Alternativlos?
Was Neoliberalismus Ist und was wir ihm entgegensetzen können
konomisierung, Globalisierung, ein Mehr an Dabei erweist sich dieser Neoliberalismus weder
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nämlich einer, der die Setzungen (Axiome) der seres Denkens überwunden werden. Die Tabu-
neoklassischen Ökonomie akzeptiert. isierung der Systemfrage, die den Kapitalis-
mus als gegeben und unantastbar voraussetzt,
ist - im Interesse einer anderen Zukunft – auf-
Die Herausforderung, der für soziale Bewegungen, zubrechen. Die Erinnerung an alternative Mo-
die „Zivilgesellschaft“, die Linke, die Befreiungs- delle ist wach zu halten (auch und gerade in
theologie – oder wie auch immer wir den Wider- Zeiten „messianischer Dürre“).
stand gegen den Neoliberalismus nennen möchten
-, darin besteht, nicht nur die gegenwärtigen Ent- den eigenen Entwurf als den eigentlich Lebens-
wicklungen zu kritisieren, sondern deutlich zu dienlichen attraktiv zu machen. D.h. etwa un-
machen, dass sie eben nicht alternativlos sind, ter anderem im Blick auf die ökologische Krise
sondern dass wir uns (hoffentlich) an einer Weg- und die weltweit ungerechte Verteilung des
gabelung befinden, an der Möglichkeitssinn zu Wohlstands die Vorfreude auf einen anderen
beweisen und die Zukunft als offen und gestaltbar Wohlstand zu vermitteln. 'Glück' und 'Zufrie-
(und nicht als determiniert) zu begreifen ist. denheit' wären im Sinne eines „Lebens in Fül-
Die gesellschaftliche und ökonomische Krise kann le“ neu zu definieren. Gut leben hieße nicht
nicht geleugnet werden, sie sollte aber vor allem per se viel haben. Eine Ökonomie des Genug
als Chance begriffen werden, das Soziale, Gemein- (Suffizienz) statt eine Ökonomie des Immer-
schaftliche wieder neu zu entdecken als eine Be- Mehr.
freiung zu 'höheren und sinnvolleren Tätigkeiten, praktisches Zeugnis abzulegen, indem wir ein
um derentwillen sich Befreiung noch lohnen wür- anderes Leben (exemplarisch und aus-
de' (Hannah Arendt). Der Status Quo sollte dabei schnittsweise) vorleben: Nur Erfahrung, nicht
nicht unbedingt (nur) bewahrt und verlorene allein Diskurs, überzeugen jemanden von der
Rechte wiedergewonnen werden, sondern Gesell- Notwendigkeit und mehr noch von der Att-
schaft auch neu erfunden werden. raktivität einer Wende.
Gesellschaftsmodelle sind stets durch Wertesyste- Das Menschen- und Gesellschaftsbild des
me (oder Ideologien) fundiert (bzw. erzählen un- Neoliberalismus
terschiedliche Geschichten von gelungenem Zu-
sammenleben). Man kann daher Konflikte von Grundlage des „Neoliberalismus“4 - so meine The-
Systemalternativen auch als Konfessionskriege be- se -, ist eine Hintergrundüberzeugung5 (man könn-
greifen, die Hegemonialkämpfe (Gramsci) hervor-
rufen, Auseinandersetzungen, in die wir frohge- 4 Im Folgenden werden unter ‚Neoliberalismus’ Denkansätze
mut begeben können, weil wir eine lebensfrohe Al- zusammengefasst, die wieter differneziert werden könnten. ,
ternative zur neoliberalen Misere anzubieten ha- So wäre zwischen der „libertären“ Position (Minimalstaat,
ben. prästabilisierte Harmonie, Selbstheilungsprozesse des Mark-
tes) und dem „konstitutionellem Liberalismus“ zu unter-
Der Weg in eine andere Zukunft bedarf meiner scheiden, der eine „kluge staatliche Rahmenordnung als auch
Ansicht nach darum sowohl a) der Kritik des zur eine aktive Ordnungspolitik zur Sicherung von Markt und
Zeit dominierenden sozialen Paradigmas, dem Wettbewerb“ vorsieht, die “das gesellschaftlich zuträgliche
Neoliberalismus als auch b) der "gefährlichen und Funktionieren des Marktes gewährleisten [will]“. (siehe Will-
subversiven Erinnerung"(Gustavo Guitterez) eines ke, 176) Allerdings treffen die folgenden Skizzen weitgehend
auf all diese Variationen gegenwärtiger liberaler Ansätze zu.
Alternativparadigmas.
5 Dunlap und van Liere etwa definieren ein soziales Paradigma
Ziel sollte es sein: als "the values, metaphyiscal beliefs, institutions, habits etc.,
that collectively provide the social lenses through which indi-
nachzuweisen, dass der Neoliberalismus weder viduals and groups interpret their social world." Es dient der
Rechtfertigung sozialer und politischer Handlungen und wird
die ökologische Krise noch die soziale Krise in
so in eine Ideologie umformuliert. Zielsetzungen werden so
einer menschen(ge)rechten bzw. umweltge-
entwickelt, dass bestimmte Prämissen als gegeben und unver-
rechten Weise lösen kann, sondern eine (we- änderlich gesetzt werden (also tabuisiert werden). Dieses
sentliche) Ursache dieser Krise ist. "dominant social paradigm", das dem ökonomischen Libera-
lismus entspricht und das "biased mind set of northern elites"
überhaupt eine Alternative zu denken und das sei, betrachten Dunlap und van Liere als Ursache der gegen-
neoliberale Dogma von der Alternativlosigkeit wärtigen sozialen und vor allem ökologischen Krise. Ohne ei-
dieses Kapitalismus entzaubern (Eine andere ne Änderung jenes DSP sei eine tragfähige Lösung der gesell-
Welt ist möglich!) und so die Einsperrung un- schaftlichen Krise unmöglich.
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te auch von einem Glaubenssystem sprechen6) -, Prinzip nicht nur Wohlwollen, sondern auch Neid,
die ich unter den Begriff „Ökonomismus“ zu fas- Missgunst und auch Altruismus aus.
sen versuche. Der Ökonomismus bestimmt die Das Menschenbild des Ökonomismus, das der
Annahmen und Voraussetzungen, die die herr- herrschenden ökonomischen Theorie zugrunde
schende Wirtschaftstheorie, nämlich die neoklassi- liegt, ist damit dem moralischen Prinzip, wie es
sche, ihren Theorien zugrundelegt – und die wie- sich etwa in Kants Formulierung des kategorischen
derum als Grundlage dienen, wo aus einer Wirt- Imperativs äußert, der im Anderen niemals Mittel,
schaftstheorie eine alles menschliche Leben be- sondern immer Zweck sieht, diametral entgegen-
schreibende und bestimmende Gesellschaftstheo- gesetzt.7
rie gemacht wird – der Neoliberalismus.
