckt ist.
d) Man unterscheidet zum einen die Bestellpunktdisposition (Mengen-
steuerung) und die Rhythmische Disposition (Terminsteuerung).
3. Welche unterschiedlichen Bedarfsarten gibt es? Welche der folgenden
Antworten ist/sind richtig?
a) Primärbedarf
b) Sekundärbedarf
c) Tertiärbedarf
d) Materialbedarf
4. Welche Verfahren zur Ermittlung der Losgröße lassen sich unterscheiden?
Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Statische Losgrößenverfahren
b) Statistische Losgrößenverfahren
c) Periodische Losgrößenverfahren
d) Optimierende Losgrößenverfahren
5. Aus welchen Schritten besteht der Ablauf der Materialdisposition unter R/3?
Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Bruttobedarfsermittlung
b) Nettobedarfsermittlung
c) Losgrößenberechnung
d) Bestellvorschläge
e) Kontrollhinweise
f) Ausdruck der generierten Bestellungen
6. Welche konkurrierenden Zielsetzungen in der Materialdisposition gibt es?
Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Eine bestmögliche Lieferbereitschaft des Lagers
b) Möglichst geringe Lagerbestände und damit verbundene Lagerhal-
tungskosten
c) Niedrige Kapitalbindung
d) Niedrige Beschaffungskosten
7. Welche Planungslaufarten gibt es im R/3-System? Welche der folgenden
Antworten ist/sind richtig?
a) Gesamtplanung
b) Gesamtplanung im Planungshorizont
c) Veränderungsplanung im gesamten Horizont
d) Veränderungsplanung im Planungshorizont
231
4 Materialdisposition
4.9 Lösungen
1. Welche Dispositionsmethoden kann man unterscheiden?
a) Richtig Auftragsgesteuerte Disposition
b) Richtig Plangesteuerte Disposition
c) Falsch Bedarfsgesteuerte Disposition
d) Richtig Verbrauchsgesteuerte Disposition
2. Was versteht man unter »verbrauchsgesteuerter Disposition«?
a) Richtig Es gibt keinen ohne Bezug zu einem festen Produktionsplan.
b) Falsch Es gibt einen Bezug zu einem festen Produktionsplan.
c) Richtig Ziel dieser Methode ist es, zur Wiederauffüllung eines Lagers
eine Bestellung so zu terminieren, dass bis zur Verfügbarkeit des neuen
Materials jede Bedarfsanforderung abgedeckt ist.
d) Richtig Man unterscheidet zum einen die Bestellpunktdisposition (Men-
gensteuerung) und die rhythmische Disposition (Terminsteuerung).
3. Welche unterschiedlichen Bedarfsarten gibt es?
a) Richtig Primärbedarf
b) Richtig Sekundärbedarf
c) Richtig Tertiärbedarf
d) Falsch Materialbedarf
4. Welche Verfahren zur Ermittlung der Losgröße lassen sich unterscheiden?
a) Richtig Statische Losgrößenverfahren
b) Falsch Statistische Losgrößenverfahren
c) Richtig Periodische Losgrößenverfahren
d) Richtig Optimierende Losgrößenverfahren
5. Aus welchen Schritten besteht der Ablauf der Materialdisposition unter R/3?
a) Falsch Bruttobedarfsermittlung
b) Richtig Nettobedarfsermittlung
c) Richtig Losgrößenberechnung
d) Richtig Bestellvorschläge
e) Richtig Kontrollhinweise
f) Falsch Ausdruck der generierten Bestellungen
6. Welche konkurrierenden Zielsetzungen in der Materialdisposition gibt es?
a) Richtig Eine bestmögliche Lieferbereitschaft des Lagers
b) Richtig Möglichst geringe Lagerbestände und damit verbundene Lager-
haltungskosten
c) Richtig Niedrige Kapitalbindung
d) Falsch Niedrige Beschaffungskosten
7. Welche Planungslaufarten gibt es im R/3-System?
a) Richtig Gesamtplanung
b) Falsch Gesamtplanung im Planungshorizont
c) Richtig Veränderungsplanung im gesamten Horizont
d) Richtig Veränderungsplanung im Planungshorizont
232
Kapitel 5
Einkaufsabwicklung
5.1 Anforderungen an die Beschaffung 236
5.2 Bestellanforderungen 237
5.2.1 Bestellanforderungen pflegen 238
5.2.2 Bestellanforderungen freigeben 243
5.2.3 Bestellanforderungen zuordnen 247
5.3 Anfragen 248
5.3.1 Anfragen pflegen 250
5.3.2 Listen anzeigen 254
5.4 Angebote 254
5.4.1 Angebote pflegen 256
5.4.2 Angebotsvergleich 259
5.5 Bestellungen 261
5.5.1 Rahmenverträge 263
5.5.2 Besondere Beschaffungsformen 274
5.5.3 Aufbau einer Bestellung 276
5.5.4 Bestellungen pflegen 278
5.5.5 Bestellungen freigeben 287
5.6 Dienstleistungsabwicklung 294
5.6.1 Dienstleistungsbestellung 294
5.6.2 Leistungserfassung 297
5.6.3 Rechnungsprüfung 299
5 Einkaufsabwicklung
234
5
Einkaufsabwicklung
Ziel der Komponente Einkauf im R/3-System ist es, dem Einkäufer Routinetä-
tigkeiten bei der Anfrageschreibung, Angebotseinholung und Bestellschreibung
abzunehmen. Auf diese Weise steht ihm mehr Zeit für die Lieferantenauswahl,
Preisgestaltung und Beschaffungsmarktforschung zur Verfügung:
• Externe Beschaffung von Materialien bzw. Dienstleistungen
• Ermittlung möglicher Bezugsquellen
• Einflussnahme auf die Preisgestaltung
• Reaktion auf Änderungswünsche zu Bestellanforderungen
• Auslösung von Bestellungen, Überwachung der Warenlieferungen
• Einflussnahme auf die Qualität des zu beschaffenden Materials
Der Einkäufer erhält vom Materialdisponenten Bestellanforderungen für die
zu bestellenden Materialien inklusive vorgegebener Menge und vorgegebe-
nem Termin. Diese Bestellanforderungen werden entweder manuell erfasst
(Direktanforderungen) oder im Rahmen der Bedarfsermittlung generiert. Der
Einkäufer kann der Bestellanforderung die gewünschte Bezugsquelle zuord-
nen oder sie aber zur Anfragebearbeitung vormerken.
Mit einer Anfrage wird ein Lieferant zur Abgabe eines Angebots mit Preis,
Liefertermin und Zahlungsbedingungen aufgefordert. Die Anfrage kann
manuell oder mit Bezug auf eine Bestellanforderung angelegt werden.
Eingehende Angebote werden in den Anfragen erfasst. Ein Angebotsver-
gleich kann mithilfe des Preisspiegels durchgeführt werden, um so das beste
Angebot zu ermitteln. Ergänzende Informationen lassen sich durch einen Lie-
ferantenvergleich abrufen. Die Preis- und Konditionsinformationen des
Angebots können, falls gewünscht, in einen Einkaufsinfosatz übernommen
werden, den anderen Lieferanten kann abgesagt werden.
Die Anlage einer Bestellung als vertragliche Vereinbarung mit einem ausge-
wählten Lieferanten zur Lieferung oder Bereitstellung von Waren und Dienst-
leistungen kann durch eine Übernahme von Daten aus vorangegangenen
Bestellanforderungen, Anfragen, Angeboten oder aus anderen Bestellungen
vereinfacht werden.
Der regelmäßige Bezug gleicher Materialien wird durch die Anlage von Rah-
menverträgen unterstützt. Kontrakte ermöglichen die Verwaltung von lauf-
zeitgebundenen Rahmenvereinbarungen mit Lieferanten. Mit Bezug auf
einen Kontrakt können Einzelbestellungen erzeugt werden. Alternativ kann
im regelmäßiger Bedarfe über Lieferpläne eine vereinfachte, automatisierte
Bestellabwicklung erreicht werden.
235
5 Einkaufsabwicklung
Angebotswesen
Eine Anfrage ist die Aufforderung an einen Lieferanten, in Form eines Ange-
bots insbesondere Preisangaben zur Lieferung eines Materials zu machen. Für
die Anfrageerstellung bei wiederholt benötigten Materialien muss der Einkäu-
fer auf die gespeicherten Materialstamm- und Lieferantendaten zurückgreifen
können. Erfasste Angebote können dann mittels einer Preissimulation vergli-
chen werden. Die Absageschreiben werden automatisch verschickt.
Bestellabwicklung
Bei der Bestellabwicklung können die Informationen aus den Bestellanforde-
rungen und Angeboten auf einfache Weise in die erforderlichen Bestellungen
236
5.2 Bestellanforderungen 5
übernommen werden. Die Einkaufstätigkeiten müssen laufend überwacht
werden, um auf Marktveränderungen entsprechend reagieren zu können.
Insbesondere die Bestellüberwachung erfordert einen schnellen Informa-
tionsfluss zwischen Einkauf, Wareneingang und Rechnungsprüfung. Fol-
gende Informationen sind z.B. verfügbar:
• Terminüberwachungen des gesamten Bestellbestands nach Lieferanten
• Termintreue des Lieferanten
• Gesamtbestellwerte pro Einkaufsorganisation
• Bestellwertanalysen, Listenanzeigen
Bei der Bestellverfolgung überprüft das System die vom Anwender vorgege-
benen Wiedervorlagezeiten und druckt in entsprechenden Zeitabständen
automatisch Mahnschreiben aus. Das System liefert den aktuellen Status
aller Bestellanforderungen, Angebote und Bestellungen.
5.2 Bestellanforderungen
237
5 Einkaufsabwicklung
Einstiegsbild
Positionsübersicht
Detail
Texte
Statistik
Freigabe-Info
Komponenten
Kontierung
Anlieferadresse
238
5.2 Bestellanforderungen 5
• Kontierungstyp in der Positionsübersicht
• Bewertungspreis des Materials auf dem Positionsdetailbild
Es ist möglich, Positionen aus einer vorhandenen Bestellanforderung in die
zu erstellende oder zu ändernde Bestellanforderung zu kopieren. Dazu wird
die Nummer der Bestellanforderung benötigt, aus der die Position übernom-
men werden soll.
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | BANF | ANLEGEN auf.
« Das Fenster »Bestellanforderung anlegen« wird angezeigt (vgl. Abb. 5.3).
239
5 Einkaufsabwicklung
Bei den Kopfdaten können Sie eine Kopfnotiz eingeben. In der Positions-
übersicht werden die einzelnen anzufordernden Materialien mit der
Menge und dem gewünschten Liefertermin erfasst. Bevor Sie mit der Er-
fassung der Positionsdaten beginnen, können Sie über die Drucktaste
PERS. EINSTELLUNG Voreinstellungen für bestimmte Felder, z.B. Werk und
Einkäufergruppe, machen.
3. Klicken Sie auf die Drucktaste PERS. EINSTELLUNG.
4. Wechseln Sie in die Registerkarte VORSCHLAGSWERTE und klicken anschlie-
ßend auf WEITERE FELDER ....
« Es öffnet sich das Fenster LAYOUT ÄNDERN (vgl. Abb. 5.4).
5. Selektieren Sie aus der rechten Tabelle AUSGEBLENDETE FELDER die Felder,
die Sie vorbelegen möchten, z.B. Werk und Einkäufergruppe, und über-
nehmen diese mit in die linke Tabelle ANZEIGEFELDER.
6. Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit ÜBERNEHMEN.
7. Geben Sie nun Ihre Vorschlagswerte ein (vgl. Abb. 5.5).
Sie können diese Voreinstellungen auch als »immer vorschlagen« kenn-
zeichnen. Damit werden beim nächsten Aufruf der Transaktion BANF ANLE-
GEN die entsprechenden Werte vorgeschlagen.
240
5.2 Bestellanforderungen 5
241
5 Einkaufsabwicklung
11. Falls die Positionsdetaildaten nicht aufgeklappt sind, klicken Sie auf das
Symbol -POSITIONSDETAIL.
« Der Bereich der Positionsdetaildaten einer Bestellposition wird geöffnet.
In diesem Fenster können Sie zusätzliche Daten zur Bestellanforderungsposi-
tion pflegen. Beispielsweise können Sie den Namen des Anforderers und eine
Bedarfsnummer erfassen, um später nach diesen Kriterien gezielt Bestellan-
forderungen zu selektieren. Falls für das Material kein Bewertungspreis exis-
tiert, muss dieser im Feld BEWERTUNGSPREIS erfasst werden. Wechseln Sie
hierzu in die entsprechenden Registerkarten, z.B. für den Bewertungspreis in
die Registerkarte BEWERTUNG und für die Felder Anforderer und Bedarfsnum-
mer in die Registerkarte ANSPRECHPARTNER. Falls zur Materialposition mindes-
tens eine Bezugsquelle (z.B. Einkaufsinfosatz) existiert, könnte diese über die
Registerkarte BEZUGSQUELLE zugeordnet werden.
12. Zum Sichern Ihrer Bestellanforderung klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Bestellanforderung anlegen: Einstieg« wird angezeigt.
242
5.2 Bestellanforderungen 5
243
5 Einkaufsabwicklung
2. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien ein, und wählen Sie das
Symbol .
« Die Liste der Bestellanforderungen, die gemäß Ihren Vorgaben freizu-
geben sind, wird angezeigt.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Freigabeerinnerung Bestellanforderungen« wird ange-
zeigt.
Einzelfreigabe
Mithilfe der Funktion EINZELFREIGABE können Sie Bestellanforderungen ein-
zeln freigeben.
244
5.2 Bestellanforderungen 5
Sammelfreigabe
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | BANF | FREIGEBEN | SAMMELFREI-
GABE auf.
« Das Fenster »Sammelfreigabe Bestellanforderungen« wird angezeigt
(vgl. Abb. 5.9 (A)).
Hier geben Sie den Freigabecode ein, mit dem die Freigaben erfolgen sol-
len. Zusätzlich können Sie Kriterien (z.B. Werk, Einkäufergruppe, Dispo-
nent, Liefertermin, Gesamtfreigabe bzw. Positionsfreigabe) zur Auswahl
der freizugebenden Bestellanforderungen eingeben.
2. Klicken Sie auf das Symbol .
« Sie sehen die Listanzeige der freizugebenden Bestellanforderungen ge-
mäß Ihren Selektionskriterien (vgl. Abb. 5.9 (B)).
Die Bestellanforderungen, die Sie freigeben wollen, müssen in diesem
Fenster markiert werden. Einzelne Positionen markieren Sie, indem Sie die
gewünschte Zeile anklicken und (F9) drücken.
3. Rufen Sie BEARBEITEN | MARKIEREN | ALLE MARKIEREN auf.
« Alle Bestellanforderungen in der Liste sind zur Freigabe markiert.
245
5 Einkaufsabwicklung
246
5.2 Bestellanforderungen 5
247
5 Einkaufsabwicklung
5.3 Anfragen
Anfragen dienen dazu, Angebote über Preise, Lieferzeit, Liefer- und Zah-
lungsbedingungen einzuholen. Sie werden in der Regel maschinell erstellt
und sind an einen oder mehrere Lieferanten gerichtet mit dem Ziel, bis zu
einem festgesetzten Termin ein Angebot zu erhalten. Zusätzlich zur Bestell-
anforderung enthält die Anfrage Informationen über den Lieferanten sowie
Bewerbungs- und Angebotsfristen. Eine Anfrage kann für Lieferanten mit
Stammsatz oder für CpD-Lieferanten (Conto pro diverse) erfasst werden. Bei
CpD-Lieferantenstammsätzen werden die Anschriftsdaten erst beim Erfassen
der Anfrage gepflegt. Der Ablauf beim Anlegen einer Anfrage ist in den fol-
genden Abbildungen 5.10 und 5.11 schematisch dargestellt.
248
5.3 Anfragen 5
249
5 Einkaufsabwicklung
250
5.3 Anfragen 5
Texte
Statistik
Lieferanten-
anschrift
Position Detail
Texte
Statistik
Einteilungen
Weitere
Funktionen
Anliefer-
adresse
Zusatzdaten
251
5 Einkaufsabwicklung
252
5.3 Anfragen 5
253
5 Einkaufsabwicklung
3. Rufen Sie in der Menüleiste ANFRAGE | ANLEGEN MIT BEZUG | ZUR BANF auf.
« Das Dialogfenster »Selektion Bestellanforderungen« wird angezeigt.
4. Geben Sie die Nummer der Bestellanforderung ein, oder suchen Sie eine
passende Nummer, indem Sie die Materialnummer eingeben.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Anlegen Anfrage: Kopfdaten« wird angezeigt.
6. Geben Sie die Submissionsnummer ein.
7. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Anfrage anlegen: Auswahlliste Bestellanforderungen«
wird angezeigt.
8. Markieren Sie die Positionen, die in die Anfrage übernommen werden
wollen.
9. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Anfrage anlegen: Positionsübersicht« wird angezeigt.
10. Wiederholen Sie die Schritte 8 bis 13 aus dem Abschnitt »Anfrage manu-
ell anlegen«.
Das Drucken von Anfragen und die Anfrageüberwachung wird im Abschnitt
5.5, »Bestellungen«, behandelt, da die Vorgehensweise bei allen Einkaufsbe-
legen gleich ist.
