Georg Christoph Lichtenberg - Georg Christoph Lichtenbergs Vermischte Schriften, 9 PDF

Georg Christoph Lichtenberg's vermischte Schriften / nach dessen
tode aus den hinterlassenen papieren gesammelt und herausgegeben

von Ludwig Christian Lichtenberg und Friedrich Kries. v. 9
Lichtenberg, Georg Christoph, 1742-1799.
Göttingen : J. C. Dieterich, 1800-06.
http://hdl.handle.net/2027/nyp.33433074944178
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Georg Christoph Lichtenberg'Â«
vermischte Schriften
nach dessen Tode
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gesammelt und herausgegeben
von'
ludwig Christian lichtenberg
Sl<l)s. GÂ°th. Gehelmen Asslftenlrolhr
und
Friedrich Kries
Professor oÂ», GÂ«thÂ»lschen Gymnaslum.
Neunter Band. Mit acht Kupsern.
GÃ¶ttingen,
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Key Heinrich Dielelich.
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Georg Christoph Lichtenberg'Â«
physikalische
und
mathematische Schriften
nach dessen Tode
gesammelt und herausgegeben
von
iudwig Christian iichtenberg
Sachs. Goch. Geheimen AssisrÂ«nÂ«iÂ«Â«he
und
Friedrich Kries
Proftssor Â«m Gothaischen Gymnasium.
Vierter Band. Mit Â»cht Kupfern.
G Ã¶ t t i n g e n,
ben Heinrich Dieterich.
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V o r b e r i ch t.
iÂ«Â«.
Vlnttr den Artikeln,, die dieser Band
begreist, ist eigentlich nur der erste so
wie er hier erfthlint, schon gedruckt, geÂ»
wesen. Mit dieser Abhandlung kÃ¼ndigte
lichtenberg seine academischen Vor-
lesungen beym Antritt seineÂ« lehromts in
GÃ¶tllngen an, und sie erschien daher als
Programm im Jahr i??o.
Zehn Jahre spater hat er Ã¼ber denÂ«
selben Gegenstand eine Vorlesung in der
Gesellschaft der Wissenschaften gehalten "),
*) S> GÃ¶iling. Anz. I.Bd. S.4Sr ff.

Vl
die aber weder damahls gedruckt worden
ist, noch jcht sich unter seinen Papieren
gefunden hat. . * ,
Die^beyden folgenden Abhandlungen
hat er lateinisch geschrieben, und sie
stehen unter dem Titel: cke nuva metlicxlÂ«
narurZm Â«c muturn sluiÃ¤i ele6triciÂ«in-
vtzltiZauÃ¤j'â€” in, dm,,ÃŸchMen, tzeÂ»
GÃ¶ltinqischen Gesellschaft der Wissenschaf'
ten ^^). Da sie einen wichtigÂ«Â« physikalMen,
Gegenstand betreffen, wovorÂ« die Ehre der
Entdeckung dem Verfasser selbst gebÃ¼hrt,
so glaubten wir, daÃŸ sie in einer HammÂ«,
lvng seiner physikalischen Schriften um
so weniger sehlen dÃ¼rfte, allste noch imÂ«
mer die beste und genaueste Darstellung
jener merkwÃ¼rdigen Elsindung liesern,
., Â«) Die ersteÂ« i'mVIII.Me der Nov.
<Ã¼olnment2!.. die andere im I.Bde

Es schien uns aber tcm Zwecke dieser
Sammlung, die nicht bloÃŸ fÃ¼r. ein gÂ«<
lehrtts, sondern fÃ¼r eingebildetes PubliÂ«
tum Ã¼berhaupt berechnet ist, angemeÃŸner,
sie in einem Ã¤hnlichen GÃŸwande mit deÂ»
Ã¼brigen'StÃ¼cken dieser Sammlung, als
in ihrer ursprÃ¼nglichen Form erscheinen
zulassen. ','>"' -^ ^ 'Ã¼i:',:.:::!?
,,A"ÃŸer diesen, WdÂ«G sindet sich noch
eine frÃ¼here Abhandlung pczn dem VÂ«Â»
fasser in den Schristen der Wltwgischen
Societat, worin er von seinen astronomiÂ«
schen Beobachtungen in den churfÃ¼rsik'chen,'
landen Rcchenschdst gibt ^ Diese habeÂ»
wt^'aus dic^r Sammlung tzanz weggeÂ«
kassen, weit das Interesse einetz asironomft
schen Berichts seiner Natur nach nur aus ,
wenige Personen eingeschrÃ¤nkt ist.'
. ?). Im VII. Vde der ôv. c<Mmer.tÂ«.' /

VIlt
Ben bieser Gêgenhelt bemerken wir
auch, daÃŸ der astronomische ThoN der
Papiere des Versassers den HÃ¤nden eines
geschickten Astvonomen anvertraut ist.
Indessen waren astronomische Besckastll
gungen nicht die Hauptsache desVersas'
sers, und der Zustand du praktischen
Astronomie vor dreyÃŸig Jahren bev welÂ«
ten nickt so vollkommen als jetzt, so daÃŸ
die Ausbente, die man sich von jenen
Papieren zu versprechen hat, nicht betrÃ¤cht-
lich seyn dÃ¼rste. ^
Â»..- .D" Ã¼brige Thell dieses Bandes enh
halt lauter bis jetzt ungedruckte
S<Ã¼cke, wovon die Ernte sreylick nicht
so ergiebig gewesen ist, als sie mancher
vielleicht erwarten wird. Die srag,
mentarischen Bemerkungen sind
aus ahnlicke Art entstanden, wie die

vermischten Bemerkungen in den

Â» ^ . ...
IÂ«
benbcn ersten Banden der v srw lschite n
Schriften. Wir haben sie nÃ¤hmlich
aus seinen Papieren, in denen sie sich
zerssrent sinden, zusammengetragen, und
der bessern Ordnung wegen unter RuÂ«
brlken gestellt. .Sie sind Ã¼brigens aus
denselben TagebÃ¼chern genommen, aus
denen auch jene Bemerkungen gezogen
sind. Die letzteren BÃ¤nde dieser Tage-
bÃ¼cher haben die Einrichtung, daÃŸ die pbn,
silbischen Bemerkungen von den Ã¼brigÂ»Â«
getrennt sind; sie fangen auf der lehren
Seite des Buchs an und lausen mit rÃ¶Â«
mischen Seitenzahlen nach vorn zu. Die
Mmge derselben ist nicht unbevachtlich,
und ein Beweis von der steten Aufmerk-
samkeit des Verfassers auf Alles, was
seine Wissenschaft anging. Indessen schien

uns doch nur ein klelyer Thell davon zur
Ã¶ffentlichen Milthellung geelgniii zn seyn.

Â»
'Ueber die erste Rubnk dieser Bemer-
kungen mÃ¼ssen wir noch ein paar Worte
vorausschicken." ., Â»zl^ '. ?'' ^-2
Bekannter MaÃŸen war der Versasser
geraume Zeit vor seinem Tvde mit dem
Gedanken bischaftigt gewesen., ein C o mÂ»
pendium der Physik zu schreiben.
In srÃ¼hern Zeiten zwar war er dieser
Art von Schriststellerey nicht gÃ¼nstig,
denn er sagt in einem seiner TagebÃ¼cher
ausdrÃ¼cklich: "Wenn ich doch eine
^Verrichtung wÃ¤hlen soll, die tausend
Â«MenscheiÂ» ^schon vor mir gewÃ¤hlt haÂ«
Â«den, siÂ» soll es gewiÃŸ das ComÂ«
â€žpendienschreiben nicht seyn."
b. ^!' .'' , 'Â«l
SpÃ¤terhin aber hatte sich seine MeiÂ«

nÃ¤her darÃ¼ber zu Â«rttaren. Sa sagt <t
Â«NMahl:,,. ., ^ ^^Hs,,..^ .,/.- .-, .,.'>
, . "MeineFragen Ã¼ber dirPhysik ttnÂ«,
â€žten yielleicht den Titel bekommen V e r-
â€žinÃ¤cht.nl sse' NtÂ«n vermacht ja auch
Â«Klemia/etttn." . , â€ž',,
^:,^ i:'^^,i. '. '',U ît^ ,. ^. !/, ^
und an einer andern stelle: . ,
V Wenn ich meine Fragen Ã¼ber hie
â€žPhysik npch herau^gebe, so mÃ¼ssen sie
â€žhloÃŸ jungen, thatiUnOWkern zugeelg.
^Â«Lt, werden: G rMz v, Humb Â°Mz
Â«Nldehrandt^^ScheLericO j.,:,.Â«
MM ist es fth zu bedauern,, daÃŸ er
diesenPlon nicht ausgeft^h^t hatte, denn wer
k^WeM Gebltth tm Physik besser, Â«^
Â«,^. wer^ lieÃŸ. sich weniger als er dmH
Ansehen und Herkommen tÃ¤uschen?' Â«fÂ«f
war mehr als er von HypothesenÂ« undSyÂ«
stemensucht frey? wer suchte die Wahrheit

HisrlgeSÃ„s er, und:wet veestandÂ«^ bcssÂ«f,
als er, nene Aussichten zu erÃ¶ffnen? WaÂ«
chÃ¤tte ein Mann iÂ«n seinem Gelsii, der
în ganzeÂ« iebenlang dem Studtun, der
GiatuiivlffÂ«GÂ«ft'Mgiben' wÃ¤^,' bwftr
fÃ¼r einen bessern Dienst <siM^nnen>
als wenn er seine Ãœberzeugungen und
seine Zweifel dFlMr HttMe"MÂ»cht,
chie BunkelheiteÂ«/ RÂ« ihnÂ« WO Ã¼brig
geblieben wÃ¤reti, angedentet'/ Â«ndHie
sitMichen SMeii' lÂ« ihrem GebÃ¤nde.vs.
geichnet hÃ¤tte? U^wie beMden:Md
artig ist die Kse>^biÂ«ÃŸeFraMûnzen^
thÃ¤iiên Mannern zuzueignen! Er
Hatte nicht den gewohnlichen Fehler des
Mers, die Nenerungen der jÃ¼ngem Welt
^v verachten, sondern er nahm BeWch-
Itungen gern Ã¤^" von wem'er sie auch
erhielt. ^' "'"'-' .^ "''"^'"ll

"8roch"ftÃ¼tzer, ols <r dieIbei zu die-
sen Fragen- gesaÃŸt hatte, wollen eine
Abhandlung Ã¼be,7 das'Feueyâ€”wie
.es scheint sÃ¼r Hie SocietÃ¤t â€” schreiben.
.Auch ihierzu Halle er Mon, mancherley
Vorbereitungen gemacht.' .DÂ«,A<hhandÂ«
lung sollte den Titel kriegen: Â»
. -"Vom NÃ¼tzen der Artzsndschen
â€žlampe bey pyromÂ«trbschen VeÂ«>
,isu chsn,""t4er, wie . er sogt, "beÂ«
â€žsche5dÂ«5ne5^ We^tl)Â«ch''die Ar.
â€žgandsÃ„ie iackpe aus pyrometriÂ«
â€žsche' Versuche anzuwenden."
"Die Einleitung" setzteÂ» noch hinzu,
"kÃ¶nnte davon gekommen werden^ dnÃŸ die
â€žpyrometrischen Versuche sasd^v aussallen
Â«mÃ¼ssen, alswle die hydrostatischen in GeÂ«
â€ž^Ã¤ÃŸen ^ von! Sand oder- Zucker. WaÂ«
Â«nicht gehk, sÃ¤llt natÃ¼rlich aus die Un>
â€žVollkommenheit des Instruments."

XVr
Aber auH dieÃŸ iÃŸ ',MÃŸer
Entivurf geblieben, unl . . lÂ« darÂ«
ans, V<ch Â«Â»^m m'eh. uÃ¼i Berichti>
gÃ¼ng''chnv Er.neiterung sf >cr Menen
Kenntnisse, Â«<s um rischen
Ruhm zlÂ» chun gewesen .
BÂ«mirt,yywerch ist Â«s vielleicht, daÃŸ
er bey seln<jn:ii/erÃ¤sischen Pjaye^.sich so
viel mit deMHite^ der^ftigmSckrist
beschÃ¤ftigte, uhrze an das Werk selbst
ernstlick Hand anzulegen. Allerdings,
kann Man <ogntch stelkt ÃŸch einem lebhaf-
ten Geiste mit dem Tittl zugleich die.
ganzÂ« Idee seines Wertes dar, er s,,ht
<S gieichsam vollendet vor sich, und dieÂ«
ses VorgesÃ¼hl der Vollendung ist um so
angenehmÂ«, je verdrieÃŸlicher die st, ck,
Â«eile und laugsam fortschreitende Aus-
arbeitung s^W ist Ueber dieÃŸ Hai ein

Titel fÃ¼r einen witzigen Kopf noch etÂ«

ben seinen Ã¼brig,Â« Papieren anqewandt
haben. Vor allen Dingen aber werÂ«
den wir die Stimme diS Publikums
abwarten, um zu hÃ¶ren, ob eine solche
Mittheilung nach seilen WÃ¼nschen wÃ¤re.
Denn die geringste Zudringlichkeit wÃ¼rde
eine VersÃ¼ndigung an den Manen des
Verstorbenen seyn, dem seine Bescheiden^
hekt kaum erlaubte da aufzutreten, wo er
laut dazu aÃ¼fgefordtrt wurde, 'geschweige
daÃŸ er je daÂ« Amt eines unberusenen
Apostels hÃ¤tte Ã¼bernehmen sollen.
Gotha, imIul.,8Â°5. . ^ ..,
Die Herausgeber.
!
!,^ Inhalts.Ve^^chniÃŸi
I. Betrachtungen Ã¼ber ewige Methoden
eine gewisse Schwierigkeit in des c
Berechnung der Wahrscheinlichkeit
beym Spsei zu heben. S.z
II. Von einer nenen, Art die Natur
und Bewegung der elettrischen
^ Materie zu erfÃ¶richen. Erste
Abhandlung. ^ < ^ '^9
lll.' Von einer nenen Art die Natur
i^ und BeÂ«egting''der' 'e?tktrischen
Ma,Â«rie,, zu uf,rschÂ«u. , ZweyÂ» , /
Abhandlung.. , .. ,, zz
lVi^ Fragmentarische ' Vtm^rungett
Ã¼ber physikalische GegenstÃ¤nde.
r. Bemerkungen das Compendinnt
betreffend. I2y
Â«. Ueber das Stndinm der Naiur-
lehie Ã¼berhaupt. Ig/
g. Ueber dasGebieth der Naturlehre

und die beyden physikalischen SyÂ«
steme, das dynamische und
atonnslische. rF7
4. lieber emiaeGegenstande der allÂ«
gemeinen Naturlehre. r?Â«

XX
5. Ueber Chemie und chemische WirÂ«
kungen. S. 136
6. Vom Schall. HÂ°y
7. 224
8. Ueber WÃ¤rme und Fener. 23z
9.. Ueber dqs licht. . â€ž'.,â€ž,iickÂ«n',Â»5l
ro. Ueber Elekiricitat. ''284
ii. Uebet Magveiismus. '^ 294
12. Ueber astronomiscbe GegenstÃ¤nde 3<2H
13; UederHGnstznde der'/^hW^
Aschen O,<ogt'ahhie. ., '^â€žâ€ž)..? 31Â°
^4."Ãœeber meteorologiHtt^MMli,
.stÃ¤nde^ ,^ â€ž,.. , - ,â€ž5^ 3l?
iz^VesmMte Pewesfuyge^ 'V,,., 34"
V. SchMen î^ Hrn. Wervtt i^
L3 GÃ¶tzen, die NewioniM WlM
9Â»7 . 'l. siÂ«:'^
t. ,, ii'.a,'Â«'!: ',iÂ«' . ., .:.,'' >'i
z^7 ,'."' > . .' ,' ,

I.
in der
IX. A
Ã¼ber
Betrachtungen
einige Methoden,
beym Spiel zu heben.

eine gewisse Schwierigkeit

^
fl<
^ Â«. H
,,,'''' ..',!'
<. '^,^: 'j /./ ) 5)illi^
Betrachtungen
Ã¼bÂ«
einige 'Methoden,
eine gewisse Schwierigkeit
ln der
bcym Spiel zu heben.
MeÃŸkÃ¼nstler sindet nicht selten bey der
Anwendung seiner SchlÃ¼sse aus die Natur,
merkliche Abweichungen von dem, was er
nach seiner Rechnung hatte erwarten sollen.
Es ist nicht sehr schwer den Grund hierÂ»
von im Allgemeinen anzugeben, und ein-
zusehen, daÃŸ es nicht die Schuld der
Mathematik seyn kann. Er abstrahirt
sich von dieser Welt eine eigne, vou wel-
cher er die GesetzbÃ¼cher gleichsam selbst
A2
in HÃ¤nden hat; keine Krast kann in derÂ«
seiden wirken, ehe er sie selbst hinein
legt; er weiÃŸ was Ã¼berall geschieht, und
aus seinen Formeln liest er Weissagungen
ab; ohne ein Wunder Â«hebt er Gesetze aus,
verordnet andere, und gibt seiner Welt
jede Gestalt, die er will. So weit leitet
ihn die Mathematik, und Alles ist so gewiÃŸ
als die ewigen Wahrheiten, woraus sie
sich stÃ¼tzet. Konnte ein endlicher Verstand
mehr als nur die allgemeinsten Gesetze in
unserer wirklichen Welt entdecken, so wÃ¤re
es dem MeÃŸkÃ¼nstler leicht, sie nach und
nach in die seinige Ã¼berzutragen, und so mÃ¼ÃŸÂ«
ten Prophezeyhungen, die er sÃ¼r die letztere
schreibt, auch in der ersteren gelten. WÂ«
aber den Abstand erwagt von uns bis zu
dem, der allein die Gesetztaseln dieses
Ganzen in seiner allmÃ¤chtigen Hand halt,
der wird erkennen, wie unmÃ¶glich es ist,

â€” 5' -_
sich ein System von KrÃ¤ften mit allen
den unzÃ¤hligen Beziehungen zu denken,
das nicht schon selbst im Allgemeinen von
diesem wirklichen abweichen sollte. Wenn
also der Mathematikversiandige aus sei-
nem System auf das unftige schlieÃŸt, so
muÃŸ er allemahl UnterschiedÂ« bemerken, so
est hier das allgemeine Gesetz durch be-
sondere UmstÃ¤nde eingeschrÃ¤nkt wird, die
dort nicht in Betracht gezogen worden sind.
Wenn eine Bombe, die der Rechnung nach in
einer Parabel nach dem Ziel fliegen sollte,
weder nach dem Ziel, noch in einer Pa-
rabel fliegt; wenn eine Kraft, die eine
gewisse Last heben sollte, kaum hinreicht
die Maschine in Bewegung zu setzen: se<
liegt der Fehler nicht in der Rechnung,
denn in der Welt, wie sie sich der MeÃŸ,
lÃ¼usiler dachte, wÃ¼rde die Kraft die Last

nmklich gehoben, und die Bombe ihr Ziel'

auf einer parabolischen Bahn gefunden
haben. Auch in unrichtig abstrahirten allÂ«
gemeinen Gesetzen kann er nicht liegen;
sollte er dieser Erfahrungen wegen, die
Gesetze des GalilÃ¤us verwersen, oder anÂ«
dere fÃ¼r den Hebel sestsetzen? Sondern darin
lag der Fehler, daÃŸ er glaubte, sein System
ginge mit dem unsrigen schon vÃ¶llig gleich.
In der ganzen angewandten MatheÂ«
matik wird man ahnliche Beyspiele sinÂ«
den, und es ist immer ein Gewinn AbÂ«
weichungen.von dieser Art zu entdecken,
entweder um sie selbst zu vermindern, oder
wo dieses nicht geschehen kann, bey jeder AnÂ«
wendung die allgemeinen Satze dadurch
gehÃ¶rig einzuschrÃ¤nken.
Ich will ietzo einige Betrachtungen
Ã¼ber eine sehr merkwÃ¼rdige Abweichung

von dieser Art anstellen, die sich in einem
Theile der angewandten Rechenkunst zeigÂ«,
der beym ersten Anblick weniger von einer
Verbindung mit dem irdischen leiden zu kÃ¶nÂ«Â»
nen scheint, ich meine in der Berechnung dec
Wahrscheinlichkeit beym Spiel, und des daÂ«
durch zu bestimmenden Grades der Hoffnung
der Spielenden. Ich versiehe hier nicht solchÂ«
Abweichungen von der Rechnung, die eben
deÃŸwegcn noch Statt sinden mÃ¼ssen^ welt
Bestimmungen der Grade der Wahrschetn,
lichkeit noch bey weilen keine Weissagun,
gen seyn sollen; nicht Abweichungen, die
selbst in der Welt des MeÃŸluusilers Statt
sinden mÃ¼ÃŸten, wenn er Zusalle hinein
nÃ¤hme; sondern solche, die eine AehnlichÂ«
teil mit den oben erwÃ¤hntenHaden, und aus
einer nicht sorgsaltig genug gemachten AnÂ»
Wendung in sich wahrer Satze aus bie wirk,
liche Welt und hie GeMschast entspringen.

. â€” 3 ^-
Die AufgÃ¤be, wobey diese Abweichung
vorzÃ¼glich in die Augen fÃ¤llt, ist eben
deswegen sehr berÃ¼hmt geworden. Eê
ist solgende: Zwey Personen H. und V.
wersen eine MÃ¼nze in die HÃ¶he, die z.E<
auf der einen Seite mit I. und auf der
andern mit 0. bezeichnet seyn soll *).
H. der die MÃ¼nze wirft, verspricht dem
L. einen Thaler, wenn I. im ersten Wurf
fHllt, 2 Thaler wenn es erst im zweyteu
Wurf, 4 Thalcr wenn es erst im dritten,
Â« wenn es erst im vierten fallt, kurz,
sollte es erst im Â»Â«" Wurf fallen, so be
>-
') Die Beleichnung, weiche Ich hier gewÃ¤hit
habe, hot beyiiusig noch den Nuyen, daÃŸ,
Â«Â«nn endiich die ,. saiie, sie Â«>iÂ« ollen deÂ« c',
rie vothet sieien, lusammen geschrieben, nach
der Ã¼eibnihischen Dyadit die lhaiev lihit,

Â«Â«IchÂ« ^. belahien n,uÃŸ, hingegen gibt ihr
Werth, 'mit Â« dividin, den Einsatz del I?.
ftÂ« so viei Wdiie, und damit muitipiicirt,
die Menge aint mÃ¶giichen FÃ¼iie, die in so
viÂ«i WÃ¼iftn Â«Â«tommin tonnten.

zahlt H. an 8. 2n-l Thaler, und sollÂ«
n auch noch so groÃŸ seyn, sie wollen so
lange wersen, bis I. sÃ¤llt. Die Frage ist:
wie viel Gewinn kann sich li. lvahrscheinI
licher. Weise hieraus versprechen, oder wie
diel muÃŸ er dem 4. voraus bezahlen, daÃŸ
sich dieser ohne Schaden in ein solches Spiel
einlassen kann. Nach den bekannten ReÂ«
gelÂ« der Rechnung des Wahrscheinlichen
ist das, was lz. bezahlen muÃŸ â€” 1. j
-^4cr5L ^^ < Â»Â« Â» Â» das ist, unendlich
viel, wenn n gar vorher nicht sestgesetzt
wird, und alle SchÃ¤tze der Welt winden
nicht zum Einsatz sÃ¼r den 8. hinreichen,
da im gemeinen leben der grÃ¶ÃŸte Wag-
hals von einem Spieler kaum 2ci Thaler
in einem solchen Spiel wagen wÃ¼rde, und
gleichwohl kÃ¶nnte er sein Geld und noch

â€” lÂ«. â€”
lH Thaler dazu, wieder bekommen^ wenn
nur I. erst im sechsten Wurf siele. DaÂ«
mit weniger GeÃ¼bte nicht etwa glauben,
der Widerspruch zwischen der Rechnung
und dem Unheil des Spielers lÂ«me von
der Voraussetzung her, daÃŸ H. ins unÂ«
endliche fort werfen kÃ¶nne: so darf man
nur statt n eine betrachtliche Zahl, als
g. E. loa setzen, so ist der Einsatz des L.
5Q Thaler und damit, kann er 2" Thaler
gewinnen: ja siele auch I. schon im zwanÂ«
zigsten Wurf, so gewÃ¶nne er Z24288 ThaÂ«
ker. Woher kommt dieser Widerspruch?
1,
Als Hr. Nicolans B.ernoulli
dem Hrn. M 0 ntm 0 rt *) diese Aufgabe
zuerst vorlegte, so gab er zugleich dem
lUonlmorl z.. 402,, so fnh,^t Hl. Ne Â« n Â« ulIl
dleses Buch ln ler folgenden Mhllndlung Â«n,

^ ,,,, .ich ftllsr hÂ«b, ,Â« nlcht gesehen.

'â€” II â€”
Herrn DanielBernoulli davon Nach<
"cht, und bath sich seine Meinung aus.
Dieser hat auch wirtlich eine AuflÃ¶sung,
mit dem, seinem Geschlechte eigenen Geiste,
gegeben ^), welche mit einer von Herrn
Cr am er, die man in der nÃ¤hmlichen AbÂ«
handlung lesen kann, auf eins hinaus
lÃ¤uft, unerachtct keiner von des andern
seiner etwas wuÃŸte. Die AuflÃ¶sung dieser
beyden Gelehrten hÃ¤ngt hauptsÃ¤chlich von
folgenden Bettachtungen ab: Zwanzig.
Millionen Thaler machen mich zwar noch
einmahl so reich, als zehen Millionen,
aber nicht noch einmahl so glÃ¼cklich; die
MenschÂ«Â« schÃ¤tzen das Geld nicht nach sei-
nem absoluten Werth, sondern nach dem,
ll, ln len 6oinnie.nl. ncacl. ?c'lrop. I'oill. V.!
I.. '73. DoÂ« Wesentlichste auÂ« LieseÂ« AbhanO'
lung sindÂ« man im Homb. Mag. I.I. St. 5.'

. . r. 73. nbÂ«lsÂ«tzt.
, - .. -'
Gebrauch, den sie davon machen kÃ¶nnen.
Vb jemand ibo, i?c> oder 180 Millionen
gewinnt, ist ihm gleich viel, dessen unge-
achtet muÃŸ L. fÃ¼r alle diese hohen Ge-
winnsie haften, er muÃŸ bares Geld fÃ¼r
etwas hingeben, das ihm nichts nÃ¼tzt,
das ist, er wirft sein Geld weg. Nun
setze man, unser 4. und 8. spielten nur
auf fÃ¼nf und zwanzig WÃ¼rse, so setzt Â».
12 Tha'.er lz Mariengroschen, und kann
damit Ã¼ber 166 Millionen gewinnen, was
hat er mehr nÃ¶thig als iz Thaler zu wa,
gen, da ihm iÃ¼t! Millionen so viel sind
als eine unendliche Summe? Ist L. ein
KÃ¶nig, so tann es ihm vielleicht nicht
Â«inerley sevn, ob er i6o oder l?0 Millio-
nen gewinnt, er kann also schon etwas
mehr wagen; man sieht also hieraus,
daÃŸ fÃ¼r eine unbestimmte Anzahl von WÃ¼rÂ«

fen doch der Einsatz nicht einerley ist, und

^- .lI --"-
daÃŸ er sich nach L,s VermÃ¶gen richtet.
Wie man serner zu einer genauern Ve<
stimmung des Einsatzes von li. gelangen
kann, wenn sein VermÃ¶gen gegeben ist,
wird man mit VelMÃœgen an den auge?
fÃ¼hrten Orten selbst nachlasen, da es mich
hier zu weit fÃ¼hren wÃ¼rde, und auÃŸerdem
nicht einmahl zu meinem EndzweckÂ« geÂ«
hÃ¶rt. Ueber dieÃŸ so sinnreich auch jene
AuflÃ¶sungen sind, so lÃ¤ÃŸt sich doch, wie
diese gloÃŸen MÃ¤nner wohl werden gewuÃŸt
haben, zweiseln, ob dadurch jemahls die
Aufgabe hinlÃ¤nglich wird aufgelÃ¶st werZ
den kÃ¶nnen, da der EntschluÃŸ, den ein
gewisses Individuum L, faÃŸt, sein Geld
zu wagen, von hundert UmstÃ¤nden abh.inÂ«
gen kann, die vielleicht nie der Rechnung
unterworsen werden kÃ¶nnen *). Herr
') 3. s. lsÃŸt Â«Â« sich so gerade Â«Â«g annehmen,

tÂ«ÃŸ lwey Personen / davon Â«er Â«InÂ« lÂ«Â»

â€” 54 ->
H,Alembert ist einen andern Weg ge-
gangen, den Grund des obigen Wider-
spruchs zu sinden. Er glaubt, daÃŸ Ã¼berÂ«'
Haupt die ganze Rechnung des Wahr-
scheinlichen auf noch nicht genug bestimmte
SÃ¤tze gegrÃ¼ndet sey*). Hr. Beguelin
Hat sich nach ihm bemÃ¼het **),. diese
SÃ¤tze, zmnahl in so fern sie in diesem
Spiel angewandt werden kÃ¶nnen, genauer
Hu bestimmen. Beyden MÃ¤nnern haben
5ie obigen AuflÃ¶sungen kein GenÃ¼ge ge,
than, weil sie sich, wie sie sagen, auf
UmstÃ¤nde grÃ¼nden, um welche man sich
Groschen, der Â«ndere Â«on, Duralen Im Ver-
(" nlogen hat, gleich lelcht Â«deÂ« gleich ungern,
der elnÂ« rc> Gloschen, dÂ«r andÂ«Â«Â« rc, Dura'
ten entbehren? '^'''
< ') cll.nlcu1c5 !n,lIi,?mat. 1^. II. ^>. i. l?y. und
nachher umstÃ¤ndlicher in den IVIclangeÂ« aÂ«

I.. 322.
â€” r5 â€”
in der allgemeinen Betrachtung nicht beii
kÃ¼mmern kann und darf, '. .;
Ob Herrn d'Alembert's Zweisel
gegrÃ¼ndet sind, und Herrn Beguelin's
Gedanken etwas zur Hebung derselben
beytragen, will ich nicht entscheiden.
Zweisel und AuflÃ¶sung sind beyde mit dem
Scharfsinn abgefaÃŸt, der sich von solchen
MÃ¤nnern erwarten lÃ¤ÃŸt, und geben, wenn
sie auch nichts bewiesen, dem Ansehen
Vernoulli's und Eramer's entgegen
gesetzt, genugsam zu erkennen, daÃŸ die
Aufgabe ihre Schwierigkeiten habe, und
zugleich eine Warnung fÃ¼r alle, die es
wagen, darÃ¼ber zu denken und zu schreiÂ«
Â»,'" '. ",' ?,i '., . ^
len, es wenigstens mit Bedacht zu thuih
Mir ist es vorgekommen, als ob man
les obigen Widerspruchs'wegen nicht UrÂ«

fache hÃ¤tte, die Â«kten' Grundregeln de4

- s,6 ^
Rechnung des Wahrscheinlichen umznsch'NelÂ«
zen, und daÃŸ es sich allgemein nie wird
chun lassen, so wenig als man der Fw
clion wegen nÃ¶thighat die Mechanik aus
andere SÃ¤tze zu grÃ¼nden, oder ,o wenlz
sich dieses, wegen der verÃ¤nderlichen GeÂ«
setze des Reibens, wird thun lassen; son-
dern, daÃŸ man lieber diese Hindernisse bey
der Anwendung besonders in Betrachtung
,ieht und Ã¼brigens die abstraktÂ«, LehÂ«
ren Â«Â»geÃ¤ndert lÃ¤ÃŸt, Nach dieser Mei'
nungwÃ¤renBernoulli's und Cramer's
AuflÃ¶sungen hinlÃ¤nglich, obgleich ihre anÂ«
gegebenen Zahlen vielleicht bey besondeln
FÃ¤llen, wie in der Astronomie geschieht,
durch angebrachte Verbesserungen der
Wahrheit immer naher und nÃ¤her gebracht
werden kÃ¶nnten,,., .'
,Î.Ehe, ich mich weiter hierÃ¼ber erklÃ¤re/

>M ich erst in einem leichten Exempel

â€” Â»7 â€”
zeigen, was Hoffnung, und Einsah berechÂ«
nen, eigentlich heiÃŸt, um jedermann in
den Stand zu setzen Ã¼ber die Frage zu
Â«Â«hellen. Jemand hÃ¤lt in einem Beutel
zwey Loose, einen Treffer und eine Niete,
diesÂ« erlaubt er zweuen. Personen zu zieÂ«
hen, und verspricht dem, welchem der
Treffer zufÃ¤llt, l0 Thaler; der anderÂ« beÂ«
lommt nichts. Hier Mt in die Augen,
daÃŸ die beyden Personen dem Manne, der
sie ziehen lÃ¤ÃŸt, schon vor der Ziehung
Dank fÃ¼r etwas schuldig sind, weil sie
beyde in Verlegenheit seyn wÃ¼rden, wenn,
der Mann sein Wort wieder zurÃ¼ck nÃ¤hme..
Indem sie der Mann ziehen lÃ¤ÃŸt, so gibt
er sein Recht auf die i0 Thaler auf, und,
Ã¼berlÃ¤ÃŸt Â«s den beyden Ã¼brigen, also wird
Â«vhl auf jeden die HÃ¤lfte fallen, und jeÂ«
der hat, wenn man unparteyisch schÃ¤tzen

will, Hoffnung auf 5 Thaler, welches!
IX. B
â€” iz â€”
das arithmetische Mittel zwischen der Hoff-
nung die 10 Thaler ganz zu erhalten,
und der Furcht nichts zu bekommen, ist.
Dieses ist es, nwfÃ¼r sie sich vor der Zie-
hung bedankten, und dessen Verlust sie
wÃ¼rde geschmerzt haben, wenn nichts aus
der Sache geworden wÃ¤re; dasjenige, was
sie dem Manne, der es vor der Ziehung
verliert, auch vor derselben durch den
Einsatz wieder erstatten mÃ¼ssen, wenn
er es nicht verschenken will. Ich sagte
mit FleiÃŸ, wenn man nnparteyisch schÃ¤tzen
will, denn auch hier zeigt sich schon et-
was, welches in dem Fall mit H. und
L. nur mehr gehÃ¤uft, sich auf einmahl
sehr groÃŸ zeigt, und den Leser Ã¼berrascht.
Ein Liederlicher, der etwa nur seinen
Durst nach Wunsch einmahl stillen wollte,
und gar kein Geld hÃ¤tte, wÃ¼rde seinenAn,

theil an den 10 Thalern vor der Ziehung
.XÂ«
â€” Â»9 â€”
vielleicht fÃ¼r einen Thaler verkausen, so
wie im Geguitheil, wenn der Mann sich
die 10 Thaler von den beyden Personen
wolkte bezahlen lassen, eben der nahmÂ«
liche Durstige, wenn er auch 6 Thaler
hÃ¤tte, wohl schwerlich 3 fÃ¼r jene Hoff-
nung geben wÃ¼rde. Haben wir dieses
Menschen wegen nÃ¶iyig nene Regeln sestÂ«
zusetzen? oder handelt der Mann unbillig,
der ro Thaler von den zwey Personen
verlangt? Die beyden Personen haben es
nicht nbthig sich einzulassen, aber wenn
sie sich einlassen, so mÃ¼ssen sie so viel
bezahlen. Geht man weiter und nimmt
9 Nieten und einen Treffer, 10 Perso-
nen und einen einzigen Preis von 1200
Duraten an: so gibt die Rechnung fÃ¼r
den Werth eines Looses ioc> Duraten,
die meisten Menschen wÃ¼rden keine 8 wa-

gen, auch diejenigen nicht, die Geld geÂ«
B2
â€” 20 â€”
nug hÃ¤tten 8 Ducaten in einer gemeinen
Lotterie zu wagen. Ist dieses der Fehler
der Rechnung? GewiÃŸ nicht, denn der
Mann, der diese Lotterie hat, verliert
ja seine loac, Ducaten gewiÃŸ. Aus die-
sen wenigen Beyspielen wird man schon
gesehen haben, daÃŸ diese Rechnung mit
der Vermischungsregel vÃ¶llig einerleÂ» ist;
so wie ich nÃ¤hmlich aus dem Wtrth einÂ«
Bouteille Wein, und der Menge Wasser,
^worunter ich ihn gieÃŸe, den Werth einer
Bouteille dieses Gemisches sinden kann:
so kann ich aus dem Werth einer Summe
Geldes, die ich gewiÃŸ bekomme, ihren
Werth berechnen, wenn sich die Furcht
sie zu verlieren unter jene GewiÃŸheit
mischt. Niemand hat es aber noch der
Alligationsregel zur Last gelegt, wenn ein
Kenner sÃ¼r eine Bouteille, worin ein Theil

Champagner mit 3 Theilen Wasser verÂ«

:â€” 21 â€”
mischt ist, keinen halben Gulden geben
wollte, dÂ« sii es doch nach dieser Regel
hie, zu Lande werth Â«HrÂ«.
Kurz, die Rechnung bestimmt den
Werch meiner Hoffnung bey einem Spiel,
ohne sich mit Klugheitsregeln abzugeben,
die sich unendlich verandern, und die der
Mensch, der ftin Interesse kennt, ver-
mittelst der natÃ¼rlichen Mathematik sehr
geschwind sindet, sobald er nur den Bruch
sieht, der das MaÃŸ seiner Hoffnung ist.
Diesen zu sinden Ã¼berlÃ¤ÃŸt er gern den
MachematilverstÃ¤ndigen, weil es In man,
chen FÃ¤llen groÃŸe und schwere Rechnun,
gen Â«rfordert, allein das andere behÃ¤lt
er lieber fÃ¼r sich, weil er mit Recht vor-
aussetzt, daÃŸ sein InteressÂ« niemand besser
kennt, als er selbst. Ich glaube, man kann
allgemein sagen: In eine Lotterie, wo

â€” 22
ich mit lao ThalÂ« Einsatz entwedenilne
Million? gewznpe oder nichts./ und wobey
der Entreyrenenr sicher gÂ«stÂ«llt isi, wird
kein vernÃ¼nstiger Mann einsetzen, was
auch der Much seyn mag., dÂ« seine Hoff-
nung miÃŸt; also unabhÃ¤ngig von eineÂ»
Rechnung des Wahrscheinlichen lÃ¤ÃŸt sich
noch ein Fall denken, da ein Spieler sagen
kann: ich wage keine lc> ThÂ»ler,, und
wo der Entreprenenr mit Recht loo ver-
langen kann, solglich wird die Verminde-
rung jener BrÃ¼che, wovon Herr d'A lem-
bert*) redet, unmÃ¶glich, odersiemuÃŸ
ausBernoull i's AÂ« geschehen. Ferner
setze man, unser H. und D. spielten nur
aus einen Wurs, so muÃŸ Z. die Halfte
des Preises bezahlen, den ihm 6. verÂ«
spricht; um einen Groschen so zu spielen
geht wohl an, aber die meisten Menschen

â€” 23 -â€”
wÃ¼rden, wlweislich handelnum lcxiThaÂ«
ler so zu spielen, auÃŸep wenn ihr VeÂ«
mÃ¶gen sehr groÃŸ ist,, und dieses fÃ¼hrt
am Ende wieder aufBernoull i's Aus-
lÃ¶sung, die doch verbessert werden solltÂ«.
Ich Â«innere. dieses gegen den Herrn B e,
guelin,^,der bey einer seiner AusiÃ¶sun,
gen *), die gemeinÂ« Rechnung bcyeinem
einzigen Wurf fÃ¼r HillV> Â«lld nur m
den Ã¼brigen fÃ¼r falsch halt. , Wenn also
derselbe Mensch bey einer groÃŸen und,esÂ«
nerley Malxrscheinlichkelt sich bald.einlas,
sen will, und bald nicht will: so wird dieses
auch bey einem geringeren Einsatz, aber
grÃ¶ÃŸer.Â« Unwahrscheinlichkeit zu gewinnen,
geschehen mÃ¼ssen. ...., Â»:Â«.., .^. .Â« !..,l
,,.,, ..,,,,., ,,.,:^.',. , .'/Â«
Hier muÃŸ ich vor allen Dingen einem
Einwurf begeguen, den man dem Herrn

') Â«. Â«. O. j.Xll. lÂ«tz>. ^'
, .,!'.' . ^>l
'24 "-
Vernoulli Ã¼berall macht, und dtn ich
noch nicht beantwortet gefunden habÂ«.
Man wirft ihm nÃ¤hmlich vor, indem er
tzi< Schwierigkeit zu heben suche, ziehe
Â«r UmstÃ¤nde in Betrachtung, um welche
Â«an sich im Allgemeinen nicht bekÃ¼mmern
kÃ¶nne, als z.E. das VermÃ¶gen des V.
Es ist wahr, im Allgemeinen kommen sie
nicht in Betracht, ober bev dieser Schwie-
rigkeit ist es nothwendig, denn diese ent-
steht ja bloÃŸ daher, daÃŸ ein Mann, der
kein abstrakter 8. mehr ist, um Rach
gefragt wird; ein Mann, der ein VerÂ«
mÃ¶gen hat, und etwas nicht thun will,
bloÃŸ, weil er dieses VermÃ¶gen hat. So-
bald man sagt, vermÃ¶ge der allgemeinen
AuflÃ¶sung mÃ¼ÃŸte L. eine unendliche Sum-
me setzen, da doch kein vernÃ¼nftiger Mann
an Thaler wagen wÃ¼rde: so ist es so gut

Â«laubt, den Grund dieses Widerspruchs

â€” Â»5 "-
in dÂ«n blondem UmstÃ¤nden des Mannes
zu suchen, der gefragt wird, als in der
Rechnung selbst, wie Herr d,Alembert
und Beguelin gethan haben. Herr BerÂ«
n onlli will erklÃ¤ren) warum dieseÂ« Mann
so sagen muÃŸ, der ja doch mit seinem
Unheil MHanze Schwierigkeit macht.
.Dieses. wird, glaubÂ« ich. HinlÃ¤nglich
seyn des Herrn Bernoulli Methode
gegen dielenigÂ«, zu rechtsertigen, die ihr
den oben erwÃ¤hnten Borwurf machen;
vb aber die Art, wie er ans dem VermdÂ«
gen dee Personen den Einsatz fÃ¼r jeden
gegebenen Fall sindet, noch Zweifeln unÂ«
lerwsrfen siy, dieses zu untersuchen geÂ«
hin nicht hierher, ist, soviel ich weiÃŸ,
noch nicht bestritten worden, und wird
den Herrn Vernoulli selbst nicht als
ausgemacht und vollkommen angegeben;

â€” ' 26 â€”
denn wo. er eimm Hauptsatz, worauf sie
sich GrÃ¼ndet., vmtrÃ¤gt, sagt er .ausdrÃ¼ck-
lich: i/alcke ^Â«lbabiie e/?, InerpluÂ» Â«znoÃ¤--
Â«uÂ« bÂ«NÂ«Â«tlM. Â«Â«liprure proportiÂ«nÂ«le.;
mÂ»ni?'. lÃ¼tt ck?s Â«i ".' x^Â«UÂ« !!,. ,^ "1
.HuÂ» i.VMÂ«Â« b e r t's Mmuug ist
von der Bernoullischen ganzlich verschieÂ«
DAîniLagtMÂ« oben aÂ«sÂ«fÃ¼hnenHrt,
die ganze ^ Schuzierigkeit entstehÂ« dahers
weil. die> Mathematiker annÃ¤hmen, daÃŸ
z. N. mit, de, Â«rwÃ¤hnten MÃ¼nze 0. hun,
dertMahl, hintereinander zuwersen eben so
mÃ¶glich.ie^ als. der Fall, wo die WÃ¼rse
so. hinw'FMlchek geschahen,ôc>lllÂ«lic,o
Â«Â«fs.,w.,.,>yÂ«lchBs:>t wiÂ« er behaup!t.Â«t, nicht
ist. . Cr beklagt sich in den MeleuzeÂ« Ã¤e
Uftvarute mit, Recht Ã¼ber diejem'gen, die,
ym. seine Meinung zu widerlegÂ«,, ihm
wfÃ¼lÃ¤uHjg. lftÂ«rch Rechnungen gezeigt ha,

bÂ«>.d<G:n<ich den Regeln der. CombiniiÂ«
tiouen. kein, Falf wahrscheinlicher sey als
der .Â«nLere. Hreylich dem Herrn d'A I e,MH
beÂ«tsolchÂ«.WÃ¼nde,.Â«nlge.g,y setzen, koÂ«,n,t^
mir Picht pUbessttver,. alsêinemHe,j
IchrtÂ«n, Oertheidiger del.HreyeimgfLit id^,
VeÂ»eiê,der MultipjicgtieA enlgegM' setzen,
wollen;! die. Zweisel.deÂ«, evstern kommen^
so,,wie die KeherzeiMÂ»Â« heHMteren, gzÂ«z
Â»IÃŸ nicht daher, well. sie. d^, weisen Mj^
derlsgnngen. chlÂ«.r Gegner noch nicht, ge^,
miÃŸt haben. ,..,i.i,Â«.i ,tâ€ž^â€žsi^K sÂ«Â«
iÂ«:!Â«) ,Ã¼Zi!..?H , mxinaiilc .'..", î^
, :ltntÂ«rd,Â«ffsn da Herx dUlembert sich,
nnr chloÃŸ auf die Erfahrung beiuft,,,.s^
hÂ«lÂ»n seiqe, Gegner ,immer, ein Recht zy,
ftgen^ daÃŸ. die Erfahzung yichts beweis^
daÃŸ sie nicht lange genug angestellt wo,rH
den seyen; daÃŸ sie aus ihrer Methode begrei-
ftÂ» und erllaren kÃ¶nnen, warum 0. nichtÂ«

â€” 2H â€”
oft hintereinander fallen ldnne, Herr
d'Alembert aber nicht, wenn er bloÃŸ
ftgt, es sty physisch unmÃ¶glich. DaÃŸÂ«. Â«
Â«M oft 6 Mahl hinter einander fallen
Wime, ist <Â«n Erfahrungssatz, daÃŸ KÂ»' l
Â«her Â«uch,Â«Â» Mahl fallen kÃ¶nne > ist Ii
M Satz, den WiÂ»> ohne die Eefahrung,
ein VernunftschluÃŸ êhrt. Man begreift, Â»
VÃ¤ÃŸ wenn unsere Erve so groÃŸ wÃ¤re als'
Iitpiier, und Ã¼berall so bevÃ¶lkert, als .
Europa, manche Begebenheiten, Genies
und MeisterstÃ¼cke derselben, die wir jetzt
als einzeln bewundern, weniger selten
styn wÃ¼rden > ungeachtet es auch alsdann
einzelne geben wÃ¼rde. Wenn einigÂ» PerÂ«
svnen auf einer kleinen unbewohnten InÂ«
sei, auf dÂ«M ungehenren stilleÂ«? Meer
verlassen saÃŸen, aber doch segeln kÃ¶nnten,
wenn sie nur einen CompaÃŸ und einen

Duadranten hÃ¼lien, wÃ¼rde man sie nicht

, 29'
verkachen, wenn sie auf der Insel derglelÂ«
chen Instrumente suchen wollten, und
wieviel wÃ¼rde man wohl gegen eins veÂ»,
wetten kÃ¶nnen, daÃŸ sie nichts von der
Art finden wÃ¼rden, wenn sie auch noch
so lange suchten; und gleichwohl hat sich
der Fall zugetragen, man hat einen QuaÂ«
dranten und CompaÃŸ gesucht, und gefun.
den *); ja, weil dem Quadranten, den
man fand, noch einige wesentliche StÃ¼cke
sehlten, so suchte man weiter, und fand
die StÃ¼cke in einem Kasten, der ans User
geworsen war, ich weiÃŸ nicht, ob es
eben die waren, die zu dem nÃ¤hmlichen
Quadranten ehemahls gehÃ¶rt hatten, aber
aus der Beschreibung sollte man eher da<
Gegentheil vermnthen.
') Xniou's Vu^ze rn,Â«Â«! ike vÔnH. 2oc'X, III.
ciÂ«,?.tr,. Â«n Ã¼Â«i nÂ«in<n DubiinÂ«! AuÂ«,Â«Â«i

Â«Â«Â« Â«74Â». rÂ«7Â«.

â€” HO â€”
^ Mir ist es begegnet, baÃŸ, da'ich ein
DreygroschenstÃ¼ck, welches ich allemahl
vorher sorgsÃ¤ltig in einem Becher schÃ¼tÂ»
,telte, 24cÂ» Mahl in die HÃ¶he wars, und
so aus den Boden des Jimmers sallen
lieÃŸ, einmahl einerley Seite y Mahl hiÂ«Â«
ter einander siel, und zwar schon nach
5,em IQ!Â«"Â» Wms, da ich doch nach der
gemeinen Rechnung zu gegen l verwetÂ«
Leu kann, daÃŸ jemand nicht y Mahl-dieÂ«
selbe Seite beym ersten Versuch wirft,
,und also in 512 Versuchen, das ist in 4608
WÃ¼rsen erst einmahl etwai tet werben kann.
FÂ«, einmahl blieb es aus der scharseÂ»
Seite stehen, ohne umzusallen und ohne
an einer Wand anzuliegen, es blieb nÃ¤hmÂ»
lich, indem es unter etwas durchlausen
wollte, in der Mitte stecken; ein Fall,
der vielleicht unter hunderttausend VersuÂ«

chen sich nicht ein einziges Mahl jutrÃ¤gt,

â€” 3! Â»Â»
wenigstens an dem Ort nichts wo ich
die Versuche anstellte. Also hie bloÃŸe
Seltenheit jener FÃ¤llendÂ« eine Seite sehr
oft hinter einander fÃ¤llt> gibt uns lein
Mecht, sie ausser allgemeinen Betrachtung
heraus zu lassen, unzeachÂ«Â«i:die nahm,
liche Vernunft, die uns,dieses lehrt, uns
auch warnt, uns vor einÂ«Mi solchen Spiel
zu hÃ¼then, wo die Hoffnung, groÃŸe
ReichthÃ¼mer zu bekommen, auf nichts
Besserem ^ als auf solchen Begebenheiten/
bernhtÂ«," ^,Â«5^ '.5"! ii'.^, 'Â«'^.j Â«^
Herr Beguelin Hat ssch,'bemÃ¼het,
dasjenige mit einigen GrÃ¼nden zu unterÂ«
stÃ¼tzen,, was Herr t/Ã„lembert nur
schlechthin behauptetÂ«, um die MathemaÂ«
tjkverstÃ¤ndigen aufi diese nene Schwierig-
keit aufmerkssm zu machen. Die Frage
ist nÃ¤hrnlich hierbÂ«?Â» wenn man die obigÂ«

â€” Z2 â€”
MÃ¼nze wirft, und l ist z. S. schon drey
Mal>1 gefallen, ist es vor dem 4"" Wurf
noch eben so wahrscheinlich, daÃŸ I. oder
daÃŸ 0. Mt, als es vor dem eiften Wurf
war: oder ist es Wahrscheinlicher, daÃŸ
nun 0. fallen wÂ«d, weil I. schon drey
Mahl gefallen ist, und nun 0. an die
ReibÂ« kommen muÃŸ, da es eben so viel
Recht hat, wegen der vÃ¶lligen Gleichheit
der UmstÃ¤nde. FolgendÂ« GrÃ¼nbÂ« sind fÃ¼r
die vÃ¶llige Gleichheit der WahrscheinlichÂ«
leit bey jedem einzelnen Wurf: Zwischen
den einzelnen WÃ¼rsen lÃ¤ÃŸt sich keine VerÂ«
bindung denken, jeder Wurf ist ein Â»stet
von einer nenen Reihe, und seine VerÂ«
bindung mit den vochergehenden ist nur in
unserer Vorstellung; hÃ¤tte mau den nÃ¤chÂ«
sten Wurf roa Fahre hernach und tausend
Meilen von dem ersten Ort entfernt gÂ«

than: so wÃ¼rde die nÃ¤hmliche Verbindung

â€” 33 â€”
unter ihnen gewesen seyn, eine Secunde
Â»der loa IahÂ« sind hier eine gleich starke
Zwischenwand. DaÃŸ 0. mehr Recht deÂ»
kommt zn sallen, wenn I. schon etliche
Mahl gesallen ist, ist nur eine ErlÃ¤rung
der salschen Vorstellung von einer VerÂ«
bindung und lein Beweis sÃ¼r dieselbeÂ»
BeydÂ« Seiten haben allerdings, wenn
man so reden dars, ein gleiches Recht
zu sallen, also sollte die MÃ¼nze billig
aus der scharsen Seile stehen bleiben; da
dieses aber nicht geschehen kann, so muÃŸ
eine Seite oben hin zu liegen kommen
und die andere wird ausgeschlossen, unerÂ«
achtet nun beyde Anspruch machen, so
geschieht doch beyden gleichsam ein Ge-
nÃ¼ge, wenn nur eine von beyden sÃ¤llt,
welche, das ist gleichviel. Ich weiÃŸ nur,
daÃŸ eine sallen muÃŸ, daÃŸ aber die andere

endlich auch kommen muÃŸ, davon steckt
IX. E
â€” 34 â€”
nichts in dem Btgnff, und ich zweifle
fast, ob jemahls mit einigem Schein
von Wahrheit etwas zur BestÃ¤tigung des
letztern wird gesagt werden lÃ¶nxen.
^?" ^ ... ! . ,! i
Gegen dieses wendet Herr Begnelin
rkrr im Vorbeygehen ein, die Natur
bringe vermÃ¶ge ihrer bestÃ¤ndigen Wirksam-
keit immer VerÃ¤nderungen hervor, und
gehe von einem auf das anderÂ« Ã¼berÂ«
Hiergegen, glaube ich, hat man nicht
Ursache etwas Weiteres zu sagen, als daÃŸ
es zu wÃ¼nschen wÃ¤re, daÃŸ solche Beweise
ganz unterlassen wÃ¼rden, und wenigstens
ans einer Wissenschaft wegblieben, wie
diese, zu welcher diese Aufgabe gehÃ¶rt,
und wo der Verstand Ã¼berzeugt werden
soll. Wenn eine gewisse VerhÃ¤ltniÃŸ, die
unter den verschiedenen FÃ¤llen Statt sindet,

die Abwechselungen sehr wahrscheinlich

â€” 35 â€”
macht, st werden sie kommtn, und wenn
auch die Natur,einmahl allen Geschmack
an der Mannigfaltigkeit verlieren sollteÂ«
Dieses sollte auch kein Beweis seyn, aber
im Â§.IX> kommt Herr Beguelin auf
einen, von dem er glaubt, daÃŸ er alle
Beweise fÃ¼r die Gleichheit der, Wahr-
scheinlichkeit, so einlenchtend sie auch
scheinen mÃ¶gen, schlechterdings Ã¼ber den
Hausen werse.
Â«,
Man setze, sagt er, ein Mann, deÂ«
auch ^. heiÃŸen mag, habe eine solche
Lotterie, wie ich schon oben eine angenomÂ«
men habe, mit einem Treffer und einer
Niete, oder mit gleichviel Treffern und
Nieten; hieraus lasse er einen andern 8.
ziehen, und verspreche ihm allemahl, so
oft er einen Treffer zieht, daH DoppeltÂ«

seines Einsatzes, (Â«s versteht sich von selbst,
C2
-- 37 >-
ftr zieht: so muÃŸ es dem 4. einerley seyn
was N. setzt, oder zu welcher Zeit er
aufhÃ¶rt. Ich muÃŸ bekennen, dieses ArÂ«
gument hat mich eben so wenig Ã¼berzeugt
als das, welches aus der MannigfaltigÂ«
keitslitbe der Natur hergehohlt wurde.
Eben deÃŸwegen, kann man antworten,
weil es gleich wahrscheinlich ist, daÃŸ 4.
verliert, und daÃŸ er nicht verliert, so
soll er nicht so unbesonnen seyn, und auf
ein solches Spiel so viel setzen, daÃŸ er, wenn
er verliert, Alles verliert, was er vorher
gewonnen hatte, welches Hier Stillschwei-
gens als das VermÃ¶gen des ^. angeÂ«
nommen wird. Soll denn Z. so lange FehÂ«
ler ziehen,* bis er mÃ¼de wird, oder bis
er kein Geld mehr hat? Nimmt sich N.
nur die Geduld, zwanzig ZÃ¼ge zu thun,
so lÃ¤ÃŸt sich IQH8575 gegen I. verwetten,

daÃŸ er einmahl einen Treffer ziehen wird^

^- 38 -^
Mit dessen Gewinnst er sich wegschleichen
kann. Dieses lehrt die Rechnung, welche
doch eine Gleichheit der Wahrscheinlichkeit
bey jedem Zug voraussetzt; folglich kann
der Grund, warum ^. unbesonnen han-
telt , sich in ein solches Spiel einzulassen,
nicht in einem solchen Schwinden det
Wahrscheinlichkeit liegen. Spielt H. nur
auf gleiche EinsÃ¤tze, so sind die UmstÃ¤nde
VÃ¶llig gleich und auch fÃ¼r den H. zutrÃ¤g-
lich; ein anderer Beweis, daÃŸ das Wi-
dersinnige bloÃŸ in dem unÃ¼berlegten Geld-
setzen des H, und nicht in etwas Ande-
rem lag.
Alle diese BeweisÂ«, welchÂ« die Gleich-
heit der Wahrscheinlichkeil bey jedem ein-
zelnen Wurf bekrÃ¤ftigen, kennten noch
wehr aus einander gesetzt, und Ã¼berhaupt
Â«ermchlt Â»erden, ich will aber statt desÂ«

- 39 -
sen nur noch eine Frage thnn: Wenn ich
die obige MÃ¼nze 20 Mahl hinter einander
wersen will, so sind Ã¼berhaupt 1043576
FÃ¤lle mÃ¶glich, diese kÃ¶nnte man auf eben
so viele Zettel schreiben, wovon z.E. einer
so anfangen wÃ¼rde: "Â«lolioooi0ilo*),
man mÃ¼ÃŸte ein Zeichen an ein Ende
machen, um allemahl den Anfang einer
solchen Reihe von dem Ende gehÃ¶rig zu
unterscheiden. Diese Million Zettel schÃ¼t-
tele man in eilÂ«m GlÃ¼cksrad, nun frage
ich, ist es einerley ob H. zum L. sagt:
hier werfe die MÃ¼nze, fallt 1 im ersten
Wurf, so gebe ich dir 1 Thaler u.s.w.
wie wir oben gesehen haben, oder ob er
sagt: ziehe einen Zettel aus dem GlÃ¼cksÂ«
Â«ad, steht l zu. Anfang der Reihe, <>
') Ich Â«echnÂ« den Nnfan, von,Â»Â« Â«Â«chttn H,nÂ»
wegen Â«eÂ« UmstontÂ«Â« Â«lt tÂ« lÂ«lbn!Â«lsche!^

Â» 4<2"
gebe ich dir einen Thaler, kommt es erst
in der zweiten Stelle, oder fÃ¤ngt sich
die Reihe so an:"' io, 2 Thaler, nimmt
es erst die dritte Stelle ein, oder fÃ¤ngt
die Reihe so an:"' 100, 4 Thaler u.s.w.
Ist es gleichviel' ob N. das eine oder das
andere thut, so ist die vollkommene Gleich-
heit der FÃ¤lle klar, und 8. kann den
Zettel ziehen, wo 1 nennzehn Mahl c, vor
sich hat, so gut als irgend einen andern.
Ist aber ein Unterschied in den Hey-
den Arten'des Spiels, so bleibt die nahm,
liche Schwierigkeit, die man heben wollte,
doch noch beym letztern, und solltÂ« sich
ja L. eher entschlieÃŸen ein Zettel aus dem
GlÃ¼cksrad zu nehmen, so kÃ¶nnte dieses
von einer falschen Vorstellung herkommen,
Die Schwierigkeit bey dem letztern Spiel
zu heben ist wohl nicht leicht ein anderer

Weg mÃ¶glich, als der Bernoullische.

