Selbststudienprogramm 198
Printed in Germany
nur zum internen Gebrauch
Der 2,7 l-V6-Biturbo .......
Turbomotoren haben bei AUDI schon eine Dazu ist ein hohes „Grundmoment“ und ein
gewisse Tradition. Für den 5-Zylinder- stetiger Drehmomentanstieg, über der
Turbomotor sollte ein würdiger Nachfolger Drehzahl, bis zum Maximum anzustreben.
entwickelt werden.
Ein wesentliches Entwicklungsziel war es, ein Mit dem Begriff „Grundmoment“ ist
gutes dynamisches Verhalten des Turbo- das unmittelbar nach dem Gas-
motors besonders im unteren Drehzahlbereich geben (z. B. aus Teillast oder Schub)
zu erzielen. zur Verfügung stehende
Drehmoment gemeint.
SSP 198/77
2
Inhalt
Seite
Motor .......................................................... 4
Technische Daten, Kurbeltrieb, Zylinderkopf,
Nockenwellensteuerung, Kühlkreislauf,
Motorschmierung, Bauteilübersicht, Luftführung,
Aufladung, Abgasanlage, pneumatisch
gesteuerte Systeme, Ladedruckregelung,
Schubumluftsteuerung, AKF-System,
Kurbelgehäuseentlüftung
Motronic ME 7.1.......................................... 31
Teilfunktionen, Systemübersicht
Sensoren ..................................................... 49
Weitere Sensoren der Motronic
Zusatzsignale/Schnittstellen .................... 57
Funktionsplan ............................................ 62
Eigendiagnose ............................................ 64
Fahrzeugdiagnose-, Meß- und Informations-
system VAS 505, Prüfbox V.A.G 1598/31
Kraftübertragung ....................................... 66
Selbstnachstellende Kupplung, Getriebe
Achtung/Hinweis
3
Motor
Dieser Motor wird baugleich im Audi S4 und Durch einen geeigneten Tuning-
im Audi A6 eingesetzt. schutz ist das Motorsteuergerät
Zur Komfortabstimmung im A6 weichen die vom S4 nicht im A6 verbaubar!
Drehmoment- und Leistungswerte ab. Dadurch wird Mißbrauch
Dies wird im wesentlichen durch geänderte vermieden, der zu Schäden im
Softwareabstimmung des Motorsteuergerätes Antriebsstrang führen kann!
erreicht.
Aus Platzgründen ist für den S4 und
den A6 die Sonderausstattung
Standheizung nicht vorgesehen.
BITURBO
SSP 198/01
4
Die Technischen Daten S4
500 200,0
Drehmoment [Nm]
400 160,0
Bi-Turboaufladung
350 140,0
Leistung [kW]
• Motorkennbuchstabe:
300 120,0
S4: AGB
A6: AJK 250 100,0
200 80,0
• Leistung:
150 60,0
S4: 195 kW bei 5800 1/min
A6: 169 kW bei 5800 1/min 100 40,0
50 20,0
• Drehmoment:
S4: 400 Nm bei 1850 bis 3600 1/min 0 0,0
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
A6: 310 Nm bei 1700 bis 4600 1/min
SSP 198/02 Drehzahl [1/min]
• Maximale Drehzahl:
6800 1/min Werte bei Verwendung von
Kraftstoff Super 98 ROZ nach
• Verdichtungsverhältnis: 89/491/EWG.
9,3 : 1
• Hubraum:
2671 cm3
A6
500 180,0
• Bohrung:
81 mm 450 160,0
Drehmoment [Nm]
400
140,0
• Hub:
86,4 mm 350
Leistung [kW]
120,0
300
• Gewicht: 100,0
250
Ca. 200 kg
80,0
200
• Motormanagement: 150
60,0
Motronic ME 7.1
40,0
100
• Zündfolge: 50 20,0
1-4-3-6-2-5
0 0,0
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
5
Motor
Der Kurbeltrieb
Die Kurbelwelle entspricht der Kurbelwelle im Wegen der hohen Belastungen sind die
2,8 l-V6-Motor. Kolben geschmiedet.
2-Stoff-
Lagerschale
SSP 198/11
4fach-Verschraubung
3-Stoff-
Seitliche Verschraubung Lagerschale
6
Zylinderkopf
Die Zylinderköpfe entsprechen im wesent- Durch die Gestaltung des Ansaugkanals wird
lichen denen des V6-Saugmotors. Sie sind ein walzenförmige Ladungsbewegung erzeugt.
Gleichteile für beide Zylinderbänke.
Der rechte Zylinderkopf ist zum linken Vorteil:
Zylinderkopf um 180° gedreht montiert. • Gute Kraftstoff-Luft-Verwirbelung mit
hoher Zündwilligkeit des Gemisches
Die Steuerzeiten der Einlaßnockenwellen sind • Stabilere Verbrennung durch Ladungs-
motorabhängig. bewegung
Zur besseren Wärmeabfuhr sind die Auslaß- Das für einen Turbomotor hohe
ventile natriumgefüllt. Verdichtungsverhältnis liegt bei 9,3 : 1.
Vorteil:
• Hohes „Grundmoment“ und günstiger
Verbrauch
Tumble-Kanal
SSP 198/78
7
Motor
Die Nockenwellenverstellung
Die Steuerzeiten der Nockenwellen sind Die Konstruktion und Funktion der
entsprechend den Anforderungen der Turbo- Nockenwellenverstellung ist in den
Technik gegenüber dem 2,8 l-V6-Motor Selbststudienprogrammen 182 und
geändert. 192 bereits beschrieben.
Vollast
Motorlast in %
0
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
8
Kühlkreislauf
Beide Abgasturbolader sind wassergekühlt Im Kühlkreislauf befindet sich die Pumpe für
und in den Kühlkreislauf integriert. Kühlmittelnachlauf.
Diese wird als Schutz vor Überhitzung des
Bei geschlossenem Kühlmittelregler strömt Kühlmittels bei hoher thermischer Beanspru-
das Kühlmittel über die Kurzschlußleitung chung, z. B. heißer Motor wird abgestellt,
sowie den Heizungswärmetauscher zur benötigt.
Kühlmittelpumpe zurück.
Bei offenem Kühlmittelregler strömt das
Kühlmittel durch den Kühler (Hauptstrom)
bzw. Ölkühler und Ausgleichbehälter
(Nebenstrom) zum Kühlmittelregler zurück.