5.4 Angebote
Beim Erfassen eines Angebots werden die Daten aus der zugehörigen
Anfrage vom System übernommen. Zusätzlich müssen noch Preise und Kon-
ditionen erfasst werden. Im Preisspiegel sind die Angebote nach Preisen sor-
tiert aufgelistet, so dass diese miteinander verglichen werden können.
Interessante Angebotsdaten können langfristig in einem Einkaufsinfosatz
gespeichert werden. Dazu muss das entsprechende Kennzeichen in der
254
5.4 Angebote 5
Angebotsposition gesetzt werden. Für Angebote, bei denen das Kennzei-
chen »abgesagt« in der Angebotsposition gesetzt wurde, kann ein Absage-
schreiben gedruckt werden.
Der Ablauf beim Pflegen eines Angebots ist in den folgenden Abbildungen
schematisch dargestellt (vgl. Abbildungen 5.15 und 5.16).
255
5 Einkaufsabwicklung
256
5.4 Angebote 5
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | ANFRAGE/ANGEBOT | ANGEBOT |
PFLEGEN auf.
« Das Fenster »Angebot pflegen: Einstieg« wird angezeigt.
2. Geben Sie die Nummer der Anfrage ein.
Die Nummer der gewünschten Anfrage können Sie beispielsweise über die
Submissionsnummer suchen, falls Sie diese in der Anfrage gepflegt haben.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Angebot pflegen: Positionsübersicht« wird angezeigt.
4. Alternative: Sie klicken auf das Symbol und gelangen direkt in das
Fenster »Angebot pflegen: Kopfdaten«. In diesem Fall fahren Sie fort mit
Schritt 5.
5. Rufen Sie KOPF | DETAIL auf.
« Das Fenster »Angebot pflegen: Kopfdaten« wird angezeigt
(vgl. Abb. 5.17).
257
5 Einkaufsabwicklung
258
5.4 Angebote 5
gen, müssen Sie das Feld ABSAGE-KZ markieren. In diesem Fall wird auto-
matisch ein Absageschreiben an den Lieferanten generiert.
9. Zum Speichern des Angebots klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Angebot pflegen: Einstieg« wird angezeigt.
5.4.2 Angebotsvergleich
Im Angebotspreisspiegel werden die Preise sämtlicher selektierter Angebote
(z.B. auf eine bestimmte Ausschreibung bzw. Submission bezogen) vergli-
chen. Darin sind die Angebotspositionen nach Preisen angeordnet aufgelistet,
beginnend mit dem günstigsten Angebot. Für die Anzeige der Vergleichs-
werte sind folgende Arten des Preisspiegels möglich:
• Mittelwertangebot/Minimalwertangebot – Basis ist ein fiktives Angebot
• Prozentbasis – prozentualer Wert in Relation zum Minimal- oder Mittelwert
• Bezugsangebot – Vergleich mit Musterangebot
259
5 Einkaufsabwicklung
260
5.5 Bestellungen 5
5.5 Bestellungen
Die Bestellung ist die formale Aufforderung an einen Lieferanten, bestimmte
Waren oder Dienstleistungen zu den angegebenen Bedingungen bereitzu-
stellen. In der Bestellung wird festgelegt, ob das bereitzustellende Material in
den Lagerbestand aufgenommen wird oder in den Verbrauch geht. Darüber
hinaus dient die Bestellung als Grundlage für den Wareneingang und die
Rechnungsprüfung.
Es gibt drei Formen der externen Bestellung:
• Einmalige Bestellungen
• Langfristige Kontrakte mit anschließenden Abrufbestellungen
• Lieferpläne und Lieferplaneinteilungen
261
5 Einkaufsabwicklung
262
5.5 Bestellungen 5
5.5.1 Rahmenverträge
Ein Rahmenvertrag ist eine längerfristige Vereinbarung mit einem Lieferan-
ten über die Lieferung von Materialien oder Dienstleistungen zu festgelegten
Konditionen. Diese beziehen sich auf einen definierten Zeitraum und eine
definierte Menge bzw. einen definierten Wert. Man unterscheidet Kontrakte
und Lieferpläne.
Kontrakt
Ein Kontrakt ist eine längerfristige Vereinbarung (Rahmenvertrag) mit einem
Lieferanten, die durch einzelne Abrufe (Abrufbestellung oder Lieferplanein-
teilung) erfüllt wird. Angaben über bestimmte Liefertermine oder Liefermen-
gen sind im Kontrakt nicht enthalten. Beim Anlegen des Kontrakts wird nur
der Zielwert (Wertkontrakt) oder die Zielmenge (Mengenkontrakt) innerhalb
der Laufzeit des Vertrags festgelegt.
Im Falle eines konkreten Bedarfs, werden mit Bezug zum Kontrakt Abrufbe-
stellungen erzeugt. Alternativ kann mit Bezug zum Kontrakt ein Lieferplan
generiert werden, für den Lieferplaneinteilungen durch den Bedarfspla-
nungslauf erzeugt werden. Beim Anlegen der Abrufbestellung oder eines
Lieferplans werden die Informationen aus dem Kontrakt übernommen. Ein-
zelne Lieferungen erfolgen aufgrund der Abrufbestellmengen, in denen die
genaue Bestellmenge und der genaue Liefertermin spezifiziert werden. Über
die Abrufdokumentation zu einer Kontraktposition können erfolgte Abrufe
nachvollzogen werden.
Lieferpläne
Es ist auch möglich, so genannte verteilte Kontrakte anzulegen. Dies sind
buchungskreisübergreifende Rahmenverträge. Eine buchungskreisübergrei-
fende Einkaufsorganisation (Referenzeinkaufsorganisation) erstellt einen Rah-
menvertrag, aus dem andere buchungskreisspezifische Einkaufsorganisationen
Abrufbestellungen mit den zentral verhandelten Konditionen vornehmen.
In vielen Unternehmen werden Produktionsmaterialien mit langfristigen
Bedarfen über Langzeitverträge beschafft. Solche längerfristigen Verein-
barungen mit einem Lieferanten über die Lieferung von Materialien mit fest-
gelegten Konditionen werden in der Regel über Lieferpläne beschafft.
Vorteile der Lieferplanabwicklung liegen in der guten Planbarkeit und auto-
matischen Erstellung von Lieferplaneinteilungen durch das Material Res-
source Planning wie im folgendem beschrieben wird.
263
5 Einkaufsabwicklung
264
5.5 Bestellungen 5
duktionsfreigabezeitraum beginnt mit dem heutigen Tagesdatum. Lieferplan-
einteilungen innerhalb dieses Zeitraums gelten als fixiert und verbindlich.
• Der zweite Fixierungszeitraum definiert den Zeitpunkt (gerechnet ab dem
heutigen Datum), an dem der Materialfreigabezeitraum endet. Der Mate-
rialfreigabezeitraum beginnt mit dem Ende des Produktionsfreigabezeit-
raums. Lieferplaneinteilungen innerhalb dieses Zeitraums haben einen
geringeren Verbindlichkeitsgrad.
Lieferplaneinteilungen außerhalb der beiden Fixierungszeiträume fallen in
den Bereich der Planungsvorschau.
Lieferplanarten
Bei Lieferplänen kann mit und ohne Abrufdokumentation gearbeitet wer-
den. Das Arbeiten mit Abrufdokumentation hat den Vorteil, dass Sie sich
jederzeit anzeigen lassen können, welche Einteilungsinformationen Sie an
den Lieferanten übermittelt haben.
Bei Lieferplänen mit Abrufdokumentation werden die aktuellen Einteilungen
dem Lieferanten nicht automatisch übermittelt. Endgültige Einteilungen wer-
den in einem Lieferplanabruf aufgezeichnet. Erst nach Anlage des Lieferplan-
abrufs wird die Übermittlung des Abrufs an den Lieferanten angestoßen. Die
Lieferabrufe informieren den Lieferanten über die endgültige Mengen und
Liefertermine.
Es gibt zwei Arten von Abrufen:
• Lieferabruf
Der Lieferabruf (LAB) informiert den Lieferanten mittelfristig darüber,
welche Mengen eines Materials und zu welchem Termin geliefert werden
soll, z.B. wochen-/tagesgenaue Terminangabe.
• Feinabruf
Der Feinabruf (FAB) informiert den Lieferanten für die nahe Zukunft darü-
ber, welche Mengen eines Materials und zu welchem Termin geliefert
werden soll, z.B. stundengenaue Terminangabe.
Lieferplan anlegen
Lieferpläne können manuell oder über eine Vorlage angelegt werden. Als
Vorlage können Sie Bestellanforderungen, Anfrage/Angebote, Kontrakte
oder andere Lieferpläne verwenden.
Für die manuelle Anlage eines Lieferplans gehen Sie wie folgt vor:
265
5 Einkaufsabwicklung
266
5.5 Bestellungen 5
267
5 Einkaufsabwicklung
Abbildung 5.25 Lieferplan anlegen: Position XX: Zusatzdaten (Copyright SAP AG)
268
5.5 Bestellungen 5
Grundsätzlich sind zwei Abwicklungsmethoden bei der Lieferabruferzeu-
gung zu unterscheiden:
• Automatische Lieferabruferzeugung
d.h. automatische Erzeugung in regelmäßigen Rhythmus
• Manuelle Lieferabruferzeugung
d.h. Erzeugung nur auf Anstoß durch den Einkäufer
2. Geben Sie in dem Feld VERTRAG die relevante Vertragsnummer ein. Bestä-
tigen Sie mit .
« Das Fenster »Lieferplaneinteilungen pflegen: Positionsübersicht« wird
angezeigt (vgl. Abb. 5.28).
269
5 Einkaufsabwicklung
3. Markieren Sie die Position, die Sie einteilen möchten und wählen Sie das
Icon Einteilungen (alternativ: Doppelklick oder Menüleiste POSITION EIN-
TEILUNGEN).
« Das Fenster »Lieferplaneinteilungen pflegen: Einteilungen Position xx«
wird angezeigt (vgl. Abb. 5.29).
270
5.5 Bestellungen 5
6. Sichern Sie Ihre Eingabe mit .
« Das Fenster »Lieferplaneinteilungen pflegen: Einstieg« wird angezeigt.
In der Statusleiste erscheint die Meldung, dass Ihr Lieferplan geändert
wurde (vgl. Abb. 5.30).
Somit haben Sie nun einem bestehenden Lieferplan die entsprechenden Lie-
ferplaneinteilungen hinzugefügt.
Lieferabruf anlegen
Wie schon erwähnt, wird im Lieferabruf der Lieferant längerfristig informiert,
welche Materialien zu welchen Terminen geliefert werden soll.
Für die manuelle Anlage eines Lieferabrufs gehen Sie wie folgt vor:
271
5 Einkaufsabwicklung
272
5.5 Bestellungen 5
Analyse der Nachricht
Eine grüne Ampel zeigt an, dass der Lieferplanabruf zu dieser Position ohne
Fehler generiert werden kann.
Eine rote Ampel zeigt an, dass zu diesen Lieferplanpositionen kein Abruf
erzeugt werden konnte. Hier müssen drei Fehlerkategorien unterschieden
werden:
• Wichtige Fehler aufgrund fehlender oder unvollständiger Daten: Kein
Nachrichtensatz vorhanden, keine Einteilung vorhanden
• Fehlermeldungen, weil aufgrund des Erstellungsprofils kein Abruf erstellt
werden soll
• Es ist kein Nachrichtensatz vorhanden
Mit gelangen Sie zur Einstiegsmaske zurück.
Wenn der Testlauf in Ordnung ist, entfernen Sie das Häkchen Testlauf und
generieren die Lieferabrufe.
Sie haben somit einen Lieferabruf erzeugt.
Optimierte Einkaufsabwicklungen
Automatische Erzeugung von Bestellungen
Die Durchführung der automatischen Erzeugung von Bestellungen empfiehlt
sich, wenn Sie ein sehr gut gepflegtes System haben. Damit ist die Wahr-
scheinlichkeit hoch, dass der Großteil der Banf-Positionen ohne manuelles
Eingreifen in Folgebelege umgesetzt werden kann.
Voraussetzungen hierfür sind:
• Kennzeichnung im Materialstamm AUTOM.BESTELL., das festlegt, dass die
automatische Erzeugung von Bestellungen erlaubt ist.
• Kennzeichnung im Lieferantenstamm, dass automatische Bestellungen
erlaubt sind.
• Die Banf muss bereits zugeordnet sein, um umgesetzt werden zu können.
Wenn es mehrere Bezugsquellen für ein Material gibt, sollten Sie genaue
Kriterien zur Auswahl einer eindeutigen Bezugsquelle im System hinter-
legt haben, z.B. Orderbucheinträge, Regellieferanten und Quotierungen.
Automatische WE-Abrechnung
Die Automatische Wareneingangsabrechnung (ERS = Evaluated Receipt
Settlement) ermöglicht es, den Zahlungsvorgang ohne den Erhalt einer
Rechnung abzurechnen.
Mit dem in der Bestellung eingegebenen Bestellpreis und der beim Waren-
eingang erfassten Liefermenge weiß das System, was für diesen Bestellvor-
gang in Rechnung zu stellen ist. Zahlungsbedingungen und Steuerinforma-
tionen sind ebenfalls aus der Bestellung bekannt. Aufgrund dieser Kenntnisse
273
5 Einkaufsabwicklung
kann das System die entsprechende Rechnung selbst erzeugen und buchen.
Eine Rechnung des Kreditors ist damit überflüssig.
Das Verfahren der Automatischen Wareneingangsabrechnung (ERS) hat fol-
gende Vorteile:
• schnelleres Abschließen eines Bestellvorgangs ist möglich
• Übermittlungsfehler werden vermieden
• Mengen- und Preisabweichungen in der Rechnungsprüfung kommen
nicht vor
Über die automatische Wareneingangsabrechnung wird ein Protokoll geführt,
dessen Ausdruck Sie dem Kreditor als Nachweis der Abrechnung zusenden
können.
Voraussetzungen
• Der Lieferant muss im Kreditorenstamm auf der EinkaufsorgSicht als ERS-
fähig markiert sein, d.h. die Kennzeichen für »automatische WE-Abrech-
nung« und »wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung« müssen ge-
setzt sein.
• Der Wareneingang muss sich auf eine Bestellung/Lieferplan beziehen.
• In der Bestell-/Lieferplanposition müssen die Kennzeichen »automatische
WE-abrechnung« und »wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung«
gesetzt sein.
• In der Bestell-/Lieferplanposition muss ein Steuerkennzeichen gepflegt sein.
• Der Bestellpreis der verwendeten Materialien darf kein Schätzpreis sein.
Ist ein Lieferant als ERS-fähig (Evaluated Receipt Settlement) markiert, wird
beim Anlegen einer Bestellung bei diesem Lieferanten das ERS-Kennzeichen
vorgeschlagen. Das relevante Steuerkennzeichen kann im Einkaufsinfosatz
gepflegt werden. Um dieses bei bestimmten Vorgängen zu verhindern, kön-
nen Sie den Infosatz für das Material und den Lieferanten als nicht ERS-rele-
vant markieren (KZ auf EinkaufsOrgSicht »keine auto WEAbr«). Außerdem
kann das vorgeschlagene ERS-Kennzeichen in einer Bestellposition gelöscht
werden.
274
5.5 Bestellungen 5
Bei der Sonderabwicklung innerhalb der Beschaffung unterscheidet man:
• Interne Beschaffung bei einem anderen Werk (Umlagerungsbestellung)
• Bestellung eines zu fertigenden oder zu veredelnden Materials (Lohnbear-
beitung)
• Lieferung der Ware direkt an den Kunden (Streckenabwicklung)
• Gelieferte Ware bleibt Eigentum des Lieferanten (Konsignation)
Lieferantenkonsignation
Bei einer Konsignation liefert ein Lieferant Material in ein Konsignations-
lager. Die Ware bleibt bis zur Entnahme sein Eigentum. Erst bei diesem
Warenausgang entsteht eine Verbindlichkeit gegenüber dem Lieferanten.
Die Rechnung wird in vereinbarten Perioden beglichen.
Beim Anlegen einer Bestellung ist in diesem Fall der Positionstyp »K« für
Konsignation einzugeben.
Lohnbearbeitung
Bei der Lohnbearbeitungsabwicklung erhält der Lieferant Materialien (Kom-
ponenten), aus denen er das bestellte Endprodukt fertigt.
Bei der Bestellung werden die Komponenten, die an den Lieferanten
geschickt werden, angegeben. Dabei können die Komponenten entweder
manuell erfasst oder automatisch über eine hinterlegte Materialstückliste
eingebunden werden.
In der Bestandsführung werden die Komponenten zunächst aus dem frei
verwendbaren Bestand in den Lieferantenbeistellbestand gebucht. Falls die
R/3-Anwendungskomponente Vertrieb (SD) im Einsatz ist, kann die Beistel-
lung über die Versandabwicklung erfolgen. Dabei können dann auch die
benötigten Versandpapiere erstellt werden. Beim Wareneingang des gefer-
tigten Produkts wird der Verbrauch der beigestellten Komponenten im Sinne
einer retrograden Entnahme gebucht. Die Rechnung des Lieferanten wird
mit Bezug zur Bestellung erfasst. Dabei können Mehr- oder Minderverbräu-
che der Komponenten nachverrechnet werden.
Beim Anlegen einer Bestellung ist in diesem Fall der Positionstyp »L« für
Lohnbearbeitung einzugeben.
