Untitled, 1998
Interactive Installation
Takeaway cards, 6,4 x 7,6 cm
Impressum / Imprint
OK Team: Monika Bachmair, Erika Baldinger, Max Fabian, Maria Falkinger, Michaela
Fröhlich, Gottfried Gusenbauer, Peter Hütmannsberger, Rainer Jessl, Simon Lachner,
Michaela Leitner, Barbara Mair, Judith Maule, Wolfgang Nagl, Franz Pfifferling, Angelika
Pöschl, Franz Quirchtmayr, Brigitte Rosenthaler, Genoveva Rückert, Markus Schiller, Ulrike
Schimpl, Alexandra Schlager, Carmen Steiner, Marlies Stöger.
Dank an / Thanks to: Thomas Eichhorn, Rami Farook, Mylène Ferrand, Jacqueline
Fernandes, Maxime Fisher, David Lesbats, Shabnam Lilani, Nicolas Nahab, Thierry Prat,
Judko Rosenstock.
Ein halber Himmel Half a sky
In der Reihe der OK Einzelausstellungen, die KünstlerInnen und In the series of OK solo shows, which features artists whose
Künstler zeigt, deren Arbeiten, Denken und Visionen zukunfts- works, visions and ways of thinking will in all probability con-
weisende Ansätze bieten (wie zuletzt Roman Signer und Óscar tinue to be relevant in future, as illustrated most recently by
Muñoz), zeigt das OK eine erste Überblicksausstellung im the exhibitions of Roman Signer and Óscar Muñoz, the OK is
deutschsprachigen Raum einer der wichtigsten KünstlerInnen putting on a first mid-career survey in a German speaking
Indiens. country of one of India’s most important artists, Shilpa Gupta.
„I tried very hard to cut
the sky in half. One for my Shilpa Gupta arbeitet interdisziplinär mit einer Vielzahl von Shilpa Gupta is an interdisciplinary artist, who works with
lover and one for me. But Medien: interaktives Video, Internet, Fotografie, Objektkunst und many different media: interactive video, internet, photography,
the sky kept moving and Performance. In dieser Vielfalt verwischt Gupta die Grenzen zwi- object art and performance. One of the constants in this diver-
clouds from his territory schen Kunst und Alltagskultur und hinterfragt, wie wir denken sity is the artist’s attempt to bridge the gap between art and
came into mine.” und wer wir sind. Zu ihren Themen zählen Konsumverhalten und everyday culture and her insistence on the questions of how
Verlangen, Gewalt und Sicherheitsdenken, Religion, Terror und we construct reality in our minds and of who we are. Her
„Ich habe hart daran gear- Menschenrechte, soziale Ungerechtigkeit und Macht. Geprägt von themes are religion, terror and human rights, social injustice,
beitet, den Himmel in zwei der Politik und kulturellen Realität ihres Landes setzt sich Gupta power structures, the consumer society, desire and its various
Hälften zu schneiden. Eine mit der globalen Gegenwart unter Einsatz zeitgenössischer faces, violence and the craving for security. While India’s poli-
für meinen Geliebten und Medien auseinander. tics and cultural reality have exerted a formative influence on
eine für mich. Aber der Gupta, she concerns herself with issues that are felt worldwide
Himmel hat sich in einem Guptas Arrangements sind Dialoge. Sie erzeugt eine interaktive and uses cutting-edge media to make her point.
fort bewegt, und Wolken aus Beziehung mit ihrem Publikum, erst die Aktionen und Reaktionen
seinem Gebiet wanderten der Besucherinnen und Besucher vervollständigen ihre Arbeiten. The structure of most of Gupta’s works is that of dialogue. She
in meines.“ „Eine Sozialaktivistin, deren Werke erst aktiviert werden müssen“ seeks an interactive relationship with her audience and relies
(Leila Hasham). Fragen von Autorschaft sind ein Schlüssel in upon their actions and reactions to complement her works.
Guptas Schaffen: In There is no explosive in this wird die Autor- “A social activist, whose works are to be activated“ (Leila
schaft an das Publikum übertragen, indem die Besucherinnen Hasham). Authorship is another ever present thematic under-
und Besucher eingeladen wurden, mit Taschen mit der Aufschrift current in Gupta’s work. In There is no explosive in this,
„There is no explosive in this“ durch die Straßen zu gehen und for instance, authorship is transferred to the audience in that
ihre eigenen Reaktionen wie auch die ihres Umfelds zu beobach- they are invited to carry bags bearing the inscription “There is
ten. Oder wie in Blame, das im Rahmen der von Gupta mitbegrün- no explosive in this” as they go about their daily lives and to
deten Aar–Paar [Hier und Dort] Initiative für Kunstaustausch observe their own and other people’s reaction. Blame is
zwischen Indien und Pakistan entstand, um kulturelle, religiöse another graphic example, which had its origins in Aar–Paar
und nationale Grenzen und Barrieren abzubauen. Gupta verteilte [Here and There], an initiative co-founded by Gupta and
Flaschen mit künstlichem Blut in und um Mumbais Bahnhöfe und designed to further the cultural exchange between India and
bat die Menschen, Unterschiede zwischen den Blutproben festzu- Pakistan. Its aim was to obliterate or at least to start eroding
machen. Gupta zwingt ihr Publikum, Verantwortung zu überneh- the cultural, religious and national barriers that separate the
men und soziale Stereotype und Ängste in der Gesellschaft genau two countries. Gupta distributed bottles filled with a blood-like
in Augenschein nehmen. liquid in and around Mumbai’s railway stations and asked
people to tell apart samples of this blood. With such projects
Als Teil eines Projektes für Le Laboratoire in Paris hat Gupta zusam- the artist seeks to sharpen her audience’s awareness of their
men mit dem Psychologen und Harvard-Professor Mahazarin responsibility and of the need to submit social stereotypes and
Banaji zur Wahrnehmung und Macht von Bildern geforscht. Denn fears to a close examination.
