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Unterrichtseinheit | Sek I

Lohngleichheit

Gleicher Lohn für gleiche


und gleichwertige Arbeit?
M1 Der kleine Unterschied

Kai Kühne

M2 Was ist der Gender Pay Gap? Frauen und Männern mit gleichen Merkma-
15 len, wie zum Beispiel gleicher Ausbildung,
Der Begriff kommt aus dem Englischen: gleichem Bildungsabschluss, gleicher Berufs-
Gender = Geschlecht; Pay = Bezahlung; Gap erfahrung usw. Sie wird auch als „unerklärter
= Lücke. Rest“ beschrieben.
Der Gender Pay Gap ist die Lücke zwi-
Autorinnentext
5 schen der Entlohnung der Frauen und der

Entlohnung der Männer. Dabei unterscheidet


man zwischen einer unbereinigten und ei-
ner bereinigten Lohnlücke. Die unbereinigte A1 Beschreibe die Karikatur M1 und
Lohnlücke errechnet sich aus der Differenz erkläre ihre Aussage.
10 zwischen den durchschnittlichen Löhnen von Erarbeite aus dem Text M2, was man unter
Männern und Frauen. Sie liegt derzeit bei der „bereinigten“ und „unbereinigten“ Lohn-
22 Prozent. Die bereinigte Lohnlücke errech- lücke versteht.
net sich aus dem Vergleich der Entgelte von
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M3 Frauen: gleiche Arbeit, weniger Lohn


Frauen: Gleiche Arbeit, weniger Geld
Der monatliche Bruttoverdienst* beträgt 2013 für ...

Beruf Männer Frauen Differenz


3.055 €
Zahntechniker/in – 27 %
2.242 €

Metallarbeiter/in 2.659 €
– 22 %
2.078 €
2.090 €
Koch/Köchin – 21 %
1.648 €
Großhandels- 3.031 €
– 20 %
kaufmann/frau 2.422 €
3.982 €
Bankkaufmann/frau – 19 %
3.227 €
Verwaltungsfach- 3.309 €
– 18 %
angestellte/r 2.724 €
Maschinenbau- 4.004 €
– 17 %
techniker 3.324 €
3.034 €
Filialleiter/in – 16 %
2.555 €

*ohne Sonderzahlungen

www.lohnspiegel.de, 2014 © Hans-Böckler-Stiftung

M4 Wer verdient wie viel?

Durchschnittliche Brutto-Stundenverdienste
von Frauen und Männern in Deutschland (2006 – 2014)

25

19,60 19,84
20 17,90 18,46 18,81
15,21 15,56 Durchschnittlicher
15 13,91 14,25 14,62
Brutto-Stundenverdienst
(in Euro)
10

5
Frauen
Männer
0
2006 2008 2010 2012 2014

Statistisches Bundesamt, Verdienststrukturerhebung, Vierteljährliche


Verdiensterhebung | WSI GenderDatenPortal 2015

A2 Werte die Grafik M3 aus.


Erläutere, wie sich der Gender Pay Gap in den
letzten Jahren entwickelt hat (M4).

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M5 Mehr Lohn für Frauen 20 die stellvertretende DGB-Vorsitzende: „Mi-


nijobs sind ein extremer Niedriglohnsektor
Scharfe Kritik an der schlechteren Bezahlung und bieten den Beschäftigten keinerlei Sicher-
von Frauen bei gleicher Qualifikation hat die heit. Inzwischen gibt es rund 7,5 Millionen
stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Han- Minijobs, 5 Millionen Beschäftigte sind aus-
nack geübt. Auf der Mai-Kundgebung [2014] 25 schließlich auf einen Minijob angewiesen,

5 in Gummersbach sagte sie: „Es ist kein Pech, meist Frauen.“ Von den Minijobs profitierten
wenn eine Frau mit gleicher Qualifikation we- ausschließlich die Arbeitgeber, die auf billige
niger verdient als ihr Kollege in der gleichen und sehr flexible Arbeitskräfte zurückgrei-
Position. Es ist Diskriminierung.“ Und es sei fen könnten. Für die Beschäftigten bedeute
inakzeptabel, „dass ein Automechaniker, der 30 ein Minijob: „Heute arm trotz Arbeit und

