Dezember 2016
Zweite Verordnung
zur Fortentwicklung der abfallrechtlichen Überwachung
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016 2771
§ 20 Zulassung als Umweltgutachter oder Umweltgutachteror- Anordnungen, beauftragt worden sind. Die Beauftra-
ganisation gung setzt die Übertragung der für die in Satz 1 be-
§ 21 Kontrolle der Sachverständigen schriebenen Aufgaben erforderlichen Entscheidungs-
und Mitwirkungsbefugnisse voraus.
Abschnitt 7
(3) Sonstiges Personal im Sinne dieser Verordnung
Anforderungen an die Überwachung sind diejenigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
§ 22 Erstmalige und jährliche Überprüfung und anderen im Betrieb beschäftigten Personen, die
§ 23 Überwachungsbericht bei der Ausführung der abfallwirtschaftlichen Tätigkei-
ten mitwirken.
Abschnitt 8
Umfang der Zertifizierung Abschnitt 2
und Gestaltung des Zertifikats
Anforderungen an
§ 24 Teilzertifizierung und Beschränkung des Zertifizierungsum- die Organisation, die
fangs
Ausstattung und die Tätigkeit
§ 25 Gestaltung des Zertifikats
eines Entsorgungsfachbetriebes
Abschnitt 9
§3
Sonstige gemeinsame Vorschriften
Anforderungen
§ 26 Entzug des Zertifikats und des Überwachungszeichens
an die Betriebsorganisation
§ 27 Pflicht zur Kündigung des Überwachungsvertrages oder
der Mitgliedschaft (1) Die Organisation des Entsorgungsfachbetriebes
§ 28 Entsorgungsfachbetrieberegister ist so auszugestalten, dass die erforderliche Über-
§ 29 Ordnungswidrigkeiten wachung und Kontrolle der vom Betrieb durchgeführten
§ 30 Zugänglichkeit privater Regelwerke abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten sichergestellt ist. Bei
§ 31 Übergangsvorschriften der Gestaltung der Betriebsorganisation sind insbeson-
Anlage 1 (zu § 9 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 und Absatz 3 Satz 2, dere zu berücksichtigen:
§ 19 Absatz 2 Nummer 2 Buchstabe b Halbsatz 2 1. der Zweck des Betriebes,
sowie § 31 Absatz 1 und 2)
Anlage 2 (zu § 23 Satz 2)
2. die Tätigkeiten und die Größe des Betriebes,
Anlage 3 (zu § 25) 3. die Tätigkeiten der im Betrieb beschäftigten Per-
sonen sowie
Abschnitt 1 4. die Art, Menge und Herkunft der Abfälle, auf die sich
A l l g e m e i n e Vo r s c h r i f t e n die Tätigkeiten beziehen, insbesondere Gefährlich-
keit und Beschaffenheit dieser Abfälle.
§1 (2) Für die im Betrieb durchgeführten abfallwirt-
Anwendungsbereich schaftlichen Tätigkeiten sind die Verantwortung sowie
die Entscheidungs- und Mitwirkungsbefugnisse folgen-
Diese Verordnung regelt die Anforderungen an Ent-
der Personen festzulegen:
sorgungsfachbetriebe nach § 56 Absatz 2 des Kreis-
laufwirtschaftsgesetzes sowie die Überwachung und 1. des Inhabers,
Zertifizierung von Entsorgungsfachbetrieben durch 2. der für die Leitung und Beaufsichtigung des Betrie-
technische Überwachungsorganisationen nach § 56 bes verantwortlichen Personen,
Absatz 5 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes und durch
3. des sonstigen Personals sowie
Entsorgergemeinschaften nach § 56 Absatz 6 des
Kreislaufwirtschaftsgesetzes. 4. der Betriebsbeauftragten, die nach Umwelt- oder
Gefahrgutvorschriften für den Betrieb zu bestellen
§2 sind.
Begriffsbestimmungen Die Festlegungen nach Satz 1 sind schriftlich, elektro-
nisch oder in gleich geeigneter Weise in Form von
(1) Inhaber im Sinne dieser Verordnung ist diejenige Funktionsbeschreibungen und Organisationsplänen
natürliche oder juristische Person oder Personenver- darzustellen und den betroffenen Mitarbeitern bekannt
einigung, die den Entsorgungsfachbetrieb betreibt. So- zu geben.
fern es sich bei dem Inhaber um eine juristische Person
oder Personenvereinigung handelt, kommt es für die (3) Die Arbeitsabläufe für die im Betrieb durchgeführ-
Erfüllung der personenbezogenen Anforderungen die- ten abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten sind schriftlich,
ser Verordnung an den Inhaber auf die nach Gesetz, elektronisch oder in gleich geeigneter Weise durch
Satzung oder Gesellschaftsvertrag zur Vertretung oder Arbeitsanweisungen festzulegen.
Geschäftsführung des Betriebes berechtigten Personen
an. §4
(2) Für die Leitung und Beaufsichtigung des Betrie- Anforderungen an die personelle,
bes verantwortliche Personen im Sinne dieser Verord- gerätetechnische und sonstige Ausstattung
nung sind diejenigen natürlichen Personen, die vom In- (1) Der Entsorgungsfachbetrieb hat für jeden zu zer-
haber mit der fachlichen Leitung, Überwachung und tifizierenden Standort mindestens eine für die Leitung
Kontrolle der vom Betrieb durchgeführten abfallwirt- und Beaufsichtigung des Betriebes verantwortliche
schaftlichen Tätigkeiten, insbesondere im Hinblick auf Person zu bestellen, soweit der Inhaber nicht selbst
die Beachtung der hierfür geltenden Vorschriften und für die Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes ver-
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antwortlich ist. Hat ein Entsorgungsfachbetrieb meh- (2) Das Betriebstagebuch kann in Papierform oder
rere Standorte oder sind mehrere Entsorgungsfachbe- elektronisch geführt werden. Wenn für verschiedene
triebe Teile des gleichen Betriebes, so kann abwei- Tätigkeitsbereiche oder Betriebsteile Einzelblätter ge-
chend von Satz 1 für diese eine gemeinsame für die führt werden, sind diese wöchentlich zusammenzufas-
Leitung und Beaufsichtigung verantwortliche Person sen. Das Betriebstagebuch ist dokumentensicher an-
bestellt werden, wenn hierdurch die sachgemäße Erfül- zulegen und vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Es
lung der ihr obliegenden Aufgaben nicht beeinträchtigt muss jederzeit an dem betroffenen Standort einsehbar
wird. sein. Die im Betriebstagebuch enthaltenen Informatio-
(2) Der Entsorgungsfachbetrieb muss über ausrei- nen sind nach ihrem Eintrag fünf Jahre lang aufzube-
chend sonstiges Personal verfügen. Diese Anforderung wahren. Die in Absatz 1 Satz 2 Nummer 4 genannten
ist erfüllt, wenn mit dem vorhandenen sonstigen Perso- personenbezogenen Daten sind nach Ablauf der Frist
nal ein fach- und sachgerechter Betriebsablauf sicher- zu löschen.
gestellt ist. (3) Das Betriebstagebuch ist von dem Inhaber, so-
(3) Der Nachweis der ausreichenden Personalstärke weit er für die Leitung und Beaufsichtigung des Betrie-
nach den Absätzen 1 und 2 erfolgt auf der Grundlage bes verantwortlich ist, oder von der für die Leitung und
eines Einsatzplanes, der schriftlich, elektronisch oder in Beaufsichtigung des Betriebes verantwortlichen Person
gleich geeigneter Weise zu erstellen ist. Bei der Erstel- regelmäßig auf Richtigkeit und Vollständigkeit zu über-
lung des Einsatzplanes sind übliche Ausfälle einzelner prüfen. Die Überprüfung ist zu dokumentieren.