Ausgleich-
behälter
Kurzschluß-
leitung
Kühlmittel-
regler
SSP 198/03
Kühlmittelpumpe Ölkühler
Thermoschalter für Kühlerlüfter F18/F54 Kühler
9
Motor
Kühlmittelrohr hinten
10
Lüftersteuerung
Sicherung Klemme 61
11
Motor
1 2 3
F18
V293
*
_
M
F54
_
M
V7
P
F129
P _
M
V177
F95
nur bei Fahrzeugen mit Klimaanlage
SSP 198/17
Im Druckschalter für Klimaanlage F129 ist der F18/F54 Thermoschalter für Lüfter für
Hochdruckschalter zur Ansteuerung einer Kühlmittel
höheren Lüfterstufe integriert. F95 Thermoschalter für Kühlmittelnachlauf
F129 Druckschalter für Klimaanlage (nur bei
Der Druckschalter ist unterhalb des rechten Fahrzeugen mit Klimaanlage)
Scheinwerfers hinter dem Stoßfänger
V293 Steuergerät für Lüfter für Kühlmittel
montiert.
V7 Lüfter für Kühlmittel (Sauglüfter)
V51 Pumpe für Kühlmittelnachlauf
V177 Lüfter 2 für Kühlmittel (Drucklüfter)
(nur bei Fahrzeugen mit Klimaanlage)
12
Funktion der Lüfterschaltung
(für Fahrzeuge mit Klimaanlage)
13
Motor
Die Motorschmierung Neu für den Biturbo ist die Lagerdeckel Der Ölkreislauf
„integrierte Ölversorgung“
Der Ölkreislauf des 2,7 l-V6-Biturbomotors entspricht weitgehend der 3. (siehe nächste Seite). Eine Duocentric-Ölpumpe saugt das Öl
V6-Motorgeneration. Ölnut über ein Grobfilter an. Im Druckraum
Zusätzlich werden die beiden Abgasturbolader vom Hauptölkanal aus der Pumpe befindet sich ein Druck-
über ein Verteilerstück mit Drucköl versorgt. Der Ölrücklauf erfolgt direkt begrenzungsventil zum Schutz der
in die Ölwanne. nachgeschaltenen Bauteile vor
Der Ölkühler ist den höheren thermischen Belastungen gegenüber dem Druckspitzen beim Kaltstart.
Saugmotor angepaßt.
Abgasturbolader
Das Öl wird über den Ölkühler zum
Ölfilter geleitet. Nach Passieren eines
Ölrückhalteventils durchströmt es das
zum Ölfilter/Ölkühler
Verteilerstück Filterelement. Parallel zum Filterelement
Drossel ist ein Umgehungsfilter geschaltet.
Öldruckbegrenzungsventil
Umgehungsventil
vom Ölfilter/Ölkühler
Öldruckbegrenzungsventil zum Ölfilter/Ölkühler
14 15
Motor
Öldruckbegrenzungsventil
Die Ölpumpe ......
Öldruckregelventil
ist eine Innenzahnradpumpe. Sie wird als
separates Bauteil am Zylinderkurbelgehäuse
befestigt.
ist im Hauptstrom integriert. Durch Erhöhung gibt den Ölstrom zu den Kolbenspritzdüsen
der Kapazität und Optimierung des Durch- erst ab einem Öldruck von größer 1,8 bar frei.
flußwiderstandes kann der gesamte Ölstrom Grund: Bei geringer Viskosität und niedriger
durch den Ölkühler geführt werden. Es ist kein Drehzahl würde der Öldruck unter den
Bypass wie beim V6-Saugmotor notwendig. zulässigen Mindestdruck fallen. Zudem ist bei
niedrigen Drehzahlen keine Kolbenkühlung
erforderlich.
16
Das Öldruckregelventil ...... Die Ölrückhalteventile ......
regelt den Öldruck im Motor. Es befindet sich verhindern, daß das Öl bei Motorstillstand aus
im Gehäuse der Ölpumpe. Das „abgesteuerte“ dem Ölfilter und den Zylinderköpfen in die
Öl wird zur Saugseite der Ölpumpe geleitet. Ölwanne zurückläuft.
Dies trägt zur Optimierung des Wirkungs-
grades bei.
ist ein Sicherheitsventil. Es ist im Gehäuse der verhindern ein „Überschwemmen“ der
Ölpumpe untergebracht und öffnet bei zu Zylinderköpfe. Bei hohen Drehzahlen gelangt
hohem Öldruck (Kaltstart). Bei überhöhtem Öl- viel Öl in die Zylinderköpfe, das über die
druck können verschieden Bauteile im Ölkreis- Ölrücklaufbohrungen zurück in die Ölwanne
lauf (z. B. Ölfilter, Ölkühler) geschädigt werden. transportiert werden muß. Die Drosseln
Weiterhin ist es möglich, daß sich die Ein- und reduzieren den Ölfluß und stellen somit den
Auslaßventile durch „Aufpumpen“ der Rücklauf sicher.
Hydrostößel öffnen bzw. nicht mehr schließen.
Die Folge: Der Motor springt nicht an oder
geht aus.
Vorteile:
• Weniger Bauteile
• Schnelle und gleichmäßige Ölversorgung
• Kein zusätzlicher Montageaufwand
• Geringere Kosten SSP 198/58
Zylinderkopfhauptkanal
17
Motor
Klopfsensor G61
Klopfsensor G66
Ladeluftkühler
SSP 198/51
Viskolüfter Ölfilter
Drehstromgenerator
Klimakompressor
18
Motoransicht von hinten
Druckbegren-
zungsventil
Geber für Kühlmitteltemperatur F18/F54
Hallgeber G40
Ventil für Nockenwellen-
Verteilerstück verstellung N205
SSP 198/52
Lambda-Sonde
G108
Vorkatalysator Vorkatalysator
SAC-Kupplungsdruckplatte
19
Motor
Einspritzventil
Einspritzventil
SSP 198/54
Umluftventil Umluftventil
Hallgeber G163
Ventil für Nockenwellen-
Geber für Lade-
verstellung N208
druck G31
Drosselklappen-
steuereinheit J338
20
Motoransicht von links
Einspritzventil
Druckbegrenzungsventil
Einzelzündspule
Vorkatalysator
SSP 198/53
Abgasturbolader
Ölkühler
Ladeluftkühler
Druckdose für Waste-
Ölfilter Gate-Klappe
21
Motor
Luftführung
Abgasturbolader
Luftfilter
Luftverteiler
Luftmassenmesser
Drosselklappensteuereinheit
SSP 198/04
Ladeluftkühler
22
Aufladung
Verdichtergehäuse
Abgaskrümmer
zur Abgasanlage
Steuerdruck vom
Magnetventil für Lade-
SSP 198/32
druckbegrenzung
Turbinengehäuse
Ladedruckseite des
Ansaugseite des
Abgasturboladers
Abgasturboladers
23
Motor
Abgasanlage
Die Abgaskrümmer sind als luftspaltisolierte Bei diesem Motor wird eine neue
Rohrkrümmer ausgeführt. Sondengeneration verwendet.
