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Öchsle - Öchsle Schmalspurbahn


e.V.
Geschäftsstelle

Aktuell
Am Bahnhof 1, Postfach 1228
88412 Ochsenhausen

Oktober 2002

Liebe Mitglieder und Öchsle-Freunde!

Seit ein paar Wochen ist unser wichtigstes Ziel tatsächlich mehr gestalterischen Aspekte an den Wagen innen wie
geschafft: Der Verein ist entschuldet. Es soll ja böse außen macht das Team des Geschäftsführers Kurt Frey.
Zungen gegeben haben die behaupteten, dass ich nur den
Vorsitzenden machte, damit ich mein Geld, das ich im Nach Fahrtbeginn hatten wir noch einige Wochen zu tun,
Öchsle stecken hatte, wieder bekomme. Sicher bin ich um die Wagen auf den vom Sachverständigen Rudolf
froh, dass ich mein Geld wieder habe. Aber meine Langeloth gewünschten technischen Stand zu bringen.
Bereitschaft die Vereinsführung zu übernehmen hatte Z.B. brachten wir an allen Bühnentüren noch eine
vielerlei Gründe und derzeit sehe ich keinen Grund, Vorrichtung zum automatischen Verriegeln an.
warum ich nach dem Erreichen dieses Ziels den Verein im Unser Sachverständiger Herr Langeloth ist sehr
Stich lassen sollte. Wir verstehen uns ganz gut innerhalb gewissenhaft und strebt technische Lösungen auf hohem
des Vorstands und in der Mitarbeiterschaft. Was nicht Niveau an. Das ist ohne Zweifel der richtige Schritt in eine
heißen soll, dass es nicht viele hitzige, emotionale lange Zukunft für das Öchsle. Unser Problem derzeit ist
Diskussionen über das richtige Vorgehen gab und sicher nur, dass solange nur eine zugelassene Lokomotive zur
weiterhin geben wird. Verfügung steht, die Wartungsarbeiten unter der Woche
Auch das Miteinander innerhalb des „Konzerns Öchsle“ durchgeführt werden müssen. Dazu müssen die wenigen
funktioniert. Ich stelle mir dieses zwar noch etwas anders Mitarbeiter ihre Urlaubstage opfern. Oder es gibt eben so
vor, insbesondere, dass mehr nach den besten Lösungen manche lange Nacht bei Fritto (alias Florian Jauch) und
gesucht wird und nicht unabgesprochene Entscheidungen seinen Gehilfen. Hier muss ich Martin Jopke nennen, der
gefällt werden. So sind Reibungsverluste nicht zu neu zu uns gestoßen ist und unser Team hervorragend
vermeiden, aber wo gibt es diese nicht? ergänzt. Wir hätten gar nichts dagegen einzuwenden, wenn
noch so ein paar „Eisenbahnverrückte“ mehr zu uns stoßen
Die Vereinbarung über die Aufgaben des Vereins haben würden.
wir auch auf dem Weg. Da der Verein als juristische
Person keine konkrete Arbeit übernehmen kann, sondern Schön wäre es eben gewesen, wenn die Berta – so heißt 99
dies die einzelnen Mitarbeiter tun müssen, vermitteln wir 788 – dieses Jahr hätte fahren dürfen. Im Zusammenhang
lediglich die Arbeitskräfte. Wer mitmachen will meldet mit dem Bremsumbau (Saug- in Druckluft) müssen die
sich bei uns und wir teilen ihn dann zu entsprechenden Luftbehälter jetzt noch umgebaut werden. Eine Probefahrt
Arbeiten ein. Eine Aufwandsentschädigung übernimmt die haben wir uns erlaubt mit Berta zu machen. Sie ist das was
„ÖBB“, wie die Öchsle-Bahn-Betriebsgesellschaft seit wir erwartet haben, eine bullige, kräftige Maschine, aber
neuestem abgekürzt wird. Als eigenständige Aufgabe ist Rosa ist fast spritziger meinen die Lokinsider, die bei der
dem Verein lediglich der Souvenirverkauf übertragen. Probefahrt dabei waren.