Streckengeschäfte
Bei der Streckenabwicklung gibt der Auftragnehmer einen Kundenauftrag an
einen externen Lieferanten weiter, der die Waren direkt an den Kunden sendet.
275
5 Einkaufsabwicklung
276
5.5 Bestellungen 5
Positionstyp
Der Positionstyp legt die Beschaffungsweise eines Materials fest. Er steuert,
ob eine Bestellposition
• eine Materialnummer erfordert
• eine Kontierung verlangt
• lagerhaltig geführt werden soll
• einen Wareneingang und/oder einen Rechnungseingang erfordert
Falls noch keine Folgebelege existieren (z.B. Wareneingang, Rechnung),
kann der Positionstyp bei Einzelbestellungen nachträglich geändert werden.
Danach kann die Position nur gelöscht und mit einem anderen Positionstyp
neu angelegt werden.
Im R/3-System werden im Standard folgende Positionstypen genutzt:
• Normalposition
Wareneingang und Rechnungseingang können erfolgen.
• Konsignationsposition
Materialnummer und Wareneingang erforderlich; keine Kontierung mög-
lich, da ausschließlich lagerhaltig; Rechnungseingang nicht erforderlich,
aufgrund der Konsignationsabrechnung.
• Lohnbearbeitungsposition
Materialnummer kann genutzt werden, Wareneingang kann erfolgen,
Rechnungseingang erforderlich.
• Streckenposition
Kontierung erforderlich, Wareneingang und Rechnungseingang können
erfolgen.
• Textposition
Wird nicht bestellt, enthält nur zusätzliche Hinweise oder Instruktionen
(z.B. Anforderung eines Ursprungszeugnisses).
• Umlagerungsposition
Materialnummer erforderlich, Wareneingang erforderlich, Rechnungsein-
gang entfällt.
• Dienstleistungsposition
Keine Materialnummer möglich, Kontierung erforderlich.
• Limitposition
Bestellbelegart für Rahmenbestellung (im Standard FO) sowie Rechnungs-
eingang erforderlich; Wareneingang und Kontierung können genutzt
werden.
Kontierungstyp
Für jede Position des Einkaufsbelegs wird festgelegt, ob sie für das Lager oder
für den Verbrauch beschafft wird. In einem Einkaufsbeleg können sowohl kon-
tierte als auch nicht kontierte Positionen vorkommen. Handelt es sich um Ver-
277
5 Einkaufsabwicklung
278
5.5 Bestellungen 5
Texte
Konditionen
Statistik
Lieferanten-
anschrift
Freigabe-
Position strategie
Position Detail
Texte
Statistik
Einteilungen
Bestätigungen
Kontierungen
Komponenten
Konditionen
Leistungen
Weitere
Funktionen
Anliefer-
adresse
Import
Zusatzdaten
279
5 Einkaufsabwicklung
280
5.5 Bestellungen 5
im Register LIEFERUNG/RECHN erfasst. Informationen über bestellte, gelie-
ferte, abgerechnete und angezahlte Mengen und Werte zu der Bestellung
werden im Register STATUS ANGEZEIGT.
3. Klicken Sie auf das Symbol -POSITIONSÜBERSICHT, falls diese noch nicht
geöffnet ist.
« Der Bereich der Positionsübersicht zur Bestellung wird geöffnet
(vgl. Abb. 5.36).
281
5 Einkaufsabwicklung
8. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien ein und klicken Sie auf
das Symbol .
« Im Fensterbereich »Belegübersicht« wird das Suchergebnis angezeigt
(vgl. Abb. 5.37).
Über die Definition von Anzeigevarianten können Sie die angezeigten
Daten des Suchergebnisses erweitern oder einschränken.
Abbildung 5.37 Bestellung anlegen: Belegübersicht Suchergebnis Banf (Copyright SAP AG)
9. Klicken auf das Symbol , um eine vorher markierte Position in die Be-
stellung zu übernehmen. Alternativ können Sie den markierten Eintrag
mit der rechten Maustaste auf das Symbol ziehen.
10. Klicken Sie auf die Drucktaste BELEGÜBERSICHT AUS.
« Der Fensterbereich »Belegübersicht« wird geschlossen.
11. Markieren Sie eine Position in der Positionsübersicht.
12. Klicken Sie auf das Symbol -POSITIONSDETAIL.
« Der Bereich der Positionsdetaildaten einer Bestellposition wird geöff-
net (vgl. Abb. 5.38).
Hier können weitere Daten zur Bestellposition erfasst werden. Wenn Sie
vom Lieferanten eine Auftragsbestätigung wünschen und diese vom Sys-
tem überwacht werden soll, müssen Sie im Register BESTÄTIGUNGEN die
Felder BESTÄTSTEU und BESTÄTPFL. ausfüllen. Falls eine Rechnungsprüfung
– bezogen auf jeden Wareneingang zu dieser Bestellung – durchgeführt
werden soll, ist im Register RECHNUNG das Feld WE-BEZ.RP zu markieren.
Falls die Bestellposition kostenlos geliefert werden soll, darf das Kennzei-
chen »RechnEingang« nicht gesetzt werden. Das System setzt den Preis
der Bestellposition dann auf null. Im Register ANLIEFERADRESSE kann eine
abweichende Anlieferungsadresse für diese Bestellposition angegeben
werden.
282
5.5 Bestellungen 5
13. Rufen Sie das Positionsregister KONDITIONEN auf.
« Das Register KONDITIONEN der ausgewählten Bestellposition wird
angezeigt (vgl. Abb. 5.38).
Hier können Zu- und Abschläge zu dieser Position erfasst werden. An-
hand der einzelnen Konditionen ermittelt das System den Effektivpreis
für das Material.
14. Zum Sichern der Bestellung klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Bestellung anlegen« wird angezeigt und es kann direkt
eine neue Bestellung erfasst werden.
Klicken Sie vor dem Speichern auf das Symbol , um sich sämtliche Sys-
temmeldungen zur erfassten Bestellung anzuzeigen. Die Bestellung kann
erst gespeichert werden, wenn keine Fehlermeldungen vorhanden sind.
Können die Fehler, wie zum Beispiel fehlende Stammdaten nicht direkt
behoben werden, ist es möglich über die Drucktaste MERKEN die erfass-
ten Daten zu merken. Dadurch kann die erneute Dateneingabe vermei-
den werden. Nach der Fehlerbeseitigung wird die gemerkte Bestellung
wieder aufgerufen und endgültig gespeichert.
283
5 Einkaufsabwicklung
284
5.5 Bestellungen 5
285
5 Einkaufsabwicklung
Auftragsbestätigung erfassen
Um eine Auftragsbestätigung zu erfassen, die zu einer Bestellung vorliegt,
gehen Sie wie folgt vor:
286
5.5 Bestellungen 5
3. Geben Sie die gewünschte Bestellnummer ein und klicken Sie auf die
Drucktaste ANDERE BESTELLUNG.
« Das Fenster »Bestellung ... angelegt von ...« für die ausgewählte
Bestellung wird angezeigt.
4. Sofern die Postionsdetaildaten nicht bereits sichtbar sind, klicken Sie auf
das Symbol -POSITIONSDETAIL und dort auf das Register BESTÄTIGUNGEN.
« Der Bereich der Positionsdetaildaten einer Bestellposition wird geöffnet
(vgl. 5.42).
287
5 Einkaufsabwicklung
Der gesamte Freigabeprozess lässt sich in den SAP Business Workflow des
R/3-Systems integrieren. Dabei wird dem für die Freigabe zuständigen Mit-
arbeiter eine Nachricht über die freizugebenden Bestellungen in den Postein-
gang seines R/3-Systems gestellt. Aus diesem Nachrichtentext kann er un-
mittelbar in die Bearbeitungsfunktion verzweigen.
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | BESTELLUNG | FREIGEBEN | SAMMEL-
FREIGABE auf.
« Das Fenster »Einkaufsbelege Freigeben « wird angezeigt
(vgl. Abb. 5.43 (A)).
2. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien ein.
Nur wenn das Kontrollkästchen LISTE MIT POSITIONEN markiert ist, werden
in der Liste sofort auch detaillierte Daten der einzelnen Bestellpositionen
angezeigt.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Es wird die Liste der Bestellungen angezeigt, die gemäß Ihren Vorga-
ben freizugeben sind (vgl. Abb. 5.43 (B)).
4. Markieren Sie die Bestellung, die Sie freigeben wollen, und klicken Sie auf
die Drucktaste FREIGEBEN.
« Der geänderte Freigabezustand der markierten Bestellung wird in der
Liste angezeigt.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die freigegebenen Bestellungen werden gesichert. Das Fenster »Frei-
geben Einkaufsbelege« wird angezeigt.
288
5.5 Bestellungen 5
Abbildung 5.43 (B) Einkaufsbelege freigeben: Einstieg und Listausgabe (Copyright SAP AG)
289
5 Einkaufsabwicklung
• Bestellwertanalyse
Die Bestellwertanalyse zeigt Bestellwerte, bezogen auf eine Einkaufsorga-
nisation, Einkäufergruppe oder einen Lieferanten, an. Die Angabe der
Währung, in der die Analyse durchgeführt werden soll, ist dabei obligato-
risch. Sie erreichen dieses Fenster über das Knoten »Einkauf«, indem Sie
BESTELLUNG | AUSWERTUNGEN | BESTELLWERTANALYSE wählen.
• Überwachen der Auftragsbestätigung
In dieser Liste werden alle Bestellungen aufgelistet, zu denen zum Stichtag
noch keine Auftragsbestätigung eingegangen ist, für die jedoch die Bestä-
tigungspflicht aktiviert wurde. Sie erreichen diesen Befehl im Knoten »Ein-
kauf« über den Menüpfad BESTELLUNG | AUSWERTUNGEN | ÜBERW. BESTÄ-
TIGUNGEN.
• Bestellungen zum Material
Über diese Liste können alle Bestellungen und auch andere Einkaufsbe-
lege zu einem oder mehreren Materialien angezeigt werden (vgl. Abb.
5.45). Die Auswahl kann beispielsweise auf Bestellungen eingeschränkt
werden, bei denen noch kein Wareneingang oder noch kein Rechnungs-
eingang erfolgt ist. Sie erreichen diesen Befehl im Knoten »Einkauf« über
den Menüpfad BESTELLUNG | LISTANZEIGEN | ZUM MATERIAL. Mit dem Symbol
können Sie aus der Listanzeige in die Bestellentwicklung (siehe unten)
der markierten Bestellposition verzweigen.
• Bestellentwicklung
Eine Darstellung der Bestellentwicklung enthält Angaben über bisher ein-
gegangene Rechnungen oder erfolgte Lieferungen zu einer bestimmten
Bestellposition. Die Bestellentwicklung für eine bestimmte Bestellung
kann beispielsweise aus dem Knoten »Einkauf« über BESTELLUNG | ANZEI-
GEN angezeigt werden. Dort müssen Sie den Fensterbereich Positionsde-
taildaten öffnen. Zur ausgewählten Position finden Sie im Register BESTELL-
ENTWICKLUNG die Bestellentwicklung (vgl. Abb. 5.46).
290
5.5 Bestellungen 5
Belege ausgeben
Für jeden Einkaufsbeleg, der im System gespeichert wird, wird ein Ausgabebeleg
erzeugt; dieser wird als Nachricht bezeichnet. Nachrichten werden in eine Nach-
richtenwarteschlange gestellt und können von dort zur Ausgabe auf einem Dru-
cker, auf Telefax usw. manuell oder automatisch freigegeben werden.
Im Rahmen der Nachrichtenfindung können Sie festlegen, wie und wann die
Belegausgabe für einzelne Einkaufsbelege oder Lieferanten erfolgen soll. Die
Nachrichtenfindung wird standardmäßig nach folgenden Kriterien festgelegt:
• Art der Nachricht (Neuausgabe, Mahnung, Auftragsbestätigung)
• Einkaufsbelegart (Anfrage, Bestellung, Rahmenvertrag)
• Einkaufsorganisation
• Lieferant
Die Bedingungen (Konditionen) für die Nachrichtenfindung bei Bestellungen
werden beispielsweise im Knoten »Einkauf« über STAMMDATEN | NACHRICH-
TEN | BESTELLUNG | ANLEGEN gepflegt. Falls hier keine Einträge vorhanden sind,
werden keine Nachrichten erzeugt, das heißt, es können keine Bestellungen
ausgegeben werden.
Bestellungen drucken
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | BESTELLUNG | NACHRICHTEN |
NACHRICHTEN AUSGEBEN auf.
« Das Fenster »Nachrichtenausgabe« wird angezeigt (vgl. Abb. 5.47 (A)).
291
5 Einkaufsabwicklung
292
5.5 Bestellungen 5
293
5 Einkaufsabwicklung
Auftragsbestätigungen überwachen
Auftragsbestätigungen für Bestellungen und Mahnungen für fehlende
Bestätigungen werden nach dem gleichen Verfahren erzeugt wie Mahnun-
gen und Erinnerungen.
Rufen Sie dazu im Fenster »SAP Easy Access« über den Knoten »Einkauf«
BESTELLUNG | NACHRICHTEN | ÜBERW. AUFTRAGSBESTÄTIGUNG auf.
5.6 Dienstleistungsabwicklung
Die Dienstleistungsabwicklung im Einkauf ermöglicht die Beschaffung
umfangreicher Dienstleistungen mit anschließender Überwachung der Leis-
tungserbringung und -abrechnung im System. Der Ablauf gliedert sich in die
Schritte:
• Bestellerfassung
• Leistungserfassung
• Rechnungsprüfung
5.6.1 Dienstleistungsbestellung
Für die Dienstleistungsbestellung wird der Positionstyp »D« verwendet. Die
aufgenommenen Leistungen können über eine Leistungsgliederung für die
Bestellung, spätere Leistungserfassung und Rechnungsprüfung strukturiert
werden. In der Bestellung kann
• ohne eine Gliederung der Leistungspositionen gearbeitet werden
• ein Standardleistungsverzeichnis verwendet werden
• eine Gliederung für die einzelnen Leistungspositionen manuell erfasst
werden
294
5.6 Dienstleistungsabwicklung 5
Neben dem Lieferanten müssen im Register ORGDATEN der Kopfdaten die
zuständige Einkaufsorganisation sowie die Einkäufergruppe und der
Buchungskreis erfasst werden. Über das Register LIEFERUNG/RECHN kön-
nen Sie Zahlungsbedingungen, Währungs- und Lieferdaten pflegen, die
für alle Dienstleistungspositionen gelten. Konditionen, die für die gesamte
Bestellung gelten sollen, werden im Register LIEFERUNG/RECHN erfasst.
3. Erfassen Sie in der Positionsübersicht die notwendigen Leistungsdaten.
Geben Sie in der Spalte »Positionstyp« »D« ein und in der Spalte »Kon-
tierungstyp« ein »K«. Die Spalte »Material« bleibt leer. In der Spalte
»Kurztext« können Sie eine allgemeine Beschreibung der zu beziehen-
den Leistung ein. Als Bestellmenge geben Sie beispielsweise »1 LE« (eine
Leistungseinheit) ein. Ferner sind die Felder WERK, LIEFERDATUM und WA-
RENGRUPPE zu füllen.
4. Klicken Sie auf das Symbol -POSITIONSDETAIL.
« Der Bereich der Positionsdetaildaten einer Bestellposition wird geöffnet.
5. Rufen Sie das Positionsregister LEISTUNGEN auf.
« Das Register LEISTUNGEN der ausgewählten Bestellposition wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 5.48).
In diesem Fenster können Sie entscheiden, ob Sie für Ihre Dienstleistung
eine Gliederung anlegen wollen oder ob alle Leistungspositionen auf
einer Ebene zugeordnet werden sollen.
6. Klicken Sie auf das Symbol , um im Leistungsvollbild eine Gliederung
anzulegen.
« Das Fenster »Leistungsgliederung: LV zur Bestellposition ... pflegen«
wird angezeigt.
Falls Sie bereits Leistungspositionen erfasst haben, kann sich ein Fenster
öffnen und Sie werden nach der Kontierung gefragt.
7. Klicken Sie auf das Symbol .
« Es wird in der linken Fensterhälfte die Leistungsgliederung eingeblen-
det (vgl. Abb. 5.50).
8. Klicken Sie auf das Symbol , um Ihrer Gliederung neue Untergruppen
hinzuzufügen.
« Das Fenster »Gliederungsstufe pflegen« wird angezeigt (vgl. Abb. 5.49).
Geben Sie eine Gliederungsstufe und einen Text für die Gliederungsposi-
tion ein. Eine Gliederung kann bis zu 4 Gliederungsstufen enthalten.
9. Klicken Sie auf das Symbol .
« Im Fensterbereich der Leistungsgliederung wird die neue Gliede-
rungsstufe hinzugefügt.
10. Markieren Sie eine Gliederungsposition, zu der Sie Leistungen erfassen
wollen.
« In der rechten Bildschirmhälfte wechselt das Fenster auf den Daten-
bereich der Leistungen zu dieser Gliederungsposition (vgl. Abb. 5.50).
295
5 Einkaufsabwicklung
Geben Sie in der Spalte »Leistungsnr.« die Nummer eines bereits defi-
nierten Leistungsstammsatzes ein, und pflegen Sie die Spalten »Menge«
und gegebenenfalls »Preis«. Sie können auch Positionen ohne Leis-
tungsstamm erfassen. Hierzu pflegen Sie die Spalten »Kurztext«,
»Menge«, »ME (Mengeneinheit)« und »Preis«.
