Elektronisch gesteuerte
Verteilerkolben-Einspritzpumpen
VORWORT
Um den steigenden Anforderungen an Dieselmotoren hinsichtlich Emissionsreduzierung, Ver-
brauchs- und Geräuschreduzierung gerecht zu werden, wurde die elektronische Einspritzpumpen-
steuerung weiter verbessert.
INHALT
-1-
Einleitung - Inhalt
1. Dieselmotor ................................................................................................. 3
1-1. Vergleich mit Benzinmotor ............................................................................................. 3
1-2. Arbeitsweise des Dieselmotors ..................................................................................... 4
1-3.Verbrennungsprozess beim Dieselmotor ........................................................................ 5
1-4. Dieselklopfen ................................................................................................................ 6
1-5.Verbrennungskammer .................................................................................................... 6
1-6.Kraftstoff......................................................................................................................... 7
1-7. Abgasrauch ................................................................................................................... 9
1-8. Dieselmotorleistung ...................................................................................................... 10
2. Kraftstoffeinspritzsysteme ...................................................................... 12
2-1. Aufbau des Kraftstoffeinspritzsystems........................................................................... 12
2-2. Elektronisch gesteuertes Einspritzpumpensystem ......................................................... 13
-2-
1. Dieselmotor
1-1. Vergleich mit Benzinmotor
Beim Benzinmotor wird das Ansaugluftvolumen durch die Drosselklappe gesteuert, die sich im Ein-
lasstrakt befindet und mit dem Gaspedal verbunden ist. Die dem Luftvolumen entsprechende Kraftstoff-
menge wird über das Einspritzventil eingespritzt. Die Luft-Kraftstoffmischung wird in den Zylinder
gesaugt und dort komprimiert.
In den Zylindern wird das Luft-Kraftstoffgemisch dann durch elektrische Funken für den
Verbrennungsprozess gezündet.
Beim Dieselmotor hingegen wird nur Luft während des Einlasshubs in den Zylinder angesaugt, wo
sie stark komprimiert und dadurch stark erhitzt wird. Die Einspritzdüsen spritzen Dieselkraftstoff ein,
der durch Selbstentzündung verbrannt wird. Da keine Drosselklappe vorhanden ist, bleibt das An-
saugluftvolumen unabhängig von Motordrehzahl und Last praktisch konstant. Aus diesem Grund wird
die Motorleistung über die Steuerung der Einspritzmenge geregelt.
Deshalb benötigt ein Dieselmotor ein Kraftstoffsystem, das sich vom Benzinmotor unterscheidet.
Einspritzdüse
Zündkerze Einspritzdüse
Drosselventil
Einspritzpumpe
Anmerkung: In der untenstehenden Tabelle wird der Dieselmotor mit dem Benzinmotor verglichen.
Dieselmotor Benzinmotor
Verbrennungszyklus Selbstzündung Fremdzündung
Kompressionsverhältnis 15~22 5~10
Thermischer Wirkungsgrad % 30~40 25~30
Kraftstoffverbrauchswert g/psh 140~210 200~280
Entstehung des Zerstäubter, eingespritzter und Vor Kompression zerstäubt
Luft-Kraftstoffgemischs vermischter Zustand nach Kompression und gemischt
Kraftstoff Dieselkraftstoff Benzin
Kraftstoffverbrauchsvolumen % 30~40 100
Kraftstoffkostenvergleich % 50~60 100
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1-2. Arbeitsweise des Dieselmotors
Ein Motor, der pro Zyklus bzw. während zwei Kurbelwellenumdrehungen vier Kolbenhübe durchführt,
wird als 4-Takt-Dieselmotor bezeichnet. Ein Motor, der pro Zyklus bzw. pro Kurbelwellenumdrehung
zwei Zylinderhübe durchführt, wird 2-Takt-Dieselmotor genannt.
In diesem Werkstatthandbuch wird die Arbeitsweise des 4-Takt-Dieselmotors beschrieben.
Einlassventil
Einlass
Einlassventil
Kompression
Auslass Düse
Verbrennung
PU0029
(1) Einlasshub
Der Zylinder saugt frische Luft an, während der Kolben vom oberen Totpunkt zurückkehrt. Gleichzei-
tig öffnet sich das Einlassventil etwas, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht, um den Luft-
einzug zu erleichtern. Das Ventil bleibt etwas über den unteren Totpunkt hinaus geöffnet, während
sich der Kolben bereits wieder nach oben bewegt.
(2) Kompressionshub
Nachdem der Kolben den unteren Totpunkt erreicht hat und wieder nach oben steigt, schließt sich
das Einlassventil. Dadurch wird die in dem Zylinder angesaugte Luft durch den Anstieg des Kolbens
komprimiert.
Da der Dieselmotor die Verbrennung durch Zündung des eingespritzten Kraftstoffs über die
kompressionsbedingte Hitze auslöst, ist der Kompressionsdruck wesentlich höher als beim Benzin-
motor. Selbst bei niedrigen Motordrehzahlen, wie z.B. beim Starten, besteht ein Kompressionsdruck
von ca. 20 bis 30 kg/cm2. Die Kompressionstemperatur beträgt 400 bis 550 °C.
(3) Verbrennungshub
In der Endphase des Kompressionshubs wird der Kraftstoff über eine Düse eingespritzt, die sich im Zylinder-
kopf befindet. Die Kompressionshitze bringt die Mischung zur Selbstzündung. Dadurch entsteht eine spontane
Verbrennung, bei der die Ausdehnung des Verbrennungsgases den Kolben nach unten treibt.
(4) Auslasshub
Kurz bevor der Kolben im Verbrennungshub den unteren Totpunkt erreicht, öffnet sich das Auslassventil
und der resultierende Druckunterschied führt zur Gasableitung. Wenn der Kolben nach Passieren
des unteren Totpunkts ansteigt, wird das Gas aus dem Zylinder gedrückt.
Wie bis jetzt beschrieben, führt der Motor die vier Takte “Einlass”, “Kompression”, “Verbrennung” und
“Auslass” durch, während sich der Kolben im Zylinder zwischen dem oberen Totpunkt und unteren
Totpunkt hin und her bewegt.
-4-
1-3. Verbrennungsprozess beim Dieselmotor
Nachfolgend ist eine kurze Beschreibung des Verbrennungsprozesses beim 4-Takt-Dieselmotor aufgeführt.
Die im Zylinder komprimierte Luft erreicht durch den Druck hohe Temperaturen. Wenn nun über die Düse
Kraftstoff eingespritzt wird, werden die Kraftstoffpartikel stark erhitzt, ihre Oberflächentemperatur steigt an und
sie beginnen zu verdampfen. Wenn der verdampfte Kraftstoff bei einer bestimmten Temperatur mit Luft ver-
mischt wird, entzündet sich das Gemisch und verbrennt. Dieser Vorgang wird in Abbildung PQ0354 mit der
Darstellung des Verhältnisses zwischen Rotationswinkel der Kurbelwelle und des Zylinderdrucks im Detail
veranschaulicht. Der Verbrennungsprozess kann in vier Phasen (siehe nächste Seite) unterteilt werden.
Au
sd
Einspritzende
eh
Einspritzstart
nu
ng
Druck
(kg/cm2) n
Verbrennung
sio Einsprit-
res zung
p
m
Ko Zündverzögerung
Oberer Totpunkt
Kurbelwinkel (° )
PQ0354
(2) Vorkammerverfahren
Das Vorkammerverfahren verwendet eine Unter-
kammer, die sogenannte “Vorkammer”, die über der
Hauptbrennkammer angeordnet ist. Kraftstoff aus der Düse
Einspritzdüse wird in die Vorkammer gespritzt, um dort Glühkerze
bereits einen Teil des Kraftstoffs zu verbrennen. Der re-
sultierende Druck presst den noch unverbrannten Kraft- Vorkammer
stoff mit erhöhter Geschwindigkeit in die Hauptkammer.
Der dadurch im Zylinder erzeugte Wirbel sorgt für eine
gründliche Vermischung von Kraftstoff und Luft. Folg- Kolben
lich resultiert eine vollständige Verbrennung und ein Hauptverbrennungskammer
Entlüftungsbohrung PU0031
guter Wirkungsgrad.
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(3) Wirbelkammerverfahren
Das Wirbelkammerverfahren sieht eine kugelförmi- Glühkerze
ge Unterkammer, die sogenannte “Wirbelkammer”
vor , die im Zylinderkopf bzw. im Zylinder angeordnet
ist. Die durch den Kolben komprimierte Luft strömt in
die Wirbelkammer und formt einen Wirbel. Da die Einspritzdüse
Einspritzdüse den Kraftstoff in diesen Wirbel sprüht, Wirbelkammer
wird ein Großteil des Kraftstoffs in der Wirbelkammer Entlüftungsbohrung
verbrannt. Der unverbrannte Kraftstoff wird in die
Haupt-
Hauptkammer gepresst, wo er dann vollständig ver- verbrennungskammer
brannt wird. Kolben PU0032
(4) Luftkammerverfahren
Das Luftkammerverfahren sieht eine Unterkammer, die sogenannte “Luftkammer”. im Kolben bzw.
im Zylinderkopf vor. Die Einspritzdüse spritzt den Kraftstoff in die Öffnung der Luftkammer ein, wo er
gezündet und dann in der Hauptverbrennungskammer verbrannt wird. Zu diesem Zeitpunkt tritt ein
Teil des Kraftstoffs in die Luftkammer ein, wo er verbrannt wird. Dies erhöht den Druck in der Luft-
kammer. Während sich der Kolben zum UT bewegt, wird Luft aus der Luftkammer in die Haupt-
verbrennungskammer gedrückt, damit eine vollständige Verbrennung in der Kammer stattfindet.
Der Luftkammertyp wird in Japan gegenwärtig nicht eingesetzt.
Tatsächliches Luftvolumen
*Luftüberschussverhältnis =
Theoretisches Luftvolumen erforderlich für Verbrennung
1-6. Kraftstoff
Dieselmotoren für Kraftfahrzeuge laufen mit leichtem Dieselkraftstoff, wohingegen Dieselmotoren
mit niedrigen Motordrehzahlen, wie Schiffsmotoren, auf Schweröl ausgelegt sind. Leichter Diesel-
kraftstoff wird wie Benzin, Kerosin und schwerer Dieselkraftstoff im Erdölraffinerieprozess gewon-
nen. Der Siedepunkt liegt zwischen 200 und 330°C, das spezifische Gewicht liegt zwischen 0,82
und 0,86 und sein Heizwert zwischen 10.000 und 11.000 kca/kg. Dieselkraftstoff ähnelt in Farbe
(gelblicher) und Konsistenz (dicker) dem Kerosin.
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(1) Zündfähigkeit von Dieselkraftstoff
Die Zündfähigkeit des Kraftstoffs wird durch die Selbstent-
zündung beschrieben, die Ergebnis des Kraftstoff-
temperaturanstiegs ist und folglich ohne Flamme auftritt.
Im Beispiel (Darstellung PQ0357) werden einige Tropfen Die- Dieselkraftstoff Benzin
selkraftstoff und Benzin auf die Oberfläche einer erhitzten
Eisenplatte geträufelt. Nach einer Weile entflammt der Die-
selkraftstoff, während das Benzin ohne zu brennen sofort
verdampft. Dies bedeutet, dass Diesel eine bessere
Zündfähigkeit besitzt. Die Zündtemperatur wird “Flammpunkt”
genannt. Je niedriger der Flammpunkt des Kraftstoffs, um Erhitzte
so besser ist die Zündfähigkeit. Bei einem Dieselmotor, in dem Eisenplatte
PQ0357
der Kraftstoff durch Kompressionshitze der Luft verbrannt wird,
stellt die Zündfähigkeit ein wichtiges Merkmal dar.
Sie beeinflusst die Zeitspanne zwischen Einspritzen des Kraftstoffs in die Verbrennungskammer bis zur
Verbrennung erheblich. Dies wird “Zündverzögerung” genannt.
Die Maßeinheit für die Zündfähigkeit des Dieselkraftstoffs wird als Cetanzahl bezeichnet. Kraftstoff mit niedrigerer
Cetanzahl besitzt eine schlechte Zündfähigkeit und eine längere Zündverzögerung. Diese führt zu Dieselklopfen.
(2) Viskosität des Dieselkraftstoffs
Viskosität ist eines der wichtigsten Merkmale des Kraftstoffs für Dieselmotoren. Hohe Viskosität verur-
sacht große Kraftstoffpartikel beim Einspritzen in die Verbrennungskammer, was die Zerstäubung erschwert
und daher die Verbrennung beeinträchtigt. Niedrigere Viskosität bedeutet dagegen eine schlechtere Schmie-
rung der verschiedenen Teile des Kraftstoffsystems, wie z.B. Einspritzpumpe und Düsen, was zu vorzei-
tigem Verschleiß bzw. zu Fressern führt.
(3) Schwefelbestandteil des Dieselkraftstoffs
Der Schwefel im Kraftstoff wird im Verbrennungsvorgang zu schwefligem Säuregas und zu Schwefligsäureanhydrid.
Zusammen mit Wasser aus dem Verbrennungsvorgang wird es zu Schwefelsäure, das Korrosion verursacht.
Da Schwefelbestandteile auch eine schlechte Zündfähigkeit und Verbrennbarkeit besitzen, verursachen
sie schwarzen Rauch und verunreinigen das Motoröl.
(4) Flüchtigkeit von Dieselkraftstoff
Da Dieselkraftstoff einen hohen Siedepunkt besitzt, verflüchtigt es sich bei Zimmertemperatur nur sehr
langsam. Bis zu einem gewissen Punkt ist Verflüchtigung jedoch wünschenswert, da Dieselkraftstoff in
gasförmigen Zustand gebracht und mit Luft gemischt werden muss. Verbrennung kann nur dann erfolgen,
wenn die Dichte im Flammpunktbereich liegt.
(5) Dieselkraftstoffwerte
Die Eigenschaften des Dieselkraftstoffs für Dieselmotoren sind durch JIS K2204 festgelegt (siehe unten-
stehende Tabelle).
Dieselkraftstofftyp *
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Spezielle Nr.
Reaktion Neutral Neutral Neutral Neutral
Flammpunkt °C 50 Minimum 50 Minimum 50 Minimum 50 Minimum
Partielle Destillationseigenschaft 90%; °C
350 Maximum 350 Maximum 350 Maximum 350 Maximum
Destillationstemperatur
Fließpunkt °C −5 Maximum −10 Maximum −20 Maximum −30 Maximum
10% Kohlerückstand im Restöl 0,15 Maximum 0,15 Maximum 0,15 Maximum 0,15 Maximum
Cetanwert 50 Minimum 45 Minimum 40 Minimum 42 Minimum
Dynamische Viskosität (30°C)CST CST 2,7 Minimum 2,5 Minimum 2,0 Minimum 1,8 Minimum
Schwefelinhalt % 1,20 Maximum 1,20 Maximum 1,10 Maximum 1,00 Maximum
* Betroffene Typen
Nr. 1: allgemeiner Einsatz, Nr. 2: allgemeiner Einsatz, Nr. 3: Kaltwettereinsatz, Spezielle Nr. 3: Bei extremem Kaltwettereinsatz wird
Dieselkraftstoff Nr. 2 gewöhnlich verwendet.
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1-7. Abgasrauch
(1) Weißer Rauch
Wenn winzige Kraftstoff- bzw. Ölpartikel nicht verbrannt werden, tritt beim Anlassen des Motors bei
kalter Witterung weißer Rauch aus.
(2) Blauer Rauch
Bei Nicht-Verbrennen, teilweiser Verbrennung bzw. thermischer Zersetzung des Kraftstoffs bzw. des
Motoröls tritt blauer Rauch aus, der kleine Partikel in flüssigem Zustand enthält.
Sowohl weißer als auch blauer Rauch besteht aus winzigen Partikeln in flüssigem Zustand. Der
Partikeldurchmesser des weißen Rauchs beträgt jedoch 1µ oder mehr, der des blauen Rauchs 0,4µ
oder weniger. Die unterschiedlichen Größen machen die verschiedenen Farben aus.
Rauch (Bosch)
net, setzt eine thermische Zersetzung ein und die
Kohlenstoffrückstände werden in Form von schwar-
zem Rauch abgegeben.
Abbildung PU0033 zeigt das Verhältnis von
Einspritzvolumen und schwarzem Rauch. In einem
Motor mit Unterkammern ist der Rauch dichter als
bei Modellen mit Direkteinspritzung, bei denen das Luft-Kraftstoffverhältnis x10-2
PU0033
Einspritzvolumen gering ist. Mit ansteigender
Einspritzmenge verschlechtert sich bei Motoren mit
Unterkammern die Rauchtendenz nicht so stark.
Allerdings kann es im Volllastbereich plötzlich zur Unterkammertyp
Bildung von dichtem Rauch kommen. Direkteinspritzung
Rauch (Bosch)
c. Im Allgemeinen liegt der optimale Zündzeitpunkt für verminderte Rauchentwicklung nach dem
Zündzeitpunkt für günstige Kraftstoffbedingungen.
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1-8. Dieselmotorleistung
(1) Motorleistungskurve
Eine Motorleistungskurve bzw. eine Kurve der cha-
rakteristischen Merkmale stellt die Motorleistung auf
Kurbelwellendrehmoment
einen Blick dar. Wie aus Darstellung PU 0035 zu er-
sehen ist, zeigt die Leistungskurve die maximale PS-
Leistung, das Kurbelwellendrehmoment und den
(kg⋅m)
Leistung (PS)
Kraftstoffverbrauch bei jeder Motordrehzahl an.
Mit Anstieg des Gasdrucks im Zylinder produziert auch der
Motor ein größeres Drehmoment. Wenn jedoch der Motor
eine gewisse Drehzahl überschreitet, ändern sich die
Verbrennungsbedingungen aufgrund der relativen Abnah-
me des Ansaugluftvolumens. Deshalb resultiert bei hohen
Kraftstoffverbrauchswert
Drehzahlen ein reduziertes Motordrehmoment. Bei mittle-
ren Drehzahlen ist das Ansaugluftvolumen günstiger, was
zu besseren Verbrennungsbedingungen und größerem
(g/psh)
Drehmoment führt. Bei niedrigeren Drehzahlen nimmt das
Ansaugluftvolumen aufgrund des Öffnungs- und Schließ-
zeitpunkts des Einlassventils ab, wodurch eine
Drehmomentabnahme die Folge ist.