Unsere Mitarbeiter übernehmen den Zugdienst und in der Ich hoffe, dass wir die erste Saison der 3. Generation des
Werkstatt die eisenbahntypischen Arbeiten. Auch kleinere Öchsle als Museumseisenbahn noch gut über die Runden
Streckenarbeiten haben einige von uns durchgeführt. Die bringen.

Jürgen Jauch, Vorsitzender

13 7 3 43
P w 4 iv T
3 7 24 2 3 ,5 t
1 0 ,5 m
KEb r
P 13 t

B Ö

Bw O c h s en h a u s e n R B D S t ut t g a r t
Öchsle Schmalspurbahn e.V. Öchsle-Aktuell April 2002

Originale beim Öchsle (2)

Die Pufferwagen
In unserer Reihe über die noch existierenden Originalfahrzeuge beim Öchsle wollen wir heute die unter dem Begriff
„Pufferwagen“ bekannten Güterwagen vorstellen. Pufferwagen sind sie freilich erst seit den 50er-Jahren. Diesem
Umbau und dem Einsatz in den Rollbock-Zügen bis zuletzt verdanken sie jedoch ihr Überleben. Alle vier gebauten
Pufferwagen sind bis heute erhalten geblieben.

Für die Württembergischen Schmalspurbahnen mit 750 mm In der Anfangszeit der Schmalspurbahnen war der
Spurweite wurden nur vier verschiedene Bauarten von Transport von normalspurigen Güterwagen auf Rollböcken
Güterwagen beschafft. Es gab geschlossene Güterwagen noch wenig verbreitet. Die Güter wurden in der Regel
(Gsm), offene Güterwagen mit hohen Bordwänden (Osm), umgeladen. Vor allem die geschlossenen Güterwagen
offene Güterwagen mit niederen Bordwänden (Xsm) und wurden vielfältig eingesetzt. Für Viehtransporte besaßen sie
Drehschemelwagen für Langholztransporte (Hsm). Alle vier öffenbare Lüftungslucken in den Seitenwänden. Ab
Wagen waren dreiachsig ausgeführt, was Besonderheit und den 20er Jahren wurde der Güterverkehr mit Rollböcken
gleichzeitig Markenzeichen dieser württembergischen stark ausgebaut. Als erstes verschwanden die
Güterwagen war. Die Fahrwerke aller vier Bauarten von Drehschemelwagen für den Langholztransport. Das
Güterwagen waren nahezu gleich. Sie besaßen als erste und Umladen der Holzstämme von den schmalspurigen
dritte Achse Lenkachsen. Die mittlere Achse war in einem Güterwagen auf die Normalspurwagen war besonders
komplett seitenverschieblichen Rahmen gelagert. Von den aufwändig. Die Langholzwagen, die vermutlich
geschlossenen Güterwagen wurden zwei Varianten gebaut. ausschließlich auf dem Öchsle eingesetzt waren, wurden zu
Am Anfang, ab 1894, eine leichtere Variante ohne Niederbordwagen umgebaut. Am längsten hielt sich der
Sprengwerk unter dem Rahmen und mit ungebremster Transport von Tieren in den geschlossenen Güterwagen.
Mittelachse. Die mittlere Achse wurde dabei über einen Man befürchtete, dass aufgebockte Normalspurwagen
Hebelmechanismus von der vorlaufenden Achse angelenkt, umkippen könnten, wenn sich die Tiere zu sehr bewegten.
um einen ruhigeren Lauf zu erreichen. Diese aufwändige Bereits 1940 wurden die offenen Güterwagen dann gar
Mechanik brachte aber scheinbar nicht den gewünschten nicht mehr benötigt. Nur wenige Wagen blieben als
Erfolg, so dass bei der späteren Variante darauf verzichtet Bahndienstwagen erhalten. 20 Wagen sollten an die damals
wurde. Im Lauf der Jahre wurden verschiedene kleinere ebenfalls zur Deutschen Reichsbahn gehörende
konstruktive Änderungen vor allem im Aufbau des Schmalspurbahn Zell am See – Krimml abgegeben werden.
Wagenkastens vorgenommen. Die ab ca. 1910 gebaute Dort sollten sie für umfangreiche Holztransporte eingesetzt