es gibt einen grundsätzlichen Bruch zwischen dem, was in unse-
ren Köpfen ist und was wir darüber wissen. Entstanden ist daraus In a project for Le Laboratoire in Paris Gupta conducted
die Arbeit Singing cloud und in der Folge I keep falling at you, research with Mahazarin Banaji, a Harvard professor of psy-
eine von der Decke hängende, amöbenartige Form aus tausenden chology, on the perception and the power of images. The team
Mikrophonen, die hier jedoch nicht empfangen sondern senden: specifically addressed mental contents and what we know
Stimmen flüstern und singen über die Oberfläche des Objektes about them. This concern sparked Singing cloud and subse-
hinweg. quently I keep falling at you, a huge, amoeba shaped object
consisting of thousands of microphones suspended from the
Guptas Arbeiten werden rund um den Globus gezeigt: in Gruppen- ceiling. Usually spoken into, the microphones have morphed
und Einzelausstellungen sowie in Aktionen im öffentlichen Raum. into speakers, with voices shifting and travelling across the
Die Künstlerin und ihre Arbeiten sind ständig unterwegs, in den object’s surface.
Strukturen der mobilen globalisierten Kunstwelt.
(Julia Stoff) Gupta’s work is being shown around the world: in group and
solo exhibitions, and in performances in the public arena.
The artist and her works are constantly on the move in the
globalised art world. (Julia Stoff)
Shadows: And they also dance
Shadow 2, 2006
Interactive video projection incorporating
the viewer‘s simulated shadow
600 x 800 cm
Courtesy Galleria Continua
Die Polizei hat – und das ist merkwürdig – die Verbindung zwi- sich ihrer Rolle als Mitglieder der Gesellschaft bewusst und füh-
schen Kunst und terroristischen Aktivitäten in unserer Gesell- len sich deshalb bemüßigt, „politisch korrekte“ Aussagen zu täti-
schaft noch nicht einer genaueren Untersuchung unterzogen. gen, besonders im gegenwärtigen Klima des Krieges gegen den
Zwar sind KünstlerInnen in der Regel nicht in derartige Aktivitä- Terrorismus. Künstler sind jedoch im Nachteil, wenn sie sich mit
ten verwickelt, aber die Einsicht, mit der sie nun einmal begabt Fragen der Realpolitik auseinandersetzen sollen. Ihre Präsenz,
sind, lässt sie andeuten und oft genug sogar direkt aussprechen, ihre Beiträge, ihre Kommentare werden von der Öffentlichkeit,
was in naher Zukunft und in ihrer unmittelbaren Umgebung den Behörden und selbst von den Medien kaum wahrgenommen.
bevorsteht. In der Vergangenheit wurde diese Rolle den Propheten Die DurchschnittsbürgerInnen sind nach acht Stunden Arbeit
und den Dichtern – soweit diese zwei Berufungen zu trennen (und Demütigung) wenig neugierig darauf, was die ästhetische
sind – zugeschrieben; jetzt sind es die KünstlerInnen, die diese Elite des Landes zu Sprengstoffattentaten, Überfällen und ande-
Verantwortung auf sich genommen haben: Sie verkünden das ren gewalttätigen Akten zu sagen hat. Sie finden, sie sind ausrei-
Anbrechen oft schmerzlicher, furchtbarer Zeiten. […] chend bedient mit den breaking news, mit Talkshows und den
Worten ihrer führenden PolitikerInnen. Sie haben das Gefühl,
Globalisierung und Terrorismus sind weltweit Hand in Hand und im Bild zu sein und brauchen die Antworten der KünstlerInnen
fast zeitgleich aufgetreten. Obwohl es beide Phänomene in der nicht. Die KünstlerInnen ihrerseits – und das erwartet man auch
einen oder anderen Form auch schon in der Vergangenheit gege- von ihnen – kümmern sich im Allgemeinen wenig um diesen
ben hat, ist die Wucht, mit der sie in unsere Welt eingedrungen Sachverhalt. Sie nehmen Verantwortung auf sich, indem sie auf
sind, ohne Parallele in der Geschichte. In Wahrheit betreiben politische und globale Probleme reagieren. Sie erweisen sich
die zwei bedeutendsten Phänomene unserer Zeit eine ähnliche jedoch dabei als völlig abgehoben, da sie keine Ahnung haben,
Agenda, die Ausbeutung der Allgemeinheit, entweder zugunsten was der Mann / die Frau auf der Straße wirklich braucht: nicht ein
einer goldenen Zukunft oder im Namen einer ruhmreichen elaboriertes Kunstwerk zum Thema Terrorismus, sondern eine
Vergangenheit. Beide locken ein gewisses Publikum an und sind sichere Umgebung, in der er / sie mit seiner / ihrer Familie und
weltumspannend aktiv. den nächsten Angehörigen in Frieden leben kann.
