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Anne-Frank-Gymnasium Aachen

Baustein 1

Schriftliche Planung zum Unterrichtsbesuch bei


Herrn Gerd Weidner
am 12.01.2018 im Fach Deutsch
durch die Dezernenten
Herrn W. Woltery und Herrn P. Palmen
für eine
dienstliche Beurteilung auf eine Beförderungsstelle A 15

Schule: Anne-Frank-Gymnasium der Stadt Aachen


Hander Weg 89  
52072 Aachen

Lerngruppe: Q 1 ; Grundkurs Deutsch

Zeit: 1. UE (08:05 Uhr bis 09:13 Uhr)

Fachlehrer: Herr G. Weidner

Schulleiter: Herr OStD W. Gurzan

Dezernenten: Herr LRSD W. Woltery


Herr LRSD P. Palmen

Raum: A 315
1. Themen

1.1 Thema der Unterrichtsreihe: Entwicklungsaufgaben des Jugendalters nach Klaus


Hurrelmann.1
1.2 Thema der letzten Stunde: Pädagogische Perspektiven des Zusammenhangs von
Entwicklung, Sozialisation und Identität auf der Grundlage eigener Erfahrungen
sichten und kontextualisieren.
1.3 Thema der heutigen Stunde: Das Jugendalter als historisch-gesellschaftliches
Phänomen sowie seine Relevanz für den Entwicklungsprozess eines
Individuums erkennen und spezifizieren.
1.4 Thema der folgenden Stunde: Die Entwicklungsaufgaben, insbesondere des
Jugendalters, nachvollziehen und als Basis des Hurrelmannschen Konzepts begreifen.

2. Einordnung der Stunde in die Unterrichtsreihe sowie Bezug zu den Kernlehrplänen


und zum schulinternen Curriculum

2.1 Einordnung der Stunde:

Die Unterrichtsstunde steht am Beginn der Unterrichtsreihe über die


Entwicklungsaufgaben des Jugendalters nach Klaus Hurrelmann sowie dessen Modell
der produktiven Realitätsverarbeitung und repräsentiert somit das Inhaltsfeld 3 der
zentralen curricularen Vorgaben für das Fach Erziehungswissenschaft. Damit ist sie
gleichzeitig eingebettet in den Schwerpunkt des Themas „Interdependenzen von Streben
nach Autonomie und sozialer Verantwortlichkeit“. Angesicht der Fülle der
obligatorischen Themen und deren Schwerpunkte sowie der verknappten Themen ist eine
Verknüpfung beider Schwerpunkte nicht nur sinnvoll, sondern geboten. Dem trägt die
vorliegende Stunde insofern Rechnung, als ihre Thematik das Jugendalter als historisch-
gesellschaftliches Phänomen begreift und behandelt und somit seine Relevanz für den
Entwicklungsprozess eines Individuums herausstellt. Damit zielt die Thematik auf einen
Kernpunkt der genannten Schwerpunkte sowohl des Inhaltsfeldes 3 als auch 4 ab. Wenn
Jugend heutzutage als eigenständige Lebensphase erforscht wird und begriffen werden
muss, so spiegelt sich darin die Frage nach dem Aufbau einer gelingenden Identität
(Inhaltsfeld 4), als auch die notwendige Reflexion über eine die diese Entwicklung
fördernde Erziehung wider (Inhaltsfeld 3). Daher ist es notwendig, die Schülerinnen und
Schüler selbst, die ja eben jene Phase repräsentieren, über ihre eigenen Auffassungen
über das Jugendalter reflektieren zu lassen, um anschließend ein differenziertes
Verständnis ihrer eigenen Auffassungen gewinnen zu können. Demzufolge haben sich
die Schülerinnen und Schüler in der vorherigen Stunde mit den pädagogischen
Perspektiven des Zusammenhangs von Entwicklung, Sozialisation und Identität auf der
Grundlage eigener Erfahrungen beschäftigt. In der darauf folgenden Stunde sollen dann
die von Klaus Hurrelmann formulierten Entwicklungsaufgaben untersucht werden.