Obwohl die Leistung im Verhältnis zur Motordrehzahl
ansteigt, ist dies aufgrund der Drehmomentabnahme
im Hochdrehzahlbereich nicht mehr ganz gegeben.
Motordrehzahlsensor (min-1)
Der Kraftstoffverbrauch wird direkt von den Verbrennungs- PU0035
bedingungen beeinflusst. Dieser Wert ist bei Motor-
drehzahlen im Bereich des maximalen Drehmoments, bei
der die Verbrennung am besten ist, am niedrigsten.
b. Einspritzmenge
Kurbelwelle (PS)
Kraftstoffverbrauchs- Leistung an
an
bleiben, sind die Leistungs- und Kraftstoffverbrauchs- tung
schwarz
Leis
Fast farblos
Tief-
Kraftstoffverbrauchswert
wird. Wird die Einspritzmenge dagegen gesteigert,
bis schwarzer Rauch austritt, geht die Leistung zu-
rück. Dies wirkt sich auch negativ auf die Wirtschaft-
lichkeit aus. Einspritzmenge (l/h) PU0036
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c. Düse und Düsenöffnungsdruck
Wird der Düsentyp ersetzt, verändern sich auch bei gleichbleibendem Sprühwinkel das
Zerstäubungsausmaß und die Einspritzmenge. Höchstleistung, Geräuschemissionen oder Leerlauf-
stabilität sind beeinträchtigt.
Bei Verminderung des Düsenöffnungsdrucks steigt das Einspritzvolumen an und bringt einen leichten
Leistungsanstieg. Der Austritt von schwarzem Rauch nimmt allerdings auch zu.
d. Maximale Motordrehzahl
Der Anstieg der Motordrehzahl verursacht auch einen Leistungsanstieg. Das Trägheitsmoment
der sich bewegenden Teile nimmt jedoch ebenso zu und bewirkt erhöhten Verschleiß. Des weite-
ren erhöht sich die Reibung zwischen Kolben bzw. Kolbenringen und Zylinderlaufbuchse. Dieser
Faktor begrenzt auch die maximale Motordrehzahl.
Luftdichte
1,0
e. Höhe
Bei extremen Höhenwerten sinkt die Luftdichte und
der Austritt von schwarzem Rauch nimmt zu. Um 0,8
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2. Kraftstoffeinspritzsysteme
2-1. Aufbau des Kraftstoffeinspritzsystems
Bei einem Dieselmotor muss der Kraftstoff in Luft eingespritzt werden, die in der Verbrennungskam-
mer stark komprimiert wurde. Dazu wird eine Pumpe benötigt, die den Kraftstoff extrem verdichtet.
Das aktuelle System besteht aus den folgenden Bauteilen:
a. Kraftstoffeinspritzpumpe : Setzt Kraftstoff unter hohen Druck und pumpt ihn zur Einspritzdüse.
b. Einspritzdüse : Spritzt Kraftstoff in den Zylinder ein.
c. Förderpumpe : Befindet sich in der Kraftstoffeinspritzpumpe und saugt Kraftstoff aus
dem Kraftstofftank an.
d. Kraftstofffilter : Filtert den Kraftstoff. Einige Filter haben auch einen
Kraftstoffabscheider am Boden, der die Feuchtigkeit im Kraftstoff
abtrennt.
e. Hochdruckleitung : Leitet Kraftstoff zur Einspritzdüse. Zur Aufrechterhaltung des hohen
Drucks wird eine Stahlleitung verwendet.
Ein Teil des Kraftstoffs, der zur Düse geleitet wird, schmiert die beweglichen Teile der Düse und wird
über die Rücklaufleitung zum Kraftstofftank zurückgeleitet.
Einspritzdüse Hochdruckleitung
Kraftstofffilter
Kraftstoff unter hohem Druck
Motor
Einspritzpumpe
Rücklaufleitung
Kraftstofftank
PU0038
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2-2. Elektronisch gesteuertes Einspritzpumpensystem
Die elektronisch gesteuerte Einspritzpumpe verwendet einen Computer, der die Einspritzmenge und
den Einspritzzeitpunkt bestimmt. Die folgenden ECD-Einspritzpumpensysteme (elektronisch gesteu-
erte Dieseleinspritzung) basieren auf dem System der mechanischen Verteilerpumpe (VE): ECD-
V3, ECD-V4, und ECD-V5..
(1) Entwicklung der Kraftstoffeinspritzsysteme und der ECD-V Serie
(Einheit:Million)
Gesamtanzahl der produzierten Einheiten
1 ECD
Mechanisches
Modell
0
≈
Basis
→ECD-V5 [1998]
Neuer Mechanismus und neues Modell
○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○
→ECD-V4 [1998]
• Personenfahrzeuge 70
ECD-V5 4500 Maximum Direktein-
2,0 Maximum ECD-V3 (ROM)
• Freizeitfahrzeuge spritzung
50
≈
50 100
Maximale Einspritzmenge (mm3/st)
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- 14 -
Kapitel 1
ECD-V3
- 15 -
Kapitel 1 - Inhalt
1. Übersicht ................................................................................................... 17
2. Systemaufbau ........................................................................................... 17
2-1. Aufbau der Einspritzpumpe .......................................................................................... 18
2-2. Systembauteile (Anordnungsbeispiel) .......................................................................... 19
3. Kraftstoff-Druckförderung und Einspritzung ...................................... 19
4. Steuerung der Einspritzmenge .............................................................. 20
4-1. Überblick der Einspritzmengensteuerung ..................................................................... 20
4-2. Systemkomponenten ................................................................................................... 21
4-3. Steuerung der Einspritzmenge ..................................................................................... 26
4-4. Beziehung zwischen Fahrbedingung (Motor) und Steuerung der Einspritzmenge .......... 30
4-5. Festlegen der End-Einspritzmenge .............................................................................. 31
4-6. Verschiedene Arten von Einspritzmengen-Korrekturen ................................................. 31
4-7. Zusammenfassung der Einspritzmengensteuerung ...................................................... 34
5. Steuerung des Einspritzzeitpunkts ....................................................... 36
5-1. Überblick über die Einspritzzeitpunktsteuerung ............................................................ 36
5-2. Komponenten .............................................................................................................. 36
5-3. Steuerung des Einspritzzeitpunkts ............................................................................... 37
5-4. Festlegen des endgültigen Einspritzzeitpunkts ............................................................. 40
5-5. Korrektur des Einspritzzeitpunkts ................................................................................. 40
5-6. Steuerung des Spritzverstellerventils (TCV) .................................................................. 42
5-7. Zusammenfassung der Einspritzzeitpunkt-Steuerung (repräsentative Beispiele) ........... 43
6. Leerlaufdrehzahlregelung ...................................................................... 45
6-1. Übersicht ..................................................................................................................... 45
6-2. Leerlaufdrehzahlregelung............................................................................................. 45
7. Saugrohr-Querschnittssteuerung ......................................................... 46
7-1. Funktion....................................................................................................................... 46
7-2. Aufbau ......................................................................................................................... 46
7-3. Arbeitsweise................................................................................................................ 47
8. Steuerung der Abgasrückführung (EGR) ............................................. 53
8-1. Aufbau und Arbeitsweise der Bauteile ......................................................................... 53
8-2. Bestimmen der rückgeführten Abgasmenge ................................................................ 54
8-3. EGR-Korrekturkoeffizient ............................................................................................. 54
9. Vorglühsteuerung .................................................................................... 55
9-1. Einschaltzeitsteuerung der Vorglühanzeige .................................................................. 55
9-2. Glühkerzenrelais-Steuerung......................................................................................... 55
10. Andere Steuerungsfunktionen ............................................................. 56
(die Funktionen sind vom Motortyp abhängig)
11. Diagnosefunktion................................................................................... 57
12. Notlauffunktion ....................................................................................... 57
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1. Übersicht
Die elektronische Steuerung der Verteilereinspritzpumpen erfasst den Betriebszustand des Motors
über die Signale der verschiedenen Sensoren (Motordrehzahl, Pedallast, Ansaugluftdruck,
Wassertemperaturfühler, usw.), um die nachfolgenden Basis-Steuerparameter festzulegen:
a. Einspritzmengenregelung
b. Steuerung des Einspritzzeitpunkts
c. Leerlaufdrehzahlregelung
d. Drosselsteuerung
e. EGR-Steuerung
f. Vorglühsteuerung
Zusätzlich beinhaltet das System noch die folgenden Hilfsfunktionen:
g. Diagnosefunktion
h. Notlauffunktion
2. Systemaufbau
Das elektronisch gesteuerte Verteilerpumpen-Einspritzsystem kann grob in die drei folgenden
Funktionsgruppen unterteilt werden: Sensoren, Mikrocomputer (ECU) und Stellglieder.
Kurbelwinkelsensor
Drehzahlsensor
Wasser-Temperaturfühler
Ansaugluft-Temperaturfühler
Kraftstoff-Temperaturfühler
Ladedrucksensor
Andere Signale:
• Geschwindigkeitssignal
• Klimaanlagen-Betriebssignal
• Anlassersignal Spritzverstelierventil
PR0063
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2-1. Aufbau der Einspritzpumpe
Die elektronisch gesteuerte Verteilerkolben-Einspritz-
pumpe beinhaltet die folgenden elektrischen Bautei-
le:
a. Stellglieder
•Mengenregelventil (SPV) zur Steuerung der
Einspritzmenge
•Spritzverstellerventil (TCV) zur Steuerung des Korrektur-
Einspritzzeitpunkts widerstände
b. Sensoren
•Drehzahlsensor
•Kraftstoff-Temperaturfühler Mit herkömmlichem Korrekturwiderstand QN0003
c. ROM (bzw. herkömmlicher Korrektur- Kraftstoff-
widerstand) Temperaturfühler Motordrehzahlsensor (NE)
Mengen-
regelventil
ROM oder
Korrektur-
widerstand Spritzverstellerventil
Mit ROM
CS0921
Kraftstoff-
Temperaturfühler Motordrehzahlsensor (NE)
Mengenregelventil
Motordrehzahl-
sensor (NE)
Impulsgeber
Spritzverstellerventil
PR0062
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2-2. Systembauteile (Anordnungsbeispiel)
Elektronisches Unterdruck-Regelventil (EVRV) Ladedruckfühler
EGR-Ventil
Pedallastsensor
Ansaugluft-Temperaturfühler
Kurbelwinkel-
sensor
Wassertemperaturfühler
VSV Nr.1
Anordnung der Systembauteile A20062
(2) Einspritzung
Zum Einspritzen von Kraftstoff bewegt sich der Mengenregel-
Verteilerkolben unter Drehung nach vorn. ventil
(geschlossen)
•Ansaugöffnung: geschlossen
•Verteileröffnung: offen
•Mengenregelventil: geschlossen (erregt)
Rolle
Hubscheibe
Einspritzhub PR0065
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(3) Einspritzende
Sobald der Stromfluss zum Mengenregelventil unter-
brochen wird, öffnet sich das Ventil. Der im Verteiler-
kolben hochkomprimierte Kraftstoff kann nun in die
Pumpenkammer entweichen, wodurch der Kraftstoff- Mengenregel-
druck abfällt und die Einspritzung endet. ventil (offen)
Drehzahlsensor
Mengenregel-
Pedallastsensor Computer
ventil
Drosselklappensensor
*
Wassertemperaturfühler ROM
Ansaugluft-Temperaturfühler
Kraftstoff-Temperaturfühler
Geschwindigkeitssignal
Zur Einspritzdüse
Ladedrucksensor
Anlassersignal
PS0041
- 20 -
4-2. Systemkomponenten Unterdruckkammer
(1) Ladedrucksensor (mit Silikonchip)
Dieser Sensor ermittelt den Ansaugluftdruck als
Absolutdruck* und sendet ein Ansaugluftdrucksignal
an den Computer.
Der Drucksensor verwendet einen Halbleiter. Er nutzt
die Eigenschaft des im Sensor eingeschweiβten Kri-
stalls (Silikon), so dass sich der elektrische Wider-
stand des Sensors bei Druckeinwirkung ändert.
*Absolutdruck: a Druckunterschied zu 0 Unterdruck Ladedruck
PR0068
Ausgangsspannung [V]
Druck [kPa {kgf/cm2}]
Ausgangskennlinie des Sensors ES0359
(2) Drehzahlsensor
Der Drehzahlsensor ist über den Zähnen des Impulsgebers (Zähne) angebracht, der drehfest auf der
Pumpenwelle sitzt. Der Sensor verwendet einen Magneten und eine Spule. Wenn sich der Impulsge-
ber dreht, ändert sich die Magnetflussdichte in der Spule und induziert eine Wechselspannung. Der
Computer erfasst die Anzahl dieser Spannungsimpulse, um die Motordrehzahl zu ermitteln. Der Im-
pulsgeber hat 52 Zähne am Umfang. An 4 Stellen befinden sich Aussparungen von jeweils 3 Zähnen.
Der Rotationswinkel des Impulsgeber wird folglich in Schritten von 11,25° CA (Kurbelwinkel) erfasst.
Drehzahlsensor
Magnet 360°CA
Ausgangsspannung [V]
Spule 11,25°CA
Rollenring
Aussparung
Impulsgeber Zeït
Sensorausgangssignal
PR0070, PR0071
- 21 -
(3) Pedallastsensor
Der Sensor zum Erfassen der Pedallast ist bei der Volllastschalter
herkömmlichen ECD-V3-Pumpe am Saugrohr an-
montiert. Einige ECD-V3-Pumpen (ROM) erfassen
die Pedallast jedoch direkt am Gaspedal. Bei bei-
den Typen ändert sich die Ausgangsspannung des
Sensors proportional zum Gaspedalweg. Die Pedallastsensor
Leerlaufstellung wird über das Ein-/Aus-Signal des
Leerlaufschalters erfasst.
Diese Zweifachanordnung im Sensor erhöht die
Steuerungspräzision und umfasst folgende Kompo- CS0926
nenten:
b. VA und VAS.
(4) Saugrohr-Öffnungssensor
(oder Drosselklappensensor)
Dieser Sensor sitzt auf der herkömmlichen oder unter-
druckgesteuerten Drosselklappe, um den Saugrohr-
querschnitt zu erfassen.
Bei einigen Motortypen wird die Drosselklappen-
steuerung über Signale des Pedallastsensors anstelle
des Saugrohrsensors ausgeführt. (Siehe Seite 49 und
50 hinsichtlich Einzelheiten zur Drosselklappen- Mit unterdruckgesteuerter
Saugrohr-
steuerung.) Drosselklappe
Öffnungssensor
CS0917
Stromkreis VS0511
- 22 -
(5) Wassertemperaturfühler
Dieser Sensor, der die Kühlwassertemperatur erfasst,
verwendet einen Thermistor. Der Thermistor ist eine Thermistor
Art Halbleiter, dessen Widerstand sich proportional
zur Temperatur verhält. Dadurch kann die Kühlwasser-
temperatur über die Widerstandsänderungen erfasst
werden..
Aufbau PR0075
(6) Ansaugluft-Temperaturfühler
Dieser Sensor verwendet einen Thermistor mit den
gleichen Eigenschaften wie beim Wassertemperatur-
fühler. Er sitzt auf dem Ansaugkrümmer des Motors, Thermistor
um die Temperatur der Ansaugluft zu ermitteln.
PR0077
(7) Kraftstoff-Temperaturfühler
Dieser Sensor verwendet einen Thermistor mit den
gleichen Eigenschaften wie beim Wassertemperatur- Thermistor
fühler. Er ist in die Einspritzpumpe eingebaut, um die
Kraftstofftemperatur zu erfassen.
PR0078
- 23 -
(8) Mengenregelventil (SPV)
Das Mengenregelventil dient zur direkten Steuerung Abregelschieber
der Einspritzmenge. Es handelt sich hierbei um ein
Verteilerkolben Spule
Magnetventil, das die Abregelung einleitet. Dieses
Ventil zeichnet sich durch eine besonders dynami- Abregelventil
sche Ansprechung und hohe Druckfestigkeit aus. Es
setzt sich aus dem Abregelschieber und dem Abregel-
ventil (Magnetventil) zusammen. Kraftstoffrücklauf
Wenn sich das Abregelventil öffnet, kann der stark Abregelungs-
komprimierte Kraftstoff von der Verteilerkolben- passage
Druckkammer in die Pumpenkammer abfließen, wo- Herkömmliches Mengenregelventil PR0080
durch die Einspritzung abgebrochen wird. Neben her-
kömmlichen Mengenregelventilen wurde ein
Direktregelungs-Magnetventil mit präziserer Ab-
regelung und schnellerer Ansprechung (direkter Hoch- Direktab-
druck-Rücklauf von Verteilerkolben in die Pumpen- regelungsventil
kammer) entwickelt.