Die „planare Lambda-Sonde“ ist
Vorteil: eine Weiterentwicklung der finger-
• Weniger Wärmeverluste des Abgases und förmigen Lambda-Sonde (siehe
geringere Wärmeabstrahlung in den Kapitel Sensoren).
Motorraum
• Gewichtsersparnis Vorteil:
• Kurze Aufwärmzeit
Hinter jedem Abgasturbolader ist motornah • Geringer Heizleistungsbedarf
ein Vorkatalysator (Metallträger) angeordnet.
• Hohe Lebensdauer
Vorteil • Stabilere Regelcharakteristik
• Schnelle Betriebsbereitschaft der
Katalysatoren nach dem Kaltstart
Luftspaltisolierter Rohrkrümmer
Abgaskrümmer
Innenrohre
Außenschale
Drahtgeflechtring als
Abstandshalter
Lambda-Sonde
SSP 198/33
Hauptkatalysator Vorkatalysator
24
Pneumatisch gesteuerte Systeme
Umluftventil für
Turbolader N249
Rückschlagventile (AKF-System)
Umluftventil
Rückschlagventil (Schub- (pneumatisch) Magnetventil für Aktiv-
umluftsteuerung) kohlebehälter N80
SSP 198/31
25
Motor
Ladedruckregelung
Die für ein bestimmtes Drehmoment benötigte Die rein luftmassenorientierte Aufladung
Luftmasse wird über eine Luftmassenberech- würde bei einem Defekt an einer Zylinderbank
nung bestimmt und durch Steuerung des (z. B. Katalysator geschmolzen oder Verschluß
Ladedrucks realisiert. der Abgasanlage) versuchen, die errechnete
Luftmasse bereitzustellen.
Beim Biturbo wird aus Sicherheitsgründen der Dies würde zu einem überhöhten Ladedruck
Ladedruck und nicht, wie beim 1,8 l-4-Zylinder- führen.
Turbomotor, die Luftmasse geregelt.
Die Ladedruckregelung verhindert in jedem
Der Ladedruck wird mit dem Geber für Falle einen zu hohen Ladedruck im
Ladedruck G31 gemessen. Ansaugsystem.
Die Motronic regelt über das Magnetventil für
Ladedruckbegrenzung N75 den Ladedruck
beider Turbolader.
Ladedruck Steuerdruck
Atmosphärendruck
SSP 198/08
26
Das Magnetventil für Ladedruckbegrenzung Das Waste-Gate wird in drucklosem Zustand
N75 verändert entsprechend der Ansteuerung von einer Feder in der Druckdose geschlossen
vom Motorsteuergerät (Tastverhältnis) die gehalten. Der gesamte Abgasstrom wird über
Öffnungszeit zum atmosphärischen Druck. die Turbine geleitet und es wird Ladedruck
aufgebaut.
Aus Ladedruck und Atmosphärendruck wird so
ein Steuerdruck „moduliert“, der auf die Der Steuerdruck wirkt gegen diese Federkraft
Druckdose für das Ladedruckregelventil und öffnet das Waste-Gate. Ein Teil des
(Waste-Gate) wirkt. Abgasstroms wird vom Waste-Gate an der
Turbine vorbeigeleitet, der Ladedruck steigt
nicht weiter an.
Turbinenrad Verdichterrad
Waste-Gate-Klappe
(geöffnet)
zum Brenn-
raum
Abgas vom
Brennraum
SSP 198/66
Steuerdruck vom Magnetventil für Ladedruck zum Magnetventil für
Ladedruckbegrenzung N75 Ladedruckbegrenzung N75
27
Motor
Schubumluftsteuerung
Um ein Pumpen der Abgasturbolader bei Durch das Umluftventil N249 in Verbindung
plötzlichem Übergang von hoher Last auf mit dem Unterdruckreservoir erreicht man ein
Schubbetrieb zu vermeiden, werden zwei vom Saugrohrdruck unabhängiges Arbeiten
Umluftventile eingesetzt. der Umluftventile.
Vorteil:
• Kontrolliertes Öffnen der
Umluftventile reduziert die
Geräusche im Ansaugtrakt und
hat verbrauchsgünstige Unterdruckreservoir
(im Radhaus links)
Auswirkungen.
Rückschlagventil
Umluftventil für Turbolader N249
bestromt
stromlos
28
AKF-System
AKF-Behälter
Rückschlagventil 1 Rückschlagventil 2
SSP 198/06
Unterdruck im Saugrohr
Ladedruck im Saugrohr
29
Motor
Unterdruck im Saugrohr:
Rückführung der Öldämpfe und „Blow-by“-
Gase über das Rückschlagventil in das
Saugrohr.
Mit „Blow-by“-Gasen sind die Gase
Ladedruck im Saugrohr:
gemeint, die aus dem Verbrennungs-
Rückführung über das Druckbegrenzungsventil
raum an den Kolbenringen vorbei
in den Luftverteiler.
entweichen.
