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HEIZUNG

Ursachen und Maßnahmen zur Vermeidung von Störungen

Ablagerungen
legen Heizsysteme lahm
Harald Fonfara* Vor allem Gasthermen
sind gefährdet
Merkwürdige Ablagerungen Sämtliche an ein Testlabor weitergegebe-
verursachten vor allem in nen Rückstände aus den reklamierten An-
lagen wiesen die beschriebene körnige
Heizungssystemen mit Um- Form auf. Wie die Analyse zeigte, bestan-
laufwasserheizern unange- den die Teilchen zum überwiegenden Teil
aus Calciumcarbonat (Kalk). Laut Aussage
nehme Betriebsstörungen. der jeweils zuständigen Wasserversorger
In manchen Fällen geschah wiesen Trink- und damit auch Füllwasser
der Heizungsanlage stets hohe bis sehr
dies sogar mehrmals. Nach- hohe Härtegrade auf. Doch weshalb bilde-
folgend werden nicht nur die
Ursachen dieser Vorfälle
aufgedeckt, sondern der
Heizungsfachhandwerker
erhält auch Ratschläge für
Maßnahmen zur Abhilfe und Bild 1 Diese Wasserprobe aus den rekla-
Vorbeugung. mierten Anlagen zeigt die braun gefärbten,
körnigen und losen Ausfällungen

V
erursacht wurden die Störungen in
Heizungsanlagen durch Ablagerun- heizers – nachfolgend als Gastherme be-
gen, die sich in Strömungsquer- zeichnet – als Wärmeerzeuger. Nachfor-
schnitten gesammelt hatten. Im schlimm- schungen bei Kermi-Kunden ergaben, daß
sten Falle setzten diese die gesamte Anla- verschiedene Hersteller von Gasthermen
ge außer Betrieb. Die Ablagerungen selbst betroffen waren, denen das Problem im Zu-
waren körnige, lose Ausfällungen von zu- sammenhang mit Heizflächen bekannt war. Bild 2 Ablagerungen vor einer Querschnitts-
meist brauner Farbe (Bild 1). Das Unange- In Zusammenarbeit mit namhaften Herstel- verengung im Rohrnetz einer reklamierten
nehme war, daß übliche Abhilfeversuche, lern von Heizkörpern und Gasthermen, so- Anlage
wie z. B. Spülen der Anlage, nur kurzfri- wie mit Spezialisten der Wasserbehandlung,
stig für Abhilfe sorgten. Denn nach ein paar suchte Kermi nach den Ursachen. Dabei ten sich die Rückstände vor allem in Hei-
Wochen trat die Störung meist wieder auf, wurden die in den jeweiligen Unternehmen zungsanlagen mit Gasthermen? Physika-
und die Kunden reklamierten bei Herstel- bekannten Reklamationsfälle offengelegt lisch bedingt finden die Kalkausscheidun-
lern von Wärmeerzeugern, Ventilen und und gemeinsam besprochen. Begleitet wur- gen immer an den heißesten wasserum-
Heizkörpern. Auffällig bei diesen Störun- de diese Arbeit durch umfangreiche Analy- schließenden Wandungen, also im Wärme-
gen war eine Konzentration in bestimmten sen der Rückstände aus Kundenanlagen tauscher des Wärmeerzeugers, statt. Im
Gebieten Deutschlands, wie z. B. der Regi- sowie der Beobachtung einer bei Kermi Heizkessel klassischer Bauart mit 50 l und
on Würzburg, den neuen Bundesländern, installierten Testanlage (Bild 3). mehr Wasserinhalt lagert sich der Kalk als
dem Bergischen Land, dem Großraum Stutt- Schicht an der Wärmetauscherfläche an.
gart und dem Jura. Ebenso auffällig war das Bestenfalls lösen sich durch die thermische
Vorhandensein eines Gas-Umlaufwasser- Belastung Teile der Kalkschicht und sinken
nach unten. Bei Gasthermen sind die Wär-
* Dipl.-Ing. Harald Fonfara, Leiter Entwicklung und metauscher in Form von Rohrschlangen mit
Konstruktion bei Kermi, Fax (0 99 31) 50 16 63; sehr kleinen Querschnitten ausgeführt. Die
(Kermi dankt den Firmen Bosch-Junkers, Schäfer- Wärmestromdichte von heißem Gas an das
Heiztechnik, Schilling-Chemie, Vaillant, Wolf, dem Wasser ist bis an die Grenze des Optimums
ACL-Labor in Rottenburg sowie dem Sachverstän-
digenbüro WSP-Lab in Fellbach für die offene und ausgelegt. Die ausfallenden Kalkteilchen
angenehme Zusammenarbeit bei der Untersuchung werden deshalb durch die hohe thermische
dieses Problems.) Belastung von der Innenwandung des Wär-