Arbeitsweise Abregelungs-
Spulenstrom EIN: Ventil geschlossen passage
Spulenstrom AUS: Ventil offen Kraftstoffrücklauf Druckkammer
* Siehe Seite 30 hinsichtlich Einzelheiten zum Mengen- (zur Pumpenkammer)
regelventil. Verteilerkolben
Direktabregelungsventil QT0281
ROM
PU0008
PR0081
- 24 -
Systemaufbau eines herkömmlichen ECD-V3-Einspritzsystems
Mengen- Ansaugluft-
regelventil Temperatur-
fühler
Korrekturwiderstände
EGR-
Motor- Ventil VCV
drehzahl-
sensor
Drossel- VSV
klappe
VSV
Kurbel-
winkel-
sensor
Wassertemperatur-
VSV fühler
Motor-ECU
Ladedruck-
sensor
PS0043
Kraftstoff-Temperaturfühler
sensor
VSV
Turbolader
E-VRV (für
Drosselklappe)
Saugrohr-
Öffnungssensor E-VRV (für EGR) Oxidationskatalysator
Ladedrucksensor Ansaugkrümmer
EGR-
VSV Ventil
Ansaugluft-
Temperaturfühler Auspuffkrümmer
Ansaugkrümmer
Mengen- Wassertemperatur-
Kraftstoff- regelventil fühler
Temperatur-
fühler
Kurbelwinkelsensor
Spritzverstellerventil
Einspritzpumpe
CS0924
- 25 -
4-3. Steuerung der Einspritzmenge
(1) Prinzip der Einspritzmengenregelung Pumpenkammer Mengen-
regelventil
Der Beginn der Kraftstoffeinspritzung wird auf her- (offen)
Nockenhub
kömmliche Weise durch die Nockenposition der Hub-
scheibe ausgelöst. Zur Regelung der Einspritzmenge
muss die Einspritzdauer bzw. das Einspritzende ge-
steuert werden. Anders ausgedrückt, sobald sich das
Mengenregelventil öffnet, stoppt die Kraftstoff-
einspritzung und der komprimierte Kraftstoff fließt in
die Pumpenkammer ab. Hubscheibe
Der Öffnungszeitpunkt des Mengeneinspritzventils Einspritzende PR0123
wird mit Hilfe eines Drehzahlsensors bestimmt, wäh-
rend der zum Nockenhub proportionale Hubscheiben-
winkel erfasst wird, um die Öffnungsdauer zu steu-
ern.
Im Schaubild rechts wird das Verhältnis zwischen
Einspritzbeginn Einspritzende
Nockenhub, Öffnungsdauer des Mengenregelventils
und Einspritzmenge dargestellt.
Nockenhub
Offen
Geschlossen Geschlossen
Mengenregelventil
Einsprit-
zung
Zylinder A
Hubscheiben-
winkel
Erhöhung der
Einspritzmenge
Offen
Geschlossen Geschlossen
Mengen-
regelventil
Einspritzung
Zylinder A
PR0082
Beispiel: 3C-TE-Motor
12 13 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Endgültiger Einspritzwinkel
Geschlossen
(EIN)
Mengenregelventil
offen
(AUS)
Verteilerkolbenhub
PS0044
- 27 -
[Anmerkung: Aufbau und Arbeitsweise
des Mengenregelventils (herkömmli- Abregelschieberkammer Abregelventil
(Mengenregelventil)
cher Typ)] Abregelschieber
Die Funktionen des Mengenregelventils, das aus ei- (Automatikventil)
ner Zweifach-Anordnung mit dem eigentlichen Ab-
regelventil und einem Abregelschieber besteht, wer-
den unten dargestellt. Drosselöffnung
Arbeitsweise
(1) Kraftstoff-Druckförderung und Einspritzung
Der stark komprimierte Kraftstoff in der Verteilerkolben-Druckkammer fließt durch die Drosselöffnung
in den Abregelschieber. Zu diesem Zeitpunkt erfolgt Kraftstoffeinspritzung über die Düse. In dieser
Phase wirkt auf Seite B des Abregelschiebers ein höherer Druck als auf Seite A (siehe Schaubild
unten), wodurch der Abregelschieber vollständig geschlossen bleibt.
(2) Vorlauf-Abregelung
Wenn der Stromfluss zur Spule des Magnetventils unterbrochen wird, öffnet sich das Abregelventil,
wodurch eine kleine Kraftstoffmenge aus der Abregelschieberkammer entweicht. Folglich nimmt der
hydraulische Druck in der Abregelschieberkammer ab.
(3) Hauptabregelung
Aufgrund des hydraulischen Druckunterschieds öffnet sich der Abregelschieber und es läuft eine gro-
ße Kraftstoffmenge über den Sitzbereich ab. Dadurch wiederum wird die Kraftstoffeinspritzung be-
endet.
- 28 -
[Anmerkung: Aufbau und Arbeitsweise des Mengenregelventils (Direkt-
regelungsventil)]
Aufbau
Ein Direktregelungsventil bietet dank direkter Ansprechung eine bessere Dynamik für eine präzise-
re Abregelung.
Ventilkörper
Feder
Spule
Arbeitsweise
(1) Kraftstoff-Druckförderung und Einspritzung Zur Verteiler-
Durch Erregen der Spule wird der Tauchkolben in den kolben-
Druckkammer
Spulenkern gezogen. Folglich bewegt sich der Ventil-
schieber gegen den Ventilkörper, um die Verteiler-
kolben-Druckkammer zu verschließen. Durch den
Kolbenhub resultiert daraufhin ein Druckaufbau, der
eine Druckförderung und die Einspritzung zur Folge
hat.
Kraftstoff-Druckförderung und Einspritzung
QT0274
Abregelung QT0275
- 29 -
Erregung des Mengenregelventils
Das Mengenregelventil muss eine direkte, dyna-
mische Ansprechung bieten. Daher wird der
Spulenwiderstand gering gehalten, um Strom-
verluste zu minimieren. Eine Stromregelung ver-
hindert Überhitzung.
Strom PU0001
100%
Volllast
Ansaugluftvolumen..groß
50%
Teillast 30%
Ansaugluftvolumen..klein
Leerlauf 10% 20%
Kraftstoff-Temperaturfühler Korrektur
PS0045
- 30 -
4-5. Festlegen der End-Einspritzmenge
(1) Außer Anlassen
Nach dem Vergleich von Basis-Einspritzmenge und
Simulierte Pedallast
maximaler Einspritzmenge wird die Einspritzmenge
anhand des Regelungsschemas mit der kleineren
Einspritzmenge bestimmt.
(2) Anlassen
Zum Ermitteln der Starteinspritzmenge gleicht der
Computer die Basis-Einspritzmenge auf die Signale
von Anlasser und Wassertemperaturfühler ab. Falls Kühlwassertemperatur PS0046
die Kühlwassertemperatur unter dem Schwellenwert
(10 °C) liegt, simuliert der Computer eine Pedallast,
um die Einspritzmenge zu berechnen.
Korrekturkoeffizient
(1) Ladedruckkorrektur
Die Ansaugluftmenge wird anhand der Signale vom
Ladedruckfühler errechnet, damit die maximale
Einspritzmenge entsprechend der Aufladung erhöht
werden kann. Bei gewissen Motoren verringert sich
der Korrekturkoeffizient in der Übergangsphase, in
der EGR- und IDL-Schalter (Leerlauf) von EIN zu AUS
wechseln. Ausgangsspannung (V) des Ladedrucksensors
PU0003
(2) Ansaugluft-Temperaturkorrektur
Beim Ansaugen variiert die Luftdichte aufgrund von
Temperaturschwankungen. Dies beeinflusst das Luft-
Korrekturkoeffizient
Ansaugluft-Temperatur (°C)
PU0004
(3) Kraftstoff-Temperaturkorrektur
Wenn sich die Kraftstoff-Temperatur ändert, ändert
Korrekturkoeffizient
Kraftstofftemperatur (°C)
PU0005
- 31 -
(4) Kaltlauf-Temperaturkorrektur
Zur Verbesserung der Kaltlaufeigenschaften des Mo-
Korrekturkoeffizient
tors wird bei niedrigen Kühlwassertemperaturen das
Luft-Kraftstoffverhältnisses durch Anheben der
Einspritzmenge korrigiert. Nach Korrekturbeginn wird
die Einspritzmenge in vorgegebenen Raten reduziert.
Kühlwassertemperatur PU0006
(5) Verzögerungskorrektur
Wenn die Geschwindigkeit aufgrund von plötzlichem
Korrekturkoeffizient (°CA)
Bremsen schnell abnimmt, kann die abrupte Reduzie-
rung der Motordrehzahl zum Absterben des Motors füh-
ren bzw. dessen Ansprechung beeinträchtigen. Zur Ver-
meidung solcher Phänomene wird die Einspritzmenge
durch diese Korrektur angehoben, wodurch die Motor-
drehzahl sanfter absinkt.
Betrag der Drehzahländerung (min-1)
PU0007
(6) Einspritzmengen-Korrekturwiderstände θ
(oder ROM)
θ Widerstand
Mit Hilfe dieser Widerstände bzw. der Daten im ROM
wird der vom Computer errechnete Hubscheiben-
winkel (°CA) kompensiert, um die End-
Einspritzmenge auf die Pumpencharakteristik abzu-
Einspritzmengenkorrektur (°CA)
PS0048
- 32 -
(7) Leerlauf-Vibrationsreduzierung
Zur Verminderung der Leerlaufvibrationen des Motors vergleicht diese Steuerung die Hubzeit der
Zylinder und reguliert bei Auftritt von größeren Unterschieden die Einspritzmenge für die individuel-
len Zylinder, wodurch eine gute Laufruhe sichergestellt wird.
PU0010
(8) Einspritzmengen-Drehzahlkorrektur
Bei Zunahme der Einspritzpumpendrehzahl erhöht sich die Einspritzmenge aufgrund der verzöger-
ten Ansprechung des Mengenregelventils. Diese Korrektur wird durchgeführt, weil sich trotz gleich-
bleibenden Einspritzwinkels die Einspritzmenge aufgrund der Motordrehzahl ändert.
(9) Beschleunigungs-/Verzögerungszeitkorrektur
Statt die Einspritzmenge beim Drücken des Gaspedals
- 33 -
End-Einspritzmenge SPV: Mengenregelventil
Anlassen Außer Anlassen Ausschaltzeitpunkt-Steuerung
Regelschema
Einspritzmenge
Beschleunigungs- Volllast Verzögerungs-
zeitkorrektur Motordrehzahl
zeitkorrektur Teillast
Leerlauf
Einspritzmenge
Motordrehzahl Maximale
- 34 -
Ladedruck-
Wassertemperatur Anlassen Außer Anlassen korrektur Kraftstoff- *
Ansaugluft- temperatur- ISC-
10°C Maximum Wassertemperatur Temperatur-
10°C Lern- Lern-
Minimum korrektur korrektur korrektur
Anlasser-
Simulierte Einschalt- Kleinere auswählen
Pedallast zeit
Kaltlauf- Drehzahl-
Korrektur- Verzögerungs-
Ladedruck- Maximaleinspritzmenge
basis- korrektur korrektur
Übergangs-
Maximal-
Wassertemperatur-
Anlasser korrektur korrektur
fühler
4-7. Zusammenfassung der Einspritzmengensteuerung
Drosselklappen-
Drehzahl- Ladedruck- Ansaugluft- Drehzahl-
sensor Wassertemperatur- Kraftstoff-
sensor sensor Temperaturfühler fühler Temperaturfühler sensor
*ISC: Leerlaufdrehzahlregelung
PU0012
[Anmerkung: Flussdiagramm für Berechnung der Maximal-Einspritzmenge]
JA
Hohe Ansauglufttemperatur Reduzierung der Einspritzmenge
NEIN
JA Einspritzmengen-Korrekturwert
Hohe Kraftstofftemperatur
erhöhen
NEIN
PS0049
- 35 -
5. Steuerung des Einspritzzeitpunkts
5-1. Überblick über die Einspritzzeitpunktsteuerung
Der Computer ermittelt die Betriebsbedingungen des Motors anhand der Signale von den diversen
Sensoren. Daraufhin berechnet er den für die Motorbedingungen optimalen Einspritzzeitpunkt. Er
steuert das Spritzverstellerventil dann zum entsprechenden Zeitpunkt an, um den Einspritzzeitpunkt
vorzurücken oder zu verzögern.
Ladedruckfühler Computer
Pedallastsensor
ROM
Drehzahlsensor
Kurbelwinkelsensor
Wassertemperaturfühler
Ansaugluft-Temperaturfühler
Geschwindigkeitssignal
Anlassersignal Spritzverstellerkolben
Spritzverstellerventil
PS0050
5-2. Komponenten
(1) Kurbelwinkelsensor
Dieser Sensor sitzt auf dem Motorblock und wird durch eine Impulsgebernase auf der Kurbelwelle
erregt. Er gibt pro Motorumdrehung einen Impuls ab.
Diese Impulse werden als Kurbelwinkelsignale an den Computer abgegeben.
Spule Magnet
(2) Aufbau
Nase Kurbelwinkelsensor
(1) Anordnung
PR0094, PR0088, PR0089
- 36 -
(2) Spritzverstellerventil (TCV)
Das Spritzverstellerventil (im Folgenden als “TCV” bezeichnet) befindet sich auf der Einspritzpumpe.
Es öffnet und schließt die Kraftstoffpassage zwischen der Hochdruck- und Niederdruckkammer des
Spritzverstellerkolbens entsprechend den Signalen vom Computer.
Wenn an die Ventilspule eine Spannung angelegt wird, entsteht ein Magnetfeld im Statorkern, das
den Tauchkolben anzieht, wodurch dieser die Feder zusammendrückt. Daraufhin öffnet sich die
Kraftstoffpassage. Die Ventilöffnung wird vom Computer über das Ein-/Ausschaltverhältnis (Schalt-
verhältnis) des Stroms gesteuert, der an die Spule angelegt wird. Je höher das Einschaltverhältnis,
desto länger ist das Ventil geöffnet.
Spule
Hochdruckseite
Strom
Strommittelwert Groß
Niederdruck-
seite
Strom
Tauchkolben Strommittelwert Klein
Feder
Zeit
Statorkern
Pumpen-
kammerdruck
Niederdruckseite
Computer
Vorrückrichtung Verzögerungs-
richtung
Spritzverstellerkolben
Spritzverstellerventil PR0091
- 37 -
(2) Berechnung des Einspritzzeitpunkts
Der Computer gleicht den für einen gegebenen Kurbelwinkel vorgesehenen Soll-Einspritzzeitpunkt
anhand von Sensorsignalen auf die aktuellen Lastbedingungen ab, um den optimalen Einspritzzeitpunkt
für die Betriebsbedingungen zu berechnen. Gleichzeitig erkennt der Computer anhand des Kurbel-
winkelsignals (OT-Signal) vom Kurbelwinkelsensor den tatsächlichen Kurbelwinkel, der in der Be-
rechnung als Bezug für den Soll-Einspritzzeitpunkt dient.
a. Soll-Einspritzzeitpunkt
Der Soll-Einspritzzeitpunkt wird anhand der Pedallast und der Motordrehzahl festgelegt.
b. Korrektur des Einspritzzeitpunkts
Der Einspritzzeitpunkt wird auf den Ladedruck und die Kühlmitteltemperatur abgeglichen.
c. Start-Einspritzzeitpunkt
Beim Anlassen wird der Soll-Einspritzzeitpunkt auf Basis des Anlassersignals, der Kühlmittel-
temperatur und der Motordrehzahl korrigiert.
Beispiel: 3C-TE-Motor
(OT)
Kurbelwinkelsensorsignal
t
12 13 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
NE
PS0052
ECU
Drehzahlsensor
Grundlegendes Soll- Soll-
Einspritzzeitpunkts
Einspritzzeitpunkt Spritzverstellerventil
Pedallastsensor
Vergleich und
Ladedrucksensor Korrektur
Korrektur
Wassertemperaturfühler
Tatsächlicher
Kurbelwinkelsensor Einspritzzeitpunkt
PS0053
- 38 -
[Anmerkung]
Rückkopplungssteuerung
Wie aus dem Diagramm ersichtlich, steuert diese Funktion den Verstellwinkel θ zwischen dem OT im
Verdichtungshub und dem Einspritzzeitpunkt. Allerdings können der OT im Verdichtungshub und die
Einspritzwellenform nicht in Form von Signalen ermittelt werden. Daher muss der tatsächliche
Einspritzzeitpunkt folgendermaßen berechnet werden.
(1) Berechnung des tatsächlichen Einspritzzeitpunkts θ
a. Im Motor besteht eine Beziehung zwischen dem
OT im Verdichtungshub und dem OT-Signal des Aktueller OT im
Verdichtungs-
Kurbelwinkelsensors. hub θ1 Motor
b. An der Pumpe besteht eine Beziehung zwischen
der Einspritzwellenform und dem Impuls des OT-Signal
Drehzahlsensors.
c. Deshalb kann der tatsächliche Einspritzzeitpunkt Drehzahl-
impuls Pumpe
durch Berechnen der Phasendifferenz θ1 zwischen
dem OT-Signal und dem Drehzahlsensorimpuls Einspritzwellenform
(2) Rückkopplungssteuerung
Diese Funktion korrigiert das Einschaltverhältnis des
Spritzverstellerventils, um den tatsächlichen
Einspritzzeitpunkt mit dem Soll-Einspritzzeitpunkt in
Übereinstimmung zu bringen.
Beziehung zwischen Einspritzzeitpunkt und
Einspritzmenge Drehzahlsensor
Rollenring
Der Einspritzzeitpunkt wird durch Verändern der Po-
sition des Spritzverstellerkolbens gesteuert. Da der Impulsgeber
(52 Zähne)
Kolben mit dem Rollenring verbunden ist, wird dadurch
der Beginn der Kraftstoff-Druckförderung bestimmt. Pumpenwelle
Aussparung
Das Einspritzende wird dabei um den gleichen Be-
trag wie der Einspritzbeginn vorgerückt. Folglich wird
die Einspritzmenge nicht vom Einspritzzeitpunkt
beeinflusst. Spritzverstellerkolben
Die Positionsveränderungen des Rollenrings wirken PR0083
sich nicht auf das Verhältnis zwischen Nockenhub und
Drehzahlsensorimpuls aus, das zur
Einspritzmengenregelung verwendet wird. Der Grund
dafür liegt darin, dass sich der Drehzahlsensor auf
dem Rollenring befindet und sich zusammen mit dem
Rollenring bewegt.
- 39 -
5-4. Festlegen des endgültigen
Einspritzzeitpunkts Pedallast
(1) Außer Anlassen (groß)
Verstellwinkel (°CA)
Soll-Einspritzung •Š
i p“x
=Grundlegender Soll-Einspritzzeitpunkt
+ Kaltkorrekturverstellung
+ Ladedruck-Korrekturverstellung Pedallast
(klein)
(2) Starten
Soll-Einspritzung beim Starten Motordrehzahl (min-1)
=Start-Kurbelwinkelkorrektur Grundlegender Soll-Einspritzzeitpunkt
+ Start-Kühlwasserkorrektur PU0013
Ladedruck-Korrekturverstellung(°CA)
(1) Ladedruck-Korrekturverstellung
Der Verstellwinkel zur Kompensation des Ladedrucks
wird anhand der Signale des Ladedruck sensors (An-
saugluftdruck) und der Motordrehzahl berechnet.