10 unser Auto repariert, deutlich mehr finanzi- morgen Altersarmut.“ Darum sei es dringend
elle Anerkennung erhält als eine Kranken- notwendig, Minijobs in sozialversicherte Be-
schwester, die uns im Krankheitsfall pflegt.“ schäftigung umzuwandeln. „Wir kämpfen
Für Krankenschwestern, für Erzieherinnen für die volle Sozialversicherungspflicht ab der
und viele andere Arbeitnehmerinnen in den 35 ersten Stunde und ab dem ersten Euro“, sagte

15 so genannten typischen Frauenberufen müs- Elke Hannack […].


se die Lohntüte voller und die Anerkennung
Elke Hannack, Vollere Lohntüten für alle, Pressemitteilung
größer werden. des DGB am 1.5.2014
Auch die enorme Zunahme der Minijobs
gehe vor allem zulasten der Frauen, kritisierte

M6 Weshalb bekommen Frauen weniger Geld?

Anteil der Ursachen für den Verdienstunterschied


zwischen Männern und Frauen in Deutschland 2010,
in Prozent

Position im Unternehmen 26,6

Berufsfeld und Branche 22,7

Beschäftigungsumfang 9,3

sonstige Faktoren 8,6

Grad der Bildung und Berufserfahrung 2,4

unerklärter Rest 30,4


(bereinigter Gender Pay Gap)

durchschn. Brutto-Gehaltsunterschied 2010


(unbereinigter Gender Pay Gap): 4,18 Euro pro
Stunde

Statistisches Bundesamt, Daten nach de.statista.com

A3 Erläutere die Kritik der stellvertre-


tenden DGB-Vorsitzenden Elke Hannack (M5).
Werte die Grafik M6 aus.

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M7  lles eine Frage der richtigen


A bevorzugt zum Mechatroniker oder zum In-
Berufswahl? dustriemechaniker ausbilden lassen.
35 Hinzu kommt, dass junge Frauen aus ei-
Die Hitliste der Berufswahl nem wesentlich engeren Berufsspektrum wäh-
Die Hitliste der Berufswahl
len als Männer.
Die beliebtesten Ausbildungen bei Mädchen waren 2013... Nachteilig auf das Einkommen wirkt sich
meist auch eine Erwerbsunterbrechung aus.
Verkäuferin 7,2 %
40 Zwar ist die Dauer der kindbedingten Erwerbs-

Kauffrau im Einzelhandel 6,8 % pausen von Frauen im Durchschnitt zuletzt


leicht gesunken, dennoch unterbrechen Mütter
Bürokauffrau 6,4 % ihren Job noch immer deutlich häufiger und
Medizinische
länger als Väter. Zudem verkürzen viele Frauen
6,4 %
Fachangestellte 45 bei der Rückkehr in den Beruf meist unfreiwil-

Zahnmedizinische
5,6 %
lig ihre Arbeitszeit, was das Einkommen redu-
Fachangestellte
ziert und den beruflichen Aufstieg erschwert.
Doch auch beim Jobeinstieg gibt es noch
Die beliebtesten Ausbildungen bei Jungen waren 2013...
viel Potenzial: Mithilfe zusätzlicher Berufso-
Kfz-Mechatroniker 5,9 % 50 rientierungsprogramme könnten etwa noch

mehr junge Frauen für technische Ausbildun-


Industriemechaniker 4,0 % gen begeistert werden. Und auch die Unterneh-
men können sich für mehr Chancengleichheit
Kaufmann im Einzelhandel 3,9 %
einsetzen […].
Elektroniker 3,7 %
Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Mit der Berufswahl
Anlagenmechaniker für
fängt alles an, © 2011, IW Medien, iwd 36
3,4 %
Sanitär-, Heizungs- und
Klimatechnik

M9 Benachteiligen Frauen sich selbst?