Luftverteiler
zum Luft-
verteiler
Stutzen
Membran
Rückschlagventil
SSP 198/07
30
Motronic ME 7.1
Sequentielle Einspritzung
Ladedruckregelung
(Kapitel Motor S. 26 und 27)
Stereo-Lambda-Regelung
λ
Kennfeldgesteuerte Zündung
Zylinderselektive Klopfregelung
AKF-System
Neu
Drehmomentorientiertes Motormanagement
Neu
Elektrisch betätigte Drosselklappe (E-Gas-Funktion)
Neu
Zylinderbankspezifische Abgastemperaturregelung
Neu
Kennfeldgesteuerte Nockenwellenverstellung (Verstellung für
Einlaßnockenwelle)
(Kapitel Motor S. 8)
SSP 198/44
31
Motronic ME 7.1
Aktoren
Sensoren
Hallgeber (Bank 2) G40 und (Bank 1) G163 Einspritzventile (Bank 2) N33, N83, N84
Drosselklappensteuereinheit J338
mit Winkelgeber (1) G187 und (2) G188 für
Drosselklappenantrieb G186 Leistungsendstufe 2 (Bank 2) N192 und
Zündspulen N163 (4. Zyl.), N164 (5. Zyl.)
und N189 (6. Zyl.)
Geber für Ansauglufttemperatur G42
Magnetventil für Aktivkohlebehälter N80
Geber für Kühlmitteltemperatur G2 und G62
Magnetventil für
Geber für Ladedruck G31 Ladedruckbegrenzung N75
Diagnose
32
Teilsysteme Motronic
Drehmomentorientiertes Motor-
mangement
Die Motronic ME 7.1 arbeitet mit Externe und interne Anforderungen werden
einer drehmomentorientierten vom Motorsteuergerät unter Berücksichtigung
Funktionsstruktur. des Wirkungsgrades und der Abgasnormen
Ermöglicht wird dies durch die neue koordiniert und durch die verfügbaren
E-Gas-Funktion. Stellgrößen umgesetzt.
Interne
Drehmomentanforderungen
• Start
• Leerlaufregelung
• Katalysator-
Aufheizung
• Leistungsbegren-
Externe zung
Drehmomentanforderungen • Fahrkomfort
• Bauteileschutz
• Drehzahlbegren-
• Fahrerwunsch Drehmomentbeeinflussende
zung
Stellgrößen
Drosselklappen-
Koordination der winkel
• Fahrdynamik
Drohmoment- und
Wirkungsgradan-
forderung im Ladedruck
Motorsteuergerät
• Fahrkomfort
Zündwinkel
• Geschwindig- Zylinderaus-
keitsregel- blendung
anlage
Einspritzzeit
SSP/198/15
33
Teilsysteme Motronic
Drehmomentorientierte
Funktionsstruktur
Im Unterschied zu bisher bekannten Systemen Alle Drehmomentanforderungen - interne und
beschränkt sich die ME 7.1 nicht auf die externe - werden zusammengefaßt und daraus
Ausgabe von Drehmomentgrößen an die wird ein Sollmoment gebildet.
vernetzten Steuergeräte (ABS, Automatik-
getriebe), sondern greift bei der Berechnung Zur Umsetzung des Sollmoments werden die
der Stellgrößen auf die Basis dieser Stellgößen unter Berücksichtigung von
physikalischen Größe zurück. Verbrauchs- und Emissionswerten so koordi-
niert, daß eine optimale Ansteuerung erfolgt
Sollwert
Füllungsmoment Sollwert Füllung
Umrechnung
Priorisierung
Drehmoment in
Füllungspfad
Füllung
Drosselklappen-
Berechnung winkel
Drosselung
Berechnung Zündwinkel
Priorisierung kurbelwellen-
kurbelwellen- synchrone
synchroner Pfad Eingriffe Zylinderaus-
blendung
Einspritzzeit
SSP 198/75
Sollwert inneres
Moment
34
Die Berechnung der Stellgrößen ist in zwei
Pfade aufgeteilt
Priorisierung Priorisierung
Füllungspfad kurbelwellen-
synchroner Pfad
Pfad 1 Pfad 2
Die für ein bestimmtes Drehmoment Über Pfad 1 werden vorwiegend langfristige
notwendige Luftmasse wird über ein Drehmomentanforderungen realisiert.
„Rechenmodell“ bestimmt und über Pfad 1
bereitgestellt. Pfad 2 eignet sich besonders für kurzzeitige,
meist momentreduzierende Drehmoment-
Die unter den gegebenen Umständen anforderungen.
benötigte Einspritzmenge oder
Zylinderausblendung und der optimale
Zündwinkel wird über den Pfad 2 realisiert.
35
Teilsysteme Motronic
Mit der Motronic ME 7.1 kommt bei Der Fahrerwunsch am Gaspedal wird vom
Audi zum ersten Mal eine elektrisch Pedalwertgeber erfaßt und dem Motorsteuer-
betätigte Drosselklappe zum gerät übermittelt.
Einsatz. Das Motorsteuergerät verstellt über einen
Elektromotor die Drosselklappe. Die Stellung
Es gibt keinen mechanischen der Drosselklappe wird kontinuierlich an das
Gaszug mehr zwischen Gaspedal Motorsteuergerät zurückgemeldet.
und Drosselklappe. Dieser wird
durch eine elektronische Steuerung Umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen in der
ersetzt (Drive-by-wire). Hard- und Software, wie doppelt ausgeführte
Geber, Sicherheitsmodul und selbstüber-
wachende Rechnerstruktur sind in der E-Gas-
Das System besteht aus den Komponenten: Funktion integriert.
• Pedalwertgeber
• Motorsteuergerät
• Drosselklappensteuereinheit
Motorsteuergerät
Drosselklappen-
antrieb G186
Eingangssignale Ausgangssignale
Pedalwertgeber
CPU
SSP 198/09
Geber für Gaspedal- Winkelgeber für
stellung G79 und G185 Drosselklappenantrieb
Sicherheitsmodul G187 und G188
36
Die E-Gas-Funktion dient zur elektronischen Die E-Gas-Funktion wird zur Drehmoment-
Steuerung der Motorleistung und bietet neben reduzierung und zur Drehmomenterhöhung
der Ansaugluftsteuerung den Vorteil, daß eingesetzt, ohne die Abgaswerte dabei negativ
Funktionen wie Leerlaufregelung, zu beeinflussen.
Geschwindigkeitsregelung oder Drehzahl-
begrenzung einfach und komfortabel
ausgeführt werden können.
.
