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1.

Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit „Gleichnisse“

Stunde Inhalt
Redewendungen Kennenlernen von Redewendungen und versteckten Botschaften
45 Min einleitend für das Thema der Gleichnisse
Gleichnis vom Kennenlernen des Gleichnisses (Verstehen des Wachstums)
Senfkorn Anschneiden vom Doppelgebot der Liebe
45 Min
Gleichnis vom Kennenlernen des Gleichnisses (Verstehen der zeitlichen und religiösen
barmherzigen Umstände übertragend auf die heutige Zeit)
Samariter Im Kontext des Gleichnisses Verstehen vom Doppelgebot der Liebe
45 Min
Gleichnis von Kennenlernen des Gleichnisses (Verständnis durch Gerechtigkeit und
den Arbeitern Ungerechtigkeit)
im Weinberg Darstellung von Großzügigkeit im Kontext
45 Min
Reich Gottes Zusammentragen Der Gleichnisse in Form einer Mindmap
45 Min
Das verlorene Kennenlernen des letzten Gleichnisses dieser Einheit und
Schaf Positionieren eines Beliebigen
90 Min

2. Lernvorraussetzung

Der Unterrichtsbesuch findet in einer siebten Klasse der offenen Schule Waldau statt. Sie
setzt sich aus 13 Mädchen und 13 Jungen zusammen. Grundsätzlich lässt sich ein
harmonischer Umgang unter den Schüler*innen feststellen. Einige Schüler*innen fallen
jedoch öfter während des Unterrichts negativ auf, indem sie vorwitzige Bemerkungen
machen oder sich sehr mitteilungsbedürftig zeigen. Fragestellungen werden beispielsweise
nicht mit Meldungen vor der gesamten Klasse geäußert, einige Schüler*innen stehen seit
Kurzem auf, um ihre Fragen direkt bei der Lehrperson zu formulieren. Damit stören sie
gelegentlich den Unterricht. Weiter befinden sich in der Klasse ein Schüler mit
diagnostiziertem ADHS und zwei weitere, die das schulische Angebot DAZ (Deutsch als
Zweitsprache) nutzten. Arbeitsaufträge müssen dadurch besonders verständlich formuliert
und erklärt werden. Jahrgangsübergreifende Regeln und Rituale, wie beispielsweise das
Verwenden des „Ruhezeichens“, erleichtern den Umgang mit Störungen im Unterricht. Bei
dem Ruhezeichen hebt die Lehrperson einen Arm hoch und zeigt ihre geöffnete Hand. Der
Zeigefinder ihrer anderen Hand liegt dabei auf ihrem geschlossenen Mund.
Das Besondere am Religionsunterricht der OSW ist, dass religiös-übergreifend
Unterrichtsthemen aufgegriffen und bearbeitet werden. Dies nennt sich „Religion in meiner
Klasse“. Daher setzte sich die Lerngruppe aus Schülern und Schülerinnen verschiedener
Konfessionen zusammen.

Ein Großteil der Klasse beteiligt sich sehr interessiert am Religionsunterricht, bringt Ideen ein
und fördert damit den weiteren Unterrichtsverlauf. Außerdem haben die Schüler*innen ein
hohes Bedürfnis an kreativer Arbeit, was sich auf die Motivation und Beteiligung auswirkt.

Die kommende Unterrichtsstunde wird die Letzte dieser Einheit sein. Sie befasst sich
Abschließend mit einem weiteren Gleichnis und lädt die Schüler*innen dazu ein, ein
Gleichnis ihrer Wahl vertiefend zu bearbeiten.

3. Angestrebter Kompetenzzuwachs

Die Lernenden erweitern ihre Fähigkeit zur religiösen Sensibilität, indem sie sich in
Beziehung zu einem Gleichnis setzten. Ihre selbstgewählte Auswahl zur kreativen
Bearbeitung erweitert auch ihre Fähigkeit zur Partizipation, da sie ihr gelerntes Wissen mit
der Vertiefung entfalten.

4. Sachanalyse

Die Art und Weise, wie Jesus es zu verstehen wusste, das Reich Gottes zu vermitteln war
seinerzeit ungewöhnlich. Bestehende Gesetze und Ideen einiger offizieller Vertreter der
Religion wurden durch die Gleichnisse Jesus verändert. Auch sprachlich formulierte Jesus
anders, als Schriftgelehrte der damaligen Zeit (vgl. E. Drewermann, 2004).

Die Menschen zur Zeit Jesus waren einfacher Natur. Durch die hohe Armut konnten nur
wenig Menschen den Luxus der Bildung für sich beanspruchen. Mit seinen quasi realistischen
Erzählszenen hat Jesus seinen Zuhörer*innen zu verstehen gegeben, dass das Reich Gottes
sie einlädt, statt auslädt.

Gleichnisse weisen den Erzählcharakter von Kurzgeschichten auf. Schnell wird der Adressant
in eine alltagsgetreue Situation geleitet, die von wenigen Protagonisten dargeboten wird.
Auch wird das offene Ende der Moral für Interpretationen gelassen und regt somit
Zuhörer*innen an, ihre Wirklichkeit selbst zu erfahren.
Die Wirklichkeitstreue Darstellung gehört zu den entscheidendsten Kriterien aller
Gleichnisse. Das Ziel der Gleichniserzählungen ist es, Zweifel, religiöse Fehleinschätzungen
und moralische Fehlverhalten aufzudecken und ihre Verbesserung einzufordern. Daher gilt,
je realistischer, desto höher die Aussagekraft der theologischen Angelegenheit.

