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IMC OnAir ...

Broadcasting Show Nr. 18


– 05. Juni 2007 (Dienstag - 21:00-21:58)
Radiostation: TideRadio 96.0 (www.tidenet.de)

Raga CDs des Monats:


1000 x RAGAM – Teil 2/2
die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik

- Moderationstext / Doku v. 05.06.2007-1

© 06/2007 – Verbundkonzept EUFLETZ (Stiftung i.G.) – Teilprojekt IMC – India meets Classic (Lothar J.R. Maier)
Hintergrund ...
IMC OnAir als Radiosendung (Radio + Internet Radio (PodCasting) gliedert sich
historisch und hierarchisch in folgenden Aufbau. Die Struktur soll als konzeptionelle
Markenarchitektur für alle sozialen Projekte von IMC verstanden werden.
Projektbüro „Sinn-Macher.net“ – personalisierte Marke des
Ideengebers und Initiators Lothar J.R. Maier mit
Erstkonzeptionierung in 04/2003.

Die Inhalte dieser auf „Sinn“ fokussierten Website (www.sinn-


macher.net) befasst sich mit nahezu allen Aspekten rund um
die Begrifflichkeit “Sinn” (z.Z. ca. 70 Webpages). – Und
reflektiert das lebensphilosophische Verständnis, aus dem alle
Teilprojekte wie IMC entwickelt werden.
Die Teilprojekte von IMC sind Bestandteile des
Gesamtkonzeptes der EUFLEHTZ Stiftung i.G. (Europäisches
Forschungs-, Lehr-/Lern- u. Therapiezentrum für Life-
Sciences) – www.eufletz-stiftung.de .
IMC wurde gegründet zur Realisierung von
musiktherapeutischen Angeboten auf der Basis indisch
klassischer Musik, als Ergänzung zu dem
segeltherapeutischen Konzept „3iE“.
Unter IMC – India meets Classic subsumieren sich alle IMC-
Teilsegmente. Das Logo darf als Dachmarke aller
Teilleistungen und Sub-Brands verstanden werden.
„IMC OnAir“ steht für die Broadcasting-Plattform von IMC via
Radio (www.imcradio.net) und konvergenter Medien, wie das
PodCasting (RSS Feeds – Push-&Pull-Technologie) oder
PhoneCasting.

IMC-Förderinitiative „TablaPerformance – TablaGroup


Hamburg“, das erste der Öffentlichkeit vorgestellte Teilprojekt
... unter der Themenüberschrift „Heimat – Individuum &
Gesellschaft“ wurde als Weltpremiere beim Festival der
Kulturen 2005 das Textrezitativ (Deutschfassung) des
englischen Originalwerkes „Creative Unity“ (1922) von
Rabindranath Tagore interpretiert, Indien’s grösster Philosoph
und erster Nobelpreisträger für Literatur.
Culturebridge „Water is Life – Living with Water“ wurde im
Rahmen des Förderwettbewerbes der FHH in 4/2005 als
Konzept vorgestellt. Es legt den Focus auf Live-Performances
(„night of ragas“) und Nachwuchsförderung
(Schüleraustauschprogramm) mit dem Ziel des inter-kultureller
Dialoges, insbesondere für den KnowHow-Transfer von Indien
nach Deutschland.
IMC – India meets Classic verfügt in seinem Gesamtansatz
über ein Konzept für musikpädagogische Arbeit an Schulen
als kleinere Teilleistung (6-wöchiger Workshop).
- Raga CDs des Monats -

1000 x RAGAM

-Teil 2-

05.06.2007 (21:00-21:58)
   
      

die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


(IMC-OnAir-DOKU-Moderation-05062007-1000xRAGAM-Teil2-2a)

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[0.] Jingle (Intro)

IMC - India meets Classic ... eine Sendung für indisch klassische Musik.

IMC bietet Ihnen ein monatliches Hör- und Leseangebot mit Werken indischer
Musikmeister, Raga-CDs, Festivalreports und Special Features.

Über die Website Ihres Radiosenders oder mit einem Besuch bei IMC im Internet
finden Sie in deutscher und englischer Sprache weitere Infos zu den
Musikmeistern, zu indischen Instrumenten, dem Musiksystem Indiens und
vorgestellten CD-Titeln.

IMC - India meets Classic wird auch im Podcasting-Verfahren, im MPEG-Format


als Download angeboten. Stellen Sie sich Ihr ganz individuelles Radioprogramm
zur indisch klassischen Musik zusammen unter:

www.imcradio.net
(Englisch: uu-uu-uu_dot_aiemciereidio_dot_net)
imcradio.net
(Deutsch: i em Ce Radio Punkt Net)

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


(IMC-OnAir-DOKU-Moderation-05062007-1000xRAGAM-Teil2-2a)

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[1.1.] Sehr verehrte Zuhörerrinnen und Zuhörer !


... ich heiße Sie herzlich Willkommen bei „IMC - India meets Classic“, eine
Sendung für indisch klassische Musik. Mein Name ist Lothar J.R. Maier.
Es freut mich, für Sie Teil 2 unseres aktuellen Themenschwerpunkt zu
präsentieren: "1000 - .0/213/54 - die Beziehung zwischen der nord- und
südindischen Klassik“.
Wie in all unseren Sendungen „Raga-CDs des Monats“ hören Sie Beispiele
original indisch-klassischer Musik, gespielt von den renommiertesten
Musikmeistern Indiens.
Beachten Sie auch die Hinweise zu unserem Hörertelefon und
Internetangebot in dem weiteren Verlauf der Sendung.