1
https://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/zentralabitur-
wbk/faecher/fach.php?fach=11

2
2.2 Bezug zu den Kernlehrplänen und zum schulinternen Curriculum:

Das obligatorische Kursthema „Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugend- und


Erwachsenenalter“ steht im Fokus der unterrichtlichen Arbeit und der dezidierten
Auseinandersetzung mit der Erziehungswirklichkeit2. Der Begriff „Jugend“ bezieht sich,
wie auch der der Kindheit, auf ein historisches und gesellschaftliches Phänomen. Wie die
Geschichte der Jugend zeigt, kannten nicht alle Zeiten wie wir heute eine mehrjährige
Jugendzeit. Bei vielen sog. Naturvölkern findet sich ebenfalls keine ausgedehnte
Jugendzeit, wie wir sie in den Industriegesellschaften kenne, vielmehr regeln eindeutige
Initiationsriten relativ kurzzeitig Übergang und Aufnahme in die
Erwachsenengesellschaft. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit im Unterricht, den
Begriff „Jugend“ näher zu durchleuchten und zu definieren. Damit bildet die Stunde den
Bezug zu den Kernlehrplänen des Landes NRW sowie zu schulinternen Curriculum des
Anne-Frank-Gymnasiums ab, da an die vorherigen Themen und Modelle zur
menschlichen Entwicklung angeknüpft wird. Die Obligatorik sieht als Kursthema die
„Entwicklung, Sozialisation und Identität im Jugend- und Erwachsenenalter vor und ist
somit auch verbindlicher Bestandteil des schulinternen Curriculums des Anne-Frank-
Gymnasiums. Auch der inhaltliche Schwerpunkt (Modell nach Klaus Hurrelmann) ist in
den zentralen Vorgaben für das Abitur 20173 verankert und somit ebenso verbindlicher
Bestandteil des schulinternen Curriculums.
Als erstes verbindliches Thema sollen sich die Schülerinnen und Schüler mit der
„Entwicklung, Sozialisation und ihre(n) Risiken in Pubertät und Jugendalter und ihre
wissenschaftliche Erfassung“ auseinandersetzen.4 Mögliche Zugänge sollen neben der
Behandlung von Störungen und deren Ursachen während der Pubertät ebenso die
Möglichkeiten und Grenzen der Erziehung von Jugendlichen sein. Hiermit ist die zweite
Obligatorik „Pädagogisches Denken und Handeln aufgrund von Erkenntnissen über
Entwicklung und Sozialisation in Pubertät und Jugendalter“ angesprochen.5 In den
Richtlinien des Landes NRW heißt es hierzu u.a.:
„Die ersten beiden Themen, die sich auf den Lebensabschnitt beziehen, den die
Schülerinnen und Schüler gerade durchlebt haben, beziehungsweise durchleben, erlauben
in besonderer Weise biographisches Lernen. Die Herausbildung individueller Identität in
diesem Alter bietet einen möglichen Zugang zum ersten Thema und erfordert eine
altersspezifische Akzentverschiebung im Verhältnis der Verantwortlichkeiten der
Erziehenden und der Eigenverantwortlichkeit der zu Erziehenden.“6
Diesem Ansatz trägt die vorliegende Stunde insofern Rechnung, als sie die Thematik
über eigene, aus der Biographie der jeweiligen Schülerinnen und Schülern kommende,
Erfahrungen und Assoziationen zur Erziehungswirklichkeit aufbaut. Gleichzeitig
erfahren die Schülerinnen und Schüler eine Lernprogression, wenn sie über historische
2
vgl. hierzu Richtlinien und Lehrpläne für die Sek. II Gymnasium/Gesamtschule für das
Fach Erziehungswissenschaft. Hrsg. vom MSWWF des Landes NRW. Ritterbach
Verlag, Frechen; 1. Auflage 1999, S. 9 – 12.
3
https://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/zentralabitur-
wbk/faecher/fach.php?fach=11
4
MSWWF, S. 24.
5
ebenda, S. 24.
6
ebenda, S. 21.

3
Aussagen zur Jugend reflektieren und mit ihren eigenen Auffassungen vergleichen.
Hierdurch gelangen sie zu einem Urteil über die Relevanz der eigenen und fremden
Ansichten und zu einer Reflektion über das weitere Vorgehen in der Unterrichtsreihe.
Damit soll die in den Kernlehrplänen (Richtlinien) formulierte Selbststeuerung sowie das
methodisch selbstständige Lernen im Hinblick auf die inhaltliche sowie methodische
Erschließung der Erziehungswirklichkeit gefördert werden.7

3. Ziele

3.1 Gesamtziel:

Die Schülerinnen und Schüler beurteilen auf der Basis ihres persönlichen Verständnisses
und das prominenter (und historischer) Persönlichkeiten im Hinblick auf die Thematik
das Jugendalter als eigenständige Lebensphase und leiten draus die Relevanz für
mögliche bzw. notwendige Entwicklungsaufgaben für die heutige Jugend und deren
Entwicklungsprozess ab.