Drehmomentreduzierung Drehmomenterhöhung
• Antriebsschlupfregelung • Geschwindigkeitsregelung
• Drehzahlbegrenzung • Motorschleppmomentregelung
• Geschwindigkeitsbegrenzung • Lastwechselschlagdämpfung
• Leistungsbegrenzung (dash-pot-Funktion)
• Geschwindigkeitsregelanlage • Leerlaufregelung
• Fahrdynamik-Regelsysteme • Fahrdynamik-Regelsysteme
Die Drosselklappe kann unabhängig von der Mit E-Gas ergeben sich in bestimmten
Gaspedalstellung geöffnet werden, wodurch Lastzuständen deutlich bessere Abgas- und
die Drosselverluste verringert werden. Verbrauchswerte.
Das erforderliche Drehmoment kann über die Außerdem kann jede beliebige Gaspedal-
optimale Kombination von Drosselklappen- Kennlinie programmiert werden, z. B.
querschnitt und Ladedruck erzeugt werden. dosiertes Gasgeben bei langsamer Fahrt.
So kann z. B. die Drosselklappe vollständig
geöffnet sein, während das Gaspedal noch
nicht voll durchgetreten ist.
37
Teilsysteme Motronic
SSP 198/25
Widerstand in Ω
G79
G185
Hebel LL Gaspedalweg
Gaspedal
38
Eigendiagnose/Notlauf
Notlaufprogramm 2 Sicherheitsfunktion:
Bei Ausfall beider Geber für Gaspedalstellung Aus Sicherheitsgründen wird bei
ist keine Fahrerwunsch-Erkennung möglich: betätigtem Gaspedal und zusätzlich
getretenem Bremspedal die
• Der Motor läuft nur mit Leerlaufdrehzahl. Drosselklappe auf eine definierte
• Fehlerlampe für elektrische Gasbetätigung Winkelstellung zurückgenommen.
K132 leuchtet. Ist zuerst die Bremse getreten und
anschließend das Gaspedal betätigt,
wird der Fahrerwunsch (Dreh-
momentanforderung) umgesetzt.
39
Teilsysteme Motronic
SSP 198/27
Widerstand in Ω
G188
Drosselklappenantrieb G186
(Elektrische Gasbetätigung)
G187
Drosselklappengehäuse
mit Drosselklappe
0 100%
Drosselklappenöffnung in %
SSP 198/28
Winkelgeber für Drosselklappen- Gehäusedeckel mit elektrischen
antrieb G187 und G188 Anschlüssen
40
Funktionsstellungen Drosselklappensteuereinheit (Lineardarstellung)
Vom Motorsteuergerät werden vier wichtige Funktionsstellungen der Drosselklappensteuer-
einheit erkannt.
SSP 198/24
SSP 198/22
• Die Notlaufposition
Notlaufposition
Sie ist die Stellung der Drosselklappe
im stromlosen Zustand und stellt einen
ausreichenden Luftdurchsatz bei Ausfall
entsprechender E-Gas-Funktionen
sicher. Erhöhter, ruckelnder Leerlauf
von ca. 1000 U/min.
Ein stark eingeschränkter Fahrbetrieb
ist möglich.
SSP 198/21
41
Teilsysteme Motronic
SSP 198/23
Damit die genaue Winkelstellung der Drosselklappe erkannt werden kann, müssen die
Winkelgeber für Drosselklappenantrieb G187 und G188 angelernt werden.
Durch Ansteuern der Drosselklappe in vorgegebene Positionen werden die Werte der
Winkelgeber im Steuergerät gespeichert (justiert) und auf Plausibilität geprüft. Durch Auswerten
der Reaktionsgeschwindigkeit der Drosselklappe, wird der Zustand der Mechanik (Klemmen,
lahme Feder) in der Drosselklappensteuereinheit erkannt.
42
Eigendiagnose/Notlauf
Bei einem Fehler an der Drosselklappensteuereinheit oder der Verkabelung stehen je nach
Fehlerart drei Notlaufprogramme zur Verfügung.
Notlaufprogramm 1
Bei Ausfall eines Winkelgebers für Drossel-
klappenantrieb foder unplausiblem Signal :
Voraussetzung:
• Drehmomenterhöhende Eingriffe z. B. GRA, Ein intakter Winkelgeber und
MSR (Motorschleppmomentregelung) plausibler Luftmassendurchsatz. Der
werden unterdrückt. Luftmassendurchsatz wird vom
• Fehlerlampe für elektrische Gasbetätigung Luftmassenmesser und dem Geber
K132 leuchtet. für Ladedruck G31 gebildet.
Notlaufprogramm 2
Bei Ausfall oder Regelfehler des Drossel-
klappenantriebs:
Voraussetzung:
• Der Drosselklappenantrieb wird Notlaufprogramm 2 wird nur
abgeschaltet, die Drosselklappe geht in
ausgeführt, wenn die Notlaufposition
Notlaufposition. Dies macht sich durch
von beiden Winkelgebern für
starken Leistungseinbruch und einen
erhöhten, eventuell sägenden, unrunden Drosselklappenantrieb erkannt wird.
Leerlauf bemerkbar.
• Der Fahrerwunsch wird über Zündwinkel
und Ladedruck soweit als möglich erfüllt.
Der Motor nimmt das Gas nur gering an.
• Fehlerlampe für elektrische Gasbetätigung
K132 leuchtet.
Notlaufprogramm 3
Wenn keine eindeutige Erkennung der Drossel-
klappenstellung möglich ist, bzw. wenn nicht
gewährleistet ist, daß Notlaufposition vorliegt:
An der Drosselklappensteuereinheit
• Der Drosselklappenantrieb wird J338 dürfen keine Reparaturen aus-
abgeschaltet, wenn möglich, geht die
geführt werden! Bei Defekten an
Drosselklappe in Notlaufposition. Dies
G186, G187 oder G188 muß die
macht sich durch einen erhöhten, eventuell
sägenden, unrunden Leerlauf bemerkbar. Einheit J338 komplett ersetzt werden
und anschließend die Grundein-
• Die Drehzahl wird durch Einspritzaus-
stellung durchgeführt werden.
blendung auf ca. 1200 U/min begrenzt.
• Fehlerlampe für elektrische Gasbetätigung
K132 leuchtet.
43
Teilsysteme Motronic
Fehler im E-Gas-System werden von der EPC steht für Electronic Power
Eigendiagnose erfaßt und über die separate Control und bedeutet elektronische
EPC-Fehlerlampe angezeigt. Gleichzeitig Motorleistungsregelung (E-Gas).
erfolgt ein Eintrag in den Fehlerspeicher.