[1.2] 7KHPHQLQWUR 5$*$0 – Teil 2.


In „Teil 1 - 1000xRagam“ haben wir zur Beziehung der südindischen,
karnatischen Musik mit der nordindischen Klassik, der Hindustani-Musik die
musikgeschichtliche Entwicklung der Raga-s, die nordindische Form, und
der RAGAM-S, die südindische Ausprägung in der indisch klassischen
Musik beleuchtet.

Die indischen Ragas sind die Grundform der nordindischen Klassik, der
Hindustani-Musik. Die südindische Ausprägung sind die RAGAM-S.

Bei den Ragas gibt es 10 Klassifizierungen, die im s.g. Thaatsystem von


dem indischen Musikwissenschaftler Vishnu Naratsha Bhaktande definiert
wurden. Mit Unterformen stehen dem nordindischen Musiker für die
Interpretation 36 Grundtypen zur Verfügung.
In Südindien werden 72 RAGAMS im s.g. „Melakarta-System“ spezifiziert,
das auff das Mela-System – um 1550 entwickelt - zurückgeht. Aus den
sieben (7) Hauptnoten, die auch in der nordindischen Klassik anzutreffen
sind, den Sargam Syllabels, können 12 Variationen gebildet werden.

Diese Skalen und ihre Besonderheiten wollen wir uns heute ein wenig
näher betrachten.

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


(IMC-OnAir-DOKU-Moderation-05062007-1000xRAGAM-Teil2-2a)

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die Instrumente Südindiens ...Beispiel 1: VENU

[1.3.1] Themeneinstieg ... Instrumente „VENU – Carnatic Flute“.


Die südindische Klassik entwickelte sich eigenständig seit dem
14. Jahrhundert in Indien weiter, während die nordindische Klassik
zunächst über Jahrhunderte unter dem Einfluss der persischen Moghul-
Herrschaft und Islamisierung Nordindiens stand.

In der Verwendung der Instrumente, dazu zählt im indischen Verständnis


auch die menschliche Stimme als der wichtigste Klangkörper. Es gibt
Unterschiede zwischen der nord- und südindischen Interpretation der
Raga- und RAGAM-Formen.

In unseren zurückliegenden Sendungen „Raga CDs des Monats“ zur


nordindischen Klassik haben wir den herausragenden Meister Hariprasad
Chourasia auf der Bansuri, der nordindischen Bambusflöte vorgestellt.

In der karnatischen Musik wird die venu verwendet, eine Querflöte aus
Bambus. Die Venu wie auch die Bansuri gibt es in verschiedenen
Längenausführungen.
Die indische Flöte ist eines der ältesten Instrumente Indiens. Venu, ein alter
Sanskritname wird in einigen Sprachregionen Südindiens durch andere
Begriffe ersetzt, Pullanguzhai finden wir beispielsweise im Tamil und
Malayalam.
Die Venu wird in der indischen Kultur mit der Hindu-Gottheit Krishna
assoziiert. In vielen Abbildungen wird Krishna auf einer Venuvu spielend
dargestellt. Der Kosename von Krishna ist daher auch Venu.

Bis zum späten 19. Jahrhundert wurde die südindische Flöte für
konzertante Aufführungen nicht verwendet. Sharaba Shastri, ein heiliger
Brahmane, wird als der Erbauer der karnatischen Flöte verstanden. Neben
dem Experimentieren im Instrumentenbau perfektionierte er das Klangbild,
um mit einer grösstmöglichen Genauigkeit die sieben (7) Hauptnoten nach
musikwissenschaftlichem Verständnis und entsprechend der
Musiknotationen spielen zu können.

Die Venu wird in der Regel aus Bambus hergestellt und besitzt acht (8)
Löcher. An einem Ende befindet sich das Anblasloch. In der Haltung
vergleichbar einer Querflöte wird mit Öffnen und Schließen durch die
Finger der beiden Hände die Länge der Luftsäule verändert und die
Tonhöhe erzeugt. Der Tonumfang umfass 2 ½ Oktaven.

Eine Besonderheit auf der Venu ist das Gleiten der Finger über die
Grifflöcher. Dadurch und durch eine spezielle Überblastechnik verfügt der
Künstler, der Flöstist über eine sehr nuancierte Ausdrucksmöglichkeit, mit
feinsten Abstufungen in der Ornamentik. Dieses Fliessen der Töne ist ein
zentrales Merkmal der Ragamusik Indiens.

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


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[1.3.2] Venu-Meister ... Dr. N. Ramani.