Bundesinstitut für Berufsbildung 2014 | Böckler Impuls
6/2014 Frauen entscheiden sich ja dafür, Kinder zu
kriegen, heißt es. […] Sie entscheiden sich ja
M8 Mit der Berufswahl fängt alles an dafür, eine lange Babypause zu machen und
Teilzeit zu arbeiten, heißt es. Sie machen ja
Theoretisch dürfte es die Lohnlücke gar nicht 5 freiwillig Ausbildungen und wählen Studien-

geben. Denn schon vor 30 Jahren stellte das fächer, die schlechte Gehälter und kaum Kar-
Bundesarbeitsgericht klar, dass ein Verstoß rieremöglichkeiten bieten, heißt es.
gegen das Prinzip der Lohngleichheit für All das ist Quatsch. Männer in Führungs-
5 Frauen und Männer nicht mit dem Grundge- positionen entscheiden sich auch oft dafür,
setz vereinbar sei. Und auch der EG-Vertrag 10 Kinder zu kriegen. Wieso soll das für Frau-

schreibt vor, „die Anwendung des Grund- en ein Problem sein? Es stimmt, dass es in
satzes des gleichen Entgelts für Männer und Deutschland an ausreichend Plätzen und qua-
Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Ar- litativ hochwertiger Kinderbetreuung man-
10 beit“ sicherzustellen. gelt, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Doch Theorie und Praxis sind zwei Paar 15 Es stimmt, dass Frauen oft freiwillig Teilzeit

Schuhe und auf den ersten Blick sieht es in arbeiten, wenn ihre Kinder klein sind. Solan-
puncto geschlechtsneutrale Löhne schlecht ge es hier um wenige Jahre geht, müssen der
aus. Dies legen zumindest die Zahlen für die Mutter noch lange nicht alle Karrierewege
15 durchschnittliche Lohnlücke zwischen Män- vor der Nase zugeschlagen werden. Größer
nern und Frauen nahe, die das Statistische 20 ist hier das Problem, dass viele Frauen auch

Bundesamt für 2010 mit 23,2 Prozent angibt. lange nach der Geburt ihres Kindes nur 50
Allerdings hat die Erhebung des Statistischen oder 60 Prozent arbeiten. Das liegt aber auch
Bundesamts einen entscheidenden Mangel: an den Arbeitgebern, die zwar dazu verpflich-
20 Denn die Frauen- und Männergehälter werden tet sind, Teilzeit zu ermöglichen, jedoch nicht
ungeachtet ihrer berufsrelevanten Eigenschaf- 25 dazu, den Arbeitnehmerinnen irgendwann

ten miteinander verglichen – in der Statistik ihre Vollzeitstelle wiederzugeben.


landen also die Bezüge von Friseurinnen eben- Und das Argument mit den weniger lukra-
so wie die Einkommen von Geschäftsführern. tiven Ausbildungen und Studienfächern: Leh-
25 Zwar haben Frauen inzwischen bei der Bil- rer waren im 19. Jahrhundert hoch angesehen
dung die Nase vorn, doch bei der Berufswahl 30 und gut bezahlt. Doch als man anfing, unver-

entscheiden sich Frauen immer noch eher für heiratete Frauen als Lehrerinnen einzusetzen,
Jobs mit vergleichsweise ungünstigen Ein- sanken Gehalt und Ansehen des Berufs rapi-
kommensperspektiven: de. Noch heute ist es so, dass Grundschul-
30 Zu den […] beliebtesten Ausbildungsbe- lehrer (fast ausschließlich weiblich) deutlich
rufen der Frauen zählen Verkäuferin, Arzt- 35 weniger verdienen als Lehrer an weiterfüh-

helferin und Friseurin, während sich Männer renden Schulen. Fortsetzung S. 5

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Und wer kann schlüssig begründen, warum M11 „Recht auf Mehr!“
eine Hebamme, die Verantwortung für das
Leben eines Neugeborenen trägt, weniger ver- Anlässlich des Equal Pay Day am 21. März
40 dient als ein Metallarbeiter? Nicht die Frauen 2014 fordern die DGB-Frauen „Gleicher
müssen sich ändern, sondern die Gesellschaft Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit“.
muss sich fragen, ob sie ihre weiblichen Ar- Bernd Günther, DGB, sagte hierzu auf einer
beitskräfte angemessen bezahlt. 5 Tagung seiner Organisation am 20.03.2014