EPC
90 1/2
60 120 8 1/1
4 °C 120 140
3 5 100 160
80 180
2 6
50 200
1 EPC
7 220
30
12 10
120 0 260 12
9 3
60 180 8 16
°C 6 Volt
SSP 198/47
44
Der Pedalwertgeber wird im Zuge
der Weiterentwicklung durch das
Fahrpedalmodul ersetzt.
Das Fahrpedalmodul hat im
Konzern bereits in anderen
Fahrzeugmodellen eingesetzt.
Modulgehäuse
Bei Handschaltgetriebe:
Anschlagpuffer
Bei Automatikgetriebe:
Druckelement zur
Erzeugung des Kickdown-
Gefühls Gehäusedeckel mit
Sensorik
SSP 198/34
45
Teilsysteme Motronic
Abgastemperaturregelung
Neu bei Audi ist die Überwachung Die Abgastemperatur wird zylinderbankspezi-
der Abgastemperatur über den fisch von zwei Gebern für Abgastemperatur
gesamten Drehzahlbereich. G235 und G236 erfaßt.
Die Motronic regelt die Abgastemperatur
durch Anreichern des Gemisches auf 980 °C.
Für Turbomotoren ist die maximal zulässige Auf die bisher übliche, prophylaktische
Abgastemperatur ein wesentliches Anreicherung kann deswegen weitgehend
Auslegungskriterium. verzichtet werden.
Zum Schutz der Abgasturbolader und der Angereichert wird nur ...
Abgaskrümmer soll sie längere Zeit 1000 °C ... wenn es erforderlich ist,
nicht überschreiten. ... so viel als notwendig.
Das bedeutet, Motorbetrieb mit Lambda = 1 bis
Da zahlreiche Bauteile, die die Abgastempera- in hohe Last- und Drehzahlbereiche.
tur beeinflussen mit Toleranzen behaftet sind,
mußte bisher die thermodynamische Vorteil:
Abstimmung auf 950 °C erfolgen, um eine • Verbesserung des Wirkungsgrades und
gewisse Reserve zu haben. Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs
Dies wurde durch Anreichern des Gemisches sowie der Abgase.
erreicht.
G235
Einspritzventile
Motorsteuergerät
G236
SSP 198/26
46
Geber für Abgastemperatur G235
und G236 Auswertelektronik
Um eine Abgastemperaturregelung zu
verwirklichen, muß die Abgastemperatur sehr
genau erfaßt werden.
Im Meßbereich von 950 °C bis 1025 °C wird
eine Genauigkeit von ± 5 °C erzielt.
Meßfühler
Der Geber für Abgastemperatur befindet sich
im Abgaskrümmer vor dem Abgasturbolader.
Er besteht aus einem Meßfühler und einer
Auswertelektronik.
Der Meßfühler und das Steuergerät sind über
eine abgeschirmte, hitzebeständige Leitung
unlösbar verbunden.
90%
70%
Tastverhältnis
50%
30%
10%
945°C
950°C
960°C
970°C
980°C
990°C
1000°C
1010°C
1025°C
1030°C
47
Notizen
48
Sensoren
Im folgenden Kapitel werden die Neuerungen bei den Sensoren vorgestellt, soweit sie noch nicht
bei den Teilsystemen der Motronic beschrieben wurden.
SSP 198/29
Der Geber wird von der Motronic mit einer
Spannung von 5 Volt und Masse versorgt.
Das Signal des Gebers ist eine dem Druck
proportionale Spannung von 0 bis 5 Volt.
49
Sensoren
Heißfilm-Luftmassenmesser G70
Der Heißfilm-Luftmassenmesse
arbeitet nach dem bisher
bekannten Prinzip. Auswertelektronik
Bei bestimmten Motorbetriebszu-
ständen entstehen Pulsationen im
Ansaugtrakt, die zum Rückströmen
der Luft und damit verbunden zu
Falschmessungen führen.
SSP 198/16
Heißfilm-Luftmassenmesser
50
Das Meßprinzip der Rückströmerkennung
In der Trägerplatte ist das Sensorelement Die Temperaturfühler T1 und T2 zeigen eine
eingebettet. Temperaturdifferenz ∆T.
Das Sensorelement besteht aus einer Mem- Bei Rückströmung der Luft entsteht die
bran mit Heizbereich und zwei symmetrisch Temperaturdifferenz am Temperaturfühler T1.
angeordneten Temparaturfühlern T1 und T2. Sie ist somit in Betrag und Richtung von der
Anströmung abhängig.
Der Heizbereich wird mit Hilfe eines Heiz-
widerstandes und des Temperaturfühlers T2
• Vorteil: Das Differenzsignal ermöglicht eine
auf eine Übertemperatur geregelt. richtungsabhängige Kennlinie, mit der
rückströmende Luft von der Motronic
Mit Anströmung kühlt der stromaufliegende erkannt werden kann.
Teil der Membran und damit der Temperatur-
fühler T1 ab.
Der stromabliegende Temperaturfühler T2
behält durch die im Heizbereich erwärmte Luft
seine Temperatur bei.
Temperaturprofil
Auswertung der Temperatur- 1 ohne Anströmung
differenz: ∆T = T2 - T1 mit Anströmung
T
Anströmung
0
T1 T2
SSP 198/36
Heizbereich
Membran
Sensorelement
Trägerplatte
51
Sensoren
Lambda-Sonde G39 und G108 Beim Biturbo wird für die Stereo-
Lambda-Regelung eine neue
Sondengeneration verwendet.
Die planare Lambda-Sonde ist eine
Weiterentwicklung der fingerförmigen
Lambda-Sonde mit einer Sprungkennlinie bei
Vorteil:
Lambda = 1.
Je eine Lambda-Sonde befindet sich im • Kurze Aufwärmzeit und damit bessere
Abgasrohr zum Vorkatalysator. Abgaswerte in der Warmlaufphase
• Geringer Heizleistungsbedarf
Um eine effiziente Abgasreinigung • Stabilere Regelcharakteristik
gewährleisten zu können, ist ein schnelles
Ansprechend der Lambda-Sonde erforderlich.
Dazu muß die Lambda-Sonde in möglichst
kurzer Zeit ihre Betriebstemperatur erreichen.
Dies wird durch den planaren (= flach, lang-
gestreckt) Aufbau erreicht.