Das natürliche und logische Ergebnis beider Phänomene ist Diese Situation wirkt auf KünstlerInnen natürlich stark verunsi-
Gewalt. Obwohl der Islam Frieden predigt und die Globalisierung chernd, da sie bald merken, dass sie den Kontakt verloren haben
Fortschritt verspricht, scheint es doch so zu sein, dass das Ender- und ihnen der Sinn abhanden gekommen ist. Die Medien sind den
gebnis in beiden Fällen Gewalt ist. […] So wie es unser Los ist, mit jeweils neuesten Entwicklungen, die sich auf den Terrorschau-
McDonald’s, Pizza Hut, Nike and Levi’s zu leben, so müssen wir plätzen ergeben, immer dicht auf den Fersen und kommentieren
mit Gewalt in unserer Mitte leben. Diese Gewalt ist nicht auf das sie unablässig. Die Ansichten eines Künstlers / einer Künstlerin
sporadische Aufflammen terroristischer Akte beschränkt. Ihre wirken daneben veraltet, überflüssig und wichtigtuerisch. Und
Faszination breitet sich in unserer Umgebung aus. Sie ersetzt die doch: Für eine kreative Person in einer Region, in der Gewalt ein
Erzählungen von heroischen Taten und stellt eine neue Mytholo- Teil der Realität ist, hat Terrorismus noch immer einen Stellen-
gie bereit. Diese neue Mythologie wird begierig aufgenommen von wert – zwar nicht in ihrer Heimat, denn dort finden ja die tatsäch-
einem Publikum, das sich – in und durch Filme – so sehr daran lichen Ereignisse statt, aber im Ausland. Die Mehrzahl der Künst-
gewöhnt hat, eine von Fantasy transformierte Welt vorzufinden, lerInnen haben zu diesem Aspekt des „neuen Lebens“ in ihren
dass die Angriffe auf die Twin Towers, die Bombenattacken in Werken Stellung bezogen, allerdings nicht für das heimische
London and das Massaker von Mumbai auf den Bildschirmen Publikum, sondern für Leute im Ausland, hauptsächlich für ein
wahrgenommen wurden, als hätten diese Ereignisse einen Unter- westliches Publikum und für KuratorInnen, die für sie wichtig
haltungswert. Die Mehrzahl derer, die sie weltweit auf ihren sind. […]
Fernsehschirmen verfolgten, erlebten diese Akte von tatsächli-
chem Terrorismus als derart kinogerecht, dass sie diese als nach Jedermann, ob KuratorIn, KunstkennerIn, SammlerIn oder Besu-
einem Drehbuch ablaufend, als gleichsam unwirklich wahrnah- cherIn, erwartet, dass KünstlerInnen in ihren Werken Abscheu
men. Wenn also Gewalt einerseits einigen Trauer abverlangt, so vor Akten des Terrorismus und vor Terroristen ausdrücken. […]
bedeutet sie andererseits für viele einen Anlass zur Erregung; Freilich sehen nicht alle KünstlerInnen in diesen Ländern das
diese Menschen nehmen sie als einen Ausdruck berechtiger internationale Publikum oder KuratorInnen als oberste Instanz
Wut zur Kenntnis, als eine lang erwartete und dringend ersehnte an. Shilpa Gupta bezieht jedenfalls auch hier eine Gegenposition.
Aktion. Eine Demonstration der Herrschaft der Unterlegenen, ein
Beweis der Macht der Armen – nicht im Sinn von finanziell arm, Gupta nähert sich in ihrer Arbeit dem Thema Terrorismus ohne
aber zu den Unterprivilegierten der neuen Weltordnung gehö- stereotype Definitionen und ohne Beschreibungen unserer zeit-
rend. Es war deshalb auch nicht überraschend, dass 9/11 in der genössischen Konflikte. Sensible Probleme werden von ihr nicht
arabischen Welt bejubelt wurde und dass auch andere Terror in abgehobener oder distanzierter Weise abgehandelt. Statt ent-
anschläge in der muslimischen Bevölkerung Unterstützer und scheidende Fragen des Terrorismus zu kommentieren, tritt die
Sympathisanten finden. […] Künstlerin ein in ihr eigenes Werk und wird zu einem Teil davon:
als junge Soldatin, als Besitzerin eines Koffers mit der Aufschrift
Nun zeigt sich, dass KünstlerInnen von der Welt der Gewalt There is no explosive in this (2007), oder als jemand, der Blame
ebenso sehr fasziniert sind wie andere. Aufgrund ihrer Situation (2002/04) Flaschen vertreibt. Die interaktive Natur einiger
müssen sie aber eine radikal andere Position einnehmen. Sie sind ihrer Arbeiten legt den Schluss nahe, dass die Künstlerin, statt
Voyeurismus zu treiben – und die BetrachterInnen dazu einzula- mäßig hergestellt und maschinell mit Etiketten versehen werden,
den, es ihr gleich zu tun – nach Teilhabe sucht am Kunstwerk, an tragen nur eine einzige Signatur der Künstlerin – ihre mit dem
der Welt der Kunst, an der großen, weiten Welt, und eine wich- Werk zusammenhängenden Ideen, die aber nicht in diesem ent-
tige Akteurin werden will in der Umgestaltung der gegenwärtigen halten oder auf dieses beschränkt sind. Wenn man zunächst von
Ordnung und der bestehenden Machtverhältnisse. […] den formalen Anliegen absieht, nimmt diese Arbeit Bezug auf
eine uralte Tradition unserer Kulturen – den jeweils anderen für
Ganz ähnlich der Realität in der heutigen Welt ist auch in Shilpas die eigene Misere und das eigene Versagen verantwortlich zu