schwere Variante besaß ein Sprengwerk unter dem werden. Zu diesem Einsatz kam es jedoch nie. Es ist unklar,
Rahmen. Die mittlere Achse war zusätzlich gebremst. Es ob überhaupt und wenn ja, wie viele Wagen dem
wurde von Anfang an die Druckluftbremse nach dem Bahnbetriebswerk Zell am See übergeben wurden.
System Westinghouse verwendet. Alle Wagen besaßen Vermutlich wurden alle diese Wagen in den Kriegswirren
außerdem eine Handbremse. Die Hand-bremskurbel war nach Polen gebracht und dort von der Heeresfeldbahn
bei den geschlossenen Güterwagen auf dem Dach, da die eingesetzt. Nach dem Krieg wurden sie wohl auf den
Wagen keine Bühnen besaßen. Der Aufstieg zur polnischen Schmalspurbahnen verwendet oder weiter nach
Handbremse erfolgte über Tritte an der Stirnwand. Auf Russland gebracht. Schon wegen des Lichtraumprofils und
dem Dach befand sich anfänglich auch ein „Bremsersitz“ der geringeren Achslasten dürften die Wagen erheblich
für den Zugbegleiter, von dem aus die Bedienung der umgebaut worden sein. Auch die als Bahndienstwagen
Handbremse möglich und der ganze Zug zu übersehen war. eingesetzten Fahrzeuge wurden bis 1969 ausgemustert.
Die Benützung dieses Sitzes setzte aber wohl eine sehr gut Heute ist leider kein offener Güterwagen mehr erhalten.
ausgeschnittene Strecke voraus. Der Bremsersitz wurde
Besser erging es den vier geschlossenen Güterwagen, je
allerdings spätestens zu Beginn der Reichsbahnzeit
zwei der leichten und zwei der schweren Variante, die in
abgebaut. Die später an die Reichsbahn gelieferten
den 50er Jahren zu Pufferwagen umgebaut wurden. Die
Fahrzeuge haben wohl nie einen besessen. Ungebremste
Wagen erhielten dazu im AW Cannstatt im unteren Teil der
Wagen, die lediglich eine Bremsleitung besitzen, waren bei
Stirnwände massive Stahlplatten, an denen normalspurige
den staatlichen Schmalspurbahnen in Württemberg
Puffer und Zughaken angebracht sind. Im Wageninneren
unbekannt. Zumindest ein Teil der Güterwagen hatte eine
erfolgt die Abstützung über Stahlprofile auf eine weitere
durchgehende Leitung für die Dampfheizung. So konnten
Stahlplatte auf dem Wagenboden. Die Wagen konnten jetzt
auch gemischte Züge im Winter problemlos beheizt
direkt mit den aufgeschemelten Normalspurwagen
werden. Als in den 20er-Jahren in die Personenwagen
gekuppelt werden. Die Kuppelstangen konnten entfallen.
elektrische Beleuchtung eingebaut wurde, bekamen auch
Vor allem Rangierarbeiten wurden dadurch wesentlich
diese Güterwagen elektrisches Licht. So konnten
vereinfacht. Zwei der Wagen erhielten ein mit zwei
Stückgüter auch bei Dunkelheit geladen und sortiert
Fenstern versehenes Dienstabteil für das Rangierpersonal.
werden. Alle vier Wagenbauarten hatten eine Tragfähigkeit
Zur Beheizung des Dienstabteils wurde allerdings nicht die
von 15,75 Tonnen. Sie gehörten damit zu den schwersten
eigentlich vorhandene Dampfheizung verwendet. Dazu
schmalspurigen Güterwagen im deutschen Reich.
diente ein Ofen. Um bei der Beleuchtung von der
Insgesamt lieferte die Maschinenfabrik Esslingen ab 1894
Lokomotive unabhängig zu sein, wurden zusätzlich
bis in die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts 33
Batterien eingebaut. Sie waren in einer Kiste im
geschlossene Güterwagen, davon 18 der leichteren
Wageninneren untergebracht.
Variante, 32 Hoch- und Niederbordwagen und sechs
Wagen für Langholztransporte.