Herl Beguelin glaubt serner, daÃŸ
nachdem man t Mahl o geworfen, so
linne man tt1 gegen 1 verwetten, daÃŸ
das nÃ¤chste Mahl 1 fallen merde. Auf
liese Art solltÂ« man fast schlieÃŸen kÃ¶nnen,
daÃŸ die bestÃ¤ndigen Abwechselungen, als
z.E. der Fall ''' lololoio, oder doch
die FÃ¤llÂ« mit vielen Abwechselungen, die
wahrscheinlichsten wÃ¤ren, sie sind es aber
nicht; nach der gewÃ¶hnlichen Rechnung ist
dieser Fall auch einzig*), und ob ich auf
diesen Fall oder auf "novoÂ« halte,
ist einerley. Die Erfahrung wird einen
leicht davon Ã¼berfÃ¼hren, der etwa sagen
') Ich dars wohl nicht beweisen, oÂ«ÃŸ nberhsupt
iedeÂ« FÃ¼ll einzig ist, und doÃŸ, wenn Â«llÂ«
Â«Â° Wbrse Â«olzeschlleben sind, eben sÂ« weniz
Nohlscheinllchkelt fbr den Â«inen Â«lÂ« snÂ« den
Â«ndern ist. Ich nenne nur diele sÂ», weil
man gewÃ¶hnlich die unsymmetrischen FzllÂ«,

Â«o r und o sehÂ« unlegelmlÃŸlz Â«Â«Â«mischt sind,
unter eine C<Â«ffÂ« zÂ« lMen fsiÂ«gÂ«.

â€” 42 â€”Â»
wollte: man kÃ¶nne dieses nicht Mit RechÂ«
nungen beweisen, welche die Gegner eben
fÃ¼r unrichtig erklÃ¤ren. Damit dieses desto
leichter werde zu Ã¼bersehen, so habeich
eine Tasel fÃ¼r die Menge der AbwichstÂ«
lungen berechnet in dem Fall da H. und
L. auf 22 WÃ¼rse spielen. Die GrÃ¼nde
der Rechnung lassen sich hier nicht beyÂ«
bringen. Es sind nahmlich allemahl nur
2 FÃ¤lle mÃ¶glich, wo in u Wurfen einerley
Seite ohne Abwechselung fÃ¤llt, ferner:
Â» (n.i) FÃ¤lle mit einer Abwechselung
gs(n.i) V(u.2)^ mit 2 Abwechselungen
r.,
K.s(n-I) ' sn.-V Cn.Z)^ mit 3 und
Mit iy Abwechselungen.
"> 43"
Die Tasel fÃ¼r 2Â° WÃ¼rse ist folgende.
MengÂ« i,Â«r Abwechs., mÃ¶giicheFiiiÂ«
MengÂ« der AbÂ«Â«ch s,
'Â«4736
'?
38
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'4
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rÂ«,776
13
12
'Â«164
5'
Hieraus sieht man, daÃŸ die FÃ¤lle,
Â»0 r und 0 sehr gemischt sind, eben so
lar sind, als die, wo oft einerley hinÂ«
ter einander fÃ¤llt; so ist der Fall mit 5
Abwechselungen eben so gemein, als der mit
14, dieses erklÃ¤rt zugleich die Einrichtung
der Tasel. Ich habe diÂ« obigen Â»40 WÃ¼rfe
hauptsÃ¤chlich auch zu diesem EndzweckÂ« geÂ«
.,han, das ist, ich habe 12 Nersuche mit
Â«Â° WÃ¼rsen angestellt, und folgendÂ« Ab<
yechselnngen gefundene
â€” 44 â€”
einmahl F Abwechselungen
dreymahl 6'
einmahl 7 â€”-
zweymahl 8 â€”
einwahl 9 â€”
Â«nmahl to'
einmahl lt â€”â€”^â€”
zweymahl ts
Bey dem ersten mit den 5 Abwech-
selungen, der aber in der Ordnung, worÂ»
in ich sie anstellte, der 6Â« war, siel die
eine Seite 9 Mahl hinter einander, dÂ«
doch Ã¼berhaupt nur 13623 FÃ¤lle unter deÂ»
fÂ«485?Ã¼ mÃ¶glich sind, worin 9 vorkommt,
Md in 30 derselben kommt es 2 Mahl Â«tt.
- Aus diese Art wird sich erkennen lassen,,
warum die MÃ¼nze so ost abwechselt, ohne
eine mystische und unbegreistiche VÂ«'

â€” 45 ">
linlxng zwischen den einzelnen Wutsen
Â«lizunchmen. Ich lÃ¤ugue nicht, daÃŸ
sich Â«uf Herrn Beguelin,s All ForÂ«
nie!Â« sinden Iass,n> !die etwas geben,
ms in der AusÃ¼bung,! zurnahl wenÂ«
Â«icht lange gespielt.'wird',, oft ge-
bucht werden kann, aber der Glund
wÃŸ aus jenen Combinationen hergeÂ«
iÂ°hlt werden.
Ich sehe also nicht, daÃŸ man
Ursache hat des Herrn Daniel B erÂ«
Â«oulli Methode zu verwerfen, und
derselben neue unterzuschieben. In der
allgemeinen Betrachtung muÃŸ man der
Â«Â«llkommenen Gleichheit wegen, das
VermÃ¶gen der Spielenden unendlich
setzen; und alsdann geben sich keine Wider-
sprÃ¼che, in der angewandten Lehre
Â«ibt es lein unendliches VermÃ¶gen, dieÂ«

- 46 â€”
seÃ¶ schrÃ¤nkt die allgemeinen SchlÃ¼sse
ein. Auf diese Art wÃ¤re diese AufÂ«
gabe wegen der Abweichung von der
Mechnung, die sich -bey ihrer AnwenÂ«
pung hervorthut, nicht seltsamer, als
viele andere in der angewandten MÂ«<
thematik. . ...2 ,::..: ::.^' ,,s.:2.:

die
Von
lu erfoischen.
einer neuen Art
elektrischen Materie
Erste Abhandlung.
Natur und Bewegung

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........ ^ ^/ . ^ - , Â« '.':.'.
Von
einer neuen Art
Natu r u n d B eweg u n g
. elektrischen Materie
ib Â«tfÂ«Â«sch,n.
i.., ft).7' .,^> '.'' .'^?,',! ,'..,'., .' ''.,,
îtÂ«, p'>. merkwÃ¼rdigsten Ersindungen,
durch welche die Lehre von der ElektriciÂ«
tat nenerlich bereichert worden ist, gehÃ¶rt
unstreitig. der Elettrophor, fÃ¼r dessen
Ersinder man nicht ohne Grund den jetziÂ«
gen Professor der Physik zu Stockholm
Hrn. Wille, unsern ehemahligen MitÂ«
tÃ¼rger, zu halten hat. Denn VoltÂ»
hat dieses Instrument nicht eigentlich erÂ«
funden/ sondern ihm nur seine jetzige beÂ«
IX. D
-5Â» 5.o Â»
quemere Einrichtung und seinen Nahmen
gegeben, und es dadurch zum Range eiÂ«
nes elektrischen Werkzeugs erhoben; da
Wille sich schon frÃ¼her, im Jahr 1762,
zum Behuf einiger Versuche mit der LeuÂ«
dener Flasche, einen Ã¤hnlichen Apparat
hatte verfertigen lassen, bey welchem anÂ«
statt des Harzes Glas gebraucht' war *).
Indessen ist zu bemerken, daÃŸ der italieÂ«
nischÂ« Physiker hÃ¶chst wahrscheinlich von
den Versuchen des schwedischen nieetwas
gehÃ¶rt hatte, und daÃŸ die Verdiensie desÂ«
selben um dieses Instrument noch immer
so groÃŸ sind, daÃŸ ihm, wenn auch nicht der
Nahme des Ersinders, doch ein gleiches
tob und gleicher Ruhm als diesem gebÃ¼hrt.
, MerkwÃ¼rdig ist dieses Instrument ohne
Zweifel, theils wegen der Erscheinungen
') G. VchÂ«Â«dlschl AbhandlnÂ«Â«Â«Â« Â«Â«Â« IÂ«hÂ« 17^,.

."I
- 5Â« ^-
ftlbst, die es darbiechet; tnelts wegen
des ntiien Sporns, den es den Physikern
gegeben hat, bit^vunderbaren Eigenschaft
teÂ« der ElelniciiÃ¤t zu erfvrfth,:Â«. Und
eines solchen Gporns bedurften besonders
die dentschen Phnsikev, 'die , 'wÂ«s dieses
Capitel der NatUrlehri belangt, grÃ¶ÃŸten
3heils entweder nichts thate,^ Dder sich mit
SpielereyeÂ« zu beschaftigen, und hundert
V?Â«hl wirde, hÃ¶hlte Sachen noch einÂ«
Â«Â»hl zu Â«irderhohlcn angefangen hatten.'
'. Â»ls ich zum ersten Mahl einen ElekÂ«
inphH 'sah, gesiel er'wir sogleich nicht
nur wegen seiner einfachen Einrichtung,
und ausnehmenden Wirksamkeit, sondern
auch wegen der Beschaffenheit der dazu
erforderlichen Materialien, die Ã¼berall
leicht zn haben sind; und da ich bemerkte,
daÃŸ ein solches Instrument von achtzehn

D Â«
^- 55 â€”-
Zoll im DurchmesseÂ« fchon so. groÃŸe WirÂ«
lung that, als kaum eine hostKaZe geÂ«
wÃ¶hnliche Elektrisiimascstlne: ,ftÃ¼.,nahmich.
mir vor, mir.Â«Â»Â«Â« EletzroPhor vÂ»N beÂ«
trachtlicher GrÃ¶ÃŸe zu verflriigen. HierÂ«
zu bewog mich,noch mehr^ die scheinbare
Abweichung seiner Wirkungen von den geÂ«
Â«Ã¶hnlicheÂ«Â«-^.Â«we Abweichung,: diÂ« ich
lzurch ein MÃ¶Zeres Instrument nicht vhne
GiWd. zu Men Hoffen konntenÂ« D,M
Versuche mit groÃŸen Instrumenten anste!Â«
len, ist eben so viel als die Erscheinungen,
djs siedathiMtKI ,Â«n,ter das VergtbÃŸeÂ«
Â»gigsglas bringeÂ«. . Das, was sich, vDÂ«
her, durch îne Kleinheit dem schÃ¤rfsten
Gesicht und' der Â«nffestrengiesten iltuftneikÂ«
ftmkeit entzog^ kanv, auf diese Art verÂ«
g.rÃ¶ÃŸM, oft auch einem stumpferÂ»'Sinn
und einem,. nschlÃ¤ssigern BeobnchleÂ» nicht

Â«.ihx eÂ»tgthtnk5?.w,i;''k Ã„,ch.Â«'l Â»in (.,'.Â«
i. Â«3
â€” !i â€”
Ich lieÃŸ mir also einen sleltrophor
macheu> wo der Kuchen, der aus gemciÂ«
mm Harz, mit burgundischem und TerÂ«
peuchm gemischt, bestand, sechs pauseÂ«
FuÃŸ, und der Teller, aus Zinn, fÃ¼nf
FuÃŸ im Durchmesser hielt. An dieseÂ«
nahm ich bald eine MengÂ« von Erscheinun-
gen wahr, îe ich vorher nicht gesehen
yaNe, die jedoch miistens so beschaffen
w!itÂ«n, wie sie sich von der GrÃ¶ÃŸe des
Instruments erwarten lieÃŸen. Diese Ã¼berÂ«
gehe ich daher jetzt> und fÃ¼hre nur eiÂ«
BeylMl an, woraus man die StÃ¤rke
Â«lnies Elrltrophors, inÂ« Vergleich mit
andern gewshnlichen Instrumenten dieser
Att, schÃ¤tzen kann. DiÂ« Funken (wenn
Â«an Hnders das, was feiner Gestalt und
Wirkung nach kleinen. Blitzen ahnlich war,
so nennen darfN die ich hier erhielt, waren

bisweilen vierzchn bis fnnfzehn Zoll lang;

G - 54 -
sing man sie mit der Hapd auf, sb Â«rÂ«
schÃ¼tterten sie den ganzen KÃ¶rper sehr Heft
tig; und fnhren sie selbst vom Teller
gegen die.Basis, was dfters geschah, so
durchbohrten sie bisweilen den Kuchen mit
lautem Geprassel. ,.., '. i ,
Ich komme jetzt auf den HauptgegenÂ«
stand dieser Abhandlung, nahmlich auf
die Erscheinung, die ich zwar an dem
groÃŸen Elettrophor zuerst beobachtet, aber
bald darauf auch <nÂ«f den kleinsten hervorÂ«
bringen gelernt habe,; eine Erscheinung,
die, so viel ich weiÃŸ^ nen ist und von der
ich Ã¼berzengt bin, dgÃŸ sie dusch die UnterÂ«
suchungen geschickterer Naturforscher, denen
zugleich ein reichlicherer Norrach PhysikaÂ«
lischer Instrumente zu Gebothe sieht, fÃ¼r
die Physik Ã¼berhaupt wichtig werden, und
einen nenen Weg zur genauern Erforschung

der elektrischen Materie bahnen kann.

â€” 55""
Denn es macht keine geringÂ« Schwie-
rigkeiten bey diesen Untersuchungen, daÃŸ die
elektrische Materie sich entweder, wie die
Â«agnttische, unserni Blick gÃ¤nzlich entÂ«
zieht, oder da, wo sie sichtbar ist, mit
einÂ« solchen Geschwindigkeit und', was
mir nicht unwahrscheinlich ist, in VerÂ«
bindung mit einer Menge unsichtbareÂ«
Stdffe, fortgeht, daÃŸ man sehr oft auÃŸer
der Stelle, wo der Funken Ã¼berschlÃ¤gt,
und der Gestalt desselben â€” ivas doch
nur ein unbedentender Aheil der ganzen
Erscheinung istâ€” nichtÂ« dentlich bemerÂ«
len kann. Und das ist lein Wunder.
Denn man hat es hier nicht mit. einer
Materie zu thun, deren Schnelligkeit Â«twÂ«
ein unbefangener Zuschauer mit der Schnel-
ligkeit des Blitzes zu< vergleichen vevleitet
werhen kÃ¶nnte, sondern mit dem Blitze

selbst. Mit Richt haben sich daher diÂ«

- 56 -
Physiker immer bemÃ¼ht, wenigstens die
Spuren einer Erscheinung aufs sorgfaltigste
zu beobachten, die sie selbst nicht aufhal-
ten konnten. Es kann niemanden, der
nur ein wenig Belesenheit besitzt, unbe-
kannt seyn, mit wie vielen Geschichten
vom Blitze, von GefÃ¤ÃŸen, die er durch-
bohrt, von Draht Â«der Geld, das er ge-
schmolzen u.s.w. â€” die Schriften der
Physiker angefÃ¼llt sind. Nicht selten sind
die ErzÃ¤hlungen z. N. von dem Wege den
der Blitz von der Spitze des'.Schorsieins
bis in die KÃ¼che gekommen hanaus allÂ«
zugroÃŸer Genauigkeit so weiilÃ¤uftig, daÃŸ
sie ganze Bogen fÃ¼llen, Â«nd Â«au
Â»ehr als eine Stunde braucht, um die
Beschreibung von dem zu lesen, was in
einem Augenblicke geschehen ist. â€” FerÂ«
Â»er haben die groÃŸten Physiker die Fle,fen>

die die Ltydner Flaschen bep ihrer Entladung

aus polirten KÃ¶rpern erzengen, imglelcheÂ» .
die kleinen LÃ¶chelchen, die siÂ« durch PaÂ»
piÂ« schlagen, ihrer Ausmerksamkeit werth
geachtet; und unter den vortresflichen Ent,
deckungen Â«nd Beobachtungen von Priesi,
ley ist die Beobachtung der Ringe, die
er durch einen Schlag seiner groÃŸen elekÂ«
lrischen Batterie aus polinen Metallplatten
hervorbrachte, nicht die geringste. .,
. Â» ...Â» 'Â«Â« , . . .
Die Versuche, die ich Ihnen, hochÂ«
geschÃ¤tzte Mitglieder und ZuhÃ¶rer, jetzt
zuÂ«. PrÃ¼sung vorlegen will, Ã¼bertreffen
noch, wie ich,glaube, die eben erwÃ¤hn-
ten, sowohl au SchÃ¶nheit, als an WichÂ«
ligleit. Denn wenn sie gleich'nicht in diÂ«
Klaffe deÂ» glÃ¤nzenden elektrischen Versuche
gehÃ¶ren, so kÃ¶nnen sie mit dieftti selbst
wohl um den Vorzug streiten; und ich
zweisle nicht,. dqÃŸ mein Apparat -"^Â»O

â€” 85 â€”
ihm zu keiner geringen Empfehlung ge-
reicht â€” dereinst noch'von Taschenspielern
und Zauwern gleich einem ZauberM
têrde gebraucht werden. Was aber die
WiÃ¤Mcit der Versuche anbelangt, ft
biethen sie echens dem Naturforscher eiÂ«
keichtes Mittel dar>die Natur der elel.
Â«rischen Materie auf eine Mnliche Att zÂ«
untersuchen, wie es bey demMagueleÂ«
in Ansehung der maguetischen VâteÂ«Â«
durch aufgestreuten Feilstaub geVchieh'!
zweYteus lehren sie, daÃŸ in Â«lektM""
KÃ¶rpern,, besonders Nichtleitern
Ã¶nderungen vorgehen, von denen die
siler bisher nichts wahrgenommen hatten;
nicht zu gidenten, daÃŸ sie auch zur Â«,Â«
llÃ¤rung anderer Nalurerscheinungen di
tich sind, ""
Die Veranlasslmg zur Entdeckung

ftr Erscheinung war folgende: Die Ve
l
â€” 59 .Â«- ,
fmignng meines groÃŸen Gektrophors war
gegen das FrÃ¼hjahr i?UÂ« zu Stande ge-
kommen; iii Â«einer Kammer war. noch
Alles voll von seinem Harzsiaub, der bcym
Abhobeln und GlÃ¤tten des Kuchens oder
de? Basis aufgestiegen war, sich an di<
WandÂ« und auf die BÃ¼cher gelegt hattÂ«,
M oft Hey entstehender Bewegung der
.M?, .zu meinem groFen VerdruÃŸ, auf
den Deckel des ^lMoptzors Herab ÃŸel.
Nun fÃ¼gte sichs, daÃŸ der Deckel, der
von der Decke l^rabhing, einmahl et-
was lÃ¤ngere Zeit uoÂ»,der Basis abgehoben
war, so daÃŸ der Staub auf die Basis
selbst fallen konntÂ«, und da geschah es,
daÃŸ er sich hier nicht, wie vorher auf den
Deckel, gleichfÃ¶rmig anlegte, sondern
au mehrern Stellen zu meinem groÃŸen
VergnÃ¼gen kleinÂ«: Sternchen l?iliÂ«u, die

ziyar anfangs, mau Wd schlecht zu erley.
v
â€”- 6o â€”Â»
Â«en waren, iils ich aber den Staub mit
FleiÃŸ stÃ¤tke^Ã„uMrente, sehr dentlich und
schÃ¶n wurden, und hier und da erhabener
Arbeit glichen, ss zeigten sich biswei,
len unzÃ¤hlige kleine Sterne, ganze MilchÂ«
fraÃŸen, und grÃ¶ÃŸere Sonnen; die Boi-
gen waren von der hohlen Seite matt,
hon der erhabenen aber mit Strahlen'gÃ¶,
ziert; sernerêhr niedliche kleine Aestchin>
denen nicht nnalMih, welche die^ Kslre'
'Â«Â« den Fensterscheiben erzengt; kleine Wol-
ken von mannigfaltiger Gestalt und SchalÂ«
tirung:" enWch 'noch"mancherlei Figuren
Â»on besonWer Gestalt^ vÃ¶n welchen ich
Â«nr eine auf der ersten Knpsertasel'nebst
'einigen' 'îei^chen habe abbilden lassen.
Dabey wÂ«" es ew sehr angenehmes
Schausptel flir wich, als ich sahe, daÃŸ
ste sich kaum zerstÃ¶ren lieÃŸen; denn wenn

M iÃ¶ul^ den Gtaub^mit eM Feder oder

einÂ«n.HaiÂ«nfllÃŸ behMsam,chwisch<e> ^
erzeugten isich doch lzieselbel^ Figures !voy.
!Â«uÂ«j.^Â«n^.^ft noch schÃ¶ner Â«js vÂ«slÂ»Â«z
Ichnahn, dgher <,Â« fchwarzsssNlÃ¶ttchen Pll-
ger, daslMit einer! kl,hM,y(Mstyie hestriÂ«
chnl ivar/ uM/drÃ¼ckte es.leise ayf die Figm
nn, ^wodurch, es miÂ« geizlg,/einige Ab-
drÃ¼cke Â«on ihneH zu bekown,Â«Â«,"von denen
ch!ibeÂ«'kÃ¶niglichen SocielÂ«<l.ftchiÂ« .borgeÂ«
lezt hÂ«bÂ«^ ,Diese nene,Att!.y,,en!DFuckÃŸ-
Â«Hl,n>.<tr'.Â«ir'um so Â«wÃ¼nfchttrz, .<,Â«. i^chz
wenn ich Hli meinen UntersnchsWgen rve.le^
gehen.Â«Mte> weder Zeit! neMLusi hatte<
alle Figuve^cnlMzeichuen'otzel MzetstÃ¶rkÂ«,
,i? ,:î nn â€žlÂ«s: ,,.,.^ W slsÂ« i c',. -,^s
Alle Figurin, venHenenM bis jetzt,
gesprVchen. habe, hatle^ dtr Abfall erzeugt,
Â«M, di^! Art ibÂ«r Erzeuguna, Mar' wie
noch iMPich unbekannt. Denn ich that
nichtÂ«, als daÃŸ ich den Deckel des Clet^

trophors aufhob, und den Kuchen M
Harzstaub. bepndertÂ«; was alÃ¶dann an.
Sternen zum Vorschein kam, Â»as Â«erÂ«
Vankte.ich lediglich dem GlÃ¼cke, das seinÂ«
Gaben scheu sparsamer zu spenden anfing^
Denn da ich sahe!, baÃŸ die.Ktaft desElett
ttophors durch den aufgestwitten Staub
und die HiMen nicht M,ig vermindert
Mrde>. s<> MuÃŸte ich ihn Ã¶fters abwischen
und von nenen elelttisiren, wodurch triÂ«
Figuren zugleich Â«on Grunde aus zerstÃ¶rt
wurden. Dieser miÃŸlichen Erregungs-
3)lethode und dioÃŸs Spiels wurde '.tch
endlich MÃ¼de, der Reitz der. Nenheit ver-,
schwand; und ich sing daher an Ã¼ber die
sthon gemachteri Versuche sorgMig nÃŸch-
zndenken, und dil vorhandenen Mauer
zu llettachttn. Da erinnerte ich mich
eines..lrlchafteN Hnisterns an'der Stelle
dÂ«s Elektrophors, die hernach dje rneisten

â€” 6z â€” Â»
Eternchen zeigte; wodurch es Wahlscheins
lich wurde, daÃŸ die Figuren cmweder durch
das Eindringen der elektrischen Materie
Â«uÃ¶ dem Deckel durch das Harz in diÂ«
untere Form, oder wenigstens durch ein
UeberstrÃ¶men derselben in das Harz selbst
erzengt worden waren. Hierven wurde
ich noch mehr Ã¼berzengt, als<chdiÂ«Ver<
suche im Dunkeln anstellte, und sahe,
daÃŸ aus dem Deckel lenchtende BÃ¼schel
herab/uhren, die Â«ufTdie,Basis projicirj,
jene Sternchen bildeten. Ich sand auch,
daÃŸ die ElektticitÃ¤t der Basis an dieser
Stelle positiv war, denÂ« wenn ich einen
kleinen Teller daraus setzte und aus die
gehÃ¶rige Art wieder abhob, so war er
negativ. So sah ich mir ein neues und
weites Feld von Versuchen erÃ¶ffnet, und
dieÃŸ gab mir nenen Muth. Zuerst legte

ich kleine flmde BlÃ¤tterchen von ZinnsoliÂ«
^
â€” 64 â€”
Â«ms dlÂ« Basis; diese wnrden von dem
Â»usgehobenen Deckel angezogen und ba!i
daraus wieder ans die Basis zurÃ¼ckgestoÃŸen,
wo sie herumrMen, und ihren Weg wil
den niedlichsten Strahlen bezeichneten!
die Spitzen ausgesetzter KÃ¶rper, z. B. eines
Zirkels, wurden mit strahlenden Kreise,'
umgeben; blecherne RÃ¶hren ob?n <nit ex
nem polrrten Knops versehen brachten,
wenn sie aus diÂ« Basis geseht wurden,
die prÃ¤chtigsten' Sonnen hervor. Nach-
dem ich also die Ursache der Erscheinung
imdeckt hatte, gebrauchte ich kleinere
VlektrophcHe, und sand, daÃŸ alleNer,
suche auch mit diesen ohne MÃ¼he und
groÃŸe Kosten gemacht werden kÃ¶nnen.
Damit aber niemand vergebliche MÃ¼he
anwende, so will ich meinen Apparat,
Â«nd besonders die Einrichtung meines

doppelten Elektrophors, der sowohl l<

- 6; -
diesen als zu vielen andern Versuchen
fehr geschickt ist, kurz beschreiben.
Man nehme ein Bret, z.B. von Lin,
denholz, von lÃ¤nglicher Gestalt, (lVTas.
i.Fig.), ungefÃ¤hr zwey FuÃŸ lang, einen
FuÃŸ breit, und etwa einen Zoll dick,
und Ã¼berziehe es zuerst nm Zinnfolie oder
Goldpapier, so daÃŸ auch der Rand des
Holzes bebeckt wird; dann fasse man es
mit einer Einfassung von dÃ¼nnem und biegÂ«
samen Holz ein, die etwa zwey und eine
halde Linie hervorragen, und wenigstens
mit einigen metallenen NÃ¤geln besestigt
seyn muÃŸ. Diese SchÃ¼ssel â€” denn so sieht
es aus â€” richte man mit einer Wasser,
Vage, und gieÃŸe dann so viel von der
harzigen Mischung hinein^ als hinein
geht. Die Mischung wird am besten aus
gemeinem und burgundischem Harz gemacht

IX. E
â€” 66 â€”
und mit etwas Terpenthin versetzt, um
sie geschmeidiger zu machen und zu ver-
hindern, daÃŸ sie bey den VerÃ¤nderungen,
die das Bret von der Temperatur der
LtO erleidet, nicht springt.
Â»,
Der Deckel, der zehn Zoll im Durch,
mcsser halten muÃŸ, kann entweder von
Zinn, oder von Holz oder Pappe mit
Zinnsolie Ã¼be: zogen seyn, und muÃŸ, wie
gewÃ¶hnlich, in seidenen SchnÃ¼ren hangen
(iV.Tas. -.Fig.). Den meinigen habe ich von
Lindenholz machen lassen. Die untere Seite
wird etwas ausgehÃ¶hlt, und ehe man sie
mit der Zinnsolie belegt, mit Leder oder
Leinewand oder <twas dickem Papier Ã¼ber,
spannt, um die BerÃ¼hrung mit dem Ku-
chen desElektrophors theils vollkommener,
theils sanfter zÂ» machen. Diesen Deckel

kann man sowohl in ? als in N (IV.Tas.

â€” 6? â€”
l, Fig.) auf den Elektrophor sielen, so
DaÃŸ er von der Einfassung um einen Zoll
absteht, und zwischen den Kreisen, die er
in beyden Lagen einnimmt, ein Zwischen-
raum, von zwey Zollen bleibt. '.'
-.....'''. '. ^
Das Verfahren, wodurch ich diesen
Elektrophor elektrisire, ist eben so einfach
als wirksam, und der Aufmerksamkeit der
Physiker nicht unwÃ¼rdig. Wir wollen an-
nehmen, der Elektrophor habe gar keine
Elektriciiat^ so muÃŸ man die Stelle, wo
der Deckel die positive EieknicitÃ¤t (die
ich immer mit .^L bezeichnen will,) beÂ«
kommen soll, entweder mit der trockenen
Hand, oder mit dem zusammengerollten
Bart von einer Schreidseder gelinde reiben.
Dann setzt man den Deckel darauf, macht
die gewÃ¶hnliche Verbindung zwischen ihm

und einem Nagel der Einfassung, indem
E2
â€” 68 â€”
man d/n einen mit dem Daumen, den
andern mit dem Mittelsinger berÃ¼hrt, hebt
ihn an den seidenen SchnÃ¼ren ad, und
bringt ihn an die metallene RÃ¶hre, oder
was es sonst sÃ¼r ein metallener KÃ¶rper
sey, den man in N ausgesetzt hat, um
daÃ¶vischcn -^ L von jenem in diesÂ« Ã¼ber-
zuleiten. Man schiebt daraus die RÃ¶hre
mit dem Finger, oder was noch besser
ist, mit einem idioelcktrischen KÃ¶rper, z.B.
einer Schreibseder, oder Siegellackstange,
etwas sort; und versÃ¤hrt dann eben so,
wie vorher. Hat man dieses Versahren
drey oder vier Mahl wiederhohlt, und
immer das-^N deÂ« Deckels in die RÃ¶hre
innerhalb IN Ã¼bergeleitet, nachdem man
diese vorher aus eine andere Stelle gerÃ¼ckt,
so wechselt man um: man setzt die RÃ¶hre
in ?, und den Deckel aus IN, der nun,

wenn man ihn aushebt, negativ elektrisch

- 69 ->.
seynwird. Sein â€”L bringt manin die RÃ¶hre
in?.; uns- so sahrt man abwechselnd sort,
Deckel und RÃ¶hre bald aus die eine, bald
aus die andere Seite zu setzen, bis man
sieht,.,daÃŸ, die Seite ? dem Deckel eine
starke positive, und die Seile N eine
starke negative ElektticitÃ¤t etthettt. Aus
diese Art hcche ich gesehen, daÃŸ der EletÂ«
trophor, der ansangs in ?kaum FÃ¼ntchen
so groÃŸ wie PulverkÃ¶rner, und in N gar
leine hervorbrachte, binnen vier Minuten
durch sich selbst so sehr verstÃ¤rkt wurde,
daÃŸ der Deckel anderthalb Zoll lange FunÂ«
len -^L und â€”L gab. Schl man den
Deckel in ? und H so aus, daÃŸ die Theile
dÂ» KreisstÃ¤chen, die von ihm bedeckt
werden, inz umgekehrten VerhÃ¤ltniÃŸ deÂ»
ImensitÃ¤t ihres.^ L und â€” Lsind: so zeigt
Â«Â», wenn man ihn aushebt, gar leine

EleltricitÃ¤ti und bedeckt man gleiche Ttzeile,

^ 7Â° â€”
so ist seine ElektricitÃ¤t, wenn er ausge-
hoben wird, der Summe der ElektricitÃ¤t
beydcr Kreise gleich. - . .'
>, ,
Nach bieftrBorbenltung wirb ein jeder
sehr leicht solgende Versuche anstellen kÃ¶n-
nen. Nur muÃŸ er noch einige Scheiben
von Gnmmilack oder gemeinem Harz zur
Hand haben; auch sind Scheiben von ge-
sÃ¤rbtem Schwesel oder SiegeÃŸack, und
gesÃ¤rbtem Glase gut. Ueber dieÃŸ braucht
man verschiedene metallene RÃ¶hren, die
oben entweder mit einem Knops oder einer
scharsen Spitze versehen sind; serner ei-
nen kleinen Vorrath vorgeskoÃŸenem Harz,
Schwesel, Glas, von Herenmehl und
dergleichen â€” ingleichen eine Leydcner
Flasche mit einer Kette u. s. w.

!â€” 7Â«"'
-Erster Versuch.'
Man stelle die RÃ¶hre mit dem polirÂ«
tm Knopf auf die Scheibe von Gummilack
ober Harz, (IV.Tas. 4. Fig.), und lasse
einen Funken -^-L auf den Knopf schla-
gen; dann nehme man die RÃ¶hre mit der
bloÃŸen Hand weg, und bepudere die
Sattle Mit Herenmehl oder zerstoÃŸenem
Harz: so wird eine solche strahlende Sonne
zum Vorschein kommen, als aufderll. Taft
abgebildet ist. Nimmt man aber die RÃ¶hre
vermittelst eines idioelelttischen KÃ¶rpers
weg, fo sehlt der schwarze Kreis, aus
dem die Strahlen hervor schieÃŸen.
Zweyler Versuch.
Wird die RÃ¶hre negativ elektrisirt,
und dann mit bloÃŸer Hand abgehoben:
so entsteht die Figur, die anf der lll.Tas.
vorgestellt ist. Braucht man einen idioÂ«

â€” 72 --
elektrischen KÃ¶rper zum Abheben, so fchÂ«
len an der Figur die schwarzen Aestchen
fast ganz. Hier muÃŸ ich noch bemerken,
dast ich. nachdem die zwcyte Kupfcrtasel
schon settig war, durch die positive Elek,
tricitÃ¤t Ã¶fters Figuren mit drcy und meh-
ren koncentrischen Kreisen umgeben her-
vorgebracht habe. Da es aber jetzt nicht
meine Absicht ist. Alles zu beschreibel,,
was ich gesehen habe, sondern was an-
dere zu thun haben, um es selbst zu sehen:
so wollte ich nicht mehrere Figuren beyÂ«
fÃ¼gen, und spare meine Hypothesen fÃ¼r
eine andere Abhandlung.
Dritter Versuch.
Man lege eine Scheibe von Gummilack
auf eine etwas kleinere RÃ¶hre, und stelle
die vorher gebrauchte RÃ¶hre oben'darauf,
so wie die 5" Fig. der IV. Taf, vorstellt;

/
â€” 7) --
alsdann eleltrisire man H positiv, so wird
aus der oberÂ» Seite der Scheibe eine
strahlende, und aus der untern eine neÂ«
galive strlchlenlvse Figur Â»nlsiehen, dii
zwar prcht ganz so wie die hier abgebilÂ»
detem aussehen, aber Heren Aehnlichkeit mit. Â»
diesen Â«uchem ungeÃ¼btes Auge leichtÂ«,
kennen wird. Aus diese Art kann man
die CtektriritÃ¤r lzurch mehtere Scheiben
zugleich gehen lassen, und ihren Weg unÂ«
telsuchen. Wendet man anstatt der positi,
ven die negative ClektricitÃ¤t an, so ist
Alles umgelehrt.
Vierter Versuch.
Man stelle eine Leydener Flasche aus die
Harz Â« Scheibe, nnd eleltrisire ihren Knops
positiv; dann wird auch die Figur aus
der Scheibe in die Klasse der positiven geÂ«
hÃ¶ren; hingegen wird sie negativ seyn.

>- 74 ."-
wenn man die Flasche negativ elektrjsitt.
Ein ausmerksamer Beobachter wird hier
mancherley Verschiedenheiten beobachten.
Ich habe die artigsten Ringe, und die schonÂ«
sten elliptischen und kreissÃ¶rmigen FleckeÂ»
< gesehen, in denen ich, wenn ich sie nahel
Â«ns Lluge brachte, Ã¶fters wieder die zarteÂ«
sten ElllplM und kÃ¶ncentrischen Kreist
wahrnahm. DiÂ« schÃ¶ngeni Figuren dieser
Art, deren bewundernswÃ¼rdige Bildung
und RegelmaÃŸigkeit ich mit Worten nicht
beschreiben kann, erhielt ich, wenn ich
ein gemeines Vierglas voll Wasser ans die
Scheibe von Gummllack setzte und vermit-
telst der ost gedachten RÃ¶hre d,as Wasser
positiv oder negativ eleltrisirte (Fig. s.).
FÃ¼nster Versuch.
Hierher lÃ¤ÃŸt sich auch eine nene Art
von SleganograMt rechnen, aus die ich

â€” 75 â€”
zufÃ¤lliger Meise, gericch^Hnd die einem je-
den, der Sinn fÃ¼r den GenuÃŸ hat, den'
die Betrachtung der Natur gewahrt, viel
VerMgeÂ«.wachen, wird. Man lade eine
LepdÂ»pei SlMe, die tzon auÃŸen mit einer
KetttzveMen ist (lV.Tafâ€ž7.F'g.), stark'
pejusÂ«: dotnn hqlte man mit der einem
Hand'die Keite an einsn Nagel der EinfasÂ«
sung des slektrophors l>Ã„ fasse milder
audern die Flasche an ihrer Ã¤uÃŸern Bele<'
gong <in,: und mache.mit ihrem Knopf
allerhand ZÃ¼ge auf der OberflÃ¤che des'
ElektropHrs: so werden diese/ wenn man
sie nachher bepndert, selbst noch nach
mchreru Tagen sehr nett zum Vorschein
kommen, und den KrÃ¤nzen aus SchachtÂ«
halm (eyuiletum) nicht unÃ¤hnlich seyn.
Isolirt man aber den Elektropher, und,
halt den .Knopf der Flasche au die Ein-

fassung^ und schreibt mit der Kette,

- ?s' -
sFig.8.): ft sehen die ZÃ¼ge wie PerlÂ«Â«
schnÃ¼rÂ« aus. '.' .
i .. ,,'^'.',... iil1^.'. !l '.,:l.^?.i!'.'5'
<Â« MÂ«hÂ«,Â«/.Kersllche anzugeben habe ich
jetzt weller Zeit, Â«och halte ich Â«s zu
Meiner Asssicht fÃ¼r nÃ¶thig. Nur einen
einzigen will ich noch besonders anfÃ¼hren,
weil er mir bis jetzt nur zwey Mahl
gelungen ist, und daher schwerlich von
allgemeinen Ursachen herrÃ¼hren kann.
Wenn ich auf die OberflÃ¤che meines groÃŸen
Eleltrophors so viel Wasser tropselte, daÃŸ
es ungefÃ¤hr einen Kreis von eRlm Zoll
im Durchmesser bildete; damÂ« die RÃ¶hre
mitten hineinstellte und positiv elektrisitte:
so sing das Wasser, wenn ich es beÂ«
puderte, immer an sich mit einer Atmo-
sphÃ¤re zu umziehen, die aber in den eben
Â«lwÃ¤hnten FÃ¤llen unvoÃ¼kowmen war. Es

sehlte nÃ¤hmllch das elliptische Fleck Â«

-Â» 77, â€”
(Fig. y. Taf.IV.), von welchem das PulÂ«
vtr zurÃ¼ckgestoÃŸen wurde; dagegen ent,
stand auÃŸerhalb der Atmospl>are eine an-
dere grÃ¶ÃŸere Ellipse 4. die das Pulver
Â«Â«zog. Der Grund diestr Erscheinung
ist mir noch unbekannt; wahrscheinlich
fand zwischen Â» und ^ eine verborgene
Leitung Statt. Indessen werden diejenigen,
die sich mit diesen Versuchen beschÃ¤ftigen,
ifters Gelegenheit haben solche ErscheiÂ«
nungen zu beobachten, deren ErklÃ¤rung
fÃ¼r die Theorie der Elektriciiar nicht an-
ders als vortheithaft seyn kann. Ich
fÃ¼gÂ« noch einige Beobachtungen und VorÂ«
sichtsregeln bey:
!) Man kann zwar Glasscheiben anÂ«
statt der Harzscheiben nehmen, allein die
Figuren werden selten so nett und dentlich
darauf. Bisweilen habe ich Spielkarten,

â€” 38 â€”
.elastisches Harz, Meter u. s. v/. mit Â«etÂ«
.schiedenÂ«Â«l GlÃ¼ck und mit verschiedenem
Erfolg gebtaucht, ,.'
,, . - ^! ." ,' '^ > ^? .: -'
2) Man muÃŸ die Scheiben sorgfÃ¤ltig
abwischen; denn da die Figuren sich schwer
vertilgen lassen, so kÃ¶nnte.es geschehen,
daÃŸ, wenn man dieselbe Scheibe zu mehÂ«
.leren Versuchen hinter einander brauchte,
<uan dasjenige einer Ursache zuschriebe,
was die Wirkung mehrerer wÃ¤re^ Hat
man aber das Pulver abgewischt, so kann
mau mit einem einzigen Hauch alle Wir-
kung der vorigen ElektricitÃ¤t zerstÃ¶ren. . -
3) Zum Pudern muÃŸ man das
feinste Harz, oder Schwefel Â«Pulver, in
einem leinenen Sackchen eingeschlossen,
und von Metallen die feinsten Feilspahne
nehmen.
â€” 79 â€”
4) Es wÃ¤se vielleicht gut, Ã¤hnliche
Versuche unter der Luftpumpe anzustellen.'
5) Ich habe Harzsche,iben auf einen
Magnet gelegt und die seinsiet, Eiscnseil-
spahne darauf gestreut, aber bis jetzt
nichts MerkwÃ¼rdiges wahrnehmen kÃ¶nnen.
6) Um koncentrische Kreise Hervorzu-
bringen, taugen RÃ¶hren, die mit Spitzen
versehen sind, besser als andere.
?) Man muÃŸ die Harzschtzbm Hey
den oben beschriebenen Versuchen auf lei-
tendÂ« oder anelettrische KÃ¶rper legen.
8) Die koncentrischeÂ« Kreise und
Ringe, die Ã¼berall bey diesen Ver-
suchen vorkommen, verbreiten nicht we-
nig Licht Ã¼ber die sinnreichen SchlÃ¼sse

â€” 82 â€”
von Wilke"),' und Ã¼ber die ErklÃ¤-
rung der elektrischen Pausen von
Grosse**), wovon kÃ¼nftig ein MehÂ«les.
p . . ....
') VchÂ«Â«l!schÂ« Abhandlungen auf dal Iahl 1777.
, ") LlektllschÂ« Pausen, Â«elvzlg, Â«776. â€” Â«o^lee
t)dl. lui IÂ« kK)sL^rÂ« 8exlcmdi6 ,777.
?. 233. . Â«
III.
die
F
Don
IX.
zu erforschen.
einer neuen Art
elektrischen Materie
Natur und Bewegung
Zweyte Abhandlung.
Von . ,
einer neiren Art
Natur und B ew egung
... . elektrischen Materie
iuÂ«rsorschÂ«n.
seitdem ich Ihnen, Â»erehrte Mitglied
, ler, einige nene Versuche Ã¼ber die Figu-
ren, welche die mitgetheilte Elektricitat
auf idioelektrischen KÃ¶rpern hervorbringt,
zur Benrtheilung vorgelegt habe, und es
mir gelungen ist Ihren Beyfall zu Â«r,
halten, habe ich mich bemÃ¼ht, die allÂ«
gemeinen Gesetze, von denen die Bildung
dieser Figuren abhangt, ausfÃ¼ndig zu
machen, die Art ihrer Entstehung zu
Fs
7^. Â«4 â€”.
entdecken, ihren Nutzen zu Erforschung
der Natur der elektrischen Materie an
Beyspielen zu zeigen, und endlich das
Verfahren selbst zu verbessern. In dieser
Absicht habe ich eine groÃŸe MengÂ« von
Versuchen angestellt; nber ich muÃŸte billig
fÃ¼rchten, daÃŸ auch nur eine kurze BeÂ«
schrcibung derselben Ihre und weine GeÂ«
duld um so eher erschÃ¶pfen wÃ¼rde, als
die meisten derselben so beschaffen sind,
daÃŸ sie nicht Â»hne eine grÃ¶ÃŸere Anzahl
MÃ¼hsamer Zeichnungen, als der ZweckÂ«
Hieser Abhandlung gestattet, verstÃ¤ndlich
gemacht werden kÃ¶nnten. Ich gebe daher
,den anfangs von mir gefaÃŸten Vorsatz,
Ihnen die ganze Reihe der Versuche, und
gewisser MaÃŸen die Geschichte derselben
vorzulegen, geflissentlich auf, da ich
einsehe, daÃŸ einÂ« solche ErzÃ¤hlung eben

so lÃ¤stig, als unnÃ¶thig seun wÃ¼rde. Denn

â€” 35 â€”
es ist jetzt wline Absicht nicht das Allee)
umstÃ¤ndlich aus emander zu setzen, was,
sich aus meinen neuen Versuchen zur Wi-
derlegung oder BestÃ¤tigung deÂ» verschieÂ«
denen Meinungen der Physiker, Ã¼ber die
elekirische Materie herleiten lieÃŸe, noch
viel weniger eine nene Theorie derselben
auszubauen. Ich glaube daher meinem
Versprechen GenÃ¼ge zu leisten, wenn
ich an wenigen, aber dssto dentlicherÂ»
Beyspielen zeige, daÃŸ ich das von mir
angegebene VersahrtÂ» verbeffert habe;
wenn ich serner die Richtigkeit desselben
gegen die mir gemachten EinwÃ¼rse verÂ«
theidige; und endlich semen Nutzen zur
Elftrschrmg und Entdeckung nener Eigen-
lchasten der elektrischen Materie beweisÂ«.
Vorher will ich jedoch bemerken, was
ich Ã¼ber die Tauglichkeit sowohl der ldioÂ«

â€” 86 â€”
elektrischen KÃ¶rper, auf welchen/ als
des Pulvers, durch welches die Figuren
he,vorgebracht werdM, beobachtet, habe.
Nicht alle idioelettrischen KÃ¶rper nehmen
die mitgetheilte ElckiriciiÃ¤t gleich leicht an,'
und nicht jedes Pulver wird von dieser
witgetheilten ElektricitÃ¤t gleich stark ange-
zogen. Im allgemeinen gerathen die FiÂ«
guren etwas besser und werdeÂ«, grÃ¶ÃŸer,
wenn man auf den Scheiben ihre.ursprÃ¼ng,
lichÂ« ElektricitÃ¤t erÂ«gt, und.hiese der
witgetheilten entgegengesetzt ist; indessen,
gelingen sie doch auch auf solchen,, die'
ihrer ursprÃ¼nglichen ElektricitÃ¤t beraubt
sind, ja selbst wenn sie eine der mitgeÂ«
theilten gleichartige Elektricitgt besitzend
Alles Uedrige aber gleichgesetzt, sp ent,
springt aus der Verschiedenheit der Ma-
terie sowohl der Scheiben, als des Pul-

vers, ein betrÃ¤chtlicher Unterschied der AÂ«

Â«
â€” 8? â€”
guren selbst. Nachstehende Tabelle idio-
elektrischer KÃ¶rper zeigt, was wiederhohlte
Versuche mich hierÃ¼ber gelehrt haben.
Die KÃ¶rper sind nahmlich so geordnet,
daÃŸ sie. desto nÃ¤her beym Anfange der
Reihe stehen, je mehr sie zu diesen VerÂ«
suchen taugend..' ^Â«Â« ^'Ã¶. < ..-^
I.KÃ¶rper, auf welchen die Figuren'
entstehen^' '^
i) Das reinstÂ« Gummilack. ,<Â«.^ l,.,..^ ^
2) Das reinste burgundische Harz^
3) GMÂ«jne.s. . Harz.- 'Â«? .-r
4) Rothes Siegellack.
z) Goslarischer Hropfschwefel (sulokur
Kzl^tticum Ã¼llzlar.)
6) Derselbe mit Zinnober gefÃ¤rbt^
7) Gemeiner Schwefel."
8) Zucker. ,' .'"

9) Gemeines grÃ¼nliches sehr dÃ¼nnes Glas,

'5
- zg- -
10) Wohl gtdilNtes Tannenholz. ', ...
11) Selir trockene Spielkarten. , ,!
IÂ«) Sehr rlyOenes gemeines Schreibpapier.
15) BlÃ¤uliches etwas dickes Glas.'
14) GrÃ¼nliches etwas dickes Glas.
tH) Elastisches Gummi, i . .': l! ^
lb) WeiÃŸes Glas aus MÃ¼nden^- ',,".'
Â«If. Pul v e/^. d i e zur Erzeugung
der Figuren tauglich sind.
1) Ganz seines Pulver von burgundischem
Harz.
2) Pulver von ganz reinem Schnxftl.-
3) von Bernstein. 5Â» '. '^
4)Â«Â«^â€” von Gummilack,
5) â€” von Schwesel. :^ ^,,
6) Hexerunehl, !..,. ':'... , ,, /^'
7) Zinnober. ..'.,',.'
8) ZerstoÃŸener Zucker. <'

y) Ganz seines PulverÂ«onweiÃŸemGlast.

"-" KK"
lo). Pulver, von Braunfchweiger GrÃ¼nÂ» !l
tr) Pulver vÂ«n Kugellack.. ^. ^
12) Schmirgels ^5 ,<2 ^> ., ,i^ , .,^
13) StÃ¤rke-Mehl^ ,,â€žâ€ž , .
14) Venwli!eS'Mehl. û^ ;^-, l?
?5) Ganz ^ne MessingÂ«Feilspahne.
tÂ») Gnnzîne Eisen,FeilspaHnt.
V,
'H>Hs ist das vornehmste, was ich
Ã¼ber die Tauglichkeit der verfthiedenen
Materien zur Hervvrbringung der Figuren
beobachtet habe. DaÃŸ diese Tabelle leicht?
vermehrt werden kann, und Ã¼berhaupt
noch vielÂ« nÃ¼tzliche Versuche in diesem
Felde Ã¼brig sind, gestehe ich gern; zu-
mah l da tiie grÃ¶ÃŸere oder geringere VollÂ» Â»
lommttcheit der Figuren gerpisser MaÃŸen,
als ein MaÃŸstab der wechselseitigen An-
legung der idioelektrischen KÃ¶rper und

der Pulver angesehen werben,kann; die.

â€” 90 -i
keinesweges Mn der specisifihen Schwere
der in Pulver verwandekten Materie, noch
von der Feinheit des Pulvis 4tlein
abznhÃ¤ngen scheint. Da d.Kle64ber H
Anwendung und den NutzetÂ».^Â«iftr WerÂ«
suche betrifft, und ich diese Tabellen nue
in der .Absicht beygefÃ¼gt habe, um M
zeigen, was ich bey den unten anzufÃ¼h-
chnden Versuchen,fÃ¼r eine Wahl in An,
sehung der Materie der Scheiben und des
Pulvers gettyssM habe, so will ich nichts
Meiier hiervon sagen. .. .,
Unter allen angefÃ¼hrten.Pulvern habe
ich fast immer die Harz- und SchweselÂ«
Â«Pulver, als die zu diesen Versuchen am
tauglichsten, angewandt; abÂ« ansiait
der Scheiben von bloÃŸem Gummilack habe
ich immer blecherne Scheiben genommen,
die auf beyden Seiten mit Harz in verÂ«

â€” 9Â» â€”
schiedener Dicke Ã¼berzogÂ«, waten. Diese
verditiien vor allen andern den Vorzug;.'
denn weiÂ»:csie, etwas schadhaft werden^
sÂ« kann ,Htan siÂ«, leicht ausbessern; und
wenn sie mit dem Harz nicht dicker als
mit einem FmiiÃŸ, Ã¼berzogen werden,'ft
sind., sie. cM,i die schwÃ¤chste Elektricitat
nnpfÃ¤nglich., und zeigen, 'auf die schon
beschriebene Weise, beydÂ« Elektricitaten,
nÃ¤hmlich, auf der einen Seite diepositive,
und auf dermidein die negative.
.' "./,,, '^ l>: '''. "":"7 'i"," "'^
Da ichôft.die AusdrÃ¼cke positiv
und negativ gebrauchen werse, wenn
von der Elektricitat die Rede ist: so wird
es 'Â»Â«cht Ã¼berftÃ¼Vgseyn, wich HbeÂ» die.
Bedeutung derselben zu erkla>eu, âmiis
niemand gl<iube> daÃŸ ich das M gewiÃŸ.
und unbezweisekt halte, was, mir noch"

unausgemacht. !zu styu.scheint> und was.'