Arbeiten die Gewalt grenzüberschreitend. Sie ist nicht auf eine machen. Bei jedem terroristischen Zwischenfall, der sich in
Nation oder ein Territorium beschränkt. Vielmehr zeigt sie sich Indien oder in Pakistan ereignet, sind die Behörden vor allem
als eine Haltung, die von Unterschieden der Religion und Rasse darum bemüht, einen Zusammenhang zu Faktoren außerhalb des
völlig unabhängig ist. Man könnte sagen – aber vielleicht ist diese eigenen Landes herzustellen. Es hat sich im Anschluss an Zwi-
Analogie unzulässig – dass diese Gewalt genauso wenig an Gren- schenfälle ein regelrechtes pawlowsches Muster herausgebildet,
zen Halt macht wie der Wind, die Vögel, der Sonnenschein und das in Schuldzuweisungen an den Nachbarstaat und seine
der Big Mac. […] Dieser geänderten Weltsicht wird im Werk von Geheimdienste besteht. Diese Reaktionen mögen durchaus zum
Shilpa Gupta Geltung verschafft, wenn sie z.B. einen Ort mit Klebe- Teil berechtigt sein, sie verraten aber darüber hinaus auch eine
band demarkiert, auf dem sich die Aufschrift wiederholt There is tief verwurzelte Grundhaltung. Und diese ist nicht nur auf Regie-
no border here (2005/07). Paradoxerweise ist diese Mitteilung rungsebene gegeben, auch im Alltag suchen Menschen immer
über die Aufhebung einer Barriere auf ein Material gedruckt, das wieder die Schuld für ihr Missgeschick oder Versagen anderen in
oft zur Absperrung eines Bereichs verwendet wird. […] die Schuhe zu schieben. Sie verschaffen sich auf diese Weise das
Gefühl, dass die Verantwortung letztendlich nicht bei ihnen
Shilpa Gupta hat auf das Gefühl, dass die beiden Länder [Indien selbst liegt.
und Pakistan] in Wahrheit eins sind und doch in der Realität
durch eine große Kluft voneinander getrennt werden, reagiert, Während jedoch im Alltag diese gewohnheitsmäßigen Schuldzu-
indem sie das Projekt Aar–Paar initiierte. Dazu wurden Künst weisungen an Außenstehende ohne besondere Wirkung bleiben,
lerInnen auf beiden Seiten der Grenze eingeladen, Werke herzu- haben sie in der internationalen Politik ernste, schwerwiegende
stellen, die sich leicht aus einem Land in das andere transportie- Folgen. […] Die Arbeiten von Shilpa Gupta sind ein Hinweis dar-
ren lassen, wie das bei den Videodramen des pakistanischen auf, welche Wahrnehmungen, Vorbereitungen und Handlungs-
Fernsehens, den CDs der indischen Sängerin Lata Mangeshkar weisen die politisch Verantwortlichen in ihrem Handeln bestim-
oder den DVDs der Bollywood-Filme der Fall ist. men. Auch wir, die wir gewöhnliche Staatsbürger sind, können
uns gegen die Denkweise unserer politischen Führer nicht
In beiden Ländern griffen KünstlerInnen den Vorschlag auf und abschotten, da diese einen direkten Einfluss auf das Leben von
produzierten Werke in Poster-Form, auf denen der Gedanke der Millionen von Bürgern in dieser Weltgegend hat. […]
Einheit und Trennung der zwei südostasiatischen Staaten ausge-
drückt wurde. Die Arbeiten wurden über Computer / Internet in Es hat immerhin Staunen verursacht, als eines Nachts im Jahr
das jeweils andere Land übertragen, ausgedruckt und im öffentli- 2002 der Vater einer indischen Künstlerin um Mitternacht in die
chen Raum zur Schau gestellt. Schon von der Idee her war das nächstgelegene Polizeistation beordert wurde, wo man ihn mit
ganze Projekt als Kunst im öffentlichen Raum konzipiert. Obwohl einem Kunstwerk aus Pakistan konfrontierte, das zwei Pistolen
es keine nachhaltige Wirkung im öffentlichen Bewusstsein und Rosen darstellte. Er sah sich gezwungen, den Polizisten die
zeitigte und die allgemeine Wahrnehmung des Anderen nicht Friedensbotschaft dieses „verfänglichen“ Posters zu erläutern,
änderte, bot es doch KünstlerInnen auf beiden Seiten Gelegen- das im Rahmen des Aar–Paar Projekts verschickt worden war. Bei
heit, einander näher zu kommen und sich über gemeinsame der Künstlerin, deren Vater vor der Polizei erscheinen musste,
Interessen, Ideologien und Bildwelten zu verständigen. handelte es sich um Shilpa Gupta, und der Bösewicht, der dieses
Poster von der anderen Seite der Grenze geschickt hatte, war der
In Blame (2002) liefert Shilpa Gupta zusätzlich zu ihren Arbeiten Schreiber dieser Zeilen. Was Shilpa Gupta, ihrem Vater und mir
zum Thema Grenze und zum Aar–Paar Projekt eine weitere danach widerfahren ist, steht auf einem anderen Blatt. Dieser
zutreffende Beschreibung unserer gegenwärtigen Situation. In Vorfall illustriert aber einmal mehr, wie KünstlerInnen von der
dieser interaktiven Installation und Performance verteilte die Öffentlichkeit, der Polizei, der Politik, führenden Staatsmännern,
Künstlerin kleine Flaschen mit dem Etikett Blame (und dem Auf- Außenämtern und anderen Regierungsstellen nicht mit Hochach-
druck „Wenn ich die Schuld auf dich schieben kann, dann fühl ich tung, sondern mit Argwohn behandelt werden.