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Öchsle Schmalspurbahn e.V. Öchsle-Aktuell April 2002
Nach der Stilllegung bzw. Umspurung der Federseebahn, Jagsttal wurde der Wagen wieder in seine oberschwäbische
Zabergäubahn und Bottwartalbahn wurden alle vier Heimat verkauft. Die beiden Wagen mit Dienstabteil (Gsm
Pufferwagen nach Ochsenhausen überstellt. Der Gsm 154 157 Stg und Gsm 475 Stg) wurden von der Deutschen
Stg diente eine zeitlang als Lagerwagen im Bahnhof Bundesbahn bis zur Einstellung des Güterverkehrs auf dem
Biberach. Ab 1964 wurde er in Ochsenhausen zum Öchsle eingesetzt. Der teilrestaurierte Wagen Gsm 157 Stg
Rangieren der Züge benutzt. Die Aufschrift gehört dem Öchsle Schmalspurbahn e.V. Der Wagen Gsm
„Bahnhofswagen Biberach – darf nicht in Züge eingestellt 154 befindet sich in Privatbesitz. Ein Verkauf an den
werden“ trug er bis zuletzt. Der Gsm 481 Stg wurde 1979 Verein wird aber angestrebt.
an die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte
(DGEG) verkauft, die bereits die Dampflokomotive 99 633
übernommen hatte. Die DGEG überstellte den Wagen 1980 (Bernhard Günzl, Andreas Albinger)
zur Jagsttalbahn. Nach dem Rückzug der DGEG aus dem

Die erhaltenen Güterwagen mit 750 mm-Spurweite der staatlichen württembergischen Schmalspurbahnen
Nummer Hersteller und Baujahr Heimatbahnhof Ausführung Heutiger Eigentümer
Gsm 154 Stg Maschinenfabrik Esslingen Beilstein Leichte Variante ohne Dienstabteil Privat (Standort: Ochsenhausen)
1894
Gsm 157 Stg Maschinenfabrik Esslingen Ochsenhausen Leichte Variante mit Dienstabteil Öchsle Schmalspurbahn e.V.
1896
Gsm 475 Stg Maschinenfabrik Esslingen Buchau Schwere Variante mit Dienstabteil Arbeitsgemeinschaft Württembergische
1911 Schmalspurwagen
Gsm 481 Stg Maschinenfabrik Esslingen Beilstein Schwere Variante ohne Dienstabteil Arbeitsgemeinschaft Württembergische
1923 Schmalspurwagen

Der Pufferwagen Gsm 481 Stg wartet als Teilelager genutzt in Aulendorf auf seine Aufarbeitung (Foto B. Günzl)

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Öchsle Schmalspurbahn e.V. Öchsle-Aktuell April 2002

Das „Original“, die Mallet-Lokomotive 99 633, trifft nach langen Jahren im Möckmühler Lokschuppen am 1. Juni 2002
rechtzeitig zum Öchsle-Fest wieder in Ochsenhausen ein. (Foto: Andreas Albinger)

Zum ersten Mal seit 1964! Ein originaler Öchsle-Personenzug mit Mallet 99 633, den Personenwagen KBi 0166 Stg und KBi
0132 Kar und dem Pufferwagen Gsm 157 Stg im Bahnhof Ochsenhausen. Öchsle-Fest, 16. Juni 2002. Leider ist zur Zeit nur
der Personenwagen KBi 0166 Stg betriebsfähig. (Foto: Werner Mill)

Alles andere als schmalspurige Technik

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Öchsle Schmalspurbahn e.V. Öchsle-Aktuell April 2002