Uns wird nun der grosse Meister Dr. N. Ramani das Spiel auf der Venu
präsentieren. Er gehört zu den berühmtesten und zeitgenössischen
Flötenspielern Südindiens, neben Gpalakrishnan, Viswanathan, den Sikil-
Geschwistern, dem jungen Talent Shashank und Prof. Prapancham Sita
Ram.
Nadesan Ramani, Padmashri Dr. N. Ramani, wird in Indien einfach nur
„Flute Ramani“ genannt. Im Alter von 5 Jahren erhielt Ramani erstmalig
Unterricht, von seinem Grossvater, dem bekannten Flötisten Sri Aazhiyur
Narayanaswami Iyer. Ramani stammt aus einer Famile mit langer
Musiktradition und wurde 1934 in der heiligen Stadt Tiruvarur geboren
und. Hier wurden alle grossen Komponisten der südindischen Klassik
geboren, bekannt als die musikalische Dreieinigkeit (Carnatic Music
Trinity): Sri Thyagaraja Swami, Sri Muthuswamy Dikshitar und Sri Shyama
Sastrigal.
Ramani’s besonderer Verdienst ist es, als Lehrer eine Vielzahl von
herausragenden Flötisten hervorgebracht zu haben. Die Academy of
Flute, die von Dr. Ramani 1985 gegründet wurde, steht jedem
Musikinteressierten und Flötenliebhaber aus aller Welt offen. Dr. N. Ramani
erhielt 1996 für seine Verdienste den Sangeetha Kalanidhi, die höchste
Auszeichnung, die in der südindischen Musik vergeben wird.

Instrumentenbeispiel 1 ... Venu (Indian Flute).

[2.1.1] Anmoderation - Hörbeipsiel No. 1 ... Raga Swara Sudha Shankarabarnam


Dr. N. Ramani, „Flute Ramani“ gibt uns einen Eindruck des südindischen
Flötenspiels mit folgendem Hörbeispiel. Raga Swara Sudha, im
südindischen Ragasystem, im Meleakarta-System, wird dieser RAGAM als
Shankarabarnam definiert.
Sudha bedeutet in der Übersetzung „Nektar“, und Swara, das ist im alsten
Sanskrit der „Klang des eigenen Atems“.
Der grosse Komponist der südindischen Klassik Tyagaraja hat mit
Svararnaya eine musikalische Abhandlung verfasst, in der die Beziehung
von Lord Shivahas zu Parvati beschrieben wird, in einer Komplexität der
musikalischen Form auf höchstem Niveau.
Parvati ist eine indische Götten, die im Hinduismus als Gattin von Shiva
und Mutter von Ganesha und Scanda gilt. Sie ist die Tochter von
Himmabat, dem Gott des Himalaya. Ihr Name bedeutet:Tochter der
Berge. Parvati wird oft als die weibliche Hälfte von Shiva dargestellt. Sie ist
die Göttin der Schönheit, des Glanzes und der Heiterkeit. Zu ihr
kommen die indische Frauen um glücklich und schön zu werden. Frauen,
die von innerer Schönheit strahlen wollen, wenden sich an Parvati.
Mit der Interpretation von Raga Swara Sudha Shankarabarnam wird
Dr. N. Ramani begleitet von Sri Chalakudy Narayanaswamy: Violine, Sri
Guruvayoor Dorai auf dem Mridangam und Sri Uduppi Sreedhar auf dem
Ghatam.

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


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[2.1.2] Hörbeispiel No. 1 ... Dr. R. Ramani – Flute


(Raga Swara Sudha Shankarabarnam) ...
29 dheera shankaraabharaNam mela
aufsteigend (aarohanam): S R2 G3 M1 P D2 N3 S’
absteigenden (avarohanam): S’ N3 D2 P M1 G3 R2 S

[2.1.3] Abmoderation ...


Wir hörten Flute Ramani, den Meister auf der südindischen Flöte Venu, mit dem
Raga Sudha, in der Interpretation der südindischen Ragaform, dem Ragam
Shankarabarnam. Er wurde begleitet von dem Violinisten, Sri Chalakudy
Narayanaswamy und Sri Guruvayoor Dorai auf dem Mridangam. Sri Uduppi
Sreedhar spielte das Ghatam.

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


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Der tonale Raum ... Personalisierung des Klangs

[3.1] Struktureller Ansatz (1):