mich richtig gut. Drum geb ich dir Schuld an allem, was du nicht
ändern kannst: deiner Religion, deiner Staatszugehörigkeit. Ich Welche andere Form der Ehrung oder Anerkennung kann sich ein
will dir Schuld geben. Dann geht’s mir gut.“) in Pendlerzügen, Künstler / eine Künstlerin wünschen, als zu den Verdächtigen
Einkaufszentren und an anderen öffentlichen Orten in Mumbai. gezählt zu werden und als ProphetIn und DichterIn zu gelten, als
Der Entschluss der Künstlerin, sich in den öffentlichen Raum zu jemand, der das Unheil kommen sieht? Das sind doch alles nur
begeben, kann als Versuch gewertet werden, den Abstand zwi- verschiedene Seiten ein und derselben Medaille.
schen hoher Kunst und der öffentlichen Sphäre aufzuheben und
auch als Versuch, Begriffe wie Authentizität und Originalität in Quddus Mirza ist Künstler, Kunstprofessor, Kritiker und Kurator aus Lahore.
der Produktion von Kunst zu entsorgen. Die Flaschen, die fabriks-
The unusual suspect
Quddus Mirza
Strangely the police have not pondered over the link between tions of political leaders are enough to grasp the situation,
art and terrorist activities in our societies. Not that artists are rather than knowing an artist’s response to it. But artists – as
involved in activities of that kind, but possessing insight, they is expected from them – are generally oblivious to this point of
often predict or indicate what is to happen in the near future view; therefore they assume a responsibility to respond to
and in their immediate surroundings. Earlier, this role was political / global problems. However they seem to live in a bub-
ascribed to prophets along with poets (if these two are differ- ble, since they do not realise what the person on the street
ent entities), and now it is the artist who has taken this respon- needs: not an artist’s elaborate artwork on terrorism, but a safe
sibility: to herald the advent of often painful and terrible times. environment in order to continue living with his / her family
[…] and loved ones.
Globalisation and terrorism have appeared on the world scene Naturally this situation is disturbing for the artist, who subse-
hand in hand and almost simultaneously. Although both phe- quently feels out of context and meaning, because with the
nomena existed in one form or another in the past, their impact media representing and commenting on the fast-turning folds
on the contemporary world is unprecedented in history. In real- of terror, an artist’s views manifested in his works seem out-
ity, the two major phenomena of our age seek a similar agenda, dated, futile and self-indulgent. Yet for a creative person in a
of exploiting the general public, either for the sake of a golden region affected by violence, terrorism is still a currency – not
future or in the name of a glorious past. The two allure their valid at home, because this is where the actual incidents hap-
audiences and operate across the continents. pen, but relevant abroad. A majority of the artists have been
focusing on this aspect of “new life” in their works. But they
The natural and logical result of the two is violence. Even address this subject, not for the local audience, but more for
though Islam preaches peace and globalisation promises pro- foreigners, mainly the Western viewers and curators with
gress, it appears that the outcome of the two, especially in our whom they are concerned. […]
surroundings, results in violence. […] We are destined to live So regardless of whether he or she is a curator, connoisseur,
with McDonald’s, Pizza Hut, Nike and Levi’s, so we are doomed collector or viewer, every observer expects that an artist must
to exist with violence in our midst. This violence is not limited defy and denounce the act of terrorism and terrorists in their
to occasional bursts of terrorist acts. The fascination for vio- art. […] But not all artists in these countries cater to the interna-
lence is spreading in our surroundings. It has replaced tales of tional audience or curators. Shilpa Gupta has been defying that
heroic deeds and provided a new mythology to the ordinary line of action or interpretation.