Nicht alles […] ist Quatsch. So sagt [die in Leipzig:


45 ehemalige] Justizministerin Sabine Leutheus- „Die Überwindung der Entgeltlücke zwi-
ser-Schnarrenberger: „Wir brauchen [...] bes- schen den Geschlechtern gehört ganz oben
sere Bedingungen für die Vereinbarkeit von auf die politische Agenda – nicht nur am
Beruf und Familie.“ Und Regine Stachelhaus, 10 Equal Pay Day. Denn mit 22 Prozent Gehalts-

[ehemalige] Personalchefin von Eon sagt: unterschied zwischen Frauen und Männern
50 „Viel wichtiger ist es, Frauen aus dem mittle- gehört Deutschland zu den EU-Staaten, in
ren Management zu entwickeln, damit sie für denen die Entgeltdifferenz besonders groß
Top-Jobs in Frage kommen.“ ist. Die im Koalitionsvertrag zur Frauen- und
15 Gleichstellungspolitik angekündigten Vorha-
Barbara Vorsamer, Frauen sind selbst schuld, heißt es,
Süddeutsche Zeitung, 14.1.2013
ben müssen schnellstens konkretisiert und
umgesetzt werden.“
Frauen haben ein „Recht auf Mehr!“ Die
Forderungen:
A4 Erarbeite aus den Texten M8 und 20 • gesetzliche Regelungen zur Durchsetzung

M9 die Argumente, die für die Lohnlücke zwi- der Entgeltgleichheit, damit Unternehmen
schen Frauen und Männern genannt werden. verpflichtet werden, ihre Entgeltpraxis ge-
Diskutiere dann die Frage, ob Frauen nicht schlechtergerecht zu gestalten.
doch selbst schuld sind, wenn sie im Durch- • d ie Einhaltung bestehender Tarifverträge
schnitt weniger verdienen als Männer. Bezie- 25 und einen gesetzlichen Mindestlohn, als
he dazu auch die Aussage von M7 mit ein. Lohnuntergrenze, weil Frauen besonders
häufig für Dumpinglöhne arbeiten müssen.
• alle Arbeitsverhältnisse sozial abzusichern,
um alle Arbeitnehmer/innen bei der Durch-
M10  ktionen für mehr Lohngerechtig-
A 30 setzung ihres Anspruches auf Urlaub, Lohn-
keit fortzahlung im Krankheitsfall u.v.a.m. zu
unterstützen.
Der Equal Pay Day • einen Rechtsanspruch auf Rückkehr aus
Der sogenannte Equal Pay Day markiert je- Teilzeit- in Vollzeitbeschäftigung, damit
nen Tag im Jahr, bis zu dem Frauen rein rech- 35 Frauen nach einer familienbedingten Redu-
nerisch länger arbeiten müssen, um das Ge- zierung ihre Arbeitszeit wieder aufstocken
5 haltsniveau eines Mannes zu erreichen. Für können.
die Organisatorinnen dieses Tages geht es um
DGB-Bezirk Sachsen, DGB-Frauen fordern „Recht auf
politische Forderungen. An diesem Tag fallen Mehr!“, Pressemitteilung vom 20.3.2014
im Straßenbild vermehrt Frauen mit roten
(Hand-)taschen auf, die nicht etwa einen mo-
10 dischen Trend verfolgen, sie demonstrieren

vielmehr mit diesem Symbol gegen die Un-


gleichbehandlung in der Berufswelt.
Autorinnentext

Aktion beim Equal Pay Day, Simone M. Neumann

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Unterrichtseinheit | Lohngleichheit