Anmerkung: Weitere technische Daten:
Motor ECD-V3 ECD-V3
(2) Kaltkorrekturverstellung
Der Verstellwinkel zur Kompensation der Kühlwasser-
Kaltkorrekturverstellung (°CA)
8
THW -40
Wassertemperatur -40
temperatur wird anhand der Signale des
6
Wassertemperatursensors (Kühlwassertemperatur)
und der Motordrehzahl berechnet. Bei einigen Motor- 4 Wassertemperatur
THW 0 0
(°CA)
Drehzahl
NE (rpm)
Wassertem-
(min-1) 800 1200 1600 2000 2400 2800 3200
THW(°C)
peratur (oC)
Datenschema im ECU
PS0055
- 40 -
(3) Start-Einschaltverhältnis
Bei den geringen Drehzahlen direkt nach Anlassen
des Motors wird das Spritzverstellerventil mit einem
Einschaltverhältnis (%)
Einschaltverhältnis angesteuert, das durch die Kühl-
mitteltemperatur bestimmt wird. Je niedriger die
Kühlmitteltemperatur ist, desto kleiner ist das Ein-
schaltverhältnis, um den Einspritzzeitpunkt vorzu-
rücken. Sobald der Motor eine vorgegebene Dreh-
zahl überschreitet, wird eine Korrektur aufgrund der
Kühlwassertemperatur am “Start-Einspritzzeitpunkt”
vorgenommen. Kühlwassertemperatur (°C)
PU0014
Soll-Kurbelwinkel (°CA)
stimmtes Niveau erreicht hat, wird der Kurbelwinkel,
der durch die Drehzahlen vorgegeben ist, als Steuer-
parameter einbezogen.
Motordrehzahl (min-1)
PU0015
(5) Kühlwassertemperatur-Startkorrektur
Wenn die Kühlmitteltemperatur niedrig ist, wird der
Start-Einspritzzeitpunkt korrigiert.
Soll-Kurbelwinkel (°CA)
Kühlwassertemperatur (°C)
PU0016
- 41 -
5-6. Steuerung des Spritzverstellerventils (TCV)
(1) Steuerung mit festem Einschaltverhältnis
Beim Anlassen des Motors (Anlasser eingeschaltet
und Motordrehzahl niedrig), Absterben des Motors *
(Zündung eingeschaltet) bzw. bei defektem Kurbel-
Einschaltfrequenz (Hz)
Spritzverstellerventil-
winkelsensor wird das Spritzverstellerventil mit einem
Steuerung der
festen Einstellverhältnis angesteuert, das auf Basis Mengenregelventil-
der durchschnittlichen Erregungshäufigkeit für die je- Synchronisations-
steuerung
weiligen Bedingungen festgelegt wurde.
Festes
Einschalt-
verhältnis
(2) Mengenregelventil-Synchronisation
Wenn das Spritzverstellerventil ein-/ausgeschaltet Motordrehzahl (min-1)
wird, kommt es zum Pulsieren des Kraftstoffdrucks * Bei der ECD-V3 (ROM) wird die
in der Pumpe, das sich auf die Einspritzmenge und Synchronisationssteuerung auch bei
Frequenzen über 40 Hz durchgeführt.
den Einspritzzeitpunkt auswirkt. Deshalb wird die PU0017
- 42 -
5-7. Zusammenfassung der Einspritzzeitpunkt-Steuerung
(repräsentative Beispiele)
Endgültiges Spritzverstellerventil
Einschaltverhältnis
Steuerung des
Einschaltverhältnisses
Korrekturmenge
Proportionale
Korrekturwert
Integraler
Unterschied
Soll- Tatsächlicher
Einspritzzeitpunkt Einspritzzeitpunkt
Wassertem-
peratur -24°C
PU0018
- 43 -
[Anmerkung: Diagramm zur Berechnung des Einspritzzeitpunkts]
Grundlegender
Einspritzzeitpunkt
Erfassung der
Wassertemperatur
NEIN
NEIN
Gleich
Einspritzzeitpunkt
PS0057
- 44 -
6. Leerlaufdrehzahlregelung
6-1. Übersicht
Der Computer berechnet die Soll-Motordrehzahl entsprechend den Betriebsbedingungen des Motors
und bestimmt die Einspritzmenge, um die Leerlaufdrehzahl zu steuern.
Drehzahlsensor
Pedallastsensor
Wassertemperaturfühler
Leerlauf-
Geschwindigkeitssensor drehzahl- Mengenregelventil
steuerung
Anlassersignal
Klimaanlagen-Betriebssignal
Anlasssperrschalter
PS0058
6-2. Leerlaufdrehzahlregelung
(1) Rückkopplungssteuerung
Der Computer vergleicht kontinuierlich die Soll-Leerlaufdrehzahl und die rückgemeldete Motordrehzahl
(Drehzahlsensorsignal). Falls ein Unterschied besteht, verändert der Computer die Einspritzmenge,
bis die Motordrehzahl mit der Soll-Leerlaufdrehzahl übereinstimmt.
Beispiel für Leerlaufdrehzahl (3C-TE Motor)
Die EIN/AUS-Bedingungen (Klimaanlagensignale) der Klimaanlage werden erfasst, um die Leerlauf-
drehzahl zu kompensieren.
•Klimaanlage EIN: 850 min-1
•Klimaanlage AUS: 750 min-1
(2) Warmlaufsteuerung
Diese Funktion schaltet entsprechend der Kühlmitteltemperatur auf eine Schnellleerlauf-Drehzahl,
die für den Warmlauf des Motors optimal ist.
Darüber hinaus führt der Computer eine “Vorsteuerung” durch, bei der die Leerlaufdrehzahl um be-
stimmte Werte im Vorfeld geändert wird. Dadurch wird verhindert, dass die Leerlaufdrehzahl auf-
grund von Motorlaständerungen wie beim Ein- bzw. Ausschalten der Klimaanlage usw. schwankt.
Eine Leerlauf-Vibrationsreduzierung erfasst Drehzahlschwankungen zwischen den einzelnen Zylin-
dern und korrigiert die Einspritzmenge in den einzelnen Zylindern.
- 45 -
7. Saugrohr-Querschnittssteuerung
Diese Funktion steuert das Ansaugluftvolumen über die Nebendrosselklappe im Saugrohr in drei
Stufen: ganz geöffnet, halb geöffnet und ganz geschlossen. Einige Pumpensysteme verwenden nur
eine Drosselklappe (wie hier die Hauptdrosselklappe), die entweder über Unterdruck oder bei elek-
tronischer Einspritzsteuerung über einen Schrittmotor betätigt wird.
7-1. Funktion
Bauteilbezeichnung Funktion
Stellglied (Membrandose mit 2 Positionen) Öffnet und schließt die Nebendrosselklappe.
VSV Legt Unterdruck oder Umgebungsdruck an Membrandose an.
Drosselklappensensor Erfasst die Pedallast.
Motordrehzahlsensor Erfasst die Motordrehzahl.
Wassertemperaturfühler Erfasst die Kühlwassertemperatur.
Motor-Computer Sendet Signale zum VSV, um die Nebendrosselklappe in drei Stufen zu öffnen bzw. zu schließen.
Spezifikationen Luftpassage
Außenluft-
Stutzen E Stutzen F stutzen
EIN
AUS
QN0017
- 46 -
7-3. Arbeitsweise
(1) Kalt-, Leerlauf- und Hochdrehzahlbetrieb
Der Motorcomputer ermittelt die Kühlmitteltemperatur über die Signale vom Wassertemperaturfühler.
Bei kaltem Motor werden sowohl VSV1 als auch VSV2 ausgeschaltet. Da folglich Umgebungsluftdruck
in den Kammern A und B der Membrandose anliegt, öffnet sich die Nebendrosselklappe vollständig.
Dadurch wird das Ansaugluftvolumen im Leerlauf praktisch nicht begrenzt.
Membrandose Kammer B
Kammer A
Umgebungsluftdruck
drosselklappe
drosselklappe
Unterdruckpumpe
Gaspedal
Haupt-
VSV1
Neben-
VSV2
Umgebungsluftdruck
Pedallast
Motor-
Motordrehzahl
Kühlwassertemperatur Computer
Zündschalter
QN0018
Membrandose Kammer B
Kammer A
Umgebungsluftdruck
drosselklappe
drosselklappe
Unterdruckpumpe
Gaspedal
Neben-
VSV1
Haupt-
VSV2
Umgebungsluftdruck
Pedallast
Motor-
Motordrehzahl
Computer
Kühlwassertemperatur Zündschalter
QN0019
- 47 -
(3) Ausschalten des Motors
Beim Ausschalten der Zündung erregt der Motorcomputer VSV1 und VSV2. Dadurch legt die Unter-
druckpumpe an Kammer A und B in der Membrandose einen Unterdruck an. Daraufhin schließt sich
die Nebendrosselklappe ganz.
Umgebungsluftdruck
drosselklappe
drosselklappe
Unterdruckpumpe
Gaspedal VSV1
Haupt-
Neben-
VSV2
Umgebungsluftdruck
Pedallast
Motor-
Motordrehzahl
Kühlwassertemperatur Computer
Zündschalter
QN0020
- 48 -
[Anmerkung: Ansaugluft-Begrenzungssteuerung beim Einfach-Saugrohr
(Beispiel: mit unterdruckgesteuerter Drosselklappe)]
Übersicht
Hauptmembrandose Ganz geöffnet
Im Gegensatz zur Zweifachanordnung mit einer
Haupt- und einer Nebendrosselklappe wird bei die-
sem Typ die Ansaugluftmenge über eine einzige
Drosselklappe (Hauptdrosselklappe) gesteuert.
Grundlegende Steuerung
Drosselklappenstellung Stellglied Steuerventil
Leerlauf ⇔ E-VRV
Vollständig geöffnet
Hauptmembrandose
Drosselklappen-
Haupt- und
Vollständig geschlossen E-VRV, VSV hebel
Nebenmembrandose
Nebenmembrandose PS0059
(3) Leerlauf
•Leerlauf bei normaler Betriebstemperatur
Leerlauf
•Abstellen
PS0061
PS0062
- 49 -
[Anmerkung: Ansaugluft-Begrenzungssteuerung beim Einfach-Saugrohr (Beispiel:
elektronisch gesteuerte Drosselklappe (von einem anderen Hersteller)]
Übersicht
Diese Drosselklappe wird statt durch Unterdruck von Volllastschalter
einem elektronisch gesteuerten Schrittmotor stufen-
los positioniert.
(1) Drosselklappe
Der neu entwickelte, elektronisch gesteuerte Ansaug-
luft-Drosselmechanismus verwendet einen Schritt-
motor, der von einer Treibereinheit gesteuert wird, um
die Drosselklappe entsprechend den Betriebs-
bedingungen des Motors und der rückgeführten Ab-
gasmenge optimal zu positionieren. Beim Abstellen Vollständig geschlossen
des Motors schließt sich die Klappe vollständig, da-
mit der Motor ohne Nachzünden direkt abgeregelt wird. Schrittmotor
Ganz geöffnet
QT0363, QT0364
(2) Schrittmotor
Die Motorspulen werden entsprechend den Signalen
vom Motor-Computer erregt. Im Motor dreht sich da-
durch der mit Magneten bestückte Läufer und die da-
mit verbundene Drosselklappe um genau den vorge-
sehenen Betrag. Spule
a. Technische Daten
Magnet
Typ 4-phasig, 32-polig (Permanent-
Stator magnet)
Betätigungssystem 2-phasige Erregung, 1 bis 2-phasige Erregung
Stromkreis
QT0365, QT0366
- 50 -
b. Aufbau
Der Schrittmotor besteht aus zwei Lagen und verfügt
über zwei Spulen, vier Statoren und einem Magneten,
der als Läufer funktioniert. Ein Stator hat acht Klauen,
zwischen denen sich Spulen befinden, wodurch wech-
selweise 16 Magnetpole entstehen.
S N S N
Die beiden Magnetlagen sind um 11,25° voneinan-
der versetzt. Es resultieren also 32 Pole, die den
Läufer betätigen. Läufer (Magnet)
Jede Spule hat zwei Wicklungssätze, die in Gegen-
richtung zueinander gewickelt sind. Das bedeutet, Spule Statoren
dass die beiden Spulen vier Phasen haben.
Durch Wechseln der Richtung des Stroms, mit dem
diese Spulen erregt werden, ändert sich die Polarität
des Stators. Auf diese Weise kann die Dreh- und Statoren
Stoppposition des Läufers exakt gesteuert werden.
QT0367
Erregt
QT0368
c. Arbeitsweise
Betriebsdiagramm 1:
Wenn an die Spule A Strom angelegt wird, entsteht
ein magnetischer Nordpol am oberen Ende der Spu-
le, während der Südpol des Magnetfelds an deren Stator A
unterem Ende erzeugt wird. Folglich wird am Stator A Spule A
ein Nordpol und am Stator A’ ein Südpol induziert. Wird
Spule A’
dagegen Spule B erregt, wird aufgrund der entgegen-
Stator A’
setzten Wicklung der Spule ein Südpol am oberen
Stator B
Ende der Spule und am unteren Ende ein Südpol er- Spule B
zeugt. Dadurch wird Stator B zum Südpol und Stator Spule B’
B’ zum Nordpol. Zu diesem Zeitpunkt positioniert sich Stator B’
der Südpol des Läufers zwischen den Nordpolen von
Stator A und Stator B’.
•ì“®•}‚P
Betriebsdiagramm 1
QT0369
- 51 -
Betriebsdiagramm 2:
Wenn Strom an die Spule A’ angelegt wird, ohne den
Strom an Spule B zu ändern, wird das obere Ende
der Spule A’ zum Südpol und das untere Ende zum
Nordpol. Folglich induziert das Magnetfeld am Stator
A einen Südpol und am Stator A’ einen Nordpol. Spule A
Der Läufer dreht sich aufgrund der Polaritäts- Spule A’
änderungen des Stators aus der Position von Betriebs-
diagramm 1.
Spule B
Spule B’
Betriebsdiagramm 2
QT0370
Arbeitsweise des
← →
Läufers 11.25°
Phase
S S N N S
Polarität des Stators B EIN EIN EIN
Spule B EIN EIN
Spule B’ N N S S N
- 52 -
8. Steuerung der Abgasrückführung (EGR)
Zur Reduzierung der Schadstoffemissionen wird ein Teil des Abgases zurückgeführt und mit der Ansaugluft
vermischt. Die Menge des rückgeführten Abgases wird dabei den Motorbedingungen entsprechend ge-
steuert. Da die Abgasrückführung die Verbrennung verlangsamt, wird der Stickoxid-Ausstoß reduziert.
Unterdruckpumpe
Ansaugkrümmer Unterdruckdämpfer
Ladedrucksensor
Motor- Wassertemperatur-
Computer fühler
Motordrehzahl-
EGR-Ventil sensor
E-VRV
Drosselklappen-
sensor
Motor Abgas
PU0020
Der Computer steuert die Abgas-Rückführmenge über das Einschaltverhältnis des E-VRV (elektri-
sches Unterdruckregelventil). Als Steuerparameter zieht der Computer die Signale über Pedallast
(Drosselklappensensor), Motordrehzahl, Kühlwassertemperatur, Ladeluftdruck und Ansaugluft-
temperatur heran.
PU0021
- 53 -
(2) EGR-Ventil
Das EGR-Ventil besteht aus einer Membran, einer Vom E-VRV
Feder und dem eigentlichen Ventil. Je mehr der in der
Membrankammer anliegende Unterdruck steigt, desto
größer ist der Membranhub (wodurch die Feder
komprimiert wird). Das Ventil öffnet sich proportional
zu dieser Bewegung, wodurch das Abgas vom Ansaug-
Auspuffkrümmer zum Ansaugkrümmer geleitet wird. krümmer
Auspuffkrümmer PU0022
8-3. EGR-Korrekturkoeffizient
Das grundlegende Einschaltverhältnis wird über ei-
nen Koeffizienten, der anhand der Signale von
Korrekturkoeffizient
Kühlwassertemperatur (°C)
PU0023
Korrekturkoeffizient
Ladedruck (mmHg)
PU0024
- 54 -
9. Vorglühsteuerung
Diese Steuerung schaltet die Glühkerzen ein, damit die Luft in der Verbrennungskammer beim Kalt-
start angewärmt wird. Dadurch leisten die Glühkerzen eine Zündhilfe, um das Anlassen zu erleichtern.
Als Wärmequellen werden Glühkerzen aus Keramik verwendet, um das System zu vereinfachen.
Wassertemperatur-
Wärmequellen-
temperatur
fühler
Wärmeerzeugungszeit (Sekunden)
PU0025
(Sekunden)
Leuchtzeit
Vorglühanzeige für eine gewisse Zeitspanne auf, die
von der Kühlwassertemperatur abhängt. Die Anzeige
erlischt, wenn der Anlasser eingeschaltet wird.
(Sekunden)
Vorglühzeit
(Sekunden)
Vorglühzeitdiagramm
Leuchtzeit
Vorglühen Nachglühen
PU0028
- 55 -
10. Andere Steuerungsfunktionen (die Funktionen sind vom Motortyp abhängig)
(1) Hauptrelaissteuerung
Steuert das Relais für die Hauptstromversorgung. (Diese Funktion steuert jedoch nicht den
Zündschalteranschluss des Computers, den Batterieanschluss und die Glühkerzen-Stromversorgung.)
(2) Klimaanlagen-Abschaltsteuerung
Wenn die Geschwindigkeit und die Pedallast bei eingeschalteter Klimaanlage einen Festwert über-
schreiten, erkennt der Computer, dass das Fahrzeug beschleunigt wird. Daraufhin schaltet er den
Kompressor für 3 Sekunden ab, um die Last zu verringern.