public, who have become so accustomed to cherish a world
transformed by fantasy (in and through films) that the attacks In Gupta’s work, the subject of terrorism is approached in such
on the Twin Towers, the bombing in Britain and the massacre a way that it negates the stereotypical definition and descrip-
in Mumbai were seen on the screen as if these had a great sce- tion of our contemporary conflicts. Here, sensitive issues are
nic value. For a majority of the viewers across the globe who not dealt with in a remote or distanced manner. Actually it is
watched these incidents on their TV sets, the actual acts of ter- the artist who, instead of commenting on the crucial questions
rorism were so cinematographic as to seem scripted, almost of terrorism, enters her own work and becomes part of it: as a
unreal. So if violence on the one hand saddens several people, girl soldier or the owner of a suitcase with the text declaring
it also excites many who perceive it as a justified form of There is no explosive in this (2007), or a person distribut-
anger, a long-awaited and craved-for action. A show of domi- ing Blame (2002/04) bottles. The interactive nature of some of
nance of the defeated, or a demonstration of the potency of the her works also suggests how the artist, instead of being a
poor – poor, not in terms of money, but as belonging to voyeur – and inviting the spectator to act as one – wishes to
deprived nations in the new world order. Hence it was not sur- participate in the artwork, the art world, the world at large,
prising that 9/11 was hailed in the Arab world, or that other and to be a potent player in changing the existing order and
acts of terrorism find supporters and sympathisers in the Mus- system of power relations. […]
lim populations. […]
Much like in today’s world, the violence in Shilpa’s work tran-
It appears that, like everyone else, artists in our surroundings scends frontiers. It is not contained within one nation or terri-
are also fascinated with the world of violence. However, their tory. In fact it emerges as an attitude, regardless of religious or
situation demands that they assume a different sort of position. racial differences. This may be the wrong analogy, but like the
Being conscious members of society, they are concerned with wind, birds, sunshine and Big Mac, this violence does not stop
conveying “politically correct” concepts, especially in the cur- within boundaries. […] This altered view of the world is pointed
rent war on terrorism. But artists are an unfortunate tribe out in the work of Shilpa Gupta, when she maps a location with
because when it comes to realpolitik their presence, contribu- adhesive tape printed with the text There is no border here
tion and comment are scarcely noticed by the public, or the (2005/07). Paradoxically, this message about the demolishing
authorities, or even by the media. The ordinary citizen who has of barriers is written on a material that is often employed to
just come back from his or her eight hours of work (and humili- barricade a certain area.[…]
ation) is hardly interested in the way the country’s aesthetic
elite responds to explosions, shootings and other acts of vio- Shilpa Gupta recognised the sentiment, of being one yet situ-
lence. For him / her, the breaking news, talk shows and reac- ated far from each other, by initiating the project Aar–Paar.
In this, artists from across the border [India – Pakistan] were from Pakistan and to explain the peaceful nature of that other-
invited to make works that could be easily transported – like wise “loaded” visual. The poster was sent as part of the Aar–
the video dramas of Pakistan TV, CDs of Lata Mangeshkar, and Paar project. The artist whose father appeared before the
DVDs of Bollywood cinema – from one country to the other. police was Shilpa Gupta, and the culprit who sent the poster
Artists from the two countries responded to this proposal and from the other side of the border was the writer of this text.
made works in the form of posters, which dealt with the idea of What happened to me, Shilpa Gupta or her father later is not
the unity and separation of the two neighbouring nations of relevant, but this case illustrates how artists and art, instead
South Asia. The work, transmitted through computers and over of having some respectable value, are usually looked upon
the Internet from one country, was printed in the other and with suspicion by the general public, police, politicians, lead-
shown in public places. The idea for this project was conceived ers, foreign offices and various other departments of govern-
around the theme of public art. Despite its not having had ment.
much of an effect on the public’s imagination, not transforming
the general perception of the Other, it provided an occasion for But what other form of homage or recognition can an artist
artists from the two sides to come closer and share common seek except to be called a suspect, and considered a prophet,
interests, ideologies and imagery. poet and forecaster of disasters? All these are many sides of
the same coin.
But apart from her series on borders, and the Aar–Paar project,
another work by Shilpa Gupta, Blame from 2002, aptly Quddus Mirza is an artist, art teacher, critic and independent curator from
describes our current situation. In this interactive installation Lahore.
and performance, the artist distributed bottles with the labels
of blame (with inscriptions such as “Blaming you makes me
feel so good. So I blame you for what you cannot control. Your
religion, your nationality. I want to blame you. It makes me feel
good”) in the local trains of Mumbai and at other public spaces,
such as shopping malls. The artist’s decision to move into the
public domain can be seen as an effort to bridge the gap
between high art and the public sphere, as well as an attempt
to shed the notions of authenticity and originality in the act of
art-making. Her bottles, made in a factory and labelled
mechanically, bear only one signature of the artist – her ideas
– which are connected to the piece, but are not contained or
confined within it.
Untitled, 2006
Photograph, archival print on canvas, 109 x 73,7 cm
Courtesy Yvon Lambert, Paris/New York
Untitled, 2007
Archival print on canvas
101.6 x 134.6 cm
Auf beiden Monitoren läuft ein Video On both monitors facing each other
von Menschen auf einem Sofa – als ob people are sitting on a sofa – as if
sie fernsehen würden. Alle sind ein engaged in watching television. All of
und die selbe Person: die Künstlerin. them are the same person: the artist.
Why do I remember?
Untitled, 2008–09
Motion flap-board
20 min loop
2161 x 22 x 25 cm
Courtesy Rami Farook
Shilpa Guptas Einsatz einer Anzeige MigrantInnen, inklusive derer, die before slipping away into another.