Personen durch Urlaub, Krankheit und Fortbildungs-
maßnahmen zu berücksichtigen. §6
(4) Der Entsorgungsfachbetrieb hat an jedem zu zer- Versicherungsschutz
tifizierenden Standort und für jede zu zertifizierende Der Entsorgungsfachbetrieb muss über einen für
Tätigkeit über die gerätetechnische Ausstattung und seine abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten ausreichenden
über die sonstigen Betriebsmittel zu verfügen, die zur Versicherungsschutz verfügen. Art und Umfang des er-
fach- und sachgerechten Ausführung der abfall- forderlichen Versicherungsschutzes sind auf der
wirtschaftlichen Tätigkeit notwendig sind. Grundlage einer betrieblichen Risikoabschätzung zu
bestimmen. Der Versicherungsschutz muss Folgendes
§5 umfassen:
Betriebstagebuch 1. bei Betrieben, die Abfälle lagern, behandeln, verwer-
(1) Zum Nachweis einer fach- und sachgerechten ten oder beseitigen, mit Abfällen handeln oder diese
Durchführung der abfallwirtschaftlichen Tätigkeiten hat makeln, mindestens eine Betriebshaftpflichtversi-
der Entsorgungsfachbetrieb für jeden zu zertifizieren- cherung und, sofern mit der Tätigkeit auch der Be-
den Standort ein Betriebstagebuch zu führen. Das Be- sitz dieser Abfälle verbunden ist, eine Umwelthaft-
triebstagebuch hat alle Informationen zu enthalten, die pflichtversicherung sowie eine Umweltschadenver-
für den Nachweis einer ordnungsgemäßen Bewirtschaf- sicherung,
tung der Abfälle wesentlich sind, insbesondere 2. bei Betrieben, die Abfälle sammeln oder befördern,
1. Angaben über Art, Menge, Herkunft und Verbleib der mindestens eine Kraftfahrzeug-Haftpflichtversiche-
vom Entsorgungsfachbetrieb gesammelten, beför- rung einschließlich einer auf den Sammlungs- und
derten, gelagerten, behandelten, verwerteten, be- Beförderungsvorgang bezogenen Umwelthaftpflicht-
seitigten, gehandelten oder gemakelten Abfälle versicherung sowie eine Umweltschadenversiche-
einschließlich einer Dokumentation der erbrachten rung.
Leistungen,
2. besondere Vorkommnisse, insbesondere Betriebs- §7
störungen, die Auswirkungen auf die ordnungs- Anforderungen an
gemäße Abfallbewirtschaftung haben können, die Durchführung der abfallwirtschaftlichen Tätigkeit
einschließlich der möglichen Ursachen und der zur
Abhilfe getroffenen Maßnahmen, (1) Der Entsorgungsfachbetrieb hat die für seine ab-
fallwirtschaftliche Tätigkeit geltenden öffentlich-recht-
3. die Dokumentation einer fehlenden Übereinstim- lichen Vorschriften zu beachten. Der Inhaber hat den
mung des gesammelten, beförderten, gelagerten, Nachweis zu erbringen, dass die für die abfallwirt-
behandelten, verwerteten, beseitigten, gehandelten schaftliche Tätigkeit des Entsorgungsfachbetriebes
oder gemakelten Abfalls mit den Angaben des Ab- erforderlichen behördlichen Entscheidungen, insbeson-
fallbesitzers oder -erzeugers sowie die Angabe der dere Planfeststellungen, Genehmigungen, Zulassun-
getroffenen Maßnahmen, gen, Erlaubnisse und Bewilligungen, vorliegen und die
4. die Angabe der mit dem Vorgang des Sammelns, mit ihnen verbundenen Auflagen und sonstigen Anord-
Beförderns, Lagerns, Behandelns, Verwertens, Be- nungen der zuständigen Behörden erfüllt werden.
seitigens, Handelns oder Makelns beauftragten (2) Der Entsorgungsfachbetrieb darf im Rahmen der
Person sowie im Fall der Beauftragung eines nicht zertifizierten Tätigkeit einen Dritten nur beauftragen,
zertifizierten Betriebes gemäß § 7 Absatz 3 die An- wenn dieser hinsichtlich der übernommenen Tätigkeit
gabe des jeweiligen Umfangs der Beauftragung und ebenfalls als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert ist oder
5. bei Anlagen die Ergebnisse von anlagen- und stoff- die Anforderungen des Absatzes 3 erfüllt sind. Die Ver-
bezogenen Kontrolluntersuchungen einschließlich antwortlichkeit des beauftragenden Entsorgungsfach-
Funktionskontrollen im Rahmen der Eigen- und betriebes für die ordnungsgemäße Durchführung der
Fremdkontrollen. Tätigkeiten bleibt hiervon unberührt.
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(3) Der Entsorgungsfachbetrieb darf Dritte, die hin- (2) Die erforderliche Zuverlässigkeit ist in der Regel
sichtlich ihrer jeweiligen Tätigkeiten nicht als Entsor- nicht gegeben, wenn die betroffene Person
gungsfachbetriebe zertifiziert sind, nur in einem insge-
samt unerheblichen Umfang mit der Durchführung von 1. wegen Verletzung der Vorschriften
zertifizierten Tätigkeiten beauftragen. Der beauftra- a) des Strafrechts über gemeingefährliche Delikte
gende Entsorgungsfachbetrieb hat durch eine sorg- oder Delikte gegen die Umwelt,
fältige Auswahl und ausreichende Kontrolle eine fach-
und sachgerechte Durchführung dieser Tätigkeiten b) des Immissionsschutz-, Abfall-, Wasser-, Natur-
sicherzustellen. Dies setzt insbesondere voraus, dass und Landschaftsschutz-, Chemikalien-, Gentech-
nik- oder Atom- und Strahlenschutzrechts,
1. der Entsorgungsfachbetrieb sich vor der Beauftra-
gung vergewissert, dass c) des Lebensmittel-, Arzneimittel-, Pflanzenschutz-
a) der Dritte für die durchzuführende Tätigkeit die oder Infektionsschutzrechts,
Anforderungen des Absatzes 1 erfüllt, d) des Gewerbe-, Arbeitsschutz-, Transport- oder
b) beim Dritten die erforderliche Überwachung und Gefahrgutrechts oder
Kontrolle der durchzuführenden Tätigkeit sicher-
gestellt ist und e) des Betäubungsmittel-, Waffen- oder Spreng-
stoffrechts
c) der Dritte und sein Personal die für die durchzu-
führende Tätigkeit notwendige Zuverlässigkeit, innerhalb der letzten fünf Jahre mit einer Geldbuße in
Fach- und Sachkunde besitzen, Höhe von mehr als zweitausendfünfhundert Euro be-
legt oder zu einer Strafe verurteilt worden ist oder
2. der Versicherungsschutz des Entsorgungsfachbe-
triebes sich auch auf die Tätigkeit des Dritten er- 2. wiederholt oder grob pflichtwidrig gegen die in Num-
streckt oder der Dritte dem Entsorgungsfachbetrieb mer 1 genannten Vorschriften verstoßen hat.