Die Bremsanlagen der KWStE-Schmalspurwagen


Schmalspurbahnen wurden in der Regel aus Kostengründen schmalspurig ausgeführt. Neben geringeren Baukosten
erhoffte man sich einen kostengünstigeren Betrieb mit einfachen Fahrzeugen. Die Wagen waren daher meist einfach
gebaut und hatten nur eine geringe Tragfähigkeit. Nur ein Teil der Wagen war gebremst und häufig sorgte in den
Personenwagen ein Kanonenofen im Winter für Wärme. Davon wich die Maschinenfabrik Esslingen als Hauslieferant
der königlich Württembergischen Staatseisenbahn (KWStE) ab. Man hatte dort schon vor dem Bau der ersten
Schmalspurbahn langjährige Erfahrung im Bau von Eisenbahnwagen. Zahlreiche Erkenntnisse und Erfahrungen
flossen beim Bau der Schmalspurwagen mit ein. Die Wagen, die außerdem fast die Abmessungen der damaligen
Normalspurwagen hatten, waren dadurch ihrer Zeit in vielen Punkten weit voraus.

Während es in der Anfangszeit der Eisenbahn noch Edisonschen Variante. Er brachte uns neben der
ausreichte, die Züge über Handbremsen auf Pfeifsignale Glühlampe, dem Plattenspieler und dem Stahlbeton also
des Lokführers hin zu Bremsen, machten längere und auch dieses Tötungsinstrument.
schnellere Züge eine zentral bediente durchgängige Bremse
Die Schmalspurbahnen wurden damit von der KWStE mit
erforderlich. Eine damals gebräuchliche Lösung war die
einem damals überaus modernen und leistungsfähigen
Bedienung der Wagenbremsen über Seilzüge, die über die
Bremssystem ausgestattet, das zentral vom Lokführer
Dächer der Wagen liefen. Man unterschied dabei die
bedient werden konnte, sehr betriebssicher war, schwere
Görlitzer Gewichtsbremse und die Seilzugbremse System
Züge erlaubte und bei Unfällen selbsttätig eine
Heberlein. Die Seilzugbremse wurde bei den sächsischen
Notbremsung einleitete. Dieses Bremssystem setzte sich
Schmalspurbahnen teilweise bis weit in das letzte
mit den kompatiblen Knorr-Varianten überall im Deutschen
Jahrhundert hinein verwendet. Auch die Königlich
Reich und den meisten Ländern Europas durch, so dass den
Württembergische Staatseisenbahn unternahm 1982
Württembergern eine teure Umrüstung erspart blieb.
Versuche mit der Heberlein-Bremse. Die umständlichen
Seilzüge und die Störanfälligkeit im Betrieb konnten Die Maschinenfabrik Esslingen griff beim Bau der
damals jedoch nicht überzeugen. So wurde das Schmalspurwagen auf vorhandene Komponenten zurück.
Hauptaugenmerk auf den Einsatz einer Druckluftbremse Für die Notbremse wurden Teile für die damals noch weit
gerichtet. Erste Versuche wurden mit der verbreiteten Abteilwagen verwendet. Bei diesem System ist
Zweikammerbremse der Firma Carpenter & Schulze ein Seil in einem Rohr über dem Wagendach gespannt und
unternommen. Bei dieser Bremse ist der Bremszylinder mit dem auf dem Dach montierten Notbremsventil
gleichzeitig Hilfsluftbehälter. Wenn die Luft aus der verbunden. Das Seil wird über im Wagen von der Decke
hinteren Kammer des Zylinders abgelassen wird, bewegt hängende Notbremsgriffe gezogen. Dabei war in jedem
die Luft in der anderen Kammer den Zylinder. Um den Abteil der Personenwagen ein Notbremsgriff. Das System
Zylinder zurück zu bewegen, muss der Druck in der erfordert zwar eine Luftleitung auf das Dach, es ist aber
entlüfteten Kammer über den der anderen Kammer erhöht sehr betriebssicher, da der Seilzug nicht über Kurven bis zu
werden. Die Carpenter-Bremse benötigt dadurch weder einem unter dem Wagen liegenden Notbremsventil geführt
Steuerventil noch Hilfsluftbehälter. Sie ist allerdings sehr werden muss. Auch das Zurückstellen, also Schließen des
träge und nur für kurze Züge geeignet. Sie war bei den Notbremsventils gestaltet sich sehr einfach. Auf der
Preußischen Staatsbahnen verbreitet. Aus der Firma Gegenseite des Notbremsventils ist ein Seilzug zum auf der
Carpenter & Schulze entstand, übernommen von Georg Plattform befindlichen Rückstellgriff befestigt. Ein Zug am
Knorr, später die Knorr Bremse AG, die die Carpenter- Rückstellgriff genügt und das Ventil ist wieder geschlossen
Bremse zur heute gebräuchlichen Knorr-Bremse und alle Notbremsgriffe sind wieder in der
weiterentwickelte. Die später bei einem großen Teil der Ausgangsstellung. Bei den meisten Notbremssystemen
schmalspurigen Bahnen und teilweise auch bei Normalspur muss das oft unter dem Wagenboden liegende Ventil extra
eingesetzten Vakuumbremsen des österreichischen geschlossen werden und die Notbremsgriffe müssen separat
Patentanwalts George Hardy und der Gebrüder Körting zurück gestellt werden.
Hannover AG genügten scheinbar nicht den Ansprüchen Da die Bremsklötze und die Räder mit der Zeit abgenutzt
der württembergischen Ingenieure. Die Gebrüder Körting werden, ist es erforderlich, dass das Bremsgestänge diesem
Hannover AG baut übrigens auf der von Ernst Körting Verschleiß angepasst wird, um stets eine gleichbleibende
entwickelten und „Injektor“ genannten Strahlpumpe für die optimale Bremswirkung zu erreichen. Einfachste Variante
Kesselwasserspeisung der Dampflokomotiven auf. Die dieses Nachstellens ist das Verkürzen oder Verlängern des
Württembergische Staatseisenbahn entschied sich Bremsgestänges über Spannschlösser. Dazu ist es jedoch
schließlich für die einlösige Druckluftbremse System erforderlich, dass die Abnutzung ständig überwacht wird.
Westinghouse, die sie einheitlich bei Schmalspur und Auch ist das Verstellen der Spannschlösser unter dem
Normalspur verwendete. Der amerikanische Erfinder Wagenboden keine einfache Arbeit. Die Ingenieure der
George Westinghouse (1846 – 1914) soll die Idee dazu im Maschinenfabrik Esslingen ersannen deshalb eine geniale
Traum gehabt haben. Westinghouse gründete im Laufe Lösung: Als Festpunkt des Bremsgestänges wurde nicht der
seines Lebens an die 100 Unternehmen. Die WABCO AG Rahmen des Wagens benutzt, sondern die
(Westinghouse AirBrake Company) und der zum Siemens- Handbremsspindel. Gleichzeitig konnte ein separates
Konzern gehörende Kraftwerksbauer Westinghouse power Gestänge für die Handbremse entfallen. Das Gewinde auf
corp. sind die bekanntesten heute noch existierenden der Spindel der Handbremse ist zweigeteilt. Auf dem
davon. George Westinghouse war auf vielen Gebieten der untern Teil läuft die Mutter, die das Bremsgestänge
Technik tätig und lag lange Zeit heftig im Streit mit betätigt. Auf dem oberen Teil läuft eine zweite
Thomas Edison über die beste Ausführung des elektrischen verdrehgesicherte Mutter. Wenn sich diese ganz unten auf
Stuhles. Zahllose Versuche überzeugten schließlich die ihrem Teil des Gewindes befindet, dann lässt sich die
Kommission der amerikanischen Justiz von der Bremskurbel nicht mehr weiter drehen und die Bremse ist