Materialismus (Güterwohlstand)
Dieser Ökonomismus basiert auf:
'Gutes Leben' wird im Ökonomismus mit Güter-
der Anthropologie (Menschenbild) des „homo wohlstand gleichgesetzt und darauf reduziert.
oeconomicus“ (h.o.) Zentrale ökonomische Begriffe wie (größtmögli-
ches) Glück, Nutzen, Produktivität, wohlbegrün-
Der h.o. basiert auf einem methodologischen, onto- detes Eigeninteresse' und das ‘wirtschaftliche
logischen und normativen Individualismus, der Prinzip', 'faktische' Präferenzen und Bedürfnisse,
Wesen und Identität des Menschen als a-sozial be- Wachstum und Entwicklung - sie alle werden ma-
trachtet. Margot Osterloh spricht von der "Abs- terialistisch gefüllt.8
traktion eines durch keine ethnische, religiöse oder
Daraus wird das Modell eines durch Konsum zur
sonstige partikulare Eigentümlichkeit eingefärb-
Arbeit motivierten Menschen, anders formuliert
ten, aus seinen Bindungen losgelösten Indivi-
ein possessiver (bzw. besser noch „akquistiver“,
duums." Und: Jede/r ist auf sich gestellt: Im neo-
d.h. auf Erwerb, Gewinnsucht und [Lern-
klassischen Modell gibt es keine Familie, keine
]Begierde ausgerichteter9) Individualismus abge-
Freundschaft, ja nicht einmal Bekanntschaften.
leitet. Daher wird die Steigerung der materiellen
Diese beziehungslosen Individuen stehen in Kon-
Wohlfahrt als das herausragende, das eigentliche,
kurrenz zueinander. (Pierre Bourdieu bezeichnete
gesellschaftliche Ziel erachtet; mit Hilfe des steti-
den Neoliberalismus daher auch als „Programm
zur planmäßigen Abschaffung der Kollektive“.)
7 Die ökonomische Theorie reduziert rationales allein auf ei-
Diese Individuen denken daher auch nur an sich: gennütziges Verhalten, Rationales Verhalten ist aber nicht mit
Sie sind egoistische, da beziehungslose Menschen, berechnendem und egoistischem Verhalten gleichzusetzen.
die im Anderen (ob Mensch, Tier oder Natur) bloß Erweiterungen und Abänderungen in neueren h.o.-Theorien
ein Instrument zur Erreichung ihrer eigenen Zwe- sprechen mittlerweile von einer
cke und Ziele sehen. Der h.o. betreibt Nutzenma- "eingeschränkten Rationalität" und relativieren den ontologi-
ximierung im Rahmen einer egoistischen Kosten- schen Individualismus und am Maximalprinzip und am klas-
Nutzenrechnung, die sich allein durch Begrenzun- sischen Eigennutzaxiom halten sie fest.
gen bzw. Anreize steuern lässt. Wir sind alle Un- 8 Der Neoliberalismus fordert den Begriff „gute Gesellschaft“
ternehmer, die ihr Lebensprojekt in einem gleich- bzw. „soziale Gerechtigkeit“ aufzugeben, da diese Begriffe
gültigen oder konkurrierenden Umfeld möglichst „nicht in die Kategorie des Irrtums, sondern in die des Un-
optimal zu verwirklichen suchen. Das schließt im sinns“ (Hayek nach Willke, 122) gehörten, er ist aber selbst
voller Wertsetzungen und redet selber häufig von „guten“
bzw.„schlechten Begriffen“ (so Willke, 69), die normativ ge-
6 Franz-Xaver-Kaufmann (und ähnlich der polnische Philosoph füllt sind.
Leszek Kolakowski), schreibt Religion als sozialer Institutio- 9 so Schui, 112. Die Evolutionstheorie erweist sich somit als an-
nen die Funktion zu, Gewissheit, Orientierung und Sinn zu schlussfähig für den Neoliberalismus. Zeitgenössische Biolo-
geben und die Faktengeschichte zu strukturieren, zu interpre- gen behaupten, ein eigensüchtiges und maximierendes Wesen
tieren und zu verarbeiten (aus history wird story). Eine Reli- des Menschen sei genetisch festgelegt.
gion reduziert Komplexität, macht die Welt übersichtlich, ver-
Auch der auf Solidarität basierende Wohlfahrtsstaat sei darum
traut, selbstverständlich, heimisch, berechenbar und beein-
nicht überlebensfähig, denn Solidarität und Mitmenschlich-
flussbar und leitet zum Handeln an. Darüber hinaus beant-
keit widersprächen der Natur des Menschen und Verteilungs-
wortet Religion auch die Frage der Theodizee: Was ist gerecht
zustände gelten dann nicht als Folge menschlichen Handelns
und warum ist es gerecht? [Der Begriff "Religion" hat dabei
sondern von unpersönlichen Marktprozessen (so Hayek) (Sie-
gegenüber dem Begriff von Kultur, Paradigma oder Weltan-
he dazu das Kapitel: Eine Gesellschaft, in der jede(r) Platz hat)
schauung den Vorteil, dass er am ehesten den normativen
Anspruch von Rechtmäßigkeit und Exklusivität ausdrückt.]
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gen Wachstums seien alle Probleme, soziale wie rauszufinden versuchen würde, wie eine Ökono-
auch ökologische, lösbar. 10 mie ohne Wachstumszwang funktionieren könn-
te.)
Das Immer-Mehr – die Unersättlichkeit der
Das stetige Streben nach einem Immer-Mehr
menschlichen Bedürfnisse
schlägt sich in einem Akkumulationswahn und ei-
Das Maximalprinzip, d.h. das Ziel eines stetigen nem Beschleunigungsimperativ nieder. Sparsam-
Wachstum ist Kernstück der Mainstream- keit (Kostenminimierung) bedeutet hier zwangs-
Ökonomie (und interessanterweise gibt es trotz läufig immer mehr Ergiebigkeit (Produktionsma-
der deutlichen Grenzen des Wachstum keine ximierung) Da der Ökonomismus zudem eine sehr
Wachstumsforschung in der Ökonomie, die he- hohe Zeitpräferenz hat (d.h. kurzfristig und kurz-
sichtig „alles und zwar sofort“ haben will) werden
10 Schui und Blankenburg hingegen stellen in Frage, ob der
Reproduktionszeiten und natürliche Zyklen in die-
Neoliberalismus überhaupt primär an Wohlstandsmehrung sem Modell völlig ausgeblendet.
interessiert sei – und bezeichnen es als „das vielleicht bemer-
kenswertestes Phänomen der letzten drei Jahrzehnte“, dass
Alles ist käuflich und hat seinen Preis – Tausch und
„ein Kapitalismus, der hinter sein substantielles Glückver- Markt
sprechen – mehr Wohlstand und Entfaltung für alle, wenn
auch in unterschiedlichem Maß (das größte Glück der größten Letztlich lässt sich alles auf dem Markt handeln.
Zahl) – zurückfällt, indem er im historischen Vergleich nied- Der Ökonomismus kennt weder Traditionen, Ta-
rigere Wachstumsraten und höhere Ungleichheiten reprodu- bus, noch Normen und Werte, die gültig sind und
ziert, dennoch politisch akzeptabel oder zumindest nicht als unbedingt zu berücksichtigen sind. Es ist nur eine
offensichtlich gescheitert erscheint.“ (73) – Siehe ergänzend Frage des Preises bzw. der Kosten und Nutzen ei-
und erklärend Fußnote 19.
ner Regelübertretung, die entscheiden, wann es zu
An der Theorie von Hayek versuchen sie nachzuweisen, dass einer Regelübertretung kommt.