M12 Was könnte man noch tun? hat. „Die Überprüfung der Gehaltssysteme
und der konkreten Eingruppierung kann
Gender Pay Gap: Deutliche Unterschiede helfen, Schwachpunkte ausfindig zu machen
zwischen Berufen 20 und Benachteiligungen von Frauen zu verrin-

[…] Der absolut größte Rückstand besteht gern“, [sagt Dr. Reinhard Bispinck vom Wirt-
bei den Versicherungskaufleuten: Frauen ver- schafts- und Sozialwissenschaftlichen Insti-
5 dienen monatlich ein Bruttogehalt von 3.012 tut der Hans-Böckler-Stiftung].
Euro, Männer hingegen bekommen mit
Hans-Böckler-Stiftung, Pressemitteilung vom 10.10.2014
durchschnittlich 4.160 Euro im Monat 1.148
Euro mehr. Damit verdienen Versicherungs-
kauffrauen im Schnitt 28 Prozent weniger als
10 ihre männlichen Kollegen. […] Vergleichswei- A5 Erläutert (arbeitsteilig) die Forde-
se gering ist der Verdienstabstand der Kran- rungen anlässlich des Equal Pay Day und die
kenpfleger mit 2.613 Euro zu den Kranken- Maßnahmen, die ergriffen werden können,
schwestern mit 2.426 Euro. Die Differenz um die Lohnlücke zu schließen. Wählt zwei
von 187 Euro entspricht einem Rückstand Maßnahmen bzw. Forderungen aus, die ihr
15 von 7 Prozent. […] Untersuchungen zeigen, als besonders dringlich erachtet. Begründet
dass die Einkommenslücke zwischen Frauen eure Auswahl.
und Männern ihre Ursache auch im Betrieb

Aktion beim Equal Pay Day, Simone M. Neumann

ERKL ÄRUNGEN
Lohn oder Gehalt ist das durch einen Ein Minijob ist ein Beschäftigungs- Einzelgewerkschaften sind im DGB,
Arbeitsvertrag festgelegte Geld, das verhältnis, bei dem der regelmäßi- dem Deutschen Gewerkschaftsbund,
Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh- ge Monatsverdienst 450 Euro nicht zusammengeschlossen.
mer regelmäßig für die Ausübung überschreitet. Der Arbeitgeber muss Der Gender Pay Gap ist die Lücke
ihrer Tätigkeiten vom Arbeitgeber für den Minijob einen Pauschalbetrag zwischen der Entlohnung der Frauen
oder der Arbeitgeberin erhalten. Man für die Sozialversicherung bezahlen. und der Entlohnung der Männer. Der
spricht auch von Entgelt. In sehr vie- Gewerkschaften sind Vereini- Begriff kommt aus dem Englischen:
len Branchen regelt ein Tarifvertrag, gungen von Arbeitnehmerinnen und Gender = Geschlecht; Pay = Bezah-
der von den Gewerkschaften und den Arbeitnehmern, die es schon seit lung; Gap = Lücke. Der englische Be-
Arbeitgebervereinigungen ausge- dem 19. Jahrhundert gibt. Damals griff „gender“ bezeichnet anders als
handelt wird, die Höhe des Entgelts. haben die Menschen erkannt, dass das Wort „sex“ das „soziale oder
Vom Bruttolohn werden die Steu- sie nur gemeinsam etwas für die Ver- kulturelle Geschlecht“ und nicht das
ern (Lohnsteuer und Kirchensteuer) besserung ihrer Arbeitsbedingungen „biologische“. Damit soll deutlich
und die Beiträge für die Sozialversi- und für mehr Lohn erreichen können. gemacht werden, dass „Geschlecht“
cherung (Kranken-, Renten-, Pflege- Heutzutage gibt es für sehr viele biologische und soziale Aspekte be-
und Arbeitslosenversicherung) abge- verschiedene Berufe und Branchen inhaltet.
zogen. Übrig bleibt der Nettolohn. Gewerkschaften. Die meisten dieser
Querverweis: UE Minijobs, UE Geschlechterquote 6
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Mitbestimmung

Didaktisch-methodischer Kommentar
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit?