(3) Ladedruckanzeigesteuerung
Wenn das Ladedruck-Sensorsignal einen Schwellenwert übersteigt, erkennt diese Steuerung, dass der
Turbolader arbeitet und schaltet die Turboanzeigenleuchte im Kombinationsinstrument ein.
(4) Motorabschaltsteuerung
Wenn der Computer ein Abschalten des Motors erkennt, unterbricht er den Stromfluss zum
Mengeneinspritzventil. Gleichzeitig wird das Spritzverstellerventil mit einem festen Einschaltverhältnis
betätigt und die Nebendrosselklappe halb geöffnet.
(5) Mengenregelventil-Steuerung
Wenn die Motordrehzahl einen bestimmten Wert überschreitet, öffnet diese Steuerung das Mengen-
regelventilrelais und bringt die Nebendrosselklappe in Teillastposition, um ein Überdrehen des Mo-
tors zu verhindern.
(6) Kühlwassertemperaturbedingte Überbrückungssperre
Bei niedriger Kühlwassertemperatur und bei Geschwindigkeiten unter einem gewissen Wert, gibt
diese Steuerfunktion ein Überbrückungssperrsignal an den ECT-Computer (Getriebecomputer) ab.
(7) Interaktive Steuerung mit TRC-Computer (Traktionssteuerung)
Bei Ansprechung der Traktionskontrolle empfängt der Motorcomputer Signale vom TRC-Computer,
um die Einspritzmenge und dadurch das Motordrehmoment zu reduzieren.
(8) Überhitzungssteuerung
Wenn die Kühlwassertemperatur bei hohen Drehzahlen einen bestimmten Wert überschreitet, ver-
mindert diese Steuerung die Einspritzmenge und verzögert den Einspritzzeitpunkt, damit der Motor
nicht überhitzt.
- 56 -
11. Diagnosefunktion
Das System verfügt über eine Selbstdiagnosefunktion. Falls die Sensoren eine abnormale Bedin-
gung im Signalsystem der entsprechenden Steuerung melden, speichert der Computer die Störungs-
daten ab. Den Systemen sind Codes zugeteilt, die vom Computer zur Identifikation der Störung ab-
gespeichert werden. Der Computer kann dann den Störungscode für das entsprechende System
über einen Diagnosesteckverbinder im Fahrzeug ausgeben. Bei einigen Systemen blinkt eine Warn-
anzeigenleuchte auf, um den Fahrer zu alarmieren. Bei der Fehlersuche kann man durch Lesen der
über den Diagnosestecker ausgegebenen Störungscodes die Störungsursache schnell identifizie-
ren.
(2) Abnormal
12. Notlauffunktion
Wenn ein Sensor abnormale Signale ausgibt und eine Motorstörung auftreten könnte, falls das Sy-
stem weiterhin dieses Signal zur Steuerung verwendet, ersetzt der Computer den entsprechenden
Parameter durch gespeicherte Festwerte zur Steuerung. Abhängig vom Symptom kann diese Funk-
tion auch den Motor stoppen.
- 57 -
1
WARTUNGSBLATT
EINSPRITZPUMPE ECD 98-05
NEUE PRODUKTE Juli, 1999
NUR Für DENSO ECD-VERTRAGSHänDLER
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Stickoxide QT0087G
QT0088G
KUNDENDIENST
9907-IT-30 Gedruckt in Japan
2
2. ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Bei der ECD-V4 handelt es sich um eine neue Radialkolben-Verteilereinspritzpumpe mit
elektronischer Steuerung, die auf der ECD-V3 basiert und durch neue Mechanismen aufgerüstet
wurde. Die ECD-V4 realisiert eine extrem genaue und flexible Steuerung von Einspritzmenge und
-zeitpunkt, wodurch sie für eine bessere Verbrennung sorgt. Die wichtigsten Neuerung sind die
Radialkolbenauslegung, ein elektromagnetisches Mengenregelventil mit äußerst direkter
Ansprechung, die EDU (elektronische Treibereinheit) sowie der ROM-Speicher mit
Kompensationsdaten.
ROM (Kompensationsdaten)
Motor
Einspritzpumpe Verschiedene
Daten
EDU
•NE-Signal
•Kraftstofftemperatur
•Kompensationswerte ECU
QT0089G
•Verbesserte Verbrennung
Groß
ECD-V3
60 (VE)
0
0 10 20 30 40
Pumpengewicht (kg) QT0091G
3
Elektromagnetisches
Mengenregelventil (SPV)
Motordrehzahlsensor (NE)
Impulsgeber
ROM
Förderpumpe
Verteilerwelle
Rolle
Radialkolben
Nockenring (Innennocken)
Spritzverstellerkolben
Spritzverstellerventil (TCV)
QT0093G
4
Nocken
Mengenregelventil
Hubscheibe
Ansaugen Rolle
Rolle
Mengenregelventil
Hubscheibe
Nocken
Abregelung Rolle
Rolle Ansaugöffnung
Verteilerwelle
Nocken Förderöffnung
* QT0095G, QT0096G
: Arbeitsquerschnitt
*
Verteilerwelle
Nocken
Rolle
Radialkolben Kraftstoff
Kraftstoff unter Druck
Ansaugen Druckaufbau
QT0313G
5
QT0097G
(3) ROM-Kompensationseinheit
Wie die ECD-V3 (mit ROM) zieht auch die ECD- ECD-V3
Einstellschraube
V4 in einem ROM-Speicher abgelegte Q (Mengenregelventil)
Kompensationsdaten zur Regelung der
Einspritzmenge und Spritzverstellung heran.
(Die Abbildung rechts zeigt die Mengenkennlinie, θ Korrekturwiderstand
die durch die im ROM gespeicherten
Korrekturwerte kompensiert wird.)
Np
ECD-V4
Q
Np
PS0048G
6
b Pumpenvorkammer
Verteilerwelle
d Druckventil
Förderpumpe
c
Radialkolben
Hochdruckkammer Radialkolben
QT0094G
ANMERKUNG
Um das Umlaufvolumen in der Pumpe zu verringern, sind Zufuhr- und Abregelkanal
zusammengelegt. Kraftstoff wird daher durch das Mengenregelventil angesaugt und abgeregelt.
Dadurch entfallen die getrennten Einlaß- und Abregelbohrungen herkömmlicher Einspritzpumpen
und es resultiert ein geringeres Volumen, was Fluktuation reduziert.
(5) Nockenring-Radialkolbenmechanismus
a. Ansaugphase und Druckaufbau
Nockenring
Rolle
Radialkolben
Ansaugphase Druckaufbau
QT0099G
7
b. Spritzverstellung
Drehrichtung der
Verteilerwelle
Verzögern (Fahrzeugfront)
Vorrücken
Spritzverstellerkolben
Bohrungsanzahl 6
Vorhub
EDU
Kraftstoff-Temperaturfühler
Ladeluftkühler
Motordrehzahlsensor (NE) Mengenregelventil
VSV
Einlaß-Schließklappe
Ansaugluft-Heizelement
3. SYSTEMANORDNUNG
Ansaugluft-
Temperaturfühler
Ladedruckfühler EGR Ventil
VSV
ROM
Spritzverstellerventil
E-VRV VSV
Wassertemperaturfühler
Kurbelwinkelsensor
Motor-ECU Gaspedal-Positiolnssensor
Gaspedal-Freigabeschalter Unrterdruckpumpe
1.-Gang- oder
Anlaßsperrschaltersignal
QT0101G
9
3-1. BLOCKDIAGRAMM
Stromversorgungss-
Versorgungsspannung chaltkreis
Spritzverstellerventil
Ansaugluft-Temperaturfühler
A/D-Wandler
Wassertemperaturfühler E-VRV (für EGR)
Eingangsschnittstelle
Kraftstoff-Temperaturfühler VSV (EGR-Abschaltung)
Ladedruckfühler
VSV (Einlaß-Schließklappe)
Gaspedal-Positionssensor
Kurbelwinkelsensor
EDU VSV (Umgebungsdruckerfassung)
CPU
Ausgangsschnittstelle
Vorglühanzeige
Gaspedal-Freigabeschalter
Motorwarnleuchte
Geschwindigkeitssensor
Klimaanlagen-Steuermodul Klimaanlagen-Abschaltsignal
Eingangsschnittstelle
Mengenregelventil
Schnelleerlaufschalter (Heizung)
Hauptrelais
Heizleistungsverstärker Speicher
EDU-Relais
Anlassersignal
Anlaßsperrschalter *1
ROM Wassertemperaturdaten
Fehlererkennungss-
1.-Gangschalter *2 chaltkreis EDU
Zündschalter Motordrehzahlsignal
Anschlußklemme TC
*1
Viskoseheizungsverstärker Getriebe-ECU
QT0102G
10
Ansaugluft-Heizelement
Einlaß-Schließklappe
EDU
E-VRV (EGR)
Kurbelwinkelsensor
Ventil
Hochdruckkammer
Pumpenvorkammer
QT0104G
11
3
13
QT0108G
Batterie SPV +
Mengenregelventil
IJt
ECU IJf Steuerschaltung SPV–
QT0132G
12
(4) Gaspedal-Positionssensor
Wie beim System ECD-V3 (mit ROM) verwendet das ECD-
V4-System einen Gaspedal-Positionssensor mit Gaspedal-
Hallelement, um die Drossellast über die Pedalstellung zu Freigabeschalter
erfassen. Dieses Element ändert seine Ausgangsspannung
linear und proportional zum Gaspedalweg. Ein Gaspedal-
Freigabeschalter sitzt zusätzlich am Gaspedal und dient
zur Erkennung der Freigabeposition des Gaspedals bzw. Gaspedal-Positionssensor
der Leerlaufposition des Motors.
Durch diese Zweifachanordnung wird eine akkuratere
Motorsteuerung ermöglicht.
Leerlaufkontakt und Gaspedal-Freigabeschalter
Kontakt VA und VAS QT0110G
Ausgangsspannung (V)
5,0
Vcc
Normaler Ausgangsbereich
4,0
3,0
2,0 VA
1,0 VAS
IDL
0
-10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Arbeitsbereich Sensordrehwinkel θ E
(Grad)
Ausgangskennlinie QT0133G QT0111G
Ladedruck
PR0068G
13
(6) Wassertemperaturfühler
Dieser Fühler besitzt einen Thermistor und erfaßt
die Temperatur des Kühlwassers.Der Thermistor Thermistor
ist ein Halbleiter, dessen Widerstand sich
proportional zur Temperatur ändert. Diese
Widerstandsänderung dient zur Erkennung der
Wassertemperatur.
Aufbau PR0075G
30
Widerstandswert (kΩ)
20
10
5
3
2
1
0,5
0,3
0,2
0,1
-20 0 20 40 60 80 100 120
Wassertemperatur (°C)
Kennlinie B6202G
(7) Ansaugluft-Temperaturfühler
Dieser Fühler verwendet einen Thermistor
mit ähnlichen Eigenschaften wie beim Wasser-
Thermistor
temperaturfühler. Er ist im Ansaugluftrohr des
Motors integriert und erfaßt die Ansaugluft-
temperatur.
PR0077G
(8) Kraftstoff-Temperaturfühler
Dieser Fühler verwendet einen Thermistor
mit ähnlichen Eigenschaften wie beim Wasser- Thermistor
temperaturfühler. Er ist in der Einspritzpumpe
integriert und erfaßt die Kraftstofftemperatur.
PR0078G
14
(9) Kurbelwinkelsensor
Der Kurbelwinkelsensor ist wie allgemein üblich
in den Zylinderblock integriert. Er wird von einer
Nase auf der Kurbelwelle erregt und erzeugt pro
Kurbelwellenumdrehung einen Impuls. Dieses
Signal wird als Kurbelwinkelsignal an das Mo- Kurbelwinkelsensor
tor-ECU abgegeben.
Zum ECU
Nase
Zylinderblock QT0107G
Tauchkolben Durchschnittliches
Einschaltverhältnis: groß
Niedrigdruckkammer 0
Strom
Durchschnittliches
Einschaltverhältnis: klein
Hochdruckkammer 0
Feder Statorkern Zeit
QT0131G, PR0095G
15
4. STEUERFUNKTIONEN
4-1. LISTE DER STEUERFUNKTIONEN
Steuerung Funktion
Die Einspritzmenge wird entsprechend den Betriebsbedingungen
Steuerung der
des Motors dosiert, die über die verschiedenen Meßfühler erfaßt
Einspritzmenge
werden.
Fahrzeuge mit Schaltgetriebe: Kompensiert das Motordrehmoment
Drehmoment- beim Einlegen des 1. oder Rückwärtsgangs.
skompensation Fahrzeuge mit Automatikgetriebe: Kompensiert das Motordrehmoment
beim Schalten aufgrund von Signalen des Getriebe-ECU
Steuerung des Der Einspritzzeitpunkt wird entsprechend den Betriebsbedingungen des
Einspritzzeitpunkts Motors gesteuert, die über die verschiedenen Meßfühler erfaßt werden.
Ermittelt die optimale Leerlaufdrehzahl für die aktuellen
Leerlaufdrehzahlregelung Betriebsbedingungen des Motors und steuert die Einspritzmenge
entsprechend, um die Soll-Leerlaufdrehzahl zu erzielen.
Erkennt Drehzahlschwankungen durch Lastunterschiede der Zylinder und
Leerlaufstabilisierung
kompensiert die Einspritzmengen der einzelnen Zylinder entsprechend.
Wenn die Heizung bei stehendem Fahrzeug eingeschaltet wird, erhöht
Heizungsschnelleerlauf
das System die Leerlaufdrehzahl.
Beim Stoppen des Motors schließt diese Steuerung die Einlaß-Schließklappe im
Einlaß-Schließklappensteuerung
Ansaugluftrohr Nr. 1, um die Luftzufuhr zu unterbinden und Nachdieseln zu verhindern.
Bestimmt in Abhängigkeit der Kühlwassertemperatur die Zeitspanne,
Ansaugluft-Vorwärmsteuerung in welcher das Ansaugluft-Heizelement (Vorglühen und Nachglühen)
mit Spannung versorgt wird.
Bei extrem niedrigen Außentemperaturen erfolgt beim Starten eine Zweifach-
Steuerung für Zweifach-
Einspritzung (zwei Einspritzungen pro Pumpenhub), die das Anlaßverhalten verbessert
Einspritzung
und gleichzeitig die Bildung von weißem bzw. schwarzem Rauch einschränkt.
Ausgabe von Das ECU gibt die Kühlwassertemperatur an das Klimaanlagen-Steuermodul
Wassertemperaturdaten ab, um die Klimaanlage (Kompressor) entsprechend zu steuern.
Schaltet die Klimaanlage beim Beschleunigen aus, um die
Klimaanlagen-Abschaltsteuerung
Motoransprechung zu verbessern. Bei Kaltgebietsspezifikation wird
(Heizverstärker-Abschaltsteuerung)
auch der Heizungsverstärker entsprechend gesteuert.
Unter gewissen Betriebsbedingungen wird Abgas in den
EGR-Steuerung Ansaugkrümmer rückgeführt, um die Verbrennung zu verlangsamen
und den Stickoxid-Ausstoß zu reduzieren.
Falls im Signalnetz des Computers eine Störung auftritt, wird die
Diagnose
Motorwarnleuchte eingeschaltet.
Sollte das Signal eines Sensors ausfallen, verwendet der
Notbetriebsfunktion Motorcomputer abgespeicherte Festparameter zur Steuerung des
Motors oder er stoppt den Motor.
16
Motordrehzahlsensor (NE)
EDU
Gaspedal-Positionssensor
Ladedruckfühler
Ansaugluft-Temperaturfühler
ECU Wassertemperaturfühler
Anlassersignal
1.-Gangschalter*
ROM Geschwindigkeitssensor
Kraftstoff-Temperaturfühler
QT0105G
: Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe bewirkt der 1.-Gangschalter ein Reduzieren des Motordrehmoments beim
* Einlegen des ersten Gangs, um den Triebstrang zu schonen.
Im Prinzip wird beim System ECD-V4 wie beim System ECD-V3 (mit ROM) die Einspritzmenge
aus grundlegender und Maximaleinspritzmenge errechnet. Bei der ECD-V4 Pumpe wurde jedoch
das Mengenregelventil in die Steuerung integriert.
ECU
Gaspedal-Positionssensor
Grundlegende Einspritzmenge
Motordrehzahlsensor
Kraftstoff-Temperaturfühler Grundlegende
Maximaleinspritzmenge
Wahl des Kompensation
Wassertemperaturfühler kleineren Werts mit ROM-Daten EDU
Maximaleinspritzmenge
Ansaugluft-Temperaturfühler
Mengenregelventil
Ladedruckfühler Korrektur
ROM
QT0109G
(1) Zweifach-Einspritzung
Bei extrem niedrigen Außentemperaturen (unter -10 °C) erfolgt beim Starten eine Zweifach-
Einspritzung, die das Anlaßverhalten verbessert und gleichzeitig die Bildung von weisßm Rauch
einschränkt.
17
Einspritzung
Zylinder A
Nockenwinkel
Steuerung des Einspritzungsendes QT0115G
18
11 12 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 0
Einspritzungsende
Geschlossen (EIN)
Mengenregelventil
Offen (AUS)
Kolbenhub
Einspritzung
QT0116G
Motordrehzahlsensor (NE)
Gaspedal-Positionssensor
Ladedruckfühler
Ansaugluft-Temperaturfühler
ECU Wassertemperaturfühler
Anlassersignal
1.-Gangschalter
Kurbelwinkelsensor
ROM
Kraftstoff-Temperaturfühler
Spritzverstellerventil (TCV)
QT0113G
19
Wie beim System ECD-V3 (mit ROM) wird beim ECD-V4 das Einschaltverhältnis des
Spritzverstellerventils durch Vergleich von errechnetem und tatsächlichen Einspritzzeitpunkt
festgelegt.