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Öchsle Schmalspurbahn e.V. Öchsle-Aktuell April 2002
geöffnet. Beim Anziehen der Handbremse läuft diese ausgeglichen. Die Bremse wird also bei jedem Anziehen
Mutter nach oben. Die Spindel hat oben einen Freiraum in der Handbremse automatisch nachgestellt, so dass die
den die Mutter herauslaufen kann. Bei neuen Radreifen Bremsanlage immer optimal eingestellt ist. Erst viele Jahre
bzw. Bremsklötzen läuft die Mutter gerade nicht aus dem später sollte diese Aufgabe der von Knorr entwickelte
Gewinde heraus. Wenn die Kurbel wegen des Verschleißes automatische Bremsgestängesteller übernehmen, der bis
zum Anziehen der Handbremse weiter gedreht werden heute noch längst nicht in allen Eisenbahnwagen eingebaut
muss, dann läuft die Mutter oben aus dem Gewinde heraus ist. Auch in diesem Bereich erwies sich die
und verändert ihre Lage nicht mehr. Da das Gewinde beim Maschinenfabrik Esslingen in Zusammenarbeit mit der
Öffnen aber sofort wieder greift, kann die Handbremse nur Königlich Württembergischen Staatseisenbahn als äußerst
soweit geöffnet werden, bis die Mutter wieder unten ist. Ist innovatives Unternehmen.
die Mutter beim Anziehen oben leergelaufen, dann lässt
sich beim Lösen die Handbremse nicht mehr soweit öffnen.
(Bernhard Günzl)
Damit ist die Abnutzung von Radreifen und Bremsklötzen