tafel, wie man sie in Bahnhöfen oder unterwegs zugrunde gehen. Der Text Only the words that are different
Flughäfen findet, verschriftlicht in ist eine vorprogrammierte Komposition, from the previous line change, and
Untitled (2008-2009) für den Betrach- in der Wirtschaftsmetropolen wie sometimes the in-between characters
ter den Vorgang der Rückbezüglichkeit Mumbai, New York und London eine are interchanged as well. Incisive
der Sprache. Die 29 Zeichen, die auf Rolle spielen. Er enthält auch Anspie- groupings emerge marking arrivals
der Fläche der eineinhalb Meter langen lungen auf Kriegsgebiete und auf and departures, numbers become
Fallblattanzeige aufscheinen, sind unbekannte, fiktive Orte und vermischt years, distances and tallies of people
Buchstaben und Ziffern, die sich pau- diese mit Phrasen, die dem Austausch migrating and those lost in such
senlos, aber nicht ohne Plan ändern. mit Noam Chomsky und David Edwards movement. The text is a preset com-
Es handelt sich um ein assoziatives entnommen sind. (Shanay Jhaveri) position that calls out economic heavy-
Muster, das jede Zeile einige Sekunden weight cities like Mumbai, New
sichtbar werden lässt, bevor es sich in Shilpa Gupta’s use of a flap-board York, London. It makes allusions
ein anderes verwandelt. Dabei ändern found at transit zones in Untitled to war-torn zones, and generates
sich jeweils nur die Wörter, die sich (2008-2009) literalizes for its viewers reminiscences of fictional stations
von denen der jeweils vorhergehenden such an act of the recursive falling unknown, all the while jamming in
Zeile unterscheiden. Manchmal wer- back of language onto itself. The 29 expressions from exchanges with
den auch die dazwischen liegenden characters that surface on the face of Noam Chomsky and David Edwards.
Zeichen ausgetauscht. Deutliche Grup- the one-and-a-half-meter-long signage (Shanay Jhaveri)
pierungen tauchen auf, die sich auf board, letters and numbers, are per-
Ankunfts- oder Abfahrtszeiten bezie- petually changing, but not randomly.
hen; Zahlen werden zu Jahren, Entfer- It is an associative pattern where
nungsangaben und Statistiken von every line occurs for a few seconds,
Security belt Steel gate
Untitled, 2009 Untitled, 2009
Security belt Mobile Mild-steel Gate
1000 cm long 290 x 232 cm
Courtesy Yvon Lambert, Paris/New York Courtesy Galleria Continua
61 x 30 x 30 cm
Für das OK Offenes Kulturhaus hat Shilpa Gupta has produced an edition
Shilpa Gupta eine Edition produziert. for the OK Center for Contemporary
Das Objekt, eine Wolke aus Holz, ist an Art. The object, a cloud made of wood,
der Kassa und auf Bestellung erhältlich. is available at the counter and via
mail order.
Biografie / Biography www.flyinthe.net
Shilpa Gupta (geboren 1976) lebt und arbeitet in Mumbai, Indien, 2010 erschien eine 248-Seiten Monografie im Verlag Prestel und
wo sie von 1992 bis 1997 an der Sir J.J. School of Fine Arts ein Vadehra Bookstore mit Texten von Nancy Adajania, Peter Weibel,
Studium der Bildhauerei absolvierte. Shanay Jhaveri and Quddus Mirza.
Gupta realisiert ihre Kunstwerke in den Medien Interaktives Shilpa Gupta (born 1976) lives and works in Mumbai, India
Video, Websites, Objektkunst, Fotografie, Toninstallation und where she studied sculpture at the Sir J. J. School of Fine Arts
Performance und arbeitet in subversiver Weise mit Themen wie from 1992 to 1997.
Begierde, Religion, Überlegungen zur Sicherheit im öffentlichen
Raum und mentalen Grenzen. Gupta creates artwork using interactive video, websites,
objects, photographs, sound and public performances to probe
Im Februar 2010 hatte sie ihre erste Soloausstellung in einem and examine subversively such themes as desire, religion,
Museum im Contemporary Art Center in Cincinnati, gefolgt von notions of security on the street and on the imagined border.
einer weiteren im Château Blandy in Frankreich und einer ersten In February 2010, she had her first museum solo at Contempo-
mid-career Überblicksausstellung im OK Offenes Kulturhaus rary Art Center in Cincinnati. Followed by a solo show at
Oberösterreich. Castle Blandy in France and a mid career survey show at the
OK Offenes Kulturhaus Oberösterreich.
In ihrem Projekt „While I Sleep“, für das sie mit dem Psychologen
und Harvard-Professor Mahazarin Banaji zusammenarbeitete, Her project While I Sleep, where she worked alongside psycho
thematisierte sie die Wahrnehmung von Bildern im Zusammen- logist Mahazarin Banaji (Harvard professor) on the reception of
hang mit Angst und Vorurteil. In diesem Zusammenhang inter- images exploring fear and prejudice and interviewed Noam
viewte sie auch Noam Chomsky. Das Projekt wurde Mitte 2009 in Chomsky, opened at Le Laboratoire in Paris in mid 2009, after
Le Laboratoire in Paris gezeigt und danach im Louisiana Museum which it travelled to the Louisiana Museum of Modern Art in
of Modern Art in Dänemark. Eine weitere Station war die Auckland Denmark and the 4th Auckland Triennial in 2010.
Triennale 2010.