ECU
Gaspedal-Positionssensor
Grundlegender Einspritzzeitpunkt Errechneter Einspritzzeitpunkt Spritzverstellerventil
Motordrehzahlsensor
Wassertemperaturfühler
Tatsächlicher Einspritzzeitpunkt
Kurbelwinkelsensor
ROM
PS0053G
(2) Spritzverstellerventil-Treiberfunktion
Synchronisation über NE-Drehzahlimpuls
(außer bei Absterben)
(3) Rückkopplungssteuerung θ
Über die Zeitphase (θ in der Abbildung) wird eine
Rückkopplungssteuerung zur Synchronisation von Tatsächlicher OT im
OT im Verdichtungshub und Einspritzzeitpunkt Verdichtungshub
θ1 Motor
durchgeführt. Da der OT im Verdichtungshub und
OT-Signal
die Einspritzwellenform nicht über ein eigenes Sig-
nal erfaßt werden können, erfolgt die Erkennung
indirekt nach folgendem Prinzip: NE-Impuls
Pumpe
• Ermittlung des tatsächlichen Einspritzzeitpunkts:
Einspritzwellenform
a. Im Motor steht der OT im Verdichtungshub
im Bezug den OT-Signalen des Kurbelwinkel- PR0092G
sensors.
b. In der Pumpe steht der Einspritzzeitpunkt in
einem Verhältnis zu den NE-Impulsen des
Motordrehzahlsensors.
c. Der tatsächliche Einspritzzeitpunkt entspricht
daher der Phasendifferenz θ 1 zwischen OT-
Signal und NE-Impulsen.
• Rückkopplungssteuerung
Das Einschaltverhältnis des Spritzverstellerventils
wird so gesteuert, daß der tatsächliche mit dem
errechneten Einspritzzeitpunkt übereinstimmt.
20
ANMERKUNG Motordrehzahlsensor
Zusammenhang zwischen Einspritzzeitpunkt und -menge: (auf Nockenring)
Der Einspritzzeitpunkt wird durch Verlagern des Nockenring
Spritzverstellerkolbens und des damit ver- Impulsgeberrotor
bundenen Nockenrings gesteuert (die Position des (13 x 6)
Rings legt den Einspritzzeitpunkt fest). Da der Aussparung
Einspritzzeitpunkt zusammen mit dem Endpunkt
verschoben wird, ändert sich die Einspritzmenge Verteilerwelle
nicht. Der Motordrehzahlsensor sitzt auf dem Spritzverstellerkolben
Nockenring und verlagert sich daher mit ihm. Aus
diesem Grund bleibt trotz Verdrehen des QT0106G
Nockenrings das Verhältnis zwischen Nockenhub
und NE-Impulsen (dieses Verhältnis bestimmt die
Einspritzmenge) konstant.
(OT)
Tatsächliches Kurbelwinkelsignal
t
11 12 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 0
QT0117G
21
4-4. LEERLAUFDREHZAHLSTEUERUNG
Motordrehzahlsensor (NE)
EDU
Gaspedal-Positionssensor
Wassertemperaturfühler
Geschwindigkeitssensor
ECU Anlassersignal
Signal des Anlaßsperrschalters
Klimaanlagen-Lastsignal
Heizverstärker-Lastsignal
ROM 1.-Gangschalter
Kraftstoff-Temperaturfühler
QT0118G
4-5. LEERLAUFSTABILISIERUNG
Während der Motor im Leerlauf dreht, erkennt der Computer die Drehmomentsunterschiede
zwischen den Zylindern und kompensiert die respektiven Einspritzmengen entsprechend. Dadurch
entstehen im Leerlauf weniger Vibrationen.
22
Unterdruck
Umgebungsdruck
Zündungssignal QT0119G
(2) Klimaanlagen-Abschaltsteuerung
Sobald das ECU erkennt, daß eine Beschleunigung über einen gewissen Wert gefordert wird, steuert es
das Klimaanlagen-ECU an, um den Klimaanlagenkompressor für 3 Sekunden auszurücken.
(3) Klimaanlagensteuerung 30 °C oder weniger
Das Klimaanlagen-ECU erfaßt die Wasser- A
temperatur zur Steuerung der Klimaanlage.
Spannung →
(5) Ansaugluft-Vorwärmsteuerung
Diese Steuerung versorgt (max.90 s) das Einlaß-Heizelement bei Kaltstarts mit Strom, um die
Ansaugluft vorzuwärmen.
• Aktiviert, wenn:
a. Zündschalter auf ON und
b. Kühlwassertemperatur unter 40 °C
Ansaugluft-Vorheizrelais
Vorglühanzeige
Ausgangsschaltkreis
Anlasser
A/D-Wandler
Eingangsschaltkreis Sicherung
Zündschalter
Wassertemperaturfühler
CPU
Speicher
Batterie (12 V)
Eingangsschaltkreis
Konstantspannungsversorgung
QT0123G
4-7. EGR-STEUERUNG
EDU
Kraftstoff-Temperaturfühler
Ladeluftkühler
Motordrehzahlsensor (NE) Mengenregelventil
VSV
Einlaß-Schließklappe
Heizelemen
Ansaugluft-
Ladedruckfühler Temperaturfühler
EGR-Ventil
VSV
ROM
Spritzverstellerventil
E-VRV VSV
Wassertem-
peraturfühler
Kurbelwinkelsensor
ECU Gaspedal-Positionssensor
Gaspedal-Freigabeschalter Unterdruckpumpe
1.-Gangschalter
oder Anlaßsperrschalter
QT0124G
24
(1) Steuerparameter
Das EGR-System für das ECD-V4-System unterscheidet sich nur geringfügig von
herkömmlichen Abgasrückführsystemen. Die Steuerung erfolgt im Prinzip folgendermaßen:
Das ECU steuert das Einschaltverhältnis des E-VRV (elektronisches Unterdruckregelventil)
auf Basis der Signale von verschiedenen Meßfühlern. Dadurch wird der Unterdruck in der
Membrankammer des EGR-Ventils gesteuert und das EGR-Ventil schließt bzw. öffnet sich
entsprechend. Auf diese Weise kann die rückgeführte Abgasmenge den Betriebsbedingungen
des Motors angepaßt werden.
Gaspedal- Kabel
Positionssensor Unterdruckleitung
Motordrehzahlsensor
Ansaugluft-
Ladedruckfühler
Temperaturfühler EGR-Ventil
QT0125G
(2) Arbeitsweise
Das ECU erfaßt die Betriebsbedingungen über
die diversen Meßfühler und steuert das
EGR-Ventil
Einschaltverhältnis des E-VRV entsprechend.
Dadurch verändert sich der Unterdruck in der
Membrankammer des EGR-Ventils und der Rückgeführtes
Öffnungshub des Ventils, bis die rückgeführte Abgas
Abgasmenge den Motorbedingungen entspricht. Zum Ansaugkrümmer
Je nach Drehzahl und Pedallast schaltet das
ECU die Einlaßleitung des Ladedruckfühlers um, Einlaß-Schließklappe
um den Umgebungsluftdruck statt des Lade- EGR-Ventil
drucks zu erfassen. Der Luftdruck wird zum
Festlegen der optimalen Rückführmenge E-VRV VSV
benötigt.
• EGR-Abschaltung, wenn:
a. Kühlwassertemperatur 60°C oder darünter
bzw. 96°C oder darüber, oder
b. Hohe Motorlast (ca. 70% der Vollast und
Drehzahl von mindestens 4400 min-1), oder
c. Verzögerung (EGR ist aktiv, jedoch Motor im
Leerlauf), oder
d. Niedrige Drehzahl (600 min-1 oder weniger) QT0126G
e. Anlasser EIN
f. Zündung AUS
25
5. DIAGNOSE
5-1. DIAGNOSECODE-ABRUF
a. Einlaß-Schließklappe schließen, das Getriebe in
den Leerlauf bzw. auf Parkposition schalten und
die Klimaanlage ausschalten. 16 15 14 13 12 11 10 9
b. Die Anschlusklemmen 13 (T C) und 3 (CG) des
Diagnosesteckverbinders DLC3 mit einem 8 7 6 5 4 3 2 1
Prüfkabel verbinden.
ACHTUNG
Auf korrekte Beschaltung achten, da An-
QT0134G
schlußfehler Störungen verursachen können.
c. Den Zündschalter auf ON drehen und den
Diagnosecode anhand der Blinksignale der
Motorwarnleuchte ablesen.
QT0135G
26
5-3. DIAGNOSECODETABELLE
Speicherung
Leuchte
Beschreibung
Codenr
Speicherung
Leuchte
Codenr Beschreibung
Schaltkreis [a: Diagnosebedingung, b: Abnormalität c: Dauer, d: Anmerkung] Zu prüfende
Symptome Notlauffunktion
[Anschlußlemmen] Prüfmodus Komponenten
Normalmodus (Testmodus)
Schaltkreis [2]Kurzschluß oder [2]Kurzschluß •Kabelbaum und
des Unterbrechung oder Probleme Steckverbinder
im Schaltkreis Unterbrechung beim (Schaltkreis des Steuerung mit
22 Wasser-
P0115 temperatur-
des im Schaltkreis Ο Ο Kaltstart Wassertemperatur- Festwert (THW
Wassertemperatur- des Motorbetrieb fühlers) = 100 °C)
fühlers fühlers Wassertemper- beeinträchtigt •Wassertemperatur-fühler
[THW, E2] [3]mindestens 0,5 s aturfühlers •Motorcomputer
Schaltkreis [2]Kurzschluß oder [2]Kurzschluß •Kabelbaum und
des Unterbrechung oder Steckverbinder (Schaltkreis Steuerung mit
24 Ansaugluft- im Schaltkreis Unterbrechung X Ο Motorbetrieb des Ansaugluft-
Temperatur- des Ansaugluft- im Schaltkreis Temperaturfühlers) Festwert
P0110 beeinträchtigt
fühler Temperaturfühlers des Ansaugluft- •Ansaugluft-Temperaturfühler (VTHA = 20 °C)
[THA, E2] [3]mindestens 0,5 s Temperaturfühlers •Motorcomputer
•Kabelbaum und
Motorbetrieb Steckverbinder (Schaltkreise Steuerung mit
32 Pumpen-ROM X Ο des Pumpen-ROM)
[2]Kommunikationsfehler Festparametern
P1670 [DATA, CLK, E2] beeinträchtigt •ROM
•Motorcomputer
[1]Batteriespannung (> 10V) Vibration, •Kabelbaum und
Schaltkreis schwarzer
des VSV der [2]Kurzschluß oder Steckverbinder (Schaltkreis
Unterbrechung im und weißer der Einlaß-
33 Einlaß- Ο Ο Rauch
P1420 Schließk- Schaltkreis des VSV der Schließklappensteuerung)
Einlaß- beim •VSV der Einlaß-
lappensteuerung
Schließklappensteuerung Abstellen Schließklappensteuerung
[S/TH, EI]
[3]mindestens 0,5 s des Motors •Motorcomputer
[1]Motordrehzahl [1]Motordrehzahl
mindestens 2400 min-1 •Kabelbaum und Steuerung mit
mindestens 2400 min-1
und mindestens halber Steckverbinder Ladedruck-
Schaltkreis und mindestens halber
Gaspedalweg (Schaltkreis des Festwert = 2,28
des Gaspedalweg
[2]Ansaugkrümmer- V( entspricht
35 [2]Ansaugluftkrümmer- Motorbetrieb Ladedruckfühlers)
Unterdruck zu niedrig Ο Ο
Ladedruckfühlers Unterdruck zu niedrig Umgebungsdruck)
P1405
[3]mindestens 2 s beeinträchtigt •Ladedruckfühler Vollast-Q-
[PIM, VC, E2] •Turbolader
•Membrandose Faktor
[2]Ansaugkrümmer- [2]Ansaugkrümmer- herabgesetzt,
Unterdruck zu hoch Unterdruck zu •Motorcomputer
MQFP* = 1,0
[3]mindestens 2 s hoch
Schaltkreis [2]Kurzschluß oder [2]Kurzschluß •Kabelbaum und Steuerung mit
des Unterbrechung oder Steckverbinder Festwert (Temp.
39 Kraftstoff- im Schaltkreis Unterbrechung Motorbetrieb (Schaltkreis des Kraftstoff- = 60 °C)
des Kraftstoff- Ο Ο
P0180 Tem- im Schaltkreis beeinträchtigt Temperaturfühlers) Spritzverstellungs-
peraturfühlers Temperaturfühlers des Kraftstoff- •Kraftstoff-Temperaturfühler korrektur
[THF, E2] [3]mindestens 0,5 s •Motorcomputer ANGTHF = 0
Temperaturfühlers
[1]nach Warmlauf bei Fahrt • ISC-Leerlaufdrehzahlregelung
(Schaltgetriebe: Gaspedallast • Kabelbaum und unterbunden
mindestens 52%; Steckverbinder •Klimaanlagen-Abschaltung
Schaltkreis Automatikgetriebe: ungeachtet Fahrgeschwindigkeit
Unter den (Schaltkreis des
des Wählbereich D) mit •Auch wenn
42 -1 Bedingungen Geschwindig-
Geschwindigkeit- Betriebsdrehzahl 4000 min Ο Ο Schnelleerlaufkontakt
P0500 (Schaltgetriebe: 2400 bis 4000 links, wenn THW keitssensors) geschlossen ist, wird keine
ssensors min-1 ; Automatikgetriebe: Schnelleerlaufsteuerung
[SPI] mindestens 2800 min-1) ≥ 30 °C •Geschwindigkeit-
ausgeführt.
ssensor
[2]keine Signale vom •Bei Fahrzeugen mit
Geschwindigkeitssensor •Motorcomputer Schaltgetriebe wird 3. Gang als
[3]mindestens 8 s Festwert postuliert.
[1]Batteriespannung normal,
1 s oder mehr nach Motor stirbt •Kabelbaum und Maßnahmen
Anlassen, Motordrehzahl ab oder Steckverbinder bei Absterben
97 EDU- mindestens 500 min-1 schlechte des Motors
P1215 [2]Trotz Ausgabe von SPVD- Ο Ο (EDU-System)
System Beschleunigung; (EDU-
Signal mindestens 5-mal •EDU
weißer •Mengenregelventil Stromversorgung
hintereinander kein SPVF-
Signal Rauch unterbrochen)
28
Wassertemperaturfühler Ο
Kurbelwinkelsensor Ο Ο Ο
EDU Ο
Pumpe Ο Ο Ο Ο Ο Ο
Ο Ο Ο Ο Ο Ο
Einspritzpumpe
Motordrehzahlsensor
Mengenregelventil Ο Ο Ο Ο
Kraftstoff-Temperaturfühler Ο
Spritzverstellerventil Ο Ο
Kraftstoffsystem
Einspritzdüse Ο Ο
Kraftstoffilter Ο Ο Ο
Einlaß-Schließklappensteuerung Ο Ο Ο Ο
Ansaugluft-Vorwärmung Ο Ο
Stromversorgung
ECD-Hauptrelais Ο Ο
Mengenregelventilrelais Ο Ο
Symptome Leerlaufprobleme
Drehzahlsch-
Leerlauf
Schnelleer- Schnelleer- Drehzahlsch- wankungen
Kein unrund
laufdrehzahl laufdrehzahl wankungen fortwährend
Schnelleerlauf ( ):bei m
zu hoch zu niedrig (nach Warmlauf) nach Kalrstart
Warmlauf
(10 s oder mehr)
Prüfpunkte
Ο Ο Ο Ο Ο Ο
Steuerung (außer Einspritzpumpe)
Motor-ECU
Gaspedal-Positionssensor Ο Ο Ο
Kurbelwinkelsensor Ο Ο Ο
Wassertemperaturfühler Ο Ο Ο Ο
Motordrehzahlsensor Ο Ο
Klimaanlagenschalter Ο Ο
Kraftstoffsystem Einspritzpumpe
Pumpe Ο Ο Ο Ο Ο Ο
Motordrehzahlsensor Ο Ο Ο
Spritzverstellerventil Ο Ο Ο
Einspritzdüse Ο Ο Ο
Kraftstoffilter Ο
Ansaugluft-Vorwärmung (Ο) Ο
Einspritzzeitpunkt
Weitere Anlassersignal Kompression
abnormal Entlüftung der
Einspritzpumpe
Risse im Zylinderkopf
Ventilspiel
30
Symptome Leerlaufprobleme
Drehzahlsch-
Leerlauf
Schnelleer- Schnelleer- Drehzahlsch- wankungen
Kein unrund
laufdrehzahl laufdrehzahl wankungen fortwährend
Schnelleerlauf ( ):bei m
zu hoch zu niedrig (nach Warmlauf) nach Kalrstart
Warmlauf
(10 s oder mehr)
Prüfpunkte
Ο Ο Ο Ο Ο Ο
Steuerung (außer Einspritzpumpe)
Motor-ECU
Gaspedal-Positionssensor Ο Ο Ο
Kurbelwinkelsensor Ο Ο Ο
Wassertemperaturfühler Ο Ο Ο Ο
Motordrehzahlsensor Ο Ο
Klimaanlagenschalter Ο Ο
Kraftstoffsystem Einspritzpumpe
Pumpe Ο Ο Ο Ο Ο Ο
Motordrehzahlsensor Ο Ο Ο
Spritzverstellerventil Ο Ο Ο
Einspritzdüse Ο Ο Ο
Kraftstoffilter Ο
Ansaugluft-Vorwärmung (Ο) Ο
Einspritzzeitpunkt
Weitere Anlassersignal Kompression
abnormal Entlüftung der
Einspritzpumpe
Risse im Zylinderkopf
Ventilspiel
31
EDU-Steckverbinder abklemmen.