Komposition – Stimme – Improvisation ... 1000 x RAGAM.
Mit SATB wird in der westlichen Klassik für den Chorgesang und die
Chorusse die individuelle Gesangsstimme, männlich wie weiblich
geclustert, in Sopran, Alt, Tenor und Bass. Jede Stimmlage umfasst ca.
zwei Oktaven.
Auf die Verwendung der Noten in der indischen Klassik, der Swara-s, sind
wir in Teil 1 unserer Sendung eingegangen. - Und waren dabei auf die
Begrifflichkeit „Shruti-s“, auf die mikrotonale Struktur der Ragas gestossen.
Der Tonumfang der westlichen Oktave ist in der nord- wie südindischen
Musik in 22 Shruti-s, in s.g. Mikrointervalle unterteilt.
Während im Westen eine fixierte Skala von 7-Ganz- und 5 Halbtönen
angewendet wird, die Hauptnoten für die Dur- und Moll-Tonarten sind C, D,
E, F, G, A und H, verwendete man in Indien bis zum 16. Jahrhundert eine
Unterteilung von 22 Mikro-Intervallen. Zunächst schien dieses Unterteilung
in Indien an Bedeutung zu verlieren. Die Künstler verwendeten die
Notenabstände sehr unterschiedlich.
Durch die Shruti-s wird die tonale Lage in der karnatischen Musik, durch
die Mittellage eines „Tonalen Raums“ definiert. Die männliche Stimme
tendiert dabei vom Shruti 1-3, die weibliche Stimme von Shruti 4-6.
Auch ein Instrumentalist entscheidet sich in Indien nach dem Klangbild
seines Instrumentes und den persönlichen Vorlieben. So tendieren die
Violinisten danach, Ihr Spiel auf ein Shruti von drei (3), die Veena-Spieler
ein Shruti von vier (4) auszurichten.
Die Besonderheit für die nordindischen Ragas und die südinsiche Form,
den RAGAMS besteht darin, den Grundton einer Ragaskala auf das
natürliche Klangbild und seine stimmlichen Fähigkeiten auszurichten.
Auch ein Instrumentalist in Indien wird zunächst von seinem Lehrer zur
Memorisierung der Ragaform im Gesang ausgebildet. Bereits von
Anbeginn der Ausbildung adaptiert der Lehrer die Tonlage des Grundtons
auf die natürliche Stimmanlage seines Schülers. In dem indischen
Musikverständnis ist es legitim, dass jeder Musiker zu seinem Ton findet.
Es ist die Personalisierung des Klangs.
So können wir nicht annähernd von einer chromatischen Tonerzeugung
sprechen, wie wir sie in der Anordnung der schwarzen und weissen Tasten
eines Klaviers kennen. Um so interessanter ist, dass sich in der indischen
Musikkultur das Harmonium, ein Instrument des Westens, etablieren
konnte.

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


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Gesangsbeispiele 1 und 2 ...

[3.2.1] Anmoderation zu Hörbeipsiel No. 2 ... Rangapuravihara.


Zunächst zwei Beispiele des südindischen
Typische indische
Gesangs, dem Kriti, jeweils im Doppelpack mit Gesangsstile ... es gibt
den BombaySisters, den Geschwistern Ranjani & eine Vielzahl von
Gayatri, und den Toronto-Brüdern, Ashwin & Gesangsausführungen,
die sich mit den
Rohin Iyer. südindischen Raga-
formen verbinden: von
Ranjani und Gayatri sind einige der wenigen den Varnams, Lieder mit
Duette, die sowohl auf der Violine wie im Gesang einem mimalen Anteil an
Text, Tukkadas, kleine
herausragende künstlerische Leistungen erzielen. literarische Stücke, die
Ihr Gesang zeichnet sich durch eine Vitalität, eher der leichten
Melodiosität und Emotionalität aus. Ihre Lehrer indischen Klassik
zugesprochen werden
waren keine geringeren als Sangita Bhooshanam können, der Tillana,
T.S. Krishnaswami für die Violine und Sangeeta ursprünglich ein Tanzlied,
Kala Acharya Sri. P.S. Narayanaswamy für den Javali, eine kurze,
schnelle Komposition bis
Gesang. Ihren ersten Gesangsunterricht erhielten zu den Kritis (o.
sie von ihrer Mutter Smt. Meenakshi Keertanais) mit den
anspruchsvollen Thyaga-
Balasubramaniam, die sie auch weiterhin rajakompositionen in der
unterricht. Ihr Debutkonzert auf der Violine hatten Ragam-Form.
beim prestigeträchtigen „Indian Music Group
Festival of Music“ mit 13 Jahren. Erst im Jahre 1997 traten sie im Gesang
auf und etablierten sich weltweit als anerkannte Sänger des südindischen
Gesangs.
Die folgende Aufnahme des Rangapuravihara (aus der US-Konzertreihe
2003), eine Komposition des Mutthuswamy Dikshitar zeigen Ranjani und
Gayathri im südindischen Gesang Kriti, in der Ragaform Brindavana
Saranga. Auf der Violine begleitet Akkarai Subhalakshmi, das Mridangam
spielt K. Arun Prakash und das Ghatam N. Guruprasad.
-----------------------

[3.2.2] Anmoderation zu Hörbeipsiel No. 3 ... Jagadananda Karaka - Nattai.


... und gleich anschliessend folgt als zweites Beispiel der südindische
Gesang der Torontobrüder Ashwin & Robin Iyer. Sie studierten die
karnatische Musik in ihren noch jungen Jahren bereits für mehr als
18 Jahren. Sie sind die Schüler des Musikmeisters und
Musikwissenschaftlers Sangita Kala Acharya Kalaimamani Shri S. R.
Janakiraman. Er ist bekannt für seine aussergewöhnlichen
Unterrichtsmethoden.
Die Toronto-Brüder folgen in ihren Auftritten einer strengen Tradition
(panamkaram), um das musikalische Erbe der karnatischen Musik zu
bewahren. Sie haben bereits grosse Anerkennung in Nordamerika und in
der südindischen Musikszene von Chennai erworben.
Die folgende Aufname eines Live-Auftritts vom 29. April 2006 in Toronto
Cananda zeigt Jagadananda Karaka – Nattai, von Südindiens
berühmtesten Komponisten Thyagaraja. Die Performance wurde arrangiert
von dem Mridangam-Studenten Nelakshan Srikumar. Im Weiteren werden
die Toronto-Brüder Ashwin & Robin Iyer von Jeyadevan Nair auf der Violine
begleitet, die Kanjira spielt N. Anandakumar, das Ghatam I. Ramana und
die Maultrommel I. Sujeenthar.
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[3.2.3] Hörbeispiel No. 2 ... Ranjani & Gayatri (Bombay Sisters)


(Rangapuravihara – Kriti-Gesang – US-Konzertreihe 2003) ...