In 2009, she had solo shows at Galerie Yvon Lambert in Paris,
2009 hatte Gupta Soloausstellungen in der Galerie Yvon Lambert Galleria Continua, San Gimignano and at the public gallery
in Paris, in der Galleria Continua, San Gimignano, und eine von “Lalit Kala Akademi” in New Delhi hosted by Vadehra Gallery.
der Vadehra Gallery veranstaltete Soloausstellung in der öffent- Previously she has shown at “The Generational: Younger Than
lichen Galerie „Lalit Kala Akademi“ in New Delhi. Davor wurden Jesus”, the first Triennale of the New Museum, New York; “Eve-
Werke von ihr gezeigt in „The Generational: Younger Than Jesus“, ryday Miracles – Lyon Biennale 2009” curated by Hou Hanru;
der ersten Triennale des New Museum, New York; in „Everyday “Gwangju Biennale 08”, directed by Okwui Enwezor and
Miracles – Lyon Biennale 2009“ kuratiert von Hou Hanru; in der curated by Ranjit Hoskote; “Yokohama Triennale 08” curated
Gwangju Biennale 08 unter der Leitung von Okwui Enwezor und by Hans Ulrich Obrist; “3rd Seville Biennial” curated by Peter
kuratiert von Ranjit Hoskote; bei der Yokohama Triennale 08 Weibel and Wonil Rhee; “Zones of Contact – Biennale of Sydney
kuratiert von Hans Ulrich Obrist; bei der 3. Biennale Sevilla kura- 06” curated by Charles Merewether and “Liverpool Biennale
tiert von Peter Weibel und Wonil Rhee; bei „Zones of Contact – 06” curated by Gerardo Mosquera and has participated in Asian
Biennale of Sydney 06“ kuratiert von Charles Merewether and Art Triennales in Manchester and Fukuoka and Biennales in
bei der Liverpool Biennale 06 kuratiert von Gerardo Mosquera. Linz, Seoul, Havana and Shanghai.
Außerdem hat sie bei den Triennalen von Kunst aus Asien in
Manchester und Fukuoka und bei den Biennalen in Linz, Seoul, Her work has been shown in leading international institutions
Havanna und Shanghai teilgenommen. and museums such as the Tate Modern and Serpentine Gallery
in London, Fondazione Sandretto Re Rebaudengo in Torino,
Zu den führenden internationalen Institutionen und Museen, die Daimler Chrysler Contemporary in Berlin, Mori Museum in
Arbeiten von Shilpa Gupta gezeigt haben, gehören Tate Modern Tokyo, Astrup Fearnley Museum of Modern Art in Oslo, Solo-
and Serpentine Gallery in London, Fondazione Sandretto Re mon R. Guggenheim Museum, New Museum and Queens
Rebaudengo in Torino, Daimler Chrysler Contemporary in Berlin, Museum in New York, Chicago Cultural Center, Louisiana
Mori Museum in Tokio, Astrup Fearnley Museum of Modern Art in Museum of Modern Art in Humlebæk and Devi Art Foundation
Oslo, Solomon R. Guggenheim Museum, New Museum und Queens in Gurgaon amongst others.
Museum in New York, Chicago Cultural Center, Louisiana Museum
of Modern Art in Humlebæk und Devi Art Foundation in Gurgaon. Gupta has received the Transmediale 2004 Award, Berlin and
the Sanskriti Prathishthan Award, New Delhi. Her work is in
Gupta ist Trägerin des Transmediale Award 2004, Berlin, und des collections of Asia Society, Daimler Chrysler, Mori Museum,
Sanskriti Prathishthan Award, New Delhi. Ihre Werke sind von Fukuoka Museum, Hauser & Wirth, Kramlich Collection, Loui-
Sammlungen wie Asia Society, Daimler Chrysler, Mori Museum, siana Museum of Modern Art, Caixa Foundation, Museum of
Fukuoka Museum, Hauser & Wirth, Kramlich Collection, Louisiana Contemporary Art – Val De Marne, Astrup Fearnley Museum,
Museum of Modern Art, Caixa Foundation, Museum of Contem- Devi Foundation besides other public and private collections in
porary Art – Val De Marne, Astrup Fearnley Museum, Devi Foun- India and abroad. In 2010, a 248 page monograph was released
dation und von anderen öffentlichen und privaten Sammlungen by Prestel Publishers and Vadehra Bookstore, with texts by
in und außerhalb von Indien angekauft worden. Nancy Adajania, Peter Weibel, Shanay Jhaveri and Quddus Mirza.
Das OK Offenes Kulturhaus Oberöster- The OK Center for Contemporary Art
reich ist ein Experimentallabor in is an experimental laboratory in mat-
Sachen Kunst. Es hat die Herausforde- ters of art. It has especially taken up
rungen an ein zeitgenössisches Kunst- the challenges that face an institu-
haus in besonderer Weise angenom- tion of contemporary art today and
men und konzentriert sich nicht nur auf focuses explicitly on the production
die Präsentation, sondern auch aus- of art works. The Artists in Residence
drücklich auf die Produktion von künst- programs offer a mostly younger gen-
lerischen Arbeiten. In den „Artist in eration of trans-regionally interesting
Residence“-Programmen wird einer and internationally active artists a
zumeist jüngeren Generation von über- public platform, infrastructure and
regional interessanten und internatio- laboratory situation in one – from the
nal arbeitenden KünstlerInnen öffent- development of an artistic idea to its
liche Plattform, Infrastruktur und implementation. The invited artists,
Laborsituation in einem geboten – von whose residence generally lasts 3
der Entwicklung einer künstlerischen months, are discursively accompanied
Idee bis zu ihrer Ausführung. Die im by the OK curators and supported by
Regelfall dreimonatigen Residence- an experienced production team.
Aufenthalte der eingeladenen Künstle-
rInnen werden von den OK-KuratorIn-
nen diskursiv begleitet und von einem
erfahrenen Produktionsteam betreut.
Half a Sky