„Wohlfahrt“ anders verstanden werde. Allgemeine Wohlfahrt
bestehe bei Hayek nicht länger im „Wohlstand der Nationen“ Damit geht einher, dass der Ökonomismus nur
(Entwicklung) -. und nicht einmal in der optimalen Allokation einen Ergebnisnutzen und keinen Handlungs-
vorhandener Ressourcen (allokative Effizienz), sondern in der nutzen kennt (Alles ist erlaubt, egal wie man
bestmöglichen Selektion und Vergesellschaftung von Einzel-
es erreicht, Hauptsache, man hat was davon
wissen. Und für diesen sozialdarwinistisch gedachten Evolu-
und es kommt für mich unter dem Strich et-
tionsprozess sei das Marktprinzip als Entdeckungsprozess
(von Wünschen, Präferenzen und Innovationen) der Demo- was heraus.)
kratie, aber auch der Kompetenz von Expert/innen, der Die 'Moral' des Marktes' reduziert sich dabei auf
„Herrschaft der Weisen“ überlegen (77, weiter dort, auch:
die Formel: "Alle Handlungen sind erlaubt, aber
95,99ff. – zusammenfassend auf S. 107) „Ungleiche Einkom-
mensverteilung“, so Schui /Blankenburg (95), sei da „nur-
alle von ihnen Betroffenen sind wertmäßig zu ent-
mehr Ausdruck des Problems asymmetrischer Information; schädigen“. Alles hat dann seinen Preis, gipfelnd
„Unterentwicklung“ eine Frage von Inkompetenz und Rück- im Entwurf John Buchanans, der selbst die Sklave-
ständigkeit bzw. verweigerten Lernen vom Erfolgreichen. rei ökonomisch erklärt, nämlich dann, wenn der
Und „soziale Gerechtigkeit“ behindere das evolutionäre Ler- Starke im Gegenzug den Benachteiligten dafür am
nen, weil „bei Versuch und Irrtum der Irrtum wegen sozialer Leben lässt.11
Absicherung nicht sichtbar und erfahrbar werde“ (S/B, 117f.)
Hayeks Theorie der kulturellen Evolution, so räumen die bei- Es ist schon immer so gewesen – die
den allerdings ein, habe am wenigsten Eingang in die Lehr- Geschichtsvergessenheit des Neoliberalismus
pläne der Universitäten gefunden, sie gelte als heterodoxes
Material.(S. 115) Insgesamt ist dies auch die Schwäche von des Als letztes zentrales Merkmal des Ökonomismus
Einführungsbuches von Schui und Blankenburg. Es setzt die betrachte ich, dass der Ökonomismus unhistorisch
Positionen von Hayek zu sehr mit dem Neoliberalismus
argumentiert. Er verabsolutiert und ontologisiert
gleich. [Willke etwa kritisiert Hayeks Positionen ebenfalls
recht scharf als „fundamentalistisch überzogen“(125)] Der e-
geschichtlich gewordene Verhältnissen und be-
volutionäre Gedanke findet sich allerdings sehr breit in der trachtet sie als natürlich.12 Das gilt sowohl für sein
apologetischen Literatur des Neoliberalismus – etwa in Fu-
kuyamas „Ende der Geschichte“ oder in Willkes Behauptung 11 siehe S/B, 137.
„Neoliberalismus und Marktkapitalismus haben sich durch- 12 So behauptet Willke etwa, „die Wurzel der Geschichte ist der
gesetzt, weil sie besser sind als die (bislang) bekannten Sys-
tauschende und deswegen über seinen Eigenbedarf hinaus
temalternativen.(...) Evolutorisch gesehen ist das, was im
produzierende Mensch. (...) Erst mit der Tauschwirtschaft als
Konkurrenzkampf [an anderer Stelle spricht er von „Überle-
Produktivitätsmotor hebt ‚Geschichte’ an“(41). Der Tausch ist
benskampf“] Erfolg hat, besser an die real existierende Um-
jedoch erst in der kapitalistischen Ökonomie zum zentralen
welt angepasst.“ (16ff.)
gesellschaftlichen (und ökonomischem) Regulationsmedium
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Menschenbild als auch für die ungleiche Vertei- kann. Das aber ist nicht natürlich, sondern gesell-
lung von Lebenschancen und Gütern. Nur so kann schaftlich geworden und bedingt.
er ein absolutes Eigentumsrecht der glücklichen
Besitzenden und deren absolutes Vetorecht gegen Kritik am Ökonomismus
eine Neuverteilung von Chancen und Gütern pro-
pagieren, wie sich dies etwa im für die ökono- Der kritische Blick auf die expliziten und implizi-
mistische Wohlfahrtstheorie zentralen Konzept des ten Voraussetzungen des Ökonomismus kann
Pareto-Optimums (Niemand darf schlechter ge- nachweisen, dass der neoliberale Zeitgeist nicht
stellt werden) niederschlägt – bekannter unter sei- Sachzwängen entspricht, sondern Denkzwängen.
nem entwicklungspolitischen Kind „Trickle Gewisse Phänomene werden ontologisiert und
down“13. verabsolutiert, andere ausgeblendet, Damit ist der
Ökonomismus eine Ideologie, denn Ideologie legi-
timiert und leugnet.
Mit sozialgeschichtlichen und strukturfunktiona-
Was lässt sich da machen? Denkverbote und Tabu-
len Untersuchungen lässt sich allerdings leicht
isierungen sind aufbrechen, Dogmen der Ökono-
nachweisen, dass der Mensch nicht 'von Natur
mie zu überprüfen - etwa das Dogma vom freien
aus' ein Egoist ist, sondern sich der 'kapitalistische
Spiel der Kräfte, das zu größtmöglichem Glück der
Charakter' geschichtlich herausgebildet hat. Sozi-
größtmöglichen Zahl führe, das Dogma von der
algeschichtlich durch die Durchsetzung der bür-
Trennung von Ethik und Wissenschaft, das Dogma
gerlichen Tugenden und die Propagierung des
vom vernünftig entscheidenden homo oeconomi-
'Leitbildes Bürgertum', strukturfunktional durch
cus, das Dogma vom unbegrenzten Wachstum.
den Zwang des Kapitalismus zur Ausbildung von
Konkurrenzmentalitäten auf der Grundlage einer Grundbegriffe der Ökonomie sind neu zu definie-
kollektiv individualisierten Existenzweise, dem ren: Was ist 'Nutzen', was 'wohlverstandenes Ei-
vollmobilen Single, der im Kern sein Leben allein geninteresse', welche 'Bedürfnisse' haben Men-
leben muss. schen (wie ist der Mensch?), was ist 'Wohlstand',
was ist 'das größtmögliche Glück' und: was ist ei-
Die Arbeitsmarktindividualisierung mit seinem
gentlich 'rational'?