22 KaraHarapriya mela …

Raga brindhAvanasAran'ga(= 22nd mElakartha):


aufsteigend (aarohanam): S R2 M1 P N3 S’
absteigenden (avarohanam): S’ N2 P M1 R2 S

...

Auf der Website von IMC (Englisch) www.imcradio.net (Deutsch) finden Sie neben vielfältigen
Information rund um die Musiktitel ein Gästebuch, in dem Sie sich mit unseren Hörern zur indisch
klassischen Musik austauschen können. Registrieren Sie sich auch gerne für den Bezug des
kostenlosen Newsletters, und IMC - India meets Classic hält Sie regelmässig über neue Sendungen
auf dem Laufenden. Telefonisch können Sie bundesweit zum Ortstarif Ihre Wünsche an das
Redaktionsteam richten: 01801-993322-3863.
...

[3.2.4] Hörbeispiel No. 3 ... Ashwin & Robin Iyer (Toronto Brothers)
(Jagadananda Karaka – Nattai) ...

...

[3.2.5] Abmoderation – Hörbeispiele 2 und 3 ...


...
Das waren Ranjani & Gayatri, die Bombay Sisters, mit der Aufnahme des
Rangapuravihara, eine Komposition des Mutthuswamy Dikshitar im Kriti-
Gesang (aus der US-Konzertreihe 2003), in der Ragaform Brindavana
Saranga ...
... und als zuletzte gehörtes Beispiel, die Toronto-Brüder, mit Jagadananda
Karaka – Nattai vom Indiens berühmtestesn Komponisten Thyagaraja. Eine
Live-Aufnahme vom 29. April 2006, in Toronto (Cananda).

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Merkmale der südindischen RAGAMs ...

[3.3] Struktureller Ansatz (2):


Typisierung der RAGAMS.
Anders als in der Musik des Westens, gibt es in der indischen Klassik im
eigentlichen Sinne keine Tonarten, keinen Grundton. Er verschiebt sich,
abhängig von dem melodischen Kontext und kann vom Zuhörer als
musikalische Referenzebene für die Ausgestaltung einer Ragaform
verstanden werden.
Der tonale Raum der 7-Hauptnoten kann nach unserem westlichen
Verständnis also „nur“ als Orientierungsgröße verstanden werden. Jedem
der Haupttöne können in einer temperierten Stimmung 3-4, im Einzelfall bis
zu sechs (6) Mikrotöne zugeordnet werden, die nach einem bestimmen
Regelwerk verwendet werden: in der nordindischen Klassik größtenteils
nach dem weitverbreiteten Thaatsystem von Bhaktande, in Südindien in
der Ordnungsstruktur der Melakarta-Ragas mit 72 Ragam-s.
Es gibt, vergleichbar der westlichen Skalentypisierung, wie die ionische
Form, in der nordindischen Musik den Bilawal Thaat. Das Equivalent findet
sich in der karnatischen Musik als Shankarabharanam.
Was sind dabei die Algorithmen des Melakarta-Systems. Nur sechs (6)
Grundregeln sind notwendig, um die 72 Grundformen (janaka = parent) zu
definieren.
Im 17. Jahrhundert führte Venkatamakhi in seinem Werk „Caturdandi
Prakaasika“ ein neues Mela-System ein, das heute als Melakarta bekannt
ist. Erstmalig wurde ein Mela-System der Ragas um 1550 formuliert von
Raamamaatya in seiner Abhandlung Svaramelakalanidhi. Er wird als der
Vater des Mela-Systems betrachtet.
250 Jahre später wurde dem Melakarta-System „Katapayadi sankhya“
hinzugefügt, ein Namenssystem. In den Namen der südindischen Ragams
ist die Indexierung des Melakarta-Systems mit den Sanskrit-Konsonanten
codiert.
Die Skalen der Raags und RAGAMS beginnen immer auf SA, dem
Grundton. In der karnatischen Musik ist die 5. Stufe Pa fixiert, während in
der Hindustani-Musik für die auf- und absteigende Skala sowohl das
natürliche und erweiterte MA - die 4. Stufe - zulässig sind. In unserem
Notenbild entspräche dies F und Fis oder Ges. Dies ist für die
südindischen Ragas gänzlich ausgeschlossen. In dem unteren Tetrakord,
von C bis G, werden nun zwei weitere Töne nach freier Wahl
hinzugenommen. Gleiches gilt für den oberen Tetra-Akkord, von A bis zu
C’ (erstgestrichenes C). Mit dieser Auswahl von 7 Noten, Sa, Ri ; Ga, Ma,
Pa, Dha und Ni bildet sich im Melakarta-System ein RAGAM.
Einige südindische Ragams haben ihr Äquivalent in dem Thaat-System der
Hindustani-Musik, wie der 1. Hauptragam „Shankarabharanam“ zu dem
„Bilawal Thaat“. Aus dem Bilawal Thaat leitet sich der Raga Bilawal ab und
ist ein Morgenraga ... mit allen natürlichen Noten in der aufsteigenden und
absteigenden Skala.
Unsere frühere Sendung „Morgenragas/Frühlingsragas“ (Teil 1 und 2)
finden Sie auf unserer Website als PodCast zum Nachhören und
Nachlesen.