Neue Fahrzeuge im Betriebsdienst Winterdampffahrten


zum Ochsenhauser Weihnachtsmarkt
Im Laufe des Jahres konnten weitere Wagen wieder in den
Betriebsdienst übernommen werden, so dass unsere „Rosa“ 99 28. + 29.11
716 mittlerweile einen stattlichen Zug von zehn Wagen zu Warthausen ab 15:00 Uhr
ziehen hat. Neu dabei sind der Original-Württemberger KBi Ochsenhausen 19:00 Uhr
0166 Stg, der ehemalige RhB-Wagen 2078 und der sächsische ab
Packwagen KDi 1808 Dre. 30.11 + 1.12
Warthausen ab 11:00 Uhr 14:00 Uhr
Neuer Kesselwärter im Werkstattdienst Ochsenhausen 12:30 Uhr 18:00 Uhr
Die Seele der Werkstatt, Florian Jauch, hat die Prüfung zum ab
Kesselwärter abgelegt. Für ihn dürfte dies kein großes Problem Es gelten reguläre Fahrpreise. Anmeldung
dargestellt haben, kennt er doch das ganze Innenleben und jede empfohlen.
Schraube unserer Rosa wie kaum ein anderer.
Nikolausfahrten ab
Neue Spendenaktion für 99 633 Ochsenhausen
Nach dem 99 633 ihre neue alte Heimat, den Lokschuppen
Ochsenhausen, bezogen hat stehen auch an dieser Lokomotive 6., 7. und 8.12
einige Arbeiten an, bis sie, vorerst noch als Ausstellungsstück, Ochsenhausen 14:00 Uhr 16:30 Uhr
wieder in neuem Glanz erstrahlt. Um diese Arbeiten finanzieren ab
zu können, wurde ein Konto für zweckgebundene Spenden Fahrzeit 90 min. Fahrpreis: 9,00€, Kinder
eingerichtet:
Konto 616 944, Kreissparkasse Biberach (BLZ 654 500 70)

Neues Haltestellengebäude für Sulmingen


Der kleine Haltepunkt Sulmingen hat wieder ein
Haltestellengebäude erhalten. Auf dem noch vorhandenen
M o d e ll e is e n b a h n - B ö r s e
10 . N ov em b e r 2 0 0 2 , 10 - 16 U h r
Fundament wurde ein originalgetreues hölzernes - K a p fh a lle O c h s e n h a u se n -
Wartehäuschen errichtet.  A n - u n d V e r k a u f a lle r S p u rw e it e n , Z u b e h ö r , e t c .
 B e w irt u n g , K a f f e e u n d K u c h e n
 E i n t r i t t 2 .- E u r o . - K i n d e r E i n t r it t f r e i -

„Öchsle - Aktuell“ Mitarbeit an dieser Ausgabe:


ist das offizielle Mitteilungsblatt des Öchsle Schmalspurbahn Andreas Albinger
e.V. Jürgen Jauch
Erscheinungsweise: 3 x jährlich Werner Mill
Auflage: 400 Exemplare Bankverbindung: Konto 185 664 008
Redaktion: Bernhard Günzl, Oechsle-aktuell@arcor.de Volksbank Ochsenhausen (BLZ 654 901 30)

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