11. Geben Sie die gewünschten Daten ein, und klicken Sie auf das Symbol .
« Für jede Position wird das Fenster »Kontierung der Leistung in Zeile
...« angezeigt.
Geben Sie das zu bebuchende Aufwandskonto und eine Kostenstelle ein.
12. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Leistungsgliederung: LV zur Bestellposition ... pflegen«
wird angezeigt.
13. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Normalbestellung ... angelegt von ...« wird angezeigt
(vgl. Abb.5.48).
296
5.6 Dienstleistungsabwicklung 5
Abbildung 5.50 Leistungsgliederung: LV zur Bestellposition ... pflegen (Copyright SAP AG)
5.6.2 Leistungserfassung
Im Rahmen der Leistungserfassung werden die erbrachten Leistungen zu einer
Dienstleistungsbestellung erfasst. Die Integration einer internen (Arbeitszeit-
blatt, CATS) oder externen Arbeitszeiterfassung (Schnittstelle zum Datenim-
port) ist möglich. Die Leistungserfassung gliedert sich in die Schritte:
• Pflege des Leistungserfassungsblatts
• Abnahme der Leistung
297
5 Einkaufsabwicklung
298
5.6 Dienstleistungsabwicklung 5
5.6.3 Rechnungsprüfung
Die Rechnungsprüfung erfolgt entweder zur Bestellung oder zum Leistungs-
erfassungsblatt. Der Ablauf ist mit dem im Kapitel 7 »Rechnungsprüfung
und Materialbewertung«, beschriebenen Ablauf identisch.
299
5 Einkaufsabwicklung
300
5.7 Nachträgliche Abrechnung 5
Um sich über den aktuellen Status einer laufenden Absprache zu informie-
ren, gehen Sie wie folgt vor:
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | STAMMDATEN | NACHTR.
ABRECHNUNG | LIEFABSPRACHEN | LISTANZEIGEN | LIEFABSPRACHEN auf.
« Das Fenster »Auflistung Lieferantenabsprachen Einkauf« wird angezeigt.
2. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien ein.
Sie können einzelne Absprachen auswählen oder beispielsweise alle Ab-
sprachen zu einer Einkaufsorganisation und Einkäufergruppe anzeigen
lassen. Des Weiteren kann nach dem Status der Abfrage und dem Um-
satzabgleich selektiert werden.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Liste Absprachen Einkauf (Erstellt am ...)« wird angezeigt
(vgl. Abb. 5.54).
301
5 Einkaufsabwicklung
Lösung
Für die bedruckten Folien werden Materialstammsätze angelegt, die der
Warengruppe »Folien« zugeordnet sind.
Es wird ein Mengenkontrakt für den Lieferanten »A« angelegt. In diesem
Kontrakt wird in der Kontraktposition kein Material eingegeben, sondern es
302
5.8 Praxisfall: Streckenkontrakt mit mehreren Materialien 5
wird der Positionstyp »M – Material unbekannt« verwendet. Darüber hinaus
sind außer der Zielmenge ein Kurztext und die Warengruppe »Folie« in der
Position zu erfassen. In den Partnerrollen zum Kontrakt ist in der Rolle »BA –
Bestelladresse« der Lieferant »B« einzugeben.
Wenn Sie nun eine Bestellung mit Bezug auf diesen Kontrakt anlegen, müs-
sen Sie zunächst eine Materialnummer eingeben, da im Kontrakt kein Mate-
rial angegeben ist. Dieses Material muss der Warengruppe »Folie« zugeord-
net sein. Als Bestelladresse für die Bestellung wird aus dem Kontrakt die
Anschrift des Lieferanten »B« ermittelt. Das heißt, für den Bestelldruck wird
diese Adresse verwendet.
303
5 Einkaufsabwicklung
304
5.9 Fragen 5
5.9 Fragen
1. Welches sind die wichtigsten Aufgaben der Komponente Einkauf? Welche
der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Externe Beschaffung von Materialien bzw. Dienstleistungen
b) Ermittlung möglicher Bezugsquellen
c) Einflussnahme auf Preisgestaltung
d) Reaktion auf Änderungswünsche bei Bestellanforderungen
e) Optimierung der Lagerwirtschaft
f) Auslösung von Bestellungen, Überwachung der Warenlieferungen
g) Verkauf von Waren und Dienstleistungen
h) Einflussnahme auf die Qualität des zu beschaffenden Materials
2. Welche Informationen stehen im Rahmen der Bestellüberwachung zur
Verfügung? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Terminüberwachungen des gesamten Bestellbestands nach Lieferanten
b) Termintreue des Lieferanten
c) Gesamtbestellwerte pro Einkaufsorganisation
d) Bestandswerte pro Lager
e) Bestellwertanalysen, Listanzeigen
f) Auftragseingang
3. Welche Faktoren sind für die Freigabe von Bestellanforderungen rele-
vant? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Freigabeklasse
b) Freigabebedingungen
c) Freigabestrategie
d) Freigabekennzeichen
4. Welche Punkte sind beim Anlegen einer Anfrage zu berücksichtigen?
Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Eine Aufstellung der entsprechenden Lieferanten muss vorliegen.
b) Informationen über die wichtigen Angebotsfristen (z.B. Frist der Ange-
botsabgabe) müssen vorliegen.
c) Informationen über Preise müssen vorliegen.
d) Wird im Unternehmen mit externer Nummernvergabe gearbeitet,
dann wird eine Anfragenummer benötigt, die innerhalb des zulässigen
Nummernbereichs liegt.
e) Es empfiehlt sich, für die Anfrage eine Submissionsnummer zu vergeben.
5. Welche Formen der externen Bestellung kann man unterscheiden? Wel-
che der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Einmalige Bestellungen
b) Kurzfristige Rahmenverträge
c) Langfristige Kontrakte mit anschließenden Abrufbestellungen
d) Lieferpläne und Lieferplaneinteilungen
305
5 Einkaufsabwicklung
306
5.10 Lösungen 5
5.10 Lösungen
1. Welches sind die wichtigsten Aufgaben der Komponente Einkauf?
a) Richtig Externe Beschaffung von Materialien bzw. Dienstleistungen
b) Richtig Ermittlung möglicher Bezugsquellen
c) Richtig Einflussnahme auf Preisgestaltung
d) Richtig Reaktion auf Änderungswünsche bei Bestellanforderungen
e) Falsch Optimierung der Lagerwirtschaft
f) Richtig Auslösung von Bestellungen, Überwachung der Warenliefe-
rungen
g) Falsch Verkauf von Waren und Dienstleistungen
h) Richtig Einflussnahme auf die Qualität des zu beschaffenden Materials
2. Welche Informationen stehen im Rahmen der Bestellüberwachung zur
Verfügung?
a) Richtig Terminüberwachungen des gesamten Bestellbestands nach
Lieferanten
b) Richtig Termintreue des Lieferanten
c) Richtig Gesamtbestellwerte pro Einkaufsorganisation
d) Falsch Bestandswerte pro Lager
e) Richtig Bestellwertanalysen, Listanzeigen
f) Falsch Auftragseingang
3. Welche Faktoren sind für die Freigabe von Bestellanforderungen rele-
vant?
a) Falsch Freigabeklasse
b) Richtig Freigabebedingungen
c) Richtig Freigabestrategie
d) Richtig Freigabekennzeichen
4. Welche Punkte sind beim Anlegen einer Anfrage zu berücksichtigen?
a) Richtig Eine Aufstellung der entsprechenden Lieferanten muss vorlie-
gen.
b) Richtig Informationen über die wichtigen Angebotsfristen (z.B. Frist
der Angebotsabgabe) müssen vorliegen.
c) Falsch Informationen über Preise müssen vorliegen.
d) Richtig Wird im Unternehmen mit externer Nummernvergabe gear-
beitet, dann wird eine Anfragenummer benötigt, die innerhalb des zu-
lässigen Nummernbereichs liegt.
e) Richtig Es empfiehlt sich, für die Anfrage eine Submissionsnummer zu
vergeben.
5. Welche Formen der externen Bestellung kann man unterscheiden?
a) Richtig Einmalige Bestellungen
b) Falsch Kurzfristige Rahmenverträge
c) Richtig Langfristige Kontrakte mit anschließenden Abrufbestellungen
d) Richtig Lieferpläne und Lieferplaneinteilungen
307
5 Einkaufsabwicklung
308
Kapitel 6
Bestandsführung
6.1 Anforderungen an die Bestandsführung 312
6.1.1 Bestandsarten 313
6.1.2 Prinzipien der Materialbereitstellung 314
6.2 Warenbewegungen 316
6.2.1 Wareneingänge 317
6.2.2 Warenausgänge 328
6.2.3 Umbuchungen/Umlagerungen 336
6.2.4 Rücklieferungen an Lieferanten 337
6.3 Besondere Vorgänge innerhalb der Bestandsführung 341
6.3.1 Umlagerungsbestellung 341
6.3.2 Lohnbearbeitung 344
6.4 Inventur 347
6.5 Auswertungen und Listanzeigen der Bestandsführung 353
6.6 Praxisfall: Kontierte Bestellungen 357
6.7 Praxisfall: Warenbewegung aus
»Eigenfertigung« ohne PP 359
6.8 Beispiel Customizing 359
6.9 Fragen 362
6.10 Lösungen 365
6
Bestandsführung
Die Teilkomponente Bestandsführung innerhalb der Anwendungskompo-
nente Materialwirtschaft (MM) hat folgende Aufgaben:
• Erfassung aller Materialbewegungen in Wareneingang, Qualitätskontrolle
und Lager
• Mengen- und wertmäßige Führung der Materialbestände
• Erstellung von Belegen, als Grundlage für die Mengen- und Wertfortschrei-
bung und gleichzeitig als Nachweis für die erfolgten Warenbewegungen
• Unterstützung der Inventur
Wenn diese Aufgaben erfüllt werden, sind die Voraussetzungen gegeben,
die Bestandsführung im Sinne einer vorausschauenden Disposition zu erwei-
tern, und zwar durch:
• Anpassung des verfügbaren Bestands anhand der aktuellen Bedarfs- und
Bestandssituation und wenn nötig, durch Generierung von Planvormer-
kungen für das Material
• Fortschreiben der statistischen Daten über die Verbrauchsentwicklung als
Ausgangsbasis für statistische Bedarfsvorhersageverfahren
Bei jeder Materialbewegung wird eine Fortschreibung der Sachkonten der
Finanzbuchhaltung über eine automatische Kontenfindung ausgelöst, und es
erfolgt für die entsprechenden Kostenträger (Kostenstelle, Auftrag etc.) eine
Kontierung für die Kostenrechnung.
Das Bestandsführungssystem gibt Auskunft über Materialbewegungen und
Bestände, und zwar im Einzelnen über:
• Materialbelege und Bestandsübersichten zu einem Material
• Informationen zur Bedarfs- und Bestandssituation
• Werksverfügbarkeit eines Materials
• Sonderbestände eines Materials
Jedes Material, das bestandsgeführt ist, wird durch einen Materialstammsatz
definiert und anhand einer Materialnummer identifiziert. Die Informationen
über die Materialien sind auf folgenden Ebenen organisiert:
• Allgemeine Daten: Diese Ebene enthält Daten, die für jede Firma, jedes
Werk und jedes Lager in gleichem Maße gelten (z.B. die Materialbezeich-
nung oder die Materialart).
• Werksdaten: Diese Ebene enthält werkspezifische Daten wie z.B. die Werks-
bestände.
311
6 Bestandsführung
312
6.1 Anforderungen an die Bestandsführung 6
6.1.1 Bestandsarten
Bei der Bestandsführung wird zwischen Lager- und Dispositionsbeständen
unterschieden. Zu den Lagerbestandsarten im R/3-System gehören:
• Frei verwendbarer Lagerbestand
Beim frei verwendbaren Lagerbestand handelt es sich um den tatsächlich
vorhandenen, freien Bestand.
• Sperrbestand
Der Sperrbestand ist nicht frei verwendbar, kann aber in den frei verwend-
baren Lagerbestand oder den Qualitätsprüfbestand umgebucht werden.
In den Sperrbestand wird beispielsweise dann gebucht, wenn die weitere
Behandlung des Materials beim Wareneingang noch unklar ist.
• Qualitätsprüfbestand
Der Qualitätsprüfbestand ist der Bestand an Materialien, der für die Qua-
litätsprüfung vorgesehen ist. Dieser Bestand ist ebenfalls nicht frei ver-
wendbar. Nach erfolgter Prüfung kann jedoch eine Umbuchung in den
frei verwendbaren Lagerbestand vorgenommen werden. Falls das Quali-
tätsmanagementsystem eingesetzt wird, kann eine Umbuchung nur im
Rahmen der Prüfabwicklung erfolgen.
Zu den dispositiven Bestandsarten zählen:
• Bestellbestand
Der Bestellbestand umfasst geplante Zugänge eines Materials aufgrund
von Bestellungen.
• Reservierungsbestand
Der Reservierungsbestand umfasst geplante Abgänge eines Materials für
die Produktion und für Kundenaufträge.
• Sicherheitsbestand
Der Sicherheitsbestand ist ein Materialvorrat, der nicht für die laufende
Produktion zur Verfügung steht, sondern zum Ausgleich von Bedarfs- und
Bestandsabweichungen dient.
• Meldebestand
Der Meldebestand setzt sich aus dem Sicherheitsbestand und dem Ver-
brauch während der Dauer der Beschaffungszeit zusammen. Beim Errei-
chen des Meldebestands wird eine Bestellung ausgelöst.
• Höchstbestand
Der Höchstbestand ist die maximal verfügbare Menge eines Materials.
Außer den üblichen Materialbeständen gibt es Bestände, die aufgrund der
Besitzverhältnisse oder aufgrund des Ortes, an dem sie sich befinden, geson-
dert geführt werden müssen. Beispiele für diese Sonderbestände sind:
• Firmeneigene Bestände, die sich beim Kunden oder Lieferanten befinden
• Bestände von Kunden oder Lieferanten, die im eigenen Unternehmen lagern
313
6 Bestandsführung
314
6.1 Anforderungen an die Bestandsführung 6
Einzelbedarfs und der Bereitstellung aufgrund eines periodenbezogenen
Gesamtbedarfs unterschieden werden. Daraus lassen sich drei Prinzipien der
Materialbereitstellung ableiten, die in der Praxis auch nebeneinander ange-
wendet werden:
• Vorratshaltung
• Einzelbeschaffung
• Fertigungssynchrone Beschaffung
Vorratshaltung
Materialien werden im eigenen Betrieb »auf Abruf« gehalten und stehen bei
einem auftretenden Bedarf sofort oder in kurzer Zeit zur Verfügung. Die
Materialbeschaffung wird (kurzfristig) unabhängig von Auftragseingang und
Fertigungsablauf durchgeführt. Der Bezug größerer Mengen stellt jedoch
höhere Anforderungen an die Materialbedarfsplanung und Bestandsüber-
wachung. Die Vorteile einer Vorratshaltung sind:
• Verbesserung der Marktposition aufgrund großer Abgabemengen, was
die Chance einer aktiven Preispolitik eröffnet
• Ausnutzen von Preisvorteilen durch Bezug großer Mengen
• Sicherung eines kontinuierlichen Fertigungsprozesses für eine begrenzte
Zeitspanne
Die Nachteile einer Vorratshaltung sind:
• Hohes Lagerrisiko
• Hohe Lager- und Zinskosten
• Hohe Kapitalbindung
Einzelbeschaffung
Bei der Einzelbeschaffung wird das Material erst dann bereitgestellt, wenn
ein spezifischer, mit einem Auftrag verbundener Bedarf vorliegt (die Einzel-
beschaffung wird deshalb besonders bei auftragsbezogener Einzel- und
Kleinserienfertigung angewendet).
Die Vorteile der Einzelbeschaffung sind:
• Kein Lagerrisiko
• Kaum Liquidität gebunden
• Zins- und Lagerkosten unerheblich
Die Nachteile der Einzelbeschaffung sind:
• Komplexere Terminierung, da sich durch verspätete Lieferung oder Nicht-
lieferung von Material bzw. durch die Lieferung qualitativer oder quanti-
tativer Fehlmengen Risiken ergeben.
• Höhere Bestellkosten je Bezugseinheit gegenüber anderen Beschaffungs-
arten.
315
6 Bestandsführung
Fertigungssynchrone Beschaffung
Die fertigungssynchrone Beschaffung ist eine Kombination aus den beiden
vorgenannten Prinzipien, die bei der Großserien- und Massenfertigung zum
Einsatz kommt. Dort ist die Fertigung nach dem Fließprinzip die Regel, und
es kann aufgrund der genauen Planung des räumlichen und zeitlichen
Fertigungsablaufs mit der Bestimmung der Ausbringungsmenge auch der
Materialeinsatz genau vorherbestimmt werden. Problematisch ist die Syn-
chronisation von Liefer- und Verbrauchsrhythmus, da nur noch Sicherheits-
bestände zum Ausgleich unvorhergesehener Ereignisse gelagert werden. Die
höheren Bestellkosten, die durch den Bezug kleinerer Mengen entstehen,
können durch eine entsprechende Ausgestaltung von Lieferverträgen ver-
mieden werden (Überwälzung der Beschaffungsaufgaben auf den Lieferan-
ten). Dieses Verfahren ist nur dann vorteilhaft, wenn auch der Lieferant als
Folge einer gesicherten Abnahme mit kostengünstigeren Fertigungslosen
Kosteneinsparungen erzielt.