Konkurrenzdenken verlangt neben lebenslanger
marktgerechter Qualifikation auch Mobilität und
Flexibilität im Verdrängungswettbewerb. Sie setzt Menschenrechte des Ökonomismus
damit eine familien- und ehelose Gesellschaft vor-
Der Menschenrechtsdiskurs ist ein zentraler, viel-
aus, in der der Einzelne frei ist für die Erfordernis- leicht der zentrale Wertediskurs in modernen Ge-
se des Marktes. "Das Marktsubjekt“, so der Sozio- sellschaften überhaupt. Doch der Ökonomismus
loge Ulrich Beck in einer Wiederaufnahme eines ist unverträglich mit der Menschenrechtsidee. Vor
Gedankens von Marx, „ist in letzter Konsequenz
allem, weil sein Menschenbild sich nicht mit der
das alleinstehende, nicht partnerschafts- oder fami- grundlegenden Setzung der Menschenrechtsidee,
lien'behinderte' Individuum" (Beck) Wo Solidaritä- dass ein Mensch qua Menschsein Träger von Rech-
ten wegbrechen und es vermehrt zu Erfahrungen ten ist, die sich letztlich am Machlosesten, am Ar-
kommt, dass „wenn ich nicht an mich denke, nie- men und Fremden, am „geringsten meiner Ge-
mand an mich denkt“, entsteht eine Ethik des Ü- schwister“ erweisen, verträgt.
berlebens trotz eines Überflusses der Dinge, in der
sozialdarwinistisch nur der Fitteste überleben Menschenrechte erweisen sich letztlich immer am
anderen und fremden Sonderling. Sie sind eine Art
geworden. Ihn zum Motor der Geschichte zu erklären (oder
ethische Meistbegünstigungsklausel. 14 Die Rechte
aber Gewalt zum einzigen dazu alternativen Regulationsme-
dium) beißt sich mit den historischen Tatsachen. 14 1. Menschenrechte sind immer moralische Rechte, d.h. sie
13 Die vornehmliche Rechtfertigung für den Trickle down- sind ihrem Wesen nach universell und allgemeingültig. Sie
Effekt“, also die Unantastbarkeit des Einkommens und Ver- bewähren sich dort wo es Knappheiten (limit situations) gibt
mögens der Reichen, liegt allerdings in der Behauptung, dass und wo Menschen weder spontan durch Bindungen des Ge-
bessere Chancen für die Vermögenden (die zu Unternehmern fühls (Sympathie, Tradition) oder aber 'rational' durch Eigen-
und als Elite verklärt werden), schließlich allen und der Ge- interesse in win-win-Situationen 'richtig' urteilen und han-
sellschaft im Ganzen mehr nütze als eine Umverteilungskom- deln. Daraus folgt:
ponente (ein Gedanke, der sich, wenn er sich empirisch be- 2. Menschenrechte sind Rechte des Individuums. Die Men-
weisen ließe, mit dem Maximin-Prinzip (das Maximum für schenwürde kann nicht von Gruppenrechten relativiert wer-
den am meisten Benachteiligten (Minimum) vereinbaren ließe. den und erweist sich an "dem geringsten meiner Geschwister"
(quantitative Individualisierung nach Simmel).
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'Fiktion der Gleichen'. Sie setzt gleiche Tausch- und schenmenschliche Verhalten, Kooperation finde
Verhandlungspartner voraus, die gleichermaßen nur bei erwarteten beidseitigem Gewinn statt.
mit Ressourcen und Verfügungsrechten ausgestat- Zwischenmenschliche Beziehungen sind damit
tet und den gleichen Restriktionen unterworfen strenggenommen Tauschbeziehungen. Hier wer-
sind. Die Marginalisierten, die als unmittelbare In- den in einem Ausgleich von Nehmen und Geben
teraktionspartner wenig Attraktivität besitzen, nicht nur materielle Güter, sondern auch nicht-
werden im ökonomischen Denken ausgeblendet.25 materielle Güter wie Zuneigung, Hilfe oder Sexua-
Wenn der Neoliberalismus in dieser Hinsicht Ver- lität gehandelt. Das eine gegen das andere (Tit for
besserungsbedarf sieht, dann nur, indem es zu ei- tat) als beidseitiger Vorteil [mutual benefit], was
ner gerechten Aufteilung der Ausgangs- bzw. nicht bedeutet, dass es sich um einen für beiden
Startbedingungen komme (Startgerechtigkeit oder Seiten gleichen Vorteil[equal benefit]) handeln
Chancengleichheit). 26 muss.27
Ungleichheit ist dann damit zu erklären, dass die Der ‚freie’ Markt ist somit im liberal gedachten Na-
einen sich mehr angestrengt haben (oder besser an turzustand der Ort der Interaktion der Verteilung
die große Ordnung angepasst haben) als andere der (Grund)Güter. Hier sind alle Handlungen er-
(Leistungsgerechtigkeit). Ungleichheit gilt daher laubt, alles hat dann seinen Preis und alle von ihr
als freigewählt. Betroffenen sind wertmäßig zu entschädigen.
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Die ungleiche Ausstattung mit Property rights (Ei- viel besser - und außerdem gebe es eigentlich
gentums- als Verfügungsrechte) wird in der öko- gar kein „gemeinsames“ Gute, sondern nur die
nomischen Theorie allerdings unter dem Postulat Summe dessen, was jeder Einzelne für gut be-
vollständiger Konkurrenz ausgeblendet (Fiktion findet). 31
der Gleichen); die Frage, welche Marktteilnehmer
Als wesentliche Aufgaben werden einem solchen
ihre Interessen am besten durchsetzen können,
Staat somit die Gewährleistung von (negativem)
bleibt ungestellt.
Frieden und Sicherheit, der Schutz der Eigentums-,
Rechts- und Marktordnung wie auch der indivi-
Die Tücken des Freien Marktes duellen Rechte und die Sicherung der Vertrags-
Warum entstehen dann dennoch gesellschaftliche freiheit zugewiesen.32
Institutionen? Dafür gibt es zwei Gründe: Ein solcher Staat soll des weiteren als Mittel die-
Zum einen kommt es, wenn jede/r seine eignen nen, zwei weitere zentrale Probleme zu lösen, die
Ziele verfolgt, notwendigerweise zu Konflikten. in einer reinen Marktgesellschaft auftreten: den
Denn, so schon Hobbes, der Mensch sei dem Men- Opportunismus der Marktteilnehmer und den
schen ein Wolf und daher brauche es eine überin- Widerspruch zwischen Lösungen, die für verein-
dividuelle Institution, die diese Interessengegen- zelte Marktteilnehmer am rationalsten sind und
sätze regele, damit es nicht zum Krieg aller gegen Lösungen, die für alle am besten sind, wenn nur
alle komme. alle unter einen Hut gebracht werden könnten.