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konzertante Form der Carnatic: „Kutcheri“ ... Beziehung zur Hindustani Musik...

[4.1] Heute und morgen (1)...


Während sich im Westen der konzertante Ablauf in den Musik-, Theater-
und Oberhäusern größtensteils auf’s strengste einer kompositorische Form
unterwirft, mit einer genau festgelegten/zugewiesenen Rolle des
konzertierenden Musikers und Sängers in Sonaten, Preludien, Symphonien
und orchestralen Werken, ist in Südindien der Ablauf eines Konzertes, den
Kutcheri-s einem weit aus formelleren Rahmen unterworfen.
Der Ablauf eines Kutcheri-s ist von der religiös bestimmten
Eröffnungszeremonie, der Einführung, dem Hauptteil bis zum
Schlusshöhepunkt aufs strengste geregelt.
Ein herausragender Musik-Maestro zeichnet sich dadurch aus, dass er es
versteht, seine Improvisationskunst auf höchstem Niveau zu
präsentieren, ohne die strenge kompositorische Form zu verlassen. Die
hohe Kunst der südindischen Klassik besteht darin, die Improvisation als
einen „Imperativ“ zu verstehen.
In der nordindischen Klassik beschränken sich die Künstler für einen
Konzertabend i.d.R. auf 2-3 Ragas von ca. je einer (1) Stunde Spielzeit.
Ein Konzertprogramm zur südindischen Musik umfasst drei (3) Stunden
und mindestens 10 Lieder.
Der Solist - instrumental oder vokal - wird von einem Kammerensemble,
das aus wenigstens drei Künstlern besteht, begleitet: von dem Mridanga-
Spieler und meist einem Violinisten, mit bis zu drei weiteren Begleit-
Perkussionisten auf der Kanjira, dem Ghatam oder dem Lamellophon.
Neben dem Hauptakteur gibt es oft einen zweiten Protagonisten. Diese
Duettform erfreut sich auch in der nordindischen Musik als Jugalbandi
zunehmender Beliebtheit.
In einigen unserer Sendungen durften wir Ihnen die Jugalbandis der
herausragendsten Musikmeister Nordindiens vorstellen.

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Instrumentenbeispiel 3 ... Ghatam

[4.2.1] Anmoderation zu Hörbeispiel No. 4 ... Raga ...


In einer Sendung zur Beziehung zwischen der südindischen Musik, der
karnatischen und der nordindischen Klassik, der Hindustani darf das
Thema der Rhythmik nicht fehlen. In unseren heutigen Aufnahmen wurden
schon einige Perkussionsinstrumente genannt: das Mridangam und das
Ghatam.
Das Ghatam ist ein bauchiges, traditionell aus rotem Ton gebranntes
Perkussionsinstrument, das in Südindien heimisch ist. Meistens wird es auf
dem Schoß oder auf einem Standring (Vattam) mit den Fingern
angeschlagen. Beim Schlagen erzeugt der Perkussionist auf verschiedene
Teile des Korpus viele Töne und Variationen bekommt.
Unterteilt ist die Ghatam in Vai, den Mund und die Öffnung des Ghatams.
Sie wird mit der Handfläche angeschlagen wird und ergibt einen warmen
Basston. Der Hals des Ghatams heißt Kaguthu, der mit dem Uddambu,
dem Bauch, den Körper der Ghatam bildet.
Mit der folgenden Aufnahme präsentieren wir einen der herausragendsten
Ghatamspieler Indiens: E. M. Subramaniam. In einem Perkussionssolo der
karnatischen Musik, Thani avarthanam. Subramaniam begann im Alter
von 8 Jahren das Ghatam-Spiel. Zunächst unter der Anleitung seines
Vaters. In den letzten 39 Jahren war er ein ausgezeichneter Künstler von
All-India-Radio (AIM) und spielte weltweit an der Seite aller großen
indischen Musiker. Bereits im Jahre 1985 präsentierte er sich an der Seite
von Sri Umaylpuram K. Sivaraman, während des Festivals of Indian
Consulate in Paris und New York. Von der Landesregierung des indischen
Bundesstaates Tamil Nadu erhielt er 2000 den Titel Kalaimanmani.

Das Percussionsolo - im karnatischen Stile Thani Avarthanam - präsentiert


uns E.M. Subramaniam im Zusammenspiel mit Smt. M.L.
Vasasnthakumari, Gesang, Smt. Meena Subramaniam als Begleitgesang,
Smt. A. Kanyakumari auf der Violine, Thiruvarur Shri Bhaktavatsalam auf
dem Mridangam. Die Knajira spielt Shri G. Harishankar.

...

[4.2.2] Hörbeispiel No. 4 ... Thani avarthanam (Carnatic Percussion Solo)


….

[4.2.3] Abmoderation ...