6.2 Warenbewegungen
Bei der Erfassung von Materialbewegungen werden Material- und Buchhal-
tungsbelege als Nachweis für jede Bewegung erstellt.
Der Materialbeleg beschreibt die Warenbewegung aus Lagersicht und dient
als Nachweis der mengenmäßigen Veränderung durch eine oder mehrere
Bewegungen sowie als Informationsquelle für nachgelagerte Anwendungen.
Alle Positionen des Materialbelegs beziehen sich auf dieselbe Periode und
denselben Kontenplan. Sie können sich aber auf verschiedene Buchungs-
kreise beziehen.
Der Buchhaltungsbeleg beschreibt die Warenbewegung aus Buchhaltungs-
sicht. Ein Buchhaltungsbeleg bezieht sich immer auf einen Buchungskreis. Er
beschreibt die Fortschreibung der Sachkonten der Finanzbuchhaltung und
repräsentiert die wertmäßige Veränderung bei einer Warenbewegung.
Die einzelnen Materialbewegungen werden anhand eines Schlüssels unter-
schieden. Diesen nennt man Bewegungsart. Die Bewegungsart hat Steue-
rungsfunktionen für die Fortschreibung der Mengenfelder, der Bestands- und
Verbrauchskonten und für den Bildaufbau zur Belegerfassung. Beispiele für
Bewegungsarten im Standardsystem sind:
• Wareneingang zur Bestellung (101)
• Rücklieferung an Lieferanten (122)
• Retoure zur Bestellung (161)
• Warenausgang für Kostenstelle (201)
• Umbuchung Werk an Werk (301)
• Umbuchung Lagerort an Lagerort (311)
• Zugang ohne Bestellung (501)
316
6.2 Warenbewegungen 6
• Umbuchung an Lohnbearbeitungs-Beistellbestand (541)
• Entnahme für Verschrottung (551)
• Bestandsaufnahme (561)
• Warenausgang zur Lieferung (601)
6.2.1 Wareneingänge
Die Wareneingangsstelle nimmt die gelieferten Waren an oder lehnt sie bei
unplanmäßigen Lieferungen ab. Die auf dem Lieferschein aufgeführten
Waren und Mengen werden mit den gelieferten Waren und Mengen vergli-
chen. In der Regel ist auf dem Lieferschein die Bestellnummer aufgeführt. Ist
dies nicht der Fall, so kann sie im System mithilfe der Material- und/oder
Lieferantennummer gesucht werden.
Der Wareneingang sollte immer mit Bezug zu einer Bestellung erfasst wer-
den. Dabei schlägt das System die Daten aus der Bestellung vor. Über- oder
Unterlieferungen können auf diese Weise sofort erkannt werden. Falls keine
Bestellung im System vorhanden ist, wird bei entsprechenden Einstellungen
im Customizing automatisch eine Bestellung zum Wareneingang angelegt.
Dabei werden die Daten aus dem Einkaufsinfosatz über Material und Liefe-
rant verwendet. Auf diese Bestellung kann man sich dann bei einer späteren
317
6 Bestandsführung
318
6.2 Warenbewegungen 6
Offene Bestellmengen
Bei einem Wareneingang (WE) zu einer Bestellung werden vom System die
offenen Bestellmengen einer Position vorgeschlagen. Beim Erfassen der WE-
Position wird die gelieferte Menge mit der offenen Bestellmenge verglichen.
Auf diese Weise stellt das System Unter- und Überlieferungen sofort fest und
meldet diese.
Die offene Bestellmenge gibt die Menge an, die für eine Bestellposition noch
zu liefern ist. Wurde die gesamte Bestellmenge oder mehr geliefert, ist die
offene Bestellmenge gleich null.
Unterlieferungen
Unterlieferungen sind im Standardsystem grundsätzlich zugelassen. In der
Bestellposition kann eine prozentuale Unterlieferungstoleranz festgelegt wer-
den.
Eine Wareneingangsmenge, die kleiner ist als die Bestellmenge minus Unter-
lieferungstoleranz, wird als Teillieferung interpretiert und akzeptiert. Das Sys-
tem weist den Benutzer auf die Unterlieferung hin und berücksichtigt bei der
Dialogmeldung auch die Unterlieferungstoleranz.
Überlieferungen
Im Standardsystem sind keine Überlieferungen zulässig. Sollen Überlieferun-
gen zulässig sein, kann der Einkäufer eine prozentuale Überlieferungstoleranz
in die Bestellposition eingeben. Eine Wareneingangsmenge, die größer ist als
die Bestellmenge plus Überlieferungstoleranz, wird vom System nicht akzep-
tiert. Die Überlieferungstoleranzprüfung kann jedoch innerhalb der Bestellung
im Detailbild der Bestellposition ausgeschaltet werden, indem das Kontroll-
kästchen UNBEGRENZT aktiviert wird. Somit ist eine unbegrenzte Überlieferung
möglich.
Endlieferungskennzeichen
Das Endlieferungskennzeichen gibt an, ob eine Bestellposition als erledigt
gilt. Das heißt, zu dieser Position wird kein weiterer Wareneingang mehr
erwartet. Die offene Bestellmenge ist dann null, auch wenn nicht die
gesamte Menge geliefert wurde. Das Endlieferungskennzeichen kann verge-
ben werden
• von der Einkaufsabteilung in der Bestellposition
• von der Wareneingangsstelle bei der Wareneingangserfassung
• vom System, falls die Menge der Wareneingangsbuchung innerhalb der
Unterlieferungstoleranz liegt
Wareneingangsbuchungen von Restmengen sind noch möglich, verändern
aber den offenen Bestellbestand nicht mehr.
319
6 Bestandsführung
320
6.2 Warenbewegungen 6
• Anzeigen und Ändern eines Materialbelegs von Wareneingängen
• Rücklieferung an Lieferanten erfassen
• Nachlieferung zum bereits erfolgten Wareneingangs, Rücklieferungs- oder
Wareneingangsstornobeleg erfassen. Hierüber kann bei wareneingangs-
bezogener Rechnungsprüfung der direkte Bezug zum ursprünglichen
Wareneingang in der Rechnungsprüfung sichergestellt werden.
• Neu ab Release 4.7: Es ist jetzt auch möglich, die MIGO für die Nachver-
rechnung bei Lohnbearbeitung zu verwenden.
Der Arbeitsbereich der Transaktion MIGO ist in die folgenden vier Bereiche
unterteilt:
• Übersicht
Die Übersicht enthält die letzten zehn Belege, die für Bestellungen, Auf-
träge, Reservierungen, Materialbelege und gemerkte Daten gebucht oder
angezeigt wurden. Dieser Bereich kann aus- oder eingeblendet werden.
• Kopfdaten
Die Kopfdaten enthalten Informationen zu Besteller, Lieferant und Beleg.
Die Kopfdaten sind in Form von Registern, zwischen denen wahlweise
mittels Anklicken der Reiter hin- und hergewechselt werden kann. Dieser
Bereich kann aus- oder eingeblendet werden.
• Positionsübersicht
Die Positionsübersicht ist tabellarisch aufgebaut. Eine individuelle Anpas-
sung dieser Tabelle ist möglich und kann als eigene Anzeigevariante ange-
legt und als Standardeinstellung gespeichert werden.
• Detaildaten
Die Detaildaten entsprechen im Aufbau den Kopfdaten, d.h. in Form von
Registern strukturiert. Hier sind zum Teil die gleichen Informationen wie in
der Positionsübersicht enthalten sowie zusätzliche Details zu Lieferant,
Bestelldaten usw.
Nachfolgend wird exemplarisch der Ablauf eines Wareneingangs zur Bestel-
lung beschrieben:
321
6 Bestandsführung
322
6.2 Warenbewegungen 6
Abbildung 6.5 Suche nach Bestellungen und Anzeige Suchergebnis (Copyright SAP AG)
• Wo
Hier erfolgen Angaben zur Bewegungsart, Bestandsart, Werk und
Lagerort.
• Bestelldaten
Von hier aus kann in die Bestellung und Bestellentwicklung verzweigt
werden.
• Partner
Hier sehen Sie den Lieferanten und können zum Lieferantenstamm
verzweigen.
323
6 Bestandsführung
324
6.2 Warenbewegungen 6
Übersicht zum Arbeitsgebiet durch Doppelklick zurückgeholt und den
Vorgang im System gebucht werden. Die erneute Erfassung der Daten
entfällt.
11. Klicken Sie auf den Button .
« Das Fenster »Wareneingang ...« wird angezeigt.
325
6 Bestandsführung
326
6.2 Warenbewegungen 6
5. Erfassen Sie Lieferantennummer, Materialnummer und Wareneingangs-
menge.
6. Rufen Sie SPRINGEN | WEITERE FUNKTIONEN | KOPF auf.
« Das Fenster »Sonstige Wareneingänge erfassen: Kopf ändern« wird
angezeigt.
Hier können Sie einen Text für den Belegkopf und die Parameter für den
Druck des Wareneingangsscheins ändern. Zur Auswahl stehen »Einzel-
schein«, »Einzelschein mit Prüftext« und »Sammelschein«. Falls im Mate-
rialstamm entsprechende Etikettenformulare hinterlegt sind, werden mit
dem Wareneingangsschein auch die zugehörigen Etiketten in entspre-
chender Anzahl ausgedruckt.
7. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Sonstige Wareneingänge erfassen: Einstieg« wird ange-
zeigt.
Materialbelege drucken
Für jede Warenbewegung, bei der das Druckkennzeichen gesetzt war, wird
ein Ausgabebeleg erzeugt, der als Nachricht bezeichnet wird.
Im Rahmen der Nachrichtenfindung legen Sie fest, wie die Belegausgabe für
die einzelnen Vorgänge der Bestandsführung aussehen soll und wann die
Belegausgabe erfolgen soll. Die Nachrichtenfindung wird im Customizing
der Bestandsführung eingestellt.
Die Ausgabe der Wareneingangsscheine und Etiketten auf einem Drucker
geschieht wie folgt:
327
6 Bestandsführung
6.2.2 Warenausgänge
Warenausgänge können als geplante oder ungeplante Entnahmen behan-
delt werden. In der Verbrauchsstatistik werden geplante und ungeplante
Verbrauche getrennt fortgeschrieben. Die Buchung der Materialentnahmen
führt zu einer wert- und mengenmäßigen Reduzierung des Lagerbestands.
Bei geplanten Warenausgängen, die sich auf Reservierungen beziehen, wird
vom System die Entnahmemenge und Kontierung aus der Reservierung vor-
geschlagen.
Eine Warenausgangsbuchung ist auch mit Bezug auf eine Stückliste möglich.
Es werden dann alle Stücklistenpositionen mit den entsprechenden Mengen
in den Warenausgangsbeleg übernommen. Die Stückliste muss hierzu so
angelegt worden sein, dass sie für Warenbewegungen in der Bestandsfüh-
rung benutzt werden kann.
Die Abläufe bei der Erfassung des Warenausgangs sind in den Abbildungen
6.11 und 6.12 schematisch dargestellt.
328
6.2 Warenbewegungen 6
329
6 Bestandsführung
Die Reservierung erfolgt auf Werks- oder auf Lagerortebene. Bei chargen-
pflichtigen Materialien können Reservierungen auch auf Chargenebene
durchgeführt werden. R/3 erzeugt dafür einen Reservierungsbeleg, der als
Nachweis für die Materialanforderung dient. Dabei werden vom System
automatisch folgende Maßnahmen durchgeführt:
• Im Materialstammsatz bleiben der Gesamtbestand und der frei verwend-
bare Bestand des Materials unverändert.
• Der reservierte Bestand wird um die reservierte Menge erhöht.
• In der Disposition vermindert sich der verfügbare Bestand um die reser-
vierte Menge. Dies ist aus der aktuellen Bestands-/Bedarfsliste ersichtlich.
Durch die Reservierung erfolgt ein Eintrag in die Planvormerkdatei.
330
6.2 Warenbewegungen 6
Die folgenden Anweisungen/Arbeitsschritte zeigen, wie eine Reservierung
für einen Warenausgang auf eine Kostenstelle anzulegen ist:
In diesem Fenster müssen Sie die Kostenstelle eingeben, für die die Reser-
vierung erfasst wird. Über den Lagerot bestimmen Sie, wo das Material be-
reitgestellt wird. Sie können die Materialien zeilenweise mit den zu reservie-
renden Mengen erfassen. Wenn Sie das Kontrollkästchen »B« markieren,
legen Sie fest, dass Warenbewegungen zu dieser Reservierung erlaubt sind.
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Die Reservierung wird angelegt. Das Fenster »Reservierung anlegen:
Einstieg« wird angezeigt.
331
6 Bestandsführung
Warenausgänge erfassen
Bei jeder Materialentnahme wird automatisch eine Verfügbarkeitsprüfung
der Bestände durchgeführt. Die Verfügbarkeitsprüfung verhindert, dass der
Buchbestand der Bestandskategorien negativ wird. Reicht der Bestand nicht,
wird von R/3 eine Fehlermeldung ausgegeben.
Je nach Bewegungsart werden unterschiedliche Bestände geprüft:
• Warenentnahme in den Verbrauch – prüft den frei verwendbaren Bestand
• Freigabe aus dem Qualitätsprüfbestand – prüft den Qualitätsprüfbestand
• Verbrauch von Konsignationsmaterial – prüft den Konsignationsbestand
Man unterscheidet zwei Arten der Verfügbarkeitsprüfung:
1. Verfügbarkeitsprüfung über die Bestandsart in der Bestandsführung.
Diese Prüfung wird automatisch durchgeführt und kann nicht im System
eingestellt werden. Die Nichtverfügbarkeit eines Materials führt immer zu
einer Fehlermeldung.
2. Prüfung des verfügbaren Bestands in der Disposition. Sie wird im Material-
stammsatz aktiviert und ist im Customizing einstellbar. Es kann festgelegt
werden, ob eine Prüfung stattfinden soll und ob eine Nichtverfügbarkeit zu
einer Fehlermeldung oder zu einer Warnung führt.
Wurde die Warenbewegung anhand einer Reservierung geplant, ist es wich-
tig, dass der Warenausgang sich auf die Reservierung bezieht.
• Die Warenausgangsstelle kann überprüfen, ob tatsächlich ausgegeben
wird, was angefordert wurde.
• Beim Erfassen des Wareneingangs können vom System Daten aus der
Reservierung (z.B. Kontierung, angefordertes Material und Menge) vor-
geschlagen werden.
• Die entnommene Menge wird in der Reservierung fortgeschrieben.
• Der reservierte Bestand vermindert sich nach jeder Entnahme.
Im folgenden Verfahren wird beispielhaft gezeigt, wie ein Warenausgang mit
Bezug zu einer Reservierung erfasst wird:
332
6.2 Warenbewegungen 6
333
6 Bestandsführung
334
6.2 Warenbewegungen 6
6. Klicken Sie in der Positionsübersicht auf eine Zeilennummer.
« Im Arbeitsbereich werden die Register für die Positionsdetaildaten der
selektierten Position eingeblendet (vgl. Abb. 6.17).
Zwischen der Positionsübersicht und Positionsdetail sind noch weitere
Schaltflächen, z.B. können Sie einzelne Positionen löschen oder über
die Menge auf verschiedene Werke/Lagerorte/Bestandsarten verteilen.
7. Wenn alle entsprechenden Eingaben erfolgt sind, markieren Sie POSITION OK.
8. Klicken Sie auf die Drucktaste PRÜFEN in der Anwendungsfunktionsleiste.
« Die erfassten Daten werden geprüft. Treten dabei Warn- und Fehler-
meldungen auf werden diese im Fenster »Protokolle« angezeigt.
Solange eine Fehlermeldung auftritt, kann der Warenausgang im System
nicht gebucht werden. Kann die Fehlerursache dabei nicht sofort behoben
werden, ist es möglich, die erfassten Daten über die Drucktaste MERKEN
zusammen mit einer Notiz zu merken. In diesem Fall werden jedoch noch
keine Material- oder Buchhaltungsbelege im System erzeugt. Nach der
Beseitigung des Fehlers können die gemerkten Daten aus der Übersicht
zum Arbeitsgebiet durch Doppelklick zurückgeholt und den Vorgang im
System gebucht werden. Die erneute Erfassung der Daten entfällt.
9. Klicken Sie auf das Symbol , wenn alles in Ordnung ist.
335
6 Bestandsführung
6.2.3 Umbuchungen/Umlagerungen
Innerhalb eines Unternehmens finden Warenbewegungen nicht nur in Form
von Wareneingängen und Warenausgängen statt, sondern beispielsweise auch
als Umlagerungen zwischen Lagerorten oder Werken. Umbuchungen unter-
scheiden sich von Umlagerungen dadurch, dass keine physischen Warenbewe-
gungen erfolgen, sondern nur Änderungen zwischen den einzelnen Bestands-
arten stattfinden. Umbuchungen sind beispielsweise möglich für:
• Konsignationsbestände
• Kundeneinzelbestände
• Lieferantenbeistellbestände
• Qualitätsprüfbestände
Als Beispiel für eine Umlagerung soll die Umlagerung zwischen zwei Werken
betrachtet werden. Diese kann im Ein-Schritt-Verfahren (Ein- und Auslage-
rung in einem Arbeitsgang) oder im Zwei-Schritt-Verfahren (Ein- und Aus-
lagerung in getrennten Arbeitsgängen) durchgeführt werden.