6. VERKABELUNGSDIAGRAMM
6-1. EXTERNE ECU-VERKABELUNG
+B
Hauptrelais MREL
SPVD
(70Ω)
BATT SPVF
E1
(Motormasse) EDU
NE+
SVR
NE-
MPU
Mengenregelventilrelais
MPU (90Ω)
TDC+
TDC-
TC EGR
E-VRV
12Ω (bei 20 °C)
PDL Ansaugluft-Vorheizrelais
Gaspedal-Freigabeschalter 4,72Ω (bei 12 V)
IREL
Geschwindigkeitssensor SP1
(in Instrumententafel)
Heizverstärker VCH
S/TH
Unterdruckschaltventl
(35Ω)
10Ω
TR AC1
PA
Unterdruckschaltventl
A/C-Steuermoduls (35Ω)
IGSW
TCV
NSW Spritzverstellerventil
IG2
1.-Gangschalter (10Ω)
FSW
ST2
Servolenkungsschalter
Bei Schaltgetriebe kurzgeschlossen
EGRC
Unterdruckschaltventl
Anlaßsperrschalter
PS
Schnelleerlaufschalter (35Ω)
HSW
E01
STA
E02
Anlasserrelais
Stromlaufplan 1/2
QT0127G
33
+B +B +B
Wählhebelschalter
Bremslichtschalter
Bremslichtschalter
+B (in Instrumententafel)
CRUISE-Anzeige
1,4W bei 12V
PI
D
Wählbereichsanzeige
STP
Motorwarnleuchte
1,4W bei 12V
ST1
Bremsleuchte
Glühlampe (1,4W)
GIND
Temporegelschalter
CCS
Resume
Temporegelsystem-Hauptschalter
Cancel
Set
CMS
THWO
A/C-Steuermoduls
(E2)
ACT
(E2)
Gaspedal-Positionssensor
VCT Viskoseheizungs-Steuermodul
VCC
+
– VA
+ VAS
– EFI +
+
– IDL
ECT-ECU
EFI -
E2C
Ladedruckfühler
VC
Kraftstoff-Temperaturfühler
Instrumente,
THF TAC
A/C-Steuermodul usw.
PIM
Ansaugluft-Temperaturfühler
THA
Wassertemperaturfühler
THW
E2 CLK
ROM
ECT +
ECT-ECU
ECT -
DATA
Stromlaufplan 2/2
QT0128G
34
13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 8 7 6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1
26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 16 15 14 13 12 11 10 9 12 11 10 9 8 7 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12
Batterie SPV +
2 Hochspannungsteil 4
IJt
3 Steuerung SPV
SPV –
IJf 5
1
GND (Gehäuse)
6
1 2 3 4 5 6
QT0129G
1
WARTUNGSBLATT
EINSPRITZPUMPE ECD 98-06
NEUE PRODUKTE Juli, 1998
NUR Für DENSO ECD-VERTRAGSHänDLER
1. EINLEITUNG
Mit der zunehmenden Verschärfung der Emissionsvorschriften in der ganzen Welt wird bei
Dieselmotoren und Einspritzpumpen (Einspritzsystemen) eine stetig präzisere Steuerung notwendig,
um die Verbrennung zu optimieren und die Abgaswerte zu senken. Die neue, elektronisch gesteuerte
Hochdruck-Einspritzpumpe ECD-V5 für Dieselmotoren mit Direkteinspritzung erfüllt diese strengen
Auflagen.
Bei der ECD-V5 handelt es sich um einen weiteren Vertreter der Pumpenserie mit elektronischer
Steuerung (ECD-V3 Einspritzpumpen), die in vielen Personenwagen zur Anwendung kommt.
0,8 Geringerer
Verbrauch
Gegenwärtige
Kurzfristig
PM 0,6
Produkte
Höhere Weniger
0,4 Leistung Geräusch
0,2
QT0265G
4 5 6 7
Stickoxide
QT0249G
KUNDENDIENST
9807-IT-30 Gedruckt in Japan
2
2. ALLGEMEINE BESCHREIBUNGEN
Das Pumpensystem ECD-V5 erfaßt die Betriebsbedingungen des Motors (Motordrehzahl, Pedallast,
Ansaugluftdruck, Kühlwassertemperatur usw.) über diverse Sensoren und steuert dementsprechend
per Mikrocomputer die Einspritzmenge, den Einspritzzeitpunkt und andere Parameter, um eine
optimale Motoransprechung zu realisieren.
(1) Steuerung der Einspritzmenge
(2) Steuerung des Einspritzzeitpunkts
(3) Steuerung der Leerlaufdrehzahl
(4) Steuerung der Abgasrückführung (EGR)
(5) Vorglühsteuerung
Daneben beinhaltet das System folgende Zusatzfunktionen;
(6) Notlauffunktion
(7) Diagnosefunktion
Das Pumpensystem ECD-V5 läßt sich in vier Hauptgruppen untergliedern: Sensoren, Computer,
elektronische Treibereinheit und Stellglieder.
Wassertemperaturfühler
Vorglühsystem
Ansaugluft-Temperaturfühler
(Nr. 1 und Nr. 2) ECU
Kurbelwinkelsensor
Pedallastsensor Motor
VSV
EGR-Hubsensor
VSV
EGR
KraftstoffAbschaltventil
Spritzverstellerventil
Mengenregelventil
Luftdruckfühler EDU
Drehzahlsensor
Kraftstoff-Temperaturfühler
ROM
Kurbelwinkelsensor
QT0266G
Computer Führen Berechnungen auf Basis der Signale von den Sensoren durch und geben
Steuersignale an die verschiedenen Ventile ab, um die Pumpe optimal zu steuern.
3
Mengenregelventil
Motordrehzahlsensor (NE)
Rollenring
Impulsgeber
Spritzverstellerventil
Hubscheibe
QT0268G
4
Hubscheibe
Kolben Verteileröffnung
QT0269G
Hubscheibe
(3) Einspritzende
Sobald der Stromzufuhr zum Mengenregelventil
unterbrochen wird, öffnet es sich. Folglich läuft der QT0270G
vom Verteilerkolben mit Druck beaufschlagte Kraft-
stoff über den Abregelkanal in die Pumpenkammer Mengenregelventil (offen)
zurück und die Einspritzung stoppt.
•Ansaugöffnung ... geschlossen
•Verteileröffnung ... offen
•Mengenregelventil ... offen (nicht erregt)
(4) Kraftstoffabschaltung Rolle
Zur Kraftstoffabschaltung wird der Stromfluß zum
Mengenregelventil unterbrochen, wodurch Abrege-
löffnung offen bleibt. Dadurch wird auch bei Hub
des Verteilerkolbens der Kraftstoff nicht mit Druck
beaufschlagt. Bei geschlossenem Mengenre- Hubscheibe
gelventil schließt sich das Kraftstoff-Abschaltventil,
um die Kraftstoffzufuhr zu unterbinden. QT0271G
5
ANMERKUNG:
(1) Aufbau des Mengenregelventils
Als Mengenregelventil kommt ein direkt ansprechendes Magnetventil zum Einsatz, um eine
umgehende und präzise Abregelung sicherzustellen.
Ventilkörper
Ventilkörper Statorkern Wicklung
Ventilkolben
QT0274G
b. Abregelung
Sobald der Stromfluß zur Ventilwicklung
unterbrochen wird, öffnet die Kolbenfeder das
Ventil und der Kraftstoff fließt von der
Verteilerkolbenkammer ab. Dadurch stoppt die
Einspritzung. Wenn sich der Verteilerkolben
zuruckbewegt, wird Kraftstoff über das geöffnete
Ventil angesaugt.
QT0275G
6
Gaspedal-Positionssensor
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 1
Pedallast
Gaspedal
Korrekturdaten
Motordrehzahl
Taktgesteuertes VSV
Kraftstofftemperatur
ECU
3. SYSTEMANORDNUNG
Turbolader
Unterdruckquelle
Ansaugluft-
Temperaturfühler Nr. 2
EGR-Hubsensor
EDU EGR-
Ventil
ROM
Mengenregelventil Wassertemperaturfühler
Kraftstoff- FCV
Temperaturfühler
Kurbelwinkelsensor
Spritzverstellerventil
Einspritzpumpe
QT0276G
7
3-1. BLOCKDIAGRAMM
Zündschalter Hauptrelais
Vorglühspannung Glühkerzenrelais
Stromversorgung Vorglühanzeigeleuchte
Wassertemperaturfühler Spritzverstellerventil
Kurbelwinkelsensor Mengenregelventilrelais
ROM Lüfterrelais
Gaspedal-Positionssensor
Gaspedal-Freigabeschalter
Anlassersignal ECU
Klimaanlagensignal
Kraftstoff-Abschaltventilspannung Taktsignal-VSV
Geschwindigkeitssensor Taktsignal-VSV
Getriebe-Leerlaufschalter Kraftstoff-Abschaltventilrelais
Kraftstoff-Temperaturfühler
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 1
Motordrehzahlsensor Drehzahlmesser
EGR-Hubsensor
EDU-Ausfallsignal
QT0277G
8
Kurbelwinkelsensor Gaspedal-Positionssensor
Mengenregelventil (SPV) Wassertemperaturfühler
ECU
ROM
EDU
Spritzverstellerventil (TCV)
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 1
EGR-Ventil/EGR-Hubsensor
Taktsignal-VSV
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 2
Ladedruckfühler
QT0278G
9
Ladedruck PR0068G
Ausgangsspannung [V]
Der Ladedruckfühler ist eine Halbleiter-Druckfühler,
der diese Eigenschaft ausnutzt.
Druck [kp/cm2]
(2) Motordrehzahlsensor (NE) Ausgangskennlinie des Sensors ES0359G
Der Motordrehzahlsensor (NE) sitzt über einem
Impulsgeberrad, das seinerseits drehfest auf der
Motordrehzahl-
Pumpenwelle sitzt. sensor (NE)
Der Sensor enthält einen Magneten und eine Magnet
Wicklung. Das Magnetfeld an der Wicklung ändert Wicklung
sich mit der Drehung des Impulsgeberrades,
Rollenring
weshalb in der Wicklung eine Wechselspannung
induziert wird. Der Computer zählt die Anzahl der Aussparung
Impulse, um die Motordrehzahl zu erkennen. Das
Impulsgeberrad weist am Umfang 52 Zähne und 4
im Aussparungen von jeweils 3 Zähnen auf.
Dadurch kann die Impulsgeberdrehung in PR0070G
Kurbelwinkel-Intervallen von 11,25° erfaßt werden.
360° Kurbelwinkel
Ausgangsspannung (V) 11,25° Kurbelwinkel
+
–
Zeit
Signalwellenform
PR0071G
10
[V] [A]
5
Zeit Zeit
0
Hochspannungserzeugungskreis (Gleichstromwandler)
Batterie SPV+
Mengenregelventil
EMU
ECU Steuerschaltung
EDUF SPV−
EDU
QT0132G
*Partikel: In Dieselabgasen fallen größerer Mengen kleiner Partikel (Durchschnittsgröße 0,1 υm) verschiedener
Zusammensetzung an als bei Ottomotoren.
QT0279G
Gaspedal-Positionssensor Empfangsschaltung
VREF
5±0,3V
Verstär- TVO
ker
E2
QT0280G
(5) Wassertemperaturfühler
Dieser Fühler besitzt einen Thermistor und erfaßt
die Temperatur des Kühlwassers. Der Thermistor ist
ein Halbleiter, dessen Widerstand sich proportional Thermistor
zur Temperatur ändert. Diese Widerstandsänderung
dient zur Erkennung der Wassertemperatur.
Aufbau PR0075G
30
20
10
Widerstand (kΩ)
5
3
2
1
0,5
0,3
0,2
0,1
-20 0 20 40 60 80 100 120
Wassertemperatur (°C)
Kennlinie B6202G
12
PR0077G
(7) Kraftstoff-Temperaturfühler
Dieser Fühler verwendet einen Thermistor mit
ähnlichen Eigenschaften wie beim Wasser- Thermistor
temperaturfühler.
PR0078G
Ventilkolben Wicklung
QT0281G
Kraftstoff-Abschaltventil
QT0282G
13
PR0081G
(11) Kurbelwinkelsensor
Der Kurbelwinkelsensor ist vorn in den Zylinderblock
integriert. Er wird von einer Nase auf der Kurbelwelle
erregt und erzeugt pro Kurbelwellenumdrehung einen
Impuls.
Dieses Signal wird als Kurbelwinkelsignal an das
Motor-ECU abgegeben.
Kurbelwinkelsensor
QT0283G
360° Kurbelwinkel
+
–
Form Ausgangssignal
QT0284G, PR0089G
14
Der Strom, der zum Statorkern fließt, wird von Durchschnittsstrom: hoch
Strom
dieser Klemme taktgesteuert. Je länger die
Einschaltdauer (d.h. die Zeit, in der Klemme TCV 0
an Masse gelegt ist), desto länger ist das Ventil
geöffnet.
Durchschnittsstrom: niedrig
Die Öffnung des Spritzverstellerventils wird vom
Strom
4. STEUERFUNKTIONEN
4-1. LISTE DER STEUERFUNKTIONEN
Steuerung Funktion
Die Einspritzmenge wird entsprechend den Betriebsbedingungen
Steuerung der
des Motors dosiert, die über die verschiedenen Meßfühler erfaßt
Einspritzmenge
werden.
Fahrzeuge mit Schaltgetriebe: Kompensiert das Motordrehmoment
Drehmoments- beim Einlegen des 1. Gangs.
kompensationl Fahrzeuge mit Automatikgetriebe: Kompensiert das Motordrehmoment
beim Schalten aufgrund von Signalen des Getriebe-ECU
Steuerung des Der Einspritzzeitpunkt wird entsprechend den Betriebsbedingungen des
Einspritzzeitpunkts Motors gesteuert, die über die verschiedenen Meßfühler erfaßt werden.
Ermittelt die optimale Leerlaufdrehzahl für die aktuellen
Leerlaufdrehzahlregelung Betriebsbedingungen des Motors und steuert die Einspritzmenge
entsprechend, um die Soll-Leerlaufdrehzahl zu erzielen.
Erkennt Drehzahlschwankungen durch Füllungsunterschiede der
Leerlauf-
Zylinder und kompensiert die Einspritzmengen der einzelnen Zylinder
stabilisierung
entsprechend.
Unter gewissen Betriebsbedingungen wird Abgas in den Ansaug-
EGR-Steuerung krümmer rückgeführt, um die Verbrennung zu verlangsamen und den
Stickoxid-Ausstoß zu reduzieren.
Klimaanlagen- Schaltet die Klimaanlage während Beschleunigung aus, um die
Abschaltsteuerung Motoransprechung zu verbessern.
Bestimmt in Abhängigkeit der Kühlwassertemperatur die Zeitspanne,
in welcher vor und nachgeglüht wird. Sie legt dann den entsprechenden
Vorglühsteuerung
Strom an die Glühkerzen an, um einen guten Start und Warmlauf zu
realisieren.
Diese Funktion dient zum Vereiteln von Diebstahl und legt anhand
Wegfahrsperrensteuerung der Signale vom Wegfahrsperren-ECU (nur für Europa) fest, ob der
Motor gestartet werden darf oder nicht.
Falls im Signalnetz des Computers eine Störung auftritt, wird die
Diagnose
Motorwarnleuchte eingeschaltet.
Sollte das Signal eines Sensors ausfallen, verwendet der
Notlauffunktion Motorcomputer abgespeicherte Festparameter zur Steuerung des
Motors oder er stoppt den Motor.
16
Motordrehzahlsensor (NE)
Mengenregel
Gaspedal-Positionssensor ECU ventil
Leerlaufsignal
Wassertemperaturfühler ROM
Kraftstoff-Temperaturfühler
Ladedruckfühler
Zur
Gaspedal-Positionssensor Einspritzdüse
Anlassersignal
QT0285G
QT0286G
17
QT0287G
12 13 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
Schließen
(EIN)
Mengenre-
gelventil
Öffen
(AUS) Endgültiger Einspritzwinkel
Kolbenhub
QT0288G
18
Gaspedal-Positionssensor
Grundlegende Einspritzmenge
Motordrehzahlsensor
Grundlegende Maxi-
mal-Einspritzmenge
Wahl des Korrektur
Kraftstoff-Temperaturfühler kleineren durch ROM- EDU
Werts Daten
Max. Einspritzmenge
Wassertemperaturfühler Mengenre-
gelventil
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 2 Korrektur
ROM
QT0289G
Drehzahl
QT0290G
19
Reglerkennlinie
Ladedruckfühler ermittelt, um bei Aufladung die Bedarfsänderung
anzureichern. Ansaugluftdruck-
Kompensation
Ansaugluft- Kraftstoff-
Ladedruckfühler Wassertemperaturfühler Motordrehzahlsensor
Temperaturfühler Temperaturfühler
ECD-V5 Maximal-Einspritzmenge
Einspritzmenge
Reglerkennlinie
Bedarfsänderung
Drehzahl
Maximal-
Einspritzmengenkorrektur Drehzahlkorrektur Verzögerungskorrektur
für kalten Motor
Ansaugluft- Kraftstoff-
Ladedruckfühler Wassertemperaturfühler Motordrehzahlsensor
Temperaturfühler Temperaturfühler
PS0047G
Np
ECD-V5
Q
Np
PS0048G
20
Erfassung der
Ansauglufttemperatur
JA Reduzierung der
Hohe Ansauglufttemperatur
Einspritzmenge
NEIN
Ladedruckfühler ECU
Gaspedal-Positionssensor
ROM
Motordrehzahlsensor
Mengenre-
gelventil
Kurbelwinkelsensor
Wassertemperaturfühler
Ansaugluft-Temperaturfühler
Anlassersignal
Spritzverstellerkolben
Spritzverstellerventil
QT0292G
Rollenring
Einlaß
ECU
Drosselöffnung
12 13 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
NE
QT0294G
23
ANMERKUNG: Rückkopplungsregelung
Über die Zeitphase (θ in der Abbildung) wird eine θ
Rückkopplungssteuerung zur Synchronisation von
OT im Verdichtungshub und Einspritzzeitpunkt Tatsächlicher OT im
durchgeführt. Da der OT im Verdichtungshub und Verdichtungshub
θ1
die Einspritzwellenform nicht über ein eigenes Sig- Motor
ANMERKUNG:
Motordrehzahlsensor
Zusammenhang zwischen Einspritzzeitpunkt
und menge: Hubscheibe
Der Einspritzzeitpunkt wird durch Verlagern des Impulsgeber (52 Zähne)
Spritzverstellerkolbens und der damit verbundenen
Hubscheibe gesteuert (die Position der
Hubscheibe). Da der Einspritzzeitpunkt zusammen
mit dem Endpunkt verschoben wird, ändert sich die Pumpenwelle
Aussparung
Einspritzmenge nicht. Der Motordrehzahlsensor
sitzt auf der Hubscheibe und verlagert sich daher
mit ihm. Aus diesem Grund bleibt trotz Verdrehen Spritzverstellerkolben
ECU
Anlassersignal
Gaspedal-Positionssensor
Grundlegender Einspritzzeitpunkt Soll-Einspritzzeitpunkt Spritzversteller-
Motordrehzahlsensor ventil
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 1
Vergleich und Korrektur
Ladedrückfuhler Korrektur
Wassertemperaturfühler
Tatsächlicher Einspritzzeitpunkt
Kurbelwinkelsensor
ROM
QT0295G
QT0296G
c. Kurbelwinkelkorrektur
Die NE-Impulse (Nockenwinkelsignale), die vom
Motordrehzahlsensor geliefert werden, dienen zur
Steuerung des Einspritzzeitpunkts. Allerdings Einspritzimpuls
unterscheidet sich das Verhältnis zwischen
Nockenwinkelsignal und Einspritzwellenform von Pumpe A
Pumpe zu Pumpe, wodurch es zu einer NE-Impuls
Verschiebung des Einspritzzeitpunktes kommen Pumpe B
würde. Deshalb verfügt jede Pumpe über ein
ROM, das die entsprechenden Korrekturdaten Verschiebung
enthält. PS0056G
26
JA
Niedrige Wassertemperatur Korrektur des Einspritzzeitpunkts
NEIN
Erfassung des Ladedrucks
JA
Hoher Ladedruck Korrektur des Einspritzzeitpunkts
NEIN
Erfassung der Ansauglufttemperatur
JA
Niedrige Ansauglufttemperatur Korrektur des Einspritzzeitpunkts
NEIN
Festlegen des Einspritzzeitpunkts Erfassung von Kurbelwinkel und Nockenwinkel
QT0300G
27
Gleich
QT0301G
28
4-4. LEERLAUFDREHZAHLSTEUERUNG
Motordrehzahlsensor
Gaspedal-Positionssensor
Wassertemperaturfühler
Geschwindigkeitssensor Leerlaufdrehzahl-
regelung Mengenregelventil
Anlassersignal
Klimaanlagensignal
Fahrstufensignal
Servolenkungssignal
QT0302G
(1) Rückkopplungssteuerung
Der Computer vergleicht die errechnete Soll-Leerlaufdrehzahl mit der tatsächlichen Leerlaufdrehzahl
(Signale vom Motordrehzahlsensor). Falls diese Zahlen nicht übereinstimmen, reguliert der Com-
puter die Einspritzmenge, um die tatsächliche Leerlaufdrehzahl auf den errechneten Wert zu bringen.