einen eigenen, dem § 6 entsprechenden Versiche-
rungsschutz nachweist, (3) Zum Nachweis der Zuverlässigkeit der in Absatz 1
Satz 1 genannten Personen sind der technischen Über-
3. vertraglich oder in anderer Weise verbindlich festge- wachungsorganisation oder der Entsorgergemeinschaft
legt ist, in welcher Weise die jeweilige Tätigkeit aus- folgende Unterlagen vorzulegen:
geführt werden soll und wo die Abfälle verbleiben
sollen, 1. bei der erstmaligen und im Übrigen bei jeder dritten
jährlichen Überprüfung nach § 56 Absatz 3 Satz 5
4. der Entsorgungsfachbetrieb gegenüber dem Dritten
des Kreislaufwirtschaftsgesetzes sowie bei einem
vertraglich zu Weisungen hinsichtlich der Art und
Wechsel der in Absatz 1 Satz 1 genannten Personen
Weise der ordnungsgemäßen Durchführung der je-
weiligen Tätigkeit berechtigt ist, a) ein Führungszeugnis, Belegart N,
5. dem Entsorgungsfachbetrieb vertraglich die Befug- b) eine personenbezogene Auskunft aus dem Ge-
nisse zur Kontrolle der fach- und sachgerechten werbezentralregister, Belegart 1, und
Durchführung der übertragenen Tätigkeiten einge-
räumt werden sowie c) eine firmenbezogene Auskunft aus dem Gewer-
bezentralregister, Belegart 1, sowie
6. der Dritte sich verpflichtet,
a) Nachweise zu führen, die den in § 5 vorgeschrie- 2. bei den nicht in Nummer 1 genannten jährlichen
benen Nachweisen entsprechen, und Überprüfungen nach § 56 Absatz 3 Satz 5 des Kreis-
laufwirtschaftsgesetzes eine schriftliche Zuverläs-
b) dem Entsorgungsfachbetrieb unaufgefordert eine sigkeitserklärung.
Kopie dieser Nachweise zu überlassen.
Die Nachweise nach Satz 1 dürfen zum Zeitpunkt der
Abschnitt 3 Überprüfung durch die technische Überwachungsorga-
nisation oder die Entsorgergemeinschaft nicht älter als
Anforderungen sechs Monate sein. Wird eine Überprüfung der Zuver-
an den Inhaber und lässigkeit aus anderen Gründen erforderlich, entschei-
die im Entsorgungsfach- det die technische Überwachungsorganisation oder die
betrieb beschäftigten Personen Entsorgergemeinschaft über Art und Umfang der Nach-
weise.
§8
(4) Nachweise aus einem anderen Mitgliedstaat der
Zuverlässigkeit
Europäischen Union oder einem anderen Vertragsstaat
des Inhabers und der für
des Abkommens über den Europäischen Wirtschafts-
die Leitung und Beaufsichtigung
raum über die Erfüllung der Anforderungen nach den
des Betriebes verantwortlichen Personen
Absätzen 1 bis 3 stehen inländischen Nachweisen
(1) Der Inhaber und die für die Leitung und Beauf- gleich, wenn aus ihnen hervorgeht, dass die betreffen-
sichtigung des Betriebes verantwortlichen Personen den Anforderungen oder die auf Grund ihrer Zielsetzung
müssen zuverlässig sein. Die erforderliche Zuverlässig- im Wesentlichen vergleichbaren Anforderungen des
keit ist gegeben, wenn die betroffene Person auf Grund Ausstellungsstaates erfüllt sind. Unterlagen nach Satz 1
ihrer persönlichen Eigenschaften, ihres Verhaltens und sind auf Verlangen im Original oder in Kopie vorzule-
ihrer Fähigkeiten zur ordnungsgemäßen Erfüllung der gen. Eine Beglaubigung der Kopie sowie eine beglau-
ihr obliegenden Aufgaben geeignet ist. bigte deutsche Übersetzung können verlangt werden.
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2774 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
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nahme nach § 6 Absatz 1 Nummer 2 bis 4 des Kreis- dieser Verordnung festgelegten Anforderungen an Ent-
laufwirtschaftsgesetzes vorliegt sowie ob es sich um sorgungsfachbetriebe zu erfüllen. Die Vorprüfung um-
ein vorbereitendes oder abschließendes Verfahren fasst folgende Bereiche:
handelt,
1. Anforderungen an die Betriebsorganisation nach § 3
2. die dort festgelegten Anforderungen an Entsor- Absatz 1,
gungsfachbetriebe vor der Erstzertifizierung, nach 2. Anforderungen an die Durchführung der abfallwirt-
wesentlichen Änderungen des Betriebes und im Üb- schaftlichen Tätigkeit nach § 7 Absatz 1 Satz 2 im
rigen mindestens jährlich zu überprüfen, Hinblick auf die erforderlichen behördlichen Ent-
3. bei der Überprüfung nach Nummer 2 neben den ein- scheidungen, insbesondere Planfeststellungen, Ge-
schlägigen Rechtsvorschriften auch die hierzu er- nehmigungen, Zulassungen, Erlaubnisse und Bewil-
gangenen amtlich veröffentlichten Verwaltungsvor- ligungen,
schriften des Bundes und der Länder zu berücksich- 3. Anforderungen an die Zuverlässigkeit des Inhabers
tigen, und der für die Leitung und Beaufsichtigung des Be-
4. den Verlauf und das Ergebnis der Überprüfung nach triebes verantwortlichen Personen nach § 8 Absatz 1
Nummer 2 gegenüber dem Betrieb schriftlich in ei- und 2 sowie
nem Überwachungsbericht zu dokumentieren, 4. Anforderungen an die Fachkunde des Inhabers und
5. soweit auf Grund der Überprüfung nach Nummer 2 der für die Leitung und Beaufsichtigung des Betrie-
bes verantwortlichen Personen nach § 9 Absatz 1
festgestellt wird, dass die in dieser Verordnung ge-
nannten Anforderungen nicht erfüllt sind, dem Be- Satz 1 und 2 Nummer 1 und 2 sowie Absatz 2.
trieb gegenüber die festgestellten Mängel konkret Die technische Überwachungsorganisation entschei-
zu bezeichnen und det, ob zur Überprüfung der Voraussetzungen des Sat-
zes 2 ein Vor-Ort-Termin erforderlich ist. Die Ergebnisse
6. alle Unterlagen und Informationen, einschließlich
der Vorprüfung sowie die abschließende Einschätzung
des Inhalts und der Ergebnisse von Gesprächen,
der technischen Überwachungsorganisation, ob der
Untersuchungen und Überprüfungen, von denen
Betrieb die Gewähr dafür bietet, die in dieser Verord-
die technische Überwachungsorganisation oder die
nung festgelegten Anforderungen an Entsorgungsfach-
von ihr beauftragten Sachverständigen im Rahmen
betriebe zu erfüllen, sind zu dokumentieren und der
der Durchführung des Überwachungsvertrages
Zustimmungsbehörde mit dem Antrag auf Zustimmung
Kenntnis erlangt haben, vertraulich zu behandeln
zum Überwachungsvertrag vorzulegen.
und Dritten nicht zugänglich zu machen; öffentlich-
rechtliche Pflichten zur Mitteilung gegenüber Behör-
den bleiben hiervon unberührt. § 12
Zustimmung zum
(3) Der Betrieb muss sich im Überwachungsvertrag
Überwachungsvertrag, Widerruf
verpflichten,
(1) Die nach § 56 Absatz 5 Satz 3 des Kreislaufwirt-
1. den von der technischen Überwachungsorganisa-
schaftsgesetzes für die Zustimmung zum Überwa-
tion beauftragten Sachverständigen alle Informatio-
chungsvertrag zuständige Behörde (Zustimmungsbe-
nen, Unterlagen und Nachweise zur Verfügung zu
hörde) ist die Behörde am Hauptsitz der technischen
stellen, die für die Überprüfung der in dieser Verord-
Überwachungsorganisation. Die Zustimmungsbehörde
nung genannten Anforderungen benötigt werden,
trifft ihre Entscheidung hinsichtlich der Frage, ob die
2. den von der technischen Überwachungsorganisa- Anforderung des § 11 Absatz 5 Satz 2 Nummer 2 erfüllt
tion beauftragten Sachverständigen, soweit es zur ist, im Benehmen mit der für die Überwachung des Be-
Überprüfung der im Überwachungsvertrag festge- triebes zuständigen Behörde (Überwachungsbehörde).
legten Anforderungen erforderlich ist, das Betreten Dazu übersendet die Zustimmungsbehörde der Über-
des Grundstücks, der Geschäfts- und Betriebsräu- wachungsbehörde die Dokumentation über die Ergeb-
me, die Einsicht in Unterlagen und die Vornahme nisse der Vorprüfung. Die Überwachungsbehörde hat
von technischen Ermittlungen und Überprüfungen sich innerhalb einer Frist von vier Wochen nach der
zu gestatten sowie Arbeitskräfte und Werkzeuge Aufforderung zur Erteilung des Benehmens gegenüber
zur Verfügung zu stellen und der Zustimmungsbehörde zu äußern.