Ab Release 4.7 Enterprise kann die MIGO auch für Umbuchungen und
Umlagerungen eingesetzt werden.
336
6.2 Warenbewegungen 6
337
6 Bestandsführung
Voraussetzungen
Bei einer Rücklieferung wird entweder auf die zugehörige Bestellung oder auf
den zugehörigen Materialbeleg Bezug genommen. Dann kann das System:
• als Erfassungshilfe Daten vorschlagen (z.B. den Lagerort)
• prüfen, ob die zurückgelieferte Menge die gelieferte Menge nicht über-
schreitet
• die bisher gelieferte Menge vermindern
• andere Fortschreibungen, die beim Wareneingang stattfanden, rückgän-
gig machen (z.B. bei einem Wareneingang in den Verbrauch)
Vor der Erfassung einer Rücklieferung mit Bezug auf eine Bestellung, muss
zunächst festgestellt werden, ob die Ware ins Lager, in den Verbrauch oder in
den WE-Sperrbestand gebucht worden ist. Denn wenn die Ware beim Waren-
eingang in eine bestimmte Bestandsart (z.B. Qualitätsprüfbestand) gebucht
worden ist, muss sie auch aus derselben Bestandsart zurückliefert werden.
Im Rahmen von Rücklieferungen an den Lieferanten unterscheidet man
zwischen:
• Rücklieferung mit Bezug auf den Materialbeleg
• Rücklieferung mit Bezug auf die Bestellung
338
6.2 Warenbewegungen 6
Rücklieferung mit Bezug auf die Bestellung buchen
Sie wählen die EnjoySAP-Transaktion MIGO für das Buchen von Warenbe-
wegungen. Geben Sie die Bestellung ein. Bei wareneingangsbezogener
Rechnungsprüfung werden alle WE-Positionen angezeigt. Wählen Sie die
Positionen aus, die Sie zurückliefern möchten, legen Sie die Mengen fest,
und wählen Sie als Bewegungsart 122.
339
6 Bestandsführung
Abbildung 6.19 Vorgang Rücklieferung zum Materialbeleg auswählen (Copyright SAP AG)
340
6.3 Besondere Vorgänge innerhalb der Bestandsführung 6
6.3.1 Umlagerungsbestellung
Mithilfe der Umlagerungsbestellung ist es möglich, eine Umlagerung zwi-
schen zwei Werken auf Basis einer Bestellung durchzuführen. Als Lieferant
wird hier das abgebende Werk (Lieferwerk) bezeichnet. Die Abwicklung lässt
sich in folgende Schritte untergliedern:
• Anlegen der Umlagerungsbestellung (siehe Kapitel 5, »Einkaufsabwick-
lung«). In der Bestellung muss die Materialposition mit dem Positionstyp
U für Umlagerungsposition erfasst werden (vgl. Abb. 6.21)
• Erfassen des Warenausgangs im abgebenden Werk
• Buchen des Wareneingangs zur Bestellung im empfangenden Werk
Alternativ ist es auch möglich, die Warenausgangs- und die Wareneingangs-
buchung in einem Buchungsschritt durchzuführen (entsprechend einer
Umlagerung Werk an Werk).
341
6 Bestandsführung
342
6.3 Besondere Vorgänge innerhalb der Bestandsführung 6
343
6 Bestandsführung
6.3.2 Lohnbearbeitung
Bei der Lohnbearbeitungsabwicklung erhält der Lieferant Materialien (Kom-
ponenten), aus denen er das bestellte Endprodukt fertigt. Die Beistellkompo-
nenten, die der Lieferant erhalten soll, werden in der Bestellung angegeben.
Es lassen sich folgende Schritte unterscheiden:
• Anlegen einer Bestellung zur Lohnbearbeitung (vgl. Kapitel 5, »Einkaufs-
abwicklung«)
• Buchen der Beistellmaterialien (Komponenten) in den Lieferantenbeistell-
bestand
• Erfassen des Wareneingangs zur Bestellung
344
6.3 Besondere Vorgänge innerhalb der Bestandsführung 6
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | EINKAUF | BESTELLUNG | AUSWERTUNGEN |
LB-BESTÄNDE Z. LIEF. auf.
« Das Fenster »LB-Bestandsüberwachung zum Lieferanten« wird angezeigt.
2. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien ein.
Über das Feld Baugruppe schränken Sie auf sämtliche Komponenten ein, die
laut Bestellung zur Baugruppe beizustellen sind. Zusätzlich können Sie über
das Kontrollkästchen NUR LB-BEST. MIT UNTERDECKUNG die Listanzeige auf
Lieferanten/Materialien einschränken, bei denen der Beistellbestand kleiner
als der aufgrund von offenen Bestellungen benötigte Bestand ist.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »LB-Bestandsüberwachung zum Lieferanten« wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 6.24).
Wenn Sie auf die Drucktaste Bestandsübers. klicken, wird in die Bestands-
übersicht zu dem markierten Material verzweigt. Aus der Übersicht heraus
können direkt Warenausgänge gebucht oder Lieferungen erzeugt werden.
4. Markieren Sie die Positionen, die Sie umbuchen wollen.
345
6 Bestandsführung
346
6.4 Inventur 6
6.4 Inventur
Zur Bilanzierung der Bestände muss jedes Unternehmen mindestens einmal
pro Geschäftsjahr eine Inventur der Lagerbestände durchführen. Das R/3-
System unterstützt folgende Inventurverfahren:
• Stichtagsinventur
Zum Bilanzstichtag werden alle Bestände des Unternehmens körperlich
aufgenommen. Jedes Material muss gezählt werden. In dieser Zeit ist das
gesamte Lager für Materialbewegungen gesperrt.
• Permanente Inventur
Die Bestände werden laufend während des gesamten Geschäftsjahrs auf-
genommen. Dabei muss sichergestellt sein, dass jedes Material mindes-
tens einmal pro Jahr körperlich aufgenommen wird.
• Stichprobeninventur
An einem Stichtag werden zufällig ausgewählte Bestände des Unterneh-
mens körperlich aufgenommen. Falls die Abweichungen zwischen Zählbe-
stand und Buchbestand hinreichend klein sind, wird davon ausgegangen,
dass die Buchbestände der nicht aufgenommenen Bestände korrekt sind.
• Cycle-Counting
Mithilfe des Cycle-Counting-Verfahrens werden Materialien während des
Geschäftsjahrs mehrfach in bestimmten Zyklen inventarisiert. Welche Ma-
terialien in welchen Zeitabständen aufgenommen werden, wird mithilfe
eines Kennzeichens im Materialstamm gesteuert.
Die Inventur wird in folgenden Schritten durchgeführt:
1. Erstellen der Inventurbelege und Drucken der Inventuraufnahmelisten
2. Sperren der zu inventarisierenden Materialien oder Fixieren des Buch-
bestands zum Inventurzeitpunkt
3. Eingabe der Zählergebnisse
4. Ausgabe von Inventurdifferenzen
5. Erstellen von Nachzählbelegen bei großen Differenzen
6. Ausbuchen der Inventurdifferenzen
Für jedes Material werden die einzelnen Inventuren aufgezeichnet.
Inventurbeleg anlegen
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | INVENTUR | INVENTURBELEG | ANLEGEN auf.
« Das Fenster »Inventurbeleg anlegen: Einstieg« wird angezeigt (vgl.
Abb. 6.28).
347
6 Bestandsführung
Hier können Sie das geplante Zähldatum sowie den Ort der Inventur
erfassen. Weiter besteht die Möglichkeit, eine Buchungssperre zu setzen,
um Materialbewegungen für die aufzunehmenden Materialien zu verbie-
ten. Im Feld INVENTURNUMMER kann eine Nummer oder ein Text erfasst
werden, um für die spätere Bearbeitung mehrere Inventurbelege zu einem
Vorgang zusammenzufassen. Über das Feld GRUPPIERUNGSART kann ein
Kriterium definiert werden, das bei allen erfassten Materialien gleich sein
muss (beispielsweise nur Materialien der Warengruppe 01).
2. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Inventurbeleg anlegen: Sammelbearbeitung« wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 6.29).
3. Erfassen Sie die erforderlichen Daten. Im Feld BAR geben Sie die gewünschte
Bestandsart an (z.B. Lager oder Qualitätsprüfung). Das Kontrollkästchen
AME markieren Sie, wenn die Abwicklung in einer alternativen Mengenein-
heit erfolgen soll.
4. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Inventurbeleg anlegen: Einstieg« wird angezeigt.
348
6.4 Inventur 6
Inventurbeleg drucken
Um die Inventurzählung durchführen zu können, müssen die Inventurbelege
ausgedruckt werden.
349
6 Bestandsführung
Inventurzählung erfassen
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | INVENTUR | ZÄHLUNG | ERFASSEN auf.
« Das Fenster »Inventurzählung erfassen: Einstieg« wird angezeigt.
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Inventurzählung erfassen ...: Sammelbearbeitung« wird
angezeigt (vgl. Abb. 6.31).
4. Erfassen Sie die Zählmengen für die einzelnen Materialien.
Um die Zählmenge null für eine Position zu erfassen, markieren Sie das
Kontrollkästchen NZ.
5. Zum Speichern der Zählung klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Inventurzählung erfassen: Einstieg« wird angezeigt.
350
6.4 Inventur 6
Differenzliste drucken
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | INVENTUR | DIFFERENZ | DIFFERENZENLISTE auf.
« Das Fenster »Inventurdifferenzliste« wird angezeigt.
2. Geben Sie die gewünschten Selektionsbedingungen ein.
Sie können beispielsweise nach bestimmten Inventurbelegen oder Mate-
rialien selektieren. Darüber hinaus können Sie die Art der Listanzeige aus-
wählen (einfache Liste, gruppiert nach Inventurbelegen, gruppiert nach
Werken).
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Differenzliste drucken« wird angezeigt (vgl. Abb. 6.32).
Über LISTE | DRUCKEN können Sie die Differenzliste auf einem Drucker aus-
geben. Über die Drucktaste DIFFERENZ BUCHEN können Sie für ausgewählte
Positionen die Inventurdifferenz ausbuchen. Weitere Informationen aus
dem Inventurbeleg können Sie über EINSTELLUNGEN | ANZEIGEVARIANTE | AK-
TUELLE einblenden.
4. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Inventurdifferenzliste« wird angezeigt.
Um bei größeren Differenzen eine Nachzählung zu veranlassen, rufen Sie
über den Knoten »Inventur« im Fenster »SAP Easy Access« die Funktion
INVENTURBELEG | NACHZÄHLEN auf.
351
6 Bestandsführung
Inventurdifferenzen buchen
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | INVENTUR | DIFFERENZ | BUCHEN auf.
« Das Fenster »Inventurdifferenz buchen: Einstieg« wird angezeigt.
2. Geben Sie die erforderlichen Daten ein.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Inventurdifferenz buchen ...: Auswahlbild« wird ange-
zeigt (vgl. Abb. 6.33).
Hier sehen Sie für jede Position des Inventurbelegs die Differenzmenge
und den Differenzbetrag. Dort können Sie auch pro Buchungsposition
einen Grund für die festgestellte Differenz erfassen, sofern die dafür not-
wendigen Einstellungen im Customizing vorhanden sind.
4. Markieren Sie die zu buchenden Positionen.
352
6.5 Auswertungen und Listanzeigen der Bestandsführung 6
5. Klicken Sie auf die Drucktaste INVENTURHISTORIE.
« Das Fenster »Inventurhistorie anzeigen ...« wird angezeigt (vgl. Abb. 6.34).
In diesem Fenster werden der Status der Inventur und die einzelnen Men-
genfelder detailliert angezeigt.
353
6 Bestandsführung
• Bestandsübersicht
• Werksverfügbarkeit
Die aktuelle Bedarfs-/Bestandsliste wird in Kapitel 4, »Materialdisposition«,
behandelt.
Materialbelegliste
Der Materialbeleg beschreibt die Warenbewegung aus Lagersicht und dient
als Nachweis der mengenmäßigen Veränderung durch eine oder mehrere
Bewegungen sowie als Informationsquelle für nachgelagerte Anwendungen.
Über die Materialbelegliste können Warenbewegungen flexibel auf Ebene
von Einzelbelegen ausgewertet werden. Im Release 4.7 kann über Einstellun-
gen im Customizing sowohl die zur Verfügung stehende Selektionsauswahl,
als auch der Informationsgehalt der angezeigten Materialbelegliste beein-
flusst werden. Darüber hinaus haben Sie nun die Möglichkeit über Anzeige-
varianten Informationen aus dem Materialbeleg ein- oder auszublenden.
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | BESTANDSFÜHRUNG | UMFELD | LISTANZEIGEN
| MATERIALBELEGE auf.
« Das Fenster »Materialbelegliste« wird angezeigt.
2. Geben Sie die gewünschten Selektionskriterien ein.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Materialbelege« wird angezeigt (vgl. Abb. 6.35).
354
6.5 Auswertungen und Listanzeigen der Bestandsführung 6
Sie sehen jetzt eine Liste der Materialbelege, die den gewählten Selek-
tionskriterien entsprechen. Der Umfang der angezeigten Informationen
hängt von der aktuellen Anzeigevariante ab.
4. Klicken Sie doppelt auf den Materialbeleg, den Sie auswählen wollen.
« Bei »Umbuchungen/Umlagerungen« und »Warenausgängen« wird
das Fenster »Materialbeleg ... anzeigen: Übersicht« angezeigt. Bei Vor-
gängen zu Wareneingängen wird die Anzeige des Materialbelegs der
Wareneingangsbearbeitung angezeigt.
In diesem Fenster sehen Sie den Einzelbeleg, den Sie ausgewählt haben.
Als Beispiel zeigt die Abbildung 6.36 einen Beleg, der über die Warenein-
gangsbearbeitung erzeugt wurde.
5. Klicken Sie im Register BELEGINFO auf die Drucktaste RW-BELEGE.
« Das Fenster »Belegübersicht« wird angezeigt (vgl. Abb. 6.37). Falls meh-
rere Belege des Rechnungswesens existieren, wird zunächst das Fenster
»Liste der Belege im Rechnungswesen« eingeblendet. Dort können Sie
den Buchhaltungsbeleg oder den Kostenrechnungsbeleg auswählen.
355
6 Bestandsführung
Bestandsübersicht
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | BESTANDSFÜHRUNG | UMFELD | BESTAND | BE-
STANDSÜBERSICHT auf.
« Das Fenster »Bestandsübersicht: Buchungskreis/Werk/Lager/Charge«
wird angezeigt.
2. Geben Sie die gewünschten Daten ein.
Falls Sie das Kontrollkästchen KEINE NULLBESTANDSZEILEN ANZEIGE nicht mar-
kieren, werden alle Werke/Lagerorte aufgelistet, die für das Material defi-
niert wurden. Dabei ist es unerheblich, ob dort ein Bestand vorhanden ist.
3. Klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Bestandsübersicht: Buchungskreis/Werk/Lager/Charge«
wird angezeigt (vgl. Abb. 6.38).
In diesem Fenster sehen Sie die Bestände der einzelnen organisatorischen Ein-
heiten, getrennt nach Bestandsarten. Weitere Bestandsarten werden durch
einen Mausklick auf bzw. angezeigt.
4. Markieren Sie ein Werk.
5. Rufen Sie UMFELD | OFFENE BESTELLUNGEN auf.
« Das Fenster »Einkaufsbelege zum Material« wird angezeigt.
Hier werden alle Bestellungen für ein Material aufgelistet, für die noch ein
Wareneingang (Endlieferungskennzeichen der Bestellung nicht gesetzt).
Ebenfalls angezeigt werden Bestellungen mit offenem Rechnungsein-
gang. Für jede Bestellung kann die Bestellentwicklung aufgerufen werden.
356
6.6 Praxisfall: Kontierte Bestellungen 6
Lösung
Zur Lösung des Problems existieren prinzipiell zwei Ansätze:
• Für bestandsgeführte Artikel werden keine kontierten Bestellungen im Sys-
tem erfasst. Eine Entnahme erfolgt immer aus dem Lager. Diese Lösung
bietet sich an, wenn im Regelfall die kontierten Bestellungen auf das Lager
vereinnahmt werden müssen, anderenfalls zieht sie einen erhöhten Auf-
wand bei der WE-Erfassung nach sich. Diese Lösung gibt zwar eine klare
Handlungsanweisung vor, ist andererseits jedoch wenig flexibel.
357
6 Bestandsführung
358
6.7 Praxisfall: Warenbewegung aus »Eigenfertigung« ohne PP 6
Einen Sonderfall stellt die kontierte Bestellung zu Artikeln ohne Material-
nummer dar. Hier kann ein Zugang zum Lager erst dann erfolgen, wenn ein
Stammsatz angelegt und die Bestellung entsprechend geändert wurde. Die
Position wird mit der Materialnummer erfasst. Die WE-Buchung zur Bestel-
lung kann dann wie oben beschrieben abgewickelt werden.
Lösung
Um die Kosten der Fertigung zu erfassen, kann in der Kostenrechnung
(Anwendungskomponente CO) ein Innenauftrag »Eigenfertigung« angelegt
werden. Dieser Innenauftrag muss gemäß seiner Auftragsart Materialbewe-
gungen zulassen. Entsprechend den Anforderungen kann ein Auftrag jeweils
für ein Jahr oder einen Monat verwendet werden. Dieser Innenauftrag über-
nimmt quasi die Funktion eines Fertigungsauftrags.