â€” 9, â€”
vielleicht eben erst .durch diesÂ« VersuchÂ«
widerlegt oder bestÃ¤tigt Â»erben kann.
Ich sehe, daÃŸ einige nenere Natursorscher
die AusdrÃ¼cke positiv, und negativ in die-
ser Lehre verwersen, Und dasÃ¼r die AuÂ»<
drÃ¼cke Ph log ist oÂ» und Saure brauÂ«
cden. Allein ich sÃ¼rchte,,daÃŸ die lehÂ«
v.on der ElellricitÃ¤t, die wir mit alleÂ«
KrÃ¤sten dem mathcwalischen Calcul nih"
zu bringen suchen sollten, durch solche
Aenderungen noch weiter von ihm entÂ»
sernt werde. Denn Â«s ist wenigstens
zweisethaft, ob das, was Franklln
positive Elektrieirat genannt hat, dai
Phlogiston; und, das, was er negatiee
hieÃŸ, eine SÃ¤ure sey. Ich brauche aber
hier wohl, nicht erst zu beweisen, daÃŸ
durch AusdrÃ¼cke, die aus schwankendÂ»
Theorien gegrÃ¼ndet sind, der IrrlhmÂ»

verbreitet, und in vielen FÃ¤llen selbst deÂ«

â€” 93 â€”
Fortgang de, wettern Untersuchung entweÂ«
ver gÃ¤nzlich gehemmt,. ober doch nicht
wenig aufgehalten wird, DaÃŸ es aber
zweyerlev ElettrlcitÃ¤ten oder zwey verÂ«
schiedene Me.disitationen' rimr einzigen
Materie gibt, die sich nach, den RegelÂ«
positiver und negativer GrÃ¶ÃŸen gegenseitig
beschrÃ¤nken," das, glaube ich, ist auÃŸer
Â«llen Zweisel gesetzt, und behauptet,
meiner Meinung nach, unter den wenigen
SÃ¤tzen, die in dieser Lehre zu einer ma,
thematischen GewiÃŸheit erhoben sind, den
Â«sten Platz. Warum wollen wir alsÂ»
Â«nÂ« Benennung aufgebeÂ«Â« die von <iner
Â«ohl gegrÃ¼ndeten Idee Hergeleitet ist, oie
leine Theorie entbehren,, und Â«ohne welche
nicht einmahl eine gedacht werden kann,
die eben sowohl fÃ¼r die einfache MateÂ«
Â«,Â« der Frau klinischen, Â»ls fÃ¼r die

doppelte der Spuzmerschert Theorie

,â€” 94 â€”
.p<rÃŸc^ undîl.soMch dje AnhÃ¤l'gsl beydtt
ohne SHaden und Smit dtpiKchlÂ» lÃ¶Â«Â°
nen. Der. Idee deK ^su^n, Â«Â»d YlegaÂ»
tiven verdaM diese Lohre rschon, die wich-
tigsten Wteichnungen;, GWegÂ«Â« dem
Phlr'gistonund dtr SÃ¤ure Â«y l'jKt gar keine
.ja doch fthr, wenige, u,,ll-Â«niÂ«'<ft^ l^r
Mfihrschciîch,.daÃŸ die PhysikÂ« auch in
^Kuluusl.dleHrwcitelung dieser Lehre mehr
lv,onû,.ZeichÂ«nêr Mathemaliset Â«ls dec
LIpethM tÂ« trwattcn haben. Dsrin stimme
.jch ger^ mit Sommer Wd KratzenÂ«
Hein ^Ã¼bettin^ ^dÂ«ÃŸ es sehr wahrschein-
Hch, aber auch nur wahrscheinlich sey,
daÃŸ es zwey elektrische Materien gebe,
und daÃŸ man allen GrÃ¼ndenÂ» die von
den Physikern, besonders den EnglÃ¤ndern,
dagegen vorgebracht worden sind, vieli
leicht noch stÃ¤rkere, oder doch eben so

starke entgegensetzen k.dune. DieÃŸ hindert

â€” 95 â€” ,
obÂ« nicht, baÃŸ wir die AusdrÃ¼cke pofi-
tiv und negativ als die passendsten
brauchen; ich nenne nalMlich diejenige
Art der ElektricitÃ¤t positiv, die leitenÂ«
den KÃ¶rpern durch blankes Glas mitgeÂ«
theilt ' wird; und die dieseV e),tgtgengi^
setzte nenne ich negativ; nicht^ls ob
ichp durch jene einen UebeisfluH, und
, durchliese einen Mangel der elektrischen
Materie andenten wollte,, sondern nue
Â»m die Medenlnng der Zeichen .j. und .-
dadurch - zu eechtsertiKen. H)och ich lehr?
Â»ieder zÂ« weinem Gegenstande, zurÃ¼ck.
'U:Â«? ^'6 ,^Â«v''. 5.,,,F .,',:'l'/i,,^::.^,
EinigÂ« fehr geschicktÂ« Marnlfvischer, die
von meinen VersuchtÂ« gehÃ¶rt haben, sind
der Meinung gewesen, daÃŸ Me Figuren
nicht den Uebergang der elektrischen Mate-
rie aus der. Scheibe in die RÃ¶hre, oder

Â«mgelehrt, bezeichneten; sondern daÃŸ sie

Â»
HÃœ
yielmeyr Systeme von de^kttmstch SrÃ¤nbÂ«
lchen wÃ¤ren^ die, durch 'das schÃ¼tteln
,Â«nd Rcibcn elektrisiÂ« <lÂ«D>dtt-MzÂ«^n
^der zurÃ¼ckstieÃŸen. Ich glaube aber, daÃŸ
ein solcher Zweifel rlur so lanyÂ« SÂ«ttt fit,,
.dn, kann, als Â»an von jen<n^ Versuchen
Kur 'gehbre. ûnd sie weder Â«ievcrhohlt,
noch die Figuren selbst gesehen 5<n5,mÂ«d
chisrzu yabe ich'ftlgenÂ« GrÃ¼mde. Ersterls ,
,fthe ich nicht, wÂ« EismsnlÂ« >^ Schtnlvgil
und allerley PigmentÂ« in Leinwand einÂ«
.geschlosserr durch bloÃŸes SchÃ¼tteln und
RÃ¼ben eiÂ« so betrÃ¤chtliche^ Â«KktricitHt
erlangen sollten. Ferner kÃ¶nnen die Figu,
,en aus mancherley Art hervorgebracht
'werden z.B. wenn man die HÂ«zÂ«Scheibe
Â«us eine dÃ¼nne Schicht von deÂ« Pulver
Hegt; und oft bringt der Staub, der

vach dem Kehren der Stuben niedersÃ¤llt,
die schÃ¶nsten Figuren hervor. Doch ich

â€” 98 â€”
Harzschelbe kommt, Â«ine Trennung seines
natÃ¼rlichen Antheils von elektrischer Ma-
terie erleidet, fo daÃŸ nach den bekannÂ«
ten Gesetzen der Vertheilung, sein â€” L
dem -^L der positiv elektrisirten Scheibe,
und umgekehrt sein -l-L dem â€” L der
negativ elektrisitten Scheibe zugekehrt ist,
wodurch die gegenseitige Anziehung zwiÂ«
schen den eleltrisirten Stellen der Scheibe
und den StÃ¤ndchen desto stÃ¤rker wird.
Um dieses noch deutlicher zu machen^
will ich einen Versuch beschreiben, der
zugleich das, was ich eben gegen die EinÂ«
wÃ¼rse einiger Physiker erinnert habe,
Â«och mehr ins Licht setzen wird.
Man stelle eine Leydner Flasche auf
die mit Harz Ã¼berzogene und mit einer
dÃ¼nnen LagÂ« von einem Harz , oder irgend
einem andern Pulver bestreuetÂ« Scheibe,

und lade sie mit -j-L, so wird das aus der

â€” 99 â€”
HnÃŸlft, Belegung in die Scheibe Ã¼bergehende
"j-L einen Theil des Pulvers-j-elektrisch
machen; und da dieses nun einerley ElektrlÂ«
litÃ¤t mit der Scheibe hat, so wird es von ihr
gegen tue â€” elektrische Belegung gestoÃŸen,
und die leeren Stelleuauf der Scheibe bilden
die schÃ¶nsten Aestchen. Streut man darÂ«
Â«,f. Schweselpulver mit Zinnober gefÃ¤rbt
Â«uf die Scheibe, so sieht man, daÃŸ die
entblÃ¶ÃŸten^ Aestchen das rothe Pigment
Â«n sich ziehen, und nicht mehr an die
Belegung der Flasche zurÃ¼ckstoÃŸen. Stellt
man anstatt der Leydner Flasche ein metalleÂ«
nes von auÃŸen mit Harz Ã¼berzogenes GeÂ«
faÃŸ auf die Scheibe: so entstehen auf der
Scheibe wieder eben solche Aestchen,
aber das Pulver an dem harzigen lieberÂ«
zuge bildet hier und da Figuren, die
ein geÃ¼btes Auge leicht fÃ¼r negative FiguÂ«

ren erkennet, Die Anwendung hiervon
G Â«
â€” 1vcÂ» â€”
auf das, was ich vorhin gesagt habe,
ist leicht ^ und bedorf keiner weitern ErÂ«
klÃ¤rung. .,,. . ', .' 6". .-".'',
Wenn aber auch jene EinwÃ¼rfe gegen
meine Versuche, die unstrei6g durch meine
Anspielung auf die maguetischen Figuren
des Eisenseiistaubes veranlaÃŸt wurdnÂ» noct>
so gÃ¼llig wÃ¤ren, da sie in der Xhat nichts.
bedeuten: so wÃ¼rden sie doch, den NutzeÂ»
dieser, Figuren zur Entdeckung, neuer EiÂ«
genschaften der elektrischen Materie nicht
aufheben. Denn wir Â«ollen annehmen,
hie Aesichen, Strahlen Â«nd Kreise deÂ«
zeichneten nicht wirtlich den Weg der
elektrischen Materie: so wird doch kein
aufmerksamer Beobachter lÃ¤uguen, daÃŸ
sie gewisser MaÃŸen Funktionen derselben
sind, die sich verÃ¤ndern, wenn jene sich
verÃ¤ndert; so daÃŸ die positive ElettricitÃ¤l!

Â«MÂ« Figuren erzengt, als dii nezilÂ«
tive; uns beyde anders'Figuren in,
lÂ»ftlceÂ«n Rciumc hervyibnnge'n, als in
Â«Â«^ Lust. NMiginSÂ«,Â«M: 'ich nicht lÃ¤ug,
.nÂ«n^basi^di.Â« Hrtls.rung derEittÃŸehnng
chir )IFigu/cn>, ,Â»esMdlrs <?er NeMiÂ«K,
M^greM'SchwirriFeKeMchÃ¤be^, dtt^lch
noch mcht. nnr WtnndÂ« îweseÂ« liÂ« M^
jn, iibenÂ»inden.. Peam Hie VerwuchuriÂ«
M^.hitzM) dben Ã¼bet diÂ«:Entstelfi,u^
der Msitiorn IMurrnNeAuÃŸemHatÂ«, lassen
sich nicht durch eine bloÃŸe VeÂ«Ã„nderung
der Ieichen.anf die neg^tivtt, aÂ«iÂ«iÂ«diÂ«t,
dettn Â«underbare Bildung .NiizuHelWi
schiiitt, Â«Â»ÃŸ zwischen^ der 9Â«fiti!Â«n und
Â«egÂ»WÂ«n GtelirieiM'n'icy^'geLs ein Â«^
sentlicher Unterschied Statt sindei^ Â«Â»
nicht bloÃŸ darin besteht, daÃŸ sie sich geÂ«
genseitig' b'mden. K<<Â« îich^K'Hin-
deiniÃŸ bÂ«y diesen UnttLsuch^ntzeUMts^rinM

â€” 102 â€”
daraus, daÃŸ es uns noch an einem EltkÂ«
troslope sehlt, womit wir djÂ«' Alt bÂ«r
EleltricitÃ¤t nicht sowohl der Eumwe aller
TheilÂ» eines eleltristrlen KÃ¶rpers, sls der
einzelnen TheilÂ« selbst unterftchfn kÃ¶nnten.
H^tttn wir ein solches, so zweisie ich
uicht> daÃŸ wir, durch Virgleichung der
Â«Â«blaÃŸten Ttellen der Figuren',mieden
bestaubten, viele bis jetzt noch Â»nbelannre
Mgenschasten der - durch Reibung sy?
.wohl als durch Mubeilung,-Â«lettriÃŸrten
KÃ¶rper wÃ¼rden entdecken kÃ¶nnen. Was
sÃ¼r eineÂ« Elektroslops ich mich bediene,
und mit welcheÂ« Ersolg, will ich weiter
hlnten anzeigen. Ich komm? nun aus den
Gebrauch, der von diesen Versuchen zu
uiÂ«chen ist. f
Es ist bekannt, daÃŸ die Elektroskope,
Â«der, wie man sie gewÃ¶hnlich nennt.

Elektvometer die Art der ElektricitÃ¤t nur
Â«ittelbar anzeigen; und auÃŸer deÂ«
BÃ¼scheln und Sternchen, die sich an deÂ«
Spitzen elektrisirter KÃ¶rper zeigen., und
di^ sicheren Kennzeichen der positiven und,
negativÂ«, MltMtÃ¤t sind, gibt es, so
Â«tel, ich, Wich Â«linnere. Kju, Instrument
Md lchl Hjsieht Ã¼bliches Verfahren, wo-
durch man die Art der ElektricitÃ¤t eleltrÂ«Â«
sirtee KÃ¶rper unmittelbar erfahren
Onnte.! MaÃŸ aber diese Figuren <in sol-
ches Verfahren an die Hand geben, scheint
mir offenbar, und zwar ein Verfahren,
.datz dem Â«den genannten, wovon man nur
im Dunkeln Gebrauch machen kann, weit
vorzuziehen ist. Wie bequem es ist, zu-
mahl bey Erforschung der Luftelektticitat
durch ên elektrischen Drachen, das habe
ich vergangenen Sommer am ly Iul. selbst
erfahren. Denu da der Wind damahls.

wenn gleich nicht'seht heftig, doch ft stîl
wehetÂ«, daPÂ«s sM5chwÂ«r gewesen :seyÂ«,
wÃ¼rde ein ^wohnliches ElektroMM
Fttyeu - dsgtgM:zt, schÃ¼tzen i "fS MÂ« M
eine SchelllÂ« von Gummilack an VtN Vil,
sendraht des. DrnchÂ«Â»^>, Â«nd b?pÃ¼brM
sie darauf, OvdurchichdwauMsch'Mlich-
sien Zeichen d^t prOtivenMÂ«ltl,iM,i,,H!eH
Heiterm Himmel, erhielt. Als ich Â«iÂ«chÂ«
HÂ«r Beccaria's Briese *) aufschlug,
und Me, was fÃ¼r einen groÃŸen und
mÃ¼hsamen Apparat er' gebraucht hat, ttÂ«
die vorhin erwÃ¤hnten'VÃ¼schclund Stern,
chcn an dn, elektrischen Drachen bÂ«y
TagÂ« zu erkennen: so ersann ich mir
eine Maschine, womit man die EleltriciÂ«
tÃ¤t der Drachen, die den wvlkigeÂ«
Himmel sich sehr oft Ã¤ndert und bald -s-L
') I.elterÂ« Ã¤cl Rleltrlcilluo. ôlozn,. 175z.

â€” Â«o; â€”
baldw,Â«: <D>'Â«sbt n!,r:.tle,ulich, ftttderH
mich ohne MÂ« Gefahr ,beobachten lÃ¶nntti
Ich-Habe vÂ»M zwÂ«r lliese Waschine noch
nicht, machtft.^lvjfe,,., a Â«ein' dac k ich an ihrÂ«
Nr!nichwrtcit!nichl!',dlÃ„Â«AeeingssÂ«Ã¼ Zweiftj
habe: s^Mll.ich sie<u,z btfthrÂ«iÂ«cÂ», nnÂ«
Â«HchêÂ«.GsNMer, G.,E.>hÂ«ffezjch!IlMn)
verebtÂ« Mitglieder> Â«Â«Â«. der.:!Virlung
dÂ«MbÂ«WÂ«NÂ»HÂ«chi geben,W kbnnen^..^
.'iMM'ilaMM' .Â«n^Â«CÂ«Â«nÂ«r. ,odet
Â«W! DrdmÂ«M aus Â«l^chÂ« machen, M
Â»UschineNp:VW'dintN<lcFtzÃŸ^ zuch Â«Â«! dÂ«t
HÃ¶he ^>M v^t.ddev MfMll/Hnd Ã¼be'r>
ziehe.siÂ«voÂ« auÃŸen mit Harz in der Dicke
des HwiÃ¶Hulichen Pergaments. Dieses
Ding bringe man mit einem Raderwerk,
z. B. einer gemeinen hblzernen Uhr oder
einem Bratenwender, O 5st. einerley, sÂ»
in Verbindung, daÃŸ es sich in einer bÂ«^

iâ€” 106 â€”
kannten Zeit, um seinÂ« Achse, entweder
in horizontaler oder vertikaler Richtung,
dreht. Ferner denke man sich, -Â«Â« Â»Ã¤Â«
in einem KÃ¤stchen eingeschlossen und so
gestellt, daÃŸ ein isolirter Slift, der mit der
Schnur des Drachens in Verbindung steht,
dicht anêr, Â«itÂ»Harz Ã¼berzogenen FlÃ¤che
hinstreichk^ Hab es sich, nun einmahl
umgedreht, Â«llh.man bepudert d<w Kseich
<lÂ« dem der Stift vorÃ¼ber gegangen ist,
so. .wittziliesHalls. Mterdessen Zetchehenen
Â«i3Â«lHllder,mgen!' HeÂ« LuztelfttrichÃ¶t aufs
deutlichste^ uhd ohne die geringste Gefahr
fÃ¼r den Beobachter anzeigen^., Mehr sage
ich jetzt. nicht darÃ¼ber, denn das Ã¼brige
Wird jeder SachverstÃ¤ndige leicht versiehen.
.!..'. .'Â«'.'., .!... '^â€ž^,..n, , ., .
s .Der zwevte Versuch, den ich Ihnen
jetzt vMegÂ«n will, wird Ihrer AufmerlÂ«

famleit, Â«ichÂ« weniger werth seyn, wenn

IQ?
gleich die Att der Wirlung noch zweifetÂ«
haft ist, Indem ich, Ã¼ber^Hie beknnÂ«,Â«
Wttkuqg Â«lsktrischer Atmospharen auf KM
Per> ^dj< ,,in! fiÂ«! hineingebracht luervech
nachdachte, siel mir ein.,, ,b nicht yiest
leicht das ^Leines Kapers z.B> des Fin,
gerS, wenn mau ihN lsfgenÂ»den MittelÂ»
Â«mnlf!tjneÂ«. styit, gtlitbenen Harzscheilft
hiBtÂ«>,,sÂ«. fthr von deM^l^dev ganzÂ«Â«
Scheibe,/ Â«Â«gezogen werdeÂ« kannte i. daÃŸ
K<Â«ch FlÃŸolMnzZynktn d^Witt^lmcsdÂ«,
MheiÃŸe.. Zeichen Â«on ^H. KÃ¶bÂ«; weil dnÂ»
^.L-heMinKers zwar !von !Heu>HbM
^ dÂ«r !Scheibe vithHttnlÃŸmaKg Ã¤ngi!Â«
zogen, aber nach seinem Uebergang sich>
ttegen der schlechten LeitnngsfÃ¤higkeit Â«<D
Harzes, nicht durch die ganze Scherbt
velcheiltÂ«, sondern um den Mittelpunkt
Â«Â«einigt bliebe; so wie ein Stesn,l del)

vom Thutmt herabfÃ¤llt, seine GeschwinÂ«

â€” .ivz â€”
Vigkeit und GewÃ¤ltnicht dem Orte allesÂ»,
Â«uf den niMlK'/'sondern der ganzen Erdl?
tugel, zu verdanken" hat. i'Mi ^zu1Â«eiÃ¶
^Â«chen> ol> meine Vermuthung gegrHndcjt
stp>' chitkich einÂ« Mdel:mitdÂ» Hand
gegen dieMjitÂ« Â»Â»Â»er Scheibe von^Gum!Â«
Â«lÂ«liilie, die M^niit ewett, Hasensell sv
W,h êMcn.hMÂ«, daÃŸ sie eki BlÃ¤ncheÂ«
GylVpaM ^ dasi.Ã„K <M^2stidenei, Fai.
he.<l hing MwneMiv elektnssÂ« nM^ Hi
HnÂ«Ã¼HftieÃŸ,Ã¶nVlV.GÂ«die Tch'eOe'dÃ¤vasf
Â«Â«puderte^ tuÂ« ttne positive.Fîir.zum
tsÂ»Â«ftheiir'^ nvdi^h^Nche, Â«^ noch schÃ¶-
nere Figuren zeigten sich, wenn ich den
Onger gegen die Seite hielt; sie zogen
das negativ Â«lekerisirtÂ« ElekttoftopaÂ»,"nnd
iftioÃŸÂ«,, das posiiiv elektrisirte Â«b. Eben
so brachte der Fmger negative Figuren
<uf einer ^'tletlnschen Scheibe hervor.

â€”. l<>9 â€”
Um ft'erfahren, ob das, was ich
einer ZurÃ¼ckstoÃŸung zuschrieb, von einer
Anziehung Her benachbarten Theile herÂ«
rÃ¼hrte, und umgekehrt, was ich van einer
Anziehung herleitete, einer ZUlÃ¼ckstoÃŸung
der benachbarten Theile oder einem ganz,
lichen Mangel derselben von -,- L und .Â
beyzumessen wÃ¤re, odÂ« Â«b die Aestchen
wirklich eigene Eleltricitat haben, hM
ich vielerleÂ» Versuche angestellt Vielleicht
scheint es Ihnen sonderbar, daÃŸ ich' mj,
einer Sache, die an sich so deutlich Â«st
und sich aus der Theorie ohne alle SchwÂ«,
rigleit erklÃ¤ren lÃ¤ÃŸt, so viele UmstÃ¤ndÂ«
gemacht habe. Es waÂ« ja offenbar, wsrÂ«
den Sie sagen, daÃŸ diese Figuren diÂ«
Stellen sind, denen ihr â€” L entzogen war>
oder mit Franklin zu Â«den, die vors
her ihres natÃ¼rlichen Antheils elektrischÂ«;Â«

McneriÂ« beraubt waren, und, Hie jetzt

!<â€” na â€”
wieder damit verselM worden sind;'lauf
diese Stellen wÃ¼rsen die benachbarten Theile
nach bekannten Gesetzen den Staub, den
sie selbst zurÃ¼ckstieÃŸen, hin. Ich gestehe,
daÃŸ diesÂ« ErklÃ¤rung sehr wahrscheinlich
ist, aber da diese Lehre noch voll von
Dunketheiten ist: so glaube ich, werden
Sie meine vielleicht allzugroÃŸe AufmerksamÂ«
keit auf diesÂ« dem Ansehen nach sonderbare
Erscheinung entschuldigen, und die Sache
selbst nicht zu den elektrischen Spielereyen
rechnen. Denn da ich die strahlenden
Figuren immer mit einer ansgezeiihneten
positiven ElektricitÃ¤t verbunden gesehen
habe, warum sollte ich nicht glauben, daÃŸ
Â«uch die eben genannten Zeichen von posiÂ«
tiver ElektricitÃ¤t wÃ¤ren? Die Ursache
derselben suchteich auf folgende Art zu erÂ«
forschen: ich verfertigte mir ein sehr einÂ«

faches Elettrvskop, das zu djejen und

â€” rir â€”
Ã¤hnlichen Untersuchungen vorzÃ¼glich geÂ«
schickt ist.'Ich klebte nÃ¤hmllch zwey oder
Â»riy sehr ftineFaserchen von einer PsiaumseÂ«
der mit Wachs an die Spitze einerSchreibseÂ«
der und iheikte ihnen entweder.s.T oder â€” L
mit. Hakt man diese Â«Werchen, deren
ElektricitÃ¤t immer als bekannt angenom-
men Â»erden kann? ungefÃ¤hr in einem
Abstand von einer 'Linie gegen die Theile
der Harzscheibe, deren ElektricitÃ¤t man
untersuchen will: so zeigen sie durch ihre
zurÃ¼ck- oder vorwÃ¤rts gebogenen Spitzen
Â«u, was fÃ¼r eine Art von ElektricilÃ¤t
daselbst Statt sindet. Bisweilen geschieht
es zwar, daÃŸ.die ElektricitÃ¤t, der FÃ¤serchen
sich Ã¤ndert, und einewon ihnen von
derselben Stelle der Scheibe erst angezvÂ«
igen, und hernach wieder'abgestoÃŸen wird,
aber dieÃŸ kann einen vorsichtigen ErvenÂ«

â€” rrÂ» â€”
mentator,'iiicht Â«Â«' fuhren. "Elektrisirie
ich diese FÃ¤serchin negativ, so fand ich,
daÃŸ sie immer von den eben envahnteÂ«
Figuren angezogen wurden; und elekirt-
sirte ich sie positiv, so wurden sie zurÃ¼ck-
gestoÃŸen, wem ich gleich die ElektriciiÃ¤t
der benachbarten.ThÂ«,l? so viel als mÃ¶g-
Hch HerstÃ¶rte, indem? ich sie mit nasser
Keinrwand oder nassem Papter bedeckt^.
Oa.ich zerstÃ¶rte sogar die ElektriciOt solÂ«
cher TheUe, die, zwischen den elektrisinen
Â«lagen, auf mancherley Weise, aber weder
.das Pulver noch die Faserchen wurden
Hon diesen so stark angezogen, alsi.von
den Figuren. Inzwischen, wenn "gleich
die Figuren das Heichen vom ^.L,geben,
so wird es doch sehr schwer, es auÃŸer al-
le n Zweisel zu setzen, ob diese Stellen
Wirtlich eine positive EleltricitHt besitzen,

fheÂ»,.^chj<.. Â»eil; Pas ^lrttrische Null,
nÃ¤htNlM .p<r,MittslzÂ»stMd zwischen ^.L
Â«G?77iH< stch gegen beÂ»t,Â« Elektiicitaten
zlcich Â»eich^lt, Nftd daher ans einer giÃ¶ÃŸÂ«
^Â«Â»Htzeils neMioW Acheibe, den Schein
einer positiven, und.auf Â«wer grÃ¶ÃŸten
Hbtil5l,pHÃŸtiven den Schein einer negaij,
XN,.MKtVtst' haben fann, Mein d<r
Einwurf, den innn hier machen kÃ¶nnte,
->M,.:iWÂ«BÂ» M'e Agmen wirlljch positiv
Â«HÂ«Â»< Man d^rch dergleichen der elek-
Msistey Haizlch<the Wch und nach d,t>
emgegenge.setzttEletriciiÃ¤t<rthÂ«!en kÃ¶nnte,
ist wehr scheinbar als wichtig 5 denn daÂ«
durch kÃ¶nnte zwar die Wiilung der gan,
M Scheibe nach und nach zerstÃ¶rt und
Â«uf Mchts.gebracht werden,. aber gleich,
wohl kÃ¶nnten einzelne Theile Zeichen soÂ«
Â«Â«hl vÂ«, positiver als negaljyee EleltriciÂ«
IX. H
-^ Â«,4 â€”
<Ht geben. Ney Elektrvphoren habe ich
oft etwas Nchnliches beobachtet. Aber ich
setze dieÃŸ jetzt bey Seite, mid fÃ¼g? nur
noch diÂ« einzige Llumerkung <z!jnzu, "daÃŸ
durch die strahlenden Figuren jederzeit
ein UebergaNg von -^L angedeNrÃ¼ wird,
,s mag nun nachher ein UebersiuÃŸ, odeÂ«
Â«ur kein Mangel Â«desselben.TtaW?nden^
'Der dritte Versuch, der OstAusbnlÃ„
tung der elektrischen Materie im GuerickiÂ«
schen leeren Raume, und die VerMchung
davon mit der Wirkung derselbeÂ« in^der
freyen Luft betrifft, wird Ihnen denNutzen
nitines Verfahrens' zur Entdeckung neuer
Eigenschaften der elektrischen Materie noch
weiter vor Augen stellen. Dieser Versuch
lehrt etwas, das ohne Mikroskop schwerlich
hÃ¤tte entdeckt werden kÃ¶nneni nur Schade,

haÃŸ tzrr,Gfhsauch dieses Instruments ley
elektrischen GegenstÃ¤nden so wenig anwendÂ«
bar ist. Die beygefÃ¼gten Kupsertaseln
.zeiZen die vornehmsien von mir in dieser
Absicht hervorgebrachten Figuren. Die
V. Vl. und VII. Tafel entHallen vier Fi-
guren, zwcy positive, dje mit -j-bezcichÂ«
Â«5Â«, und zweÂ» negative, die mit â€” beÂ«
zeichnet sind.. Die beydeÂ« klcinern (auf
dir VII. Tafel) sind in der frcyen Luft,
die beydln. grÃ¶ÃŸern (auf der V. und VI.
Tasel) unter der Luftpumpe geschlagen.
Das Verfahren bcy beyden Paaren habe
ich, so vtel nlir mÃ¶glich war, gleich zu
machen gesucht, dqmit man desto deutliÂ«
cher sehen kÃ¶nnte, was auf Rechnung
der verdÃ¼nnten Luft zu setzen wÃ¤re. Beyde
Paare nÃ¤hmlich sind unter der Glocke der
Luftpumpe gemacht worden, nur das eine,
, H Â»
â€” ..Â«'-
wie ich schon bimerkt habe, eist nach dem
Auspumpender LÃ¼se;. zu beiden habe ich
Â»inerley Spitzen gebraucht, wovon lie
einÂ« gegen die obere, die andere gegen
die unterÂ« Seite der SchÃ¼be gerichtet
war; bevde endlich sind nur durch einen
einzigen Funken, >md so viel es mir mbgÂ«
l'tch war, mit einer gleichen QuamitÃ¤t
von -Z^L hervorgebracht wordeu .^Â» <r^,iÃ¶
<th mit HÃ¼lse des in der vorigen AbHand,
lung beschriebenen Elektrophors leichter
erlangen konnte, als wenn ich einÂ« glÃ¤,
serne RÃ¶hre oder eine Elektrisirmaschine
dazu gebraucht hÃ¤tte. Die achte' Tasel
'enthÃ¤lt auch eine im lufileeren RaumÂ«
hervorgebrachte negative Figur, wobey
aber, wie man wohl sieht, nicht einÂ«
Spitze, sondern eine RÃ¶hre gebraucht ist.
Die positive durch denselben Funken erÂ«

- 1.7 â€”'
zeugte Figur habe ich weggelassen, HM
weil ihre Strahlen wenig von den StrahÂ«
len der ersten positiven FigM verschiedeÂ«
waren, theils weil ein Theil derselbe,
aus mir unbekannten Ursachen sich nicht
Â«ollkommen ausgebildet hatte. , '^::
Man sieht an den Figuren im leeren
Raume nicht nur eine betrÃ¤chtliche Ausi
dehnung im Ganzen, sondern auch eine
solche Ausbreitung dereinzelnenTheile, als
. nlan sie von einer bloÃŸen Erweiterung der
Peripherie nicht erwarten sollte; jedoch deÂ«
den negativen weniger, als bey den positiven^
In den weiÃŸen Strahlen der positiven zeigt
sich noch eine schwarzÂ« Linie, und in den
schwarzen der negativen noch eine weiÃŸe,
so daÃŸ die Gestalt der positiven der Ge-
stalt der negativen, die in dÂ« LuftgeÂ«

â€” HZ' â€”
inacht sind, und die Gestalt der negati-
ven den positiven Figuren Ã¤hnlich wird.
Man mÃ¶chte fast glauben, daÃŸ, so wie
elektrisirte KÃ¶rper in der Luft koucentri,
sche AtmosphÃ¤ren, die abwechselnd positiv
und negativ sind> um sich herum bildenÂ«
so auch die feinen Strahlen der BÃ¼schel
nach Art der Stengel einer Zwiebel aebilÂ«
bet waren. Aber ich muÃŸ mich jetzt aller
Hypothesen Ã¼ber diese Erscheinungen ent-
halten, da es wir nicht so geglÃ¼ckt ist,
Â«Is ich vor eilf Monathen glaubte, damit
aufs NeinÂ« zu kommen. Das ist auch
die Ursache, warum ich nicht mehrerÂ«
Versuche beschrieben habe; denn je naher
ich der wahren Ursache dleset ErscheinÂ»Â«Â«
gen kommen werde, desto kÃ¼rzer werde
ich in Beschreibung derselben seyn kÃ¶nnen,
Doch muÃŸ ich noch etwas Weniges um

^"' I20
sieht, und die sechste mit ^Velektti-siet:'
so zeigen sich aus ihm sÃ¼ns Â«egotlve, unb
eine positive Figur. Dasselbe habe ich
aus einem dichten WÃ¼rsel von Hat> ge-
sehen; doch waren die, negativen Figuren
hier sehr schwach., sÂ«u "''',' .^-' '.'
4) Eleltrisilt man eine negative Figur,
noch ehe man das Pulver ausstrent, mit
einer gleichen Menge -j-L: so wird sie
doch nicht gÃ¤nzlich dadurch zerskÃ¶rt, son,
dern es zeigen sich Spuren von bevden
Elektricich.^.^,.^. .^. .,
'^ z) Die Durchkrenzungen der Figuren
von entgegengesetzten ElektricitÃ¶ten verÂ«
dienen alle Ausmerksamkeit.
6) Wenn es zwey verschiedene elelttiÂ«
sche Materien gibt, sollte nicht ein Mit,

Â«l mÃ¶glich seyn, einem KÃ¶rper die iinÂ«
gÃ¤nzlich zu entziehen, und so eine dritte
Art von Elektrjciiat,, eine ^wahrhaft neÂ«
gaiive hervorzubringen?
< .' ?zs <>': ." .. '.': , , ..' .^
'?) Ich habe alle Gestalten des NordÂ«
lichts,' das strahlende, Â»nhige, zitterndÂ«
licht ûnd die dunkeln Bogen desselben
durch diese Figuren nachgeahmt, wovon
ich zu einer andern Zeit ein Mehreres sagen
Â»erde. Indessen will ich doch einigt GrÂ«
danten Ã¼ber diese Erscheinung so kurz als
mÃ¶glich vortragen, die, wenn sie gleich
Â«och nicht reis sind, doch, wie ich glaube,
.der Aufmerksamkeit der Physiker nicht un<
rÂ«Â«ith seyn werden. Es ist bekannt, daÃŸ
Wilhelm Canton an dem Turmalin
sororhl das positivÂ« als das negativ-elelÂ«
iiischt licht gesehen hat. KÃ¶nnte als,

â€” 122
Kicht unsere gnnze Erdkugel mit sammt
der UsmosphÃ¤re ein groÃŸer Turmalin seyn,
dessen PolÂ«, ungesÃ¤hr wilden Polen der
Erde zusammenÃŸelen, und zwar der posiÂ«
tive mit dem nÃ¶rdlichen, und der negaÂ«
live mit dem sÃ¼dlichen? DÂ» aber diese
Annahme manchen gar zu lÃ¼hn scheinen
lÃ¶mlre, so will ich noch mit uknigen
Worten hinzusetzen, wie ich es verstehe.
Es ist meine Meinung nicht, alsobin
der E, de,' Hn sormlicher Turmalin von
Ungehenrer GrÃ¶ÃŸe verborgen wÃ¤re, son-
dern dlÂ« Summe allcr aus der Erde zer-
streuten elektrischen KÃ¶rper, die Lust selbst
Â»it eingeschlossen, die durch die WÃ¤rme
des Erdbodens oder der Sonne eleltrisirt,
ihre EleitricitÃ¤t den Ã¼brigen Kapern mit,
thellen, macht, daÃŸ sich die Erde wie
M. Turmalin verhalt. So leitet EuleÂ»

den Magnetismus der Erde von der Summe
oller auf der, Erde zerstreuten maÃŸnetiÂ«
scheu KÃ¶rper her. Es ist aber nicht zÂ«
lÃ¤uguen, daÃŸ es noch auÃŸer dem TurmaÂ«
lin KÃ¶rper gibt, die durch He WÃ¤rmÂ«
elekllisirt werden kÃ¶nnen; und eine ElelÂ«
tricilÃ¤t, die bey kleinen KÃ¶rpern, unmerlÂ«
lich Â«st, kann bey groÃŸen und bey der
ganzen Erdkugel so stark werden, daÃŸ sie,
eine betrachtliche Wirkung hervorbringt.
So zeigt oft der Deckel meines groÃŸen ElekÂ«
trophors eine ziemliche EleltricitÃ¤t, wenn
die einzelnen Theile der Basis fast gar
keine zu haben scheinen. Ich nehme an,
der mittlere pesuive Pol dieses Turma,
liÂ«s liege gegen den Mittelpunct des dunÂ«
leln Bogens der Nordlichter, so wie auch
der mittlere maguetische Nordpol nach!
eben dÂ«ser Gegend zu liegt. Vielleichtl

, â€” 124 -^
werben untre Nachkommen noch entdecken,
daÃŸ beybe nut Eins sind; denn so wie
das Eisen durch Reiben maguetisch wird,
so wird das Glas durch Reiben elektrisch
Â«der turmalinisch. Ferner lehrt die ErÂ«
fahrung,' ^doÃŸ die NordlichtÂ« zur Zeit
der Tag, und Nachtgleichen am hÃ¤usig-
sten sind; wer sieht aber nicht, daÃŸ um
diese Zeit die ganze Erdkugel binnen 24
Stunden von der Sonne erleuchtet, und
daher erwÃ¤rmt werde, folglich sich in der
Lage besinde, die zu ihrer Elekcrisnung am
tauglichsten ist, nÃ¤hmlich' in der Lage,
wodurch die Wirkung des unterirdischen
Feuers am meisten befÃ¶rdert wird? DaÃŸ
hierzu kein hoher Grad von Hitze erforÂ«
dtrlich sey, sonderÂ«, dieser vielmehr die
EleltricilÃ¤t hindre und elektrischÂ« KÃ¶rper

Â«Â«lrktlisch mache, ist bekannt. â€” Von'

125 >".
sÃ¼dllchtern haben wir nur ftÃŸr wenige
Beobachtungen, .und zum ckindesten Â«eÂ«
Niger, als man bcy der groÃŸen Menge
von Seesahtern, welche VieMdliche HalbÂ«
tugel besuchen, erwarttn solliy.' 'AÃ¼tin dÂ«
gegen den SÃ¼dpol der negaÃ¼Ve Pol deÂ«
srd, Turmalins llegj,. Â«esstÂ» prahlen
Â«iel kleiner als.diedÂ«positiVÂ«aMlssind:
sÂ« ist Â«dieser Umstand mein,i?^HyMheft eher
Â«Â«rcheichaft,,Â«Â« nachchtttig. (.Kecker:sehen
wir, daÃŸ in der nÃ¶rdlichen HMygel Â»n>
ter derjenigen Breite noch Pflanzen und
Thiere gedeihen, unter welcher in der sÃ¼d-
lichen Halbkugel Alles von bestÃ¤ndigem
Frost erstarrt, und daÂ« Land entweder
ganz wÃ¼ste liegt oder von Menschen bewohnt
wird, die nicht viel besser, als die uuverÂ«
"Ã¼nsiigen Thiere sind. Es ist aber eine ganz
bekannte Tache, daÃŸ die positive EleltticiÂ«

IV.
Ã¼bet
physikalische GegenstÃ¤nde.
Fragmentarische Bemerkungen
.Vi
Â«
Bemerkungen, dssCompendium betreffend.
^/as Enlebensche Compendinm ist im,
mer gut in dieser Mittelzeit, die sreylich
eine etwas betrÃ¼bte ist, wo man um Ver-
leihung von BestÃ¤ndigkeit stehen mÃ¶chte.
Â« Â» Â«
"Leitsaden bey einem zusamÂ«
tnenhangen den Vortrage gemein,
nÃ¼tziger physikalischer SÃ¤tze, als
Vorbereitung zu einer kÃ¼nstigen
Wissenschast der Natur" â€” dieses
kÃ¶nnte der Titel eines Compendinms Ã¼ber
die Physik werden. In der Vorrede
mÃ¼ÃŸte sreylich Alles sehr erlÃ¤utert werden.
Der Weg, woben man Alles so sehr
von dem gemeinen Menschenverstand,
IX. I .
einem sehl respectabeln Wesen, abzurÃ¼cken
sich bestrebt, Â«gesallt mir, so sehr lobensÂ«
wÃ¼rdig er auch in mancher RÃ¼cksicht seyn
mag, in Wahrheit nicht. Der gemeine
Menschcnsinn ist, meiner Meinung nach,
ein sehr respectabler Punkt aus der StusÂ«
senleiter unserer Kenntnisse und hauptsachÂ«
lich der KrÃ¤ste unseres Geistes im Allge-
meinen, daÃŸ man ihn wohl als einen AnÂ«
sangsplmkt betrachten kann, von dem man
'ausgeht. -Ueber Ansangspunkt der Skalen
sindet lein Streit Statt. Die Frage ist
hier bloÃŸ: von wo muÃŸ, ich im Jahr 17^9.
Nukgehen, um den grÃ¶ÃŸtmÃ¶glichen Nutzen
zu stisten? Folge ich dieser Regel nicht,
und wÃ¤hle einen andern Ansangspunkt,
so gewinne ich vielleicht Einen speculaÂ«
tiven Kops, und verliere dagegen hundert
gute KÃ¶pse, die im 19i" Jahrhundert
selbst dazu wÃ¼rden beygetragen haben.

â€” IZI â€”
eine Menge zu jenem Einzigen zurÃ¼ck
zu bringen. â€”
Ich bin nicht abgeneigt zu glauben,
daÃŸ es kÃ¼nftig noch einem verschmitzten
Denker gelingen wird, seinen SkepticisÂ«
nms selbst Ã¼ber die mathematisch,Â« Wissen,
'schaften zu verbreiten. Ja, die Wahrheit
zu sagen, st zweifle ich gar nicht mehr
daran. Und warum sollte ich zweiseln, da
wir Ã¼berall Glanzen unsers Wissens nochÂ«
wendig sinden mÃ¼ssen, und folglich Un-
sicherheit , sobald wir uns darauf einlassen
zu erklÃ¤ren, wie dieses mÃ¶glich ist, und
warum es mÃ¶glich ist; und nicht von
einem gewissen allgemein aner-
kannten Punkt einer SkalÂ«. ausgehen
wollen â€” der aber bloÃŸ anerkannt ist.
Euclid geht von dem gemeinen Men-
schensinn aus, und das sind seine AiioÂ«

Â«ata. DaÃŸ zwischen zwey Punkten nur
,3s
â€” IZ2 â€”
sine gerade Linie mÃ¶glich ser), ist ein .
Grundsatz; ihn zu erweisen ist uumÃ¶glich,
ob er gleich wohl nach einer andern VorÂ«
siellungsart mÃ¶glich seyn mÃ¼ÃŸte. Denn
sind nicht alle Kreisbogen, deren HalbÂ«
Messern o>; <x>'; eÂ»' u.s.w. gerade
Linien, die durch dieselben Punkte gehen?
Also gibt es unzÃ¤hlige gcrabe Linien, die
zwischen zwey Punkten mÃ¶glich sind. Oder
hÃ¤ngt die Rechnung des Unendlichen nicht
mit Euelid's Elementen zusammen, dann
wehe uns Allen, wenn wir nicht sagen:
hier wollen wir anfangen zu
zÃ¤hlen. â€” Ich glaube es ist genug sich
mit der UngewiÃŸheit der Einen Seiie des
Anfangs der Abscisse zu begnÃ¼gen, ohne
sich mit. den Schwierigkeiten von der anÂ«
dern zu frilh zu befassen. LaÃŸt andere
unsere Seele sindiren, und andere die

KÃ¶rper Â«Welt, und so am Ende uns zuÂ«

â€” ,33, â€”
ftmmen kommen. Der Anfangspunkt des
Iahlens des gemeinen Sinns ist frcylich
lein fkn Punkt; aber im Durchschnitt
lÃ¤ÃŸt sich doch so etwas sestsetzen, das ohne
Schaden dafÃ¼r angesehen werden kann,
und auch wirklich zu allen Feiten dafÃ¼r
angesehen worden ist. Es ist in der That
iraurig, daÃŸ mau Menschen mit dem
NahÂ»Â«Â» von tiesen Denkern belegt, dje
unser Wissen bis zu jener GrÃ¤nze zurÃ¼ck-
fÃ¼hren, und dann Dinge, die Iin verÂ«
schiedenen Endpunkten des BegreiflicheÂ«
liegen, nunmehr auf ein einziges UnbeÂ«
greistiche zurÃ¼ckbringen wollen. '. i
'., . Â» <5 Â»
BÂ«y dem Compendio ja die Winke
Â«cht zu vergessen: was noch zu thun ist.
Zu Â»wer altgemein brauchbaren
Grundlage zu Vorlesungen sind dtÂ« uiei^

â€” iz^ â€”
sien HandbÃ¼cher der Physik zu weitlÃ¤nfÂ«
tig; es sehlt ihnen an der aphoristischen
KÃ¼Â«ze und der Pracision des AnsdruM,
der zu einem solchen gehÃ¶rt. Ein zu einet
Grundlage brauchbares Lehrbuch muÃŸ nur
den Kern seiner Wissenschaft oder Kunst
in der gedrÃ¤ngtesten KÃ¼rze enthalten, daÃŸ
der Lehrer in jeder Zeile leichte Veranlas-
sung sindet das Angegebene zu Â«klÃ¤ren.
l!In ^cm Compendium der Physik nicht
wehr das Wort Theorie 5Â« gebrauchen,'
bey der Lehre vom Feuer, der Elet>
tricitat und dem Wagnet ism us, und
bey vielen andern; sondern Facta und
M u t h m a ÃŸ u n g e n; V 0 r st e ll u n g s <lr t.
Ware es nicht gut, im Anfange unse,
nr physikalischen LehrbÃ¼cher .das AllgeÂ«
meine von 'unsern Sinnen beyzubringen.

â€” ,35 -Â«-.'
Â«o.die AlpdrÃ¼cke,vÂ«n?Z5'j,ez,t,weMen
und:derglelcheyôrhefÂ«!<ct werden kÃ¶nnte,Â«^
Auch daÃŸ wir. Wiikungcnâ€žgfÂ«,g in,dU
Natur, antreffen, duÂ«,,MaH,u, nichts jq
die- Sinne. Wlen: Ursach^Ker,, SchwÛ
maDetzsch^ Matnlt. Mgll.j^den^M
wenn Mir^keiÂ«^ Augen 'hatten, ,wpdurH
offenhalt sich uns das Ml?^,,,,: ,< ^^
, ^D^sslklÃ¤rung dez SMÂ°Â«,, die MutK,
mÂ«DM, Ã¼bwlHie, ^,MÂ«hl,lig dÂ«. Kryftalle
U./.M.. habe ich wie di.e Offenbarung Iy<
hannis ans Elidegehrqcht, und Â»wÂ», kann
davon glauben, so viel man will oder kann.
Â«
, lZn^.WFiuem Compendium, muÃŸ das
Licht ja,als etwas Mehreres als bloÃŸ als,
Ulsnchtz der Hcllheit oder als unmittelbarÂ«
Wirkung der WÃ¤rme betrachtet werden, .<
>
Ueber das Studium der NalurlehrÂ«
Ã¼berhaupt.
>ie viel Ideen schweben nicht zerstreut
in meinem Kopf, wovon manches Paav,
Hvenn sie zusammen kÃ¤men, die grÃ¶ÃŸte
TntdeckMg bewirken Nunte. Aber siie
liegen so getrennt, wie der Goslansche
> Schwesel vom Dstindischen Salpeter und
dem Staube in den Kohlenmeilern auf
dem Eichsselde, welche zusammen SchieÃŸÂ«
pulveÂ« machen wÃ¼rden. Wiklange haben
nicht die Ingredienzen des SchieÃŸpulvers
eristirt vor dem SchieÃŸpulver! Ein nalÃ¼rÂ«
liches ÃŸyuÂ« Â«zziÂ« zibt es nicht. Wenn.
wir beym Nachdenken uns den natÃ¼rlichen
Â«
FÃ¼gungen de^ Verstandesformen und der

"-. 139 â€”
unerwartete Anwendungen zu machen/ ist,
sich Â«inige Tage jaWocjhen lang hindurch
in eine gewisse Materie recht einzustudiren,
uu^l l^l^ch^bie. ganze MurlelzÂ« Â«ach
Â«i,'M6gMMt,vPlan. ge.schzvind zu.durch^
lausen. Es eitstehen da gewiÃŸ,Â«Mrhoffle
Combinationenl, - ,>
Es^muÃŸ in der Physik fast Alles neu
untersucht werderl, se)bst die,bfkannte.sien
Dinge, weil man gerade, da am wenige
sien etwas Nmes oder Unrichtiges verÂ«
muthet. Z.B. Entsteht ,das Licht nicht
erst, auf, unserer Erde? '.IÃŸ .aye WÃ¤rme
von einerley Natur? Ist es so ganz ei,
nerlcÂ« eme Flafche Â«mit einer SchwefelÂ«
odÂ«, mif. einer Glaskugel negativ zu
laden, und umgekehrt? .,

'Nur jÂ« leinÂ« Materie sÃ¼r Â«schifsÂ«
Â«nzuschen; es gibt Ã¼berall noch ewÂ«i.
Etwas recht Paradorts hierÃ¼btr, Â»Â«Â»
an noch gar lein Mensch leicht gedlchÂ«
haben kann. ^'^ "., H ''^"'
Man muÃŸ Â«was Nenes machen, un
etwas Neues zu sehen.
Â» .','Â»' 7>,, . ^ .. ',
Nur leine Indolenz, wo Vernunft
herrscht! Montgolsiers Ersindung war in
Â»elner Hand.
Da jedermann gleich das GewÃ¶hnliche
tey einer Sache einsallt, gleich Vorsatz'
lich aus das Ungemeine' und UngewÃ¶hnliche
zu gehen. 8exuÂ« plantarurÂ», sexÃ¼5 Â«ltco
rum, lexuÃ¶ Â»ciÃ¤orum et Â»lcHlinaruÂ».

â€” ,4i â€”
Wenn Physik fortschreiten soll, so sind
unumgÃ¤nglich mehr Kopse nÃ¶thig, die
das Ganze umfassen. Dicscs ist wohl die
seltenste Classe von KÃ¶psen. Wir wollen
wissen, was der Pallast ist, den wir
bewohnen: nun kommt einer und bringt
ein Spliticrchen von der Tlu'irschwelle und
zeigt, daÃŸ er einen Zahnstocher daraus
geschnitzelt habe, und daÃŸ er ans Licht
gehalten, brenne. 'Ein zweyter schlÃ¤gt
ein StÃ¼ckchen von einem Dachziegel ab,
und zeigt, daÃŸ es Eisenerde, Â«was KieÂ«
selerde und Thon enthalte. Ein dritter
fÃ¤llt Â«Ã¼ber ein TbÃ¼rschloÃŸ her; ein vierÂ«
ter Ã¼ber das GetÃ¤sel und sindet, dag. das
ganze GebÃ¤ude aus Zahnstocher-Ma-
terie zusammengesetzt sey. â€” Es mag
wohl in diesem Wirwarr sehr vieles eniÂ«
halten seyn, das wie Newton'Â« allge-

meine Schwere eine unendlichÂ« MengÂ»

UnomaliÂ«, erklirr. Diese Â«nfjnsinbeu. -
Nachlnsehen Michter Ã¼ber diÂ« neu.
ern GegenstÃ¤ndÂ« der Chemie, sÂ«
weit 'sie heraus sind.
Â« Â« Â« <"
Ich glaube nicht, daÃŸ durch Calcul
je eine groÃŸe Entdeckung in der NaÂ«
turlehre gemacht worden ist. Das ist auch
sein Gegenstand mcht. Sondern sobald
der ZufÃ¤ll oder der praktische Blick Â«twas
entdeckt haben, so gibt Mathematik die
besten UmstÃ¤nde an; sie zeigt, wenn sich'
die Sache im Ganzen so verhÃ¤lt, welches
îÂ« beste Form und Einrichlung sÂ«Â»; -Â»
weittr nichts. . -
Der Gedanke des Hrn. Ritter,^Â«
sich schon ans iem Titel seiuer Schrift
(Beweis, daÃŸ ein bestÃ¤ndiger GalÂ«
hanismus den LebensproceÃŸ.im

â€” l4Z â€”'
Thierreiche begleitet) ergibt, geÂ«
fÃ¤llt mir sehr. Er ist eigentlich eine Art
von Anwendung eines Satzes, den ich
immer predige â€” daÃŸ Alles in Al,
lem ist. Warum sollte sich der Galva,
Â«lsmus nicht im lebendigen KÃ¶rper zei-
ge", da er sich Â«och in demselben zeigt,
wenn er sich dem Tode betrachtlich genÃ¤hert
hat. Bey allem Wechsel, den wir in"
den Erscheinungen der Natur bemerken,
sollte man immer genau auszumachen
suchen, ob sie durch eine Modisication der
Ursache selbst, oder durch Gegenwirkung
entstanden seyen. Im Julius und Anfange
Augusts 1798. hatten wir oft eine auÃŸer-
ordentliche Hitze, 'das, Barometer siel,
der Wind wa.r sÃ¼dwestlich und westlich,
der Himmel Ã¼berzog sich, und es erfolgte
lein Gewitter. Hier lag der Grund ge-

wiÃŸ in einer Gegenwirkung: Â«lektri,

, â€” 144 â€”
sche Materie, die sich entwickeltÂ«, wurde
anderswo benutzt.
Â«' Â« Â« Â«
Mir scheint Ã¼berhaupt in der Natur
Alles durch Verhaltnisse in den Ursachen,
nicht durch wesentliche Verschiedenl)''it beÂ«
wirkt zu werden. DieseÂ« ist wieder eine
Anwendung von meinem Alles in AlÂ«
lem.' Die Menschen sind sich in ihren
Ai'lagen alle gleich, nur die Verhaltnisse
machen den Unterschied; und nur die
verschiedenen VerhÃ¤ltnisse machen den ehrÂ«
lichen Mann und den Spitzbuben.
w Â» Â«
Ich habe schon eiilmahl an einem anÂ«
dern Orte bemerkt, daÃŸ sich Allcs in der
Oelt in Alles verliert, und Alles in AlÂ«
lem besindlich ist, ich meinÂ«. Alles, was
wir bemerken, und mit einem Wort bÂ«l

.'- ^ -
zeichnen, war schon da, ehe es zu dem
Grade kam, den wir bemerkten. Das
Bcvfplel vom Gewitter'â€” daÃŸ nahmlich
jede Wolse eine. Gcwitrcrwolke ist, und
sie nur dem Gi ade nach unterschieden sind. â€”
Nichts leitet leichter auf Gedanken. VielÂ«
leicht sind immer Nordscheine, und wir
nennen nur hohe Grade so, die uns in
die Sinne fallen â€” so kÃ¶nnte jemand geÂ«
schloffen haben, der nicht wÃ¼ÃŸte, daÃŸ sie
fast bestandig in nÃ¶rdlichen Gegenden sind.
Wir suchen in der Natur Ã¼berall eine
gewisse Bestimmtheit, aber das Alles ist
weiter nichts, als Anordnung des dunkeln
GefÃ¼hls unserer eigenen. Alle mathe-
matischen Gesetze, die wir in der Natur
sinden, sind mir trotz ihrer SchÃ¶nheit im-
mer verdÃ¤chtig. Sie frenen mich nicht,
<
IX. H
â€” 146 â€”"
Sie sind blvÃŸ HÃ¼lfsmittel. In der NÃ¤he
ist Alles nicht wahr. ,..",' -'
Eigentlich glaube ich, alle.iSchwierigÂ«
keiten, die wir bey den ErklÃ¤rungen der
Erscheinungen der KÃ¶rperwelt sindetÂ«, sinÂ«
den sich erst, nachdem wir anfangen Ã¼ber
die Ammen,Instruction hinaus zu gehen
und deutlicher zu sehen. HÃ¤tten wir
gleich von Kindheit an deutlich gesehen,
so wÃ¼rden uns die gemeinsten Eigenschaft
tcn der KÃ¶rper eben so unerklÃ¤rlich scheiÂ«
nen, als die mehr zusammengesetzten, fÃ¼r
die wir aufhÃ¶ren Kinder zu seyn, weil
wir sie nicht eher zu schÃ¤tzen wissen, als
bis wir uns mit dem ganz Unbegreiflichen,
TrÃ¤gheit, Undurchdringlichkeit erst bekannt
gemacht haben. Von Kindheit an Alles
deutlich zu sehen ist aber nicht mÃ¶glich;
wir mÃ¼ssen erst etwas bloÃŸ glauben und

â€” 147 "-
empsinden, dieses verwÃ¤chst mit uns, und
diese Meinung ist ein Theil unsers KÃ¶r-
pers geworden, che wir einmahl wissen,
was wir selbst sind. Der Himmel hat
also auch hier eine Menge von Dingen
nicht unsrer WillkÃ¼hr Ã¼berlassen, so wenig
als das Pochen des Herzens; aber uns
doch am Ende auch wieder die Kraft ge-
geben , aus dem mit BewuÃŸiseyn ErlemÂ«
zen lÃ¼HivÃ¤rts zu gehen, und hernach zu
corrigiren, was uncorriMt hatte bleiben
kÃ¶nnen, wenn wir. in dem Stande der
Wildheit geblieben wÃ¤ren.
In unsern physikalischen LehrbÃ¼chern
trennen wir mit Recht, was in der NaÂ«
tur uygetrennt vorkommt. Wir sollten auch
suchen zu vereinigen. So trennen wir
z.B. beym Lichte Reflexion, Refraction
Â»nd Insienon, und alle diese obendrein

K,
â€”. Â»43 â€”
noch von chemischer Bindung. Aber es
ist wir unmÃ¶glich zu glauben, daÃŸ nicht
alle diese drey und mehr RelatiorieN' in je'Â« >
dem gegebenen Falle bcysammen seyn sollten. .,
(S. Brongham's ExperimentÂ« bns Ob. ,
lervkt. nn tue ckaeftion Â«tV. <n den ÃŸ
VMIc.!'. l'i'''NlM^'kcÂ«' I?Y6. ^.1^) DaÂ« ,,
NmÃ¼ê bry diesen' Trennungen' ist nur', ,.,
daÃŸ wir alÃ¶dann zu unserÂ» Versuchen'nur
Vte KÃ¶rper aussuchen, in welchen sich
E^s Â»on dem Vielen vorzÃ¼glich zeigk.
Dieses ist ^wÃ¼r lelrick' guten Methode sehr
gemÃ¤ÃŸ, wenigstens nach unsrer Einge- ,
schranltheit. Aber sobald wir zur Anwen-
dung kommen, muÃŸ Alles zusammenge-
nommen werden. â€” Was wÃ¼rde nicht
H. B. aus unfrer Dioptrit geworden schn,
wenn die verdoppelnden durchsichtigen KÃ¶r-
per die gemeinsten, und dasGlas selten wÃ¤re?

^ ,43 -,
WÃ¤ren die elektrischen ErscheinndgeÂ«
iÂ« der Natur gemeiner als die des Feners,
so wÃ¼rde unsere ganze Physik umgekehrt
Â»erden. Aber das Mehr und WeÂ«
Â«ig er ist fÃ¼r die eigentlich philosophische
Betsachtung Nichts. Das ist es eben,
was uns die ErklÃ¤rung in den Erscheinun-
gen der Natur so schwer macht, daÃŸ wir
auf das Allgemein - Verbreitete zu viel
rechnen, und auf das krÃ¤ftige Selt-
Â«ere zu wenig RÃ¼cksicht nehmen und
leider nehmen kÃ¶nnen. Wir wissen, wie
wenig Stoff, nach Volumen und Gewicht
geschÃ¤tzt, uÃ¶thig ist, ein? Menge Stoffs
zu verandern z. B. Saucrceig den ganzen
Teig, Schlangengist, tollen Hundesgist,
Â«in PÃ¼nktchen VitnolÃ¶hl in Lackmustinl,
Â«nr u. s, w. . 1 .. .
5.Â«.... . .'
â€” 15Â« â€”
Die Dauer der Zeit ist ein wichtiges
HinderniÃŸ bey allen unsern BemÃ¼hungen
die Erscheinungen der Natur mit OperativÂ«
neu im Laboratorio zu erklaren. Die GeÂ«
willer blÃ¼hen bloÃŸ im Sommer, aber wer
weiÃŸ denn, wann sie gepflanzt worden sind?
Viele KÃ¼chen,Operationen gerathcn nicht
bey Ã¼bereiltem Feuer. Der Zinnbaum auch
nicht. Diese Schwierigkeit werden Men,
schen nie Ã¼berwinden kÃ¶nnen. Der Anfang
kann gut so gemacht werden: so wie der
Raum uns die ErgrÃ¼ndung mancher Dinge
unmÃ¶glich macht, so kann es auch die
Zeit. So wie wir den Mond nicht erÂ«
klettern werden, noch zum Mittelpunkt
der Erde hinabsteigen, so wenig werden
wir Naturprocesse nachmachen kÃ¶nnen, Ã¼ber
denen sie vielleicht Jahrhunderte brÃ¼tet,
und wozu sie die Ingredienzien aus allen

fÃ¼nf Welttheilen herbeyschafft.