3. der technischen Überwachungsorganisation alle (2) Die Zustimmung zum Überwachungsvertrag ist
Änderungen im Betrieb, die für die Erfüllung der in zu erteilen, wenn
dieser Verordnung genannten Anforderungen an 1. der Überwachungsvertrag den in § 11 Absatz 1 bis 4
Entsorgungsfachbetriebe erheblich sind, unverzüg- genannten Anforderungen entspricht,
lich anzuzeigen.
2. die Vorprüfung der technischen Überwachungsorga-
(4) Die Vertragsparteien können weitergehende oder nisation nach § 11 Absatz 5 Satz 1 und 2 ergeben
ergänzende Vereinbarungen treffen, soweit diese den hat, dass der Betrieb die Gewähr dafür bietet, die in
Anforderungen des § 56 des Kreislaufwirtschaftsgeset- dieser Verordnung festgelegten Anforderungen an
zes und dieser Verordnung nicht widersprechen. Entsorgungsfachbetriebe zu erfüllen, und
(5) Die technische Überwachungsorganisation darf 3. die von der technischen Überwachungsorganisation
den Überwachungsvertrag mit einem noch nicht zerti- mit der Durchführung des Überwachungsauftrages
fizierten Betrieb nur abschließen, wenn eine Vorprüfung beauftragten Sachverständigen die in den §§ 17
ergibt, dass der Betrieb die Gewähr dafür bietet, die in bis 20 genannten Anforderungen erfüllen.
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2776 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
(3) Die Zustimmung kann unter Bedingungen erteilt der die Mehrheit im Ausschuss bilden. Die Mitglieder
sowie mit Auflagen und Auflagenvorbehalten verbun- müssen entweder Inhaber eines der in der Entsorger-
den werden, soweit dies erforderlich ist, um die Erfül- gemeinschaft vereinigten Entsorgungsfachbetriebe
lung der in Absatz 2 genannten Anforderungen sicher- sein, die die Leitung und Beaufsichtigung des Betriebes
zustellen. selbst wahrnehmen, oder für die Leitung und Beauf-
(4) Die Zustimmung zum Überwachungsvertrag kann sichtigung eines solchen Betriebes verantwortliche Per-
widerrufen werden, sonen sein. Die Mitglieder müssen die für die Leitung
und Beaufsichtigung eines Entsorgungsfachbetriebes
1. wenn mit der Zustimmung eine Auflage verbunden erforderliche Zuverlässigkeit und Fachkunde besitzen.
ist und die Vertragspartei, der die Auflage erteilt wor-
den ist, sie nicht oder nicht innerhalb einer gesetzten (3) Der Überwachungsausschuss fasst seine Be-
Frist erfüllt hat, schlüsse mit einer Mehrheit von mindestens zwei Drit-
teln der sich an der Abstimmung beteiligenden Mitglie-
2. wenn die Zustimmungsbehörde auf Grund nachträg-
der. Der Überwachungsausschuss ist beschlussfähig,
lich eingetretener Tatsachen berechtigt wäre, die Zu-
wenn sich die Hälfte seiner Mitglieder an der Abstim-
stimmung nicht zu erteilen,
mung beteiligt.
3. wenn die technische Überwachungsorganisation
ihre Pflichten aus dem Überwachungsvertrag nicht (4) Die Mitglieder des Überwachungsausschusses
ordnungsgemäß wahrnimmt, sind hinsichtlich der Entscheidungen im Ausschuss
nicht an Weisungen gebunden. Mitglieder des Über-
4. wenn die technische Überwachungsorganisation wachungsausschusses, bei denen Befangenheit zu be-
ihre Pflichten nach § 56 Absatz 8 Satz 1 des Kreis- sorgen ist, sind von der Entscheidung ausgeschlossen.
laufwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit § 26 Ab- Die Mitglieder des Überwachungsausschusses haben
satz 1 Satz 1 dieser Verordnung nicht erfüllt oder über die bei ihrer Tätigkeit bekanntgewordenen Tat-
5. um schwere Nachteile für das Wohl der Allgemein- sachen Verschwiegenheit zu bewahren.
heit zu verhindern oder zu beseitigen.
(5) Der Überwachungsausschuss kann für be-
stimmte Regionen oder für bestimmte abfallwirtschaft-
Abschnitt 5 liche Tätigkeiten der Mitgliedsbetriebe seine Aufgaben
Mitgliedschaft in an Unterausschüsse delegieren. In diesem Fall sind die
einer Entsorgergemeinschaft Absätze 1 bis 4 auf die Unterausschüsse entsprechend
anzuwenden.
§ 13
(6) Die für die Anerkennung der Entsorgergemein-
Satzung oder sonstige schaft zuständige Behörde (Anerkennungsbehörde) ist
Regelung der Entsorgergemeinschaft berechtigt, an den Sitzungen des Überwachungsaus-
(1) Die Satzung oder sonstige Regelung der Entsor- schusses und der Unterausschüsse teilzunehmen. Die
gergemeinschaft nach § 56 Absatz 6 Satz 3 des Kreis- Entsorgergemeinschaft hat der Anerkennungsbehörde
laufwirtschaftsgesetzes bedarf der Schriftform. Sie den Termin und den Ort der Sitzung auf Verlangen mit-
muss die in § 11 Absatz 1 Satz 2 und Absatz 2 und 3 zuteilen.
festgelegten Inhalte entsprechend regeln.
(2) In der Satzung oder sonstigen Regelung können § 15
weitergehende oder ergänzende Regelungen getroffen Anforderungen an die Mitgliedschaft
werden, soweit diese den Anforderungen des § 56 des und Mitteilung der Aufnahme und des Austritts
Kreislaufwirtschaftsgesetzes und dieser Verordnung
nicht widersprechen. (1) Die Entsorgergemeinschaft darf einen Betrieb nur
als Mitglied aufnehmen, wenn eine Vorprüfung ergibt,
§ 14 dass der Betrieb die Gewähr dafür bietet, die in dieser
Verordnung festgelegten Anforderungen an Entsor-
Überwachungsausschuss gungsfachbetriebe zu erfüllen. Für den Umfang der Vor-
(1) Die Entsorgergemeinschaft hat einen Über- prüfung und ihre Dokumentation gilt § 11 Absatz 5
wachungsausschuss zu bilden. Der Überwachungsaus- Satz 2 bis 4 entsprechend.
schuss hat die Aufgabe, die Überwachung von Mit-
(2) Die Mitgliedschaft in einer Entsorgergemein-
gliedsbetrieben zu sichern. Er entscheidet insbeson-
schaft darf nicht von der Zugehörigkeit zu einem Ver-
dere über die Erteilung und den Entzug von Zertifikaten
band oder einer sonstigen Organisation abhängig ge-
und der Berechtigung zum Führen von Überwachungs-
macht werden.
zeichen auf der Grundlage von Gutachten der mit der
Überwachung beauftragten Sachverständigen und (3) Die Entsorgergemeinschaft hat der Anerken-
ahndet Verstöße gegen die Bestimmungen über das nungsbehörde Folgendes mitzuteilen:
Überwachungsverfahren und über das Führen von 1. unverzüglich nach der Aufnahme eines neuen Mit-
Überwachungszeichen. gliedes dessen Eintritt; die Dokumentation über die
(2) Der Ausschuss besteht aus mindestens drei und Ergebnisse der Vorprüfung ist beizufügen, und
höchstens zehn Mitgliedern. Die Zusammensetzung
2. unverzüglich nach der Beendigung der Mitglied-
der Mitglieder im Ausschuss soll die Tätigkeitsbereiche
schaft den Austritt eines bisherigen Mitgliedes.
der in der Entsorgergemeinschaft vereinigten Entsor-
gungsfachbetriebe repräsentieren. Gehören Personen, Die Anerkennungsbehörde hat die Dokumentation über
die zugleich die Geschäfte der Entsorgergemeinschaft die Ergebnisse der Vorprüfung auch der Überwa-
leiten, dem Ausschuss an, müssen die übrigen Mitglie- chungsbehörde zu übermitteln.