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Des Weiteren führt die ausschließliche Orien- Hier kommt der Neoliberalismus ins Spiel. Er ist
tierung am eigenen Nutzen oft zu Folgen, bei die in gesellschaftliche Institutionen gegossene
denen schließlich alle schlechter fahren. Das Staats- und Gesellschaftstheorie des Ökonomismus
gilt im Kleinen, wenn etwa alle die Versiche- und unterscheidet sich vom frühen Liberalismus
rung betrügen und die Versicherungspolicen (dem Palaöliberalismus) dadurch, dass er nicht
dadurch steigen, das gilt im Großen, wenn alle grundsätzlich 'weniger Staat' will35, sondern einen
den Fluss verschmutzen (der niemandem ge- anderen Staat, dass es ihm nicht um Laisser faire
hört und damit sich auch niemand für ihn zu- und Deregulierung geht (weil er nicht mehr an die
ständig fühlt) und schließlich niemand mehr Allgemeine Gleichgewichtstheorie glaubt), son-
sauberes Wasser hat. Solche Rationalitätsfal- dern es ihm um die Herstellung einer Rahmenord-
len, wie die ökonomische Theorie dieses Prob- nung geht, in der sich bei unveränderten Vertei-
lem nennt, kann der Markt als Regulationsme- lungsverhältnissen die Interessen der Kaufkräfti-
chanismus nicht lösen. 33 Das Gleiche gilt für gen auf einem solcherlei abgesicherten Markt
den Fall, dass jemand ein „kollektives Gut“ durchsetzen, also um eine kapitalfreundliche Re-
wie Sicherheit schafft, also etwa eine Polizei regulierung etwa durch den Aufbau einer neolibe-
aufbaut, jeder von der größeren Sicherheit ralen Weltwirtschaftsordnung in Form von WTO
Nutzen hat, aber nur derjenige, der die Polizei oder IWF oder aber einer interventionsbereiten
aufgebaut hat, für die Kosten aufkommen NATO. 36
muss. Da es vom egoistischen Standpunkt aus Neu am Neoliberalismus im Vergleich zum Paläo-
am rationalsten ist, den Nutzen mitzunehmen, liberalismus ist also, dass er durch den Erfolg des
die anderen aber zahlen zu lassen, werden auf Wohlfahrtsstaates gelernt habe, dass nicht Deregu-
diese Art und Weise gesellschaftlich notwen- lierung alleine (möglichst wenige Institutionen),
dige Güter kaum entstehen. sondern eine selektive Reregulierung diesem An-
Wenn allerdings eine Instanz geschaffen wird, sinnen am besten diene.
die die Einhaltung der vereinbarten Regeln er-
zwingt und die kollektiven Güter, die niemand Nach Pierre Bourdieu geht es daher heutzutage
aus Eigeninteresse aufbauen bzw. schützen nicht um die Frage ‚Staat oder Nichtstaat?’, son-
würde, schafft, könnten die oben genannte dern um die Frage ‚Sozialstaat oder Polizeistaat?’
Probleme minimiert werden. Hieraus ergeben sich auffällige Ähnlichkeiten neo-
liberale Staatstheorie (und v.a. – praxis!) und der
Praxis autoritärer Staaten.37
Neoliberalismus
Ein zweiter Unterschied zum Paläoliberalismus
Auch wenn Liberale postulieren, dass der Markt besteht außerdem darin, dass der Neoliberalismus
dem Staat als Steuerungsmechanismus überlegen das Marktprinzip nicht mehr allein für das Subsys-
sei, erkennen sie also, dass die Funktionslogik der
Marktwirtschaft (dezentrale Entscheidungsprozes- ziehungen teurer sind als die Koordinationskosten und der
se, Konsumentensouveränität, Wettbewerb, Preise, Nutzen geringer als Kooperationsgewinn, einigen sich die
Gewinn, privates Eigentum an Produktionsmit- Marktteilnehmer auf Regeln.
teln) allein keine funktionierende Gesellschaft ge- Normen stellen also einen effizienten Markttausch sicher, erklä-
währleisten kann (und zudem ideale Theorie ren Tauschhandlungen zu den einzig legalen Handlungen
und verbieten Nicht-Tausch wie Mord und Diebstahl.
bleibt, die in der Praxis gar nicht so anzutreffen
Sie können allerdings auch den Markt als Regulationsmecha-
ist!) Massengesellschaften - so auch die Liberalen -
nismus ersetzen, indem sie den Tausch bestimmter Güter ver-
brauchen demnach mehr als den reinen Markt für
bieten oder begrenzen. (etwa in Form von Mindeststandards).
die Regelung ihrer Probleme.34 35 Nozick spricht von „Minimalstaat“, Willke von „minimal-
invasivem Staat“ (56).
33 Neoliberale neigen allerdings dazu, „zerstörerische Selbstver- 36 Willke drückt dies positiv aus (S.56), Schui formuliert es da-
stärkungsprozesse“ eher „falschen Interventionen der Wirt- gegen noch kritischer (75) und zusammenfassend 143f.. Die
schaftspolitik“ bzw. falschen Rahmenbedingungen zuzu- ambivalente Haltung zum Staat, der gerade als partizipativer
schreiben als dem Markt (so Willke, 62, auch 71). Oft heißt es Staat als politische Macht immer auch den Kapitalismus ge-
dann, das Problem sei dann nicht zuviel sondern eher zuwe- fährden kann, siehe 150f. Siehe auch Fußnote 19!
nig Markt. Lasse man das Marktprinzip walten würden hin- 37 Interessanterweise sieht Schui daher in den Rechtspopulisten
gegen Anpassungsprozesse „in the long run“ solche Probleme und neofaschistischen Parteien diejenigen, „deren Programme
lösen. und (als Regierungsparteien) politische Praxis entschiedener
34 Die ökonomische Theorie erklärt Normenbildung so: Wenn als alle anderen Parteien die Ziele des Neoliberalismus verfol-
Transaktionskosten zu hoch sind, d.h. wenn reine Marktbe- gen“ (siehe Schui, 162ff.)
Alternativlos? - Was Neoliberalismus Ist und was wir ihm entgegensetzen können
11
tem Wirtschaft als gültig erklären möchte, sondern werden: Mehr Wissen und Infrastruktur, größere
es zu einem allgemeinen gesellschaftlichen Orga- Fähigkeiten, mit kaputter Natur umzugehen, oder
nisationsprinzip erheben möchte, also die Lebens- eine sinkende Angewiesenheit des Menschen auf
welt zu kolonialisieren sucht (Habermas). natürlichen Ressourcen aufgrund von Effizienz-
steigerungen. Viele Wahlmöglichkeiten und Ent-
Kritik am Neoliberalismus wicklungsoptionen für künftiges Leben, viele
„mögliche Zukünfte“ fallen allerdings dabei irre-
Zwei zentrale Gründe können genannt werden, versibel weg.
warum der Neoliberalismus keine Option für die
Regelung gesellschaftlicher Fragen sein darf.
b) Eine neoliberale Zukunft ist nicht wünschens-
Der erste Grund ist ein funktionaler: er ist nicht
wert, weil sie das Recht eines jeden Menschen als
zukunftsfähig, der zweite ein normativer: er ist
Subjekt über sein je eigenes Leben selbstbestimmt
nicht menschen(ge)recht.