Die Sondenheizung ist im Sensorelement
integriert. Die Betriebstemperatur wird trotz
geringerer Heizleistung schneller erzielt.
Hinweis:
Bereits bei einer Abgastemperatur von 150 °C
erzeugt die Sondenheizung die erforderliche
Mindesttemperatur von 350 °C.
Zirka 10 Sekunden nach Motorstart ist die
Bereitschaft für die Lambda-Regelung
vorhanden.
Ersatzfunktion:
Gesteuerter Betrieb über Kennfeld
(zylinderbankspezifisch) Sensorelement
Schnitt
SSP 198/37
Sondenheizung
52
Hallgeber G40 und G163
Hallgeber G40
53
Sensoren
Zweimassen-
Schwungrad
Da der G28 ein Induktivgeber ist, kann
die Eigendiagnose keine elektrische
Prüfung durchführen (Kurzschluß
nach Minus/Plus oder
Unterbrechung).
54
Signalbild Geber für Motordrehzahl und Hallgeber mit der Oszilloskopfunktion des VAS 5051
SSP 198/59
Geberrad
Software-Bezugsmarke OT 1. Zylinder
72° vor OT 1. Zylinder
OT Zylinder
1 4 3 6 2 5 1
SSP 198/60
Die Signale von G40, G163 und G28 sind zur besseren Darstellung hier grafisch
ineinander gelegt. Eine Dreifachdarstellung ist bei einem Zweikanal-Oszilloskop nicht
möglich.
Die OT-Markierung der Riemenscheibe zeigt den OT des 3. Zylinders an.
55
Sensoren
SSP 198/63
Der Kupplungspedalschalter ist in Ruhelage geschlossen und wird von der Klemme 15 mit
Spannung versorgt.
56
Zusatzsignale/Schnittstellen
Zusatzsignale/Schnittstellen zur
Motronic ME 7.1
Die Motronic erhält noch eine Vielzahl von Mit „Schnittstellen“ werden Steuer-
Zusatzsignalen. gerätanschlüsse und Leitungs-
Der nachfolgenden Übersicht ist die Signal- verbindungen der verschiedenen
richtung und die Signalbedeutung bezogen auf Steuergeräte bezeichnet.
das Steuergerät für Motronic zu entnehmen.
• Signal Fahrgeschwindigkeit
• Signal Wegfahrsperre/Diagnose
• Signal Kühlmitteltemperatur
• Signal Motordrehzahl
• Signal Kraftstoffverbrauch
57
Zusatzsignale/Schnittstellen
... wird für die Funktion der Geschwindigkeits- ... ist ein vom Schalttafeleinsatz aufbereitetes
regelanlage, Geschwindigkeitsbegrenzung, Rechtecksignal, dessen Frequenz sich analog
Lastwechselmaßnahmen, Leerlaufstabilisie- zur Geschwindigkeit ändert.
rung und steuergerätinterne Sicherheitsab- Es werden 4 Impulse pro Radumdrehung vom
fragen (z. B. Adaptionsbedingungen) benötigt. Schalttafeleinsatz gesendet.
1 Radumdrehung
SSP 198/69
Das Motorsteuergerät erhält vom Schalttafel- Ab einer Temperatur von 116 °C wird der
einsatz eine aus dem Signal vom Geber für Ladedruck gesenkt, um einem weiteren
Kühlmitteltemperatur G2 und einer zugehöri- Temperaturanstieg entgegenzuwirken.
gen Temperaturkennlinie berechnete Wird ein Temperaturwert von ca. 116 °C
Kühlmitteltemperatur. unterschritten, wird wiederum ein
Das Signal ist ein „Datentelegramm“, welches Datentelegramm gesendet und alle
beim Überschreiten eines Temperaturwertes eingeleiteten Maßnahmen rückgängig
von ca. 120 °C auf Massepotential gelegt wird. gemacht.
Daraufhin schaltet die Bedien- und Anzeige-
einheit der Klimaanlage über die bidirektionale
Leitung „Klimakompressor ein/aus“ den
Kompressor ab.
58
Über die Schnittstelle „Kompressor ein/aus“ ...
... erhält das Motorsteuergerät den Schalt- Die Schnittstelle als Signalausgang:
zustand des Kompressors.
Legt das Motorsteuergerät ein Massepotential
... hat das Motorsteuergerät die Möglichkeit, an die Schnittstelle, wird der Kompressor je
den Kompressor abzuschalten bzw. das nach Anforderung für eine definierte Zeit
Einschalten zu verbieten. abgeschaltet.
... ist eine Verbindung zur Bedienungs- und Die Abschaltung wird bei folgenden
Anzeigeeinheit der Klimaanlage vorhanden. Situationen vom Motorsteuergerät aktiviert:
... ist die Kommunikationsverbindung ... dient zusätzlich als K-Leitung für die
zwischen Motorsteuergerät und der Wegfahr- Diagnosetester. Der Kommunikations-
sperre im Schalttafeleinsatz. austausch erfolgt dabei über:
Diagnosestecker ⇔ Schnittstelle Schalttafel-
einsatz ⇔ Schnittstelle Wegfahrsperre/
Diagnose ⇔ Motorsteuergerät
59
Zusatzsignale/Schnittstelle
... ist ein vom Motorsteuergerät aufbereitetes ... wird von folgenden Systemkomponenten
Rechtecksignal, welches in seiner Frequenz benötigt:
synchron zur Motordrehzahl ist.
Das Pulsweitenverhältnis beträgt ca. 50%. - Schaltafeleinsatz
Pro Motorumdrehung werden drei Signale - Automatikgetriebe
weitergeleitet. - Klimaanlage
3 Signale
1 2 3
1 Motorumdrehung
SSP 198/61
60
Das Signal für Kraftstoffverbrauch...
... ist ein vom Motorsteuergerät aufbereitetes ... wird vom Schalttafeleinsatz zur Berechnung
Datentelegramm. Die Summe der High-Pegel des Kraftstoffverbrauchs und der Reichweite
während eines definierten Zeitraums ent- benötigt.
spricht der eingespritzten Kraftstoffmenge.
SSP 198/68
... sind mit den Bedienelementen am Die GRA muß mit der Funktion „login-
Lenkstockschalter verbunden. Prozedur“ freigeschaltet bzw. gesperrt werden
(wie TDI-Motoren).