Bei der Entnahme der Rohstoffe wird der Warenausgang kontiert und auf
den Innenauftrag »Eigenfertigung« gebucht (Bewegungsart 261 – »Waren-
ausgang für Auftrag«). Gegebenenfalls kann der Warenausgang auch mit
Bezug zu einer Stückliste erfolgen. Der Wareneingang des »produzierten«
Materials wird anschließend mit der Bewegungsart 521 – »Zugang ohne Fer-
tigungsauftrag« gebucht. Hierbei wird ebenfalls der Innenauftrag »Eigenfer-
tigung« kontiert.
Die Differenz zwischen Zu- und Abgängen bleibt als Saldo auf dem Innen-
auftrag stehen und kann im Controlling abgerechnet werden. Weitere Belas-
tungen (z.B. Lohnkosten) können innerhalb des Controllings ebenfalls auf
den Innenauftrag gebucht werden.
359
6 Bestandsführung
Endlieferungskennzeichen
Das Endlieferungskennzeichen steuert bei der Erfassung von Warenbewegun-
gen, ob beispielsweise nach einem Wareneingang zu einer Bestellung noch wei-
tere Lieferungen zu erwarten sind. Das Endlieferungskennzeichen kann vom
System werksabhängig automatisch gesetzt werden, wenn die Wareneingangs-
menge innerhalb der in der Bestellung definierten Toleranzen liegt.
Für jedes Werk können Sie hier markieren, ob das System das Endliefe-
rungskennzeichen automatisch vorschlagen soll.
4. Zum Beenden klicken Sie auf das Symbol .
« Das Fenster »Einführungsleitfaden anzeigen« wird angezeigt.
360
6.8 Beispiel Customizing 6
Bewegungsart
Die einzelnen Materialbewegungen werden anhand ihrer Bewegungsart
unterschieden. Die Bewegungsart hat Steuerungsfunktionen für die Fort-
schreibung der Mengenfelder, der Bestands- und Verbrauchskonten und für
den Bildaufbau zur Belegerfassung. Im Folgenden wird ein Überblick über
die Möglichkeiten zum Customizing der Bewegungsarten anhand der Bewe-
gungsart 101 – »Wareneingang zur Bestellung« gegeben. Es können auch
eigene Bewegungsarten auf der Basis bereits vorhandener definiert werden.
361
6 Bestandsführung
6.9 Fragen
1. Welches sind die wichtigsten Aufgaben der Bestandsführung? Welche der
folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Erfassung aller Materialbewegungen in Wareneingang, Qualitätskon-
trolle und Lager
b) Mengen- und wertmäßige Führung der Materialbestände
c) Erstellung von Belegen, die als Grundlage für die Mengen- und Wert-
fortschreibung und gleichzeitig als Nachweis für die Bewegungen dienen
d) Fortschreibung der Bestellentwicklung
e) Unterstützung der Inventur
2. Welche Anforderungen werden an ein Bestandsführungssystem gestellt?
Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Informationen über die aktuelle Höhe und Struktur der Bestände und
ihre Veränderung in einem bestimmten Zeitraum
b) Informationen über Lieferanten
c) Informationen über die Verfügbarkeit von Beständen (Reservierungen,
Bestellbestände)
d) Durchführung der Inventur
e) Überwachung der Abweichungen zwischen Soll- und Istverbrauch
f) Gewährleistung einer fehlerfreien Lagerführung, Protokollierung aller
Materialbewegungen
362
6.9 Fragen 6
3. Welche Bestandsarten gibt es? Welche der folgenden Antworten ist/sind
richtig?
a) Freier Lagerbestand
b) Sperrbestand
c) Bestellbestand
d) Sicherheitsbestand
e) Meldebestand
f) Höchstbestand
g) Konsignationsbestände
4. Was versteht man unter einem Materialbeleg? Welche der folgenden
Antworten ist/sind richtig?
a) Er beschreibt die Warenbewegung aus Lagersicht.
b) Er beschreibt die Warenbewegung aus Sicht des Rechnungswesens.
c) Er dient als Nachweis für eine oder mehrere Bewegungen.
5. Was versteht man unter einem Buchhaltungsbeleg? Welche der folgen-
den Antworten ist/sind richtig?
a) Ein Buchungsbeleg beschreibt die Warenbewegung aus Sicht des Lagers.
b) Er beschreibt die Warenbewegung aus Buchhaltungssicht.
c) Er bezieht sich immer auf einen Buchungskreis.
d) Er beschreibt die Fortschreibung der Sachkonten der Finanzbuchhaltung.
6. Welche Bewegungsarten gibt es in der Bestandsführung? Welche der fol-
genden Antworten ist/sind richtig?
a) Wareneingang zur Bestellung (101)
b) Wareneingang zur Rechnung (103)
c) Rücklieferung zur Bestellung (122)
d) Warenausgang für Kostenstelle (201)
e) Umlagerung (301)
f) Warenausgang Bestandsaufnahme (563)
7. Welche Vorteile ergeben sich aus einem Wareneingang mit Bestellbezug?
Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Vorschlag der Bestelldaten beim Erfassen der Wareneingangsdaten
b) Über- und Unterlieferungen bereits beim Wareneingang feststellbar
c) Fortschreibung der Wareneingangsdaten in Bestellentwicklung und
Lieferantenbeurteilung
d) Bewertung des Wareneingangs aufgrund des Bestell- bzw. Rechnungs-
preises
363
6 Bestandsführung
364
6.10 Lösungen 6
6.10 Lösungen
1. Welches sind die wichtigstn Aufgaben der Bestandsführung?
a) Richtig Erfassung aller Materialbewegungen in Wareneingang, Quali-
tätskontrolle und Lager
b) Richtig Mengen- und wertmäßige Führung der Materialbestände
c) Richtig Erstellung von Belegen, die die Grundlage für die Mengen-
und Wertfortschreibung bilden und gleichzeitig als Nachweis für die
Bewegungen dienen
d) Falsch Fortschreibung der Bestellentwicklung
e) Richtig Unterstützung der Inventur
2. Welche Anforderungen werden an ein Bestandsführungssystem gestellt?
a) Richtig Informationen über die aktuelle Höhe und Struktur der
Bestände und ihre Veränderung in einem bestimmten Zeitraum
b) Falsch Informationen über Lieferanten
c) Richtig Informationen über die Verfügbarkeit von Beständen (Reser-
vierungen, Bestellbestände)
d) Richtig Durchführung der Inventur
e) Richtig Überwachung der Abweichungen zwischen Soll- und Istver-
brauch
f) Richtig Gewährleistung einer fehlerfreien Lagerführung, Protokollie-
rung aller Materialbewegungen
3. Welche Bestandsarten gibt es?
a) Richtig Freier Lagerbestand
b) Richtig Sperrbestand
c) Richtig Bestellbestand
d) Falsch Sicherheitsbestand
e) Falsch Meldebestand
f) Falsch Höchstbestand
g) Richtig Konsignationsbestände
4. Was versteht man unter einem Materialbeleg?
a) Richtig Er beschreibt die Warenbewegung aus Lagersicht.
b) Falsch Er beschreibt die Warenbewegung aus Sicht des Rechnungs-
wesens.
c) Richtig Er dient als Nachweis für eine oder mehrere Bewegungen.
5. Was versteht man unter einem Buchhaltungsbeleg?
a) Falsch Ein Buchhaltungsbeleg beschreibt die Warenbewegung aus
Sicht des Lagers.
b) Richtig Er beschreibt die Warenbewegung aus Buchhaltungssicht.
c) Richtig Er bezieht sich immer auf einen Buchungskreis.
d) Richtig Er beschreibt die Fortschreibung der Sachkonten der Finanz-
buchhaltung.
365
6 Bestandsführung
366
6.10 Lösungen 6
12. Aus welchen Schritten besteht die Lohnbearbeitungsabwicklung?
a) Richtig Anlegen einer Bestellung zur Lohnbearbeitung
b) Richtig Buchen der Beistellmaterialien (Komponenten) in den Liefe-
rantenbeistellbestand
c) Richtig Erfassen des Wareneingangs zur Bestellung
d) Falsch Erfassen des Warenausgangs der Beistellmaterialien
13. Aus welchen Schritten besteht der Inventurablauf?
a) Richtig Erstellen der Inventurbelege und Drucken der Inventurauf-
nahmelisten
b) Richtig Sperren der zu inventarisierenden Materialien
c) Richtig Eingabe der Zählergebnisse
d) Richtig Ausgabe von Inventurdifferenzen
e) Richtig Erstellen von Nachzählbelegen bei großen Differenzen
f) Falsch Verschrottung von Materialien
g) Richtig Ausbuchen der Inventurdifferenzen
367
Kapitel 7
Rechnungsprüfung und
Materialbewertung
7.1 Anforderungen an die Rechnungsprüfung 373
7.2 Geschäftsprozess der Rechnungsprüfung 373
7.3 Buchen von Rechnungen 376
7.3.1 Mehrwertsteuer 378
7.3.2 Skonto 378
7.3.3 Bezugsnebenkosten 379
7.3.4 Rechnung hinzufügen 380
7.3.5 Gutschrift hinzufügen 383
7.4 Automatische Wareneingangsabrechnung 385
7.5 Sperrung und Freigabe von Rechnungen 387
7.6 Kontenbewegungen beim Buchen von Rechnungen 389
7.7 Umbewertung von Material 390
7.8 Praxisfall: Rechnungen ohne Bezug 392
7.9 Beispiel Customizing 393
7.10 Fragen 394
7.11 Lösungen 395
7
Rechnungsprüfung und
Materialbewertung
Die Rechnungsprüfung stellt die Verbindung zwischen Materialwirtschaft und
Rechnungswesen her. Die eingegangenen Rechnungen und Gutschriften wer-
den erfasst und auf sachliche, rechnerische und wertmäßige Richtigkeit
geprüft. Bei der Erfassung einer Rechnung werden folgende Daten verwendet:
• Materialstamm (Kontenzuordnung, Bewertungspreis, Preissteuerung)
• Lieferantenstamm (Abstimmkonto, Zahlungsbedingungen, Lieferanten-
nummer)
• Bestellung (Materialpreis, Liefer- und Zahlungsbedingungen)
• Wareneingang (Bestände, gelieferte Menge, Bezugsnebenkosten)
Daher setzt der sinnvolle Einsatz der Rechnungsprüfung innerhalb des R/3-
Systems voraus, dass auch die Komponenten Einkauf und Bestandsführung
verwendet werden.
Beim Buchen einer Rechnung werden Informationen weitergeleitet an die:
• Materialwirtschaft (Durchschnittspreis, Menge, Bestellhistorie)
• Buchhaltung (Bestandsbuchungen, Verbindlichkeitsbuchungen, Preisdif-
ferenzen)
• Kostenrechnung (Kostenstellen, Innenaufträge)
Zu den Tätigkeiten bei der Rechnungsprüfung gehören:
• die Eingabe der Rechnungsdaten zu den erhaltenen Rechnungen und Gut-
schriften
• das Prüfen der Rechnungsdaten auf ihre inhaltliche Richtigkeit
• das Buchen auf die sich aus der Rechnung ergebenden Konten des Rech-
nungswesens (Finanzbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung, Kostenrechnung)
• das Fortschreiben wichtiger Daten (z.B. offene Posten und Materialpreise)
• die Bearbeitung von zur Zahlung gesperrten Rechnungen (im Falle zu gro-
ßer Abweichungen von der Bestellung)
371
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
372
7.1 Anforderungen an die Rechnungsprüfung 7
373
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
Rechnung
mit Bezug ist
eingetroffen
Kreditor
ermitteln
Kreditor
ist ermittelt
Rechnungs-
betrag
erfassen
Rechnungs-
betrag ist
erfasst
Bezugs-
positionen
auswählen
xor
xor
Saldo
prüfen
374
7.2 Geschäftsprozess der Rechnungsprüfung 7
Saldo
prüfen
xor
Saldo ist
ungleich Null
Rechnungs-
positionen
nachbearbeiten
xor
Saldo
ist Null
Sperrgrund
prüfen und
ggf. setzen
375
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
Sperrgrund
prüfen und
ggf. setzen
Sperrgrund
ist geprüft
und gesetzt
Rechnung
buchen
xor
Rechnung
ist gebucht und
zur Zahlung
gesperrt
Abweichungen
klären
und Rechnung
freigeben
xor
Rechnung ist
gebucht und
zur Zahlung
freigegeben
376
7.3 Buchen von Rechnungen 7
Falls die Rechnung eindeutig einem Vorgang zugeordnet wird, kann im Rah-
men der Rechnungsprüfung auf bestimmte Vorschlagswerte zurückgegriffen
werden. Dies sind beispielsweise:
• Zahlungsbedingungen
• Zu berechnende Mengen
• Zu erwartende Beträge je Position
Beim Buchen einer Rechnung führt das System folgende Schritte aus:
• Ein Buchungsbeleg wird erstellt.
• Die Buchungen auf die einzelnen Sachkonten werden vorgenommen.
• Der Materialstamm wird fortgeschrieben.
• Die Bestellentwicklung wird fortgeschrieben.
Bei der Erfassung der Rechnungen ermittelt das System die Konten, die für
diese Rechnung bebucht werden müssen, und erzeugt zusätzlich – falls
erforderlich – automatische Buchungen für:
• Preisabweichungen
• Umsatzsteuer
• Skontoverrechnungen
Ergibt sich durch die eingegebenen Werte ein Saldo ungleich null, so muss der
Rechnungsprüfer seine Eingaben entsprechend korrigieren. Eine Verbuchung
ist erst dann möglich, wenn der Saldo der Rechnungspositionen gleich null ist.
Beim Buchen der Rechnung werden bestimmte Daten (z.B. Durchschnitts-
preis) und Statistiken (z.B. Bestellentwicklung) fortgeschrieben. Man unter-
scheidet folgende Arten der Rechnungsprüfung:
• Bestellbezogene Rechnungen
Eine Abrechnung ist für alle Positionen einer Bestellung möglich. Dabei wer-
den alle Lieferungen zu einer Position addiert und gemeinsam gebucht. Für
die berechnete Menge muss zu diesem Zeitpunkt noch kein Wareneingang
erfolgt sein. Der Benutzer muss das Belegdatum, die Bestellnummer, den
Rechnungsbetrag und den Steuerbetrag eingeben. Die übrigen Daten wer-
den aus der Bestellung, der Bestellentwicklung oder den Systemein-
stellungen übernommen.
• Wareneingangsbezogene Rechnungen
Bei der wareneingangsbezogenen Rechnungsprüfung wird jede einzelne
Lieferung separat abgerechnet. Für die berechnete Menge muss der
Wareneingang bereits erfasst sein. Die WE-bezogene Rechnungsprüfung
muss in der Bestellposition vereinbart werden.
• Rechnungen ohne Bezug
Die Buchung erfolgt direkt auf ein Material-, Sach- oder Anlagenkonto.
377
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
7.3.1 Mehrwertsteuer
In den zu erfassenden Rechnungen ist in der Regel Mehrwertsteuer enthalten.
Dabei wird die Mehrwertsteuer entweder als Prozentsatz oder als Steuerbetrag
angegeben. Diese Steuerdaten müssen beim Bearbeiten einer Rechnung ange-
geben werden. Die entsprechenden Buchungszeilen erstellt das System auto-
matisch. Es überprüft die Stimmigkeit von Rechnungsbetrag, Steuersatz und
Steuerbetrag. Bei Unstimmigkeiten wird der Benutzer gewarnt, die Buchung
wird aber dennoch zugelassen.
Die Steuerdaten werden im Fenster »Rechnung erfassen: Kreditorenposi-
tion« in der Feldgruppe BUCHUNG eingegeben.
Im Feld STEUERBETRAG kann der auf der Rechnung ausgewiesene Steuer-
betrag eingegeben werden.
Falls das Kontrollkästchen STEUER RECHNEN markiert ist, wird der Steuerbetrag
auf der Basis der Eingaben in den Feldern BETRAG und STEUERKENNZEICHEN
berechnet. Es werden dann aber keine automatischen Kleinmengendifferen-
zen gebucht, auch wenn dies im System so eingestellt ist. Das heißt, wenn
die Steuer vom System ermittelt wird, muss der Saldo der Belegpositionen
gleich null sein.
Das Steuerkennzeichen ist ein Schlüssel, über den die Steuerart und der Pro-
zentsatz der Steuern festgelegt werden.
7.3.2 Skonto
Beim Erfassen einer Rechnung werden vereinbarte Zahlungsbedingungen als
Vorschlagswerte übernommen. Diese Daten können überschrieben wer-
den.Beim Erfassen einer Rechnung können Zahlungsbedingungen eingege-
ben werden. Dem Benutzer werden Vereinbarungen aus den Bestellungen
oder aus den Kreditorendaten (z.B. 3% Skonto innerhalb von 10 Tagen, 2%
Skonto innerhalb von 20 Tagen, 30 Tage netto) vorgeschlagen; daneben
kann ein fester Skontobetrag eingegeben werden.
378
7.3 Buchen von Rechnungen 7
Ein Skontobetrag kann auf zwei Arten gebucht werden: Der Betrag geht ent-
weder in das neutrale Ergebnis ein, oder er wird dem Kostenträger (z.B.
Bestandskonto) gutgeschrieben.