Â» , K Â« /
Ja nicht zu vergessen, was ich schon
an einem andern Orte von der Zeit ge-
sagt habe. Es bleibt ein ewiges Hinder-
nis fÃ¼r uns, der Natur auf die Spur zu
kommen. Ein sehr bekanntes Produkt
muÃŸ y Monathe in einer WÃ¤rme von 96
Grad Fahr, digerirt werden, bis es zu
Stande kommt. Wer will uns garantiÂ«
Â«n, ob es nicht solcher hundmjHhrigen
Processe in der Natur gibt; und ob nicht
unsere Erde ihre Form einem 5 bis
Â«aoojHhrigen zu verdanken hat? â€” -â€”
Wie hat man denn die Weine durch
Ruhe verbessert? warum verbessert man
nicht auch atlere Dinge durch die Zeit? â€”
Die Weine, die Weine zu merken l LÃ¶st
mir das RÃ¤thsel: warum kann man nicht
aus nenem Nhiinwein in Zeit von ein

â€” '52
paar Stunden einen machen, den der
grÃ¶ÃŸte Wcinkenner mit altem verwechselt?
Was fÃ¼r ein Dentsch wird man im Jahr
zan:) in Sachsen sprechen?
^. '. , '. Â« Â« Â» ..Â» ..'.! :.
Ich glaube unter allen hevristischen
Hebezengen ist scins fruchtbarer, als das,
was ich Paradigmata genannt habe.
Ich sehe nÃ¤hmlich nicht ein, warum man
nicht bey der Lehre Â»Â°m Verkalken der
Metalle sich Newtons Optik zum Muster
nehmen lÃ¶nrie. Denn man muÃŸ NQth,
wendig hent zu Tage anfangen, auch bey
den ausgemachtesten Dingen, oder denen
wenigstens, die es zu seun scheinen, ganz
nene Wege zu versuchen. Die Gleise oder
vielmehr die gebahnten Wege sind etwas
sehr Gutes,â€” aber wenn niemand neben-
her spatziren gehen wollte, so wÃ¼rden

wir wenig von der Welt kennen. Die

"l55 â€”
Leute, die in der Gegend wohnen, das
ist, die, bie sich in der Welt nur einem
kleinen Fach widmen, mÃ¼ssen Alles verÂ«
suchen. Der Reisende bleibt auf der HeerÂ«
straÃŸe, der Gutsbesitzer muÃŸ alle Stellen
untersuchen.
Ich glaube, daÃŸ man durch ein aus
der Physik gewahltes Paradigma, auf
Kanlische Philosophie hatte kommen kÃ¶nuen.
Diese . Ersindungsregel durch Paradlg,
mata hilft freylich dem Dummkopse nicht;
denn dieser taugt gar nicht zum Ersinden,
eben weil er ein Dummkopf ist. Allein
selbst der gute Kopf will angestoÃŸen seyn,
um etwas Neues zu sehen; zumahl etwas
Neues auf neuen Wegen kann fast nur
allein durch solche Mittel gefunden werÂ«
d.n. Wenn, wie einmahl KÃ¤stner
!
â€” 154 ^
wuthmaÃŸete, Newton durch seine Licht-
Geschichte auf daÂ« Gesetz der Schwere
kam, so ist dieses ein Paradigma. Man
kann bey diesem HÃ¼lfsmittel nicht genug beÂ«
denken, daÃŸ der gute Kopf doch immer ha-
ben noch seine natÃ¼rliche Fieyheit behÃ¤lt,
und also die andern Wege durch dieses
HÃ¼lfÃ¶mittel nicht verstopft werden.
Â» * Â«
So oft etwas Nenes bemerkt wird,
zu untersuchen, ob dieses nicht ein Glied
einer versteckten Kette sey, einer ganzen
Familie von Wahrheiten, so wie der Ver-
such mit dem Flintenlauf und Wasserdampf.
Mikroskope Ã¼berall zu ersinden, und wo
dieses nicht angeht, die Versuche im
GroÃŸen anzustellen, das ist der einzige'
Weg directe zum Nenen zu gelanget;.

â€” 155 â€”
Beym Vortrag physikalischer WahrÂ«
heiten zum Unterricht fÃ¼r junge Leute,
soll man immer die vorzÃ¼glichsten zuerst
wÃ¤hlen; sie kleben einem bestÃ¤ndig an.
Die geringerÂ«, behalten sich leichter, wenn
man die wichtigern kennt, als diesÂ«, wenn
man sich einmahl jene eingeprÃ¤gt hat.
Auch darin weicht man von der NachÂ«
ahmung der Astronomie ab, daÃŸ man in
die ersten Anfangs-Kenntnisse gleich die
Resultate aus den tiefsten trÃ¤gt. Das
ist aber doch fÃ¼rwahr nicht recht. Man
muÃŸ erst ordnen im GroÃŸen, und dann.
die Correciionen nachtragen. Darin beÂ«
sieht der eigenthÃ¼mliche Vortrag der Phy,
sik. Ehe sie so gelehrt wird, wird nichts
daraus. Man muÃŸ etwas haben, auf
welches man auftrÃ¤gt, was man aus-
zuschmÃ¼cken fÃ¼r nÃ¶thig erachtet. Alles

- '56 -
aus Ein mahl thun zu wollen, zer,
siÃ¶tt Alles aus Einmahl.
Â» Â» Â«
Ein sehr nÃ¼tzliches Buch ware, durch
die ganze Naturlehre anzugeben, wie man
rinerwanetc Vorsalle beobachten soll, wor-
aus man dabey zu sehen hat. 3hnÂ« die-
ses kommen wir wahrlich nicht weiter.
Denn wie selten sind Kenner an solchen
Vtten, wo merkwÃ¼rdige Erscheinungen
vorkommen; aber gewiÃŸ kann man dnrch
einen saÃŸlichen Unterricht gar leicht zum
Kenner sÃ¼r eine besondere Sache gemacht
werden. ,''
Ueber das Gebiech der Nalurlehre und
die beyden physikalisck'?n Systeme, das
Â«lomistische und dynamische.
.,. ^ ..,.i
3êr Gedanke von Fischet lm Nrtickel
Chemie ist gar nicht ubel, daÃŸ in ihr
Verbindungen von KÃ¶rpern betrachtet werÂ«
dew, die sich nicht allemahl in der Naiar
sinden. Daher gefÃ¤llt' mir meine Ein-
schrÃ¤nkung der Physik aus die Weltma,
schÃ¼re immer noch am Â«Kisten > und darin
liegt auch gewiÃŸ etwas Wahres. Man
sollte sich ganz auf die unorgani-
sche Natur einschrÃ¤nken, und es sollten
durchaus nur solche Versuche gewÃ¤hlt wer-
den, die am dentlichsten zeigen, wie es

â€” i,'3 â€”^
mit der Natur im GroÃŸen geht. Thiere und
Pflanzen hÂ«bcn frcyiich einen Eir'slÃ¼ÃŸ z V.
auf unsere AtmosphÃ¤re; sie hÃ¤ngen von
^,em Zustand der letztern ab, und die GeÂ«
genwirlung bleibt nicht aus. Aber mit
diesen Granzsireitigkeiten wusi man sich
am Ende absinden. Diesen Hauptgesichts-
punkt sollte man nie aus den Augen vcr-
'lierein. Der Regenbogen, die HÃ¶se um
Sonne und Mond, die Erhebung der
Sterne durch die Luft, macht allerdings
mehrere KenntniÃŸ der RefraLtioy, nÃ¶thig;
.allein daÃŸ man.dabey die ganze Geschichte
der Mikroskope, der Laterna mqgica u.s.zp.
entwickelt, ist angenehm allerdings^ aber
in die Physik gehÃ¶rt es nicht. Sobald
ich hier leine bestimmte GiÃ¤nzen festsetzt,
ft, sehe ich nicht ein, warum man
nicht da, wo man zeigt, wie ein breyi,

.ges Wesen erhÃ¤rten kann, zugleich die

â€” 159 â€”
ganze Pasteten-BackenÂ» in der Physik
vortrÃ¤gt. Die GrÃ¤nze der Ausschweisung
zu bestimmen ist allerdings schwer; sie
wird durch die jcdesmahlige Absicht be->
stimmt. Der Lehrer darf, um AufmerlÂ«
samkeit zu erhalten, ausschweisen; aber
er muÃŸ wissen, daÃŸ er ausschweist, und
auch Â«ilenfalls sagen, es wÃ¤ren oper,
5uperer<,8,tic>â€žiÂ». WM man nun serner
erklÃ¤ren, wie man zu diesen Kenntnissen
gelangt ist, so Ã¤ndert sich freylich dÂ«
Sache, '' ,,' ' .â€ž' 5,) .' .,.,i ^,^ ^ ,,.,
: , '',i V. ,f ., ', . c', s,',Ã¼ii snÂ« ','.,., :,
Hier wasche ich nicht imiÃŸve, standen
zu werden:. Wir glauben in tausend DmÂ«
gen den Reisenden und ReisebeschreibunÂ«
gen, wo wir nicht im StandÂ« sind selbst
zu untersuchen oder die Reise zu unterÂ«
nehmen. Also da glaubt man, und hier

sollen Tausende von Menschen nicht glauÂ«

ben, sondern selbst Hinreisen/ wls"a'''
sende gewesen sind? So Â«was iftabsutt.
'Es ist Eitelkeit desjenigen, die sich aus
ihre Reisen etwas einbilden, ,mb leider!
,gewÃ¶hnlich diejenigen, die mis ihrem Rei'
'sen nichls weiter auegtrichtct haben, als
'zu sÃ¤gen, wir haben eS s, gesunw',
Â»wie sie sagen. Die ganze Lehre Â»m
RÃ¤derwerk gclM'"nicht in dle Wl'k.
Es geschaht in . des unorgamschen Nall'l
nichts durch Zahn, und Getriebe, ZuÂ» El-
lÃ¤uterung der Lehre von den KrÃ¤sten ist
es gut und nÃ¼tzlich, aber Physik ist es
Nlicht. Es ist Â»Â«Hschweisung,,.'wN HasieÂ»
Â«n Â« BÃ¤ckeny; !vbÃ¼ig unschadlich) nxÂ»Â«
Â»Man dabey den Hauptgesichtspunkl nicht
aus den Augen verliert: ErklÃ¤rnng
der PhÃ¤nomene deÂ» unorgaÂ»''
schen Natur.'
â€” Z62 â€”
ter Fignr entsteht, ist mir nithr um eiÂ»
Haar begreislicher, als wie Â«ine Sonne enft
sieht. ES ist Schade, daÃŸ sich die bestÂ«
KÃ¶pse so gern an daÃ¶ Uuerg.Hndliche wagen,
und gern hÃ¶ren, wenn die Menge ih5e
Verwegenheit anstaunt, und lieber WagÂ«
HÃ¤lse heiÃŸen Â»ollen, als rnhig/e AÂ»baÂ»tt
aus einem Grunde, dessen Festigkeit die
ganze Welt eingestehtÂ» ,,.".-,,',' ,Â»'
,., ^ -?Â» .^,, ^ '-Â«i'' ,: '^l
Wenn wir das, was uns die AftrÂ°"Â«<
wie unwidersprechlich lehrt, nahmlich, dÂ«ÃŸ
sich die Materie in die Entsernung M,
unpartcyisch bnrachttn: so sehe ich nicht
<in, warum wir diesen Zug nicht eben so
gut eine Grundkrast der Materie nenneÂ»
.wollen, als ihre ImpenetrabilitÃ¤s. Durch
<rsiere nÃ¤hern sich die Theile derMa!en>/
und durch die letztere wird diesem 9Ã¼ihem

eine Granzc. gesetzt, , Warum Â«lllart M
.X!
â€” r6z â€”
nicht auch die ImpenetrabiNtÃ¤t durch StoÃŸ?
Hier wÃ¼rde man den Zirkel eher bemerkt
haben; denn ohne ImpemtrabiliiÃ¶t ist
lein mechanischer EtÂ°ÃŸ mÃ¶glich. Man ist
also hjer genbthigt eine Grundkraft anzu,
nehmen. DiÂ« Frage ist nun, ob nicht
das eben so allgemeine PhÃ¤nomen, daÃŸ
"sich die Materie nicht von einander Â«nt,
fernen karin, ich meine, die anziehende
Kraft, auch eine solche Grimdkrast sey.
Ich sechÂ« nicht ein, was man mit Grund
dagegen einwenden kann. DaÃŸ sich die
anziehende Kraft der Materie auf eine
ungeheure Distanz hinaus <i streckt, ins unÂ«
endliche, ist mir nicht mrbegreiflicher als
jene zurÃ¼ckstoÃŸende Kraft.. .Von jener
tann ich nicht sagen, wo sie endet, und
von dieser nicht, wo â€žsie anfangt; aber
anfangen muÃŸ sie irgendwo, denn sonst

tÃ¶nnte lein KÃ¶rper entstehest. Wir sehen
Lz
â€” Â«64 â€”
hill wieder zu beyden Seiten das Unendt
liche, und ich glaube, wan ^hat sich
immer zu gratuliren, wenn man deÂ« solÂ«
chen metaphysischen Betrachtungen sich nn
dieser GlÃ¤nze sindet. Selbst in der Ma,
thematil wurden die Fortschritte ungeheuer,
nachdem man von dortan auszugehen AnÂ«
sing. Man muÃŸ dahin kommen,.tmd es
war ein GlÃ¼ck fÃ¼r die Wissenschaft, daÃŸ
man jenen groÃŸen Quell fand, noch ehe
man sich wegen dieses kÃ¼hnen UnternehÂ«
mens vor dem Richterstuhle der Vernunft
ganz gerechtsertigt hatte. Die RechtserÂ«
ligung kann am Ende nicht ausbleiben,
da der Erfolg an sich Ã¼ber alle Erwartung
groÃŸ und vortheithaft war.
. - . <c?. . .' ' - u 5.! ...
'Mau hat geglaubt, damit auSzukom,
<nen, daÃŸ man sagte, die Materie erfÃ¼lle

den Raum durch bloÃŸe Enstenz.. Dieses

- t65, -" .
ist aber im GrÃ¼nde nichts gesagt, und
wahrscheinlich ein kleiner Strich, den die
Phantasie diesen, Philosophen, gespielt hat-
Denn, die Frage ist ja eben: was ist
eristiren? und wie muÃŸ ein Ding seine
Relation gegen uns und unser ErkenntÂ«
niÃŸvermÃ¶gen ausdrÃ¼cken, damit wir sagen
kÃ¶nnen,' es eristire?
/ ,Â«, Â» Â«. ,
Es ist ein starker Einwurs gegen das
atomisiische System, daÃŸ es erst Dinge
setzt, die ohne Annahme, Â«vn KrÃ¤sten nicht
gesetzt werden kÃ¶nnen,, und dann sÃ¼r das
Uebrige d,ennoch, Kraste annimmt^ Aus
dem Begriff der, bloÃŸen. Ensienz lÃ¤ÃŸt sich
so unmÃ¶glich, der von ImpenetrabilitÃ¤t oder
TrÃ¤gheit herleiten, als der vold anzieÂ»
hender Krast oder SÃ¤ure oder. RÃ¶cheÂ«.
Allein dessen ungeachtet hat die atomistiL

sche Lehre etwas VorzÃ¼gliches; l) sie

â€” ,66 â€”
schlieÃŸt sich Mehr an die gewÃ¶hnlichen
Vegriffe an, und auch das muÃŸ respccÂ«
tirt werden; 2) ist sie sÃ¼r die MatheÂ»
Â«atik brauchbar, und erleichtert die An,
Wendung derselben aus die Natur. Dieses
System wird immer ein vortresfliches Bild
bleiben; der Recours an jenes metaphy,
fische wird ja dadurch nicht gehemmt.
Man sollte also vielleicht die beyden SpÂ«
steme nicht sowohl einander entgegen
setzen, als ihre Deyendenz von einander
zeigen. Wohl zu merken, man wÃ¼rde
sich bald verstehen, wenn man sich dentlich
erklÃ¤rte, (cuÂ» ^rÂ«no lÂ»liÂ« zu nehmen).
Â» Â« Â«
So viel ist gewiÃŸ, daÃŸ bey aller Ver-
schiedenheit der Meinungen in dem metaÂ«
physischen Theile der Naturlchre, von beyÂ«
den Parteyen sehr viel Gutes gemein,

fchastlich geleistet werden kann. Bey

Â«- 167 â€”
diesem genieinschastlichenGesichtspunkt sollte
Â«an hauptsachlich stehen bleiben, und Ã¼bei!
die pÂ»rtieÂ« uonttuseÂ» so leise sprechen
Â«ls mÃ¶glich, damit nicht philosophischeÂ«
Vorwitz reelles Ungemach erzenge. Â»
Es ware wohl einmahl der MÃ¼he
Â»erth, die beyden Systeme der Attractio,
Â»isien und Impulsionisien, KaÂ»t's und
le Sage's mit einander zu vergleichen.
Es gibt iÂ» beyden sÂ« viel Eonespondiren,
des, daÃŸ es der MÃ¼he welch ist, das
Alles einmahl gegen einander Ã¼bÂ« zu
stellen. Anziehende Kraftâ€” StoÃŸ; ImÂ«
tial,KrÃ¤ste, Initial. KÃ¶rper.
Â« Â» Â«, ^
Anziehen Â«nd Ab stoÃŸen â€” mau
sprichÂ» davon als von verschiedeneÂ«
Dingen, und das ersordert allerdings deÂ«
Sprachgebrauch und unser ganzer Nerl>hl,

â€” Â»68 â€”
der in BÃ¼chern davon abhÃ¤ngt. AbÂ«
indem wir den KÃ¶rpern eine anziehende
Krast beylegen und dil abstoÃŸende ou<Â«
schlieÃŸen, versahren wir mit Â«mer Ein,
seitigkeit, welche die Vernunft nicht
billigen kann. Wir leben allerdings in
der Region der Anziehung, dÂ»)Â«Â»
sie herrscht; unser KÃ¶rper besteht allein dÂ«<
durch; in dieser hasten wir und unsere Pl<lÂ«
neten und unsere SonnÂ«; aber ohneIocob
BÃ¶hm zu sryn, kann ich mir ein W^
sen in der Region der AbstoÃŸungen Â«istiÂ«
rend gedenken, das alle Himmel ersÃ¼llÂ«.
Â» Â» Â« ,l'l
Man tadelt, wie mich dÃ¼nkt, die
Theorien der jetzigen Physiker mit lw
recht, wenn man ihnen vorwirst, daÃŸ
sie z.B. als Atomisten sich nichtÂ«Â«
die Festigkeit der Atomen bekiwÂ«Â«Â»

ten, und Festigkeit eher als FlÃ¼ssigkeit

â€” 169 â€”'
annehmen. Diese transscendente Physik
kann, dÃ¼nkt mich, sehr gut allein bleiben,
knÃŸt jene nur nach ihrer Art fsrterklÃ¤ren
und, sammeln, so lÃ¤ÃŸt sich am Ende Alles
zusammen bringen. Wenn man zu viel
von Schwierigkeiten in den ersten GrÃ¼n-
den spricht, so, konnte dieses den FleiÃŸ
mancher Forscher hemmen. So lange wir
noch beym Sortiren der Phanomene
begriffen sind, so lange kann man jener
metaphysischen Physik gar wohl entbehren,
wenn man nur nicht zu positiv ist, und
Worte fÃ¼r Beweise ausgibt. Entbehrt
doch auch der Landbauer der chemischen
Untersuchung des DÃ¼ngers. Der Gedanke
von le Sage hat immer viel VorzugÂ«
liches, weil er so sehr mit dem GroÃŸen
der allgemeinen Schwere zusammenhÃ¤ngt.
Im GroÃŸen mÃ¼ssen wir das

Kleine kennen! lernen. Ich kann

â€” r7,> â€”
mir unser ganzes Sonnen-System als einen
Punkt gedenken. Warum hat die Natur
sich so oft der SchwungkrÃ¤fte oder der
Tragheit der Materie bedient, VereintÂ«
gung zu hindern? DaÃŸ Krisie nÃ¶thig
waren einen Raum zu Â«fÃ¼llen, ist ja
auch eine Voraussetzung. Sollten wir
nicht ans dem GroÃŸen auf das KleinÂ«
schlieÃŸen kÃ¶nnen.
Der Philosoph kann mit seiner AnÂ«
nahme pon Materien nicht behuthsam geÂ«
nug verfahren. Was wir durch Materien
und zwar durch FlÃ¼ssigkeiten erklÃ¤ren,
kÃ¶nnte weiter nichts seyn, als transscenÂ«
dentale AffinitÃ¤ten. DaÃŸ ich einen KÃ¶rper,
fthe und er meine Substanz anredet, und
bas aus einer grÃ¶ÃŸern Entsernung, wenÂ»
diÂ« Sonne Ã¼ber dem Horizont ist, ist erÂ«
hÃ¶hete AffinitÃ¤t. Wein GefÃ¼hl redet diÂ»

Kugel im Dunkeln noch an. Denn wie
GegenstÃ¤nde auÃŸer wir mein ErkenntniÃŸ,
VermÃ¶gcn afficiren, weiÃŸ ich nicht. EH
find Eigenschaften der GegenstÃ¤nde auÃŸer
uns, wodurch sie im Stande sind unsere
empsindende Substanz zu modisiciren.
DaÃŸ das GefÃ¼hl dieser Modisikationen
nicht die Dinge selbst sind, ist wohl sel/r
klar. Die ErschÃ¼tterung der Luft wirb
erst Schall, wo ein Ohr ist. â€” Nach
diesem waren unsere Sinnen weiter nichts
als die Werkzeuge, wodurch AffinitÃ¤ten
der KÃ¶rper in uns zn Vorstellungen werÂ«
den kÃ¶nnen.
Ueber einige GegenstÃ¤nde der allgemelÂ«
nen Naturlehre.
!ln dem Satze: Â«Ã„ia et rellktlo suntÂ«eauÂ«>
1eÂ« ist in der That sehr viel mehr Wahres
enthalten, als man noch zur Zeit mit reiÂ«
nen Prinzipien zusammenzuhÃ¤ngen weiÃŸÂ«
Man hat Newton getadelt (S. Geh,
ler,s WÃ¶rtern. Art. Gegenwirkung,
in I! und V. B.), daÃŸ er den Satz auf
bie Attraction von Erde und Mond ausÂ«
gedehnt habe. Ich glaube fast, daÃŸ der
Tadel ungerecht ist. Es muÃŸ freylich der
Begriff von ActioÂ« der Materie weiter
ausgehshlt werden, so daÃŸ StoÃŸ und
Attraction, beyde, gleiche Rechte unter

ihm bekommen. Wer ohne RÃ¼cksicht aus
Altraction einen Stein gegen die Erde wirft,
stÃ¶ÃŸt die Erde mit dem Stein, stÃ¶ÃŸt abet
auch den Stein mit Â«er Erde. Es ist
vÃ¶llig linerley,.und ftbaid die Kraft geÂ«
wirkt hat (und wenn auch denConsiict selllst
noch Jahrtausende vetscheben wÃ¼rde,) sollst
es vÃ¶llig einerley, vb vir Stein gegen dit
Erde,, oder die Erde gegen tenStein geÂ«
morsen wÃ¼rde. Niedernm. (in RÃ¼cksicht
aus Attrattion) wer einen Stein von der
Erde Â»Â«shebt, entsernt anch die Er^r
von dem Stein. EÂ» Msernt beyde von
dem Mittelpunkt ihreÂ» Schwere nach
MaÃŸgabe Â«ihrer Masse/ und wer siÂ«
gegen einander stÃ¶ÃŸt, nÃ¼ÃŸert beyde nach
VerhÃ¤ltnis) ihrer Masse ihrem gemeinschaft-
lichen Schwerpunkt, oder eigentlich hier
dem Mittelpunct der Tragheit. Mit eben
der Kraft, womit ich ein Hirsenkorn lieÂ«

â€” ??4 â€”
Â«ege, kann ich die Sonne bewegen; mir
Â»ird sreilich die Geschwindigkeit der de,
wcgten Sonne so viel Mahl geringer seyn,
zilo die Sonne das HirsenkorÂ« an GlÃ¶ÃŸe
Hbertrifft; und von jeder. Bewegung, die
wir bemerken, kvmmt etwas-der ganzeÂ»
Welt zu. Ich glaube, Kaut 'hat
fÃ¼r diese Idee gehÃ¶rig ties ausgehohlt.
Wenn sich zwep harte KÃ¶rper Hfette ein,
Mder stqÃŸen,,, so ersolgt, allemahl eine
Suche slj,.,iÂ»yde. ,iÂ«n absowtÂ«,. .Mauwe;
Â«der auch jm lekuiveu, wenn ihre. Mossen
Â«inauber gleich sti,dÂ»>- StoÃŸ und AlttatÂ«
tion mÃ¼ssen als hloÃŸe 8peoiÂ«8 eines,^Â«.
Â»er!Â« behandelt werden. Dahin muÃŸ es
Â«Â«bracht werden,, so wird Newton
Recht habÂ«Â«.n,.7 ''
Â«, Â» Â» ,^ s'
Hr. Dr. Mehmet hat in deÂ» 5Â«n

Theil seineÂ« phys. Wllnbuchs Hrn. Gren

â€” i?5 â€”
wegen Â»essen Behauptung getadelt, daÃŸ
der Widerstand, den eine Billard-Kugel'
auf dem Billard leistet, von der Schwere
HerrÃ¼hre. Hiergegen vertysidigt sich Hri.
Greir in dsr neuesten Ausgabe, seiner N<rÂ«
Â«urlehre von 1797. T.39V undbleibt als,
Hey seiner alten Meinung^SîneGlÃ¼nde
haben zwar einigen Schein, sind nber in
5er That von gar keinem Belang. Er
glaubt seinen Satz vorzÃ¼glich dadurch zu
beweisen, daÃŸ er fagt, das FortstoÃŸen
der Kugel sev eine Central,Bewegung.
Er glaubt also, die Kuges Wide, stehe deÃŸÂ«
wegen, weil sie von ihrem^Besrrcbcn
nach dem. Wittelpunkte abgchtilten werden
solle. Da aber die Richtung) defôerdrÃ¤lsÂ«
genden Kraft senkrecht auf die Richtung
der Schwere hi<r angenommen wird: so
kann sie ja jene nicht im. geringsten stÃ¶ren;

denn, der KÃ¶rper, der fÃ¤llt^^si Â«ollkomÂ«

- ^?6 -
wen gltichgÃ¼llig gegen jede Kraft, diÂ«
senkrecht aus ihre Richtung, wirke. DeÃŸÂ«
zpegen kehrt auch die Kugtzl aus der Bil-
lardÂ«Tasel nicht wieder zurÃ¼ck, welches indes-
sen geschehen wÃ¼rde, wenn.die Eben,Â« von so
betrÃ¤chtlicher :GtÃ¶ÃŸe genanunen ^ Â«iÃ¼rde,
daÃŸ der Winkel,, den sie^n,it idÂ« Rich-
tung der Schwere an ihrem N,de wacht,
sich merklich von einem rechten zu unterÂ»
scheiden ansinge, weil alsdann die Kraft
nicht mehr senkrecht aus dje Dichtung, der
Kugel, sondern schrÃ¤g, und solglich der Rich-
tung der Schwere entgegen wirken wÃ¼rde.
Man sieht also V gar ^ nicht ein, wie
Hr. Gren hier von Central-Bewegung re-
den kann, da die BillardÂ«,TasÂ«l als ein
unendlich kleines StÃ¼ckchen der Kugel anÂ«
gesehen werden kann. Sein scheinbarstes Ar-
gument und wohl eigentlich ldas, was ihm

Veranlasscmgzu allem Nebrigen gegeben hai,

â€” r?? â€”
ist solgendes. Wenn man der Kugel die
Geschwindigkeit geben kÃ¶nnte, die sie durch
ein Fallen durch den halben Diameter der
Erde erhalten wÃ¼rde, so wÃ¼rbe sie, die
Tasel gar nicht mehr drÃ¼cken. Da nun
in diesem Falle alle Schwere ausgehoben
wÃ¼rde, glaubt er, (od er es gleich nicht
dentlich sagt), mÃ¼ÃŸte durch einen gerin-
gen StoÃŸ schon ein Theil derselben
ausgehoben werden, und dieses sey der
Widerstand, den man empsÃ¤nde.
Diese Vorstellung Ist aber durchaus salsch.
Der Widerstand des KÃ¶rpers rÃ¼hrt daher,
daÃŸ ihm eine gewisseGeschwindigkeit gegeben
werden soll. DaÃŸ es unter allen mÃ¶g-
lichen Geschwindigkeiten eine gibt, wo,
durch der KÃ¶rper gar nicht mehr aus die
Tasel drÃ¼ckt, wenn nahmlich die Tasel ein
StÃ¼ck der Erdslache wÃ¤re, ist kein BeÂ«

IX. M
â€” 178 â€”
weis, daÃŸ dÂ«r Widerstand von der Schwere
herrÃ¼hrt; sondern die mitgetheilte groÃŸe
Geschwindigkeit ist Ursache, daÃŸ sich der
KÃ¶rper nun nicht mehr dem Mittelpunkt
der Erde nÃ¤hern kann. Dieses ist aber
bloÃŸ einÂ« Nebensache. Denn unter den
unzÃ¤hligen Graden von Geschwindigkeit,
die sich einem KÃ¶rper, der von einem Punkt
gezogen wird, mittheilen lassen, ist auch einer,
der ihn nbthigen kann, um denselben in einenl
Kreise herum zulausen; allein das, was ihn
nÃ¶thigt, in einem Kreise zu lausen, ist nicht
dÂ« Ursache des Widerstandes. Ein Ball, der
in einem senkrechten Fall begriffen ist, wider,
sieht der Rakete, die ihm eine grÃ¶ÃŸere GeÂ«
schwindigkeit mittheilen will, eben so stark, als
der ruhende, dem sie eine Geschwindigkeit
nnttheitt, die so groÃŸ ist, als die, welcher sie
der Geschwindigkeit des fallenden Balles

noch zulegen wollte. Hler wiro doch offenbar

â€” 179 â€”
der Ball nicht auÃŸer der Richtung der
Schwere gebracht.
Hr. Gren haite auch sein Argument
so stellen kÃ¶nnen, und vielleicht besser.
Man denke sich eine vollkommen glatte
Ebene, die die Erde, welche wir uns
gleichfalls als eine vollkommene Kugel
gedenken wollen, berÃ¼hrte: so ist begreisÂ«
lich, daÃŸ auf dieser Ebene eine Billard-
kugel nur allein Ã¼ber dem Punkt rnhen
tÃ¶nne, in welchem die Ebene die; Erde
berÃ¼hrt. Ans diesem Punkt n.ich irgend
einer Richtung fortgestoÃŸen, wÃ¼rde sie
im strengsten Verstande genommen, wieÂ«
der zurÃ¼ckkehren; aber diese GcschwindigÂ«
leit ist so gering, daÃŸ sie mit der ver-
glichen, die ihr die Schwere ertheilen
wÃ¼rde, wenn sie fallen kÃ¶nnte, sich daÂ«
gegen so vechalt, wie die Linie, um die

M2
â€” l8o â€”
sie verschoben wird, zum Halbmesser
der Erde. l' ,:Â« .n ,^:"
. Hr. Grcn glaubt also, niit der Ge-
schwindigkeit, durch welche die Schwere
aufgehoben wird, sey aller Widerstand
Ã¼berhaupt aufgehoben; das ist eÃ¶ aber
nicht: der KÃ¶rper wÃ¼rde von neuem wiÂ«
verstehen, wenn ihm eine grÃ¶ÃŸere Ge-
schwindigkeit gegeben werden sollte. Man
denke sich nur einen Menschen, der sich, zu-
gleich mit der Kugel bewegÂ«, uud.gegen
welchen sie relatiÂ« ruheie: so wird sie dieÂ«
fem urch eben so widerstehen, wenn er sie
anstÃ¶ÃŸt, wie vorher. Die Sache wird
dadurch gar nicht verÃ¤ndert. Der Mond
und die Erde, wenn sie sich in Krciserl
um die Erde und die Sonne drehten, wÃ¼rÂ«
den sich so drehen, wie die Kugel, die
Hr. Gren voraussetzt; altera wer

Â«mH,^lWU5, daÃŸ.sie ,jede! Kr.ift sehÂ»
modiÃŸ<inÂ«,!-chÃ¼ldn,> biÂ« !sich bestrebtÂ«
ihve,GischjviMgkeft zu vermehren.
;'.>??7. ,â€ž^.,^. '5,., ^ .'; . i
!! ZLey Oren,s Desinilion ^ odÂ« Di,
Mttion l zwischen!el)lst!sMl Â«ntr seder<
hÂ«llnl!'! Kirsierni".ist,'!dÂ«ch7, wenigstens zu
Â«1nnreln^dÃ¤ÃŸneilv spiralfÃ¶rmig gewundener
DrM sich,.HÃ¼sdehnt, wenn er, zusammenÂ«
g,KÂ«Ã¼tkt,>' und sich zusammeW'eht, w?nn
Â«r aus' einander gezogen wird. Freylich
je -nachdem die Dehnung vielleicht an-
eiveeia,den, SeitÂ« geschieht'. Man siehe
Â«Â«Â«iaHens wie leicht die Form betrÃ¼gew
kann. Es ist wahrscheinlich,, daÃŸ unserÂ«.
Luft am Ende auch eine KngelflÃ¤che bildet,
wie'das Meer, nÃ¤hmlich HÂ«,,, sbo die
ElpansiÂ«.,Kraft der Schwere,.gleich wird..
Besilinde unsere Erde ganz aus Wasser,
so kann man sich denken, daÃŸ diese Was,

â€” !8 2 Â«-
serlugel â€” dieser groÃŸe Tropsen â€” zwischen
zwey parallelen Ebenen zusammengepreÃŸt
wÃ¼i de, bis sie etwa eine Scheibe formirie
von der Dicke einer dentschen Meile;
lieÃŸe alsdann der Druck wieder noch, so
Â»Ã¼rve sie die Kugelform wieder annehmend
(ErhÃ¤rtete die Scheibe von auÃŸen nach inÂ«
nen in stetem Fortgang > und der Druck
lieÃŸe nach, wenn noch ein Thcil um dieMittr
herum flÃ¼ssig geblieben ware: so kÃ¶nnte
so etwas entstehen, wie Saiurn mit seiÂ«
Â«em Ringe.) Ist das Elasticiiat oder Fe-
derbÃ¤iie? Man wÃ¼rde sagen: das ist
allgemeine Schwere. Aber wenn ich den
Thautropsen platt drÃ¼cke, so geschieht ganz
etwas Aehxliches; soll ich das FederbÃ¤tte
des Wassers, oder Elasticilat, oder allge-
meine Schwere nennen? Die Sache ist
nicht leicht.
Â« Â«' Â»
â€” 533 â€”
Hs ist wohl ausgemacht, daÃŸ ein
KÃ¶rper, der rnht, immer rnhen wird;
aber es ist nicht so deutlich, daÃŸ ein KÃ¶r-
per, der sich einmahl bewegt, sich immer
fert bewegen wird; zumahl wenn man
annimmt, daÃŸ die Bewegung der Materie
nicht eigen sty. Da der KÃ¶rper sich nicht
ol>nÂ« Ã¤uÃŸere Kraft bewegt, nie erhÃ¤lt er
sich in Bewegung ohne Ã¤uÃŸere Kraft? Es
ist in der Welt so, aber ist dieses nochÂ«
Â»endig? Was theilt der Materie diese
Seele mit? Die Mitthcilung der Bewe-
gung ist eine der dunkelsten Materien.
5 Â«l K
9b Undurchdringlichkcit mit un.'cr die
allgemeinen Eigenschaften der KÃ¶rper ge-
hÃ¶re, getraue ich mir nicht zu entscheiden.
Wir schlieÃŸen es aus Erfahrungen, die
nie allgemin senn kÃ¶nnen. Wir haben

auch Erfahrungen, aus denen man daS

â€” 184 â€”
Gegentheil solgern kÃ¶nnte z<B. die,Wir,
kung des Lichts, der magnetischen MateÂ«
iie. Hier helsen wir uns mit Poren, aber
die Poren sind wieder angenommen, weil
wir die Materie sÃ¼r undurchdringlich hatten.
,n â€” Â» Â«^ ,,5','.,,
Wir kÃ¶nnen die Kraft des,, MagnetÂ«
verstarken, so daÃŸ er Eisen in grÃ¶ÃŸerer
Entsernung und stÃ¤rker anzieht. Eben so
bey der ElektricitÃ¤t. Sollte es ganz un,
mÃ¶glich seyu, so etwas sÃ¼r die Schwere
zu thuu? Wenn wir das Eisen tmlgneÂ«
lisiren, so gehÃ¶rt das schon gewisser
MaÃŸen zu dieser Classe von Versuchen.
, Â«> Â«- >Â»
Ein Charakter der FlÃ¼ssigkeiten ist auch,
daÃŸ sie an einander gerieben nicht warm
werden. Auch bringen sie keine Elektrici,
tÃ¤t hervor. Wasser auch nicht an Glas

und Harzen gerieben. Da aber Quecksil,

â€” .r85 â€”
ber an Glas und Harzen gerieben ElekÂ«
tricital hervorbringt, so wÃ¤re die Frage,
ob auch da Wnrme entsteh. -^,^ Syllje
Wasser mit Herenmehl Ã¼berstent Elel,
tricitat geben? .â€”MÂ«Ã¼Â«cht, aber als-
dann wÃ¤re es nicht das Wasser,
sondern das Herenmehl^ selbst, ,^sÂ»
solche gÃ¤be. , .. ^. , .
.^,? Ã¼s", ^Â»Â«n ^, '!Â»,."> .,^^^ l'/u'ni
', cki^ l'3 .e, , ,!,,^>"''^ ^:< i^ .. .y
<? â€ži<â€”^
', .. . .^
llteber Chemie und chemische Wirkungen.
.Â».'
Zênn man sich qegcn die neueren CheÂ«
misten auf die Erscheinungen im GroÃŸen
in der Natur beruft: so thut man nicht
wehr als die Physiologen, die sich auf
^nÂ«tomi2m cr,mp3r2t2m berusen, Es ist
duemia comparatÂ«.
Â« Â« Â«
Chemische Operationen mit SchwungÂ«
trÃ¶sten zu verbinden: Oesen, AusiÃ¶sungs,
GlÃ¤ser, die sich schnell um eine Achse
drehen, u. s. w.
Â» Â« Â»
Bey den vielen nenen Erden ist mir
eingefallen: kÃ¶nnte nicht manche darunter

â€” l8? â€”'
^,7>
:ein Bestandthcil der bÂ«reits bekannten
scyn, die nur durch Verbindung mit eineÂ«
andern Stoffe trennbarer wird? Allein
was wird aus dem andern Theile, wenn
es eine wahre Trennung in wesentlich
verschiedene Theile ist? , .. . .^ ..
Ich lann eben nicht !sagen, daÃŸ mir
diese Entdeckungen von neuen Erden sehr
gefallen. Diese Aufhaufungen, von neuen
KÃ¶rpern erinnern mich an die Epicukloiden
in der Astronomie. Was wollten jene
Astronomen mit ihren Epityklsiden gemacht
haben, wenn sie die Aberration der FKÂ«
sinne gekannt hatten. Viel geometrischer
Scharfsinn hatte kÃ¶nnen gezeigt werden,
wie z.B. Copernikus bey seinem IrrÂ«
thÃ¼mern. Aber was ist das? â€” Was
ich eigentlich hier sagen wollte, ist:

Wenn die Chemie nicht bald einen KeppÂ«

â€” 18Â« â€”
!lÂ«r,stthllltt/!! so nmd sie von der,MengÂ«
lbÂ«: Epicylloiben erdrÃ¼ckt werden; . lkeiy
Mensch wird:sie mehr studiren, und dÂ«
HllÃ¤ghlit: Â«vitd sie am Ende 5Â« simplisicib
pm-wtfitNi!! was der thatige Nersiand
besser kÃ¶nnte. Es'muH und. muÃŸ eineÂ«
Standpunkt Meli,, aus welchem angese,
He, Allis emHrchel, aussieht. ,NÃ¤baldlwan
vermomrÃ¼che IrregulantÃ¤l inV.den^MÃ¤ti
Â«ern deck Baums fnr wichtig genug hZlh
îe in der Geschichte des Baums als groÃŸe
Ereignisse anzumerken: so.listluri E<grÃ¼nÂ«
dnng der Natur des Baums gnr nicht
mehr zu denken. . .,!.^Â« ,!
,,. , K K ^ ?:, .Â»^ !' ,<
Es wird, glaube ich, noch dazu
kommen, daÃŸ man die Luft zu chemil
schen Versuchen wird Â«wsttocknen. mÃ¼ssen,

nsie zu Bestimmung des Mllpnntts des
Hygrometers. Die Verkalkung des Huecks

â€” Â«89 â€”
silbers kÃ¶oitte so vorgenommen werden,
daÃŸ mÂ«!n,vas Rohr dee>SetzkolbÂ«ns unter
rixe Mockk.leitete, Â«vrunterdie dephlogi,-
siGrse.,Last'Ã¼ber geglÃ¼hetem Kalk gestanÂ«
den hÃ¤tte, und die man noch Ã¼ber dieÃŸ
mir QM,Wber sperrte.. . Denn.bey unsÂ«?
rer :gewÃ¶hnUchcn Calcinattpn ist immcx
WaM. mit du Luft verbunden., das weÂ«
nigstÂ«,s als AneignuisKsmitlel dabey dieÂ«
nen kÂ«nu>Â«.
!'.IÂ». wiÂ« sern lassen sich die Pflanzen
alschemische Laboratorien ansehen? Sind
sie dieses, so fragt es sich, was wird
Â«uS, den, Composiiion des Wassers? Ich
fÃ¼rchte aber fast, es sieht mit der CheÂ«
Â»ie des. thierischen und Pflanzen-KÃ¶rpers
hl.ausl woraus bestehen Newtons
Wer.kÂ«? :Antwort: aus Lumpenpapier und
HiuHerschwÃœrze. ,,
â€” ,9o â€”
- Eine ganz eigue Chemie fÃ¼r die DÃ¤mpse
zu etabliren, worin gar die Rede von
nichts Anderem, als von der Mischung von
DÃ¤mpfen wÃ¤re, hÃ¶chstens verbunden mit
permanent elastischen FlÃ¼ssigkeiten. Ich
glaube sicherlich, daÃŸ hieraus etwas Gu,
tes kommen wÃ¼rde. Freylich mÃ¼ÃŸten die
DÃ¤mpse nicht blog in der Temperatur^
worin sie zuerst hÃ¤usig entstehen., sondern
auch in der Ã¤rgsten Gluth gebraucht werÂ«
den, und Ã¼berhaupt mÃ¼ÃŸte man noch auf
mehrere Variation von DÃ¤mpfen denkenÂ»
Â« Â« Â« ,
Wie hÃ¤ngen die verschiedeneck FarbeÂ«
des polirten Sladls, die er durch Hitze
annimmt, gelb, blau u. s. w. mit den
chemischen GrundsÃ¤tzen zusammen? Hat
man den geblÃ¤uten Stahl in dephlogistiÂ«
sirter SalzsÃ¤ure gebleicht? Kann er in

?
â€” 191 â€”
den verschiedenen Lustarten geblaut wer/
den? VerrÃ¤t!) dieses nicht ein Phlogiston?
Sind diese Farben <in Ansang von VerÂ«
kaltung? Diefts wohl zu untersuchen
un!> durch zu denk<n. Der ProceÃŸ ist in
der That Ã¤uÃŸerst wichtig, so geringsÃ¼gig
er ansangs auch scheint.
Â» 0 Â»
Wenn wir nur eigentlich einmahl recht
wÃ¼ÃŸten, was AuslÃ¶sung ist. Ich
denke, AuflÃ¶sung ist ein Wort wieAttracÂ»
tion, es drÃ¼ckt eine Erscheinung aus,
deren mechanische Ursache wir nicht kennen.
Es scheint ein Durchdringen der Wesen zÂ»
seyn. (Kant hat. einen solchen Gedan,
ken, wo ich nicht irre,, geÃ¤uÃŸert). Es
scheint wenigstens nichts als ob diÂ«
AuflÃ¶sung die letzte Stuffe der Zetthei-
lung seÂ». :7. ..,.

'.'.DaÃŸ unsere AuflÃ¶sungen etwas ganz
Anderes sind, als man gewÃ¶hnlich glaubt,
sieht man auch daraus, daÃŸ durch die
AuflÃ¶sung des Eisens die Einwirkung des
Magneten M'f dasselbe so sehr gestÃ¶rt,
j> wohl gar aufgehoben wird. Das Ei-
sen wird also nicht bloÃŸ verhÃ¼llt, sondern
es wird verÃ¤ndert. Diese VerÃ¤nderung
hegt, sicherlich nicht iÂ« dÂ« Reihe mecha-
nischer VerhÃ¼llungen. Nach der antiphlogi-
stischen Hypothese zieht also das Eisen das
Qrygen'vder auch die SÃ¤ure so, daÃŸ da-
durch die Einwirkung auf den Magneten
gestÃ¶rt wird. . , ,"
Eine wichtige Frage ist hier: womit
ist das Eisen im Magneten mineralisirt?
Sollte es nicht gar gediegen, nur sehr
zertheilt darin enthalten seyn ? Was lehrt die
Chemie hierÃ¼ber? Eine starte Bindung
kann es schlechterdings nicht seyn.

â€” 193 â€”
Â« Â« V
Der Begriff von latent werben, berÂ«
diente eine eigene umstÃ¤ndliche Behandlung.
Es ist eben das Aufheben und Verschiin,
gen der chemischen KrÃ¤fte und ihre EniÂ«
Wickelung wieder, durch welche die Natur
so vieles ausrichtet. 6s ist dieses die
eigentliche Wellscele. So wie die Kano-
nen,Kugel, die sich schnell um ihre Achse
dreht, auf einmaht eine progressive Be-
wegung erhalten kann, und Bewegung
gleichsam latent war, so kann Alles latent
Â«erden, selbst allgemeine Eigenschaften,
als FlÃ¼ssigkeit, ElasticitÃ¤t> vielleicht
Penetrabilitat, FÃ¼hlbarkeit lt. Und da
allen diesen Relationen gegen unsere SinÂ«
nen auch gewiÃŸ andere analoge gegen anÂ«
dere KÃ¶rper da sind, wie die ganze Schei-
dekunst beweist, so lÃ¤ÃŸt sich daraus viel

GroÃŸes schlieÃŸen.
IX. N
â€” 194"
V V Ã„
.Oer abschenlichste Satz des antiphlogiÂ«
stischen Iacobiner - Elubs ist wohl dieser:
'Â»daÃŸ Â«s slÃ¼ssiqe KÃ¶rper iÂ» der
Natur gibt, daran ist der Druck
d<r AtmosphÃ¤re ganz, Â«lleiÂ»
Schuld. Qhne, den Druck der AtÂ«
mosphare! wÃ¼rden alle KÃ¶rper
entweder im^.esie,n, oder im lustÂ«
ftÃ¶ i m i gen Zustande sey n." Dieses
ÃŸnd Girtanner's Worte. . , ,
, Ein unmerkliches TrÃ¶pschen foncentrirte
Bitriolftnlre ist hinreichend ein groÃŸes GeÂ«
saÃŸ mit LackmusÂ«Tinctur roth zu sÃ¤rben.
Was h<er bloÃŸ, eine VerÃ¤nderung von
Farbe ist, zengt in der Sache selbst von
groÃŸer VerÃ¤nderung, da Roth und Pur-
pur, die im Prisma am weitesten entsernÂ»
tcn Farben slnd. Ja ein unmerklicheS'FÃ¼ukÂ«

^ 195 â€”
chen Feuer kÃ¶nnte einen ganzen Planeten
von SchieÃŸpulver in einen elastischen Dunst
verwandeln.
Â« 0 Â«
KÃ¶nnte man nicht den Phosphor in
sehr erhitzten Dampsen anzÃ¼nden und zu-
sehen, ob er dasWaffer zersetze? Mau mÃ¼ÃŸte
eine seine glÃ¤serne Kugel (Metall wÃ¼rde
wegen der Saure Verwirrung machen,)
luftleer machen; vorher aber ein StÃ¼ckchen
Phosphor hineinbringen mit einem Tropfen
Wasser; alsdann die Kugel nach und
nach erwÃ¤rmen, bis der Tropsen verdampft
und der Phosphor trocken ware,; und
diesen darauf mit einem Brennglase anÂ«
zÃ¼nden. Brennte er nicht, so wÃ¤re we-
nigstens erwiesen, daÃŸ er das Wasser
Nicht zersetzt, das doch von den meisten
andern Dingen z. B. durch die Schwesel,

lcber leichter als die dephlogistisirte Luft
N,
â€” .Â«96 â€”
zersetzt wird (loull,. 6e PK^l. I7yl.3ll!n.)
Brennte er, so wÃ¼ÃŸte sich inflammable
Luft sinden, und fÃ¤nde sich diese nicht, ft
wÃ¤re das GaSisten-System widerlegt.
Â«! Â« S
, Es ist wohl mehr als bloÃŸ wahrscheinlich,
daÃŸ es sehr mannigfaltige Atten und Stuft
sen von Zersetzung gibt, so wie es sehr
verschiedene von Bindung und ZusammenÂ«
hang gibt. Was mich von allel, chemiÂ«
, schen Theorien abschreckt, ist, daÃŸ noch
gar keine GrÃ¤nze zwischen den gewÃ¶hnÂ«
liehen chemischen Operationen Und den
hyperchemischen der freyen Natur sestgeÂ«
setzt ist. Wie entstehen die unzÃ¤hligen
PflanzensÃ¤fte aus Regenwasser? Der
Pleerrettig neben der Zucketwurzel.? und
semit unzÃ¤hlige andere. Sind das
bloÃŸe Zersetzungen des Wassers? Woher

entstehen nun auch die festen Theile?

â€” lg? -^
Und wenn sich nun endlich aus Wasser
Luftarten bilden, wer will mir gut dasÃ¼r
seyn, daÃŸ dieses nicht durch hyperchemiÂ«
sche Operationen geschieht? "l
Man mÃ¼ÃŸte von dem Chemischen das
Hyperchemische unterscheiden. Ga'hrung
ist wohl etwas Hyperchemisches; so auch
die VerÃ¤nderungen, die man in den Luft,
arten durch das Wachsen der Pslanzen
u. s.w. hervorgebracht hat. Was wir
nicht wieder zusammensetzen kÃ¶nnen, das
zerlegen, wir hyperchemisch.
Â» < , - Â«,
Wes ist hinieden gemischt; wir mÃ¼s-
sen jetzt nur suchen, wie wir es gehÃ¶rig
ttennen, und eine Materie vorzÃ¼glich vor
der andern erscheinen, machen kÃ¶nnen.
Das ist allein Gewinn, latentÂ« Ding.Â«
sensibel zu machen. , ;-. 'Â«

â€” 193 -Â»
Â« y <5
Durch die Papinianische Maschine
kÃ¶nnte noch ein nenes Feld in der CheÂ«'
wie erÃ¶ffnet werden, zumahl wenn man
sie aus einem Stoff versertigen kÃ¶nnte,
der den Sauren widerstÃ¤nde. Vielleicht
wÃ¤re schon eine kleine eiserne Granate daÂ«
zu dienlich, die man sest verschraubte und
ins Fener brÃ¤chte. Bergmann glaubte
schon, daÃŸ in der Papiniauischey Maschine
vielleicht die meisten Erden im Wasser auf-
lÃ¶sbar gemacht werden kÃ¶nnten. MaiÂ«
braucht aber nicht gleich ganze Papiniani,
sche Maschinen zu machen. Es wÃ¤re vor-
trefflich, wenn man die Kieselerde darin
auflÃ¶sen und so Quarz-Ciystalle erhalt
ten kÃ¶nnte.
Â« V Â»
Latent werden, fortleiten,

sensibel werden sind Begriffe, die

â€” I9Y -- .
einmahl im allgemeinsten Verstande be-
trachtet zu werden verdienten. Wo plÃ¶H,
lich etwas sensibel wird, da geht gewiÃŸ eilÂ«
Trenmmg vor; es ist ein pracipitirend's
Mittel da, das vielleicht den andern BÂ«zÂ«
standtheil mit sich sortreiÃŸt, und was vonÂ«
her ein Nichtleiter eines BesiandtheijÃ¼
war, lann jetzt ein Leiter werden, ..
Was mich eigentlich bewogen, hat, so
lange mit meinem Beysall sÃ¼r die antiÂ»
phlogistische Chemie zurÃ¼ckzuhalten, ist
(verzeihe mir meine schwere Sunde,) bloÃŸ
der enthusiastischÂ» Beysall gewesen, womit
sie von einigen Lenien beehrt worden ist,
deren FlÃ¼chtigkeit im SchlieÃŸen, Scich,
tigkcit und Ignoranz in der Natur lehre
mir bekannt war.