...
Nach dem Perkussionssolo „Thani avarthanam“ im karnatischen Stile des
Ghatam-Spielers E.M. Subramaniam wollen wir uns den Besonderheiten
der konzertanten Struktur der südindischen Musik weiter widmen.

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


(IMC-OnAir-DOKU-Moderation-05062007-1000xRAGAM-Teil2-2a)

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konzertante Form der Carnatic: „Kutcheri“ ... Beziehung zur Hindustani Musik...

[4.3] Heute und morgen (2)...


Seit dem späten 20. Jahrhundert ist also besonders festzustellen, dass
eine Vielzahl von Künstlern und Vertretern der nordindischen Klassik, der
Hindustani-Musik die südindischen Ragas, die RAGAM-S aufgreifen.
Durch diese Wechselbeziehung kann eine wachsende Flexibilisierung in
der künstlerischen Darbietung der nordindischen Ragas festgestellt
werden.
Während im Norden immer noch die mündliche Unterweisung in der
Spielweise und Interpretation eines Ragas, in dem Lehrer-Schüler-
Verhältnis - Guru-Shitsha-Parampara - vorherrscht, fixiert sich das
sündindische Spiel in einem strengen Regelwerk.
Die karnatische Musik ist aus ihrer inneren Systematik in einem stärkeren
Masse der schriftlichen Notation und einer festgelegten
Kompositionsstruktur verhaftet.
Dagegen besteht die nord-indische Klassik, besonders die
Instrumentalmusik, bis heute zu 90% aus Improvisation. Dieses grössere
Mass an scheinbarer Freiheit macht es einem Musikmeister schwerer, dem
vorgegebenen Handlungsrahmen des Thaat-Systems und der Tradition
der indischen Musikschulen, den Gharana-s zu folgen.
Doch scheint die Wechselbeziehung zwischen den südindischen
Komponisten und den Interpreten - in der Begrifflichkeit unseres westlichen
Verständnisses, instrumental wie gesanglich - dem aussenstehenden
Publikum des Westens von einer grösseren Dynamik geprägt als die eher
auf Tradition und Bewahrung orientierte, nordindische Musikkultur.
Und doch ist für die südindische Klassik ihre Gesangslastigkeit und die
sprachliche Verständigungsbarriere der eigentliche Hinderungsgrund, dass
sie sich in den grossen Konzertsäälen und auf internationalen Festivals
umfassend präsentieren kann. Die Instrumentalmusik und
Improvisationskunst der nordindischen Klassik pflegt ihre internationale
Präsenz bereits seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts.
So dürfen wir für die Zukunft hoffen, dass die südindische Musikszene
Wege finden wird, uns ihre codierte Gesangs- und Instrumentalform, bis
hin zum südindischen Tanz, in einer uns verständlichen Weise darzubieten.
Musik, und auch die Musik nach dem Regelwerk der Ragasysteme, ist ein
kreative Kunst. bei der das Klangempfinden, das zeitgenössische
Klangempfinden im Vordergrund stehen sollte.
So ist eine zunehmende Präsenz der südindischen Klassik mit Hinzunahme
modernerer Stilelemente bei internationalen Festivals bereits heute
festzustellen.

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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik


(IMC-OnAir-DOKU-Moderation-05062007-1000xRAGAM-Teil2-2a)

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Instrumentenbeispiel 4 ... Veena

[4.4.1] Anmoderation zu Hörbeipsiel No. 5 ... Raga ...


In unserem letzten Hörbeispiel möchten wir
eine hoffnungsvolle Nachwuchskünstlerin Die südindische, oder Saraswati
veena wurde bereits im
der südindischen Musik, auf der Veena, 16. Jahrhundert entwickelt, und ist
einem antiken Instrument Indiens, vorstellen: eine der ältesten, noch heute
erhaltenen Instrumente.
Im Hinduismus wird die Veena oft
Jayannthi Kumaresh, oder einfach nur in den Händen der Schutzheiligen
Veena Jayanthi. des Lernens und der Künste,
Saraswati, abgebildet, sitzend auf
einem Schwan oder Pfau. Auch
Sie gehört zu den wenigen Musiker, die das der Dämonenkönig Ravana und
antike Instrument, die Veena beherrschen. Affengott Hanuman sollen im
indischen Verständnis grosse
Veena Jayannthi ist verheiratet mit dem Veenaspieler sein.
Violinisten Kumaresh, dem jüngeren des Die Chitravina, auch als
Violin-Duos, die Ganesh-Brüder. Wir stellten Mahanataka Vina oder
Gotuvadhyam bekannt, ähnelt in
sie bereits in einer unserer früheren der generellen Form der Saraswati
Sendung vor. Veena.
Die Chitravina wird als
Soloinstrument in der südindischen
Das Spiel von Veena Jayannthi ist eine Musik gespielt. Ein 21-seitiges,
Ausführung im Tanjore-Stil (Tanjori Bani*). bundloses Instrument (sechs
Hauptseiten für das Melodiespiel,
Jayannthi ist Schülerin des legendären drei Dronensaiten, und zwölf
Veena S. Balachander und von Smt. Resonanzsaiten), mit dem ähnlich
Padmavathy Ananthagopalan. der menschlichen Stimme, dem
wichtigsten Instrument Indiens,
Klangbilder erzeugt werden
Die Veena zählt zu der Familie der können.
Lauteninstrumente, und war in der früherer
Zeit im Norden Indiens vertreten, wurde dort von der Sitar und Sarod,
gleichsfall zu den Lauten zählende Saiteninstrumente, verdrängt.