3.2 Teilziele

Die Schülerinnen und Schüler

 erarbeiten sich ein Akrostichon zum Begriff „Jugendalter“ und ermitteln


assoziative Begriffe zu den Anfangsbuchstaben des Wortes;
 tragen Auszüge ihrer Ergebnisse an der Tafel zusammen;
 vergleichen in Kleingruppen ihre Ergebnisse und die an der Tafel und ergänzen
diese ggf.;
 vergleichen in Kleingruppen ihre Auffassungen zum „Jugendalter“ mit denen
renommierter Philosophen und Schriftsteller;
 untersuchen diesen Begriff näher, indem sie auch nach selbst gewählten
Gesichtspunkten bzw. Vergleichsaspekten eine vergleichende Tabelle ausfüllen;
 erkennen dabei, dass Beginn und Ende der Jugendzeit nicht eindeutig zu
bestimmen und die Übergänge teils fließend sind;
 verstehen, dass „Jugend“ nicht einheitlich zu definieren ist, sondern als
kulturelles und historisches Phänomen zu verstehen ist;
 beurteilen begründet, welche Vorstellungen von Jugend sie für wesentlich
erachten.

4. Aufbau von Kompetenzen8

7
ebenda, S. 9 – 12.
8
vgl. hierzu Richtlinien und Lehrpläne für die Sek. II Gymnasium/Gesamtschule für das
Fach Erziehungswissenschaft. Hrsg. vom MSWWF des Landes NRW. Ritterbach Verlag

4
Die Schülerinnen und Schüler können
- ein Akrostichon selbstständig erstellen (Methoden – und
Handlungskompetenz);
- eine Aufgabenstruktur erfassen und gemäß dieser inhaltliche Aspekte in einer
Gruppenarbeit herausarbeiten und unterscheiden (Sach-, Sozial- und
Methodenkompetenz);
- ihre Erkenntnisse mitteilen und diskutieren (Methoden-, Sozial- und
Handlungskompetenz);
- nach selbst gewählten Gesichtspunkten und Vergleichsaspekten eigene mit
fremden Auffassungen vergleichen (Methoden- und Urteilskompetenz);
- ihre Ergebnisse dem Kurs präsentieren (Handlungs- und
Methodenkompetenz);
- erarbeiten Unterschiede und Gemeinsamkeiten (Sachkompetenz);
- erörtern kontroverse pädagogische Vorstellungen zu Entwicklung und
Sozialisation sowie deren Geltungsansprüche (Urteilskompetenz);
- eine Entscheidung treffen, welche Vorstellungen von Jugend für die Thematik
relevant sind (Urteilskompetenz);
- beurteilen und begründen, warum sie sich für die Relevanz dieser
Vorstellungen entschieden haben (Sach- und Urteilskompetenz).
- thematisieren und beurteilen, welche Schwierigkeiten und Probleme, aber
auch welche Entwicklungsaufgaben sich im Jugendalter zeigen (Sach- und
Urteilskompetenz).

5. Kompetenzbeschreibungen für die genannten Inhaltsfelder im Rahmen der


Unterrichtsreihe:

5.1 Zentraler Bezug zum Kernlehrplan: Inhaltfeld 3

Die Schülerinnen und Schüler erwerben folgende Sachkompetenzen:


 sie beschreiben die zentralen Aspekte des sozialisationstheoretischen Ansatzes
Hurrelmanns im Blick auf das Jugendalter und erläutern sie aus pädagogischer
Perspektive;
 sie erläutern Rolle und Gruppe als zentrale Aspekte von Sozialisation (am
Beispiel der 10 Maximen der Sozialisationsforschung);
 sie stellen die Interdependenz von Entwicklung und Sozialisation dar
(unterschiedliche Vorstellungen in der Diskussion, z. B. die Ansichten von
Gudjons und Tillmann);
 sie erklären unterschiedliche Formen von Entwicklung und Sozialisation aus
sozialisationstheoretischer Sicht (Entwicklungsaufgaben des Jugendalters).

Die Schülerinnen und Schüler erwerben folgende Urteilskompetenzen:

Frechen; 1. Auflage 1999, S. XIIff.; S. 32ff.

5
 sie erörtern kontroverse pädagogische Vorstellungen zu Entwicklung und
Sozialisation sowie deren Geltungsansprüche;
 sie beurteilen die Reichweite und pädagogische Relevanz des
sozialisationstheoretischen Ansatzes Hurrelmanns für pädagogisches Denken
und Handeln im Kontext von Entwicklung und Sozialisation (anhand eigener
und fremder Einschätzung);
 sie beurteilen praktische altersspezifische Maßnahmen zur Förderung von
Entwicklung und Sozialisation unter pädagogischen Aspekten (Umsetzung
der 10 Maximen in die Wirklichkeit).