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016 2777
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3. der Betrieb die zertifizierte Tätigkeit auf Dauer einge- (2) Ordnungswidrig im Sinne des § 69 Absatz 2
stellt hat. Nummer 15 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes handelt,
wer vorsätzlich oder fahrlässig
§ 28 1. entgegen § 28 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 ein Zerti-
Entsorgungsfachbetrieberegister fikat oder einen Überwachungsbericht nicht, nicht
(1) Die technische Überwachungsorganisation hat richtig, nicht vollständig, nicht in der vorgeschriebe-
der Zustimmungsbehörde und die Entsorgergemein- nen Weise oder nicht rechtzeitig übermittelt oder
schaft hat der Anerkennungsbehörde elektronisch 2. entgegen § 28 Absatz 1 Satz 1 Nummer 2 eine Mit-
1. unverzüglich nach der Erteilung teilung nicht, nicht richtig, nicht vollständig, nicht in
der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig
a) das jeweilige Zertifikat und
macht.
b) den jeweiligen Überwachungsbericht
zu übermitteln sowie § 30
2. unverzüglich nach dem Entzug eines Zertifikats mit- Zugänglichkeit privater Regelwerke
zuteilen, dass und aus welchen Gründen der jewei- Die bezeichneten DIN-Normen können bei der Beuth
lige Betrieb die Entsorgungsfachbetriebseigenschaft Verlag GmbH, Berlin bezogen werden. Sie sind bei der
verloren hat. Deutschen Nationalbibliothek archivmäßig gesichert
Die Zustimmungs- oder Anerkennungsbehörde teilt die niedergelegt.
ihr nach Satz 1 übermittelten oder mitgeteilten Informa-
tionen unverzüglich der Überwachungsbehörde mit. § 31
(2) Für die elektronische Übermittlung und Mitteilung Übergangsvorschriften
nach Absatz 1 Satz 1 richten die Länder ein bundesweit
(1) Die behördliche Anerkennung eines Lehrgangs
einheitliches informationstechnisches System ein. Das
nach § 9 Absatz 2 Satz 2 Nummer 3 und § 11 Satz 2
Nähere über die Einrichtung und Nutzung des bundes-
der Entsorgungsfachbetriebeverordnung vom 10. Sep-
weit einheitlichen informationstechnischen Systems re-
tember 1996 (BGBl. I S. 1421) in der bis zum 1. Juni
geln die Länder durch Vereinbarung.
2017 geltenden Fassung gilt als Anerkennung eines
(3) Die Länder führen ein bundesweit einheitliches Lehrgangs nach § 9 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 und
elektronisches Register über die zertifizierten Entsor- Absatz 3 Satz 2 fort, sofern der Lehrgangsträger die
gungsfachbetriebe. Sie nutzen hierzu die nach Absatz 1 Lehrgangsinhalte an die in der Anlage 1 genannten
Satz 1 Nummer 1 Buchstabe a übermittelten Zertifikate. Inhalte anpasst und bis zum 1. September 2017 der
Das Register ist ständig zu aktualisieren und in geeig- zuständigen Behörde das überarbeitete Lehrgangspro-
neter Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. gramm vorlegt.
Das Nähere über die Einrichtung und Führung des
(2) Bis zum 1. Juni 2017 besuchte Lehrgänge nach
Registers regeln die Länder durch Vereinbarung.
§ 9 Absatz 2 Satz 2 Nummer 3 und § 11 Satz 2 der
Entsorgungsfachbetriebeverordnung vom 10. Septem-
§ 29
ber 1996 (BGBl. I S. 1421) in der bis zum 1. Juni 2017
Ordnungswidrigkeiten geltenden Fassung gelten als Lehrgänge im Sinne des
(1) Ordnungswidrig im Sinne des § 69 Absatz 1 § 9 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 und Absatz 3 Satz 2.
Nummer 8 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes handelt, (3) Die Anforderung nach § 19 Absatz 4 gilt als er-
wer vorsätzlich oder fahrlässig füllt, wenn die oder der Sachverständige bis zum 1. De-
1. entgegen § 14 Absatz 6 Satz 2, § 15 Absatz 3 Satz 1, zember 2017 eine entsprechende Qualifikation erwor-
§ 21 Absatz 2 Satz 1, § 22 Absatz 3 Satz 3 oder § 26 ben hat.
Absatz 1 Satz 2 eine Mitteilung nicht, nicht richtig, (4) Bis zum 1. Juni 2017 nach § 56 Absatz 3 des
nicht vollständig oder nicht rechtzeitig macht oder Kreislaufwirtschaftsgesetzes erteilte Zertifikate behal-
2. entgegen § 21 Absatz 2 Satz 3 eine Dokumentation ten ihre Gültigkeit, auch wenn sie entgegen § 25 nicht
oder einen Nachweis nicht, nicht richtig, nicht voll- den Anforderungen des Vordrucks nach Anlage 3 ent-
ständig oder nicht rechtzeitig vorlegt. sprechen.
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2782 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
Anlage 1
(zu § 9 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 und Absatz 3 Satz 2,
§ 19 Absatz 2 Nummer 2 Buchstabe b Halbsatz 2 sowie § 31 Absatz 1 und 2)
Lehrgangsinhalte
Die Lehrgänge sollen Kenntnisse insbesondere über folgende Bereiche vermitteln:
1. das Kreislaufwirtschaftsgesetz, insbesondere
a) den Anwendungsbereich,
b) die wichtigsten Begriffsbestimmungen,
c) die Abfallhierarchie,
d) die Grundpflichten (Vermeiden, Verwerten und Beseitigen von Abfall),
e) die Getrennthaltungspflichten und Vermischungsverbote,
f) die Überlassungspflichten,
g) das Anzeigeverfahren für gemeinnützige und gewerbliche Sammlungen,
h) die Rechte und Pflichten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger,
i) die Beauftragung Dritter,
j) die Produktverantwortung,
k) die Bedeutung von Abfallwirtschaftsplänen und Abfallvermeidungsprogrammen,
l) die abfallrechtliche Überwachung,
m) die Register- und Nachweispflichten,
n) das Anzeige- und Erlaubnisverfahren für Sammler, Beförderer, Händler und Makler von Abfällen,
o) die Kennzeichnung von Fahrzeugen,
p) die Zertifizierung von Entsorgungsfachbetrieben,
q) die Anforderungen an Abfallbeauftragte sowie ihre Rechte und Pflichten sowie
r) die Bußgeldvorschriften,
2. die auf Grund des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ergangenen Rechtsverordnungen,
3. die weiteren abfallrechtlichen Gesetze, insbesondere
a) das Elektro- und Elektronikgerätegesetz und
b) das Batteriegesetz,
4. das Recht der Abfallverbringung,
5. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen EU-rechtlichen Grundlagen,
6. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen inter- und supranationalen Übereinkommen,
7. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen landesrechtlichen Grundlagen,
8. das für die Abfallwirtschaft einschlägige kommunale Satzungsrecht,
9. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen
a) amtlich veröffentlichten Verwaltungsvorschriften,
b) Vollzugshilfen (insbesondere der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall) und
c) technischen Anleitungen, Merkblätter und Regeln (insbesondere zum Stand der Technik und zur besten
verfügbaren Technik),
10. das Verhältnis des Abfallrechts zu anderen Rechtsbereichen, insbesondere zum
a) Baurecht,
b) Immissionsschutzrecht,
c) Chemikalienrecht,
d) Wasserrecht,
e) Bodenschutzrecht und
f) Seuchen- und Hygienerecht,
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2784 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
Anlage 2
(zu § 23 Satz 2)
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2786 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
Anlage 3
(zu § 25)
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016 2787
2. Zertifizierte Tätigkeit
– Bei mehreren Tätigkeiten ist für jede Tätigkeit eine eigene Anlage auszufüllen, wenn nicht die gleichen Abfallarten
betroffen sind.