zu entscheiden, nicht berücksichtigt. Der Ökono-
mismus ist durch die „Fiktion der Gleichen“ blind
a) Nicht zukunftsfähig ist der Neoliberalismus, für das Recht des Schwachen und Armen, und in
weil er keine Antwort auf die ökologische Heraus- seiner eindimensionalen, totalitären Definition
forderung darstellt. Er beruht in seinem Wachs- vom Materialismus als Zweck menschlichen Le-
tumswahn auf einer grenzenlosen Belastbarkeit bens und Wirtschaftens taub für das Recht des
der Umwelt und blendet die Endlichkeit der natür- Anderen und des Fremden. Er hat keinen Sinn für
lichen Ressourcen aus. Durch seine kurzsichtige, den Wert von Vielfalt und Unterschiedlichkeit und
d.h. hohe, Zeitpräferenz nimmt er die Rechte zu- bringt bloß Unverständnis auf für andere Konzep-
künftiger Generationen nicht in den Blick, weil er tionen von 'gutem Leben`.39
anthropozentrisch ist, kennt er keine Eigenrechte
der Natur. Eine Gesellschaft in der jede(r) Platz hat
Sofern Selbstmord als ethische Option ausscheidet, Der Neoliberalismus behauptet – wünschenswert
kommt der ökologischen Zukunftsfähigkeit aber hin oder her – dass er die einzig mögliche Art und
der Rang eines Metakriteriums zu, das allen inhalt- Weise der Organisation moderner – d.h. anonymi-
lichen Kriterien vorgeordnet sein muss. Die abso- sierter und pluralistischer und post-traditioneller -
lute Knappheit vieler Ressourcen, die Grenzen des Gesellschaften sei.
Wachstums (Carrying capacities in einer full word e-
conomy), die Einbettung (embeddedness) menschli- Wir stünden nun einmal vor dem Problem, dass
chen Wirtschaftens in das Ökosystem sind bei jeder wir keine gemeinsamen, geteilten Werte mehr hät-
Erörterung gesellschaftlicher Perspektiven zu be- ten und zudem in einer Großgesellschaft der 'kon-
krete Andere' nicht mehr zu Wohlwollen, Wohl-
achten.38
verhalten und Solidarität (oder gar Selbstlosigkeit)
Wenn Zukunftsfähigkeit zudem als 'Offenhalten
motivieren werde könne, wir uns aber auch kaum
möglichst vieler Zukünfte' (Christine Busch-Lüty)
wünschen, dass diese durch Autorität und Macht
definiert wird, ist auch eine 'weak sustainability'
erzwungen werden40 Seinen Gegnern wirft der
(schwache [oder seichte] Nachhaltigkeit) genannte
Neoliberalismus pauschal vor, einer „Ideologie der
Richtung der Umweltökonomie, wie sie in der
Machbarkeit“ verfallen zu sein, sich eine Gesell-
neoklassischen Wirtschaftstheorie anzutreffen ist,
schaft nach „ihren Wunschvorstellungen bauen“
auszuschließen.
zu wollen und keine Konsequenzen aus dem
Die Probleme der Einschränkung von Lebenschan- Scheitern des (Staats-) Sozialismus gezogen zu ha-
cen wird hier gegen zusätzliche Aktivposten auf- ben (alles nach Willke).
gerechnet, die den Nachgeborenen hinterlassen
39 Viele halten den Neoliberalismus auch aus sozialen Gründen
38Der Philosoph Hans Jonas formuliert in seinem Buch „Das
nicht für funktional, da er normative Grundlagen wie Verläss-
Prinzip Verantwortung“ den neuen kategorischen Imperativ lichkeit, Respekt oder Akzeptant der gesellschaftlichen Ord-
so: "Handle so, daß die Wirkungen deiner Handlung verträg- nung untergräbt und damit am Ast säge, auf den er angewie-
lich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf sen ist. Die Stabilität ungleicher Gesellschaften etwa in der
Erden" und seine Forderung lautet: "Dass es in alle Zukunft „Dritten Welt“ machen allerdings skeptisch, inwiefern das oft
eine solche Welt geben soll", "dass es weitergehen soll, unge- vorausgesetzte baldige Scheitern des Kapitalismus realistisch
achtet der Verteilung von Glück und Unglück. (...) wir (haben) ist.
nicht das Recht, das Nichtsein künftiger Generationen wegen 40 siehe S/B, 114
des Seins der jetzigen zu wählen oder auch nur zu wagen".
Alternativlos? - Was Neoliberalismus Ist und was wir ihm entgegensetzen können
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Doch gerade, wenn man den Einwand von Richard Diskurs teilnehmen können, in dem die Regeln des
Rorty, Ulrich Beck, Karl Marx (und letztlich auch Zusammenlebens diskutiert und festgelegt wer-
Thomas Hobbes) ernst nimmt, dass strategisches den.
Handeln 'Überlebensethik' im Hobbeschen Im Rahmen eines Diskurses müssen Konflikte ge-
Dschungel ist (wenn ich nicht an mich denke, wer klärt und eine Einigung über das, was als Ge-
denkt dann an mich), bedarf es einer alternativen meinwohl gelten kann, gesucht und erarbeitet
Gesellschaftskonzeption, in der der Staat mehr ist werden - statt in einem faktischen Diskurs, wie ihn
als ein ökonomisches Kalkül (Neoliberalismus), die die Vertragstheorie kennt, individuelle Ziele bloß
aber auch nicht die Naivität kommuntarischer aufeinander abzustimmen – oder aber die Ent-
Denker verfällt, dass allein eine Wiederentdeckung scheidung darüber, was gemacht und produziert
der Werte und Traditionen, die dann für alle gültig wird, dem Markt mit seiner sehr ungleich verteil-
zu sein haben, die Lösung des Übels sein kann. ten Kaufkraft zu überlassen. 41
Moderne Menschen sind nicht zwischen der Skylla (Es sei hier darauf hingewiesen, dass es unrealis-
einer skeptizistischen, pragmatischen und strategi- tisch sein dürfte, dass dieser Diskurs im Sinne ei-
schen Vernunft von eigennützigen, am Leben an- nes Runden Tisches geführt wird, wo darauf ge-
derer desinteressierter Solisten oder der Charybdis achtet wird, dass jede/r auch zu Wort kommt. Ein
einer allein partikularen und fundamentalistischen solcher Diskurs ist viel eher im Sinne fortwähren-
Ethik gefangen. Es kann durchaus eine Ethik ge- der gesellschaftlicher Kämpfe zu denken, die al-
ben, die die limit situation moralisch löst, indem lerdings durch die Idee, dass alle zu Wort kommen
sie sich am Anderen, am Fremden und am Armen müssen und idealiter die Zustimmung aller Betrof-
orientiert, d.h. am „Recht eines jeden Menschen, fenen vorliegen sollte, legitimiert werden.)