Es ist doch wiiklich nicht ausgemacht,
pb nicht eine An von Bewegung der Ma-
terie Statt siÂ«den kÃ¶nne, wodurch sÃ¶geÂ«
nannte chemische Verbindungen aufgeho-
ben wÃ¼rden. Man bedenke nur die fÃ¼rchÂ«
terlichen Wirkungen deS Knallsilhers.
Wie sich Bewegung durch die KÃ¶rper durch
mittheilt, wissen wir nicht. Wenn ich
tine Kugel aus weichem Thon aufhÃ¤nge, so
kann ich sie durch einen sanften StoÃŸ ganz
jn Bewegung setzen; mit einem heftigen
SioÃŸ mit einem dÃ¼nnem Stock wÃ¼rde ich
sie durchstoÃŸen, oder noch besser, mit
einer Kugel wÃ¼rde ich sie durchschieÃŸen
kÃ¶nnen, ohne daÃŸ sie sich bewegte, Es
ist also Zeit nÃ¶thig. Ja, Hey zusammen-
gesetzten KÃ¶rpern wÃ¤re es mÃ¶glich, daÃŸ
<!n Theil den StoÃŸ fortpflanzte, der anÂ«
dere nicht, oder doch schwacher. Was
fÃ¼r eine erstaunliche Verschiedenheit sindet

â€” 30, â€”' .
hier nicht Statt! verbunden zumahl mit
ElasticilÃ¤c und Vibration und andern ArÂ«
len von Bewegung, die wir noch nicht,
kennen. Eine glÃ¤serne Glocke wird durch
gelindes Reiben elektrisch und. endlich
warm; durch einen Schlag thnt sie bloÃŸ,
ohne wqrm oder elektrisch zu werden.
Was sÃ¼r kleine UmstÃ¤nde sind Ursache,
daÃŸ ein Fluidum bald bloÃŸ diese, bald jene
Farbe durchlÃ¤ÃŸt! VitriolsÃ¤ure in Lack,
mustinktnr gegossen erzengt RÃ¶the unl>
WÃ¤rme zugleich. KÃ¶nnte nicht Wasser
durch, den elektrischen Funken so getrennt
werden, wie die Nadeln in dem GableriÂ«
schen Versuche durch eine Art von PolÂ«Â«
litÃ¤t?
< Â» Â« Â«
Ich glaube, es mÃ¼ÃŸtÂ« nothroendig
wehr untersucht werden, was in der

Welt durch PolaritÃ¤t vorgehtÂ» Eo nennÂ«

â€” 202 â€”
',
ich nahmlich die Eigenschaft der Materie
sich nach gewissen Seiten zu verbinden.
Es scheint darin etwas Allgemeineres zu
stecken, als man gewÃ¶hnlich glaubt.
Selbst die Natur der WÃ¤rme kÃ¶nnte unter
dieser Form noch am besten als Modisi-
kation der KÃ¶rper dargestellt werden.
Nicht als ein Zittern, sondern als bloÃŸe
Form der Anziehung. Wenn unsere Ner
Â«en Eisentheilchen enthielten, so wÃ¼rde
uns die Welt ganz anders aussehen. DieÂ«
ses, was ich hier sage, kÃ¶nnte als Traum
zum Anprobiren durchgesetzt werden,
o w <5
Was wÃ¼rde geschehen, wenn man in
HaarrÃ¶hrchen das Wasser von oben
herab ziehen lieÃŸe? Wenigstens muÃŸ dieser
besondere Fall mit^la Lande's Theorie

vereinigt werden kÃ¶nnen, Der Versuch
ist leicht.
2QZ
Â» c, Â«'
Wenn ein KÃ¶rper sich in einem FluiÂ«
dum bewegt, so verÃ¤ndert er gewiÃŸ
in hundert FÃ¤llen die Natur des Fluidums
selbst, das ihm zunÃ¤chst liegt. Wenn eine
GlasrÃ¶hre im Wasser herumgesÃ¼hrt wird,
so ist das Wasser, das ihr zunÃ¤chst liegt,
kein Wasser mehr. Es participirt an der
Natur des Glases oder des sesten KÃ¶rpers.
Diese dÃ¼nnste Schicht zerbricht mit dem
Glase und lÃ¤ÃŸt sich mit ihm im MÃ¶rser
pulverlsiren und bleibt bey dem Glase und
vermehrt sein Gewicht, und entweicht nicht,
wenn nicht ein stÃ¤rkerer KÃ¶rper kommt
z. B. LÃ¶schpapier, oder WÃ¤rmestoff; dieser
schmilzt aber auch das Eis. So hÃ¤ngt
Alles zusammen, und ohne die Sache
aus diesem Gesichtspunkt anzusehen, wird
sich schwerlich EinsÃ¶rmigkeit in das Ganze

bringen lassen. , . , . , ,.
â€” 204 â€”
Â« Â« Â«
Warum sollte nicht AffinitÃ¤t bey groÃŸen
KÃ¶rpern in die Ferne wirken kÃ¶nnen? Ei,
gentnch: warum sollte nicht das, was
wir AffinitÃ¤t nennen, sich bey ungeheuren
Massen auch in der Ferne zeigen kÃ¶nnen?
Das Aufsteigen der AtmosphÃ¤re in den
heiÃŸen Gegenden ist gewisser MaÃŸen eine
Fluch der Luft, die nicht durch die AtÂ«
iraclion, sondern durch das Licht und die
WÃ¤rme der Sonne hervorgebracht, wirdÂ«
Ein merkwÃ¼rdiger Umstand bey dem
HaarrÃ¶hrchen ist, daÃŸ das Wasser oben
yicht herauslÃ¤uft, wenn man das RÃ¶hr-
chen kÃ¼rzer macht, als der Hub desselÂ«
ben betrÃ¤gt. Wie dieses die Herren AdÂ«
Monisten erklÃ¤ren wollen, sehe ich doch
Â«icht recht ein. Nach de lÂ« Lande,s
Theorie ergibt es sich leicht. Wenn ein

2Q5
HaarrÃ¶hrchen so ties eingetaucht wird, daÃŸ
seine obere Oeffnung dem Wasser gleich
ist, so sollte man denken, mÃ¼ÃŸte es nach
dem System der Attratlionisten oben aus-
lausen. Dieses kÃ¶nnte auch noch gescheÂ«
hen, wenn es ein wenig erhaben wÃ¤re,
und dann hÃ¤tten wir das Perpetuum woÂ«
dile sir und sertig.
Â» Â« Â« .7
Es verdiente doch untersucht zu wer-
den, ob auch der Druck der AtmosphÃ¤re
nichts dazu beytragt, die Glas, und
andere Platten aus den FlÃ¼ssigkeiten an-
hangen zu machen.
ch Â« Â«
Vermittelst HaarrÃ¶hrchen muÃŸ im
Vacno nicht allein ein Heber mÃ¶glich
werden, sondern auch sogar vielleicht eiÂ«
ner, dessen innerÂ« Schenkel lÃ¤nger wÃ¤re,

â€” 2v6 .
als der Ã¤uÃŸere, wenn man diesen we iÂ«
ter machte.
l Â» V Â»,
Da das Quecksilber unter gewissen Um,
standen nicht aus glÃ¤sernen Hebern lÃ¤uft,
so wÃ¤re die Frage, ob man nicht glÃ¤serne
Heber durch fehlen oder Vestrenen mit He-
renmehl auch verhindern kÃ¶nnte Wasser
zu leiten."
Â« <> o
Es wÃ¤re doch mÃ¶glich, daÃŸ einmahl
unsere Chemiker aus ein Mittel geriethen
unsere Lust plÃ¶tzlich zu zersetzen, durch
eine Art von Ferment. So kÃ¶nnte die
Welt untergehen.
<5 Â«- Â«
> KÃ¶nnte nicht die Lust, so wie sie vom
Wasser und Quecksilber gebunden wird,.
auch vÃ¶m Glase und andern KÃ¶rpern ge,

Hunden werden? DieÃŸ wÃ¼rde eine Menge

'207
von Erscheinungen erklÃ¤ren, ley dÂ«t
Elektricitat, dey den HaarrÃ¶hrchen uny
mehrern Dingen. ,,^ â€ž! ,'
Da es nun ausgemacht zu seyn schein^
daÃŸ die Luft mildem Quecksilber vermischt
Â«erden kann, so ist die Frage: ausweiche
Weise steckt sie darin? Wie steckt sie in
den SÃ¤uren? Sv lange wir noch nicht
recht dentlich wissen, wie Warme zur
FlÃ¼sslgkeit beytrÃ¤gt, so lÃ¤ÃŸt sich 2 prior!
hierÃ¼ber nichts beybringen. Es wÃ¤re z.V^
mÃ¶glich, daÃŸ die FlÃ¼ssigkeits - Warme der
Lust im Wasser so gebunden, wie die
Elektricitat im Teller des Condensators
durch den Condensalvr; die auch bey
der Trennung gleich wieder srey wird.
Â» <- <5
Da so vieles von der AuflÃ¶sung des
Wassers in Luft gesprochen wird, und

â€” 2c>8 â€”
'
doch noch niemand anzugeben gewuÃŸt hat,
wie sich das reine Menstruum von der
Solution unterscheidet: so kÃ¶nnte man
vielleicht durch die Untersuchung ihrer Aus,
Kehnungskraft dazu gelangen. Man
mÃ¼ÃŸte Nllhmlich so wie Prony untcrsul
chen, ob die Ansdehnungskraft gleiche
ttockner atmosphÃ¤rischer Luft durch die
WÃ¤rme zu allen Zeiten gleich sey. Sollte
Nicht die erstaunliche Ausdthnungskraft der
Stickluft eine Verwandtschaft mit dem
Wasserdampf verrathen?
Â«, 5?". .,',,'. Â«. .
6. ..
Vom Schall.
sobald Transversal,- und LongitndinalÂ«
Schwingungen mÃ¶glich sind, wer ist mir.
BÃ¼rge dafÃ¼r, daÃŸ esj,nicht auch Schwin-
gungen nach ande/n NichUinge^gibt? Wie
mag es sich bey den Glocken yeihaltcn?
Und warum sollten nicht.. Longitudinal-
schwingungen sich mit, den.'innsvisrAen
vereinigei lÃ¶nnen? DqÃŸ Îso doch gar
wohl, wie de la HirÂ« gi-,ichfeâ€ž .sich
die Schwingungen der kleinen Theile mit
den andern verbindÂ«, kannten.
n s Â«
, . . ., . ..- ^
Wodurchuntetscheidet sich flÃ¼stern von
sprechen? und das 3 der Violine von
IX. O
â€” 210
dem der FlÃ¶te, der Menschensiinnm, der
Harmonika u. s. w.?
So wie alle Farben (das WeiÃŸe und
Schwarze etwa ausgenommen, welches
keine eigentlichen Farben sind,) einen mÂ«
tallischen Glanz annehmen kÃ¶nnen; eben
so kÃ¶nnen auch die TÃ¶ne eiwas Metalli,
sches annehmen. Unter den TÃ¶nen der
Nachtigall sind einigÂ«, die ich metallisch
nennen wÃ¼rde.
''' , a Â» K
Sollten sich nicht bty Orgeln statt deÂ«
Luft durch BlasebÃ¤lge, Wasstrdampfe
, gebrauchen lassen?.
Hat man wohl Glocken aus Glas ge-
gossen? Es wÃ¤re mÃ¶glich, daÃŸ sie besser
klÃ¤ngen als die geblasenen. (Man s. hier-
Ã¼ber Rcaumur Ã¼ber das Klingen des

. 2!I â€”
Bleyil, tn Steinwehrs Uebelsetzung
der Pariser Abhandl. Bd. VII. S. 574. ff.)
Ich ziele hier auf die Harmonika.
Mir kommt es vor, als wenn auf
der Klarinette und der BaÃŸgeige zwischen
den hÃ¶hern und tiesem TÃ¶nen einige lÃ¤-
gen, die gar nicht in die Ciasse gehbrien>
Â«nd die wie Erdfarben unter den Saft-
farben stehen. Es sind unangenehme; die
beym erstem Instrument blÃ¶ken und blah-
ten, und bey dem letztern kratzen und
schaben.
^ Â» Â«
Ich weiÃŸ nicht, ob man je etwas Ã¼ber
die AbandemÃ¼gcn der TÃ¶ne und des
Schalles durch die Feme versucht hat.
Alle Donnerwetter klingen in einiger
Entsernung fÃ¼rchterlicher, als ganz nahe;
das ist gewiÃŸ. Iâ€ž der Nahe ist es oft

â€” 212 â€”
5Â« bloÃŸes Knalletn, und die stilMen
SchlÃ¤ge sind mehr stark als ties. Auch
am 2Ã¼ Iul. I?Y3, da Breter aus deÂ«,
IohannisthurmÂ« Dache angenagelt wurÂ«
den, klang das Einschlagen, ganz besen,
ders. Wenn ich den Schall mit WorteÂ«
ausdrÃ¼cken soll, so war es tschjub, tschjub â€”
aus eine ganz eigene Weise, woÂ»on ge,
wiÃŸ der NÃ¤gel,Einschlager nichts ver,
nommen hat. Und gleich den Tag dar,
aus, da in einem Ganen in einiger EnlÂ»
sernung Latten angenagelt wurden, hÃ¶rte
ich dasselbe, nur nicht so vernehmlich.
,? Â« Â»
7 Es tounle seyn, daÃŸ das Ohr dcÃŸweÂ«
gen eine so tÃ¼nsiliche Einrichtung hat, um
gewisse Irregularitaten in den SchwingÂ«Â»Â»
gcn zu hindern und auszuheben, so wie
die achromatischen GlÃ¤ser sÃ¼r das Auge

die Farben, â€” oder Ã¼berhaupt um die

Schwingungen zu fichtÂ«Â«,Â«mV zu verseiÂ«
Â«Nu. â€”. Ein Filltnm W Schwingungen
Beym Echo, beym'Donner Ã¼. f. w^
ist gewiÃŸ noch vieles undeutlich.'' NÃ¼fG
fagt (Aerometrie S^lyl.^ beym Wind
fÃ¤nde es niHt Statt, und glaubt es kÃ¤me
voll eineÂ« nlhenden Luft her. Die Sachet
ist "gewM merkwÃ¼rdig, und BÃ¼schH Gr^
danke Mig^. Zu vergleichen wit BÃ¼sch'S,
^ RÂ°cstÂ«1rion der Lichtstrahlen M, Horizont)
WK hÃ¤ngt diese mit In'fle.ti o n des Lichts,
zufÂ«nmÂ«lr? Denn es ist nicht bloÃŸ InÂ«
fterion, sondern auchDesie'rion oder eigent-
lich Reflexion. Dieses will so viel sagen t
so wie die Inflerion die Reftaction nachÂ«
ahmt, so ahmt sie auch die 'Rcfferiot1
nach, und sie sind wohl beybe, int
Grunde cinerlcy. ',"
- . Â« Â«> Â«> 'Ã¶>1

Â« ?i.4 ^ ^
Eines solchen Mannes wie Mozart's
phr hÃ¤tte man rsothwenvig sieciren sollen,
denn wenn wir nicht durch monstrÃ¶se VerÂ«
giÃ¶ÃŸerung endlich der Natur dort etwas
sbmerten, so wird es nie geschehen. ,
Die Geschwindigkeit des Schalles bey
sehr nebeligÂ« 8uft^NtÃŸeIch durch Elel-
lricitat erforschen. Man kannte dieKaÂ«
Â«one oder auch den Kanonenschlag durch
eine elektrische Batterie zÃ¼nden, durch
einen TtoÃŸ> den der Beobachter an der
andern Station empfÃ¤nde. Da man
Â«ehwlich nach allen bisherigen Versuchen
yoch immer ohne Imhum die GeschwinÂ«
digleit der elektrischen Materie unendlich
groÃŸ setzen kann, so hÃ¤tte man bey dieÂ«
sem Verfahren auf die Geschwindigkeit
der elektrischen Materie eben so wenig zÂ»
sehen, als bey dem gewÃ¶hnlichen VerÂ«

fahren aus die Geschwilckigleit des lichis.
Auch Ã¼ber Berge hinÃ¼ber tonnten da vielÂ»
leicht nÃ¼tzliche Versuche angestellt werdep,
die etwas Ã¼ber den Weg, den der Schall
nimmt, bestimmen. Es sey z. B. Ã¼
GÃ¶uingen
ll Herbartshaustn, 8 der Heimberg, der
zwischen beyden Orten eine Wand sormirt
(nicht einen bloÃŸen Kegel>. WÃ¼rde nun
in ll eine Kanone gelbst, zuMahl wenn
dieses in einer Richtung geschÃ¤he, die
sich der verticalen sehr nÃ¤herte, oder doch
bloÃŸ gegen 6 zu geneigt wÃ¤re: ft wÃ¼rde
Â«an den Schau nach der Linie 5146
Â«uo nicht nach liKU hKen. DÂ« Zeit

>â€” HiÃŸ â€”-.
zwischen dem SchuÃŸ in U und der Ankunft
des Schalles in 6 kÃ¶nnte auf mannigsat'
tige Weise mit den Distanzen verglichen
werden. Wenn dieses Ã¶fters wiederhohlt
wÃ¼rde, so wÃ¼rde man gewiÃŸ etwas Ã¼ber
die Frage sinden. Es wÃ¼rde etwa einen
Eisendraht von einer Meile lang kosten
und einige andere Vorrichtungen. Ehe
man ade, so mit Physik verfÃ¤hrt, wird
nicht viel ausgemacht werden.
WÃ¤re an einem andern OrtÂ« der Berg
so beschaffen, daÃŸ die Linie U^6um
ein BetrÃ¤chtliches, z B. zwey Mahl grÃ¶ÃŸer
wÃ¤re, als HL 6, so wÃ¼rde die Sacht
auffallender. Leichter als durch Elektrici
tat wÃ¤re aber in diesem Falle die Sache
durch SignalÂ« ausgerichtet, die in N geÂ«
macht wÃ¼rden, und an beyden Orten
sichtbar wÃ¤ren. Die ElettncitÃ¤t hÃ¤tte alss

!,
^. 2th ^"^.
nur noch'^hÃ¶?znz bey Hiebet n. s. w. Â«Â«
zu sche^', 'in "wie senÂ« dieser den Schall
'yintM" tzluch' selbst dey Nebel lieÃŸe sich
die SMÂ« Â«hne Umstirnd^ nOterfuchen, nÂ»r
mÃ¼ÃŸte Windstille sem,, tmmit man Ã¼berÂ«
,eW,/Â«M,Hunte,, daÃŸ,der Schall 4,ichl
mehr Zeit gebraucht hA,als her zu. gehen..
Man lÃ¶sete in ,Â». ei^,Ka^n,tz, .^ unf
in dem Augenblick des Hialls, wÃ¼M. di/
Terzienuhr, angedrÃ¼ckt... ^n . 6 stand^
wieder eine Kanone bereit;, ho wie maÂ«
nun den Schall in 6 hÃ¶m,,. drÃ¼ckte mau
hier eine anoere Terzienuihr W, und ll.eHi
in dem Augenblick nach., da dje Kanone
in (5 losginge, wahrend der Beobachter
in 51 die seinige so lange im Gange erhielte,
bis cr den Knall von <3 hÃ¶rte. Es ist
klar, daÃŸ, wenn man von der ganzeÃŸ
beobachteten Zeit in li die beobachtete

Zeit in (âbzieht: so ist der Rest dit

â€” Â«;z â€”
doppelte Zeit, die der Schall braucht.
Ich glaube dieses Versahren lieÃŸe sich
Ã¼be, haupt gebrauchen, da es auch bey
Nebel gilt; es ersordert aber zwÂ«p UhrÂ».
Wenn ein schallender KÃ¶rper sich in elÂ«
Â«er geraden Linie schnell sortbewegte,
durch Lust versteht sich, und wÃ¼rde aus
diesem Wege angeschlagen, wÃ¼rde das Ohr,
Â»on welchem der KÃ¶rper sich abwÃ¤rts
bewegte, den Schall spÃ¤ter hÃ¶ren obÂ«
nicht? â€” Auch so: der schallende KÃ¶rÂ»
per in 6 bewege sich in der Richtung HL
vlit der Geschwlndigkeit des
^V
Gchalles selbst, wird eiÂ» Ohr in 6. Â«sÂ«
dem er sich in gerader Linie entsernt, deÂ»
Schall hÃ¶reÂ» oder nicht? Ich glaubÂ« es
wird ihn hÃ¶ren vor wie nach. AbÂ« ist

,â€” 313 â€” c
es mit dem Lichl,' auch so, z. B. Hey dÂ«
LlberratiM der Planeten?
HÃ¶st Man eine vom Ohr wegwsrts
geschpsslne Kugel pseiffen?
.:i ^^.^ * * ^ .
Ob der.Pchall sich nicht auch lm luftÂ«
leeren Raume fortpflanze, ist noch gar
nicht susg<niacht. h! '"
HaÃŸ es wirklich auch bey dem GehÃ¶r sehr
viel Actives gibt, kann man schon darÂ«
aus sehen, haÃŸ, wenn z. B. verschiedenÂ«
StÃ¼cke auf verschiedenen Instrumenten ûÂ«
gleich gespielt werden, ich dennoch eines
vorzÃ¼glich anhÃ¶ren kann; so auch beym
tWckcngelÃ¤ute, und in einer Versamm-
lung, wo mehrere zugleich reden. DieÂ«
ses Verfahren ist gewiÃŸ sehr viel kÃ¼nstÂ«
lichcr, olS beym Auge. Hier ist schoÂ«

tloÃŸes Wegwendcn hinreichend. Bey dem
3hr hilft wegwenden allein nicht; allein
es scheint ein Wegwenden einer ,andern
Wt zÂ« seyÂ«^ es scheint fast, als wenn
man eineu gewissen Theil abspannen
liunte. Hieran schlieÃŸt sich auch noch
die nÃ¤chstfolgende Betrachtung.
Das Ol,Â« ist darÂ« auch sehr lloÂ»
Auge verschiediin, daÃŸ es mehr EindrÃ¼cke
von innen empfKngl. Es klingt sehr oft;
ja bey Ohnmachten, wo die Augen dunÂ«
kel werden, llingen dle Ohren â€”
OkIiÃŸÃ„re oculnÂ«^ sunerÂ« Â«ureiÂ«, lue'
ciÃ¤Â«iÂ« Â«rwz. Mucret. III. 157.
Welleicht rÃ¼hrt auch daher die Macht der
Musik, des Donners und des GeschÃ¼tzes.
-.' U^ ^Â«-. Â«. . . .!
Das Wort Echo ist ein hhchst ein-
Mlges WoÂ«, denn es heiÃŸt eigentlich

â€” 22l â€”
der SchallÂ« Eben so abgeschmackt wÃ¤re
Â«s, wenn man das Bild im Spiegel
Licht nennen wollte. Das deutsche
Wort Wieder!) all ist sehr schÃ¶n.
Â« Â« Â«
Das Pseisen und Singen des TheeÂ«
tessels lÃ¤ÃŸt sich sehr gut durch das schnell,,
oft klingende. AnstoÃŸen des WasserhamÂ«
mers erklÃ¤ren. Da ich einmahl einÂ«
Blase ausdruckte, hbrte ich ein ahnliches
GetÃ¶se. Wo nehmlich ein Dunst vcrÂ«
schwindet, nimmt das Waffer dix Stelle
plÃ¶tzlich ein, und dieses geschieht mit ei,
nem Schlage an das Glas..:
Hr. v. Archen holz spricht in sei-
ner italienischen Neise^viel von noch nicht
ausgemachter Theorie Ws Schalles, haupt-
sÃ¤chlich Hey dem Opernhaus zu PannÂ«,
und der Sininischen Capelle, wo das

â€” 222 â€”
Miserere angestimmt wird. Es ist fteyÂ«
lich in der Lehre des Schalles noch vieles
zurÃ¼ck, das nicht ausgemacht ist; lit
Vergleichung m!c dem Lichc kÃ¶nnte auf
allerley Betrachtungen fÃ¼hren. Man mag
erlenchten, wie man will, so geben Spie-
gel das grÃ¶ÃŸte Licht; nÃ¤chst deÂ«
Spiegeln die weiÃŸe Farbe. > Es wÃ¤re alsi
der MÃ¼he werth auszumachen, was fÃ¼r
den Schall eigentlich Spiegel und
was WeiÃŸ ist. Ich glaube, daÃŸ man
hierbey, eÂ«eteri5 pÂ«rikuÂ«, mehr auf die
Dicke der Mauern, als auf ihre Form
zu sehen hat. â€”.,. .,
Sollten nicht die HÃ¶rner zumahl beym
Rindvieh mit etwas beytragen ihr GehÃ¶r
zu schÃ¤rsen? So nahe am Ohr und so
kang kann groÃŸe Empsindlichkeit verurÂ«

22Z â€”
sachen. Auch legen sie, wenn sie hytt
chen wollen, die Ohren an die HÃ¶rner,
li Â«i- Â»
Da sehr viele Thlere weder ein auÃŸes
res Ohr, nach einen Ã¤uÃŸern GehÃ¶rgang
haben, kÃ¶nnte nicht bey Personen, die
nicht vÃ¶Ã„ig taub sind, eine Verbesserung
des GehÃ¶rs durch eine kÃ¼nstliche Vnllich,
<nng, die die ErschÃ¼tterung in den bena chÂ«
barten Theilen vermehrte, erhalten
werden? Auch vielleicht wenn man den
aussangenden Tichter aus sehr elnsiischer
Materie machte, oder gar Wasser
in den GehÃ¶rgang brÃ¤chte?
!" T'
7/ ,",' , ,!',.<Â«
7.
Ueber einige iuftarten..
^!ie htsondrÂ« Folge, die sich zwischen
uxilie ÃŸH2eux Ã¤'Â«2ote, ÃŸ25 nitreux, Â«ci<iÂ«
lutreux, aci^ÃŸ nitrilzue sindet, verdient
geprÃ¼ft zu werden. Wie wird aus dem
Salpeter LÂ«5 oxy^ye? KÃ¶nnte nicht
unsÂ«Â« atmosphÃ¤rische Ll,ft in. der Reihe
der Wasserarten liegen ^Dieses. ist,H e.l i n,s
Gedanke. Sollte man nicht versuchen, an
dere SÃ¤uren eben so zu zerlegen, wie die
Salpetersaure? und dieses durch glÃ¼hende
RÃ¶hren von allerley Materien? Ist nicht
alles GlÃ¼hen eine Art von Brennen?
auch bey dem Pseisenrohr? Warum entÂ«
!Â«
22S
steht kein sssÂ« Â«-otique durch glÃ¼hende
Rdhren von Gold? . .
AtmosphÃ¤rische Luft durch das Pseisen,
rohr zu blasenâ€” Ã¼berhaupt alle Luftarlen.
Eine der grÃ¶ÃŸten Entdeckungen fÃ¼r die
Delonomie wÃ¤re, wenn man irgend ein
wohlseiles Material erfÃ¤nde, die Stickluft
der AtmosphÃ¤re zu zersetzen, und so ihre
Warme frey zu machen? ?'L?^. :.H ^
'Ist es nicht besonders, daÃŸ bey den
bisher bekam,len Zersetzungen der!FlÃ¼ssig-
keiten durch ElektricitÃ¤t immer ein Theil
Inflam lnable Luft gewesen ist? WasÂ«
ftr, alkalische Luft, schwere inflammable
Luft. â€” La Metherie hielt die elektrische
Materie fÃ¼r eine seine mflammable Luft.â€”
Der Schwefel,Geruch bepm Einschlagen
IX. P
â€” 22,6 â€”
und etwas Aehnliches beym Eleltrisiren ,
gehÃ¶ren auch hierher. KÃ¶nnte dieser
Riechstoff nicht das Charakteristische der
inflammabeln Lust seyn?
Â«Â« Â«5 O
Was de Luc und Priestley m
den Luftarteu Wasser nennen, kÃ¶nnte selbst
etwas seyn, was nur im Wasser als Theil
enthalten ist, ich meine etwas, was unter
gewisseÂ« Modisikationen dasFluidum macht,
das wir Wasser nennen,
Â« Â« Â«
Wenn es wahr ist, daÃŸ die Basis der
dephlogistisirten Luft mit dem Metall verÂ«
bunoen den Metallkalk macht, so kann ich
so forlschlieÃŸen, um auf neue Gedanken
zu kommen: lÃ¤ÃŸt sich nicht die Basis der
inflammabeln, der phlogistischen, der
siren und anderen Luftarttn eben so mit

Metallen verbinden? Wie mÃ¼ÃŸte man es

227
"anfangen, die Basis der inflammabeln
Luft mit Metallen zu verbinden? .Was
gibt es fÃ¼r KÃ¶rper in der Natur, von
denen es allenfalls wahrscheinlich wÃ¤re,
daÃŸ sie aus Meiall mit Hydrogen verbun-
den bestanden? Was ist Azoie und MeÂ«
tall? Wie kann man phlogisiische Luft
nÃ¶thigen, sich mit Metallen oder andern
KÃ¶rpern zu verbinden?
Â«' Â« Â«r
Es wÃ¤re doch mÃ¶glich, daÃŸ phlogi-
siische Luft eben dasselbe wÃ¤re, was
dephlogistisme ist, nur daÃŸ die Bestand-
Â«heile von jener starker gebunden wÃ¤ren,
als die Besiandthcile von dieser, und daÃŸ
die Verbrennung bloÃŸ deÃŸwegen nicht wehr
darin Statt haite, weil nun die AffinitÃ¤ten
ins Gleichgewicht gekommen wÃ¤ren. Auch
wenn ich, sage, daÃŸ z.B. der Phosphor,

wÃ¤hrend er brennt, der atmosphÃ¤rischen
P, 2
â€” 22g
Luft nur einen Theil ihres Orygens ent,
zieht, so meine ich eigentlich, was
man Ã¼berhaupt bey andern Aiizitlumgen
gewahr wird, uehmlich daÃŸ die verbunde-
nen Substanzen nach einer gewissen Fun-
ction der Distanz vom Mittelpunkt gezo-
gen werden. Ich will setzen, die atmo-
spharische Luft bestehe aus einer gewissen
Substanz, die das Orygen zieht; von
dem sie also gleichsam wie umgebNi ist:
so kann ihr ein anderer Stoff zwar das
entsernteste rauben, aber nicht das nÃ¤chste,
was am stÃ¤rksten gezogen wird. So kann
man einen Theil der atmosphÃ¤rischen Luft
Stickluft nennen, ob er gleich noch eben
so viel, ja noch mehr Orygen eml'Ã¤lt,
als das, was ihm der Phosphor geraubt
hat; nur ist der noch Ã¼brige Theil fÃ¼r
das reagirende Mittel todt, latent. So

kann ein kalter KÃ¶rper der Luft ihre sen-

sible WÃ¤rme raubeÂ»; aber die latente
raubt er ihr nicht; dazu sind andne
VerhÃ¤ltnisse nÃ¶thig. '' '',l
Dieses verdiente einmahl genau in?
RÃ¼cksicht aus Affinitat Ã¼berhaupt unter-
sucht zu, werden. Wenn Â» der physische
Punkt ist, er einÂ«, gewissen Stoff um sich
r.. ^ ^, l ^ ,
'
,,
angehÃ¤ust hat, so ist es mÃ¶glich, daÃŸ
ihm ein' anderer KÃ¶rper bloÃŸ die hohle
Kugel dc entzieht. So lange ich alsÂ»
bloÃŸ diesen KÃ¶rper als Gegenmittel geÂ«
brauche, so erscheint dke'Sphart,o als
ein ganz anderer KÃ¶rper. Wird ihm
durch eiÂ« anderes Mittel auch 6Â«: entzo-
gen, so bleibt bloÃŸ Â»Ã¤ Ã¼brig, und eÂ»Â»

scheint wieder anders. â€” Dieses einmahl
umstÃ¤ndlich zu prÃ¼sen. Die verschiedenen
Atten von Salpererlust. â€” ^Â«cle mtn>
^r>e und nitwux.
Â»
Da oie thierischen instammabeln LustÂ«
arten sich sehr an das Glas hÃ¤ngen, daÂ«
von ihrem Geruch schwer zu befteyen ist,
so mÃ¼ÃŸte man versuchen, wie sich HaÂ«Â«
lÃ¶hrchen darin verhielten.
Wie viel kann wohl die Luft dmch
KÃ¤lte des gesrierenden Quecksilbers zu-
sammengezogen werden? Dieses witt
woh) der MÃ¼he werch untersucht zu wttÂ«
den; mich wundert, daÃŸ Lowitz nicht
daran gedacht hat.
,Â«
Ware nicht ein Mittel wÃ¶M,
die Luft zu sichten, so wie das Wasser

'â€” 2Zl
durch den Filtn'rste^n? nehmlich sie unter
einer Compressionsmaschine mit Gewalt
durch allerley HÃ¶lzer oder Steine zu trei-
ben, und dann mit dem Endiometek zu
prÃ¼sen, ob sie etwas absetzte?â€” VielÂ«
leicht kÃ¶nnte man allerley herausbringen,
wenn man instammable, jire und andere
zustatten aus dieft WeisÂ« behandelte^

,, < Â« '! !.. .'
8. "'''"
Ueber WÃ¤rme und Feuer. ^
^^ , ,. . . .
^ch sehe nicht was dadurch gewonnen
wird, wenn man, ohne entscheidende
Versuche ansÃ¼hren zu kÃ¶nnen, zu beweisen
sucht, WÃ¤rmestoff und Lichisioff seyen eine
und eben dieselbe Sache. Sobald wir
aber ein Licht kennen, das nicht warmt,
und eine Warme, die nicht lenchtet: so
ist es nothwendig, und schon der Sprach-
gebrauch rechtsertigt das Verfahren, einen
Grund des Unterschiedes anzunehmen.
Worin liegt der? Nicht alle Warme lench-.
tet, und nicht alleÂ« Licht wÃ¤rmt. Es
ist also doch fÃ¼rwahr nÃ¶thig zu wissen.

â€” ,3> â€”
worin Dieses liegt. UnÂ« dzHriuÃŸ ich sÂ«
gen, ssefÃ¤llt .mir de".,LiÃ¼c,5 Gedanke
vorzÃ¼glich/ (von apodiktischen BewnfM
ist hier nicht., die , RÂ«de^ die verlangt
man Â«och nicht, man wilt, sich bloÃŸ
mit KrÃ¼cken sorchelsen)^ l Vom Fichte, Â«Â«
sey wÂ«2 es Â«olle, wMn yÂ«n, daÃŸ es
sich mit MÃŸÂ«r SchnelligteÃ¼ bewegt, tuÂ«,
ses ist geomÂ«tr.isch^demoustnrt. VÂ«tÂ«
einiger WÃ¤rme wissen wir auch,, daÃŸ sie
sich schnell fortpflanzt, wenn anders
Pictet,s. Versuche ganz richtig sind:
Was ist also natÃ¼rlicher, als> da wir
wissen, daÃŸ die Sonne immer weniger
wÃ¤rmt, je mehr man sich Ã¼ber die'
Erde erhebt, anzunehmen, der Lichtt
strahl setze eine andere Materie in Bei
wÂ«gung, nachdem er sich chemisch mit
ihr verbunden hat, und errege nun die

Erscheinung von Warme. Da es aber

â€” Â«34""
!,
der ehemischeÂ» Verbindungen unzÃ¤hligÂ«
Grade geben sann, so ist mir auch ein
Grad begreislich, worin er, ohnezulenchÂ«
<en, dem verbundenen Grosse Geschwind,Â«,Â«
leit gibt. Das mechanischÂ« Syst,Â« deÂ«
Â»tonusten, wie le Sage, erhalt dadurch
leine geringÂ« UnterstÃ¼tzung. Denn die
grÃ¶ÃŸten Mathematiker und Physiker haben
die ElasticiiÃ¤t durch eine kreisfÃ¶rmige Be
wegung von Theilen der Materie erklart,
Â»hne sich darum zu bekÃ¼mmern, woher sie
entstÃ¤nde. Diese Hypothese gibt Auskunft:
Â«us schneller geradliniger Bewegung wird
in unzÃ¤hligen FÃ¤llen kreisfÃ¶rmige; das
licht kÃ¶nnte alsÂ« durch Verbindung mit
trÃ¤gem Stoff und StoÃŸ eine kreisfÃ¶rmige
Vewegung hervorbringen. Nach der TrenÂ«
Â«ung entsteht wieder die alte geradlinige

.â€” Â«icht.
â€” 235 â€”
Sollte es wirklich im strengsten Vers
stande so ganz eincrley seyn, ob man ety
uns mit heiÃŸem Wasser, oder heiÃŸem Oehl,
oder heiÃŸer Afche erhitzt? Ware es nicht
mÃ¶glich, daÃŸ sich mit der WÃ¤rme etwaÂ«
verbÃ¤nde, worauf man bis jetzt nicht gÂ«Â«
achtet hat? Man muÃŸ Alles versuchen.
WÃ¤re es nicht der MÃ¼he werth, wenigstens
einige chemische Processi, die man durch
Kohlenseucr zu Stande bringt, mit andern
Arten kÃ¼nstlicher Hitze zu bewerkstelligen?
555i^
Bey Hrn. Gren's Einwurf gegen
den Ursprung der thierischen WÃ¤rme aus
Einathmen, weil die Hunde, die durch
warme Stuben erhitzt waren, auch geÂ«
schwindeÂ» athmeten und also das Aihmen
mehr eine AbkÃ¼hlung seyn wÃ¼ÃŸte, lÃ¤ÃŸt
sich denn doch, wenigstens als BedenklichÂ«

lcit, beybringen, daÃŸ man sich bey Er<

^â€” 236 â€”
hitzung von auÃŸen, als warmes Wasser,
selbst wenn man von SchweiÃŸ triest, soÂ»
gleich ins kalte Wasser wersen lann, ohne
Schaden, hingegen wenn man durch
Anstrengung erhitzt ist, das Baden Tien
87od nach sich ziehen kann. (S. BerÂ«
Â«ardi's Schwimmkunst 2ter Th.
V 230. s. Das Versahren der RusseÂ»
ist bekannt)'. Es kÃ¶nnte also gar wohl
eine Erhitzung von auÃŸen, die Ã¼berhaupt
erschlaffend ist, zum Theil die arbeltendeÂ»
GesÃ¤ÃŸe so schwachen, daÃŸ der ProccÃŸ
des KenchenÂ« nicht die Folge hatte, die
,r bey dem natÃ¼rlichem Znstand des KÃ¶r-
pers hat, und trotz des schnellenKenchens
doch eine AbkÃ¼hlung ersolgte.
Hat man schon Versuche Ã¼ber die PerÂ«
Milenz der Temperaturen siÃ¤chtiger Vub,
stanzen augesicllt: des Aethers, Terpem

â€” LI8 â€”
oder ist WÃ¤rme bloÃŸ die VermittlerinÂ«
bey dem Tausch? .' .
Â» o Â«
Der Schwesel, ob er gleich mit einÂ«
so dÃ¼stern Flamme brennt, erlischt
nicht leicht; er halt in einem Lustzuge
eher aus; ist dieses grÃ¶ÃŸere Verwandt,
schast des Orygens zun, Schwesel? oder
u,as ist es? â€” Das HÃ¶lzchen bey dem
SchweselsiÃ¶ckchen brennt Heller und
schneller; lÃ¤ÃŸt sich aber nicht'so leicht
entzÃ¼nden. Was ist das? Vermuthlich
hat hier das Einsaugen des Orygens in
das Innere etwas Antheil, nehmlich, daÃŸ
diÂ« Schweselsaure zugleich WÃ¤rmestoff
ausnimmt.
Wenn man Schwesel gnbrennt, z. B.
Hey einem SchweselhÃ¶lzchen, so bricht
die Flamme mit kleinen Explosionen aus,

â€” 2Z9 â€”
gemeiniglich noch unten zu, vermutlich
Â«eil von da die neue Luft zudringt. Es
ist Entstehung von Vitriol,SauÂ«. Die
Erscheinung ist merkwÃ¼rdig. Was mag
das stoÃŸweise Entstehen verursachen?
Â« Â» Â« ..
H Hat man wohl durch den Schall
WÃ¤rme hervorgebracht? oder durch Rei,
ben an der Luft z. V. mit der Windbuchse?
Â« Â« Â«
Der Ausdruck, daÃŸ in der Kalte eil
Â«vas Positives fty, ist wenigstens nicht
von allen in dem Sinne genommen worÂ«
den, als gÃ¤be es eine Kaue, die keine
Abwesenheit der WÃ¤rme wÃ¤re; sondern
wohl so, daÃŸ die Winter, KÃ¤lte noch anÂ«
dere Urfachen habe, als den niedrigen
Stand der Sonne, oder Wind aus solchen
Gegenden, wo die Sonne gar nicht scheint;

und dieser Meinung bin ich von ganzer

Geete zugethaÂ«^ Das,, was die Senne
bey der WÃ¤rme und.'KHlK'thut, bicÃŸ
'als Licht, das sich mit den, Mrwesiiff
Verbindet, ist Merdlngs eiwas'. Llber
dieses ist ja nur Eine Art. Die WÃ¤rme
entwickelt andere Stoffe, und oiese wieÂ«
dir anderÂ«, mib so fort, so daÃŸ am
Ende eine WirlunK erfolgen kann, die sich
zur ersten unmittelbaren Einwirlung der
Sonne, wie das Aufstiegen"'eines PulverÂ«
magazins zu dem FÃ¼utchen, das die erste
Ursache war. Damit aber nun so eineÂ«
das andere geben^kÃ¶nne, mÃ¼ssen die nÃ¶thi-
gen Giosse vorhanden seyn; wie viel mag
aber davon in der Erde liegen? So wie
sogar im Sommer Hagel entsteht, so
kann ja auch Kalte im Winter entste-
hen. Der iiesere Stand der Sonne rÃ¼ckt
uns dem ProceÃŸ nur nÃ¤her.
5 ' ^ Â« , Â«. ..
^- 241 --^
Man.wÃ¼ÃŸte uochwendjg wehr Versuche
anstellen,' um, auszumachen, was der)
dem Reiben der KÃ¶rper vorgeht. Ich
weine den Mechanismus aufzusinden, und
in was sÃ¼r eine ArÂ« von Bewegung die
^verslÃ¤chen sester KÃ¶rper versetzt merden,
wenn sie mit BerÃ¼hrung /chnell in clugeÂ»
gengesetzter Richnmg an eiuander vorÃ¼ber
gehen. Die Sache verdient in einem eigtÂ«
nen Absatz vorgenommen zu werden.
Ich habe schon einige Mahle Folgendes
an einen> Talgiichle bemerkt^ Zuweilen,
wenn das Licht schiecht geputzt ist, ereig-
net es sich, daÃŸ ein einziges dÃ¼nnes
FÃ¤serchett in der Flamme stehen bleibt,
an welches sich oben einer der gewÃ¶hn-
lichen LichtschwÃ¤mme ansetzt, und viele
Minuten laug aushÃ¤lt, ohne zu verbrennen.
Einmahl war diese Faser so dÃ¼nne, daÃŸ

IX. Q
â€”' 242 -^-
ich sie schwerlich tzeseher, habÂ«, wsidt,
wenn nicht das daran besestMe KÃ¼gelcheN
eine solche UnterstÃ¼tzung hÃ¤tte vermuthen
lassen. Die kleine Faser verbrarmre nicht
allein nicht, sondern wurde ttuch nicht
dicker; nber das RuÃŸfÃ¼gelchen wuchs,
wiewohl sehr langsam. Hier tnnÃŸ also
das feine KÃ¶rperchen entweder noch immet
so viel Tnlg angezogen haben, VaÃŸ.dessen
VerflÃ¼chtigung hinreichend war, die Faser
selbst abzukÃ¼hlen â€”,(aus dieser Urfache
brennt dÂ« Docht Ã¼bithaupt selbst nicht),
oder vs befnnd sich an einem Ort, wo
die reine Luft nicht hin kam, um eS
durch Zersetzung zu zerstÃ¶ren. Erstcres
Ist wohl die eigentliche Ursache. Es frap,
Art ilber nUemahl ein so seines BaumwolÂ«
len-FaserHen willen in den Flammen ebenso
ungestÃ¶rt aushalten zu sehen, als einen Draht

von Draht von Golo oder Platina.

â€” 243 Â»"
'Â«5 Â» >
Woher mÃ¶gen die lleluen EtpsossoneU
rÃ¼hren, die bey der Verbrennung der
Stahlseder die Funlen nach der Seite wer-
sen? Es ist gewiÃŸ, daÃŸ ein elastisches
FluiLum dieses bewirkt. Sollte nicht eine
exploslve Luft erzengt werben? oder dn
der Stahl Kohle enthÃ¤lt l?), eine sire?
Mit der erplosiocn Luft kÃ¶nnte die Sache
am Ende gesahrlich werden.
Nenn ich meine Hand in den Osen
bringe, um Holz hinein zu wersen, und
wegen groÃŸer Hitze schnell wieder heraus-
ziehen muÃŸ: so empsinde ich, wenn ich
heraus bin, einen zwcyten Schmerz, der
eben so stark, wo nicht gar starker ist,
als der erste, gleichsam wie ein Echo,
oder RÃ¼ckschlag â€” was ist das?
Â« Â« Â»
â€” 244 Â»- ,
Auch einmahl kochendes Wasser mit
kochend heiÃŸem Gemisch von Salpeter Und
Salmiacpuluer zu mischen, um zu sehen,
wie viel das Thermometer sinken wirdÂ«
?',',. tt Ã„' 5
? Ms wird aus dem bekannten VerÂ«
such, wenn man rauchenden SalpeterÂ«
geist und Terpentindhl sehr heiÃŸ zusantÂ«
menmischt?
In eine kleine glÃ¤serne Aeolipile TerÂ«
pentinspii iius, und in eine andere rauchenÂ«
^den Salpctergelst mit etwas VitriolÃ¶hl
gennscht zu fÃ¼llen und auf Kohlen zu
legen, um die DÃ¤mpfe gegen einander
blasen zu lassen â€” was werden sie rey
der Mischung geben? Flamme?
Â« Â«5 tz
Einmahl Bley in reiner dephlogistisir-
ler, auch in gemeiner Luft bloÃŸ stark zu

erhitzen --.elwÂ» dmch ein'Brennglas Â«-<j
aber nicht zu schmelzen, und die^
Luft nachher enbiometrisch oder sonst zu?
prÃ¼sen, was der Geruch etwa fÃ¼r einen,
Effect auf dieselbe lÃ¶nnie gehabt habend
Auch lanÃŸer. dem Endiometer, andere Prn3
dir - Mitteln .zu, gebrauchen.' Mit einemi
Worte, zu untersuchenÂ« was das eigentÂ«
ljchÃ¼'ist, was bey den stark erwÃ¤rmten
Metallen eigentlich riecht, und vb z.BÂ«,
BlLY oder Zinn-FeilspÃ¤ne lange eik..
Â«er betrÃ¤chtlichen Hitze, die aber nicht
im Stande ist sie zu schmelzen, ausgeÂ«
setzt, etwas von ihrem Gewichte verlÃ¶ren,
Bey Entstehung der thierischen Warme
ist die Umwandlung der FiÃ¼ssigkeiten in,
seste Materien allerdings sehr zu bedenken;
sie kann hÃ¤usiger und schneller vor sich
gehen, als wir glauben. Denn aus

der WiederÂ«Ersetzung verlorner Thello
lÃ¤ÃŸt sich nicht aus die Wieder,Ernenerung
der alten schlieÃŸen.. Denn weil da Vau
und Alles schon vorhanden ist, so geht
hie Ernenerung sehr leicht von Statten.
Der Mensch tknnte eine de LÃ¼c'sche WolkÂ«
seyn, so ist WÃ¤rme leicht zu erklÃ¤ren.
Â«
Es ist noch nicht ausgemacht, ob nicht
KÃ¶rper bey gleichen Graden der WÃ¤rme,
einen verschiedenen Wirkungskreis haben,
Lambert hat nur gezeigt, so viel ich
weiÃŸ, daÃŸ die Warme abnimmt, wie das
Quadrat der Entsernung zunimmt. Die-
ses hat aber mit dieser Frage nichts zu
lhun. Die Frage ist hier, ob einÂ« sil-
berne und bleyerne Kugel von gleicher
Masse und gleichem Durchmesser
(die bleyerne mÃ¼ÃŸte ein wenig hohl ge-
wacht werden,) und gleich stark erhitzt.

---- ?4? -^
die WÃ¤rme gleich weit verbretten. Hier
Â»Ã¼rhen. CapacirÃ¤ten zumVorscheiu kommen.
Ich nuH ja meinen alten Gedanken
durchsetzen, daÃŸ es ein Feuer gibt, da?
fast gÃ¤nzlich frey durch, die KÃ¶rper hin,Â«
strÃ¶mt, mit groÃŸer ^chnelligteit, ohne
anders zu warmen, als wo es aufgeÂ«
halten wirdi. und daÃŸ dieses Aufhalten
durchdKErschÃ¼tteruug besmdert wird, di>
das Reihen bewirkt. Es fliegt uehmlich
einÂ« War,me frey umher, mit de.Â« GlÂ«
schwindigkcit. des Lichts; .diese wird beym
Reiben angehalten und wird sensibel. Eben
dieses kÃ¶nnte hey du EleltricitÃ¤t Etat.Â«
finden, Ueberhaupt verdiente das AnÂ«
halten des FlÃ¼chtigen vielleicht eine eigene
Betrachtung, .. . .
â€” 348 â€”
Die SonnÂ« wÃ¤rmt, sagt man geÂ»
wÃ¶hnlich; Â«der sie kÃ¼hlt Â«nch; und daÃŸ
sich uns erwÃ¤rmt, rÃ¼hrt bloÃŸ davon her,
daÃŸ Hey der Dazwischenkunst der Mittel,
die bald diesen bald jenen ProceÃŸ besÃ¶rÂ»
dern, der UeberschuÃŸ' auf'dÂ«V Seite der
ErwÃ¤rmung liegtÂ» Lichk'erzengt durch
HZerbindung WÃ¤rme, (es selbst ist gleich,
gÃ¼llig); wo es wÃ¤rmen, oder wo es
kÃ¼blen sollÂ« hÃ¤ngt bloÃŸ von'der Dazwi?
schenkunst anderer Dinge atu hLcnn un,
sere Welt ersrieren soll, so sind zwep'Nege
mÃ¶glich, entweder die Sonne auszulÃ¶schen,
das heiÃŸt verwandeln, oder den BestandÂ»
cheilen unserer Erde eine groÃŸe Verwandt-
schast mit der WÃ¤rme zu geben. Da,
wo man jetzt unter der Linie verbrennt,
wÃ¼rde man ersrieren, wenn es VitriolÂ»
Aether thaute.
â€” 24Z â€”
7M"z. Jan. (^8y) d< ,in metM
Etube das Reaum, Thermometer .^'iH
zeigte, siÂ»Â»d das Batochtter ebendaselbst
ans 2^ 2M3 Paris, und m^Saal,..Â»Â»
das^Herniometerauf â€”.14 stand, Â«ariXÂ«
Parometer 28^ 1/^3. Nso bettuaen
bleii'33 Reaum. GrM Â«Ã„en UnurschÃ¼d
Â»VÂ«'^"^ HÂ» der HÃ¶he des BarometerÂ«
standes.' Gleich darauf brachte ich d6F
Barometer Â«wieder' iocidirÂ« warme StnbiH
und es stellÂ« sich wiebÂ«Vcher> ., ,^
,, .5j,/.?, ,',Â«!7, .M^^ ,Â«K/,^ .,.,,.^
", ' MmiÔan. (^7Â«l9^â."l>aÂ« ThermGÂ»
Meter' auf â€” 14 ReaumÂ« stand,, brachte
ich meine Metalldrahte in die Kalte, beÂ«
hauchte sie im Freyen, trug sie alsdanÂ«
bey zugemachter Kapsel in die warmt
Stube, wo ich sie noch einmahl behauchte,
da sie denn alle einen . kleine.Â« Beschlag

bekamen, so wie. <twÂ« der an reisen

Pslaumen, der dÂ« Politur ganz Â»ersteckte,
und die, Farbe etwas Ã¤nderte. So brachÂ«
ich sie an das Fenster, wo das ThermoÂ«
Â«Â«er aus -^? stand, hielt wem Schnups,
ituch vor Mund und Nase, und betrachtetÂ«
sie in einer Emse5Â«MA von etwa l^FuÃŸÂ»
Nach Â«mgeÂ« Zeit sah ich zuerst dÂ« Poli-
tur beym Zinn, und zwar am entserntÂ«Â«
Ende, alsÂ», wenn eine lleine Differenz
Â»on TewperatuÂ» dÂ» war, am kattern.
Nun solgte sie Ã¼berhaupt in der Ordnung:
Zinn, Blep, Eisen, Silber, Kupser,
Gold. Mein ganz srey, wurden sie in
der Ordnung: Gold, Bley, Zi,Â«< Silber,
Eisen, Kupser. * Freylich ist das StÃ¤ngÂ«
cheÂ« Goll, das kÃ¼rzesteÂ« m,r ^ Parlser
Zoll lang, und die Ã¼brigen, weil sie alle
genau von gleichem Gewicht und DurchÂ«
vlesslÂ« ( lZ Pariser Linie) sind, iÂ» um.Â»
gekehrteÂ« VerhÃ¤ltnis ih,rer spezisischeÂ»

SchwereÂ« lÃ¤nger; allein mÃ¼n steht, die
gÃ¤nzlichÂ« Aufthauung geschah weder im Vers,
haltniÃŸ ihrer LaugenÂ« Â«och ihrer specisischeÂ«
Schweren, noch auch ihre Politur. Nach-
dem N/M'upÂ«sÃ¤chlich das Gold, Vley
und Kîpser. etwa iM laM' iyre PÂ«litÂ«^
gegen'''b'Ã¤z 'Fensier zÂ» êrhalten hatteÂ«)
schmolz das Nebiige, Nnd blieb in Trdpfii
cheÂ« sitzen, welches Â«u.ch,von einem stÃ¤rÂ«
lern Beschlag herrÃ¼hren kann. MerkwÃ¼rÂ«
dig wa^ hie., lange Dauer des BeschlaH
hspm KupserÂ«. ,, <
Da. auf Wsrme so viel ankommt, ft
lsnn wohl, nichts einer aufmerksameren Be<
Pachtung wÃ¼rdig seyn, als die Frage,
wodurch sie geleilet werde. Aus Man-
gel an gehhriger Leitung kann Zersetzung.
Milchen.
-Â«- 2,5,2: â€”
i^NorzÃ¼'glich Wieb <Ã¶ darauf iankommeu,
auszumachen/ wovon die Glade des LeiÂ«
jnngsoermÃ¶gens'abhangen.'? :,<i , ,^
yÂ«z Ja dem Gedanken,echt, nachzugehen,
das Feuere yÂ».d 1 tzlfklncif^;. lzbÂ«r^ mit.
Â«Handel pereint sind, und Â«mf dessen BeÂ«
stftliKMlz..lyszU!afhchen.,,. ^ 1 ^ 7:.:
Gellte alle Warme einerleÂ» sehn) und
Â«5 Â« <U<Â«!'^ ^ 'Â«'j^
Es kÃ¶nnte wicht sevÂ«, daÃŸ,^bey Ã¼brigens
gleicher Temparatur., doch sehr vieles auf
die Beschaffenheit des berÃ¼hrenden Kor,
pers hey der Leitung der WÃ¤rme ankÃ¤me.
KÃ¶nnte nicht vey dem schlechten Leiter eine
Reflexion. der WÃ¤rme nach innen vyr,
gehenÂ« wie Hey, dem Prisma mit dem
Licht geschieht? Vo kÃ¶nnte auch das ErÂ«
.
â€” 253 â€”
hitzen der Glasplatten daher rÃ¼hren, daÃŸ
die Warme, von der Zinnfolie lefiectirt,
selbst im Glase bleibe. ,
Â« Â« Â«
Ware es nicht mÃ¶glich, daÃŸ die Lava
erst zu glÃ¼hen ansinge, wenn sie an
die Luft kommt? Es kann eine erstaun-
liche .HitzÂ« entstehen ohne Gluch, und alle
Schmelzung kann ohne Gluth vorgehen.
Â« Â»Â« Â«
Sollte nicht alle innert Erhitzung bey
chemischen Processen so entstehen kÃ¶nnen,
daÃŸ sie in einen Zustand geraihen, wor-
in das gehemmte Feuer ftey wird? oder
daÃŸ sie einen Theil des strahlenden Feu-
ers ln sich aufnehmen und in den Zustand
der Hemmung versetzen? Es ist dieÂ«
ses frenlich rvclter nichts als eine anrers
gewandte Vorstellungsait von CapacuÃ¤t;

man kann aber bey dieser schwereÂ« Sache

â€” iÂ«54 ^
sich die Vorstelluugsarten nicht genug etÂ«
leichtesÂ«,. um endlich zu einer vÃ¶llig ztÂ«
nugthuentxn zu gelangen. :.... ^ ..,
n ?> Â«
Es lieÃŸe sich vielleicht ein Fluidun,
denken, worin alle Warme auf die FlÃ¼sÂ«
siglelt ginge und nicht auf ErhÃ¶hung der
TenrveratUl, und Â«ns wÃ¤re das Licht edel
die elektrische Materie.
KÃ¶nnte es nicht seyn, daÃŸ sich die
WÃ¤rme zuweilen geschwinder, zuweilen
langsamer ausbreitete? So viel ist geÂ«
wiÃŸ, die Hitze eines sogenannten schwe,
dischen Osens hat da, wo sie unrrttagÂ«
lich ist, nicht das schneidende des eiserÂ«
nett Osens. Mlr ist oaoey, sobald ich es
bemerkte, so etrras wie Geschwinbiakeit
eingefallen. Es kÃ¶nnte aber auch daher
lÃ¼hren, daÃŸ die schwedischen Vesen die

â€” ,56 â€”
lochtes, falsch befunden. Vielleicht kann
ich auch hier entscheidenÂ» Ich habe es
zuverlÃ¤ssig wahr befunden, alle,Â« man
muÃŸ das Wasser noch heiÃŸ mit dem
ungekochten aussetzen. Dieser Versuch
muÃŸ ja wiederhohlt werden.â€” (Spaterer
HÂ«satz): Zu andern Zeilen wolltÂ«
es mir nicht gelangen.- . .
<- Â« Â«-
DaÃŸ die Lichtsiamme hohl ist, wie
Pian sehr leicht zeigen kann, rÃ¼hrt bahe!.,
weil die DÃ¼nste sich nur da entzÃ¼nden
kÃ¶nneÂ», wo sie Lust berÃ¼hren. Es rrÃ¤ll
Mo mÃ¶glich ein Licht in einem Licht aus,
zuldschen, wenn, das letzzcre grcÃŸ wÃ¤re
und man das crstere geschwind durch die
brennende Rinde zurÃ¼ckziehen kÃ¶nnte, ohne
es wieder anzuzÃ¼nden. Es lst ein artiger
Versuch, daÃŸ, wenn man ein Spanchen

Holz schnell ins Licht Klingt,,bis in die

Mitte, so brennt es am Ende nicht so
geschwinde, Â»als an der Stelle, Ke an
der Granze der Lichtslamme liegt. Der
Versuch ersordert etwas Geschicklichkeit.
Vielleicht steht noch einmahl ein PriestÂ«
lcy aus, der uns verschiedene FenerÂ»
Arten kennen lehrt, so wie wir verschieÂ«
dene Luftatten haben.
'"'' '.',.'' '' ,'' '>
55 <? G
Sollte wohl die strahlende Warme,
da sie schon einige Eigenschaften des Lichts
hat, auch vielleicht die Pupille verengern?
IX. R
Ueber das lichÃ¼
^âs "mtzÃ¤luÂ» tenAere de,ti" ist ft
abgebraucht, daÃŸ man nun allmÃ¤hlich anÂ«
fangen kann es wieder fÃ¼r brauchbar zti
halten. Wie ware es, wenn man am
besten damit auskÃ¤me, beyde Theorien des
lichts, die Newtonische und die EulenÂ«
sche, zu vereinigen?
Ueberhaupt ist das medinm tennere
benti eine goldene Regel, schon deÃŸwegen,
weil die Meinungen der PartenÂ«Â« immer
ihren Grund haben, und nach der EinÂ«
geschranktheit unserer Kenntnisse jeder Re<
spezt verdient, und auch Recht haben kann.

â€” 2;9 â€”
Wir sehen Alles auf eine Ebene, auf
eine GlaslcheibÂ« projicirt; das Bild selbst,
wovon unsere Vorstellungen abhÃ¤ngen,
ist auf eine Kugel gezeichnet, der HinterÂ«
wand des Auges.
Â« s Â«,
Es ist ein groÃŸer Unterschied zwischen
der entscheidenden Venhcidigung einer
Hypothese, und dem Aufsummen von al-
len mÃ¶glichen Arten von ErklÃ¤rungen.
Denn so lange ich noch von der Wahrheit
entsernt bin und von gewissen nicht Alles
noch erschÃ¶psenden Tatzen ausgehe, sind
mehrere AuflÃ¶sungen mÃ¶glich, und eben
diese MÃ¶glichkeit ist ein directer Beweis,
daÃŸ man noch von der Wahrheit ent-
sernt ist. So lange man diese noch nicht
erreicht hat, muÃŸ man alles MÃ¶gliche

mit erkennen. Es ist eine Art von UnbeÂ«
R,
stimmtheit in den Aufgaben. So etwas
ist mein Gedanke vom Licht, daÃŸ es nur
unsere Erde leuchte, oder Â«st in dein
Wirkungskreise derselben zu leuchten anÂ«
fange. Obgleich der Gegenstand unstrl
Gesichts auf alle KÃ¶lper fallt, so richtel sich
doch Alles auch nach der Beschaffenheit des
KÃ¶rpers, auf den er fÃ¤llt. Unsere ErzÂ«
kÃ¶nnte ein LichtkÃ¶rper stvn, so wie er
ein maguetischer und ein elektrischer ist.
**.
Es kann bey einem so verwickelten
Streite, wie der Ã¼ber die Theorie des
Lichts, wo Newton und Euler an
der Spitze der Parteyen stehen, nicht
mehr schlechtweg'die Frage seyn, was ist
hierin wahr? sondern, welche ErtMungs,
art ist die einfachste? Durch das EinÂ«
fache geht der Eingang zur Wahrheit.