– Die Tätigkeit des Behandelns ist immer gemeinsam mit der Tätigkeit des Verwertens und/oder des Beseitigens
anzukreuzen.
– Die Tätigkeit des Lagerns ist immer gemeinsam mit der Tätigkeit des Verwertens und/oder des Beseitigens
anzukreuzen.
2.1 Sammeln ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
2.1.1 nur deutschlandweit ⃞
2.1.2 weltweit ⃞
2.2 Befördern ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
2.2.1 nur deutschlandweit ⃞
2.2.2 weltweit ⃞
2.3 Lagern ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
2.3.1 zwecks Verwertung (Nr. 2.5) ⃞
2.3.2 zwecks Beseitigung (Nr. 2.6) ⃞
2.4 Behandeln ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
2.4.1 zwecks Verwertung (Nr. 2.5) ⃞
2.4.2 zwecks Beseitigung (Nr. 2.6) ⃞
2.5 Verwerten ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
⃞ vorbereitend ⃞ abschließend
2.5.1 Vorbereitung zur
Wiederverwendung ⃞
2.5.2 Recycling ⃞
2.5.3 sonstige Verwertung ⃞
2.6 Beseitigen ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
⃞ vorbereitend ⃞ abschließend
2.7 Handeln ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
2.7.1 nur deutschlandweit ⃞
2.7.2 weltweit ⃞
2.8 Makeln ⃞ Kennnummer nach § 28 NachwV:
2.8.1 nur deutschlandweit ⃞
2.8.2 weltweit ⃞
3. Beschreibung der abfallwirtschaftlichen Tätigkeit, insbesondere der Anlagentechnik (bei mehreren technischen
Anlagen ist für jede technische Anlage eine eigene Anlage auszufüllen):
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2788 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
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2790 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
3. Betreiber folgender Rücknahmesysteme: 1. wenn das herrschende Unternehmen dem zur Be-
a) Systeme, die Verkaufsverpackungen gemäß § 6 stellung Verpflichteten gegenüber zu Weisungen hin-
Absatz 3 der Verpackungsverordnung zurückneh- sichtlich folgender Maßnahmen befugt ist:
men, a) Maßnahmen gemäß § 60 Absatz 1 Satz 2 Num-
b) herstellereigene Rücknahmesysteme, die Elektro- mer 4 und 6 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes,
und Elektronikaltgeräte gemäß § 16 Absatz 5 des b) Maßnahmen gemäß § 60 Absatz 3 Satz 1 des
Elektro- und Elektronikgerätegesetzes zurück- Kreislaufwirtschaftsgesetzes in Verbindung mit
nehmen, § 56 Absatz 1 des Bundes-Immissionsschutzge-
c) das Gemeinsame Rücknahmesystem, das Gerä- setzes in der Fassung der Bekanntmachung vom
te-Altbatterien gemäß § 6 des Batteriegesetzes 17. Mai 2013 (BGBl. I S. 1274), das zuletzt durch
zurücknimmt, Artikel 3 des Gesetzes vom 26. Juli 2016 (BGBl. I
S. 1839) geändert worden ist, in der jeweils gel-
d) herstellereigene Rücknahmesysteme, die Geräte- tenden Fassung und
Altbatterien gemäß § 7 des Batteriegesetzes zu-
rücknehmen sowie 2. wenn der zur Bestellung Verpflichtete eine oder
mehrere Personen bestellt, deren Fachkunde und
e) Systeme, die Fahrzeug- oder Industrie-Altbatte-
Zuverlässigkeit die sachgemäße Erfüllung der Auf-
rien freiwillig zurücknehmen.
gaben des betriebsangehörigen Abfallbeauftragten
gewährleisten.
§3
Mehrere Abfallbeauftragte §7
Die zuständige Behörde kann anordnen, dass die zur Ausnahme von der Pflicht
Bestellung Verpflichteten mehrere betriebsangehörige zur Bestellung eines Abfallbeauftragten
Abfallbeauftragte zu bestellen haben; die Zahl der Ab-
fallbeauftragten ist so zu bemessen, dass die sachge- Die zuständige Behörde hat auf Antrag den zur Be-
mäße Erfüllung der in § 60 Absatz 1 und 2 des Kreis- stellung Verpflichteten von seiner Pflicht zu befreien,
laufwirtschaftsgesetzes bezeichneten Aufgaben sicher- wenn die Bestellung im Einzelfall im Hinblick auf die
gestellt ist. Größe der Anlage, des Rücknahmesystems oder der
Rücknahmestelle oder auf die Art oder Menge der ent-
§4 stehenden, angelieferten oder zurückgenommenen Ab-
fälle nicht erforderlich ist.
Gemeinsamer Abfallbeauftragter
Betreibt ein zur Bestellung Verpflichteter mehrere Abschnitt 2
Anlagen, mehrere Betriebe als Besitzer im Sinne des
Anforderungen
§ 27 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes oder mehrere
an Abfallbeauftragte
Rücknahmesysteme oder Rücknahmestellen, kann ein
gemeinsamer betriebsangehöriger Abfallbeauftragter
bestellt werden, wenn hierdurch die sachgemäße Erfül- §8
lung der in § 60 Absatz 1 und 2 des Kreislaufwirt- Zuverlässigkeit
schaftsgesetzes bezeichneten Aufgaben nicht beein-
(1) Die nach § 60 Absatz 3 Satz 1 des Kreislaufwirt-
trächtigt wird.
schaftsgesetzes in Verbindung mit § 55 Absatz 2 Satz 1
des Bundes-Immissionsschutzgesetzes erforderliche
§5
Zuverlässigkeit ist gegeben, wenn der Abfallbeauftragte
Nicht auf Grund seiner persönlichen Eigenschaften, seines
betriebsangehöriger Abfallbeauftragter Verhaltens und seiner Fähigkeiten zur ordnungsge-
Die zuständige Behörde soll einem zur Bestellung mäßen Erfüllung der ihm obliegenden Aufgaben ge-
Verpflichteten auf Antrag die Bestellung eines oder eignet ist.