Rechte zu haben (so hat Hannah Arendt die
Grundidee der Menschenrechte formuliert). Das Für das Subsystem Wirtschaft heißt das: Wirtschaft
hieße eine „Gesellschaft, in der jede(r) (bzw. mög- ist nur dann rational, wenn sie „die Grundbedin-
lichst viele Welten) Platz haben und niemand aus- gungen erfüllt, das Überleben aller Menschen
geschlossen ist“, wie es die Zapatisten formuliert durch ihre Arbeit und eine entsprechende Vertei-
haben. lung der Einkommen zu sichern und diese Lösung
auf den Respekt des Überlebens der Natur grün-
Dazu muss man sich eben „nur“ darauf einigen, det, ohne die der Mensch nicht existieren kann."
dass neben „Zukunftsfähigkeit“ auch die Men- (so Franz Hinkelammert). Das bedeutet: Es bedarf
schenrechte Vorrang vor anderen Werten und An- einer ökologische Ökonomie, in der Ressourcen
sprüchen haben - etwa der Wachstumswirtschaft. und Lebenschancen 'gerecht' verteilt sind.
Menschenrechte können dann nicht länger unter
den Vorbehalt der 'Finanzierbarkeit' und der Daraus folgt:
'Wettbewerbsfähigkeit' gestellt werden. Die formale Freiheit, wie sie in der Sicherung
der politischen Rechte und bürgerlichen Frei-
Minimalziel: realer Liberalismus heiten durch die erste Generation der Men-
schenrechte gewährleistet wird, muss durch
Auch auf Grundlage der liberalen anthropologi- die Gewährleistung der kulturellen, ökonomi-
schen Prämissen und der pessimistischen Annah- schen und sozialen Rechten ergänzt werden,
me, dass es unrealistisch sei, dass sich Menschen um tatsächlich in Anspruch genommen wer-
auf eine gemeinsame Idee von „gutem Leben“ ei- den zu können (materielle Freiheit).
nigen können, gibt es die Möglichkeit, Gesellschaft
an der Grundidee der Menschenrechte zu orientie- Ökonomisch heißt das: Um die materielle Frei-
ren. heit zu gewährleisten, müssen Rahmenbedin-
gungen bereitgestellt werden, die vor ökono-
Jürgen Habermas formuliert dieses 'gute Leben'
negativ. Es muss gewährleistet werden, dass das
Leben anderer nicht beschädigt wird. Das gute Le- 41 Nach Ulrich kann die Definition des 'Gemeinwohls' allein ei-
ben der einen darf nicht für die anderen, die Un- ner demokratischen Willensbildung einem kritischen, öffentli-
chen, mündig machenden, idealiter herrschaftsfreien Diskur-
möglichkeit zu leben, bedeuten. Man darf also all
ses entspringen und nicht einer neoliberalen (Ulrich nennt sie
das, was anderen nicht schadet. auch 'neufeudale') Kaufkraftplutokratie mit ihrem absoluten
Moderne Gesellschaften müssen dann ermögli- Vetorecht der glücklichen Besitzenden (wie es sich im Eigen-
chen, dass alle Menschen ihren eigenen Lebens- tumsbegriff und dem Pareto-Optimum äußert) oder einer 'Ö-
entwurf leben können (materiell und kulturell) konomokratie' (Röpke) der angeblich wertneutralen Sachver-
ständigen.
und zugleich am - idealtypisch herrschaftsfreien -
Alternativlos? - Was Neoliberalismus Ist und was wir ihm entgegensetzen können
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mischer Abhängigkeit und politischer Beherr- ral. Zumindest in seinem kapitalistischen Gewand
schung schützen und die Rückgewinnung der entspricht das nicht der Wahrheit. 'Wirtschafts-
Kontrolle über das eigene Leben und seine bürgerrechte' müssen darum notwendigerweise
Ressourcen sicherstellen. Es bedarf der "Frei- die Bürgerrechte ergänzen, wenn der Liberalismus
heit der Menschen vom Selbstbehauptungs- sich selber ernst nimmt.
zwang unter Marktbedingungen", so Peter Ul-
rich. Eine 'Ökonomie des Lebensnotwendi- Der Diskurs - und nicht der Markt als vor-
gem', eine hinreichende Verteilung der lebens- rangiges gesellschaftliches Regulationsme-
notwendigen Grundgüter, die davor schützt,
dium
sich in die Sklaverei abhängiger Lohnverhält-
nisse verkaufen zu müssen, ist also notwendi- "Wofür und für wen konkret Marktsteuerung 'effi-
ge Voraussetzung auch einer liberalen Demo- zient' ist, entscheidet sich durch die normativen
kratie! Rahmenbedingungen des Marktsystems, so Ulrich.
Bevor knappe Ressourcen effizient eingesetzt wer-
Damit jede(r) die Möglichkeit hat, seinen ethi- den können, müssen die sich teilweise widerspre-
schen bzw. kulturellen Lebensentwurf zu le- chenden Bedürfnisse und Wertansprüche bewertet
ben, dürfen die gesellschaftlichen und ökono- werden, d.h. in eine Rangfolge gesetzt werden. Die
mischen Institutionen Lebensentwürfe nicht neoliberale Gesellschaft löst dies über den Markt –
diskriminieren. hier entscheidet die Kaufkraft, wessen Bedürfnis
auch befriedigt wird.42 In einer „real liberalen“ Ge-
sellschaft hingegen kann nur der gesellschaftliche
Die gegenwärtige kapitalistische Gesellschaftsord-
Diskurs, d.h. eine Demokratie, die diesen Namen
nung aber bevorzugt einseitig den erwerbsorien-
auch verdient, darüber entscheiden. 'was, für wen
tierten und besitzbürgerlichen Charakter (Ulrich
und auf welche Weise' produziert wird.
nennt diesen Typus 'Unternehmer'). In ihr ist die
Handlungsfreiheit ein sozioökonomisches Privileg Rational muss daher nicht nur der Umgang mit
der Wenigen und der gesellschaftlich Angepass- knappen Gütern und Ressourcen sein, sondern
ten. Der Neoliberalismus, so Johanno Strasser, hat auch die Lösung von sozialen Konflikten. Effizient
Freiheit auf Multiple-Choice-Verfahren reduziert. ist in erster Linie, was Kommunikation optimiert -
Die gegebene Markt- und Machtordnung ist par- also im Idealfall die Zustimmung aller Betroffenen
teiisch für kurzsichtige, d.h. nicht nachhaltige, In- erhält. 43 Als ökonomisch vernünftig können dann
teressen, für die Interessen der mächtigen Ökono- nur solche Handlungsweisen gelten, die nicht nur
mien des globalen Nordens, für kinderlose und für die Handlungsträger selbst effizient, sondern
mobile Vollzeitbeschäftigte. Arbeitszeitbegren- gegenüber allen Betroffenen als legitim vertretbar
zung, Mindestlöhne, beschränkte Ladenöffnungs- sind", so wieder Ulrich.
zeiten und mehr Zeitsouveränität, eine humane
Rahmenordnung als Marktbegrenzung oder Wirtschaften für das Leben - 'Wiederge-
Marktausschaltung, eine ökonomische Grundsi-
winnung des Sozialen'.
cherung für alle, Widerstand gegen Deregulierung,
Flexibilisierung und Rund-um-die-Uhr- Der Diskurs im realen Liberalismus dient erst ein-
Gesellschaften sind darum die wahren liberalen mal nur dazu, Interessengegensätze zu lösen, in-
Forderungen, die "freien Bürgern“ die freie Wahl dem wirklich die Interessen aller dabei auch be-
ihrer Lebensgestaltung eröffnet. „Formen des
selbstbestimmten guten Lebens gibt es nur im Plu- 42So schreibt Jeremy Seabrock in “Understanding Poverty (33)
ral", so noch mal Ulrich. im Hinblick auf Hunger in der Welt zurecht ”Scarcity is not
„Wenn der politische Liberalismus seinen eigenen the problem, but the absence of purchasing power of the ill-
Anspruch der universalen Legitimität und der nourished to buy in the market.”