5.2 Zentraler Bezug zum Kernlehrplan: Inhaltsfeld 4

Die Schülerinnen und Schüler erwerben folgende Sachkompetenzen:


 sie beschreiben zentrale Aspekte des Identitätskonzeptes aus der
sozialisationstheoretischen Sicht Hurrelmanns und erläutern diese aus
pädagogischer Perspektive;
 sie stellen die Bedeutung und die Auswirkungen anthropologischer
Grundannahmen (soziale Entwicklung und Reifung) für erzieherisches
Denken und Handeln (Bewältigung der Entwicklungsaufgaben) im Hinblick
auf Identitätsentwicklung dar.

Die Schülerinnen und erwerben folgende Urteilskompetenz:


 sie erörtern im Anschluss an Hurrelmanns Konzept unterschiedliche
pädagogische Vorstellungen zur Identitätsentwicklung (z.B.
Entwicklungsaufgaben und Erziehung).

6. Beschreibung besonderer Rahmenbedingungen:

Die Lerngruppe des Leistungskurses Erziehungswissenschaft am Anne-Frank-


Gymnasium besteht aus insgesamt 13 Schülerinnen und zwei Schülern, insgesamt also

6
15 Lernenden. Die Lerngruppe ist im Hinblick auf Leistungsvermögen und –bereitschaft
sehr heterogen. Gleichwohl ist bei allen Schülerinnen und Schülern im Verlauf der Q1 –
Phase eine Progression sowohl in inhaltlicher als auch methodischer Hinsicht zu
erkennen. Sozialformen wie Partner- und Gruppenarbeit werden regelmäßig in meinem
Unterricht eigesetzt, um das selbstständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler
anzuregen und zu vertiefen. Diesen Tatsachen ist die Anlage der Stunde geschuldet: Der
Einstieg gibt auch leistungsschwächeren Schülern die Möglichkeit, ihr Vorwissen in den
Unterricht einzubringen und es so zu einem Baustein für das weitere Arbeiten werden zu
lassen. In den gewählten Sozialformen arbeiten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam
und inspirieren sich gegenseitig.
Nicht unerwähnt bleiben soll der Umstand, dass bei drei Schülerinnen ein
Migrationshintergrund mit z. T. erheblichen Störungen in der Familie besteht. Eine
Schülerin ist durch Verwandte in Syrien unmittelbar durch den dort herrschenden
Konflikt betroffen. Der Vater einer weiteren Schülerin ist vor ein paar Monaten völlig
überraschend verstorben, weswegen sie etliche Wochen nicht die Schule besucht hat.
Inzwischen nimmt sie wieder regelmäßig am Unterricht teil und zeigt im Fach
Erziehungswissenschaft überdurchschnittliche Leistungen. Diese Umstände gilt es
insofern zu bedenken bzw. zu berücksichtigen, als bei der Unterrichtsreihe „Die
Entwicklungsaufgaben des Jugendalters nach Klaus Hurrelmann“ die Schülerinnen und
Schüler natürlich auch über ihre eigene Erziehungswirklichkeit reflektieren, was durch
den Kernlehrplan ausdrücklich realisiert werden soll.9 Dabei ist ein hohes Maß an
Einfühlungsvermögen vonnöten.

7. Antizipiertes Tafelbild:

Vergleichsaspekte Persönliches Verständnis Verständnis prominenter


Persönlichkeiten
9
siehe ebenda, S. 36.

7
z. B.: Charakteristika z. B.: die Ablösung von den z. B.: Selbstzweifel und
und zeitliche Dimension Eltern; wachsende Bedeutung Experimentierfreude
der Peers, etc.

weitere Aspekte, die von


den Schülerinnen und
Schülern im Hinblick auf
die Thematik ermittelt
werden.

8. Literatur:

1. Gudrun Quenzel/Klaus Hurrelmann, Lebensphase Jugend. Eine Einführung in


die sozialwissenschaftliche Jugendforschung. Verlag Beltz Juventa,
Weinheim / Basel 2012.
2. Richtlinien und Lehrpläne für die Sek. II Gymnasium/Gesamtschule für das
Fach Erziehungswissenschaft. Hrsg. vom MSWWF des Landes NRW.
Ritterbach Verlag Frechen; 1. Auflage 1999.
3. https://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/zentralabitur-
wbk/faecher/fach.php?fach=11

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