Die Karl-Marx-Allee beginnt am Alexanderplatz, verläuft sich in östlicher Richtung und setzt sich
östlich vom Frankfurter Tor als Frankfurter Allee fort.
Sie besuchen das Café Sibylle in der Karl-Marx-Allee 72, denn im Café gibt es
eine Ausstellung über die Geschichte der Karl-Marx-Allee. Lesen Sie den Text
und beantworten Sie danach die Fragen.
2. Sie lesen in einem Ost-Berliner Stadtführer über die Stadtplanung in der
Frühzeit der DDR. Was war wichtig für die sozialistische Stadtplanung?
”Mit der Errichtung der Arbeiter-und-Bauern-Macht stand Berlin vor völlig neuen Aufgaben. Der
sozialistische Städtebau musste entwickelt werden, der ordnend, planend und lenkend in das
willkürlich regellos gewachsene Stadtbild eingriff und neue Maßstäbe setzte.”
In freiwilligem Arbeitseinsatz räumten die Berliner die Trümmer der einstigen Frankfurter Allee
und ihrer Nebenstraßen fort, um Platz zu schaffen für die erste sozialistische Straße Berlins, die
heutige Karl-Marx-Allee zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor.”
”Als die ersten neuen Wohnhäuser emporwuchsen, schien es vielen fast ein Wunder. Im
Wohnungsbau waren nicht nur Kriegsschäden zu ersetzen. Es musste auch all das nachgeholt
werden, was unter kapitalistischen Verhältnissen versäumt worden war.”
In der zweiten Bauphase (oben) fand der Architekt Hermann Henselmann den Baustil, den die
SED gesucht hatte. Die Häuser vom Strausberger Platz nach Osten folgen dem ”sozialistischen
Klassizismus” der Sowjetunion und der ”nationalen Bautradition”.
Die Stalinallee wurde am 13. November 1961 in Karl-Marx-Allee umbenannt.
In den 60er Jahren wurde der westliche Abschnitt der Allee
vom Strausbergerplatz zum Alexanderplatz im Stil der
Moderne bebaut. In der dritten Bauphase entstanden aus
Kostengründen statt Arbeiterpalästen vor allem
Plattenbauten. Dieser Abschnitt diente auch als
Aufmarschfläche für Massendemonstrationen.
8. DDR-Propaganda in den 50er Jahren. Kommentieren Sie den Film mit zwei
Sätzen.
https://www.youtube.com/watch?v=sjOk4XaomH0
Die Baugeschichte der Allee ist auch verbunden mit den Demonstrationen und Protesten der
Arbeiter am 17. Juni 1953, die gegen Arbeitsnormerhöhung und Lohnkürzung protestierten. Der
Aufstand begann hier. ”Diejenigen, die die Stalinallee bauen, sollen auch in ihr wohnen.”