Das Licht nimmt im Sommer nicht
fo stark zu wie die WÃ¤rme. WÃ¤rme zu.
erwecken erfordert Zeit, und eben so
nimmt sie langsam ab. Da wo Erlench,
iung langsam entstande, kÃ¶nnte sie auch,
mit der Zeit wachsen. Es wÃ¤re mÃ¶glich,
daÃŸ KÃ¶rper allmÃ¤hlich erlenchtet wÃ¼rdei!.
Wenn das Licht trotz seiner GeschwiiÂ«
digleit noch eine Schwere hat, so wÃ¼rde
doch so etwas wie Refraciion am Hori-
zonte erscheinen mÃ¼ssen, weil es von der
Erde stark gezogen wird. Eigentlich wÃ¤re
es 3 nflerion, durch die ganzÂ« Masse
>er Erde bewirkt..
Eiumahl zu versuchen, in wie ferne.
die PhÃ¤nomene des Doppelspaths durch,
Le H age's Theorie erklÃ¤rt werden kÃ¶nnen,.
Â« Â» Â«Â«
-" 262 â€”
Die Erscheinung von den LicktspieÃŸen,
die Meister den Augenwimpern zu,
schrieb, und worÃ¼ber Hr. Vieth in
seinen mathematischen Abhand,
lungen geschrieben hat, verdienten imÂ«
mer noch eine nene Untersuchung. Hr.V.
erklÃ¤rt sie aus kleinen Runzeln auf dÂ«
Crystall - linse, welches der Rezensent die,
ser Schrist in der Neuen allg. D.
Bibl. (Z. Bd. S. 41.) mit Recht nicht
Wahrschein lieb sindet. Die Versuche mÃ¼ÃŸ,
ten unstreitig noch mehr variirt werden.
Â» Â« Â»
Es wird mir wahrscheinlich, daÃŸ, wo
auch nur Licht hinkommt, da ist immer
Reflexion, Inflerion, Refraktion und Co,
loration beysammen; zumahl wenn man
an die Vermiculos gedenkt, die man durch
die groÃŸen Mikroskope siebt.

â€” 26z â€”
Die gefaÂ«bten Schatten verdienen gewiÃŸ
die grÃ¶ÃŸte Aufmerksamkeit des Naturfor-
schers. DiÂ« meisten denken zu leichtsinnig
davon. Man glaubt die Sache schon
ganz erklÃ¤rt û haben, und ich bin gÂ«Â«
neigt zu glauben, daÃŸ man sie noch nicht
ganz erklÃ¤rt hat; ja rvas noch mehr ist, es
kÃ¶nnte seyn, daÃŸ der gegenwÃ¤rtige Zu-
stand der Optik oder unsere jetzige KenntÂ«
niÃŸ vom Acht gar nicht einmahl hinÂ«
reichte sie zu erklÃ¤ren; daÃŸ also folglich
eine grÃ¼ndliche Auseinandersetzung dieses
schweren Problems ein wahrer Gewinn
seyn wÃ¼rde. Ein Hauptbuch darin ist das
kleine franzÃ¶sische Werl, dessen Verfasser
sich bloÃŸ mit H, F, T. bezeichnet, und das
Hr. Dr. Gehler in seinem WÃ¶rterbuch
Art. Schatten Â«Â«fÃ¼hrt. Er hat fast
ganz Hrn. v. GÃ¶the,s Idee.

â€” 264 .Â»"
Ich glaube dock noch immer, "daÃŸ
vieles bey AuflÃ¶sung des Problems
von den gefÃ¤rbten Schatten auf einer geÂ«
naue.en ErÃ¶rterung dessen beruhet, was
wir WeiÃŸ nennen. WeiÃŸ, sagt man, ist
derjenige KÃ¶rper, der alle Farben zurÃ¼ck-
wirft, Diese Desinition setzt nichr allein
still chweigend voraus, daÃŸ alle Farben
da seyn mÃ¼ssen, um sich refleciiren zu
lassen, wo man etwas WeiÃŸes sieht, son-
dern daÃŸ auch alle diese Farben in deÂ«
gehÃ¶rigen VerhÃ¤ltnis sowohl der QnanÂ«
titÃ¤t als QualitÃ¤t nach da seyn mÃ¼ssen.
Wo ist aber in der Welt dieses zu errvai,
tcn? als etwa beym reinsten Sonnenlicht
>auf dem hÃ¶chsten Punkt des Erdbodens.
Was ist also diÂ« Folge davon? Wir sehen
seihst im Sonnenlicht nie einen weiÃŸen
KÃ¶rper, und noch weniger im Schatten

oder Hey bedecktem Himmel, Allein pb

wir gleich Hein reines WeiÃŸ bemerken
lbnnen, so wissen wir doch gar wohl,
was wir unter WeiÃŸ verstehen. Denn.
Wir corrigiren unserÂ« Empsindungen im,
mer durch SchlÃ¼sse, Dieses lernen wir so
frÃ¼h und es wird uns so zur Natur, daÃŸ
wir endlich zu empsinden glauben, was
eigentlich ein SchluÃŸ ist. Bey der
WÃ¤sche macht die Person, die sie trÃ¤gt,
die Art der Falten u. s. w., daÃŸ ich sie
selbst an einem trÃ¼ben Tasse, oder in
der Abend - oder Morgenrotl)Â« immer
fÃ¼r sehr weiÃŸ halte, da sie es gewiÃŸ nicht
ist. Es wird bloÃŸ geschlossen, und so.
iuit allen Farben,
Die gefÃ¤rbten Schatten kÃ¶nnten nene
Elemente der Meteorologie werden, zui
mahl die Heyn, Auf, uny Untergehen der
Sonne, .
,Â»/ Â» Â»
Vey den bumen Schatten n>uÃŸ man
auch dieses bedenken, daÃŸ es noch gar
nicht ausgemacht ist, ob die Farben des
Lichts in versckiedenen Entsernungen von
den lenchtenden KÃ¶rpern einerley sind.
Das Licht nimmt ab, wie das Quadrat
der Entsernung zunimmt; aber ist die
Farbe z. B. in deÂ» vierfachen Entsernung
dieselbe, die in der einfachen Statt sindet,
nur matter? Aus Begriffen wird sich
Nichts fÃ¼r die Verschiedenheit angeben lasÂ«
sen. Und wie soll man sich Ã¼berzeugen,
ob es wahr ober falsch ist? Ein InstruÂ«
iuent Farben zu erkennen gibt es nicht,
So viel ist gewiÃŸ, je weiter ich das
weiÃŸe Blatt Â»om Licht weghalte, desto
wehr herrschen die Reflere von den be<
nachharten GegenstÃ¤nden Ã¼ber die Faibe
des Lichts.
â€” 267 --^
Wenn G Ã¶ t h e und der franzÃ¶sische VerÂ«
fasser Ã¼ber die Schatten Recht hÃ¤tten,
so tonnte der blaue Himmel bloÃŸ der durch
das Tageslicht erlenchtete Schatten styn,
den das Licht der andern GegenstÃ¤nde
im Auge wirft, i .: Â» . ^
Â» , Â» Â«
Da man nun gezeigt hat, daÃŸ deÂ»
Bau des Auges nicht auf AchromatisÂ«
mus zielt, so entsieht die FragÂ«: ist nicht
vielleicht ein anderer Zweck dadurch erreicht
worden? Aber., lÃ¤ÃŸt sich nun fragen,
an was fÃ¼r Augen hat man die KrÃ¼m-
mungen gemessen, an tobten oder lebenÂ«
digen? An lebendigen gewiÃŸ nicht.
Und gesetzt auch, es gehe mit dem Tode
leine VerÃ¤nderung vor, so ist doch immer
die Frage: ist auch das Auge volltymÂ«
men gewesen? Denn unsele verkehrtÂ«?Â«Â«

â€” ,6F â€”
bensart Â»erÃ¤ndert Manches, Â«an mÃ¼ÃŸte
Thie,e gebrauchen. Bey diesen ist ja die
Lwse oft gar seltsam gestaltet. Ist es
vielleicht auch fÃ¼r verschiedenen Druck dei
Luft eingerichtet?
Â» Â» Â»
KÃ¶nnten nicht der numor vltreuÂ« uÂ«d
Â»queuÂ« bloÃŸ GefÃ¤ÃŸesÂ«Â»Â», die zur Abson,
derung der Substanz, der Crystall - linse
dienten, so wie etwa die Leber zur Ab,
sonderung der Galle? da sie doch nun
einmahl nicht achromatisch seyn sollen.
Aber wie verhalt es sich mit andern NuÂ«
gen z B. des Igels, von denen GÃ¶tze
ftg.t, sie haben bloÃŸ eine Linse?
Â« Â», Â«
Es verhÃ¤kt sich mit dÂ« weiÃŸen Farbe
bey meineÂ« Tchattenlehre wie mit deÂ»
Parallel,Â« Linien: wenn wir auch Paral,

lÂ«lÂ«Linien zeichnen, fo sehen wiÂ« sie nicht

â€” 269 â€”
parallel, wenn sie nicht aus einer KngelÂ«
fische gezeichnet sind, in deren MittelÂ«
punlt sich daÂ« Auge besindet.
Hat das Phanom<n von den blauen
und gelben Schatten nicht viellelcht VerÂ«
wandtschaft mit dem Geschmackswesen in
den Galvanischen Versuchen mit derZunge?
Man schmeckt erst das eine, wenn das
andere da ist. Ich glaube, daÃŸ diese
Bemerkung Ausmerksamkeit verdient.
Â» Â» Â«
'. '' .' .
In ebenen Gegenden oder an der See,
wo der Ã¶stliche oder westliche Horizont
durch die See begrenzt wird, mÃ¼ÃŸte man
aus die ausÂ« oder untergehende Sonne
achten, man wÃ¼rde sie vermuthlich auch
zu Zeiten doppelt sehen.

.. GMÂ« es nicht Lufiarten gebtn, dÂ»
iittdoppeln, durch Nefraction?"
Die Sehnerven sind doch bestÃ¤ndig beÂ«
schÃ¤fiigt. Wenn ich in, der durchlsien
Nacht im Bette liege, und.noch Ã¼berdieÃŸ
die Augen schlieÃŸe, so sehe ich dech imÂ«
nur lein volles Schwarz, sondern imÂ«
.,
Â«'
.'''
>
>, '.,â€ž^p '1
.i,'
Da
es
ausgemacht
ist,,
,da^
das
Licht
noch mehr Nutzen hat, als dem Auge zn
leuchten, und folglich auch aus aodercr
Absicht zuweilen dem organischen KÃ¶rÂ«
per nÃ¼tzen kann: so ist doch noch eine
Frage, ob Alles, was wir an den Insecttn
fÃ¼r Augen hakten, es wirklich sind. De la
Hire zweiseltÂ« einwahl daran. Einige
Schmetterlinge haben sogar Haare auf
diesen Augen. (AeÂ«uru. liik.6e5li,leiteÂ«.)

â€” 27i â€”'
Â» Â« Â»
Sollte wohl das Auge nm allein znnl
SeKen iaugen? oder nicht auch ein VerÂ«
dannngs' Werkzeng ftr das Licht seyns
Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, daÃŸ
das Ohr nur allein zum HÃ¶ren, und die
Nase zum Riechen dienen sollre. Was fÃ¼r
eine MengÂ« von sanften ErschÃ¼tterungen
entgeht den, Tauben! Sollte auch z. B. die
Erquickung, die uns der Anblick der aufÂ«
gehenden Sonne gewÃ¤hrt, ganz allein
moralisch seyn? Richter in seiner AbÂ»
Handlung <ie inio>Â»tic,ne veterum sagt
wenigstens dÃ¼nkt mich: man solle, um,
die Augen zu stÃ¤rken, zuweilen in die
Sonne sehen,
Â» Â« Â»
Der Vorschlag, den Segnet zu
zu Archimedeischen Brennspiegeln thut,

lieÃŸe sich vielleicht bepm Katzenauge nÃ¼tzen,

nehmllch des Nachts immer dahin zu leuchÂ«
^Â«en, wo man hin sieht; gleichsam eine
leuchtende llnoriolÃ¤eÂ« vorzustellen^ SollÂ«
^Â«hmlich nicht ein Tubus mÃ¶glich senn,
Her mit einem Erleuchtungs,Apparat verÂ«
bunden, immer gerade dahin leuchtete,
tvo man hin sahÂ«?, . .l,.:'.
! Da, wie ich. schon, Ã¶fters angemerkt
habe, Alles in Allem ist: so fragt sich/
Hb nicht die UngewÃ¶hnliche Brechung
des Doppelspachs sich Ã¼berall, nur ver,
Heckt, sindet; und man also den einfachen
Strahl nicht mehr einen verbundenen
Hoppelten, als den doppelten einen geÂ«
spaltenÂ«Â« einfachen nennen mÃ¼sse.
Es ist Voch <ine Ã¤uÃŸerst sonderbare
Sache, daÃŸ es so viele Personen gegeÂ«
,ben hat, die die Farben nicht unterscheiden

â€” 2?Z â€” ',
konntenÂ» Ein merkwÃ¼rdiges Beyspiel davon
sieht in den Leipziger Sammlun-
gen!. Bd. S.6Z7. Das sind wahre achroÂ«
malische Augen. An der Linse Â«nd den Feuch,
tigkeiten kann es nicht gelegen haben, sonÂ«
dern in der Netzhaut und weiter einwÃ¤rts.
Warum man die Augen und das Gehirn dieÂ«
ser Menschen nicht untersucht? Solche PerÂ«
sonen und Ã¤hnliche sind Geschenke, die
die Natur dem Physiologen macht, und
die er nicht annimmt. Ich glaube gewiÃŸ,
die Verwandten eines solchen Menschen
wÃ¼rden sich oft billiger sinden lassen, als
man glaubt. Der Staat mÃ¼ÃŸte kleinÂ«
Summen Geld dazu aussetzen.
Wenn die Erleuchtung eine Folge eines
Zittern ware, sollte nicht irgend in der
Natur ein Fall anzutreffen seyn, daÃŸ ein
IX. S
â€” 274 â€”
KÃ¶rper/ der erlellchtet wÃ¼rde, hellp
lenchtete, je lÃ¤nger Â«r. erlenchtet wÃ¼rid^
wirft die Frage aus, ob die Fla mm'
d as Licht reslÂ«ttire. Dieses ist wirk,
W ein schÃ¶ner Gedanke, der weitere UnterÂ«
such'ung verdient. Wie wÃ¼rde sich die
Flamme im' Focus des Brcnnalases verÂ»
Wten? Im Lichtkegel des Tonnen,MitloÂ«
fiops' kÃ¶nnten vielleicht einige sLersuche
HierÃ¼ber angestellt wtrden.
Es ist doch merkwÃ¼rdig, WM
Doppelspath nicht doppelt reslectirt.
Sollte wohl ein KÃ¶rper mÃ¶glich seyn,
der aus derselben FlÃ¤che eine doppelte
Refle,non verursachte? . .. :Â«Â«.'

. Lmsstltsame Idee ist wW Folgendes: .
Wenn Vit Sonne eiÂ« negativer LichllÃ¶l^
Â«Ã¤r>, ft.lKnnte ihr eheÂ« so gut elwae>
Â«ns den Planeten zustrÃ¶men, und das,
lÃ¼nnje die Lichlmaterie.seM, Hqt maÂ«
wohl schon daran gedacht,, d<lÃŸ.der,SolMÃŸ
etwas von uns zustrÃ¶men kÃ¶nnte?
-^ ^ .', ,!* .^.^!l,l^,...D*.:', i- .,
, Wir welden nicht,;<,hfs^deutlichc VeÂ«
griffe Â«Â«n Licht und. Fûer.^hafte),, alsl
bis man alle, !merkwÃ¼rdigen physikalischen,
Versucheâller Kapjte^MAMeluûrch,.,
tnacht.Ã¼.'s.,: ., '- ,^.l, '.. l, . .....',,
.: l' !:. ., ,^. ..?? l'::..^ ,!k . ,,,usl
Vielleicht ist,gar die E.mpsindnng!
des DÂ«HeÂ«s hlogîne Zersetzung, des:
Lichts oder eine Verbindung verschiedener,
Stoffe unsers KÃ¶rpers mit diesem einÂ«
ftchen KÃ¶lpÂ«r.^.Â«. , : ?, L
S Â«
â€” 2?6 â€”
Hr. de LÃ¼c redet in seiner MeteoreÂ«
logie von hellen Nachten, die sich kaum
erklÃ¤ren lassen, wenn man nicht EntwickeÂ«
lung der Lichtmaterie annimmt. KÃ¶nnte
nicht das Leuchten der See eine ahnÂ«
Nche Entwickelung seyn?
Wenn ein Gegenstand, wie z. B. der
Mond am Horizonte, durch einen FehlÂ«
schluÃŸ vergrÃ¶ÃŸert wird, werden auch die
einzelnen Theile deutlicher? So daÃŸ
ich etwa einen Sonnenflecken, den ich bey
hÃ¶herer Sonne nicht wÃ¼rde haben seheÂ»
kÃ¶nnen, alsdann erkennen kÃ¶nnte; oder
im Monde am Horizonte DingÂ« sehen,
die es unmÃ¶glich ware im Meridian zu
unterscheiden?
... Â« : v Â»
DaÃŸ man Alles grÃ¼nlich sieht, wenn
man lange durch ein rothes Glas gesehen,

â€” 2?7 â€”
und umgekehrt, lÃ¶chlich, wenn man lange
durch ein grÃ¼nes gesehen hat, ist ein
merkwÃ¼rdiger Umstand. Es scheint sehr
fÃ¼r Eulern zu streiten.
-Â» Â» Â»
Wenn man den vollgestirnten Himmel
lange ansieht, ohne die Augenlieder auch
nur einen Augenblick zuschlieÃŸen, so sieht
man endlich gar keine Stelne mehr.
Der Versuch ist schwer, weil es etwas
schmerzend ist. Sobald man aber nur
ein einziges Mahl wieder blinzt und das
Auge ansenchtet, so sind sie alle wieder
da. Woher rÃ¼hrt das? Von der TrockenÂ«
heit der Ã¤uÃŸern Haut? oder gehen sonst
wegen des entstehenden Reitzes VerÃ¤ndeÂ«
rungen vor.
Â» <Â» Â«
Dem Gregorianischen Teleskope lieÃŸe

sich ebensalls eine Einrichtung geben, woÂ«
bey der Spiegel nicht durchlÃ¶chert wÃ¼rde.

wenn man 'hm. klitnen EpiegeîntstW^NÂ«
DieÃŸ gingÂ« znmW bey groÃŸen TeleskopM
cki>! uiid vielleicht wÃ¼rden' die StativÂ« da,
durch bequemer. .Â«^!.,! , ^f, Â«",!.:....' '.
Zu Margate in Kent yabe'W'bie SeÂ«
Ã¼nter der untergehenden Vvnne immer
erhÃ¶ht gesehen
war diest vielleicht Irradiation?. Ms
wÃ¼rde das Resultat seyn, wenn man mit
Â«lner Mikrometer^Tchranbe einen weiÃŸen
Zirkel auf schwarzem Gruribe/ und einen
schwalben auf weiÃŸem mÃ¼ÃŸe? Der Effect
wiÃ¼rde verdoppelt werden? /^'
") Ich habe mein altes Verfahren
die blinde Stelle im Auge auszumachen,
sehr verbessert/ nehmlich ein sehr bequeÂ«
') AuÂ« hineln Btl,fÂ« Â«n Heltn HoflÂ«!h VÃ¶n^
^.'. ^!<Â«t>^! .'^ ^ ., , -.^.^ ,. . .

Ms Mittel gefunden den versuch wll
b eyden Augcn zuglei ch anzustellend
Ich zeichne zwey kleine schwarze Kreise!
Â»Â«Kvd b von anderthalb bis zwep Linleli
iw Durchmesser und in einer EutsernÃ¼nF
Â»vntt O'bts! ? Zoll Von'NnWVcr auf Â«ein'
Blatt, weisses Papiers -,'ind w' die Micks
zwffchÃ¶Â« beyden mache 'iÂ«l/ ewerr" kleinenÂ«
tz^Ã¼rl, ti., allenfalls einen' MÃŸcn Stich
mit :einÂ« Nadel. Hierauf halie ich das
Nlaw, <twÂ« ^ bis 7.Soll Weit vom Auge>
gerade vor mich, und berM Liugen ossen,
und sehe mit beyden auf o. Damit aber
dÂ« Â«Pirttkt ^ (auf der linken Seite) nicht
in das rechte, und der Punkt b (ans der'rtch^
ttn SeitÂ«) nicht in das linke Auge falle: so'
halte ich irgend etwas, amHcquemsicn die'
convere, Seite der Schale eines EÃŸlÃ¶ffels
hart an die Spitze der Nase; alsdann verÂ«
fchwinden mir beyde Punkte, und ich sehe

das ganze Blatt weiÃŸ, welches sich v,Â«,
trefflich ausnimmt. Trifft man es nicht
gleich, so darf man nur das Blatt entÂ«
weder dem Auge etwaÂ« nÃ¤her bringen,
oder mehr davon elusernen, quantum
luiNoit. Nur muÃŸ der LÃ¶ffel oder was
es sonst ist, sogehalten werden, daÃŸ
Â«an, wenn das linke Auge 'geschlossen
ist, den Punkt Â«. und wenn das rechte
Auge geschlossen ist, den Punkt b nicht
sieh,. Das Ucbrige ist alsdann leicht.
Wenigstens habe ich mehrern Personen die
Sache so beygcbracht, die sonst gar nichts
ausrichten konnten. Ich habe mir hierÂ«
in eine betrachtliche Fertigkeit erworben,
die mir viel VergnÃ¼gen macht. Z.B.
nehmen Sie des Abends einen groÃŸen
Firstern .oder Planeten ins lechte Auge
und halten das linke zu; alsdann fÃ¼hÂ«
ren Sie die Augenachse langsam links von

â€” 28l â€”
dem Stern in demselben Horizontal'Kreise
lAlmncantharath), so wird Ihnen der
Stern an einer Stelle verschwinden, ob
er gleich vor und nach dieser sichtbar ist.
Ich habe es sogar mit dem Monde verÂ«
sucht, und einmahl mit der Sonne; diese
leiden wenigstens eine merkliche VerÃ¤nde-
rung. Sonderbar ist es, daÃŸ die Stelle,
wo der Punkt verschwindet, doch schein-
bar die Farbe des Grundes hat, woraus er
steht, und daÃŸ man keine LÃ¼cke sieht. Aber
sreylich was sollte die LÃ¼cke sÃ¼r eine Farbe
haben? Man sieht gar nichtÂ«. Wer
schwarz sieht, sieht wirklich etwas. Die
Empsindung des Schwarzen ist GesÃ¼hl
der InaclivilÃ¤t des Gesichts , Organs.
Wenn ich mein Ohr gegen die Sonne
halte, so sieht sie ihm nicht schwarz aus,
sondern es sieht gar nichts von ihr.

Ãœ'e'ber 'ClektricilÃ¤t.
),Ã¤re es, nicht, be.ym, GoylchmtlieÂ»
durch Elehricilgt gul, erst einen MM
Schlag durchgchenû lassen, Pnn Â«Â«"
etwas stûsern, dam,,nach. stÃ¤êz,^s'Â«'?
Es besestigt ^ÃŸch,^M Â«p^ M.^Â«!"'
nachher diH eber^ GlqMltte Megnehmel',
und vielleicht es auch s^sMlq,^ pelkalkeÂ»,
welches uH noch nie geschen HM,,Â«'"'
leicht geschÃ¤he es, w.cnn man' daraus bauclÃ¼Â»
Vergl. Mrs. F ulharye'5 Persuche.
^'.Â« ...Â» ,, .!, ' ,'! '!,Â»,^ ,
Mau MlxtÂ« auch den.DM, l,eÂ»
man schmelzen wlu"7 mit Wachs Ã¼bnÂ»

â€” ZW â€”
izsie^tt/vwle Ley dem ^HrÃ¤siM, FuM,
HoÃ¼ÃŸifthm. Versuche Ã¼ber die Leittuig
^ Ee^MÃ¤Â« zu versucheÂ«,, ^ll! sich der
Mesphot nicht auch an a l^M r, il.me Â«-deÂ«
Gp^lÃ¼OntzÃ¼ndft, yÂ«nn.ll,a^ uncÂ« Halb-
Lciler dazwischen :blingt,,lz. ^ kcjs.,Â«.^,^
tallcne Spitze, sondern eme^von trocknem
Mzîilmmt/' Ich fttliiWdt'nien.^Der
Â«nttre'' Thett âlrcy/n^Ã¼ÃŸle nÃŸes boMM
^nel?teM,"^' '. .." ^"'l" sl".Â« :,lÂ«
Â° . Nenn 'Mn mit iêm mirern Teller
Â« e in eV" yVndenscttitsÂ»ttnen sehr langen
Dl!cht! vcrbÃ¤ilde/ soltte et 5a nicht vieK
leicht,willfamer weidend'
Â« Â« n
Da nach Hni. v. Humboldt,s Ver<
suchen das vlium 'lÂ«rc. per 6elicm. den

â€” 284 Â»-"
Nervenreitz so sehr erhÃ¶ht, hingegen die
Schweselleber ihn so sehr schwÃ¤cht: so mÃ¼ÃŸtÂ«
man Leyduer Flaschen damit versuchen.
Etwas groÃŸÂ« ArzneyglÃ¤ser mit Ol. I^rt.
sÃ¼llen, und auch in solches stellen; und
eben so mit Schweselleber. Alsdann auch
Schweselleber auswendig und Ol. 1Â»rt.
inwendig und umgekehrt.
Â» Â« V
Das Quecksilber im schwankenden Barn,
meter reibt eigentlich die RÃ¶hre nicht,
und doch erzengt dieses Schwanken Elel,
tricitat. Eben so ist es mit der Elek-
tricitÃ¤t, die durch Schmelzung idioelekÂ«
irischer KÃ¶rper hervorgebracht wird. Es ist
auch ein Rollen, wie jenes. â€” (Diese
beyben Phanomene mit einander zu verÂ»
gleichen.)
Â» Â» Â»
Ben dem Galvanischen Schlag durch
Andringen und Abziehen der Metalle kann

â€” 285 â€”
genÃ¼tzt werden, was ich schon sonst anÂ»
gemerkt habe "), daÃŸ, wenn man die
Hand in einen heiÃŸen Osen steckt, die
schmerzhafte Empsindung zur Zeit des
E ch o,s i st, das sich erst zeigt, wenn man
die Hand wieder aus dem Osen heraus
hat. Hier ist Hitze beym Anbringen und
beym Abziehen.
Eine Verbesserung des Benetische'n
E l e k t l o m ete r s wÃ¤re vielleicht folgende:
Ein einfaches GoldblÃ¤ttchen wÃ¼rde aufÂ«
gehÃ¤ngt, und von der Seite eine verschiebÂ«
bare Kugel angebracht, die dem BlÃ¤ttchen
sÂ« nahe gebracht werden kÃ¶nnte, als mÃ¶g-
lich. Sie kÃ¶nnte so eingerichtet werden,
daÃŸ sie sich luftdicht verschieben lieÃŸe.
Ich glaube, daÃŸ man hiermit die kleinÂ«
') Verg!. elÂ«BemÂ«l. unter dÂ« AufschUfl: UÂ«bÂ« ,

â€” 5Z6 â€”
sten Gln>5 dlr ElcMicltat messen Mnttz,
Ein solches Eiektchnlelv hattÂ«! folgende
VorzÃ¼ge Â«or dim 'gewÃ¶hnllchen 5i' l> <i
hat. nur e i n GolbblÃ¤ncheB, mckchahe?
sindet.: das verdrieÃŸliche) ZusamwenliebetÂ«
nicht Statt. 2) lÃ¶lmte det Winkel sehr
genau genommen werden. Man brauchte
auch die Kugel jedesmahl Â»nr!ftwtit Hins
einzudrÃ¼cken,Â« bis dÂ«S BlÃ¤ttchen aus der
VeHkal/MeMlM; ûnd,,wenn der, Dâht,
an dem die, KM/Mt,. abg^t.hezlt vÃ¤sÂ«,
so tÃ¶nnte ma.n die^ Distanzen sehrêyau
nehmen. Die Kugel kÃ¶nnte.im Feuer
vergoldet werben. und dadurH,eine groÃŸe
GlÃ¤tte erhalten. Das, GefÃ¤ÃŸ kÃ¶nnt.Â«,
ejne vieMige geschlissene FlÃ¤che seyn,
der,en eine Seile durchbohrt wÃ¼rd.eÂ« !3)
die Abweichung des BlÃ¤ucheps. pon der.
Vertikalsiache kÃ¶nnte sogar durch eine

Loupe oder sonst ejâ€ž, der Dloptern Ã¤hnliche

Vorrichtung beobachtet werden') "> 1DK
Boden kÃ¶nneÂ« angekÃ¼ttet werden. Die'ftV
hÃ¤tte den Vortheil, daÃŸ mau> :wenn daÃŸ
GoldblÃ¤ttcheie schon ,darin rSare, die Luft
Mit glÃ¼tzrndemi^Kalk ,m^ttÂ«Mttesund so
auf. imrtM. v^schlÃ¶ffe. > ( Aber wurde nicht
der KÃ¼tt wieder Fenchtigkeit geben?) ,
Â« ., ''>!.'^!,.:/" / '^ ",..,* .'' ,' Â»î
^ NeberHaupt wÃ¤re es gut, mehr elek-
trische Versuche unter dem Mfroflop zî
Â«iachen z. B? den Schlag durch eine ge-
spannte Claviersaite gehen zu lasseirj die
unter dem Miiipstyp weggeht^ durch ejneÂ»
Tropsen mit Infusionsthierchen; durch
GoldblÃ¤ttchen u. s. w. i .
Ãœ .)' . ,i'^,. '* , *^. .' , 1
::, Ein guter Elektrophor-Teller auf einen
geriebenen Kuchen .> oder â€” gelegt, ist
ein vortreffliches Mittel einen Conductor
von einer gewissen, Art Elektriciiat lang?

â€” Â«38 â€” l
in demselben Znstand zu Â«lhalten zu allerÂ«
ley Gebrauch, wenn er nehmlich nicht
berÃ¼hrt wird. - i .
Ich glaube, wir werden nicht eher ln
der KenntniÃŸ der EleltricitÃ¤t weiter kom-
men, bis jemand einen ganz neuen Wez
entdeckt sie zu erwecken. Vielleicht ge<
schieht eÃ¶ auf einem chemischen durch ZerÂ«
setzung von Lnftareen.
o 0 Â«
Unser gewÃ¶hnlicher Weg Feuer zu erÂ«
wecken ist das Reiben, alsdann geht
es von selbst. Wir bringen auch durch
Reiben ElektricitÃ¤t hervor, aber sie verÂ«
liert sich wieber und muÃŸ immer durch
Reiben erneuert werden. Ferner bringen
wir Feuer hervor durch chemischÂ« Opera,
Â«ionen, und zwar Flamme in einem AuÂ«
benblick. Sollte es nicht mÃ¶glich seyn,

â€” 289"
dereinst Elektricitat auf eine solche Weise
zu Â«halten? Freylich der Unterschied ist
der, daÃŸ Fener immer in der Luft er,
weckt wird, die sich zersetzt. Es muÃŸ Â«
derjenige KÃ¶rper gefunden werden, der
die grÃ¶ÃŸte Capacitac fÃ¼r die ElektricitÃ¤t
yut, und den mÃ¼ÃŸte mau zu zersetzen suchen.
Wenn es wabr'ist, daÃŸ die elektrische
MatenÂ« durch die ganze Erdepvcroreiiet ist,
so wÃ¤re eine der grÃ¶ÃŸten EÃ¼dcckungen diese:
auszumachen, ob es auch verschiedene
CapacitÃ¤ttn dafÃ¼r gibt. Wie sindet man
das? Wilte muthmaÃŸete so etwas von
dem Musiv-Gold. Volta redet anch
von Capaciia'ten fÃ¼r die ElektricitÃ¤t bey.
seinen Verdampfungen. Es ist aber AlleÂ«
das nicht viel, eic',entNch aar nichts werth.
Die Lchre von der ElekÃ¼icitÃ¤t ist jetzt da,
wo man gewÃ¶hnlich passirt, so abgetreten

IX. T
â€” 2I0
und abgesucht, daÃŸ Â«v der HeetsitaÃŸe
nichts mehr zu gewinnen ist; Â«man muÃŸ
qncrftlixin marschiren, und sber die'
Graben setzen. Diese Methode, die man
wohl die umnethodische nennen kÃ¶nnte, ist
Ã¼berhaupt nebenher sehr zÂ» empsehlen,
n s Â»
Vielleicht ist unser Elekmsiren gerade
die Operation, durch die wir die EKimÂ«
titÃ¤i auÃŸer Wr Wirksamkeit in den KW
So lange man noch nicht elMM
MÃ¼hlen anlegt, wodurch man ganze La'
boraiorien JahrÂ« lang, wlt Allem w<is
daimnen ist, elektrlsiren kann, Â«wird man
in dieser LehrÂ« noch lange zurÃ¼ck bleibenÂ«
Â«? N Â«
Zum Einsaugen Bleystist. Spitzen zu
gebrauchen. Ueberhaupt den Graphit bty
allen Gelegenheiien zu nÃ¼tzen.

291 ',
Â«5 Â« Â»
Der Gedanke verdient geiviÃŸ geprÃ¼ft
zu werden, ob die magnetische Materie ,
die ElettricitÃ¤t Ã¼berhaupt leite.
. , Â« ,^ Â»
Da es unstreitig beym Vesuv blitzt,
wennerspeyt, kÃ¶nnte das nicht aus der
erkaltenden geschmolzenen Materie entsieÂ«
hen? Ware nicht Lust aus die Art elek-
trisch zu machen, wenn man geschmolzene
Sachen darin erkalten lieÃŸe? Aus die
Donnerwetter anzuwenven,
7. .- . Â» Â« Â« ,
Ist etwa die Luft so elektrisch, wie die
See salzig ist?
Sollte die sehr verstÃ¤rkte magnetischÂ«
Materie nicht leiten? oder eine eiserne
.Spitze elektrisirt geqen einen Magneten
gehalten lÃ¤ngere BÃ¼schel schieÃŸen?

Â» 292 â€”
Sollte man wohl, wenn man stall
Â«lektrisirt in ein unisolirtes zinnernes Ge-
sÃ¤ÃŸ piÃŸte, etwas-Â« der HarnrÃ¶hre sÃ¼h!<Â»?
Brachte man den Vachtlops mit ^l
auÃŸern Seite einer FlgschÂ«, Hch'M
mit der innern in Verbindung; mlÃŸwachÂ«
durch den Urinstrabl den ErschÃ¼lMWiÂ«
kreis vollstÃ¤ndig, so mÃ¼ÃŸtÂ« sreylich e'n,Â«s
Â«Â»rstehcn, das aber nicht sehr angenehm
seyn mÃ¶chte. ', n
Auch den Schlag durch Saiten gel'Â«
zulassen, Darmsaiten sowohl als metallene,
und den Ton zu versuchen. Das TeÂ»
trachord istÂ»dazu besonders dienlich, weil
man die unafflcirle Saite sogleich M"
die andern probiren kann. Auch zu vel'
suchen den Schlag ln dem Augenblick ou'chi
gehen zu lassen, da die Saite tontÂ»""

â€” 293 â€”
Ueberhaupt TÃ¶ne mehr zum MaÃŸ zÂ«
gebrauchen. '. ,,
^ , Â«'.' ''Â» ' Â«
An eiriem groÃŸen Teleskop, wie das
HersMlfcht> den Spiegel, zu elektrisiren
und zu sehen, ob sich eine VerÃ¤nderung
des BildeOWtztM^!''"
Ist esÂ» wifkNch so Â« anz einerley,
ob eine Leydner Flasche mit einem negatin
ladenden KÃ¶rper, als Schwefel, Harz,
. geladen wird, oder ob sie gleich hoch mit
tmer Glasmaschine negativ geladen wird?
Es muÃŸ Alles untersucht werden.

Ueber Magnetismus.
(^s wars mÃ¶glich, daÃŸ der MagnetisÂ«
mus allen Steinen in gewissem Betracht
zukÃ¤me, und die magnetische Erde die
Summe von allen wark, sowie die Schwere.
Um dieses auszusinden mÃ¼ÃŸte man groÃŸe
StÃ¼cki von verschiedenen Steinarten beleÂ«
gey. Man kÃ¶nnte die Steine zu Kugeln
formen und so belegen; auf die Art kÃ¶nnte
man die Belegung verschieben und die
beste Verbindung suchen. â€” SpceisischeÂ«
AagnetiZmus. ,'
H Â« Â«5
Um in der kehre vom Magnetismus
weiter zu kommen, mÃ¼ÃŸte man Magnete

â€” 295 .â€”
machen, die sich zu gewÃ¶hnlichen verhick
i'en, n'ie.Herschel's groÃŸes Teleskop, zu
meinem Taschen Â«Perspcctio,
Man kÃ¶nnte Knight's magnetische MaÂ«
gazine vielleicht im kleinen nachahmen,
wenn man sehr dÃ¼nne StahlblÃ¤uchen ein-
zeln stark maanetisirlt, diese verbÃ¤nde,
und mehrere sclcher^Mschel auch nach dÂ«.r
Â«Ã¤nge zusammensetzte.
Vielleicht lieÃŸen sich aus dem Serpentin
Â»on^der Baste im HÂ»rzedurger Forst>
da er sich so gut schiesert, Magnete
machen, wenn man TÃ¤selchen daraus
schnitte, jedes einzeln bestriche, auf einÂ«
ander legte und armirt,. Tollte man
nicht vorsetzlich mit, Eisenkalc gcfÃ¤rbto
Glaser zu Magneten machen kÃ¶nnen? AlÂ«
tÂ«S kÃ¤me dadey auf einen starken MagÂ«
,
â€” 596 â€”
â€žet an, mit d,m diese Dinge zu Mag,
Â«eten gemacht werden.
Sollte bey den Muscheln und der aus
ihnen verseniglen Kalkerde, die vom Mag,
nete gezogen.werden, nicht die Phosphor,
sÃ¤ure einÂ« Rolle spielen, da die reine
mineralische Kalkerde nicht gezogen wird?
Was wÃ¼rde PKnZpu,?Â« cle sser thun?
. /'
Â« <Â« Â«.
Wird blaues Glas vom Maguet ge,
zogen, weil es Pas Kobalt-Metall wird?
Â« Â« Â«
Da die Nadeln aus Kobalt so schwer
zu versertigen sind, sollte ein leichter Zu,
satz von uuem andern Metalle, der es
geschmeidiger machte, dem Maguetismus
schaden?
â€” 2Y? â€”
Wenn auch die magnetische Kraft nicht
mit dem Eisen ausschlieÃŸlich verbunden
seyn sollte, so scheint sie es doch mit
Â«menl Bestandtheil desselben zu seyn. Mir
aber ist es wahrscheinlicher, daÃŸ alle KÃ¶rÂ«
per, die vom Magnet gezogen werden.
Eisen enthalten. Denn die Natur kann
Mittel haben das Eisen zu verbinden, die
wir nicht kennen und die wir nicht zu
heben wissen. Brugman n's braucht als
ein Argument gegen VÃ¼sson, daÃŸ die
Kalkerde nicht aus Seenmscheln entstan-
den scy, Â«en Uwsiand, daÃŸ alle KalkÂ«
erde aus Seemuscheln vom Magnet gezo,
gen wird, man mag sie behandeln wie
man will; hingegen die reine mineralische
Kalkerde nicht. Bernstein gab der ElekÂ»
tricilÃ¤t den Nahmen; der Turmalin hÃ¤tte
es eher verdient, weil er beyde ElektriciÂ«

,Ã¤teÂ» besitzt und sie ihm bey einer erhÃ¶heÂ«

ten Temperatur nalÃ¼Â»lich ist. Die Â«az<
nelische Kraft hat man zuerst bey der lÃ¼-
lannten magnetischen Eisenminer enldecll!
sie ist aber gewiÃŸ sehr allgemein. LH
jetzt hat man Ursache sie dem Eisen Â«llliÂ»
zu zuschreiben., Die FÃ¤higkeit elekM
zu werden hat man noch nicht in einÂ»
einzelnen Materie gesucht, ob es M
mÃ¶glich wÃ¤re. - Ich glaube, lÂ«ÃŸ M
. KÃ¶rper, der vom Magnet gezogen wild,
auch ein Magnet welden kann; lÂ« el kann
Â«icht gezogen werden, wenn er nicht Â«'Â»
Magnet wird.
H , Â« Â»
Vielleicht lieÃŸe sich die BrugmannsW
Methode noch dadurch verbessern, dÂ«ÃŸ
man die zu unkersuchenden StÃ¼ckchenÂ«Â«!
bÂ«m Magnet riebe -" (das wÃ¤re besser,
als mein Bestreichen, zumahl Â«Â«nÂ« die
StÃ¼ckchen sehr Nein sind). Um deÂ«E,Â»'

â€” 299 ^ .
wurf zu begegnen, daÃŸ zumahl durch
manche KÃ¶rper etwas von dem magnetiÂ«
schen Stahl abgenommen worden seyn
kÃ¶nnte, so dÃ¼rfte man nur ein feines
SlÃ¼ckchen Papier dazwischen legen.
, , . 55 H H
Am II. May 1792. habe ich'StÃ¼cks
chen von dem Scrpentinstein aus dem
Harzeburger Forst nicht allein PolaritÃ¤t
gegeben, sondern auch die gegebenen
Pole wieder in die entgegengesetzten ver,
wandekt.
H H Â«
Ein sehr empsindlicher eiserner WageÂ«
ballen wÃ¼rde, wenn man ihn fallen lieÃŸe,
wegen des entstehenÂ»'Â«Â« Nagnetismus nicht
Wehr.horizontal stehen,
Â« 8 Â«'
Die Aitractabilitat der KÃ¶rper durch deÂ»

Magnet ist eine Art von specisischem Gewicht.

â€” zoo â€”
T!nd Nickel und Kobalt nicht oli Â«lsli'
haltige KÃ¶rper, sondern sÃ¼r sich M
nlaguglisch, wie von einigen bebÂ«if'Â«
wird, so kÃ¶nnte dieses denn doch enw
der aus eine Zusammensetzung des EilÂ«^
sÃ¼hren, (Â»ehmIiH, daÃŸ beyde einen ss
Meinschasllichen Theil besaÃŸen), Â»Â»Â«'Â«
wÃ¤re wahr, was ich Hln. o. HumM
geschrieben habe, daÃŸ die magneM
Krast eben so' allgemein mittheilbar Â«Â»"
wie die elektrische, nur daÃŸ es unsÂ«
starken Maschinen dazu sehlt.
Â» Â» Â»
Wenn man den Stand der MaMl'
Â«adel aus der Erde aus einem SlOnlÂ»
ort veobachten kÃ¶nnte, der etwa Â»u"
Meile Ã¼ber der Oberslache der E,de "-
haben ware: so wÃ¼rde man die ft^"
Regu!aritclt in den Abweichungslinien <">'

Â« â€” ZQl â€”
decken'. , WK fiÂ«d der Sache zu nahe,
nlÂ«:hij Wirkung oft durch Kleinigkeiten
verwirrt wird. ,...:. uz ^ : Â«.
,^x.^,'.: Â«^ ?.. ^.Â» !.!N,.. . ^ ,.
Die Maguetnadeln.. z^t.HbersirnisseÂ«
odÂ«:Mch^Â«slntttelK!e!ms Airnisses zu
Ã¼bergÃ¼lden. Â«Wie wenn man sie stark veÂ«
goldere und hernach bestriche? '.,!)?.zil s.: ^Vil^ l.^:.: .
Man kÃ¶nnte eine Maguetnadel in eiÂ«
ver ztÃ¼ssizkeit schwebend erhatlen > dadurch
daÃŸ man ÃŸe durch eine holÂ«lt.^nnffmgene
Kugel gehen lieÃŸe, deren Schwerpunkt
mit dem Schwerpunkt der Nadel zusamÂ«
mensieiÂ«. Die Kugel mÃ¼ÃŸte an einer
Stelle eine kleine Oeffnnna habe,,, so daÃŸ
man sie, wie einen canesianischen Teusel
fÃ¼llen und dadurch der Nadel die erfor
derliche Schwere geben kÃ¶nnte. Dann
wÃ¼rde sich die Nadel von selbst nach ihrer

Â«Â«
â€” Z02 â€” Â»'
Deellnatlon Ã¼ndInilinati,Â» stÂ«Len. Ãœber-
haupt lieÃŸe sich die cartesianische TeuftlÂ«
Bewegung noch zu allerley gtbrauchen.
Den Gedanken eine RÃ¶hre zu machen,
die gleiche Schwere mit dem MassÂ« h^tte,
hatte auch Dr. Hook. S. Utrcli Vo!. Hl,
P. IZ4. ^ :,^''""' ,^'Â«."^!sv
Wenn mÂ«n Spiegel von eigentlichem
Stahl versertigte ^soMen die wohl ManÂ«
Verung in der Reflerion zeigen, wenn man
sie einem Maanelen nahe brÃ¤chte?
Auf die beyden Pole eines huffbrmigen
Magneten zwey so viel 'als mÃ¶glich
gleichÂ« Tropsen einer Solutioir des EisenÂ«
Vitriols zu bringen und so sich krystallisiren zu
Â»lassen und mit der Lonpe zu untersuchÂ«', ob
sich ein Unterschied in den Kry stallen sindet.

Â«
12.
Ueher astronomische GegenstÃ¤ntze. .
:,,"?,. 7,Â«Ã¼, 7.". "/>
^ ,..,.' .' '. .... ^ '',!
Â»1z.ach der Entdeckung so vieler Traban<
ten ware es der MÃ¼he weich zu suchen,
ob nicht die Eide noch einen Mond habe^
Dominicas Casswl sH^ti schon so
eiwas, m,b fand es wahrscheinlich wegen
der groÃŸen Distanz zwischen der Erde und
der Venus. Nach dem Keppienschen Gesetz
lÃ¶nme er eine UmlKufszeit haben, diÂ«
312 Mahl grÃ¶ÃŸer wÃ¤re, als. die des
Mondes, also etwa von 42 Jahren. Man
kÃ¶nnte ihn gesehen und fÃ¼r einen Kometen
gekalten haben. Zaiil^ ^Ã¼rou. modernÂ«
^.II. 9.449. .
â€” ZÂ°4 â€” ,<
Â» Â» Â« Â»
'Es ist mÃ¶glich, daÃŸ tin KÃ¶rper eiÂ«
nem andern Lichl milthcilt, oder vielmehr
'in ihm erweckt, der selbst keines zeigt.
So lenchten StÃ¼ckchen von glÃ¼nenr FluÃŸ-
spath aus einer Fenerschausel die zwar
heiÃŸ, aber dunkel ist. Die Spitzen eiÂ«
NÂ«r Hechel gegM einen stark geladenen,
aber dunkeln, Conductor gebracht, leuch-
len... Das St. Elms,Fener wird durch
tim dunklÂ«:.WoIle verursacht. Es wÃ¤re
also mÃ¶glich, daÃŸ ein dunkler HauptplaÂ«
Â«et Licht in. seinen Trabanten erweckte,
fder daÃŸ um eine dunkle Sonne sich lench-
tende Planeten bewegten.
,',' ^ , ,'.'
In diesem Falle wÃ¼rden uns die PlaÂ»
neten Kreise, mn ein unsichtbares Wesen
zÂ» beschreiben scheinen, geradeso wie in

dem altem Systeme, die Planeten um die
5*
Miitelpunkte ihrer Epicyllcn. In den
Mittelpunkt der Epicyklen setzten die Alien
nichts. Wir nennen daÂ« unphysisch. ,
Aoer ist es/begreiflicher, daÃŸ die Erde
sich in einem Kreise bewegt, weil in dem
Mittelpunkte desselben sich etwas Sichtba,
iess aufhHt, da doch durch den ganjen
Raum, durch welchen der Zug ausgeÃ¼bt
wird, nichts sichidar ist? Die Haupt-
sache ist immer unsichtbar. Was unser
Auge bey diesem Umlauf gewahr wird,
ist nicht das, was den Planeten hÃ¤lt.
Es ist Ã¼berhaupt ein Beweis von
der groÃŸen EingeschrÃ¤nktheit unserer SinnÂ«
lichkeit, daÃŸ wir gerade die Hauptsachen
nicht sehen. Bcym' Magnet sehen wir
seine Faibe, und fÃ¼hlen sein Gewicht)
seine Undurchdringlichkeit, seine Harte;
aber diese Eigenschaften sind es nicht â€”
IX. U
â€” Zv6 â€”
Â« Â«
weder einzeln noch zusammengenonwien -
vermÃ¶ge welcher er das Eisen zieht. Denn
alle diese Eigenschaften besitzen auch an-
dere Korper.
Â« V V
Die Astronomie kann alÃ¶ Muster bÂ«y allen
physikalischen Untersuchungen dsencn. SiÂ«
gebiethet auÃŸerdem durch ihteEryabenheit,Vie
im Orunde ooch bloÃŸ subjectivisch ist. Man
bauet keine PallÃ¤ste, und umsegelt bie Weli
Â»icht, um die EigenschaftÂ«Â» des Turmalins
kennen zu lernen, der wohl vor Gott so viel
gilt, als die Sonne. Es wird oon unwissenÂ«
den Menschen nichts wehr angestaunt,
als die Fortschritte derÂ«Ast,ouomie. Man
ist aber darin so weit gekommen, well
<s so leicht ist, und bey Bestimmung
der Oerter aus hunderte von Meilen eben

nichts ankommt, uno weil die Gesetze so
sehr simpel sind. BaÃŸ hierbey ReckÂ«Â«i"

â€” 508 â€”'
Theil der Physik hat seinen spharischeÂ»,
ftinen t h e o rl sch e n und seinen phY fi-
sch en Theil. DÂ« sphsriM Theil ist
rine genÂ«,Â« EchÃ¤hlung der PhÃ¤nomene.
HierÃ¼ber muÃŸ keine UncmiMt Stattfin-
den; wo welchÂ« sich sindet, kann sie
leicht gehoben werden.
Es ist noch die Frage, ob mM
manchen Komeren sehen wÃ¼rde, wen"
man mitten darin wÃ¤re. Denn wie
dÃ¼nne muÃŸ "icht eine Nebelwolkc sM,
da siÂ« irotz ihres ungeheuren DÂ«rch-
messcis doch nicht einmahl den lien'!Â»Â«
Firsiern unserm Auge verdntt? Und
doch verdeckt, deÂ» sonst neiterni Him-
mel, selbst das, was man dicke kuft
nennt, uns die Sterne erster GrÃ¶ÃŸe
den ihrem AnsÂ« und Untergange, UnÂ»

was ist die Dick^.einer solcher Luftschicht
gegen den Durchmesse einer Nebelkugel,
dergleichen Ã¶fters die kleinen Kometen sind?
Es wÃ¤re also gar wohl mÃ¶glich, daÃŸ un,
sere Erde eiumahl durch einen durchpassltte,
ohne daÃŸ wir im mindesten elwas davon
gewahr wÃ¼rden.
Â«
! Â«
. ' ','' '^
, l, "".
'
13.
Ueber GegenstÃ¤nde der physischen
Geographie.
>^s ist nicht zu lÃ¤ugnen, daÃŸ man bey
ErklÃ¤rung mancher geologischen ErscheinÂ«Â«Â«
gen. mit dem Fener sehr 'gut auskommt.
Selbst das Steinsalz kÃ¶nntÂ« aus verdun-
steten Seen herrÃ¼hren. So auch die BaÂ«
falte: es brauchten dazu nicht Vulkane
selbst, sondern ihre Nachbarschaft kÃ¶nnte
hinreichen, oder EntwickelnÂ«Â«, von Warme,
wie bey heiÃŸen Quellen. Auf d,iese parÂ«
ticulÃ¤re WÃ¤rme-Entwickeluogen wird bey
der Bildung der Kruste zu wenig gedacht.
Eine Salzbank zu machÂ«, erforderte

ZIl â€”
. es doch weiter nichts, als eine heiÃŸe
Salzwasser - Quelle.
5 Â« o
Konnte man nicht annehmen, daÃŸ die
ganje AtmosphÃ¤re tinmahl mit den soliden
Theilen der Elde vereint gewesen wÃ¤re?
In dem Zustande muÃŸte das Wasser sehr
viel mehr Dinge haben auflÃ¶sen kÃ¶nnen,
als jetzt, da diejie Dinge auf ewig von
ihm' getrennt sind. Die Luft liegt jetzt
eben so Ã¼ber der Erde, wie der Por-
phyr auf dem Granit. Das Wasser
ist auch getrennt.
5 Â« Â«
So wie sich die See gesetzt hat, so haben
sich auch mehrere Dinge gesetzt; so wie
die getobt hat,' so haben auch andere FluidÂ«
gelobt. DaK Gleichgewicht, das wir
., chetzt auf imserer Erde in so vielen Dingen

.., bemnken, kann eben so bcÂ« allen diesen
i
. â€” 312 â€”
gesehlt haben, als es allem Anschein nach .
beym Wasser gesehlt hat. Es wird mir
immer wahrscheinlicher, daÃŸ es nicht bloÃŸ
AbflieÃŸen des Wassers war, was unserer
Erde die jetzige Form gegeben hat. Was-
ser folgt den Gesetzen der Schwere, wenn
HÃ¶hlen einstÃ¼rzen; andere FluidÂ« folgen
anderen EinstÃ¼lznngen, chemischen VerÂ«
bindungen u. s. w. Es kann ja auch
HÃ¶hlen fÃ¼r andere KrÃ¤fte geben.
.<> * . * '.
Die Vertiefungen auf unserer Erde
sind mit Wasser angefÃ¼llt, daher haben
wir keine soichen Vriiiefungcn, wie die
aus dem Monde. Wenn der Mond eine
ScÂ« hÃ¤tte, wÃ¼rde er vielleicht keine so
hoh.Â« Berge haben; und die unstigen wÃ¼rÂ«
den hÃ¶her erscheinen, wenn wir keine
See hÃ¤tten. 'Â«

Alle'die wider die Einwirkung des
Feuers bey Formirung unserer Erdkruste
geschrieben haben, disputiren meistens
. mehr gegen Brand, als gegen Feuer.
Die Wirkung des Feuers kann aufs
auÃŸerste gehen, ohne diesen Brand. In
unserm eigenen KÃ¶rper ist das Feuer imÂ«
mer wirksam, ohne zu brennen.
O Â«' Â«
So wie wir auf einer convercn Kugel
von 1720 Meilen im Durchmesser wohnen,
'von deren Innern wir nichts wissen, so
wohnen wir auch in einer concaven (de^
AtmosphÃ¤re^, von der wir eben so wenig
wissen. Wie in der erstern das SchwerÂ«
unter uns liegt, so liegt in der letzterÂ«
das Leichtere Ã¼ber uns.
Â« Â« Â«
Meine Gedanken von dem DichterweÂ«Â«'
den der Etde Â«Â«rdlenen durchgesetzt zn

â€” Zi4 â€”
werden: Alles wird dichter, Alles fallt
zusammen, Hanser, Berge, BrÃ¼cken,.
und was ist unser Boden anders als eine
BrÃ¼cke? Saturn ist Â»ermuthlich einge,
stÃ¼rzt; Jupiter wird einmahl cinfsÃ¼rzen.
Die Veranderungen auf der Erde werden
jetzt seltener, je dichter sie wird. Wenn
ich Dachjiegeln auf der Erde sindÂ«, h
schlieÃŸe ich, daÃŸ sie in der HÃ¶he waren.
Alles bricht zusammen und ist im Zu-
sammenbrechen begriffen.
,. , n Â» Â«5
, Unter die Beobachtungen mit deni
Verkleirttrungsglase kann man* auch die
rechnen, die Hr. de LÃ¼c von dem Glet-
scher BÃ¼et aus gemacht bat, die Rhone
schien ihm nehmlich in Nergleichung mit
den ungeheuren Eisg'ebirgen nur ein
kleiner Bach, und die SchÃ¤tzung, baÃŸ

diese Eisberge die Rhone Jahrhunderte

durch unterhalten kÃ¶nnten, wurde daÂ»
durch erleichtert. '. . .<
Wenn ein sehr negativ! elektrischer
WellkÃ¶rper an einem positiven vorbey
ginge: so kÃ¶nnte der Blitz, der daraus
entstÃ¤nde, aus einmahl alle Berge daraus
hervorbringen.
Â« Â« Â»
Wenn einmahl ein negativ 5 elektrischer
WellkÃ¶rper unserer Erbe, wenn sie posi,
t!v,elektrisch ware, nahekÃ¤me: so kÃ¶nnte
Â«ln Blitz'entstehen, der die Erde gÃ¤nzlich
umkehrte. Dieses kÃ¶nnte der Fall mit
ein<m Cometen seyn.
55 Â« Â»
Es wÃ¤re doch mÃ¶glich, daÃŸ die QuelÂ«
Kn vock einen andern Ursprung hatten,
als den bloÃŸen Regen. Die Berge kÃ¶nnÂ«
tcn Lust zersetzen. Hr. Benzenberg
!
â€” zi6 â€”
schien so etwas wegen der Quelle auf
dem Blocken sehr ernsllich zu vermutben,
und Hr. B^ ist ein sehr guter Beobach-
ter. â€” Hr. Pro's. Fischer im ArÂ«
tilel: AtmosphÃ¤risches Gas glaubt
nun gar, die Luft im Wasser sey nicht
als Luft, sondern als Wasser darin ent-
halten, und verschwinde in demselben durch
Verwandlung und komme auch aus dem-
selben durch Verwandlung hervor. Die-
ses ist nun freylich ein wenig stark gesagt,
und lÃ¤ÃŸt sich, wie mich dÃ¼nlt, dadurch
widerlegen, daÃŸ sich auch andere LuflarÂ«
ten mit dem Wasser vermischen, wohl
zu merken auf ahnliche Weise und ohne
ihre Natur zu verÃ¤ndern; am krÃ¤ftigsten
aber durch die Vermischnng der Luft mit
dem Quecksilber, die doch nicht gllÃ¤ug-
Â«et werden kHm. xv ,' ^, 1t

â€” ZI7 â€” ,
KÃ¶nnte nicht das Abnehmen des SeeÂ«
Â«assers, das einige Schriststeller verchei-
digen, eine langsame Ebbe seyn, deren
Gesetz wir nicht lennhn -" nach dem,MitÂ«
^Â«lputtkt des Zuges aller Planeten?
Mein am,?ten April 1792. Ã¼ber das
Grund eis gegebenes Gutachten lÃ¤ust
darauf hinaus, daÃŸ ein groÃŸes UebergeÂ«
wicht von Seiten des ^0 sey; daÃŸ alle
Beobachtungen contra sich gar ÃŸvohl mit
der Sache vertrÃ¼geis7"daÃŸ hingegen die
Gegner blvÃŸ die Erfahrungen der Verihej,
diger verdÃ¤chtig zu machen suchten, und
Zwar dich deÃŸwegen, weil sie nicht begreiÂ«
sen kÃ¶nnten, wie Grundeio entstehen
kÃ¶nne. Dieses sey ein seltsames VersahÂ«
ren in Dingen, wo bloÃŸ die Erfahrung
entscheiden mÃ¼sse. Sonst hÃ¤tte man
noch weit mehr Grund die Existenz

.â€” 3,8 â€”
des Hagels zu lÃ¤uguen, dessen Entste,
hung noch gar nicht erklart ist, dahin-
gegen es sehr begreiflich ist, wie Grunde
eis entstehen kÃ¶nne. Ich wÃ¼rde also so
lange an dieses Eis glauben, bis man
bessere GrÃ¼nde darwider beybrÃ¤chte.
',. ."
Â«4.''
. Ueber meteorologische Gegenstande.
. ir werden wohl noch einPaar Dutzend
Luftarten ersinden mÃ¼ssen, nm Blitz und
Donner zn Â«klÃ¤ren.
Wenn man mit de Luc annimmt,,
daÃŸ der Blitz aus irgend einer chemischen
Entwickelung entstehe, so lÃ¤ÃŸt sich sehr
wbhl begreisen, wie eine ungeheure Wolke
doch nur an einem Ende blitzt und don-
nert. Wenn nÃ¤mlich an einer Stelle die
Entwickelung vorgeht und nicht stark geÂ«
nug ist) daÃŸ die elektrische Materie sich
in die Erde stÃ¼rzte, so verbreitet sie

.. ..,
â€” Z2c! -â€”
sich schlangen fÃ¶rmig in der Wolle, gerade
auf eben die Art, wie man es auf der
Blitzscheibe sieht; und,dal.!l kam, es gar
wohl kommen, daÃŸ die emsenuern Tkeile
der Wolle gar keinÂ« sichtbare MiltheilÂ«
lung erhallen.'
Ã„ Â« Â«
. 'Warum sehen die Regeuwande, auf
Â»welche die Sonne scheint (beym RegenÂ«
bogen) so schwarz, und die Wolkrn (>voul.
siiliÂ«) so weiÃŸ aus? da doch vom Regen-
tropsen auch Licht reflecnrt wird. Die
Sache.ist nicht so ganz leicht, und kÃ¶nnte,
naher betrachtet, zu Manchem fÃ¼hren.
'Vermutlich siod die Wollsacke auch SMÂ«
gel fÃ¼t dk erleuchtete Gegerld' und den
benachbarten heitern Himmel. Auch sind die
BlÃ¤schen, da die Sonnenstrahlen schrage einÂ«

fallen, vollkommenere Spiegel, als die Re,
Â«euwand, und so wird der Scham:, weiÃŸ.