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HEIZUNG

verstopfen Heizkörperventile Aufgrund dieser Faktoren ist verständlich,


bzw. Steigrohre von Ventilheiz- daß sich bei zwei Anlagen, deren Füllwas-
körpern oder setzen sich in den ser zwar den gleich hohen Kalkgehalt hat,
Wärmetauschern von Gasther- die aber unterschiedlich in Betrieb genom-
men, den integrierten Steuer- men werden, eine andere Ausfällung von
bzw. Impulsleitungen oder Körnchen zeigen. Und während nun die
Pumpen fest. eine Anlage störungsfrei arbeitet, fällt die
andere aus.
Weitere Einfluß-
faktoren Worauf ist zu achten?
Durch die Analyse der bekann- Sehr wichtig ist zudem die Tatsache, daß
ten Fälle ergaben sich neben nach einem Anlagenausfall die Spülung und
dem Kalkgehalt weitere Ein- Neubefüllung mit Frischwasser immer wie-
flußfaktoren: der denselben Kreislauf in Gang setzt. Ab-
– Inbetriebnahme mit extre- hilfe und Vorbeugung bieten jedoch fol-
mem Hochheizen nach der Erst- gende Maßnahmen:
befüllung bei anfänglich un- – Entleeren der Anlage mit Auffangen des
genügendem Durchfluß alten Füllwassers, gründliches Spülen der
– hohes Auslegungsniveau der Anlage, Entleeren des Spülwassers, Wie-
Vorlauftemperatur derbefüllung mit dem gefilterten alten Füll-
– keine Toträume in Strö- wasser
mungsrichtung hinter dem Wär- – Einbau von „Toträumen“ in Strömungs-
meerzeuger, in denen sich der richtung hinter der Gastherme, damit sich
ausgeflockte Kalk sammeln die Kalkteilchen dort absetzen können
kann, ohne in die Anlage gespült – Inbetriebnahme durch Hochheizen der
zu werden Anlage nur dann, wenn der volle Durchfluß
Bild 3 Versuchsaufbau bei Kermi in Anlehnung an eine – hoher Sauerstoffgehalt des durch den Wärmeerzeuger gewährleistet ist.
Kundenanlage. Dem Original nachempfunden wurden die Füllwassers mit der Gefahr, daß Wichtig: Erst die Heizkörperventile öffnen
Längen der Anschlußleitungen und die Montagehöhen der der körnige Kalk zum Binde- und dann Wärmeerzeuger auf Vollast stel-
Heizflächen mittel für Korrosionspartikel len
wird, was die Menge der Abla- – Befüllung der Anlage mit aufbereitetem
metauscherrohres abgesprengt. Konstrukti- gerungen schnell vervielfacht Füllwasser gemäß VDI 2035, Blatt 1
onsbedingt spült der Zwangsumlauf im – Befüllung ohne baldige Inbetriebnahme – Inbetriebnahme einer Anlage und Aus-
Wärmetauscherrohr die Teilchen in die Hei- mit der Folge, daß sich an den stehenden gasen unmittelbar nach Befüllung, um ste-
zungsanlage. Ein Totraum zur Ablagerung, Luftpolstern körnige Korrosionspartikel bil- hende Luftpolster als Korrosionsherd aus-
wie in konventionellen Kesseln, fehlt hier. den können, die von Kalk wiederum ge- zuschließen
bunden werden. Ähnliches gilt bei zu klei- – sorgfältige Dimensionierung des Aus-
nen Ausdehnungsgefäßen. dehnungsgefäßes, damit Unterdruck und
Achtung bei Lufteintritt in die Anlage vermie-
hartem Wasser den werden
Bei Füllwasser mit niedrigen bis

D
mittleren Härtegraden ist eine sol- iese Darstellung verdeut-
che Ausgangslage nicht problema- licht, warum bei Anlagen-
tisch, da die eingebrachte Kalk- störungen infolge Kalkaus-
menge sehr gering ist und in Ver- fällung an die Hersteller der Heiz-
teilern oder Heizflächen einfach flächen, der Ventile, der Wärme-
abgelagert wird (Bild 2). Eine an- erzeuger oder anderer Anlagen-
dere Situation ergibt sich, wenn das komponenten keine Regreßforde-
Füllwasser mit z. B. 100 mg Kalk rungen gestellt werden können.
pro l befrachtet ist. Bei einem Was- Hier muß die VDI 2035, Blatt 1,
serinhalt der Heizungsanlage von die die Steinbildung in Heizungs-
150 l (normales Einfamilienhaus anlagen beschreibt, berücksichtigt
mit Flächenheizkörpern und werden, indem die geforderte Qua-
Gastherme) ergeben sich fast 14 g lität des Füllwassers eingehalten
Kalkkörnchen in Trockenmasse. wird. Wer eine Heizungsanlage in
Wenn dieser Kalk sich nicht als Bild 4 Filtrat der Wasserprobe aus Bild 1. Die körnige Struktur Gebieten mit sehr hartem Wasser
harte, dünne Schicht an der Wär- ist deutlich erkennbar installiert und befüllt, sollte sich
metauscherwand ablagert, sondern die beschriebenen Zusammenhän-
schaumige und voluminöse Krusten bildet, ge vergegenwärtigen und abwägen, ob er
dann bewegen sich etwa 2–3 gehäufte vorbeugt oder im Nachhinein Schäden re-
Eßlöffel dieser unlöslichen Teilchen in der guliert. ❏
Heizungsanlage (Bild 4). Derartige Mengen

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