Die GRA wird vom Motorsteuer-
gerät mit Hilfe der E-GAS-Funktion Bei einem freigeschalteten Steuergerät
ausgeführt. erscheint in der Steuergeräte-Identifikation ein
„G“ (siehe Reparaturleitfaden).
Die Geschwindigkeit kann ab ca.
25 km/h konstant gehalten werden.
61
Funktionsplan
N Zündspule Zylinder 1
N30 Einspritzventil Zylinder 1
N31 Einspritzventil Zylinder 2
N32 Einspritzventil Zylinder 3 Farbcodierung:
N33 Einspritzventil Zylinder 4
N75 Magnetventil für Ladedruckbegren- Eingangssignal
zung
N80 Magnetventil für Aktivkohlebehälter Ausgangssignal
N83 Einspritzventil Zylinder 5
N84 Einspritzventil Zylinder 6 Plus
N122 Leistungsendstufe (Zylinderbank 1)
N128 Zündspule Zylinder 2 Masse
N158 Zündspule Zylinder 3
N163 Zündspule Zylinder 4 Bidirektional
62
30 30
15 15
31 31
J17
Hinweis: GRA-Bedienschalter
Die richtige Sicherungsgröße
entnehmen Sie bitte dem
Stromlaufplan Y
G235 G236 N122 N N128 N158 N163 N164 N189 N192
Z t° t° P P P P P P
Q Q Q Q Q Q
B B B B B B
N30 N31 N32 N33 N83 N84 N80 N75 N249 N205 N208
A A
J220
+ + + + +
Z
I
t° t° t°
λ λ
_
M ml
G6
G70 G39 G108 G28 G61 G66 G188 G187 G186 G79 G185 G163 G40 G2 G62 G42 G31
Z19 Z28 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Y zu den Bremsleuchten
Klemme 30a
K132
A B
II
SSP 198/18
63
Eigendiagnose
Fahrzeug-Eigendiagnose
• Kommunikation über die Diagnose-
schnittstelle des Fahrzeugs
• Bietet die Funktionalität der heute
vorhandenen Diagnosetester V.A.G 1551
und V. A. G 1552
Meßtechnik
• Messen der im Fahrzeug vorkommenden,
elektrischen Größen (Spannung, Strom,
Widerstand) sowie Diodenprüfung
• DSO (Digitales Speicher-Oszilloskop) zur
Darstellung von Spannungsverläufen der
verschiedenen Sensoren und Stellglieder
Geführte Fehlersuche
• Fahrzeug- und Steuergeräte-Identifikation
• Aus den Fehlermeldungen der Eigen-
diagnose, der Beschreibung von Kunden-
beanstandungen oder Annahmen über die
Störungsursache wird ein Prüfplan erzeugt.
64
Prüfbox V.A.G 1598/31
Zu Prüfungen an der Motronic ME 7.1 kommt Die zusätzlich abgeschirmten Meß-
die neue Prüfbox V.A.G 1598/31 zum Einsatz. leitungen V.A.G 1598/31-1 (Länge
1 Meter) und V.A.G 1598/31-2 (Länge
Sie ermöglicht auch Prüfungen bei laufendem 2,5 Meter) erhöhen die Flexibilität und
Motor. schützen vor elektromagnetischen
Einflüssen.
Motorsteuergerät
51
S 50
VA
SSP 198/65
VAS 5051
Masse
Prüfbox V.A.G 1598/31
65
Kraftübertragung
Selbstnachstellende Kupplung
Sensortellerfeder
Verstellring
Zusatzfeder
Gehäusedeckel
Haupttellerfeder
SSP 198/42
Druckfeder
66
Problem:
Kennlinie Anpreßkraft
(herkömmliche Kupplung)
Verschleißreserve
Gehäusedeckel
Anpreßkraft
Einbaulage
Zusatzfeder
-2 -1 0 1 2 3 4
Weg der Druckplatte in mm
SSP 198/72
Anschlag für
Ausrückung
Problemlösung:
Haupttellerfeder
SSP 198/41
67
Kraftübertragung
Druckplatte
Haupttellerfeder
Sensortellerfeder
SSP 198/70 Verstellring mit
Zusatzfeder Druckfedern
(aufgenietet)
68
Im Gegensatz zur konventionellen Druckplatte Die Lagerung der Haupttellerfeder erfolgt
ist bei der SAC-Kupplung die Lagerung der durch die Sensortellerfeder und den
Haupttellerfeder nicht starr ausgeführt. Verstellring.
Verstellring
Lagerung der
Haupttellerfeder
Lagerung der
SSP 198/73
Haupttellerfeder
Neue SAC-Kupplungsdruckplatten
sind bereits zurückgestellt.
69
Kraftübertragung
Die Kraft der Sensortellerfeder wirkt gegen die Der Verstellring wird von den Druckfedern
Haupttellerfeder und ist so bemessen, daß bei entlang der Rampen im Gehäusedeckel
normaler Ausrückkraft die Haupttellerfeder an verdreht.
den Verstellring gepreßt wird.
Der Belagverschleiß ist somit ausgeglichen
Wird aufgrund von Belagverschleiß die Kraft und die Kräfte wieder gleichgestellt.
der Haupttellerfeder größer (siehe auch Kräfte-
diagramm) als die der Sensortellerfeder, hebt
die Haupttellerfeder vom Verstellring ab.
Rampe (Keil)
nach Verschleiß
neu
Lagerung der
Hauptteller- Druckfeder
feder
SSP 198/74
Haupttellerfeder
70
Getriebe
Beim S4 wird die Leistung über das bereits Bei den Handschaltgetrieben kommt
bekannte 6-Gang-Quattro-Schaltgetriebe 01E aufgrund des Zweimassenschwung-
(C90-Getriebe) übertragen. rades zusammen mit der SAC-
Kupplung ein neuer Distanzring
Wie bei den leistungsstarken Modellen üblich, zwischen Motor und Getriebe mit
wird das Getriebeöl mit einer Ölpumpe und 11 mm Dicke zum Einsatz.
einem Ölkühler gekühlt.
Ölpumpe
71
Notizen
72
Lieber Leser,
mit der innovativen Entwicklung des neuen Biturbo-Motors hat AUDI einen
weiteren Meilenstein im Motorenbau gesetzt.
73