321
Mir. war es immer wahrscheinlich,
daÃŸ in unserer AimospbÃ¤re Schichten, wie ,m,
Nim,ioÂ«iementi,s'entstehen kÃ¶nnen. Deles
tbnnÂ«^,ftbr vieles erkiÃ¤ren, auch selbst
bey Donnerwettern, ben BÃ¼sck's berÃ¼dmÂ«
êr. ôptischen) Erfahrung und der sogeÂ«
Â«<ninÂ«Â«ir Hebung (luvm^n^).. Es erkia,t
auch die sogenannten ScyÃ¤tchen am Him-
mel leichier als irgend etwas. FÃ¼r die
Hichenmessiwgen mit dem Barometer mÃ¶chte
<s freylich ein unÃ¼berwindiiches HinrerniÃŸ
ftyn Indessen kÃ¶mne es auch wohi in
geringern HÃ¶ben seitner seyn.
Â«
Wir mÃ¼ssen auch bey der Lehre vom
Gewitter auf gut de, LÃ¼ckisch mit
der Natur im GroÃŸen anfangen, nnd so
gegen das Pnppenzcug unserer Maschinen
rÃ¼ckwÃ¤rts arbeiten, wie man ehedem von

dem Puppenzeng ausging und in die groÃŸe
Natur hinaus arbeitete. KeineÂ« von bepden
IX. X
, ZH2 â€”
Wegen dars verlassen werden. Bewegung
sindet vielleicht am, Ende Statt, wenn
nicht so etwas wie Lebenskrast in der AtÂ«
mosphÃ¤re uns die Begegnung wschwertÂ»
Wenigstens wird sich alsdann jemand sin,
den, der ein Wort erschafft, eimÂ«.VorÂ«
hang, hinter welchem man die NeteimÂ«
gung geschehen lassen kann, ohne daÃŸ
Â«n Mensch ersahrt, wie und aus was
Weise. Mit unserm politischen RasonneÂ»
went geht es.eben so: aus der BervollÂ«
lommnung einzelner Menschen, .Â«der der
Regierung einer Familie aus'das ganze
menschliche Geschlecht hinaus zu schlieÃŸen,
ist gerade so, wie von der ElektrisilmaÂ»
schine aus das Gewitter. Wir mÃ¼ssen
Ã¼berall von beyden Enden ansangen. Die
Physik der AtmosphÃ¤re ist Weltgeschichte;
unsere Spiele mit der Elekmsirmaschine

sind Privat Â« Haushaltungen.
,,,,, ,,Â».Â«,Â».
â€” Zzz â€”
Bey dem Blitz geschieht Alles ln ei-
nem Augenblick; nur die nachhengen
Beobachter, welche die Reise zu FuÃŸ ma-
chen , bringen das AllmÃ¤hliche und Discut?
sioe erst hinein.
5 5 Â«
Wenn man einen Durchmesser des
Horlzonts von SÃ¼o,Osten nach No^lÂ»
Welten zieht, so ist wohl gewiÃŸ, daÃŸ
iu unsern Gegenden die Gewitter alle aus
Punkten derjenigen HÃ¤lfte des Horizonts
anrÃ¼cken, welche SÃ¼den und Westen in
sich begreift. Ausnatnnen mag es hier
wohl geben, aber gewiÃŸ sind sie sehr sei-
len. Ich glaube, daÃŸ diese Bemerkung
Ausmerksamkeit verdient. Es ist sast wie
Maguetismus. Freylich sind auch die ReÂ«
gen aus der entgegengesetzten HÃ¤lfte ,elten;
doch habe ich mehrere Regen aus Norden

Xs
â€” 324 ^Â»
gesehen, abÂ« nie in meinem Leben ein
Gewitter aus Norden.
Ich glaube, daÃŸ^nan die Sternschnup-
pen viel zu sehr vernachlÃ¤ssigt hat. Es
wÃ¤re mÃ¶glich, daÃŸ dieses ein Naturpro,
ceÃŸ von eben so groÃŸer Wichtigkeit wqre,
wo nicht als der Regen, dvch wenigstens
als der Thau. Jumahl wird dieses
wahrscheinlich, wenn man sich der LichtÂ«
sprndel erinnert, die SchrÃ¶ter gesehen
hat. Manche Lichterfcheinungen, die man
am Himmel gesehen hat, kÃ¶nnten Stern,
schnuppen - Producte seyn, so wie d!Â«
MilchstraÃŸe ein Product von Firsicrnen.
Der praktische Astronom, der so hÃ¤usig
wacht, wenn andere schlasen, kann fÃ¼gÂ«
llch noch auf andere Dinge aufpassen, vorÂ«
zÃ¼glich auf allÂ« Lichterfcheinungen. Noch

eine nene Zunft von wachenden Meteore-

â€” Z25 â€”
kogen zu grÃ¼nden, mÃ¶We^ wohl nicht
leicht angehen, und diese wachenden MeÂ«
teorologen wÃ¼rden sich sehr bald an die
Astronomen anschlieÃŸen; ja selbst AstroÂ«
nomen werden.
. Â» Â« Â»
Bey der Sternschnuppen-Geschichte
kann nicht genug bedacht werden, daÃŸ,
nach den Messingen von Hrn.Brandes
und Benzenberg, Alles in einer HÃ¶he
vorgeht, wo vermuthlich das Quecksilber
Â«in sester KÃ¶rper seyn wÃ¼rde, wo also
unsere warme Thal-Chemie gar
nicht mehr anwendbar seyn mÃ¶chte. Ich
habe schon mehr als einmahl gesagt,
und es ist ein Favorit-Gedanke von mir,
daÃŸ sich die Chemie nach den Distanzen
der Laboratorien von Mittelpunkt der
Erde richten mÃ¼sse. â€” KÃ¶nnten wir KÃ¤lte

anmach'en> so wie wir Fener anmachen.

â€” Z2t, â€” -
so wÃ¼rde MautlUs anders ausfallen. Auch
eine C,Â«mie im Vocuo, wenigstens so
viei wie wÃ¶alich, kÃ¶nnte etwas helsen.
Es kÃ¤me viel darauf an, zu unterÂ«
suchen, wie iief die niedrigsten SternschnupÂ«
Pen entsteiien. UniÂ« 5 Meilen haben
Hr. Brandes und Benzenberg keine
gesehen, das wÃ¤re so etwas wie SchneeÂ«
linie â€” Sie kÃ¶nnen vielleicht ohne KÃ¤lte
nicht entstehen.
Ben dem Hagel kÃ¶nnte die schwere
schwÃ¤rze Woike auch von der obern ErkalÂ«.
tung herrÃ¼hren, wodurch mehr DÃ¼nstÂ»
uiedei geschiagen weihen. .'
., Â« Â« Â»
Es ist doch offenbar ein Gebrechen
aller unserer meteorologischen Beobachtun-
gen, daÃŸ sie des Nachts fehlen; und

was kann denÂ» doch fÃ¼rwahr wichtiger
seyn, als zu wissen, was die Abwesen-
heit der Sonne und des Tageslichts fÃ¼r
:Â«mÂ« Mrkung Ã¤uÃŸert! Wie viele Beob-
achtungen von Barometer- und Thermo-
uxter^Stinden von,XU. bis III. Uhr des
Nachts, wÃ¶gen wir wohl haben? und
eben so von den Durchgangen des MonÂ«
des durch den untern Theil dÂ«s Meridians?
KÃ¶nntÂ« nicht die KÃ¤lty bepm Auf-
gang der Sonne zum Theil sy erklart
werden, wie mejn Hagel,, durch den
zuft-ProÂ«ÃŸ, den die Sonne in Gang setzt?
In wie weit ist djÂ« Erfahrung geÂ«
grÃ¼ndet> die in mehrern Gegenden Deutsch-
lands fast sprÃ¼chwÃ¶rilich angefÃ¼hrt wird,
daÃŸ di>. Gewitter, die aus, Osten komÂ«
wen, gewÃ¶hnlich schwerer sind, als anÂ«

^28 â€”
deÂ«? In GÃ¶ttinaen habe ich nie eines
Â«liebt, d,,? gerade aus OsiclÂ» gekommen
ware, aber cilnge aus Subosten, und die
waren allÂ» sehr schwer. In Darmâdt
erinnere ich mich zwever die ebensalls
schwer waren,' diese kamen gerade aus
Vsten^ , BestÃ¤tig, sich dieses serner, was
mag oie Utsache seyn? '^
, '...,' ,,.' ,lÂ»6 .,.'.'Â«' ,.,..- Â«^2 ,â€ž .^^ Â«K!
Alle VerÃ¤nderungen bey Gewittern
kÃ¶nnen recht gut ihren Grund aNein in
der Erde haben: plÃ¶tzliches UebermaÃŸ
oder plÃ¶tzlicher Mangel an EKktricitat in
'der Erde. Es ist dieses sreylich wohl die
Melnung aller Physiker, allein ihre Sprache
darÃ¼ber ist nicht immer die, die einen
daraus leiten sollte. Man denkt irnmÂ«
bey einem Gewitter bloÃŸ die Wolke; die
Wo!f, ist aber eigenlllch nur dos halbe

Gewltter. , .,Â«."., Â» Â»l '-

â€” 329 â€”
', ..,"' . :',^K," ' Â» Â»: 'Â»" :Â» . '"'s
Der Nebel von 7783. sollte die MeS
teorologn, ausmerksam gemacht haben,
nicht alle Veranderung der Witterung im
Lustkreise zu suchen, oder vom Himmel
zu hohlen. Ich mÃ¶chte wohl den Kugel,
Ausschnitt sehen, dessen Basis Europa wÃ¤re,
die Witterung hÃ¤ngt gewiÃŸ sehr von den
chemischen Operationen ab, die in dieseÂ«
Kugel,Sector vorgehenÂ» ,<
Â«- Â» Â» -".- . ),
"Â»SolltÂ« wohl die Lust, die uns umÂ«
gibt, noch dieselbe seyn, die sie vor
Atters war? oder sollle wohl das SeeÂ«
wasser dasselbe seyn? Oder ist die Erd-
kugel nur da, um diesÂ« Reservoirs wie-
der zu sÃ¼llen, die bestÃ¤ndig verbraucht
werden, und aus denen immer etwas
gebunden wird, das nicht wieder zurÃ¼ck,

lehnÂ« Es ist klar, daÃŸ unser Meer

â€” 33? .^
und unsere Luft nur der Schaum von der
Suppe sind, die inwendig gelacht wird;
und wenn in der Erde Luft entwickelt
wird, so steigt sie gewiÃŸ immer aufwÃ¤rtÂ«,
bleibt hangen, wird, wiiderâ€ž gebunden,
oder kommt am Ende herauf. Luftblasen
kÃ¶nnen vielleicht Jahre lang hangen, bis
si, durch eine ErschÃ¼tterung oder ErwÃ¤r-
mung wieder etwas heraufrÃ¼cken. Daher
rÃ¼lnen vermuthlich die atmospharischen
Erscheinungen, die man bey dem Erdbe-
ben bemerkt. Auch kann der Mondsstand
etwas dazu bevtragen. ,. ,. <,Â», , .'! <'
Die, meteorologischen Hrobachtungen
wÃ¼ÃŸten notnwenhig noch mit denen von
der Durchsichtigkeit der Luft
Â»ermehrt werden. Macquer fand Ã¶fters
leym Trndainischen Brennglase, daÃŸ die ge-
schmolzenen Vlmericu Â«Kdex sest wiirden

!-
â€” 3Z2 â€”
grÃ¶ÃŸten Theils nur so aus. Es sind gemachÂ«
Fenster. KÃ¶nnte nicht die WÃ¤rme die
Ursache des SÃ¼dwindes sevn? Die KÃ¤lte
kÃ¶nnte von der Verwandlung der DÃ¤mpse
in Lust herrÃ¼hren. Der kÃ¤lteste Wind
ist bel) uns nicht der NordÂ«, sonden
der Nordost-Wind, der also sast mit der
Richtung der Magnetnadel einen rechten
Winkel macht; und der entgegengesetztÂ«
ist der, der immer Fenchtigkeit bringt.
Es mag noch manches Polarisch seyn
in der Natur.
^ Â« * .*
DaÃŸ sich Nordlicht und Magnet so
nahe an den Polen derErde halten, kÃ¶nnte
doch wohl von der Sonne herkommen,
die, als die Erde noch weich war, manche
Materien so disponiren konnte, wie Licht
und WÃ¤rme. So wie also Dunketheit

und KaltÂ« nach den Polen getrieben werÂ»

â€” zz) â€”
den, so kÃ¶nnen auch andere Dinge nach
den Polen getrieben worden seyn, die sich
bey der VerhÃ¤rtung nicht wieder zurÃ¼ckÂ»
ziehen konnten. D.ls ewige Eis uno der
ewige Schnee ziehen sich ja schon nach den
Polen; kÃ¶nnten sich nicht mehrere Dinge
eben so dahin ziehen, die der Sonne weiÂ»
chen mÃ¼ssen? , . ,,,,".
, . O Â» Â» , , , .,-..,
Der von Hrn. Hellwag im nenen
dentschen Musenm (4.St. 1792.) gegebeÂ»
nen sinnreichen ErklÃ¤rung des vielsachen
Regenbogens kann ich doch im Ganzen
nicht beypsiichten. Die regelmÃ¤ÃŸigen ring,
sÃ¶rmigen Wellen sino wohl nicht zu er-
warten bey KÃ¶rpern, die so sehr vom
Winde getrieben werden, und sich um ihre
Achse drehen. Ich sehe auch nicht ein,

wie solche Wellen sich nicht sollten aus
den ganzen Tropsen erstrecken, da man

'â€” 3)4""
bey dem geringsten Blasen auf einen
Tapsen nicht sowohl Wellen mit dem
VerglÃ¶ÃŸcrungsglase bemerkt, als Biegun-
gen und Schwankungen des Ganzen. Man
kann dieses sehr schÃ¶n sehen, wenn man
einen Tropsen seht blasse Tusche mit dem
VergrÃ¶ÃŸesungvglase betrachtet. Mir ist fÂ°l,
gende E,tlÃ¤rung wahrscheinlicher. Die
Wolken bestehen aus BlÃ¤schen, aber nicht
der Regen, der aus Tropfen besteht;
die Wolken sind nie lange dieselben; die
B'Ã¤schen zerspringen und formiren Tropfen,
und es einsieden neue BlÃ¤schen theils aus
den wieder aufgelÃ¶sten Tropsen, Â«Heils
aus der ersten Quelle der Dampfe in der
Luft, oder nach einem unbekannteuProceÃŸ
aus der Luft selbst. Wo nun zerspringende
BlÃ¤schen in Tropsen Ã¼bergeheÂ«, da ist
es unmÃ¶glich, daÃŸ nicht das zerplatzende

HÃ¤utchen, ehe es sich zum runden Tropfen

â€” 336 â€”
die kage' bekommen, die sÃ¼r jene Bonn
die gÃ¼nstigste ist; die Ã¼brigen stellen nm
so schwache Bogen vor, daÃŸ wir sie nichl
sehen kÃ¶nnen. Eine Frage aber tzierbcy
ist. ob solche Bogen kreisfÃ¶rmig sÂ«Â»
kÃ¶nneN? Allerdings; denn wenn eine
Lage des Spbaroids der Erzengung einÂ«
Farhe besonders gÃ¼nstig ist. so wlrd das
Auge nur diese sehen. â€” Nun mÃ¼ÃŸre Â»och
umersncht werden, wie es sich mit den
Farben in einem elliptischen SphÃ¤roid verÂ«
chÃ¤ll. DiesÂ« Theil ist ganz mathematisch.
Sollten bey den noch nicht erklÃ¤rten
viel fÃ¤lligen Regenbogen nicht EiskÃ¼gelchen
Mit im Spiel seyn?
Vielleicht sindet noch einmabl jemand
das Ferment, welcheÂ« Lust in Waffel
verwandelt, eine Kerze, die Wasser gibt,

â€” 337 â€”
so wie die gewÃ¶hnlichen Kerzen Licht
und Fener.
Â» Â«- Â» . ..
Die Lehre vom Hagel ist unstreilig
Â»ine von dtn schwersten in der ganzen
Physik, und verdient ganz von unten un-
tersucht zu werden.
Sollte nicht das Hygrometer in treckÂ«
Â«er Lust, zumahl aus Bergen, FenchÃ¼gteit
zeigen, wenn man il,m eine der Elekllicitat
der Lust entgegengesetzte Elektricitat gÃ¤be?
Â» o v
Es ist in der Thar nicht leicht, nach
der gewÃ¶hnlichen Theorie von Dampsen,
das Verdunsten des Eises bey groÃŸer Kalte
zu erklÃ¤ren. Soll es keine AuflÃ¶sung
des Eises iÂ« Luft seyn, so muÃŸ man an,
nehmen, daÃŸ sich zu allen Zeiten oer
Grundstoff des Wassers mit dem OlunguÂ«

IX. V
/
zu verbindeÂ« silebt, mcht'mK dem,, was
wir gewÃ¶hnlich Wasser nennen. .'.UeKÂ«r I2?
Fahl, sind die^lusdÃ¼nstungerewÃ¤sserig, weil
der Gtundstossr.des Wassers//, sobald er
sich uns zeigt, ,sich unsacht anders
zeigen kann, M unter der Gestalt, wo
wir ihn Wasser nennen.. Es wÃ¤re eiÂ»
Wunder, wenn sich die DÃ¤mpse in einer
groÃŸen KÃ¤lte, als Wasser zeigen sollten.
Sollte sich das Wasser nicht in trocknet
Gestalt mit dem Fenerwesen verbinden
kÃ¶nnen?...so wie unzÃ¤hlige KÃ¶rper, der
Schwesel, Ver Zink, der Arsenik und
andere mehr. Sollten daher die gesrorÂ«
nen Fensterscheiben nicht zuweilen cigcntÂ»
lich rioreÂ«, ^l,oiei (Eisdlumen) seyn?
AnschieÃŸen eines trocknen Dunstes? WarÂ«
um sollte es nicht einen trockenen WasÂ»
serdunst geben kÃ¶nnen? Ein bloÃŸ geÂ«

srornes Wasser scheinen wenigstens nicht

V,
Â»' ..,
-- Z39 â€”
an Fensterscheiben, und der Dust,

alle BlÃ¼mchen zu seun, die sich
der sich ost bey groÃŸer Kalte an
Reiser und andere KÃ¶rper ansetzt.

15.
Vermischte Bemerkungen.
,.,
Physikalische und mathematische Fragen Und Bk
merkungen vermischten Inhalts.
G,
<in Mittel sich ohne sonderlich groÃŸen
Auswand einen Anblick zu verschassen,
den schwerlich noch ein Mensch gehabt
hat, wÃ¤re, einmahl eine Paste in Oueck,
silber abzugieÃŸen, das heiÃŸt, QuecksilÂ»
ber in der Form gesrieren zu lassen,
Â« Â» O
Fragen Ã¼ber GegenstÃ¤nde auszn,
setzen: Fragen Ã¼ber NachtwÃ¤chter â€” und
ja jedeÂ« Kapitel der Physik mit FragÂ«
Ã¼ber dasselbe zu beschlieÃŸen.

â€” Â«g2 ,â€”
in den Vorilorser 3I,pseln riecht, SalpcÂ»
tÂ»'3laplnl,a sÂ»,vn,?,I Und sind nicht mehrere
Gey'iche dieser Art, und alle angenehmen
VÂ«Ã¼<tie Ã¼berhaupt Verbindungen voÂ»
Welngeist mit SÃ¤uren? . . ''s
, ,, ' . , , ,
H Ã„' Â« ',
Ware es nicht ein Mittel gegen lallt
FÃ¼ÃŸe und ErkÃ¤ttung der FÃ¼ÃŸe, sie in
lemen I^vccÂ»pn6i!zu stecken? Vielleicht lieÃŸe
sich da elne Emrichtuttg treffen, die FenerÂ«
StÃ¼bchen und Warmflaschen zuverdrangm.
"o <>
Â« Â« Â»
. Mir kÃ¶nnen ein Hirsenkorn ungehener
peMÃ¶ÃŸern; aber îne Sekunde Zeit kÃ¶n,
nen wir zu keiner Minute und zu keiner
Viertelstunde machen. Das.ware vorneffÂ«
lich, wenn man das kÃ¶nnte! Mein man

sucht mehr dje Zeit zu verkleinern,
so sollte man sagen, statt verkÃ¼rzen.

â€” 344 â€”
Mehrere Aebnlichkeiten zwischen den TaÂ»
ges uno den Iahrszeiten auszusuchen!
Hal Â«ich, jeder Tag seinen April!?
Â» o Â»
? ,''
Nichts in der Welt kann schwerer seyn,
als die UmstÃ¤nde lley Versuchen hinlÃ¤ngÂ«
llch gleich zu machen, zumadl bcy den
elektrischen Versuchen mit Pflanzen. Das
SchÃ¼ttern der Maschine, die AusdÃ¼n,
siunqen oer Menschen lc. Alles tÃ¶nnte
etwas mit beytragen. Die Frage ist. ob
nicht manche Sachen besser wÃ¼chsen, wenn
man ibnen tÃ¤glich etwas vorzeigte oder
blieseÂ» zumahl mit der Trompete und
dem Waldhorn.
Â« Â« Â«
Qb die Musil die Pflanzen wachseÂ«
wache, oder ob es unter den Pflanzen

welche gebe, die musikalisch sind?

â€” 346 â€”
gungsÂ« Fond) sÃ¼r die Religion, wenÂ«
diÂ«"vÂ«ewitzige Vernunst Schulden macht.
.'So wie es letzt mit dem Phlogiston
steht, mag es wohl mit den meisten DirÂ»
gen in der Naturlehre stehen,, selost die
Lehre von der Schwere nicht ausgenom-
men; aber das soll uns eben vorsich-
tig machen.
Ernstlich zu untersuchen, was die Ur-
sache des ZlnÃ¼cka>hens ' der Papierchen
sey, in welchen man aus der Hand mit
einer Bleysiist Â« SpitzÂ«, rÃ¼hrt. Vielleicht
leidet dieÃŸ eine Anwendung im,GrÃ¶ÃŸen.
Ein physssalischer Mmanach oder TaÂ»
schenbuch sÃ¼r Physiker kÃ¶nnte noch ein
Â«Ã¼tzliches'Vuch werden. 'Det Calender
entÃ¶lte bloÃŸ 'den yrtgorianischen und

. â€” 249 "-
Ich sehe doch wirklich nicht, warum
mau die Viru an die Birnprobe anbringt.
KÃ¶nnte es nicht eine bloÃŸe gut calibrirte
RÃ¶hre seyn? Da wÃ¼rde die Lange selbst
zur Bestimmung der Theite dienen; es
kÃ¤me Ã¤uÃŸerst wenig FlÃ¤che mit der innern
Luft in BerÃ¼hrung, und der Apparat
zum Auskochen kÃ¶nntÂ« viel kleiner werdenÂ»
Da Hr. van Marum gesunden hat,
daÃŸ Phosphor im Vacuo brennt, wenn
man ihn in Baumwolle einwickelt, so
wÃ¤ren wohl noch mehrere Versuche mit
Baumwolle im Vacuo zu machen. Denn
wenn gleich die Lust stark an der Baum,
wolle anhangt, so kÃ¶nnte sie sich dennoch
vielleicht ausbreiten, und aus diese Weise
einen gewissen Druck ausÃ¼ben. Ich mÃ¼ÃŸte
das Quecksilber im kleinen Barometer mit

â€” z;a â€”
Baumwolle bedecken und sehen, ob man
lÃ¤uaere Zeit braucht, es unter der kleinen
.Glocke zum Fallen zu, bringen, ali
ohne Baumwolle. Es <st mir nicht W
wahrscheinlich.' >, ,.-, ,'
. Ich sehe, nicht, was uns hindern lÃ¶rlne
Hie Luttpu.,npenÂ«Sticsel von Glas zu maÂ«
.chen,:,G.r-o,ffel'B,Kanone war ÃŸ> groÃŸ und
stark als Nairne's Cylinder.
Sckon eine Maschine die wispern
wispernd sprechen kÃ¶nnte, ohne eigentlichÂ«
TÃ¶ne, warÂ« viel werch; sie mÃ¼ÃŸte, sollÂ«
man denken, leichter seyÂ», als eine mit
TÃ¶nen sprechende. '.' > ..i
Die verschiedenen Arten von Pulsen,
ihrer Geschwindigkeit sowohl, als ihrer
Harte nach, mÃ¼ÃŸte sich durch eine Ma<

â€” ,35i â€” ^
schine, dmch schwingende Darmsaiten vsii
verschiedener Dickt: und,Â«Vpannung dent-
lich machen, lassen. ,:.S,o Â«wasilieÃŸe sich in
Kollegien gebrauchen, . .... ..'i
. Ans was fÃ¼r Ursachen werden. Ui
Hechte von heiÃŸem Essig,blan> die Krebse
im Kochen roch, das grÃ¼ne Wachstuch
unter Wasser helle u.s.w.?
.^ .... Â». ^ ..^ .:
Sollten sich GerÃ¼che wohl durch Hohl><
Hiegel tonceniiiren lassen? , .
WÃ¼rde ein Oehlrropftn auf unsere
Erdkugel fallen, wenn sie ganz aus
Wasser.bestÃ¤nde? ., .. ./^
Â« <Ã¼ Â«^
Was mag die eigentliche Ursache daÂ«
Hon styn, daÃŸ Flinten Ã¶fters zerspringen,
wenn man den Pfropsen nicht aufsetzt.

â€” Z;2 â€”
'wodurch man die Wirkung bes Pulvers
beym SchieÃŸen in Bergwerken verstÃ¤rkt
hat? Ist es, weil die Luft zwischen
Psropsen und Pulver durch die Hitze plÃ¶tz-
lich ausgedehnt wird und so den StoÃŸ
'verstarkt; oder daÃŸ sich die Luft etwas
zusammen drÃ¼ckt, Â«he der Pfropsen foÂ«<
stiegt, wodurch das Pulver Zeit gewinnt
sich ganz zu entzÃ¼nden, und der Pfropsen
die ganze Geschwindigkeit auf einmah!
empfangt, folglich auch durch TrÃ¤gheit
mehr widersteht, so daÃŸ alle Seiten des
Gewehrs den StoÃŸ plÃ¶tzlich empfangen?
V Â« Â«
Woher entsteht die Bewegung der FarÂ«
ben auf den Seisenblasen? vermuthlich
durch Verdampfung.
Â« o w
KÃ¶nnten nicht in den HirnhÃ¶hlen durch

Zersetzung der Dampfe, die nothwendig

-Â» 353 â€”.
biswellen Statt sinden muÃŸ, nllerley
UngemÃ¤chlichketten entstelien: Gewmer,
Regen, Thau? so etwas wÃ¤re wosiich
mÃ¶glich; sind ja DÃ¤mpse auch die UrÂ«
fache der Erdbeben.
Ã¼' Â« 5
Was mag der Schneelinie Ã¼ber
der OberflÃ¤che der Erde sÃ¼r eine WarÂ«'
melinie innerhalb der Erde entsprechen?
und was fÃ¼r Linien dieser Art mag es
sonst noch geben? Die elektrische? Die
Nordschein - GiÃ¤nze? u. s. w.
Â«, Â« Â»
Ist wohl ein Unterschied in dem spezi-
sischen Gewichte des gegossenen und des
geblasenen Glazes von derselben Masse?
Wie hÃ¤ngt einÂ« bekannte Erfahrung,
daÃŸ Lente in der DÃ¤mmerung besser
ix. Z
^ 355 â€”
Hat man wohl die GlÃ¤nze der Filtro,
Â«um bestimmt? Sollte nlcht mancye n-chr
durchlassen, was man schon fÃ¼r AuflÃ¶-
sung halt? â€” Die AtmosphÃ¤re als
Filtrum des Auf, und Absteigen-
deÂ« zu betrachten.
Â«5 V >?
Wird Wasser, auf das man Oeht
gieÃŸt, heiÃŸer als 212Â° Fahr, ehe es kocht? so
Wie es kÃ¤lter wird als 32o ' ehe' es ftiert.
ES muÃŸ vorher recht luftleer gemacht
werden. ,
SNG
Ob wohl ein Hund kÃ¶nnte abgerichtet
werden, einen maguetischen Stahl von eiÂ«
ncm andern zu unterscheiden? Der Gebrauch
von der Hundesnase ist n,ohl noch nicht ganz
gemacht worden, der sich davon machen

â€” z;6 â€”
lieÃŸe. Erdbeben,Propheten sind diit
Hundt, wie auch einige andere Thiere.
55 Â« Â«
Sollte es wohl /in Absicht auf' das
gan,e Weltsystem oder selbst die Firsterne
so etwas geben, wie Wetter, Witterung,
Wetterseite.
s Ã„ <Â« ,
Ich bin manchmahl fast geneigt zu
fragen: gibt es in der Welt noch etwas
anders als Wasser?
O Â« Â«
Was wÃ¼rde aus bescleten Beeten werÂ«
den, auf die mau Kohlenstaub siebte?
<5 5 n
Wozu ist das Stroh gut?
ck Â« Â«
Ist es wohl wahr, was ich oft gehÃ¶rt
habe, daÃŸ die Hunde nicht schwitzen;

â€” 357 ^
und wenn es wahr ist, was lÃ¤ÃŸt sich
fÃ¼r ein, physiologischer Grund angeben?
Was wÃ¼rde eine Nachtigall machen, der
man um die Schlage Â«Zeit die Vhren.
zuklebte? . ..
Â«^ ^ Â«
Ist es nicht sonderbar, daÃŸ man die
Geometrie mit einem besondern Falle an-
fÃ¤ngt, mit der Lage der Linien auf Ebe-
nen? Leicht mag dieses seyn, ob es aber
wissenschaftlich ist, ist eine andere Frage.
Es mÃ¼ÃŸte doch fÃ¼rwahr die MÃ¶glichkeit
einer Ebene erwiesen melden. Ich fÃ¼rchte
nur, wenn man die Philosophie der Ma-
thematik zu weit treibt und sie. zu weit
von dem gemeinen Menschenverstand weg-
rÃ¼ckt, ft wird sie im Ganzen verlieren.

â€” 358""
Sind wokl alle Wurzeln aus deÂ« UÂ«,
eudlicden z. B. vôc" rational, oder sind
Â«s nur solch^, wie ^20"" wo n, und n
ganze Zavlen bedeuten? Ich sollte denÂ«
ken. Denn da ^,Â« gewiÃŸ ^0 und
folglich raiiona! ist, so Â«iH auch A-^.
^n c> rational seyn, und folglich auch
^ Â«?""' Ist aber n negativ, so ist
Â« -iÂ« Â«
Was wÃ¼rde eine leuchtende unendlich
enlieime kinie fÃ¼r eine KrÃ¼mmung wegen
der Aberration annehmen? Dieses kÃ¶nnte
eine schÃ¶ne Aufgabe werden, und aus oie
FoÂ»m der Kometenschweise angewandt
werden.
Â« o Â«
â€” z6o Â»"-
so ist die Summe aller in dem Quadrate beÂ«
findllchenZanIen dem CubuÂ« der Zahl flleich,
die ln oer obern Eck, rechter Hand und
^N der untern linker Hand stehtÂ»
Die Summe der Zahlen in der DiagoÂ«
nale ist dem Quadrat derselben Zahl gleich.
3. ,.
wa gegen jemand versÃ¤hrt, von dem man
fÃ¼rchtet, er mÃ¶chte sich noch durch andere
Dinge niederschlagen lassen, als durch
GrÃ¼nde. Allein eines Umstandes we-
gen bitte ich Einmahl sÃ¼r alle Mahl
UM gÃ¼tige Nachsicht. Ich werde mich
Â«ahmlich an keine Ordnung binden, Ã¶sters
tlus dieselbÂ« Sache wieder zurÃ¼ckkommen,
Â«usschweiseii und ausstreichen, Kleckse ma-
chen,. DiriiknNeckse meine ich, (allein
guter Genins behÃ¼che mich vor philosoÂ«
phischen,) Ã¶fters aus dieselbe Sache wie,
der zurÃ¼ckkommen ") auch vielleicht hinten
hinbringen, was voran stehen sollte u.s.w.
Dieses wÃ¤re srenlich nicht angegangen,
Wenn ich Ã¶ffentlich gegen Ihr System
') HlÂ«Â« haben, Sie gleich eine Probe vom zÂ«e,-
Â«!Â»hl sogen. Ich slnlche es dleseÂ« Mohl
,^. . nlchl Â«uÂ«. Â»ell oÂ»Â« Uulsnelchen oft genÂ»,
noch Â«Â»Â«kommen Â«!Â«0<,

^ â€” 365 â€”
hatte schreiben wollen, allein da Sie es
gewiÃŸ vollkommen inne haben, so wird
sich Alles, was ich auch noch so unor-
dentlich sage, in Ihrem Kopse von selbst
ordnen, und ich erhaltÂ« dadurch Freuheit
ganz in meinem Neglige zu bleiben, ohne
welche ich vermuthlich nie wÃ¼rde geschrie-
ben haben, noch je wÃ¼rde haben schrei,
bin kÃ¶nnen. Also nun zur Sache, und
zwar erstlich einige allgemeine Anmerkun-
gen, wovon ich die Beweise an den
gehÃ¶rigen Orten beybringen werdeÂ«
Als ich Ihre Schrist zu lesen ansing
und Ihre Absicht bemerkte, so kann ich
nicht lÃ¤ugnen, habe ich bedauert, daÃŸ
ein Mann von Ihrem Geist so viel ScharfÂ«
sinn auf einÂ« Sache verwendet, die im
Grunde nichts werch ist. Ich dachte die

â€” 366 â€”,
Aetherzeiten in der Physik wÃ¤rtÂ« vorbep.
Leint uns nicht die ganze Geschichte der
Pdvsik, daÃŸ seit jcber aus allen 'beir
Hypothesen nichts geworden ist, die sich
bis an die ersten Ursachen versteigen,
und sich zur Erklarung der Erscheinungen in
der Natur soicher Mittel bedienen, deren
Eristen; sie nicht ewmahl erweisen kÃ¶nnen,
und die eigentlich nicht GeschÃ¶pfÂ« der NaÂ«
tur, sondern des eigenen Gehirns ihrer
Ersinder sind? Sie mÃ¶gen allerdings sinnÂ«
reich seyn, und Ew. Wohlgebohr. selbst
haben gewiÃŸ keine geringfÃ¼gige Probe da-
von gegeben. Allein in den Tausend und
einer Nacht kommen auch sehr sinnreiche
Erzahlungen vor. Es ssno Traume, Ro-
mane, die man eigentlich am besten
dannt widerlegt, daÃŸ man einen andern
Neman schreibt, der eben das liestÂ«.

â€” 368 â€” ,
den die andern haben, daÃŸ sie uns Wege
erÃ¶ffnen, die wir zu wandein haben,
wenn wir weiter wollen; sie dienen nicht
zu GerÃ¼sten bey dem Bau, die man het-
nach wegwirft, wenn der Bau fertig ist,
wie jene, sondern gegencheils machen die
Herren Ersindet dieser TrÃ¤ume sich sehr
wohl die Entdeckungen zu Nutze, welche
andere Menschen auf andern und bessem
Wegen gemacht haben, und verbessem
ihre Traume damit, bis endlich so viel
Neues entdeckt worden ist, und sie so viel
an ihren Hnpothesen gestÃ¼ckelt und ge-
stickt haben, daÃŸ kein Lappen mehr
haften will; alsdann kÃ¶mmt ein anderer
und trÃ¤umt etwas Anderes', dem es ge-
meiniglich nicht besser geht. Sie haben
sich z.B. der AffinitÃ¤ten lehr gut bedient;
wie vieles wird nicht noch kÃ¼nftig entdeckt

â€” 369 â€”'
werden, wo.mil Sie ihre Hypothese Â«cÂ«Â«
bessern ksnnten, wozu Sie aber durch Ihre
Hypothese nie gelangen werden: das
muÃŸ von Anderen geschehen, oder von Ihnen
auf einem anderen Wege, dem einzig
wahren, von dem ich bald reden werde.
Dieses bloÃŸ zu erlÃ¤utern will ich
nur ein Bcvspiel geben, ich rechne seihst
nicht darauf. Was wÃ¼rde z. B. aus
Ihrer ganzen Hypothese werden, wenn
die Nqchwett enldeckfn sollte,' t?aÃŸ die
heiÃŸen KÃ¶rper mehr ober wenigÂ« wÃ¶gen,
als die katten? Denn gewiÃŸ ist es, daÃŸ
unsere Wagen, wie sie bisher waren,
hÃ¶chst elende Instrumente sind, und daÃŸ
noch einmahl eine neue Wett durch VerÂ«
bessltnng der Wagen aufgeschlossen werden
wird, wie durch die Mikroskope und H er-
sehe l'sÃ„eleslope, ist wenigiiens wayrschemÂ«

lich. In, was ith hier sage, ist schon
IX. . Aa
etwas mehr, als bloÃŸ wahrscheinlich.
Namsden hat nunmehr eine Wage zu
Stande gebracht, die durch 7^2Â°?Â°
(ein zehn Millioutheilchell) des GcgengeÂ«
Â»pichts sinkt, und Hr. Ford,yce besitzt
eine, die (ich'weiÃŸ aber nicht mit wie
viel beschwert,) 7^ eines Grans angibt,
wow.it er in einem hermelisch versiegelten
Glase das flÃ¼ssige Wasser allezeit' leichter
besunden hat, als das Eis. Sie wer,
den sbes den Versuch lÃ¤cheln, ich habe
auch gescheit; denn was sÃ¼r Scharssinn
gehÃ¶rt nicht dazu,, Illusionen zu vermei-
den! Allein nun hÃ¶re ich doch, daÃŸ die
Sache so beschassen A, daÃŸ wenigstens
grobe Fehler, als z.V. vernachlÃ¤ssigte
Betrachtung der umgebenden Lust und
ihrer TemperaturÂ«, nicht begangen wor-
den sind. Ich erinnere Â«och ein,
mahl, daiMeses fein Argument wider

, 'â€” 37 r -i
Ihre Hypothese seyn soll, sondern bloÃŸ
'eine. ErlÃ¤uterung meines Gedankens.
Wir haben nur allzuviel Ursache zu glauÂ«
den,, daÃŸ unsere Physik, darunter vcrÂ«
siehe ich reelle KenneniÃŸ von Na-
turgesetzen, nicht Hypothesen Â«KenntÂ«
niÃŸ (denn diese gehÃ¶ren eigentlich so weÂ«"
Â«ig in die Physik, als die MÃ¼hle und
der Backosen in den Speise-Saal,), ich sage,
, daÃŸ wir in dieser KenutniÃŸ noch nicht
das Knaben,Alter erreicht haben, und
doch Â»erstehe ich darunter uÂ«r solche Hy,
pothesen, die noch als WerkÂ« und RÃ¼st-
zenge dienen kÃ¶nnen, die. Materialien her'Â«
Â«dey, zu schaffen und gehÃ¶rig zusammen zÂ»
fÃ¼gen. Es gibt aber, Hypothesen^ die,'
.so schÃ¶n sie auch in sich iHnd, zu nichts
fÃ¼hren, und das sind TrÃ¤ume, die man
zwar mit VergnÃ¼gen liest, allein die Na.

tur ist etwas Anderes und die Hypothesen
. Aa 2
0
â€” 3?^ -"' ' .
wieder etwas Anderes. UnsÂ« BestrebÂ«Â«
solltÂ« bloÃŸ dahinÂ« gehen, das HuH zn'
sinden, und uns auf'das ûn-
waÃ¤c, niÂ« anders einzulassen, als wo es
Â«us deutlich erkcknnten andern QuinÂ« herÂ«
geleitet' nÂ«rdÂ«n kann.* So bald etwaÂ«
erschnffen werden muÃŸ, dessen Existenz
ich niM darthun kann', um jenes OuÂ«,-
mÂ«6c) zu erklÃ¤rÂ«Â«, so bald geht dÂ«r TrauÂ«
an. Ich rede hier''(aufrichtig gesprochen) ,
noch nicht gegen Ihre Hypnhese. Ob
sie zu d!esenÂ«ElÃ¤umen gehÃ¶re, kanÂ«durch
dergleichen GemelnÃ¶rter nicht entschieden
werden, sondern die Sache muÃŸ nÃ¤her
betrachtet werden. â€”
Das zwerHe, was ich vorlÃ¤usig Â«rinÂ«,
nern wollte, ist, mich dÃ¼nkt ErÂ«.
Wohlgebohr. hÃ¤tten sich zu sehr dadurch
blenden lassen, da.ÃŸ Sie Manches sehr

â€” .373 >"
'leicht ans Ihrer Hypothek erklaren kÃ¶nÂ«!'
nen. Allein.dieses Argument kann hÃ¶ch-
stens dienen, den Rang nnter den HyÂ«
poihesen zu bestimmen und zwar pro
tempore; aber /o lmge noch dabey geÂ«
dichtet werden muÃŸ, so gibt dieses leichterÂ«
ErklÃ¤ren keine Praeension an die Wahr-
heit. Denn so lange ich erdichte, und
mit meinen Erdichtungen die Erdichtungen
Anderer bekÃ¤mpse, so karin die kleinste
CÃ¼tdeckung, die gemacht wird, das Blatt
umkehren, und der TrÃ¤umer, den ich
nnier mir sah, kriegt mich unter. Es
!st nur EinÂ« Wahrheit,'der TrÃ¤ume
Zahl.ist unendlich. Bor dem Allwissenden
ist wahrÂ« was nicht widerlegt werden kann.;
vor Menschen kann das nicht zu Wider-
legende oft noch sehr falsch seyn; dieses
zu. beweisen ist dzr einzige und dabey

lichteste Weg: man 'erdichte contrÂ«
Â«
Â«
â€” 374' â€”
etwas, was Her Gegner auch nicht wiÂ«'
Verlegen kann. So mÃ¼ssen ÃŸch Menschen
abwÃ¤gen lernen, die keine andere infallibele
Wage haben. Ew- Wohlgebohr. lachen
gewiÃŸ so gut wie ich', Ã¼ber den Idealisten,
allein wahrhaftig ich mag es nicht Ã¼ber
mich nehmen ihn zu widerlegen; er wÃ¼rde
mich auslachen, so wie ich ihn, aber
Unrecht hat doch sicherlich einer von uns.
"Leider Gottes! sieht es in weit wichtigem
Dingen nicht viel besser aus, und traurig
ist es, daÃŸ dergleichen Dinge Menschen
bekannt werden, denen die Gegenmittet
verborgen bleiben. Ich rede hier von dem
Beweis fÃ¼r die Existenz Gottes, es ist der
unvermischien (reinen sagt Hr. Aan t,)
Vernunft, das ist derjenigen, die nichts
, / vom Nachbar GefÃ¼hl borgt, wohl un<
. , mÃ¶glich zu entscheidÂ«;, wer Recht hatÂ«

Allein muÃŸ denn Alles durch das Sieb
,
â€” Z76 ^
Â»
p!hn<slrt,ei, V.lnk ein Mar gar eleefde kellte
sitzen mÃ¼ssen; zum Beweis sÃ¼hlt ich noch
die Recenllon von' Her,n Gren's PhÂ«slk
On, die offenbar von einem Ignoranten
'- HerrÃ¼hrt, dessen Recension desto ges.lhr,
llcher ist, als er sich daben das Ansehen
eines Â»ielwissenven <gutmÃ¼thigen Man,
Â«es Hn qeben weiÃŸ. GntmÃ¼lhig mag er
Vielleicht seyn, aber ein IgnoraÂ«, ist
er g ewiÃŸ), sondern den Ton in der Ver<
, theidigung Ã¼berhaupt: Sie nennen Alles
'. imaginÃ¤r, was nicht mit Ihrer Meinung
Ã¼berelntlifft, und doch habe ich nicht leicht
etwas gelesen, was imaglnÃ¤rer wÃ¤re, als
, Ihre 'Hypothese, Ja Sie sagen sogar:
dke imaginÃ¤re Warme- und LichtmaterlÂ«
Verwirre die Naturlehrer, und entstelle
hie besten LehrbÃ¼cher; dieses sind sehr sta/le

Aus0sÃ¼<Le. Ich weiÃŸ nicht, womlt sie so
. Â«twas rechtsertige.Â« wollen. Also haben

Â» , â€” 378 â€”
tung lehrt, daÃŸ er betlÃ¼ge, also den
Weg, auf dem allein ein Aether ausge-
funden werden muÃŸ) Â«wenn ein sicher
Scherwenzel Â«ristirt. Newton hat auch
Â«inmahl Â«therisiÂ», aber der groÃŸe Mann
fah weht, daÃŸ der ganze Bettel nichts
werch war, und lieÃŸ Alles aus dem WerlÂ«
weg, worauf er seine Unsterblichkeit glÃ¼nÂ«
dete. Ja er hatte, welches vielleicht nicht
jedermann bekannt ist, lauge vor Euler,
wiewohl geraume Zeit Â«ach dem A r i st o t eÂ«.
les, der dÂ« Meinung schon hat,' das
Licht durch Schwingungen des Mthers er,
klÃ¤rt, aber diese Lehre that ihm kein
GenÃ¼ge und er verlieÃŸ sie. In seinem unÂ«
sterblichen Werke aber 'bleibt er bloÃŸ beÂ»
dem OuU stehen, von dem cZuoÂ»^Â«,
ssgt Â«r: lhpotbeleÂ« Â«oÂ« 6nÃŸÂ«>. Ich
will nicht untersuchen,' was Sie fÃ¼r ein

Recht haben, so anÃŸerordemlich entfcheiÂ«

â€” 379Â» â€” .' .,'
dend zu reden Â«in einer so ungewisseÂ«
Sache. Ich glaube aber, es rÃ¼hrt daher,
daÃŸ Ihnen noch nie recht grÃ¼ndlich wiÂ«
Versprochen worden ist, oder daÃŸ Ihnen
die GrÃ¼nde der Geguer nicht ganz in aller
ihrer Stalke bekannt geworden sind. Ich will
es also einmahl versuchen, nicht Sie zu
bekehren, denn dafÃ¼r scheinen Sie mir
viel zu viel enthusiasmirt, sondern hloÃŸ
zu zeigen, daÃŸ Sie nicht den allein
seligmachenden Glauben besitzen, sondern
daÃŸ uns der unstige auch noch wohl eiÂ«
PlÃ¤tzchen im Himmel verschaffen soll, wenn
Ã¼berhaupt mit solchem cbmmoden Plunder
der Himmel zu verdicken steht. Indessen
wird es hier etwas zu thun geben, denn
weiter als unsere Msinungen kann wohl
nichts von einander liegen. Sie sagen
in Ihrer geschriebenen Einleitung: de L Ã¼c

ginge Ã¤ngstlich um manche ErklÃ¤rung

Â«
Â«
>
. ' - Â»38o -
iss seiner Meteorologie herum, Â»eil er
das groÃŸe Menstrnum :c, nicht gelaunt
hÃ¤tte, (gerade als wenn irgend Â«in SterbÂ«
licber den Acther je gekannt hatte.
Gekannt bat ihn ja noch kein Mensch,
getrÃ¤umt davon, und zwar ohne den minÂ«
dessen .Gewinn fÃ¼r die Physik Â«nd zum
Nachtheil alles Untersuchungsgeistes, ha
lsÂ«, unzÃ¤hlige Menschen,) und ich sage:
der Himmel bewahre uns vor allen Netco,
rologien,. die. sich ans Â«Â» GeschÃ¶pf unseÂ«
Â»r Einrnlluutgskra/t stÃ¼tzen. Sie sagen:
Sie wollten einÂ« Physik auf die lehre vom
Aether hauen, ich wlll undÂ«kann Ihnen
nicht'abrathen, allein ich fa^c: in eine
vernunftgemÃ¤ÃŸe Physik muÃŸ, jetzt wenig,

stens, weder das Wort noch der Begriff
Vom Auher im Ernst vorkommeu, ^,
Â»Â«â€žig wie die WÃ¶rter Weltseele, Berg,
geift :c. Was ist es denn aber nun, was

â€” 38i â€”
mich bewegt, Ihnen so gerade weg zu w!Â«
dersprechen? Dieses zu erklÃ¤ren wird
nun d'r Inhalt meines Brieses seyn.
Â«
, Ich ftage Sie also gleich zum.Eingang:
Woher wissen Sie, daÃŸ ein Aethet in det^ ,
Welt ist? Sie sagen zwat, 'den haben sehr
groÃŸe MÃ¤nner angenommen, abev Sie
denken viel zu philosophisch, um Aucio-
titÃ¤tcn zu erkennen; und . das ist sehr
vortreffiich. Also er ist. bloÃŸ angenommen
worden. 'Also es hat ihn niemand je geseÂ«
hen) oder gefÃ¼hlt, weggepumpt, ver-
dickt, verdÃ¼nntÂ«, nichts gar nichts. AIÂ«
so seine Existenz ist nicht eBviesen, ansÂ«
genommln aus den iErscheinungen, weichÂ«
.zu erklÃ¤ren man fÃ¼r Â«Ã¶thig erachtet hat
ihn anzunehmen. Dieses ist fÃ¼rwahr

eine feine Philosophne, es ist nÃ¤bmlich'
die leidliche Schwester, wo nicht gar die

â€” 382 â€” ,
Hsre selbst, die uns die Gespenster in die
Wett gebracht hat. â€”Â«Nun aber reren
Sie von diesem physikalischen Gespenst so,
als hÃ¤tten Sie Tage lang damit erperiÂ«
wentitt.. Sie sagen: es fey absolut
. flÃ¼ssig, also das Ding, dessen Eristenz
nicht Â«rwiesetl ist, ist absolut'flÃ¼ssig, weil
Sic<o etwas ndthigthaben, um zu erklÃ¤-
ren, warum andere Dinge flÃ¼ssig werden
kÃ¶nnen. Was aber denl Aether seine F.,Ã¼sÂ«
sigkeit gebe, erklaren Sie nicht, soÂ«Â«
dern Sie helsen sich mit einem Wort:
er sey absolut flÃ¼ssigÂ« Ferner ist ihr AeÂ«
ther lln elastisch. Woher wissen Sie
das? GeBiÃŸ nirgends her, als weil
Sie Â«s so brauchen Er ist serner ein
allgemeines AuflÃ¶sungs Mittel,
> also das wahre, lang vorgeblich gesuchte

'Lllcachest der Alchmnisten? Behauptete
jemand >o etwas ohne Beweis von einem

... â€” 383 â€” .-
wirklich eMirenden KÃ¶rper, so wÃ¤re das
Verfahren unverzeihlich. .Hier ist es bloÃŸ
dcÃŸwegen verzeihlich, weil es unmÃ¶glich
ist, die Eigenschaften eines Dinges zu erweiÂ«
sei,, dessen Eristenz noch nicht erwiesen ist.
Sie mÃ¼ssen mir hier nicht ihre nachhcrigen
Anwendungen als Beweise abfÃ¼hreÂ«,
denn eben so bewies mÂ«n ehemahls die
Existenz der Gespenster, weil man glaubte,
das Poltern, KracheÂ», SchleichtÂ«, kenchÂ«
ten :c. lieÃŸe sich nicht. anVers, erklÃ¤ren,
als daÃŸ man Ã¤therische Wesen an-
nÃ¤hme. Die nenere Philosophie aber hat
<ar htrrlich gezeigt, daÃŸ man nur recht
sucheÂ» mÃ¼sse, so wÃ¼rde man sinden,
daÃŸ sich Alles ' gar herrlich erklÃ¤ren
lieÃŸe,' ohne solche Ã¼berirdische Wesen
anzunehmen. â€” AuÃŸer diesen EigenschafÂ«
ten eines unerwiesenen Wesens nehmen

Sie nun noch Attraction an, ohne sich

â€” 384 . ^ . . .
um dle Ursache zu bekÃ¼mmern, ja sogar?lsi
siniiÃ¶ten, undÂ«doch sagen Sie: Sie ottÂ«
langen weiter nichts, als bloÃŸ dieses.
Wissen.Sie, 'wie mir dieies vorkÃ¶mmt?
Gerade, als wenn ich an den KÃ¶nig
schriebei ich will'mir ein Haustauen
mit eii^m Garten dahinter, ich verlange
von EÂ«5 MajestÃ¤t d'azu weder Holz, noch
Steine, noch Kalk, sondern bloÃŸ ein StÃ¼ck,
chen Papier, einer Hand groÃŸ, nÃ¤Hmlich
eine Mintnote Mn Hooaa Thalern. Um
zu erklÃ¤ren, wie FlÃ¼ssigkeit entstelit, neh,
MenSie einAbsolut'flÃ¼ssiges an, und,
weil sie noch auf kÃ¼nsiige Fluioa rechnen,
so machen sie uas Ding zu einem UleaÂ«
best; Sie brauchen aber auch Zusammen-
hang, daher wird Attraction ange-
nommen; und weil sie iÃ¤usig Pracipi,
taiion brauchen, so Nchmen Sie auch