43Dies bedeutet eine Erweiterung des Effizienzbegriffs: "Neben
Neutralität in bezug auf den faktischen Pluralis-
das erfolgsorientierte Zweck-Mittel-Handeln und -Denken,
mus von Konzeptionen des Guten ernst meint,
auf dem der herkömmliche Effizienzbegriff der Ökonomik be-
muss er also auch die sozialökonomischen Bedin- ruht, tritt das erfolgs- und verständigungsorientierte kommu-
gungen der realen Freiheit und der lebbaren Chan- nikative Handeln. (...) (Zeit-)Effizienz bedeutet jetzt nicht
cengleichheit unter den Menschen ernst nehmen- mehr Zielerreichung in möglichst kurzer Zeit, sondern Zieler-
beides ist untrennbar." (Ulrich). reichung bei Verständigung mit allen Beteiligten bzw. Betrof-
fenen. Ökonomische Effizienzkriterien müssen "Zeit" für Dis-
Der Liberalismus behauptet, er sei den verschiede-
kurse lassen." (Adelheid Biesecker)
nen Entwürfen des guten Lebens gegenüber neut-
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Eine solche Wirtschaftsordnung könnte auf fünf entsprechen, die Abgabe der Schadstoffe muss un-
Prinzipen beruhen47: ter der Assimilationskapazität des Ökosystems
a) Sie ist ökologisch eingebettet: Sie geht genügsam bleiben, eine Kreislaufwirtschaft ist wünschens-
und zukunftsbewusst mit der Natur um und ach- wert. Da Geld den ökonomischen Code darstellt,
tet sie. Sie kennt, wenn überhaupt Wachstum, müssen Preise überall dort korrigiert werden, wo
dann höchstens noch qualitatives Wachstum, bei externe Kosten vom Markt nicht als Information
dem der Naturverbrauch nicht mehr gesteigert für die Preisbildung aufgenommen werden (wahre
wird (sondern im Gegenteil sogar radikal gesenkt Preise).
werden muss). Die Nutzungsraten der erneuerba- Eine solche Wirtschaft basiert auf vier E’s:
ren Ressourcen dürfen maximal der natürlichen Entschleunigung, Entkommerzialiserung, Entflech-
oder menschlich beeinflussten Regenerationsrate tung und Entrümpelung.
(b) Sie ist sozial eingebettet: Die Wirtschaftsordnung
47 Es ließen sich alternativ auch acht Fahrrinnen bzw. Leitprin- gilt als Mittel im Dienst höherer Lebensziele. Der
zipien formulieren: Vorrang der Lebensdienlichkeit heißt auch Vor-
1) Gleichheit: die Bedeutung von Wachsfftum hintan zu rang von Arbeit und Mit-/Umwelt vor Kapital.
stellen und Gleichheit zu maximieren, um ein ökonomi-
sches Ungleichgewicht radikal zu reduzieren (c) Sie ist real liberal: Es gibt das Recht auf Existenz-
2) ökologisch: Evaluierungssysteme zu übernehmen, die
sicherung, Subsistenzwirtschaft und Selbstkontrol-
Gewinn und Verlust oder Wechselbeziehungen zwischen le. Die Grundbedürfnisse haben Vorrang.
Umwelt und Ökonomie reflektieren, um nicht-ökologische
Wirtschaftspolitik zu begrenzen (Internalisierung der Kos-
(d) Sie ist kleinräumig: Um Begegnung und Partizi-
ten) integrativ: die zentrale Bedeutung von Frauenarbeit pation zu ermöglichen und gesellschaftliche Kon-
nicht nur im Bereich Produktion, sondern auch im Bereich trolle politischer Entscheidungen zu gewährleis-
Reproduktion in ökonomischen Zusammenhängen anzu- ten, sind die politischen Entscheidungsprozesse
erkennen und geltend zu machen - einschließlich in Evalu-
ierungssystemen
möglichst subsidiär (soweit unten, so entschei-
dungsnah wie möglich, so weit oben wie nötig)
3) regional: den Stadt-Landgegensatz, der schon endemisch
ist für eine kapitalistische Entwicklung aufzuheben, indem
Landwirtschaft und bäuerliche Gemeinschaften aufgewer-
tet werden
4) demokratisch: wirtschaftliche Vereinbarungen zu för-
Bereicherung Genug
dern, welche die Menschenrechte und das Recht auf
Selbstbestimmung aufrechterhalten - strategische ökono- Erwerb und Vermehrung Versorgung, Be-
mische Entscheidungen dem demokratischen Prozess zu hebung des Man-
unterwerfen und sie nicht dem Markt zu überlassen / gels
wirtschaftsintegrativ: den Privatsektor einer effektiven,
staatlich sanktionierten Regulierung zu unterwerfen und Güter als Zwecke (Götzen), Obses- Güter als Mittel
beide, sowohl den Privatsektor als auch den Staat selbst, sion
der demokratischen Kontrolle zu unterstellen
Handel: Ware Gebrauch: Gut
5) ökonomisch vielfältig statt economics of scale: insgesamt
einen neuen Komplex aus Produktion, Austausch und Möglichst arbeitsteilig (economics möglichst ent-
Verteilung zu schaffen, der Gemeinschaftskooperativen, of scale) scheidungsnah
private und staatliche Unternehmen einschließt, transnati-
onale Konzerne ausschließt und in dem Operationen auf
Natur wird ausgebeutet Natur wird treu-
dem Markt dem Gemeinwohl untergeordnet sind - Vielfalt händerisch be-
statt Skalengewinne bringen zwar Verlust an Wirtschaft- handelt
lichkeit, machen aber erst Gemeinwesen aus (Welt käme
auch mit fünf Symphonieorchestern aus, aber Autarkie ist Grenzenloses Eigentum Unverfügbarkeit,
ein Wert) Tabu
6) kulturell vielfältig: kulturelle Vielfalt eher unterstützen Maßlosigkeit, Habgier Genug, Suffizienz
anstatt zu unterminieren - Wiederaufwertung von Kultu-
(keine ökonomi-
ren und der Förderung weltweiter kultureller Vielfalt,
welche den best geeigneten Kontext für das Projekt der sche, sondern ei-
Entglobalisierung darstellt. Das gleiche gilt für die ne kulturelle Ka-
Verbreitung von Werten und Handlungen, welche die u- tegorie) – daher
niversellen Werte von Gleichheit, Demokratie, Gleichheit
der Geschlechter und ökologischer Nachhaltigkeit reflek- sind Verteilungs-
tieren. probleme auch
7) mit Technologien zu produzieren, die eine Gemeinschaft, prinzipiell lösbar
die Umwelt und das Leben an sich eher stärken anstatt sie
Knappheit Fülle
zu zerstören.
Konkurrenz Solidarität
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