(2) Warmlaufsteuerung
Der Computer steuert die Einspritzmenge während des Warmlaufs, um die für die Wassertemperatur
optimale Schnelleerlaufdrehzahl zu realisieren.
(3) Drehzahl-Vorsteuerung
Um ein Verändern der Leerlaufdrehzahl durch Lastwechsel nach Einschalten der Klimaanlage zu
verhindern, erhöht bzw. senkt der Computer die Einspritzmenge um einen errechneten Betrag,
bevor sich die Leerlaufdrehzahl ändert.
(4) Leerlaufstabilisierung
Während der Motor im Leerlauf dreht, erkennt der Computer die Drehmomentsunterschiede
zwischen den Zylindern und kompensiert die respektiven Einspritzmengen entsprechend. Dadurch
entstehen im Leerlauf weniger Vibrationen.
29
4-5. EGR-STEUERUNG
Motor
Taktsignal-
gesteuertes VSV
Drehzahl
Gaspedallast
ECU Wassertemperatur
Unterdruckpumpe
EGR-Ventilhubsensor
EGR-Ventil
QT0303G
(1) Allgemeines
Das EGR-System wurde praktische unverändert vom vorherigen System übernommen. Das ECU
berechnet hierbei den Sollhub des EGR-Ventils auf Basis der Signale von den verschiedenen
Meßfühlern. Es überwacht und steuert den Ventilhub über 2 taktsignalgesteuerte VSV.
(2) EGR-Ventil
EGR-Hubsensor
Mit zunehmenden Unterdruck in der Membran-
kammer des EGR-Ventils öffnet sich das EGR-Ventil.
Gesteuerter
Dadurch können Abgase vom Auspuffkrümmer zum Unterdruck
Ansaugkrümmer zurückfließen.
Zum
Ansaugkrümmer
Vom Auspuffkrümmer
QT0304G
Wassertemperaturfühler
PIM
in den Brennräumen vor und steuert die Glühkerzen THW
G-
REL
entsprechend an, um die Zündung des Kraftstoffs
zu unterstützen.
VG
E2
E1
Einschaltzeit (s)
Anzeige.
b. Glühkerzenrelaissteuerung
Wenn der Zündschalter auf ON gedreht wird, liegt für
eine gewisse Zeit, die von der Kühlwassertemperatur
abhängt, ein Strom an, um die Zündung weiterhin über
die Glühkerzen zu unterstützen. Wassertemperatur (°C) 80
Nach dem Anspringen des Motors und Abschalten des Einschaltzeitsteuerung der Vorglühanzeige
Anlassers erfolgt die Nachglühphase. QT0306G
EGRV
IGSW und +BB zu den Glühkerzen ist davon jedoch
EGRA
nicht betroffen. +BB TCV
IGSW
SPV-REL
Mengenregel-
ventilrelais
Hauptrelaissteuerung
QT0307G
•Zeitsteuerungsdiagramm
a. Wenn der Zündschalter auf ON gedreht wird, zieht
das Hauptrelais an. EIN
b. Wenn die Zündung ausgeschaltet wird, öffnet sich Zündschalter AUS
das Hauptrelais 5 Sekunden, nachdem das
EIN
Geschwindigkeitssignal SPD auf 0 abgesunken ist. Mengenregel-
ventilrelais AUS
(3) Klimaanlagen-Abschaltsteuerung EIN
Sobald das ECU erkennt, daß eine Beschleunigung Hauptrelais 3s
AUS
über eine gewissen Wert gefordert wird, steuert es 5s
das Klimaanlagen-ECU an, um den Klimaanlagen- Zeitsteuerungsdiagramm
kompressor für 5 Sekunden auszurücken. QT0308G
31
5. DIAGNOSE
5-1. DIAGNOSECODE-ABRUF
Die Anschlußklemmen TEN und GND im Diagnose-
stecker (siehe Abb. rechts) verbinden.
ACHTUNG:
Keinesfalls andere Klemmen verbinden, da
sonst Störungen resultieren können. Diagnosestecker
QT0314G
GND-Klemme TEN-Klemme
5-3. DIAGNOSECODETABELLE
Beschreibung
Anzeigeleuchte
Speicherung
Codenr.
Schaltkreis Zu prüfende
[1]: Diagnosebedingung [2]: Abnormalität Symptome
(Anschlußklemmen) Komponenten
[3]: Dauer [4]: Anmerkung
Schaltkreis des [1] Während Motordrehzahl Vorgabe Starkes •Kabelbäume und
Kurbelwinkelsensors überschreitet Klopfen, Steckverbinder
[TDC+, TDC] [2] Keine Signaleingabe für gewisse Zeit schlechte (OT-Signalkreis)
Blinkt
0335
Ο Pedalans- •Kurbelwinkelsensor
prechung •Motorsteuercomputer
Schaltkreis des [1] Während Motordrehzahl Vorgabe Motor stirbt •Kabelbäume und
Motordrehzahl- überschreitet ab, kann Steckverbinder
sensors [2] Keine Signaleingabe für gewisse Zeit nicht (NE-Signalkreis)
Blinkt
Ο gestartet
1189
Blinkt
0115
Ο
0110
Nr. 1 Ansaugluft-
[THA, E2] Temperaturfühlers)
•Ansaugluft-
Temperaturfühler Nr. 1
•Motorsteuercomputer
Schaltkreis des [1] Konstant Schlechte •Kabelbäume und
Ansaugluft- [2] Abnormale Spannung an Fühlerklemme Motoran- Steckverbinder
Temperaturfühlers [3] Momentan sprechung (Schaltkreis des
Nr. 2
Blinkt
Ansaugluft-
1110
Beschreibung
Anzeigeleuchte
Speicherung
Codenr.
Schaltkreis Zu prüfende
[1]: Diagnosebedingung [2]: Abnormalität Symptome
(Anschlußklemmen) Komponenten
[3]: Dauer [4]: Anmerkung
Schaltkreis des [1] Konstant Schlechte •Kabelbäume und
Gaspedal- [2] Sensorspannung außerhalb des zulässigen Bereichs Motorans- Steckverbinder
Leuchtet
Positionssensors [3] Momentan prechung (Schaltkreis des
0120
Leuchtet
Freigabeschalters [3] Während einer gewissen Zeit prechung Gaspedal-Positionssensors)
0510
Schaltkreis des [1] Während Motordrehzahl über Vorgabe liegt — •Kabelbäume und
Anlassers [2] Anlasserschalter EIN Steckverbinder
Leuchtet
[STA, E2] [3] Während einer gewissen Zeit (Schaltkreis des
1196
Ο Anlassers)
•Anlasserschalter
•Motorsteuercomputer
Ο
0180
Beschreibung
Anzeigeleuchte
Speicherung
Codenr.
Schaltkreis Zu prüfende
[1]: Diagnosebedingung [2]: Abnormalität Symptome
(Anschlußklemmen) Komponenten
[3]: Dauer [4]: Anmerkung
Schaltkreis der [1] Außer Starten Starkes
•Kabelbäume und
Spritzversteller- [2] Tatsächlicher Einspritzzeitpunkt weicht vom Klopfen,
Steckverbinder
ventils Soll-Einspritzzeitpunkt ab schlechte
(Schaltkreis des
[TCV, E1] [3] Während einer gewissen Zeit Motorans-
Spritzverstellerventils)
0216
Blinkt
prechung
•Spritzverstellerventil
Ο
•Kraftstoffilter verstopft
•Kraftstoff (gefroren,
Luft im System)
•Einspritzpumpe
•Motorsteuercomputer
Schaltkreis des [1] Konstant Motor stirbt •Kabelbäume und
Mengenregelventils [2] Motordrehzahl abnormal hoch ab Steckverbinder
[3] Momentan (Schaltkreis des
Blinkt
0219
Ο Mengenregelventils)
[1] Konstant
•Mengenregelventil
[2] Motordrehzahl und Ladedruck abnormal
•Motorsteuercomputer
[3] Momentan
erfaßt wird.
[3] Momentan
Neben-CPU [1] Konstant Schlechte •Motorsteuercomputer
0606
Blinkt
Blinkt
Ο EDU-Treibereinheit)
•EDU
•Mengenregelventil
•Motorsteuercomputer
Schaltkreis des [1] Konstant Schlechtes •Kabelbäume und
Glühkerzenrelais [2] Abnormale Spannung abhängig davon, ob Anlaßverhalten Steckverbinder
0380
Blinkt
Beschreibung
Anzeigeleuchte
Speicherung
Codenr.
Schaltkreis Zu prüfende
[1]: Diagnosebedingung [2]: Abnormalität Symptome
(Anschlußklemmen) Komponenten
[3]: Dauer [4]: Anmerkung
Schaltkreis des [1] Wenn KraftstoffAbschaltventilrelais Motor stirbt •Kabelbäume und Steck-
Kraftstoff- geschlossen ist ab verbinder (Schaltkreis
Blinkt
1182
Blinkt
1649
[DATA, CLK, E2] [3] Während einer gewissen Zeit prechung (Schaltkreis des
Ο
Korrektur-ROM)
•Korrektur-ROM
•Motorsteuercomputer
36
9
8
7
6
5
4
3
2
1
11
Nr.
10
Prüfung
(1) System
Bezeichnung
Überhitzung
Störungssymptom
Motorgeräusch
Batterie entladen
Zu hoher Ölverbrauch
Bezeichnung
Schwarzer Auspuffqualm
Falsche Leerlaufdrehzahl
Motor startet nur langsam
Ergebnis
Zu hoher Kraftstoffverbrauch
Luftansaugsystem
Turbolader defekt
Leckage
Kraftstoffleitung
Verstopfung
Kraftstoffilter verstopft
Interner Defekt
Einspritzpumpe
Falsche Einspritzzeitpunkt-Einstellung
Defekt des Mengenregelventils
Defekt des Mengenregelventilrelais Mengenregelventil
Defekt der EDU
Störung des Spritzverstellerventils
Kraftstoffsystem
Steuersystem
Signalausgabefehler
Keine Signalausgabe
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 1 (Luftfilter)
Signalausgabefehler
Keine Signalausgabe
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 2 (Saugrohr)
Signalausgabefehler
Signalausgabefehler Geschwindigkeitssensor
Keine Signalausgabe Klimaanlagensignal
Keine Signalausgabe Anlassersignal
Keine Signalausgabe Klimaanlagenrelais
Defekt des EGR-Systems
Defekt des Kühlerlüfters
Defekt der Motormechanik
Defekt im Zylinderkopf
Schaden
Steuerriemen
Lockerung
Wird nicht geladen
Batterie
Wird nicht entladen
Unterbrechung bzw. Kurzschluß in Treiberschaltung
Anlasser
Interner Defekt
Motormechanik Motorelektrik
EDU-Steckverbinder abklemmen
Einspritzpumpe defekt
ECU-Steckverbinder abklemme und
Durchgang im Kabelbaum prüfen.
Kabelseitige ECU-Klemme 3A*2, 4N*3 (EMU) ↔
kabelseitige EDU-Klemme B*1 (EMU) NG
Kabelbaum oder Steckverbinder defekt.
Kabelseitige ECU-Klemme 20*2, 4F*3 (EDUF) ↔
kabelseitige EDU-Klemme C*1 (EDUF)
OK
ECU austauschen
Andere Ursachen
**1:2: Fahrzeug
siehe Seite 42 (Abb. QT0129G)
mit Schaltgetriebe siehe Seite (Abb. QT0309G)
6. NOTLAUFFUNKTION
Falls von den Sensoren falsche Signale geliefert werden, die eine Motorstörung zur Folge hätten,
ersetzt die Notlauffunktion die Meßwerte durch Festparameter, die im Computer abgespeichert sind.
Je nach Symptom kann die Notlauffunktion auch den Motor stoppen.
7. VERKABELUNGSDIAGRAMM
7-1. EXTERNE ECU-VERKABELUNG
(1) Fahrzeuge mit Schaltgetriebe
TACHO R
Vorglühspannung 2M VG
CLCN Q
Motordrehzahlsensor (NE) Klimaanlagenrelais
3G NE+
3H NE- G-REL 3W Glühkerzenrelais
Kurbelwinkelsensor 3I TDC+ Glühkerze
3J TDC-
Gaspedal- 2F TVO FANAD N Zusatzlüfterrelais
Positionssenso 2A VREF 3S
Ladedruck- 2C PIM
fühler FANL 3Q Hauptlüfterrelais
2J EGRP G-LA M Vorglühanzeige
EGR-Ventilhubsensor I
FCV-REL 3X Kraftstoff-Abschaltventilrelais
Wassertemperaturfühler 2G THW
Kraftstoff-Temperaturfühler 2I THF A
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 1 2E THA
Ansaugluft-Temperaturfühler Nr. 2 2K THA2
SPV-REL D Mengenregelventilrelais
2B E2 (A-GND)
EMU 3A
F 1G-SW Mit Wegfahrsperre
Klimaanlagenschalter S COL 3C EDU
EDUF 2O
Geschwindigkeitssensor 3L VSP
Andere Treibers-
Einhei DRV 2P
teuerung
Testschalter 3P TEST
2H Wegfahr-
Gaspedal-Freigabeschalter COM 3F
T PDL sperre
Neutralschalter V N-SW
Kupplungsschalter K-LINE 3R Tester
Anlasserschalter M U STA TCV
TCV C
EGRV (VACCUM) K Taktsignalgesteuertes VSV
EGRA (ATMSPHER) O Taktsignalgesteuertes VSV
H
J
PST-Schalter 3O PST
L
G
M-REL E
Zündschalter IG2
Zündschalter IG1
Kraftstoff-Abschaltventilspannung A 2D VFCV
P +B B
Hauptrelais
Mit integriertem
Luftdruckfühler
+BB A
Zündschalter
3N DATA E1 3Y Anlasserschalter
ROM Batterie
3K CLK 3Z
E1 3B
Motormasse
QT0309G
41
Vorglühspannung 3M VG
Zündschalter IG2
Zündschalter IG1
A/T
Sperrschalter +B2 V
+B 4V
M C STA Hauptrelais
Q BRK +BB 4I
Zündschalter
Anlasserschalter
SOL1 2A Batterie
R R-SW
SOL2 2B
2F D-SW SOL3 2C
LUP 2D
2G S-SW SOL5 2E
ETV T
2H L-SW
HL DLMP K
3K HLD
4Z
2K TREV+ E1 U
2L TREV- E1 4Y
E2
3L THOIL
Motormasse
QT0310G
42
EMU
B Steuerkreis SPV
SPV–
EDUF E
C
GND (Gehäuse)
F
C A B D E F
QT0129G
43
3Y 3W 3U 3S 3Q 3O 3M 3K 3I 3G 3E 3C 3A 2O 2M 2K 2I 2G 2E 2C 2A U S Q O M K I G E C A
3Z 3X 3V 3T 3R 3P 3N 3L 3J 3H 3F 3D 3B 2P 2N 2L 2J 2H 2F 2D 2B V T R P N L J H F D B
QT0311G
4Y 4W 4U 4S 4Q 4O 4M 4K 4I 4G 4E 4C 4A 3O3M 3K 3I 3G 3E 3C 3A 2K 2I 2G 2E 2C 2A U S Q O M K I G E C A
4Z 4X 4V 4T 4R 4P 4N 4L 4J 4H 4F 4D 4B 3P 3N 3L 3J 3H 3F 3D 3B 2L 2J 2H 2F 2D 2B V T R P N L J H F D B
QT0312G