...

[4.4.2] Hörbeispiel No. 5 ...


...

____________________
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die Beziehung zwischen der nord- und südindischen Klassik
(IMC-OnAir-DOKU-Moderation-05062007-1000xRAGAM-Teil2-2a)

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[5.1] Verabschiedung ...


Das war IMC - India meets Classic. - Eine Sendung für indisch klassische
Musik.
Ich hoffe, Ihnen hat die heutige Sendung "1000 x RAGAM – die
Beziehung zwischen der nord- u. südindischen Klassik“ , Teil 2
gefallen.
Sie hörten Beispiele der südindischen Ragas, den RAGAM-S auf der
indischen Flöte, der Violine, einem Instrument des Westens, der antiken
Veena und im südindischen Kriti-Gesang der großen südindischen
Komponisten Thyagaraja und Muttuswami Diksitar.

Vielen Dank fürs Zuhören. - Am Mikrophon war Lothar J.R. Maier.


Namaste.

[7.1] Abspann ...


Hinweise zu kommenden Sendeterminen entnehmen Sie dem Internetangebot
Ihres Radiosenders.

- Oder besuchen direkt die Website von IMC - India meets Classic:

www.imcradio.net
(Englisch: uu-uu-uu_dot_aiemciereidio_dot_net)
imcradio.net
(Deutsch: i em Ce Radio Punkt Net)

...
Sie hörten die Sendung "IMC - India meets Classic" mit der Reihe "Raga CDs des
Monats".

imcradio.net
(Deutsch: i em Ce Radio Punkt Net).

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P l a y l I s t (1)...
1. Sri N. Ramani (Flute) - Swara Raga Sudha (Shankarabarnam)
Swara = Klang des eigenen Atems, Sudha = Nektar
29 dheera shankaraabharaNam mela
Aa: S R2 G3 M1 P D2 N3 S
Av: S N3 D2 P M1 G3 R2 S

Sri N. Ramani: Fute / Vocal,


Sri Chalakudy Narayanaswamy: Violin,
Sri Guruvayoor Dorai: mridangam,
Sri Uduppi Sreedhar: Ghatam

siehe IMCRadio.Net's video collection:


http://imcradionet.vodpod.com/ (Beta-Version seit 17.05.07)

2. Rangapuravihara - Ranjani & Gayathri


Composer : Mutthuswamy Dikshitar – Kriti
Raga : Brindavana Saranga Violin : Akkarai Subhalakshmi
Tala : Rupakam ( 2 Kalai) Mridangam : K Arun Prakash
Jaya Tv Margazhi Mahotsavam Ghatam : N Guruprasad

siehe IMCRadio.Net's video collection:


http://imcradionet.vodpod.com/ (Beta-Version seit 17.05.07)

3. Jagadananda Karaka - Nattai - Thyagarajah - Vocal - Toronto Brothers Ashwin & Rohin Iyer
Mridanga Arangetram von Nelakshan Srikumar, Student von Mridanga Shesthiram.

April 29th, 2006 - Toronto, Canada


Violin - Jeyadevan Nair
Mridangam - S. Nelakshan
Kanjira - N. Anandakumar
Ghatam - I. Ramana
Morsing - T. Sujeenthar

siehe IMCRadio.Net's video collection:


http://imcradionet.vodpod.com/ (Beta-Version seit 17.05.07)

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P l a y l I s t (2)...
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E. M. Subramaniam (Ghatam)

Shri E. M. Subramaniam (Ghatam), Smt. M.L.


Vasanthakumari (Vocal), Smt. Meena Subramaniam (Vocal
support), Smt. A. Kanyakumari (Violin), Thiruvarur Shri
Bhaktavatsalam (Mridangam), Shri G. Harishankar (Kanjira).

siehe IMCRadio.Net's video collection:


http://imcradionet.vodpod.com/ (Beta-Version seit 17.05.07)

5. Jayanthi Kumaresh (= Veena Jayanthi) …


Veena Jayanthi ist ein Vertreter der Tanjore Bani Schule und eine Schülerin von Veena
S. Balachander und Smt. Padmavathy Ananthagopalan.
Vainika* Series: part-1, part –2 and part -3.

*) = Veena Spieler

siehe IMCRadio.Net's video collection:


http://imcradionet.vodpod.com/ (Beta-Version seit 17.05.07)

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I m p r e s s u m ...
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Kontakt:
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Projektbüro “Sinn-Macher.net”
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Fax2eMail: +49-(0)180.5-999986-58919* (UMS)
email: info@sinn-macher.net
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Förderinitiative IMC - India meets Classic (c/o EUFLETZ Stiftung i.G.)
Tel.: +49-(0)40- 41431-2034 (Intern.: -2053)
eMail: info@eufletz-stiftung.de | india-meets-classic@arcor.de
Internet: www.eufletz-stiftung.de | http://home.arcor.de/music-therapy/

Authoren:
Lothar J.R. Maier (Endfassung)

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