• Bruttobuchen
Der Skontobetrag wird beim Buchen der Rechnung nicht berücksichtigt.
Erst nach der Zahlung wird der Betrag dem Konto »Neutrales Ergebnis«
gutgeschrieben.
• Nettobuchen
Beim Buchen der Eingangsrechnung wird der Skontobetrag von einem
Skontoverrechnungskonto auf das Bestandskonto/Kostenkonto gebucht.
Das Skontoverrechnungskonto wird bei der Zahlung ausgeglichen. Beim
Buchen auf ein Bestandskonto sollte das Material zum Durchschnittspreis
bewertet werden, da sonst Abweichungen über ein Preisdifferenzenkonto
gebucht werden und damit letztlich (wie beim Bruttobuchen) in das neu-
trale Ergebnis eingehen.
7.3.3 Bezugsnebenkosten
Man unterscheidet zwei Arten von Bezugsnebenkosten:
• Geplante Bezugsnebenkosten
Dies sind Bezugsnebenkosten, die bereits im Vorfeld der Bestellung mit
dem Lieferanten, Spediteur oder Zollamt vereinbart werden. Sie werden
bei der Bestellerfassung eingegeben. Geplante Bezugsnebenkosten sind
beispielsweise Fracht und Zoll.
• Ungeplante Bezugsnebenkosten
Ungeplante Bezugsnebenkosten sind Kosten, die zum Zeitpunkt der
Bestellung nicht bekannt waren bzw. nicht vereinbart wurden und somit
erst in der Rechnung erfasst werden können.
379
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
Logistik-Rechnungsprüfung
Ausgangspunkt SAP Easy Access, Anwendungsbereich Logistik, Knoten
Materialwirtschaft
1. Rufen Sie MATERIALWIRTSCHAFT | LOGISTIK-RECHNUNGSPRÜFUNG | BELEG-
ERFASSUNG | MIRO – EINGANGSRECHNUNG HINZUFÜGEN auf.
« Das Fenster »Rechnungsprüfung« wird angezeigt (vgl. Abb. 7.5).
Abhängig von Systemeinstellungen und Ihren Benutzerparametern er-
scheint zunächst ein Fenster zur Eingabe des Buchungskreises.
380
7.3 Buchen von Rechnungen 7
Der Bildschirm ist im Wesentlichen in zwei Bereiche unterteilt. Im oberen
Teil können die Kopfdaten über mehrere Register (Grunddaten, Zusätze,
Steuer, ...) gepflegt werden. Im unteren Teil werden die Bestellungen auf-
gelistet, die für eine Rechnungserfassung gemäß der eingegebenen Such-
kriterien in Frage kommen. Die verwendete Anzeigevariante wird aufgrund
Ihrer letzten Auswahl vom System vorgeschlagen.
2. Geben Sie die gewünschten Kopfdaten ein.
Im Register GRUNDDATEN ist der Rechnungsbetrag im Feld BETRAG einzu-
geben. Falls die Mehrwertsteuer ermittelt werden soll, muss das Kontroll-
kästchen STEUER RECHNEN im Register STEUER markiert werden. Das System
errechnet dann die Steuer aus dem Nettobetrag und dem Steuerkennzeichen
der einzelnen Positionen und zeigt sie im Feld STEUERBETRAG. Ungeplante
Nebenkosten können im Register ZUSÄTZE erfasst werden.
Geben Sie in der Registerkarte BESTELLBEZUG die Art des Bezugs (Bestel-
lung/Lieferplan, Lieferschein Lieferant etc.) oder sowie im folgenden Feld
die Belegnummer bzw den Lieferanten ein, oder suchen Sie diese über die
Eingabe des Lieferanten im Match-Code Fenster.
Es werden die Belegpositionen der zugeordneten Belege übernommen.
Die Nettosumme der markierten Positionen wird angezeigt und dem
erfassten Rechnungsbetrag gegenübergestellt. Aus diesem Fenster ist ein
Verzweigen in die einzelnen Bestellungen bzw. die Bestellentwicklung
möglich. Innerhalb der Rechnungspositionen können die folgenden Kenn-
zeichen gesetzt werden:
381
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
382
7.3 Buchen von Rechnungen 7
Rechnung anzeigen
Eine gebuchte Rechnung können Sie sich wie folgt über die Bestellung anzei-
gen lassen:
383
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
384
7.4 Automatische Wareneingangsabrechnung 7
5. Klicken Sie auf das Symbol .
« Es erscheint eine Auswahl an Bestellbelegen, die bereits für den ent-
sprechenden Lieferanten erzeugt worden sind.
6. Geben Sie den Nettobetrag und die Menge in der Belegzeile ein, auf die
sich die Gutschrift bezieht.
7. Klicken Sie auf das Symbol .
Rechts oben wird der Saldo aus dem Gutschriftsbruttobetrag und dem
Betrag aus der markierten Bestellung angezeigt. Die Ampel ist grün, wenn
der Saldo innerhalb der festgelegten Toleranzen für Kleindifferenzen liegt.
Falls die Ampel gelb ist, wird die Rechnung zur Zahlung gesperrt, kann
aber gebucht werden. Bei einer roten Ampel kann die Rechnung nicht
gebucht werden (vgl. Abb. 7.8).
8. Klicken Sie auf die Drucktaste SIMULIEREN.
« Das Fenster »Beleg simulieren in EUR (Belegwährung)« wird angezeigt
(vgl. Abb. 7.9).
Im Fenster werden die einzelnen Buchungszeilen mit den entsprechenden
Sachkonten angezeigt.
9. Klicken Sie auf das Symbol zum Buchen der Rechnung.
385
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
386
7.5 Sperrung und Freigabe von Rechnungen 7
387
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
388
7.6 Kontenbewegungen beim Buchen von Rechnungen 7
389
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
Skonto-
verrechnung
2 3 3 3
390
7.7 Umbewertung von Material 7
€
€
€
€
€
391
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
392
7.9 Beispiel Customizing 7
393
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
7.10 Fragen
1. Auf welche Daten wird im Rahmen der Rechnungsprüfung zurückgegrif-
fen? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Materialstamm (Kontenzuordnung, Bewertungspreis, Preissteuerung)
b) Lieferantenstamm (Abstimmkonto, Zahlungsbedingungen, Lieferan-
tennummer)
c) Bestellung (Materialpreis, Liefer- und Zahlungsbedingungen)
d) Kundenauftrag (Verkaufspreis, Versand- und Zahlungsbedingungen)
e) Wareneingang (Bestände, gelieferte Menge, Bezugsnebenkosten)
f) Warenausgang (Bestände, gelieferte Menge)
2. Welches sind die wichtigsten Aufgaben der Rechnungsprüfung? Welche
der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Die Erfassung der eingegangenen Rechnungen und Gutschriften
b) Die Prüfung der Rechnungen auf sachliche, rechnerische und preisliche
Richtigkeit
c) Die Buchung der aus der Rechnung resultierenden Kontenbewegung
d) Das Fortschreiben wichtiger Daten (z.B. offene Posten und Material-
preise)
e) Die Nachbearbeitung von gesperrten Rechnungen (wegen zu großer
Abweichungen vom Bestellvorgang)
3. Welche Daten werden beim Buchen einer Rechnung erzeugt bzw. fortge-
schrieben? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Ein Buchungsbeleg wird erstellt.
b) Ein Materialbeleg wird erstellt.
c) Die Buchungen auf die einzelnen Sachkonten werden vorgenommen.
d) Der Materialstamm wird fortgeschrieben.
e) Der Lieferantenstamm wird fortgeschrieben.
f) Die Bestellentwicklung wird fortgeschrieben.
4. Welche Arten der Rechnungsprüfung werden unterschieden? Welche der
folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Bestellbezogene Rechnungsprüfung
b) Wareneingangsbezogene Rechnungsprüfung
c) Lieferungsbezogene Rechnungsprüfung
d) Rechnungen ohne Bezug
5. Welche Arten von Bezugsnebenkosten gibt es? Welche der folgenden
Antworten ist/sind richtig?
a) Geplante Bezugsnebenkosten
b) Ungeplante Bezugsnebenkosten
c) Speditionsrechnungen
6. Aus welchen Gründen (in der SAP-Terminologie) kann eine Rechnung zur
Zahlung gesperrt werden? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Abweichungen in einer Rechnungsposition (Menge, Preis, Termin)
b) Betragshöhe einer Rechnungsposition
394
7.11 Lösungen 7
c) Falsche Artikelbezeichnung auf der Rechnung
d) Manuell
e) Stichprobenartige Überprüfung (stochastisches Sperren)
7. Welche Konten sind im Rahmen der Rechnungsprüfung von Bedeutung?
Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Kreditorenkonto
b) Debitorenkonto
c) Bestandskonto
d) Aufwandskonto
e) WE/RE-Verrechnungskonto
f) Erlöskonto
8. Was versteht man unter dem WE/RE-Verrechnungskonto? Welche der
folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Es ist ein Zwischenkonto zwischen Bezugsnebenkosten- und Kreditoren-
konto. Beim Wareneingang wird der zu erwartende Bezugsnebenkos-
tenbetrag vom Bezugsnebenkostenkonto auf das WE/RE-Verrechnungs-
konto gebucht. Diese Buchung wird dann beim Rechnungseingang
zugunsten des Kreditorenkontos ausgeglichen.
b) Es ist ein Zwischenkonto zwischen Bestands- und Kreditorenkonto.
Beim Wareneingang wird der zu erwartende Rechnungsnettobetrag
vom Bestandskonto auf das WE/RE-Verrechnungskonto gebucht.
Diese Buchung wird dann beim Rechnungseingang zugunsten des Kre-
ditorenkontos ausgeglichen.
9. Warum ist eine direkte Änderung des Materialpreises im Materialstamm
nicht möglich? Welche der folgenden Antworten ist/sind richtig?
a) Eine Änderung des Materialpreises (Standardpreis/Durchschnittspreis) im
Materialstamm ist deshalb nicht möglich, da durch eine solche Änderung
der Bestandswert (= Materialpreis * bewerteter Bestand) des Materials auf
dem Bestandskonto in der Finanzbuchhaltung nicht mehr stimmen würde.
b) Eine Änderung des Materialpreises im Materialstamm ist immer möglich,
da die Konten der Finanzbuchhaltung automatisch angepasst werden.
7.11 Lösungen
1. Auf welche Daten wird im Rahmen der Rechnungsprüfung zurückgegriffen?
a) Richtig Materialstamm (Kontenzuordnung, Bewertungspreis, Preis-
steuerung)
b) Richtig Lieferantenstamm (Abstimmkonto, Zahlungsbedingungen,
Lieferantennummer)
c) Richtig Bestellung (Materialpreis, Liefer- und Zahlungsbedingungen)
d) Falsch Kundenauftrag (Verkaufspreis, Versand- und Zahlungsbedin-
gungen)
e) Richtig Wareneingang (Bestände, gelieferte Menge, Bezugsnebenkosten)
f) Falsch Warenausgang (Bestände, gelieferte Menge)
395
7 Rechnungsprüfung und Materialbewertung
396
7.11 Lösungen 7
8. Was versteht man unter dem WE/RE-Verrechnungskonto?
a) Falsch Es ist ein Zwischenkonto zwischen Bezugsnebenkosten- und Kre-
ditorenkonto. Beim Wareneingang wird der zu erwartende Bezugsneben-
kostenbetrag vom Bezugsnebenkostenkonto auf das WE/RE-Verrech-
nungskonto gebucht. Diese Buchung wird dann beim Rechnungseingang
zugunsten des Kreditorenkontos ausgeglichen.
b) Richtig Es ist ein Zwischenkonto zwischen Bestands- und Kreditoren-
konto. Beim Wareneingang wird der zu erwartende Rechnungsnettobe-
trag vom Bestandskonto auf das WE/RE-Verrechnungskonto gebucht.
Diese Buchung wird dann beim Rechnungseingang zugunsten des Kredi-
torenkontos ausgeglichen.
9. Warum ist eine direkte Änderung des Materialpreises im Materialstamm
nicht möglich?
a) Richtig Eine Änderung des Materialpreises (Standardpreis/Durchschnitt-
spreis) im Materialstamm ist deshalb nicht möglich, da durch eine solche
Änderung der Bestandswert (= Materialpreis * bewerteter Bestand) des
Materials auf dem Bestandskonto in der Finanzbuchhaltung nicht mehr
stimmen würde.
b) Falsch Eine Änderung des Materialpreises im Materialstamm ist immer
möglich, da die Konten der Finanzbuchhaltung automatisch angepasst
werden.
397
Anhang A
Anwendungskomponenten
der Logistik
A.1 LO Logistik Allgemein 401
A.2 MM Materialwirtschaft 402
Anwendungskomponenten der Logistik A
Anwendungskomponenten der
Logistik
In diesem Anhang erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Anwen-
dungskomponenten der Materialwirtschaft und der allgemeinen Logistik.
Eine vollständige Übersicht aller Anwendungskomponenten erhalten Sie mit-
hilfe der Transaktion SE81.
Die nachfolgende Auflistung enthält drei Hierarchieebenen sowie die Kurz-
zeichen der Anwendungskomponenten, welche in der Praxis zumindest für
die ersten zwei Hierarchieebenen häufig benutzt werden.
Darüber hinaus dokumentiert diese Übersicht die umfassende Funktionalität
der betriebswirtschaftlichen R/3-Anwendungen im Umfeld der Material-
wirtschaft.
LO-VC Variantenkonfiguration
LO-VC-CP Konfigurationsprofil
LO-VC-DEP Beziehungswissen
LO-VC-VFU Variantenfunktionen
401
A Anwendungskomponenten der Logistik
LO-VC-CHR Merkmalsbewertung
LO-VC-MAT Materialvarianten
LO-VC-LOI LO-Integration
LO-ECH Änderungsdienst
LO-ECH-MRC Änderungsstammsatzverwaltung
LO-ECH-OBJ Angeschlossene Objekte
LO-ECH-LST Änderungsdienstlisten
LO-ECH-CDK Änderungsbelege
LO-LIS Logistik-Informationssystem
LO-LIS-REP Berichtswesen
LO-LIS-PLN Planung
LO-LIS-DC Datenbeschaffung
LO-LIS-LIB Logistik-Info-Bibliothek
LO-LIS-EWS Frühwarnsystem
A.2 MM Materialwirtschaft
402
Anwendungskomponenten der Logistik A
MM-IM Bestandsführung
MM-IM-GF Grundfunktionen
MM-IM-GR Wareneingang
MM-IM-GI Warenausgang und Rücklieferung
MM-IM-ST Umlagerung/Umbuchung
MM-IM-RS Reservierungen
MM-IM-PI Inventur
MM-IM-VP Bilanzbewertungsverfahren
MM-IM-ML Materialledger
MM-SRV Dienstleistung
MM-SERV-MD Stammdaten
MM-SERV-SR Leistungsverzeichnis
MM-SERV-PR Preisfindung/Konditionen
MM-SERV-IP Rechnungsplan
MM-FT Aussenhandel
MM-FT-GOV Meldungen an Behörden
MM-IV Rechnungsprüfung
MM-IV-GF Grundfunktionen
MM-IV-LIV Lieferantenrechnungen
MM-IV-LIV-PP Rechnungsvorerfassung
MM-IV-MP Materialpreisänderungen
MM-IV-CA Verrechnungskontenpflege
MM-IS Informationssystem
MM-IS-PU Einkaufsinformationssystem
MM-IS-IC Bestandscontrolling
MM-IS-VE Lieferantenbeurteilung
MM-EDI Electronic Data Interchanges
MM-EDI-PUR Einkauf
MM-EDI-IV Rechnungsprüfung
403
Stichwortverzeichnis
405
Stichwortverzeichnis
406
Stichwortverzeichnis
407
Stichwortverzeichnis
408
Stichwortverzeichnis
409
Stichwortverzeichnis
410
Stichwortverzeichnis
411
Die it ocean CONSULTING GROUP GmbH, München, wurde 1999 gegrün-
det und ist seitdem hauptsächlich auf dem Sektor Beratung, Schulung und
Projektmanagement tätig.
Im Einzelnen betrifft dies:
• Unterstützung in der Projektabwicklung, Projektmanagement
• Geschäftsprozessgestaltung und -optimierung
• Beratung und Realisierung von SAP®-Projekten im Bereich ERP, CRM,
SRM, SCM, PLM, BI, EP, Technology für Konzerne und Mittelstand
• Training und Coaching der Anwender zum effektiven Einsatz neuer ERP-
Standardsoftware.
• Migrationsberatung und –durchführung bei Releasewechsel
• ERP-Standardschulungen
Insbesondere im SAP®-Umfeld etablierte sich das Unternehmen dank zahl-
reicher Projekte in unterschiedlichen Branchen und Disziplinen.
Mit der CDI verbindet die it ocean Consulting Group GmbH schon seit län-
gerem eine erfolgreiche Zusammenarbeit, u.a. mit der Erstellung dieses
neuen Fachbuchs.
Für die Erstellung dieses Buchs waren die beiden folgenden Autorinnen
zuständig:
Zusatzdaten
Möglicherweise liegt dem gedruckten Buch eine CD-ROM mit Zusatzdaten bei. Die
Zurverfügungstellung dieser Daten auf der Website ist eine freiwillige Leistung des
Verlags. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Hinweis
Dieses und andere eBooks können Sie rund um die Uhr
und legal auf unserer Website
(http://www.informit.de)
herunterladen