Ailini tÃ¤ten an, und Sie kÃ¶nnen sich

â€” 385 --
noch wundeln, daÃŸ Ihnen Alles so leicht
wird? Aber das ist dev weiteÂ» noch nicht
Alles. â€” Ich will Ihnen einmal,! zugeÂ«
ben, Sie hatten mir die Existenz des
AelherS geometrisch erwiesen, vorgezeigt,
wie die Lust wenigstens: so mÃ¼ÃŸten Sie
mir doch noch erweisen, daÃŸ er die Ur-
sache des Lichts, und daÃŸ er dieses AlÂ«
cahest sey) 'denn wenn Sie mir dieses
nicht erwelsen und ich sollte dennoch glau.Â«
ben, so mÃ¼ÃŸte ich ja auch jemanden glauÂ«
ben, der mir weiÃŸ machen wollte, die
Lust ware die Ursache der Schwere, wie
noch sogar der groÃŸe Vari g non glaubte^
und wie noch in diesem Jahr (1788) Hr^
Pastor GÃ¶tze in Queolinburg, Gott trÃ¶st
ilm! ein sonst guter Natulhiskoriker, leinen
Kindern weiÃŸ gemacht hat Ich dÃ¼rste
also nur sagen, ich sehe wohl jetzt ein,

daÃŸ ein solches Flutonm durch nie Himmel
IX. Bb
â€” Z86 â€”
ausgebreitet ist, allein ich begreise noch
nicht, wie es die Ursache des Lichts seyn
kann. Wer weiÃŸ, was dieses Fluidum fÃ¼r
einen Nutzen hat. Aber nun ist die EriÂ«
stenz noch nicht einmahl erwiesen!. Be-
denken Sie! KÃ¶nnte man den VercheidiÂ«
gern des Aethers nicht mit Recht vorwer-
fen , was Di de rot den Theologen Schuld
gibt: Sie erwiesen Alles mit Wundern,
und kÃ¶nnten die: Wunder nicht erweisen?
Es wÃ¤re hier noch sehr viel zu sagen, ich
Ã¼bergehe es aber, um einiges Andere beyÂ«
zubringen, das nÃ¶thiger ist. â€” Der
groÃŸe Euler hat also auch das Licht
durch ein Zittern des Aethers erklÃ¤rt.
Ja! und.wahrhaftig groÃŸ war Eulerj
einer der grÃ¶ÃŸten Mathematiker,
die je gelebt haben, lwd gewiÃŸ der grÃ¶ÃŸte
Calculateur,, der je gelebt hat; aber'ein

VbBrer war <Â« nicht. Ich weiÃŸ, Sie

â€” 38? â€”
werden mich nicht salsch verstellen. Ich
il meinem wenn die Gelotze on.'Ã„ffini^len
gcuauer berichtigt wÃ¤ren,,, als sie es zu,
! Feit smd, .so wÃ¼rde Euler, obne daS
Laboratorium z', betreten/ eine MengÂ«
von SÃ¤tzen durch Rechnung haben ent,
f wickeln kÃ¶nnen., ohne deswegen ein Cl,.eÂ«
Â»Nikes zu seyn, so wie Â«r seine Oplik recht
gut wahrend seiner Blindheit hane schreiÂ«
den kÃ¶nnen, dictiren wenigstens. So las deÂ»
blinde Saunderson zu Cambridge Ã¼bet
Optik Nahmlich sobald, die Gesetz? oÂ»
Brechung und Resierion omch den Phy,
siker gesunden sind> so/D,die ganzÂ»
Dioptrik und Caroplrik ein b!os geometriÂ«
sches Problem, welches zu stuoiren und
selbst zu erweitern man so wenig braucht
. ein Physiker zu seyn, als man nÃ¶thig
hat Physik zu wissen um den Euclio zu

lesen. DaÂ« versieht sich von selbst. Also
Bb ,
â€” 588 â€”
Euler'n war dieses eine Â«wÃ¼nschte Sache
bey dieser Aristotelischen Lehre seinen Ca!Â«
cÃ¼l anzubringen, er bekÃ¼mmerte sich.wenig
darum, ob das Alles in der Natur so
sep. Und was sÃ¼r groÃŸe Schwierigkeiten
es ihm nicht macht, bloÃŸ dieResrtlctioll
zu erklÃ¤ren; und nun Aar die InfteriÂ« u
des Lichts! Hier mÃ¼ssen Supposirioncn
getrÃ¤umt wenden, daÃŸ einem die Haart
dqbey zu Berge stehen. Hingegen nach
Newton wie einsach! Alles allgeÂ«
Â«eine Anziehung! Ja, fÂ° einfach,
daÃŸ es unbegreiflich oder wenigstens schwer
zu erklÃ¤ren wÃ¤re, wenli das Licht nicht
gebrochen, und nicht gebogen wÃ¼rde.
Aber Newton war der grÃ¶ÃŸte NathtÂ«
matiker und der grÃ¶ÃŸte Physiker zugleich.
Diese beyden waren Eins. Der Physiker
vergab dem Mathematiker nichts, nnd der

Mathematiker dem Physiker nichts. Ein

englischer Gelehrter sagte mir vor einiÂ«
gen Jahren: Newton wÃ¤re ein sehr groÂ«
ÃŸer Chemiker gewesen, und daÃŸ man soÂ»
gar Hoffnung habe, dereinst seine Arbeiten
noch zu lesen. Wenn mau auch dieÃŸ nicht
gehÃ¶rt hatte, so lieÃŸe es sich schon aus eiÂ«
nem Umstand schlieÃŸen, dem nahmlich, daÃŸ
er schon vor hundert Jahren gelehrt hat>
der Diamant gehÃ¶re unter die brennbaren
KÃ¶rpn^ und nicht unter die glasartigen',
gerade was Bergmann hundert Jahre
nach ihm bewiesÂ» Und nun den HauptÂ«
Umstand, den nie ein Eulerianer genug,
, thuend erklÃ¤rt hat: warum gibt es totale
Sonttensinsteruisse, oder warum haÂ«
den'Vir' Ã¼berhaupt Nacht? Der Schall,
(und dieses ist eine Folge dieses Zittems),
breitet sich ja anch zur Seite aus. Aus
der See hÃ¶rt man Kanonaden, die ties
unter'Hem Horizont vorgehen, worein

â€” 399 â€”'
Echo Statt findet, man hÃ¶rt es nicht
durch oas Wasser durch, sondern aus oÂ«
obern Lus, herab. Ja der gute, vol.,
tlcffÃ¼cde Euler oerc'iÃŸt sich einmahl bey
seien Comelen so sehr, daÃŸ er lehrt,
die Eomeeenschweise seyen ComelendÃ¼nste,
die ssch so weit von dem KÃ¶rper des CoÂ»
meten entsernt Katten, daÃŸ sle alle Schwere
gegen den HauplÂ« KÃ¶rper verlÃ¶ren, und
nun von dem Sonnen Â»Licht sortgesto-
ÃŸen wÃ¼rden. Wie wÃ¼,de Newton geÂ«
lachclt haben, wenn er dieses hÃ¤tte lesen
kÃ¶nnen. Die Cometen Â« Schweise sind
Ã¼berhaupt sehr verdrieÃŸliche Dinge sÃ¼r die
Allerer: sie sind Millionen Meilen lang,
und doch solgen sie dem Kern immer.
Doch dieses Â»erspare ich bis aus eine anÂ«
dele Stelle, wo ich Ihre EinwÃ¼rse ein,
zeln widerlegen werde. Also Eulerbtt

trachtete die Sache bloÃŸ mathemqtisch, nicht

â€” Z9l â€”
physisch. So konnte Tycho so gttt
Sonnensinsterniste berechnen, als CoperÂ«
nikus; mathematisch richtig sind beydÂ«
Systeme, aber physisch wahr nur
das Copernilanische. Der Mathematiker
ist beruhigt, wenn er bloÃŸ die MÃ¶glich-
keit zeigt, des Physikers GeschÃ¤ft ist:
auszumachen, welches unter unÂ«
zÃ¤hligen Suppositionen, die
mÃ¶glich sind, die einzige, einÂ«
zige wirtliche, die einzige vom
SchÃ¶pser wirklich gewÃ¤hlte seyÂ»
Dieses ist das Fach des Physikers, hierÂ«
bey muÃŸ er bleiben, und wie kann
er das? Nicht anders, als er muÃŸ leiÂ«
nen Schritt thun ohne Ersahrung und ehnÂ«
Versuche; sehlen ihm die, und weiÃŸ er
Â«icht weiter, gut, so ist er sÃ¼r jetzt am
Ende und muÃŸ die Hand aus den Mund

legen. Nachdem ich dieses vorauogeschickt

â€” 392 â€”
habe, so will ick Ihnen nun einmal,l an-
ze,ien, wie ich mir immer gedacht habe,
daÃŸ man verfahren mÃ¼sse, und aus die-
sem Wege wtrd sich manches Andere sinden
lassen. â€” Ich muÃŸ vor allen Dingen
von Anfang bliÃŸ â€žÂ«einen Sinnen trauen,
die mir ja der Himmel gegeben hat
die Natur zu beobachten, und nicht gleich
flÃ¼chtig in den Tag hinein unheilen:
ben einer gewissen Gelegenheit ver,
Hielt sich die Sache anders, als ich
glaubte, also ist es vermutklich auch
hier wieder eben so. Nein! das waÂ«
meiner Meinung nach ganz nnpdilosopb'sch,
denn es kÃ¶nnte ja hier anders sevn, Der
Mensch muÃŸ also anfangs glauben, die
Etde sey eine Ebene und Sonne, Mond
und Iterne drehten sich um sie Â«. Wollte
er aleich sagen: ich glaube die Erde g/ht

fort und die Sonne steht stille, denn als

, â€” 293 â€”
ich nenlich in einem Boih vom Lande
abstieÃŸ, drehte sich das seste Land eben
so, und doch bewegte sich das Both: so
wÃ¤re es Allerdings ein sinnreicher Einsall,
er muÃŸ aber unter die Traume gezahlt
werden, denn er kann es nicht beweisen,
daÃŸ es mit dem Himmel so ist. Es wÃ¤re
sreylich ein glÃ¼cklicher Griff, allein daÃŸ
es ein glÃ¼cklicher ist, weiÃŸ ja der Mann
nicht. â€” Ich habe nicht Mhig Ihnen
zu sagen, wie nach und nach jene erhabeÂ»
nen Wahrheiten gewonnen worden sind;
aber wie behuthsam versuhr man! HÃ¤tte
man so geschlossen, wie viele. Physiker,
so hÃ¤tte man wohl nun, da man gesun-
den hatte, daÃŸ die Erde um die Sonne
ginge, odne weitern Beweis angenommen,
die Erde drehe sich um den Mond, denn
der Mond hat ungesÃ¤hr gleichÂ« scheinbare

GroÃŸe mit der Sonne, er lÃ¤ust von WeÂ«

â€” 394 ^.
sien nach Osten langsam fort, und kommt
Â«uch alle 24 Stunden und etwas darÃ¼ber
Â«on Osien Â«ach Westen um die Erde; also ist
es ausgemacht, daÃŸ sich die Erde um den
Mond r,eht, so wie um die Sonne< Und in
der That, wÃ¤re der Mrnd von Gold und die
Sonne ein Luflball, so kÃ¶nnte die Sonne
Â«in Trabant des Mondes seyu. Also muÃŸ
her Satz erwiesen werden, daÃŸ sich
der Mond um uns dreht. Welches dann
auch nicht schwer ist, denn was wÃ¼rde
im andern Fall geschehen? Dieses: Die
Sonne wÃ¼rde vom ersten bis zum letzten
Viertel rÃ¼ckgÃ¤ngig erscheinen mÃ¼ssen, wenn
Man den scheinbaren Fortgang derselben,
der von unserÂ« Umdrehung um dieselbe
herrÃ¼hrt, abrechnete, und zur Zeit des
Neumondes wÃ¼rde sie sehr schnell vorwÃ¤rts
lausen u. s. w. Also nun einmahl eine

Anwendung und zwar auf die Lehre vom

â€” 395 â€”
Licht. Wie habtÂ« wir, jener Philosophie
gemÃ¤ÃŸ, (der einzigen, wodurch
man zur KenntniÃŸ der wirklichen Dinge ge-
langen lann^ wenn anders ihre KenntniÃŸ
innerhalb unserer KraftÂ« liegt,) hier zu
verfahren? Was lehrt uns unsere unge
tauschte und nicht durch hier unnÃ¼tze BeÂ«
lesenheit geleitete Empsindung? Wenn
die Sonne Ã¼ber dem Horizont steht, so
fÃ¼hlen wir Warme nach der Seite zu,
wo sie sieht, und es lÃ¤ÃŸt uns, als kamÂ«
diese Warme mit dem Licht von ihr zu uns
herab; daÃŸ uns dieses aber so lÃ¤ÃŸt, deÂ«
weist, 'daÃŸ wir schon Ã¤hnliche Erfahrungen
in andern Dingen haben. So trifft uns
der Wind aus einer gewissen Gegend;
so kÃ¶mmt uns der Geruch von einem BluÂ«
menbecte oder von einem Aas entgegen,

so denetzt uns der Regen u.b w., lur; kein
unbefangener Mensch wird und kann

â€” zy6""
je gleich auf den Gedanken kommen, daÃŸ
die Sonne eine BaÃŸgeige fÃ¼r die Augen
sey, dieses ist wohl ausgemacht. Ich beÂ«
hauple (wohlverstanden, denn dieses ist
ein Hauplumstand in meiner Philosophie)
damit gar nicht, daÃŸ dieses deÃŸwegen
wahr sey, weil es uns so vorkÃ¶mmt, sonÂ«
dern nur dieses: daÃŸ wenn wir die NaÂ«
tuÂ« wollen kennen lernen, (nicht Traume
darÃ¼ber), so mÃ¼ssen wir mit dem sinn-
lichen Schein anfangen, und diesem so
lange trauen, bis man uns das GeÂ«
gentheil beweist. Denn wir suchen jÂ«
leine MÃ¶glichkeiten, sondern unter
den unzahligen MÃ¶glichkeiten das ein-
zige Wirkliche. Und bedenken Sie:
wÃ¤re das nicht Raserey. so etwas suchen zu
wollen, und doch gleich MiÃŸtrauen in
das Erste zu setzen, was mir meine ErÂ«

fahrung an die Hand gibt? Ich kann

â€” 397 â€”
mich irren, wie oben der Mann, der
die Erde fÃ¼r eine Ebene hielt, aber daÃŸ
ich mich irre, muÃŸ mir ja erst bewiesen werÂ«
den. Denn wÃ¤re es nicht an jenem Tage
eine Schande fÃ¼r das GeschÃ¶pf Gottes, daÃŸ
es aus bloÃŸer Gelehrsamkeit oder physikaliÂ«
scher SchÃ¶ngeisterÂ«,) das Licht fÃ¼r einen
Schall fÃ¼rs Auge erklÃ¤rt hÃ¤tte, wenn
es wirklich aus der Sonne strÃ¶mte? Es
kÃ¶nnte sich wahrlich mcht damit entÂ«
schuldigen, daÃŸ es sagte: Es ist mir
so vorgekommen. Nein, wÃ¼rde der Rich-
ter sagen, es ist dir nicht so vorgekommen,
sondern du hast es im Eulei' gelesen,
und geglaubt, das wÃ¤re ein machtig,
schÃ¶ner Gedanke. Auf ein ander Mahl
bleibe du Hey dem, was dich deine EmpsinÂ«
dÃ¼ng lehrt, oder auch nur zu lehren
scheint, so lange, bis man dir be-

weist, daÃŸ du dich geirrt hast, das

â€” 398 â€”
laÃŸ dir gesagt seyn. â€” Diese Methode
hat das Vostbeithaftc, i) daÃŸ ich dieWahrÂ«
heit am Ende gewiÃŸ sinde, Memn sie irÂ«
Â«cnd zu sinden ist; 2) daÃŸ. ich mich
llie in TrÃ¤ume verliere, und, 5) daÃŸ,
wenn ich wich irre, ich mich deÃŸwegcn
selbst vor dem Allwissenden nicht zu scha-
men habe, und also gewiÃŸ vor keinem
Menschen,, er sey,.wer er.wolle. Lebren
Â«ns m,sÂ«<e Smue gÂ«r nichts Ã¼ber die Ur-
sachen, so ist es am besten, bloÃŸ bey
Hem <)ui4, stehen zu. bleiben, und die
Gesetze wie
HÂ»,<vÂ«o n-./bÂ«y d^q MtlMion? versuhr,
oder wie man noch Hey der maguetischen
Erde verfÃ¤hrt. Ich tadle, indessen diese
Romane gar nicht, sie tÃ¶nnen den,Scharf,
sinn Ã¼ben, und kÃ¶nnen in sofern sowohl
dem, der sie schreibt, als dem^. d^r sie

liest, nÃ¼tzen, wenn sie gut sind, indem

â€” Z99 â€”
sie ihn mit einel. Menge von Factis brÂ«
kalmt machen und sie,.behalten lehrsni
Wie vieles lÃ¤ÃŸt sich nicht aus den polW
scheu Romanen lernen? Ich lese ÃŸsr^
lÂ«),.,Â« HsêniÂ« fast aile 2, 3 Jahr einmaM
und immer mit neuem VerguÃ¼gen,^llM
nian muÃŸ nur nicht glauben, daÃŸ jelttS
Physik und dieses Geschichte sey, beybes
sind immer eine Art? von Rodinsomaoen^
Nun will ich einmahl sehen, in wieseln
Ihre Philosophen jenem "Verfahren tr?Â»
geblieben sind.. EwÂ» Wohlgebohr. sagen
in Ihrer geschriebenen Einleitung etwai
spÃ¶ttisch: Wenn das. .so for<igÂ«hr>
so. erhalten wir wahrscheinlich
auch bald eine MKterie der
T Kne.. â€” !Hch stehe Ihnen: dafÃ¼r, daÃŸ
Sie dieses, nicht zu befÃ¼rchten haben, wer
so etwas thun wollte, mÃ¼ÃŸte, ein elender

Pinsel sepn, der von. beyden Parteien

4o2
verlacht werden wurde. Aber-wisftn Sie
was Ich fÃ¼rchte?. Dieses, daÃŸ dir Me.
ser, diese physiichen i2Â«aker, uns ehestens
unsere BlununbeetÂ« zu O!chesielu. und
unsere RiechftÃ¤scdchen zu TalcheuslÃ¶lchen
fÃ¼r die Nase umschaffen, oder bewei,
ftn werdtnj das, was wir, ein.wohl,
schmeLendts Gericht nennen., sey eigeutÂ«
/uh bloÃŸ Futter fÃ¼r den Magen, unter einer
Tasel , Musit fÃ¼r Hie Zunge und den
Oaurnen gelwssen. O! was sage ich
ehestens. Es^lft schon geschahen. Der
seel. M Ã¼ n ch h ausen, dÂ« .voÂ«resfl!che
Verfasser des Hausvnters, erklÃ¤rte/Alles
durch Zittern und Bewequog, Wurme,
licht, GerÃ¼chÂ«, Geschmacks Elasticilat,
Impenetrav,lttÃ¤t, Weichhtit. FlÃ¼ssig-
keit Â«. uiid: nahm dabey nur eine
Waiene an. FÃ¼r diesen Roman war er

sv eingenommen/ daÃŸ er mit jedem MenÂ«

, ,^ 401 â€”
scheu davon sprach, ja, ganze StundÂ«Â« hat
er mich oft damit gequÃ¤lt, und wenn ich
is endlich nicht mehr aushalten tonnte,
so lieÃŸ ich ein Glas mit Wasser-Insecten
hohlen, die in einem Graben des GarÂ«
iens, worin ich zu Hannover wohnte,
in unbeschreiblicher Mannigfaitigkeit anzuÂ«
treffen waren; da wurde er stille und beob-
achtete, oder, wenn er sprach, so war es der
herrlichste Unterricht. Stundenlang habe:
ich dem vortreffiichen Manne alsdann
zugehÃ¶rt und von ihm gelernt. Allein jeÂ«
iies war seine schwache Seite. Er konnte
einen sogar auslachen und hielt bescheiÂ«
denes LÃ¤cheln Ã¼ber sein Utopisches System
fÃ¼r EingestÃ¤ndnis) eigener SchwÃ¤che und
Unwissenheit. Ich haite einmahi den EinÂ«
^fall ihn ein conti.Â«.System zu machen,
und behauptete, daÃŸ der menschliche KÃ¶rÂ«

per ein PolypenÂ« GebÃ¤nde sen, und daÃŸ
IX. Cc
das Blut und die andern cirkulirenden
Tafle eigentlich die Arbeitslenle waren,
die aus dem Magen Steine und MÃ¶rtel
hvhlten, den andere Polypen dort ver-
arbeiten, und nun durch die Canale lieÂ«
fen und anbauten oder siicklÂ«n> und die
Seele sey eigentlich die Polypen -KÃ¶niginn.
Zch erwies ihm Einiges Â«us den SamenÂ«
chierchen n.s.w. Aber mein SpaÃŸ ware
Mir fast Ã¼bel -bekommen, denn er schwieg
Â»it sichtbarer Verachtung stille und wurde
zhse. â€” Ich lenkte nun wieder ein.
..., DaÃŸ der Schall bloÃŸ in den SchwingÂ«Â«Â«
gen eines elasiischenMediums besiehe, ist frey,
lichschon in den Ã¤ltesten Zeiten bekannt gcwcÂ«
sen, wiÂ« mehrere andereWahrheiten, die man
damahls nicht erweisenkonnte> z.B.die
Bewegung der Erde um die Sonne. Was
Scnela.von den Kometen Â«ud Â«om ReÂ«

â€” 403 â€”
genbogen sagt, ist auÃŸerordentlich und
fiappin. Aber daÃŸ die Aiten unter iauÂ«
send Fehlgriffen eiumal,l etwas gegriffen
.haben, was wahr war, berechtigt uns
nicht jeden Griff, den wir jetzt thun,
gleich allemahl fÃ¼r einen glÃ¼cklichen zu
halten, wenn wir es nicht erweisen kÃ¶nnen,
daÃŸ er glÃ¼ckiich gewesen ist. Was wÃ¼rde
ein feiner Sophist die guten Alten haben
herumfÃ¼hren kÃ¶nnen! Denn beweisen
konnten sie es nicht i strenge wenigstens
nicht), dag der Schall in einem Beben
der iufttheilchen bestehe. Alles lief etwa
darauf hinaus, daÃŸ sie nichts ausstrÃ¶Â«
men sahen oder fÃ¼hlten; daÃŸ sich der
tÃ¶nende KÃ¶rper nicht verzehrte, und endÂ«
lich, daÃŸ sie ein Zittern des tÃ¶nenden
KÃ¶rpers sahen und sÃ¼hlten; auch nicht zÂ«
vergessen, daÃŸ sie apodiktisch gewiÃŸ

wuÃŸten, daÃŸ zwischen ihrem Ohre und der
Cc,
â€” 404 â€”
tÃ¶nenden Substanz nllernahl Lust oder
sonst ein Medium war, wann sie hÃ¶rten.
Aber recht streng ist doch die Sache erst
in den neueren Zeiten erwiesen worden,
zumahl, da nun sogar Chladni <n
Wittenberg die Linien sichtbar, und zwar
permanent sichtbar zu machen gewuÃŸt
hat, in welchen tÃ¶nende KÃ¶rper, als
platte ScheibenÂ«, schwingen (eine der
nettesten Entdeckungen des letzten Deren,
niums). Aber haben denn die Herren,
die unS das Licht so erklÃ¤ren wollen, ir-
gend etwas gethan, das diesem Ã¤hnlich
ist? Nichts haben sie gethan, gar nichts.
Sie haben uns nicht bewiesen, daÃŸ die
Sonne zittert, sie haben uns nicht be-
wiesen, daÃŸ die farbigen KÃ¶rper zittern,
und daÃŸ die schwarzen nicht zittern, sie
haben uns nicht bewiesen, daÃŸ nichts

aus der Sonne ausstrÃ¶me, sie kÃ¶nnen

â€” 4Â°5 â€”
uns nicht beweisen, daÃŸ die: Sonne nicht
abnehme, (davon unten) und endlich,
kann man sich etwas Entsetzlicheres denken,
haben nicht einmahl erwiesen, daÃŸ
etwas der Luft Analoges zwischen dem
Auge und der Sonne sey. Was haben
Sie denn also erwiesen? Ich wiederhohle
es noch eiumahl:. Gar nichts. Sie
werden, mir. vielleicht anworten und
sagen, wenn die Sache so gar elend
stÃ¤nde, als ich hier fugte, warum strei-
tet man. denn noch, und warum macht
man noch Preisfragen bey groÃŸen Insti-
tuten daraus? Hierauf antrdortÂ« ich,
Folgendes: In allen Compendien der Phy-
sik, die ich kenne, das Errlebeusche
selbst nach meiner eignen Ausgabe nicht
ausgenommen, ist der 8tÂ»tuÂ« YuHettioniz.
gar nicht eigentlich, formirt^ und auch.

die Herten Frager beym Iabkonowskischen.

â€” 406 â€”
Institut haben ibn nicht formirt. Die
Fr^ge wird in BÃ¼chern gemeiniglich so
form,Â«, daÃŸ nui allein die mathematische
MÃ¶giichkeit dabeÂ» betrachtet wird, und
da ist nicki zu lÃ¤ugnen, daÃŸ. den me-
schanien Umstand mit den totalen SonÂ«
nrnsinsternissen, und den Zwang bey der
R'sraciion und Insterion abgerechnet, eine
so viei sÃ¼r sich hat, als die andere, und
wegen der uns so scheinenden SimÂ«
pÃ¼citÃ¤t, die Eulerische wohl gar Manchem
die bessere zu sevn scheinen mÃ¶chte. Aber
in der Physik haben wir platterdings
mit dem bloÃŸ MÃ¶glichen nichts zu schaffen,
sondern wir wollen ausmachen was wirkÂ«
lick ist, und da haben die Zitterer nichts
bewiesen. Wir aber haben offenbar den
sinnlichen Schein fÃ¼r uns, von dem ich
schlechterdings ohne Beweis nicht eine

Haarbreite Â»eiche. Denn, Hedenken

Sie nur, es kÃ¶nnte ja wahr seyn, wa5
wÃ¤re das fÃ¼r eine Schande an jenem
Tage. Selbst der hartnÃ¤ckigste Eulerianer
wird im Herzen bekennen mÃ¼ssen, daÃŸ
doch auch der Newtoniancr Recht haben
kÃ¶nnte, zum sichern Zeichen, daÃŸ er
eigentlich nichts als MÃ¶glichkeit seines
Systems gezeigt zu haben glaubt. Doch
die AnhÃ¤nger des Aethers haben noch eine
Menge Beweise wider uns, conti.Â« die
Newtoniancr und den Newton, der
hie ersterÂ« Meinung hatte und
â€” verlieÃŸ. Ich nehme jetzt Ew.
Wohlgebvhr. Schrist zur Hand Â»), wo
Sie die EinwÃ¼rse vortragen: nÃ¤hmlich
Â§.91. SeitÂ« 8o. Dem Ã¼brigen Theil dÂ«s-
,) Der Titei dieser Schiift Â«st? EntÂ«nÂ«r Â«^',
nei neuen 3heÂ«iiÂ« deÂ« anliehenÂ«
den Kiiste, d,eÂ« HetheiÂ«, deÂ« W.'Â«n,.e
Â»nd deÂ« richtÂ« Â«Â°n G. F. WerneÂ«.

. ':."lMÂ«nes. Â«. R. Â«7Â«Â«. Iib,2. Â«. , . ^ 'i

â€” '4Â°8 -^
Bnchs werde ich einen ganz eignen Theil
meines Br.efes widmen. Sie haben hier
achi EinwÃ¼rfe zusammen gestellt, und
zwar wiederum nicht in dem frenndschaft-
lichsten Ton. Zu Anfang sagen Sie: Sie
wollten einmal,l bitten zu erklaren, und
dann am Ende: an dergleichen Schwierigkei-
ten dÃ¤chten viele unserer neneren Naturfor-
scher (die sie mit einem doppelien ErelamÂ»Â«
tions Zeichen I! brandmarken) gar nicht, well
sie glaubten, daÃŸ sich die Gesetze der Na-
tur in einem Schmelztiegel sinden lieÃŸen.
Sie nennen, wo ich nichtige, Ihren
Recensenien in der Literatur Zeitung ha-
misch, (vergeben Sie mir, bester Mann,
wenn ich Ihnen Unrecht thue,) aber was
ist denn diese Ihre Art zu widerlegen?
O Sie haben gewiÃŸ manchem rechtschaff,
Â«en Manne, der durch keine AutoritÃ¤t

bewogen worden ist. das GegentheU zÂ»

., glanben, hier sehr, sehl Sofies Unrecht
l angethan. Ich will Ihnen in mÃ¶gllchster
, KÃ¼rze also acht EinwÃ¼rse beantworten,
, und zeigen, daÃŸ diese acht'EinwÃ¼rse so
viel werth sind als nichts, oder, daÃŸ
^wenigstens unsere GrÃ¼nde eben so viel
werth sind als die Ihrigen, so kÃ¤men
. wir doch wenigstens in dem lieben: so
viel als nichts Â«mmahl zusamnren;
Â«nd das heiÃŸe ich auch Zusammenkommen.
Erste Frage: Durch welche
Krast Â«. ").
'Â») Diese und dle nbrlgen FÂ«Â«gen lguten wgrtllch
I folgender Maptn:
r) Durch welche K'uft eln Ã¼schttbellchen
ln elner Zelt von elner Secunde beyllusig
<22c'c! Mellen welt geschlendert werdÂ«, und
Â«!', um dleseÂ« ununtr'brochenÂ« FoÂ«'schleÂ»t'ern
zu bewlrken, nlcht doch dle 3I,e'Ie des 'enchÂ»
ienden KlrperÂ« ln elner osclulrenden BeÂ«Â«<

., zung ongenommen werden mÃ¼ssen i
2) Wle eÂ« mggllch se,,, daÃŸ dleser LlchtÂ»
firom dâ€žrch tausend lhm ln der AtmosplzÂ»Â«

â€” 4io â€”
Antwort: Wie Kraft und Bewe-
gung entsteht, davon wissen wir gar
nichts, und das Argument trifft Sie so
gut, als uns. Ich begreise kaum, wie Sie
im Wege siebende HindtinissÂ« nicht rmÂ« seiner
geraden Liichtung gebracht werie, und toiÂ«
sich durchsichtige Kiipti erkiÃ¤ren?
3) Woher deÂ« Ersatz der in einem sort vei'
iorengehenden iichtmateriÂ« bey der Sonne
Â«nÂ° andern sÃ¼r sich ienchtenden Korpern,
,,B. iey einem JohannilwÃ¼rmchen, herkom,
Â»en soiie?
4) No iiÂ« Lichimaterie, weiche unÂ« seit
so vieien Jahrtausenden von der Sonne lu-
siiimt, hinkomme?
5) WÂ°h,Â« Â«Â« kommi, daÃŸ l.B. Â«in tunk'
ieÂ« Zimmer, worin tÂ«Â« iicht durch Â«ine kieinÂ«
Oeffnung sahrt, ,"It iicht nicht Â«uigesÃ¼iit,
sondern in demseiben Moment, ais die Oeff'

Â«ung Â«erschiossen wird, AiieÂ« dunkei ist?
,, <
..,. , 6) Wo besonderÂ« die Menge der, Mater!Â«
ihren Aulweg sindet, Â«eiche unsÂ« Leben durch
in unsern Kops durch die Augen einstrÃ¶mt?
7) DÂ« diÂ« itchimaterti unendiich ftiner a:i
Â«Â«derÂ« Materien gedacht werden und durch aiiÂ«
Kirpei tÂ«rcheÂ«ing:!ch s,yn mÃ¼ÃŸte, Â«arnm

diese Fragen haben thun kÃ¶nnen. Sie
haben sich doch wohl nicht an die
4222cÂ« Meilen gestoÃŸen? 42020 Meilen
sind eine Haarbreite. Alles das ist,
so lange uns die KrÃ¤fte dazu nicht
dargewogen werden, einerley, ein
Senfkorn oder die Sonne. Doch daÂ«
ist bekannt. Ob nicht selbst bey
dem FortstoÃŸen eine oscilliÂ«
rende Bewegung an genommen
werden mÃ¼ÃŸte? Das weiÃŸ ich nicht,
des kleinen Umstandes wegen, weil ich
wir ninteÂ« einem dunkein Kirper, Â»o doch
i>ie Ã¼ichtmateriÂ« durchgehen mÃ¼ÃŸtÂ«, Â«ich!Â«
sehen, und doch Â«uch keinÂ« lurÃ¼ckgeworftn
wiii?
8) Worin dÂ«Â« GesÃ¼hi deÂ« in unsÂ«,, Au,eÂ«
strÃ¶mendÂ«, Materie von dem GesÃ¼bi deÂ«
GeÂ«ensti,nd,i, wo <ie herkommt, Â«erschie'
den wire. Ein GesÃ¼hi, wie daÂ« eineÂ« unÂ«

Â«nbiosenden WindeÂ«, kÃ¶nnte wohi entstehen,
wodurch ober sollen wir einen Heqriff
Â«on ,Â«m Abstand und von der ZigÂ«Â« Â«inÂ«s
Gegiustandel eriangen?
â€” 4i2 â€”
nicht weiÃŸ, ob der elektrischen Materie
wegen, die mehrere englische Meilen
(vielleicht ioa) in einer Secunde
an einem Draht durchlÃ¤uft, auch eine
oscillirende Bewegung angenommen werden
mÃ¼sse, auch nicht des Magnetismus der
Erde wegen, der Cometenfchwanze wegen,'
und der Bewegung unserer Erde wegen,
die in einer Secunde durch eine Meile
geschlendert wird. Ergriffe diese Kraft
ein Sandkorn, oder ein Lichttheilchen â€”
da wÃ¼rde es Dentsche Weilen setzen!
Der Sand am Meer mit Millionen mul,
tiplicirt reichte nicht halb zu. Doch in
Wahrheit,, ich glaube nicht einwahl, daÃŸ
Sie diesen Einwurfernstlich gemeint haben.
Zweyte Frage: Wie es mÃ¶glich sev :c.
Antwort: Das lÃ¤ÃŸt sich sehr leichierÂ«
klÃ¤ren, er wird leider nur zu sehr aus

â€” 4Â«3 â€”
der geraden Richtung gebracht, das beÂ«
weisen die Dammerungen, die, Wolken,
die Finsternissen, die Nachr, alleReftacrioÂ«
nen und alle Reflexionen. Aber hier
kommen Sie mir auf die rechte Stelle.
Wie erklÃ¤ren Sie, daÃŸ wir,..Hey Ihrem
Alles durchdringendeÂ» Aether, noch Dun-
ketheit kÃ¶nnen hervorbringen? Es gibt
undurchsehbare KÃ¶rper genug, aber keinen
ganz undurchhÃ¶rbaren; und doch dringt die
Lufi nicht durch die durchhÃ¶rbaren durch, aber
der Aether durchdringt Alles,, Alles webt
und lebt in ihm. Ich will zugeben, daÃŸ
das Gewebe der KÃ¶rper die Schwingungen
des Aethers so weit stÃ¶ren kÃ¶nnte, daÃŸ
sie nicht durchsichtig schienen, d.i.
keine Gegenstande von der andern Seite
dentlich darstellten, aber das Gcschwirre
mÃ¼ÃŸte durchkommen, und kein sinsteres

Zimmer mÃ¶glich sepn. Euler hat so

â€” 414 â€”
gar einen Aether im Aether bey seiÂ«,
nen Magneten. FÃ¼r ftine niagneiische
Mechanik scbr schÃ¶n und sinnreich, 'aber
phnsssch abschenlich. Ich mÃ¶chte nur wisÂ«
sin, wie Eulei beweisen will, daÃŸ der
Magoet nicht wenigstens lenchte. Haite
er je diese Frage gehÃ¶rt, ft wÃ¼rde er
Â«uck darauf geantwortet bab^n, denn wie
Â«h schon ges^t habe, der TrÃ¤ume Zahl
ist unermeÃŸlich, der W ah r he iten
ÃŸibr es nurEine, und diese ist natÃ¼r.ich
schwer zu fiooen. Der, der sie aufrichtig
sucht, muÃŸ Ã¶fters dafÃ¼r den Spott Ã¼ber
Uowissenheit von Frevbentern aushalten. â€”
"Uno wie sich durchsichtige KÃ¶rper
erklÃ¤ren?" Je mein Gott! die kicht,
materie geht durch, wie die magnetische
auch durch das Glas geht, oder so wie
die Schwere auf ein PfundstÃ¼ck unter dem

GewÃ¶lbe der Panlskirche wirkt. Ganz

â€” 4'5 â€”
gewiÃŸ wird das DfundftÃ¼ck und ein Pfuny
Kirschen im Keller weniger wiegen, als
nnier freyem Himmel. Aber wie viel?
Dieses gebe ich nicht an. Genug, daÃŸ
die Pendel der franzÃ¶ssschen Mathematiker
in Peru, und der englischen in Pe,th<
shire, schon uns merklich, sich anderÂ«
verhielten. Unser bestes und reinsteÂ«
weiÃŸes Glas ist immer ein Spiegel, zuni
Zeichen, daÃŸ nicht Alles durchgeht.
Dritte Frage: Woher der Ersatz ici
Ach die arme Sonne! mÃ¶chte ich sagen.
Doch allen Scherz bey Seite. Wie
lange kennen wir denn den Durchmesser
der Sonne? Antwort: elendiglich
seit iÃ¼Q9., und da wir von der Sudtili,
tat des Lichts gar schlechterdings nichts
wissen, so kÃ¶nnten, bey bestÃ¤ndigem
AusstrÃ¶men aus diesem unermeÃŸlichen

â€” 4i6 â€”
KÃ¶rper, Millionen Jahre vergehen,
rhe wir es nur merkten, daÃŸ sie ab,
genommen habe, so wenig wie die
MÃ¼cke oas, Abnehmen des Talglichis
bemerkt. Und wer sagt uns denn, dag
die Sonne ihren Abgang nicht wieder er-
haiten kÃ¶nne? Was die Comeren sind,
wissen wir noch gar nicht, und ob diese,
Lder etwas Anderes das Mimel sind, der
> Sonne in Gestalt von Stern schnupper,
oder Thau oder Regen zu ersetzen, was
ihr abgeht, eben so wenig. Und was
wÃ¤re es dann, wenn die Sonne ab-
tiahme? Nimmt, ja der Mensch ab, und
wird alt, der wenigstens eben so viel
werth ist, als die Sonne. Ich breche
wirklich hier ungern ab, weil ich noch
viel zu sagen hatte, aber um kein Buch
zu schreiben eile ich zum FolHine?n, Mit

dem Vertrauen, daÃŸ ich wenigstens an

nÃ¶thigen Btnken nickis gespart habe. â€”.
Doch h eben fallen mir noch die Johannis-
wÃ¼rmchen ins Gesicht. Diese entwickeln
ihr îcht vermuthlick eben so, wie andere
ehrliche Lente den Dunst oder die BluÂ«
men den Geruch, zumahl den lieben
Moschus nicht zu vergessen, der SchubÂ«
laocn Jahre, lang, jci Iahrzrdnde lang
parfÃ¼mirt. â€” Doch hier ein kleines Ge-
genratbsel. Es ist nichts werth, ich bringe
es bloÃŸ zum Scherz bey. Leuchtendes fau-
les Holz unter'dem Necipienien der Luft-
pumpe leuchtet sehr schÃ¶n; so wie ich
die Luf aber weapumpe, und dasAIcal, est,
Aether, freyer eintritt, so fÃ¤ngt es an
'viel,' Â«iel -.â€” elender zu lenchten,
ja erlischt am Ende ganz. So wie aber
die Lust wieder hinzugelassen wird, so
fangt das faule Holz wieder an zu lench-
ten wie vorher. 'Der gan;e Versuch ist

IX.' Dd
â€” 4i8 â€”
in sich bettachtet nichtÂ« werth, ich fÃ¼hre
ihn nur der Ã„hnlichkeit wegen an,.die er
mit denen hat, welche die Zitteret gegen uns
gebrauchen, bloÃŸ aus Scherz.
.Vierte Frage: Wo die îchtmatene
hin komme? :cÂ«
Dieses ist eine sehr verwegene Frage fÃ¼r
Menschen Ã¼berhaupt. Antwort: Dahin,
wo die Materieaus den Cometen schwÃ¤nzen
hinkommt, die sicherlich fÃ¼r den Cometen
verloren ist. Kennen wir d'enn die Meteo-
rologie der Sonne? GroÃŸer Gott! wir
wissen ja von unserer Erde nur das wenigste.
O b und w i e Licht wiedeÂ« in die Sonne reg,
neu kÃ¶nne, wissen wir ja nicht, zunzal>l da
es uns auf seiner RÃ¼ckkehr nicht leuchten
kÃ¶nnte UnzÃ¤hliges Licht wird unverÃ¤n-
dert zurÃ¼ck geworsen, und geht von uns
fort, Â«unzÃ¤hliges wird mit den KÃ¶rpern

Â«
â€” 4Â«9 â€”
verbunden, warmt in unsern warmen
KÃ¶rpern und leuchtet in unsern leuchten-
den, ob oie Erde dadurch in einigen Jahr-
tausenden ein Paar Centner oder ein Paar
Unzen schwerer geworden ist, kÃ¶nnen wir
ja nicht wissen. Das sind wahre KleinigÂ«
keiten. Meine MoschusbÃ¼chse wird nicht
leichter, Â«g'eich^lle Briese darnach riechen.
Dieses ist ein bloÃŸes Beyspiel.
Â« .'
FÃ¼nft'e Frage: Woher es komme Â«.
. Antwort: Daher, daÃŸ wegen der
groÃŸen Geschwindigkeit des Lichts, jeder
Strahl., der in ein dunkeles Zimmer eillgeÂ«
sperrt wird, in ?^5 einer Secunde wenigÂ«
siens ein paar Millionen von Reflexionen
erleidet, wird also bey jeder Reflerion,
nur der Millionsie Theil desselben mit den
KÃ¶rpern, auf die er auffÃ¤llt, und mit dem

MÃ¤io (KL.), wodurch er jedesmahl fÃ¤hrt,
. Dd 2
/
Â»
verbunden, sc/ kann selbst in ?^n TheN
einer Sccunde schon Alles ausgezehrt seyn.
Und ist es nicht schÃ¶n, daÃŸ wir, bey dem
schwarzen KÃ¶rper, Alles so herrlich
in Warme wieder sinden, was wir an
Farbe verlieren? So wie das Licht beym
verbrennen?
Sechste Frage: Wo besonders die
Wlenge von Materie:c.
Antwort: Da wo die Menge vcn
'Spelse und Trank Â«Â»hinkÃ¶mmt, die wir
verschlucken. Ein Theil wird verwendet,
und ern Theil geht wieder sort durch Aus-
dÃ¼nstung und Resienon, und bey den
Madchen durch die Augni.
Siebente Frage: Da die
Li cht materie' unendlich seiner Â«.
Antwort: Dleses ist ebensalls ein EinÂ«
wurf, den ich von Ihnen nicht'erwallet

â€” 42i â€”-
habe. Weil ex uns gar nicht, Sie .
hingegen aber unwiderleglich grifft. Eben, '.
weil wie das Licht als einen KÃ¶rper be,
Â«
trachten, der seinÂ« AffinitÃ¤ten hat, ist
uns dieser Einwurf ein wahres Kinder-
spiel.' Ich bin nicht im Stande durch em
Draht,Netz einen elektrischem Funken.
<wf eine Kugel schlagen zu lassen,
weil der Funke sich in dem Dicht'
Netz verlieren wÃ¼rde, durch em Ã¤hn-
liches Netz aus Seide oder Glasfaden kanu
ich das. Wie aber der imaginÃ¤re Aether,
der durch die Glocken und Stiesel der Luft-
pumpen rein durchmarschin, Mir nichts
Dir nlchts, wie der nicht seine empfangenen
Schwingungen, zum Theil wemgsiens, mit
hinÃ¼iersrlugcn, und wenigstens confusee>
Licht verursachen sollte, das verstehe ich nichts

und ich glaube auch. es hat es nie ein.
Mensch verstlmoeu. Bey m.serem Systent.

â€” 422 â€”
'. ist alles dieses kindisch leicht, ja ich sehÂ«
gar nichj ein, wie man die Erscheinungen
an gesarblen GlÃ¤se^n leichter und herrlicher
erklaren kann, âls aus diesem Wege.
Es ist ein wahrer Trinmph; Hr. Crell
hat in der Vorrede zu seiner Uebersetzung
von Delaoal Ã¼ber di, permanenten Farben,
etwas von mir abdrucken lassen, was die-
ses erlautert, das ist dort sehr unvollstÃ¤n-
dig, und war gar nicht sÃ¼r den Druck
, ge,chrieben. Indessen bin ich Ã¼berzengt,
daÃŸ mich die Denker verstehen werden,
und daher Manches entschuldigen. FÃ¼r die .
Nichtdenker schreibt man nicht>
Achte Frage: Worin dasGesÃ¼hllt.
Antwort: Hier hohlen Ew. A?Â°hlÂ«
gebohr. viel, viel zu weit aus, und wenn
irgend Â«twas VerstÃ¤ndliches in den, EinÂ«
wÃ¼rse ist? so trifft er Sie so gut als uns.

â€” 423. -^
Glauben Sie denn, daÃŸ Ihnen ihr Zittern
Entsernungen zeige? So etwasMschenliches
glaube ich von einem solchen Manne,nicht.
Ich weiÃŸ auch zuverlÃ¤ssig,, daÃŸ Sie es selbst
nicht glauben, Sie sagen nur so, odÂ« scheiÂ«
nennur so zu sagen. UnserAugc undOhr leh,
ren uns von Entsernung schlechterdings gar
nichts. Was in allen Compendien der Phy-
sik, die ich kenne, vorkÃ¶mmt, daÃŸ man das
Bild so weit hinter dem Plan-Spiegel M,
als. das Objekt davor steht, ist nicht wahr.
Der geometrische Punkt liegt so weit da-
hinter, das ist richtig, aber wo der Mensch
das Ding sieht, oder zu sehen glaubt, das
hÃ¤ngt von keiner Geometrie in der Welt
ab. Â»Alles, was wir sehen, ist Empsindung,
auf per Retina, da glÃ¤nzt die Sonne,
der Mond und der Sirins; nicht dort
oben.,. Mejn Gott, wir fÃ¼hlen ja die

WÂ«U nicht unmittelbar, wir fÃ¼hlen ja nur

â€” 424 â€”
unsere Oraaue und unsern KÃ¶rper. Was
wir dort oben nennen ist durch S cd! Ã¼sse
der, oben hingettaqen worden Es ist Ver,
wÃ¶bnung. eigentlich^ steht mir der Sirius,
den ich dort oben zu sehen glaube, sehr
viel naher, als die Spitze meiner Nase.
Dieses rÃ¼hrt daher, weil die Organe des
Sehens und HÃ¶rens so fein eingericdlel sind,
daÃŸ wir den Eindruck independent von
selner Beschasfenheit kaum bemerken,
es ist keine Annaherung zum Scdmerz, sonÂ«
dern wir empsinden nur die 'Folge der
BerÃ¼hrung, die BerÃ¼hrung selbst nicht,
und daher kÃ¶nnen wir Ã¼ber den Iuell der
Empsindung Â«rÃ¤umen, was nur das Zeug
.hallen wlll. Unser GesÃ¼hl niwmb vos
diesem Lande, das niemand angehÃ¶rt, bald
B Ã¼tz. und daher entsteht denn der Be-
griff von Entfernung. Aber gewiÃŸ in je-

dem Menschen 'verschieden. Die p lbtziich
..
â€” 425 â€”
sehend gewordenen glauben Alles lÃ¶ge ihÂ«
nen auf dem Kzpf, und Personen, denen
Â«an die Beine adqeîommen hat, haben
noch lange Schmerzen ^n den Zehen
gefÃ¼hlt, die lÃ¤ngst verfaukt'waren.
Sie seh'n also, hiermit ist mit.uns
armseiigen Newtonianern nichts anzufangenÂ«
Allein ich bm Ihren Talenten und CbaralÂ«
ter, ehe ich'weiter gehe, folgendes BeÂ«
kenntniÃŸ schuldig, das ganz aus,meinem
.Herzen kÃ¶mmt. â€” Ich habe bisher ge-
gen Ihre Schrist gesprochen, so wie es
mir. bey DurchblÃ¤tterung derselben einsiel,
.Es kann also seyn, daÃŸ ich gerade das
pur,NÃ¼m lalienÂ« Ihres Widerspruchs verÂ«
fehlt hatte. Also muÃŸ ich gehorsamst
Hirten, sinden Sie irgend einen'Zweifel
nicht gehoben, so zeigen Sie es mir gÃ¼tigst
an, so will ich alsdann entweder auch dieÂ«

â€” 426 â€”
sen heben, oder die Segel streichen. Denn
Â»ahrlich,, ich suche n chtÃŸ als Wahrheit.
Was kÃ¶nnte es auch Helfen, mit Chicanen
oder Spott Â«in Paar Magister und
dergleichen zu gewinnen oder hin zu halten.
Was ich Ihnen, bester Mann, schreibe,
ist nicht dahin gemeint, sondorn mir' ist
uÂ» Unterricht und Ueberzeugnng zu thnu.
Erhalte ich diese bey dieÃŸeÂ« Streit, Â«zu
Ihrem Vottheil, /o sollen Sie Â»ich gewiÃŸ
erkenntlich sinden. Melfr sage ich nicht,
Â»eil ich glaube, daÃŸ ich mit einem Manne,
rede, der mich versteht.
Nun, leider Gottes! auf dÂ» Z5sien
Seite meiner Epistel-Â«) komme ich erst
eigemlsch auf das, woÂ«auf es HauptsÃ¤chÂ«
lich ankam, nahmlich auf Ihre Lehre
Â«) D!<ÃŸ Â«llt, Â«Â«sicht sich, Â«on tÂ«, gckschÂ«,Â«,
. iÂ«nÂ«n EP!ftÂ«I.
â€” 428 â€”
Â«lnmahl so lang seyn, als sie uns schei,
Â«en, und doch sind es gewiÃŸ Dampse
oder sonst etwas, das von dtn Cometen
aussteigt, ulld zwar durch die Sonne Â»ntÂ«
wickelt, aber von ihr. abnestoÃŸen wird. DieÂ«
ses etwas, was es auch 'ist, muÃŸ mit
einer Geschwindigkeit von den Cometen
Â«u/steigen, die von der Geschwindigkeit
des Lichts wenig unterschieden ist, uîl
sich der Tchwets da, wo die TangenteÂ»
der BahÂ« mit ihm einen rechten Winkel
wacht, immer parallel bleibt, und ssch
nur da ein wenig krÃ¼mmt, wo dle Bahn
sich zu stark krÃ¼mmt, nÃ¤hmlich tm Per,'Â«
hello und nahe dabey, .da der CometenÂ»
schweis sich etwa ^, verhÃ¤lt wie diÂ« FunÂ«
kenschweise bey ^>en KunstsenerÂ«RÃ¤dern.
Wie gelinge KrÃ¤fte eine ungehenre Ge,
fchwindigkeit bewirken kÃ¶nnen, davon gibt

uns das bekannte HugeniarulchÂ« ProblenÂ»

, â€” 429 â€”
einen sehr sinnlichenBegriff Wenn ido elasiiÂ«
fche Kugeln, die sich wie 1,2,4.. 2"
verhakten, so an einandtr gelegt werden/
daÃŸ ihre Mittelpunkte alle in einer geraÂ«
den Linie liegen, und die grÃ¶ÃŸte stÃ¶ÃŸt
die benachbarten' in der Richtung dieser
Linie mit einer Kraft an, die sie
in einer Secunde "einen Pmiser FuÃŸ deÂ«
lvegt, so bekÃ¶mmt durch diesen StoÃŸ die
kleinste eine Geschwindigkeit, die 2400
Mahl grÃ¶ÃŸer ist, als die des Lichts, daÂ«
ist eine Geschwindigkeit, den Weg von hier
nach .der Sonne in einer Secunde 5
Manl zurÃ¼ck zu legen. Aa wir nun aber
gar nicht wissen, wie weit sich die SubÂ«
tilitÃ¤t der Materie erstreckt, so brauchte
dW grÃ¶ÃŸte Kugel nicht grÃ¶ÃŸer als ein
Sandkorn zu seyn, und ich will wenig,
strns'nicht ausmachen, was vorgehen mag,

wenn ich ein StÃ¼ck Brot, auf die Erde
'.
sallen lasse. Dieses gehÃ¶rt noch zur Be-
lenchtung Ihres ersten Einwurss. Nun
noch Â«was zu dem 2ten. DaÃŸ,wenn
ich mit einem starken Blennglase aus
eine dÃ¼nne schwarze Elsenplatte brenne,
ylan das Licht nicht durchsieht, begreift
ich nach ihrer ErklÃ¤rung gar nicht, da sich
ja auch Aether im Eisen besindet, und er
so srey durchspazirt als nichts. Allein nach
unserer Theorie ist es unmÃ¶glich, daÃŸ es an-
ders seyn kann, denn alles Licht bleibt im Ei'
sen, verliert da seine geradlinige Bewe-
gung und macht mit todtem Stoffdes Feners
verbunden WÃ¤rrlte, und geht so als Warme
durch, geradeso wie Eis, das->-I2 Fahren,
heit. Grade kalt ist, keine Warme durch,
laÃŸt, weit sich alle Warme mit dem Hse
verbindet und Wasser macht u. s. w.
Â».
â€” 43i â€”
B e y l a g e Â«).
Einliegender Brief an den jetzigen InÂ«
genienr-Hauptmann (damahligen LienteÂ«
nant) Werner zu GieÃŸen hat wenig
gefruchtet, wie ich voraussehen konnte
un? im Briese selbst auch vorausgesagt
habe. Er schrieb mir bloÃŸ Wiederhol>IÂ«Â»,
gen seiner alten Behauptungen, nur mit
grÃ¶ÃŸerm Trinmph.. Er hatte dabey den
elenden Einfall das Grab der Newton!Â«
schen Theorie vom Licht zu zeichnen,
mit Grabstein und Anschrist. Ein solcher
') Der VersasseÂ« hatte sich seinen Bries von
Hin. WÂ«Â«ner lurÃ¼ckschicken iassen, und Â«Â«Â«,
!Â«Â«Â« hÂ«Â«r unter obiger Ausschrift steht, alÂ«
Anmerkung aus oen Umschiag ge'
schrieben, kÂ« gehort ûm Ganlen, nnÂ« Ist
,u schon, alÂ« daÃŸ Â«ir Â«Â« hÃ¼tten lurÃ¼ckhai,,
ien diirftes.
Unmerk, 0. H.
â€” 432 â€”
Philosoph verdiente keine schristliche Ant-
wort mehr, ich lieÃŸ ihm aber durch eineÂ»
Frennd sagen: Es wÃ¤re mir wenigstens
angenehm, die Theorie, zu der ich mich
bekennte, ehrlich auf dem Kirchhofe zu
sehen; da aber die seinige noch, wie er
sage, am Leben ware, so kÃ¶nne man
nicht wissen, ob sie nicht noch einmahl
gehenkt wÃ¼rde,
Â«
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Georg Christoph Lichtenberg - Georg Christoph Lichtenbergs Vermischte Schriften, 9 PDF

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Judul Asli

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Georg Christoph Lichtenberg's vermischte Schriften / nach dessen

tode aus den hinterlassenen papieren gesammelt und herausgegeben

Public Domain, Google-digitized

This work is in the Public Domain, meaning

that it is not subject to copyright. Users are

nach dessen Tode

gesammelt und herausgegeben

ludwig Christian lichtenberg

Sl<l)s. GÂ°th. Gehelmen Asslftenlrolhr

Professor oÂ», GÂ«thÂ»lschen Gymnaslum.

Neunter Band. Mit acht Kupsern.

Key Heinrich Dielelich.

i. ... .---.i . ... !! ^ ^'^,

... > , ' .- .^ l.s,- ^""!!

Â«eÂ«,^ 7'':,,!: >Â«.Â« >.

nach dessen Tode

gesammelt und herausgegeben

iudwig Christian iichtenberg

Sachs. Goch. Geheimen AssisrÂ«nÂ«iÂ«Â«he

Proftssor Â«m Gothaischen Gymnasium.

Vierter Band. Mit Â»cht Kupfern.

ben Heinrich Dieterich.

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.Â«7,',.,,Â« :'>Â« 1i ^^? .<Â§ .<, '? '.'.. il: l^

Vlnttr den Artikeln,, die dieser Band

begreist, ist eigentlich nur der erste so

wie er hier erfthlint, schon gedruckt, geÂ»

wesen. Mit dieser Abhandlung kÃ¼ndigte

lichtenberg seine academischen Vor-

lesungen beym Antritt seineÂ« lehromts in

GÃ¶tllngen an, und sie erschien daher als

Programm im Jahr i??o.

Zehn Jahre spater hat er Ã¼ber denÂ«

selben Gegenstand eine Vorlesung in der

Gesellschaft der Wissenschaften gehalten "),

*) S> GÃ¶iling. Anz. I.Bd. S.4Sr ff.

die aber weder damahls gedruckt worden

ist, noch jcht sich unter seinen Papieren

Die^beyden folgenden Abhandlungen

hat er lateinisch geschrieben, und sie

stehen unter dem Titel: cke nuva metlicxlÂ«

narurZm Â«c muturn sluiÃ¤i ele6triciÂ«in-

vtzltiZauÃ¤j'â€” in, dm,,ÃŸchMen, tzeÂ»

GÃ¶ltinqischen Gesellschaft der Wissenschaf'

ten ^^). Da sie einen wichtigÂ«Â« physikalMen,

Gegenstand betreffen, wovorÂ« die Ehre der

Entdeckung dem Verfasser selbst gebÃ¼hrt,

so glaubten wir, daÃŸ sie in einer HammÂ«,

lvng seiner physikalischen Schriften um

so weniger sehlen dÃ¼rfte, allste noch imÂ«

mer die beste und genaueste Darstellung

jener merkwÃ¼rdigen Elsindung liesern,

., Â«) Die ersteÂ« i'mVIII.Me der Nov.

<Ã¼olnment2!.. die andere im I.Bde

Sammlung, die nicht bloÃŸ fÃ¼r. ein gÂ«<

lehrtts, sondern fÃ¼r eingebildetes PubliÂ«

tum Ã¼berhaupt berechnet ist, angemeÃŸner,

sie in einem Ã¤hnlichen GÃŸwande mit deÂ»

Ã¼brigen'StÃ¼cken dieser Sammlung, als

in ihrer ursprÃ¼nglichen Form erscheinen

zulassen. ','>"' -^ ^ 'Ã¼i:',:.:::!?

,,A"ÃŸer diesen, WdÂ«G sindet sich noch