mehrerer nicht betriebsangehöriger Abfallbeauftragter (2) Die erforderliche Zuverlässigkeit ist in der Regel
gestatten, wenn hierdurch die sachgemäße Erfüllung nicht gegeben, wenn die betroffene Person
der in § 60 Absatz 1 und 2 des Kreislaufwirtschaftsge-
1. wegen Verletzung der Vorschriften
setzes bezeichneten Aufgaben nicht beeinträchtigt
wird. a) des Strafrechts über Eigentums- und Vermögens-
delikte, Urkundenfälschung, Insolvenzstraftaten,
§6 gemeingefährliche Delikte oder Umweltdelikte,
Abfallbeauftragter für Konzerne b) des Immissionsschutz-, Abfall-, Wasser-, Natur-
Ist die Anlage, der Betrieb eines Besitzers im Sinne und Landschaftsschutz-, Chemikalien-, Gentech-
des § 27 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das Rück- nik- oder Atom- und Strahlenschutzrechts,
nahmesystem oder die Rücknahmestelle eines zur Be- c) des Lebensmittel-, Arzneimittel-, Pflanzenschutz-
stellung Verpflichteten unter einer einheitlichen Leitung oder Infektionsschutzrechts,
eines herrschenden Unternehmens zusammengefasst
d) des Gewerbe-, Arbeitsschutz-, Transport- oder
(Konzern), so kann die zuständige Behörde dem zur
Gefahrgutrechts oder
Bestellung Verpflichteten auf Antrag die Bestellung
eines Abfallbeauftragten für den Konzernbereich ge- e) des Betäubungsmittel-, Waffen- oder Spreng-
statten, stoffrechts
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016 2791
innerhalb der letzten fünf Jahre mit einer Geldbuße in nisse entsprechend der Anlage 1 vermittelt werden,
Höhe von mehr als fünfhundert Euro belegt oder zu teilgenommen hat.
einer Strafe verurteilt worden ist,
(2) Der Abfallbeauftragte muss durch geeignete
2. wiederholt oder grob pflichtwidrig Fortbildung über den für seine Tätigkeit notwendigen
a) gegen Vorschriften nach Nummer 1 Buchstabe b aktuellen Wissensstand verfügen. Dazu hat der zur Be-
bis e verstoßen hat oder stellung Verpflichtete sicherzustellen, dass der Abfall-
beauftragte regelmäßig, mindestens alle zwei Jahre,
b) seine Pflichten als Abfallbeauftragter oder als
an von der zuständigen Behörde anerkannten Lehrgän-
Betriebsbeauftragter für Immissionsschutz oder
gen, in denen Kenntnisse entsprechend Anlage 1 ver-
Gewässerschutz, als Strahlenschutzbeauftragter
mittelt werden, teilnimmt.
oder als Störfallbeauftragter verletzt hat,
3. infolge strafgerichtlicher Verurteilung die Fähigkeit (3) Zum Nachweis der Fachkunde sind dem zur Be-
zur Bekleidung öffentlicher Ämter verloren hat, oder stellung Verpflichteten bei der Bestellung und wenn
eine Überprüfung der Fachkunde aus anderen Gründen
4. sich nicht in geordneten wirtschaftlichen Verhältnis-
erforderlich ist, folgende Unterlagen vorzulegen:
sen befindet, es sei denn, dass dadurch die Interes-
sen des zur Bestellung Verpflichteten nicht gefährdet 1. ein Nachweis der beruflichen Qualifikation nach Ab-
sind. satz 1 Nummer 1,
2. ein Nachweis über die einjährige praktische Tätigkeit
§9 nach Absatz 1 Nummer 2 und
Fachkunde
3. eine Bescheinigung über die Teilnahme an dem zu-
(1) Die nach § 60 Absatz 3 Satz 1 des Kreislaufwirt- letzt besuchten Lehrgang nach Absatz 1 Nummer 3
schaftsgesetzes in Verbindung mit § 55 Absatz 2 Satz 1 oder Absatz 2 Satz 2.
des Bundes-Immissionsschutzgesetzes erforderliche
Fachkunde ist gegeben, wenn der Abfallbeauftragte Der zur Bestellung Verpflichtete hat die Unterlagen der
zuständigen Behörde auf Verlangen vorzulegen.
1. auf einem Fachgebiet, dem die Anlage, der Betrieb
eines Besitzers im Sinne des § 27 des Kreislaufwirt- (4) Nachweise aus einem anderen Mitgliedstaat der
schaftsgesetzes, das Rücknahmesystem oder die Europäischen Union oder einem anderen Vertragsstaat
Rücknahmestelle hinsichtlich der Anlagen- oder des Abkommens über den Europäischen Wirtschafts-
Verfahrenstechnik oder der Betriebsvorgänge zuzu- raum über die Erfüllung der Anforderungen nach den
ordnen ist, Absätzen 1 und 2 stehen inländischen Nachweisen
gleich, wenn aus ihnen hervorgeht, dass die betreffen-
a) ein Hochschul- oder Fachhochschulstudium ab-
den Anforderungen oder die auf Grund ihrer Zielsetzung
geschlossen hat,
im Wesentlichen vergleichbaren Anforderungen des
b) eine kaufmännische, technische oder sonstige Ausstellungsstaates erfüllt sind. Unterlagen nach Satz 1
Fachschul- oder Berufsausbildung besitzt oder sind auf Verlangen im Original oder in Kopie vorzu-
c) eine Qualifikation als Meister vorweisen kann, legen. Eine Beglaubigung der Kopie sowie eine beglau-
2. während einer einjährigen praktischen Tätigkeit bigte deutsche Übersetzung können verlangt werden.
Kenntnisse erworben hat über
§ 10
a) die Anlage, den Betrieb eines Besitzers im Sinne
des § 27 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das Übergangsvorschriften
Rücknahmesystem oder die Rücknahmestelle,
(1) Die Anforderungen des § 9 Absatz 1 gelten nicht
für die der Abfallbeauftragte bestellt werden soll,
für Abfallbeauftragte, die am 1. Juni 2017 bereits be-
oder über Anlagen, Betriebe oder Rücknahme-
stellt worden sind. Die Pflicht zur Teilnahme an einem
systeme, die im Hinblick auf die Erfüllung der Auf-
von der zuständigen Behörde anerkannten Lehrgang
gaben des Abfallbeauftragten vergleichbar sind,
gemäß § 9 Absatz 2 ist spätestens am 1. Juni 2019
b) die Vermeidung und die Bewirtschaftung der in erstmals zu erfüllen.
der Anlage, in dem Betrieb oder dem Rücknah-
mesystem anfallenden Abfälle und (2) Abfallbeauftragte, die nach den Vorschriften die-
ser Verordnung erstmals bestellt werden, haben die
c) die hergestellten Erzeugnisse sowie Pflicht zur Teilnahme an einem von der zuständigen Be-
3. an einem oder mehreren von der zuständigen Be- hörde anerkannten Lehrgang gemäß § 9 Absatz 1 Num-
hörde anerkannten Lehrgängen, in denen Kennt- mer 3 spätestens am 1. Juni 2019 zu erfüllen.