Mädchen haben in der Regel die besseren Noten und Schulabschlüsse, brechen
seltener die Schule ab. Dass Frauen in der Arbeitswelt benachteiligt werden und im
Durchschnitt 22 Prozent weniger Lohn oder Gehalt bekommen, können sich viele
Schülerinnen und Schüler deshalb kaum vorstellen. Art. 3 GG garantiert doch die
Gleichberechtigung der Geschlechter und verbietet die Benachteiligung u.a. auf-
grund des Geschlechts. Wie kommt es dann zu der Lohnlücke, dem Gender Pay
Gap? Sind Frauen möglicherweise selbst daran schuld, weil sie die falschen Berufe
ergreifen oder sich häufig zu einer Teilzeitbeschäftigung entschließen? Was kann
man unternehmen, damit sich der Gender Pay Gap schließt? Diese Fragen sollen
im Laufe der Unterrichtseinheit beantwortet werden. Die Gleichstellung von Frauen
und Männern – auch in der Arbeitswelt – ist darüber hinaus ein Standardthema
der politischen Bildung und wird in nahezu allen Lehrplänen der Sekundarstufe I
gefordert.
• Die Karikatur „Der kleine Unterschied“ M1 dient als Einstieg in die Thematik und
soll ein Nachdenken über die Problematik der Lohnlücke provozieren.
• Text M2 erläutert den Gender Pay Gap und unterscheidet dabei zwischen der
Herausgeberin: Hans-Böckler-Stiftung, Hans-Böckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf; Kontakt: Anke Thiel, Tel. 0211-7778-151, Anke-Thiel@boeckler.de

bereinigten und unbereinigten Lohnlücke. Die Grafiken M3 und M4 veranschau-


lichen den Gender Pay Gap auf Grundlage aktueller Studien in verschiedenen
Berufsfeldern und im Verlauf mehrerer Jahre.
• In M5 äußert DGB-Vorstandsmitglied Elke Hannack scharfe Kritik an der schlech-
teren Bezahlung der Frauen u.a. an der ungleichen Bewertung von Tätigkeiten,
die mehrheitlich von Frauen bzw. Männern ausgeführt werden.
• Die Grafik M6 zeigt die Ursachen des Verdienstunterschieds zwischen Frauen
und Männern auf. Deutlich wird, dass herkömmliche Erklärungen wie Berufsgrup-
pe, Auszeiten für Kinderbetreuung oder Arbeitszeitumfang nur etwa zwei Drittel
des Unterschieds erklärt. Ein weiteres Drittel der Lohnlücke bleibt ungeklärt.
• In der weiteren Bearbeitung des Materials (M8, M9) soll den Lernenden deutlich
werden, dass es theoretisch die Lohnlücke gar nicht geben dürfte. Denn schon
vor 30 Jahren stellte das Bundesarbeitsgericht klar, dass ein Verstoß gegen das
Prinzip der Lohngleichheit für Frauen und Männer nicht mit dem Grundgesetz
vereinbar sei.
Autorin: Monique Schlegel; Stand 11/2014 (Daten 6/2015)

• Text M9 fragt, ob Frauen selbst schuld daran seien, dass sie weniger verdienen
als Männer. Dieses Thema bietet sich auch gut als Diskussion an, da sich die
Schülerinnen und Schüler aus den bereits erarbeiteten Materialen ein gutes Ba-
siswissen angeeignet haben, um nun selbst darüber urteilen zu können.
• Im weiteren Verlauf der Einheit erhalten die Schülerinnen und Schüler Informatio-
www.boeckler-schule.de

nen über Forderungen und Maßnahmen (M8 - M10), die Lohnlücke zu schließen.


Aus diesen sollen sie zwei Lösungsvorschläge auswählen, die ihnen geeignet
erscheinen, und ihre Auswahl begründen.

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