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2792 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
Anlage 1
(zu § 9 Absatz 1 Nummer 3 und Absatz 2 Satz 2)
Lehrgangsinhalte
Die Lehrgänge sollen Kenntnisse vermitteln, die für die Erfüllung der Aufgaben eines Abfallbeauftragten bei dem
Anlagenbetreiber oder Besitzer nach § 27 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, den der Abfallbeauftragte in für die
Abfallvermeidung und Abfallbewirtschaftung bedeutsamen Angelegenheiten beraten soll, erforderlich sind. In die-
sem Rahmen sollen Grundkenntnisse in folgenden Bereichen vermittelt werden:
I. Kenntnisse des Abfallrechts und der Abfalltechnik
1. Das Kreislaufwirtschaftsgesetz, insbesondere
a) den Anwendungsbereich,
b) die wichtigsten Begriffsbestimmungen,
c) die Abfallhierarchie,
d) die Grundpflichten (Vermeiden, Verwerten und Beseitigen von Abfällen),
e) die Getrennthaltungspflichten und Vermischungsverbote,
f) die Überlassungspflichten,
g) das Anzeigeverfahren für gemeinnützige und gewerbliche Sammlungen,
h) die Rechte und Pflichten der öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger,
i) die Beauftragung Dritter,
j) die Produktverantwortung,
k) die Bedeutung von Abfallwirtschaftsplänen und Abfallvermeidungsprogrammen,
l) die abfallrechtliche Überwachung,
m) die Register- und Nachweispflichten,
n) das Anzeige- und Erlaubnisverfahren für Sammler, Beförderer, Händler und Makler von Abfällen,
o) die Kennzeichnung von Fahrzeugen,
p) die Zertifizierung von Entsorgungsfachbetrieben,
q) die Bußgeldvorschriften,
2. die auf Grund des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ergangenen Rechtsverordnungen,
3. die weiteren abfallrechtlichen Gesetze, insbesondere
a) das Elektro- und Elektronikgerätegesetz und
b) das Batteriegesetz,
4. das Recht der Abfallverbringung,
5. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen EU-rechtlichen Grundlagen,
6. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen inter- und supranationalen Übereinkommen,
7. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen landesrechtlichen Grundlagen,
8. das für die Abfallwirtschaft einschlägige kommunale Satzungsrecht,
9. die für die Abfallwirtschaft einschlägigen Verwaltungsvorschriften, Vollzugshilfen (insbesondere der Bund/Län-
der-Arbeitsgemeinschaft Abfall), technische Anleitungen, Merkblätter und Regeln (insbesondere zum Stand der
Technik und zur besten verfügbaren Technik),
10. das Verhältnis des Abfallrechts zu anderen Rechtsbereichen, insbesondere zum
a) Baurecht,
b) Immissionsschutzrecht,
c) Chemikalienrecht,
d) Wasserrecht,
e) Bodenschutzrecht und
f) Seuchen- und Hygienerecht,
11. die Vorschriften der betrieblichen Haftung,
12. die Vorschriften des Arbeitsschutzes,
13. die betrieblichen Risiken und die einschlägigen Versicherungen,
14. die Bezüge zum Güterkraftverkehrs- und Gefahrgutrecht,
15. Art und Beschaffenheit von gefährlichen Abfällen,
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016 2793
16. schädliche Umwelteinwirkungen und sonstige Gefahren, erhebliche Nachteile und erhebliche Belästigungen,
die von Abfällen ausgehen können, und Maßnahmen zu ihrer Verhinderung oder Beseitigung,
17. anlagen-, verfahrenstechnische und sonstige Maßnahmen der Vermeidung, der ordnungsgemäßen und schad-
losen Verwertung und Beseitigung von Abfällen unter Berücksichtigung des Standes der Technik.
II. Kenntnisse über die Pflichten und Rechte des Abfallbeauftragten
1. die Pflichten des Abfallbeauftragten, insbesondere
a) die Kontrolle der Einhaltung abfallrechtlicher Vorschriften,
b) die Information der Betriebsangehörigen über Belange der Vermeidung und Bewirtschaftung von Abfällen,
c) die Abgabe von Stellungnahmen zu Investitionsentscheidungen und Vorschläge zur Einführung umwelt-
freundlicher und abfallarmer Verfahren sowie zur Herstellung umweltfreundlicher und abfallarmer Erzeugnisse,
d) die Erstellung eines jährlichen, schriftlichen Berichtes an den zur Bestellung Verpflichteten über die nach § 60
Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 bis 5 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes getroffenen und beabsichtigten Maß-
nahmen,
e) Optimierungspotenziale bei Abfällen: Reduzierung von Entsorgungskosten durch Methoden zur kostenopti-
malen Abfallwirtschaft,
2. die Rechte des Abfallbeauftragten, insbesondere
a) das Vortragsrecht,
b) das Benachteiligungsverbot und den Kündigungsschutz,
3. das Verfahren zur Bestellung von Abfallbeauftragten.
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2794 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2016 Teil I Nr. 58, ausgegeben zu Bonn am 7. Dezember 2016
1. In § 9 Absatz 6 Satz 6 werden die Wörter „§ 13 der Die Anzeige- und Erlaubnisverordnung vom 5. De-
Entsorgungsfachbetriebeverordnung“ durch die Wör- zember 2013 (BGBl. I S. 4043) wird wie folgt geändert:
ter „§ 56 Absatz 3 Satz 5 des Kreislaufwirtschafts- 1. In § 2 Absatz 3 wird das Wort „andere“ durch das
gesetzes“ ersetzt. Wort „anderen“ und das Wort „beschäftigte“ durch
2. In § 10 Absatz 4 werden die Wörter „§ 5 der Entsor- das Wort „beschäftigten“ ersetzt.
gungsfachbetriebeverordnung“ durch die Wörter „§ 5 2. In § 3 Absatz 2 Nummer 1 Buchstabe d wird nach
Absatz 1 der Entsorgungsfachbetriebeverordnung dem Wort „Arbeitsschutz-“ das Wort „, Transport-“
vom 2. Dezember 2016 in der jeweils geltenden Fas- eingefügt.
sung“ ersetzt.
3. In § 7 Absatz 1 Satz 4 und Absatz 7 Satz 2 werden
jeweils die Wörter „Folgezertifikate und“ gestrichen.
Artikel 5
4. In § 9 Absatz 3 Nummer 6 Buchstabe a wird nach
Änderung der dem Wort „für“ das Wort „die“ eingefügt.
EMAS-Privilegierungs-Verordnung
5. § 13 Absatz 1 wird wie folgt gefasst:
In § 3 Absatz 1 der EMAS-Privilegierungs-Verord-
nung vom 24. Juni 2002 (BGBl. I S. 2247), die zuletzt „(1) Soweit die Tätigkeit anzeigepflichtig ist,
durch Artikel 10 der Verordnung vom 28. April 2015 haben Sammler und Beförderer von Abfällen bei
(BGBl. I S. 670) geändert worden ist, wird wie folgt ge- Ausübung ihrer Tätigkeit eine Kopie und im Falle ei-
ändert: ner elektronischen Anzeige einen Ausdruck der von
der Behörde bestätigten Anzeige mitzuführen. So-
1. In Satz 1 werden die Wörter „in Verbindung mit § 2 fern die Behörde die Anzeige noch nicht bestätigt
Abs. 1 und 2 der Entsorgungsfachbetriebeverord- hat, ist dies von dem Anzeigenden auf der Kopie
nung vom 10. September 1996 (BGBl. I S. 1421)“ oder dem Ausdruck der Anzeige zu vermerken. In
gestrichen. diesem Fall ist die mit dem Vermerk versehene Kopie
oder der mit dem Vermerk versehene Ausdruck der
2. In Satz 3 werden nach den Wörtern „, in der jeweils Anzeige mitzuführen. Als Entsorgungsfachbetriebe
geltenden Fassung,“ die Wörter „oder nach § 7 der zertifizierte Sammler und Beförderer von gefährli-
Verordnung über Betriebsbeauftragte für Abfall vom chen Abfällen, die nach § 54 Absatz 3 Nummer 2
2. Dezember 2016, in der jeweils geltenden Fas- von der Erlaubnispflicht nach § 54 Absatz 1 Satz 1
sung,“ eingefügt. des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ausgenommen
sind, haben zudem eine Kopie des aktuell gültigen
Artikel 6 Zertifikats nach § 56 Absatz 3 des Kreislaufwirt-
schaftsgesetzes mitzuführen. Sammler und Beförde-
Änderung der rer von gefährlichen Abfällen, die einen EMAS-
Altholzverordnung Standort betreiben und nach § 12 Absatz 1 Num-
mer 4 von der Erlaubnispflicht nach § 54 Absatz 1
In § 12 Absatz 5 der Altholzverordnung vom 15. Au- Satz 1 des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ausgenom-
gust 2002 (BGBl. I S. 3302), die zuletzt durch Artikel 96 men sind, haben zudem eine Kopie der aktuell gülti-
der Verordnung vom 31. August 2015 (BGBl. I S. 1474) gen Registrierungsurkunde mitzuführen.“
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Die Bundeskanzlerin
Dr. A n g e l a M e r k e l
Die Bundesministerin
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit
Barbara Hendricks
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