Die Angelegenheit der Gleichnisse wird häufig auf das „Reich Gottes“ zurückgeführt, ist
allerdings eher als Bote der detaillierten Hinführung zu verstehen: Die Wachstumsgleichnisse
zielen Beispielsweise auf die Entstehung der Gottesherrschaft ab. Sie sollen darstellen, wie
alles Beginnt und sich im stetigen Fluss befindet. Weiter sollen die Gleichnisse der
Nächstenliebe, Gottes Fürsorge und Engagement für alle Menschen aufzeigen. Sie stehen für
seine Gerechtigkeit.

„Gleichnisse schenken die Freiheit, nicht länger das Vorgeredete weiterzureden, sondern
selber die ganze Welt zu betrachten als ein aufgeschlagenes Bilderbuch Gottes“
(Drewermann, 2004 S.10).

Für die hermeneutische Betrachtung stellt sich die Frage, ob die Geichnisaussagen im Sinne
einer überzeitlichen Wirklichkeit stehen oder einer einmalig historischen Adressanten-
Gruppe gilt. Durch die gezielten historisch-aktuellen Fragestellungen sind sie mit einem
konkreten Kontext verbunden. Durch die individuelle Interpretationsmöglichkeit der
Gleichnisse wird ein unendlicher Raum der Bedeutungen freigesetzt (vgl. R. Zimmermann,
2011). Die Gleichnisse sind somit nicht von ihren Erzählungen abhängig, sondern bieten im
Kontext desselben Grundgedankens verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten und
Andeutungen für den universalen Heilswillen Gottes (vgl. R. Zimmermann, 2011).

Abschließend ist zu sagen, dass Gleichnisse nicht als eindimensionale Erzählungen zu


verstehen sind, sondern immer im Kontext anderer Gleichnisse stehen und eine komplexe
Vorstellung religiöser Ereignisse in die Wirklichkeit reflektierter Sprache begleitet. Hier
werden sie zur Realisierungsideen ethnischer Verhaltensweisen.

5. Didaktische Analyse

Da die kommende Doppelstunde die Einheit „Gleichnisse“ abschließen wird, wurde


entschieden eine offene Arbeit anzubieten. Die erste Unterrichtsstunde befasst sich noch
einmal mit einem Gleichnis, um den Schüler*innen eine Vielfalt an Gleichnissen vermittelt zu
haben. Die Schüler*innen haben die Stunde zuvor eine Mindmap erstellt, in der sie ihr
gelerntes Wissen zusammengetragen haben. Weil die kommende erste Stunde mit einer
Diskussion und dem Ergänzen des neuen Gleichnisses in der Mindmap endet, wird eine kurze
Bewegungspause eingesetzt.

Die zweite Unterrichtsstunde der 90 Minuten soll einleitend mit einer Traumreise begonnen
werden. Die Schüler*innen werden eingeladen noch einmal alle Gleichnisse vor ihrem
inneren Auge ablaufen zu lassen. Ausgewählte Pausen während des Vorlesens sollen den
Schüler*innen ein Gefühl von Ruhe vermitteln und sie auf ihrer mentalen Reise begleiten.
Um die Lernenden nicht zu schnell aus ihrem Nachempfinden der Gleichnisse zu nehmen,
wurde eine sorgfältige Rückführung aus der Traumreise durchdacht. Die innere Ruhe der
Schüler*innen wird hinsichtlich der folgenden Arbeitsaufträge zur Erklärung genutzt. Geplant
sind vier Bearbeitungsmöglichkeiten, die auf kreative Weise eine Diversität zur Vertiefung
eines Gleichnisses anregen. Um eine Bewegung nach der Traumreise zu ermöglichen,
werden die Arbeitsaufträge in den vier Ecken des Klassenraumes verteilt. Mit Hilfe von
Abreißzetteln sollen sich die Schüler*innen einem Arbeitsauftrag ihrer Wahl annehmen und
diesen mit einem selbst gewählten Gleichnis ausführen. Durchdacht wurde, die Möglichkeit
der Anzahl von Schüler*innen durch die Abreißzettel so einzugrenzen, dass jedes Angebot
genutzt wird. Da bei einer Umfrage zum guten Religionsunterricht eine Schülerin geäußert
hatte, sie wünsche sich mehr Möglichkeit zur Selbstbestimmung, wurde die anfängliche
Überlegung der Eingrenzung überdacht. Auf jedem Arbeitsauftrag werden jeweils so viele
Abreißzettel vorhanden sein, wie Lernende in der Klasse. Um den Schüler*innen einen Raum
des kreativen Arbeitens anbieten zu können, wurde entschieden, dass auch der interne
Jahrgangsflur zur Bearbeitung des Arbeitsauftrages zur Verfügung gestellt wird. Die
Ergebnissicherung wird sich damit beschäftigen, die erarbeiteten Arbeitsaufträge im Plenum
zu präsentieren und schließt mit einer reflexiven Rückmeldung ab.

6. Methodische Analyse

Weil es die Lernenden in der ersten Unterrichtsstunde ergänzend ein neues Gleichnis gelernt
und bearbeitet haben, wurde überlegt die zweite Unterrichtsstunde mit einer
entspannenden Traumreise einzuleiten. Die Lernenden sollen rückblickend auf die Einheit
dazu angeregt werden sich zu einem Gleichnis zu positionieren. Da aus den vielen
Gleichnissen jeweils eine eigene Einheit geplant werden könnte, soll die Traumreise in die
Vergangenheit das individuelle Gefühl von Nächstenliebe in den Lernenden wecken. Da
Traumreisen sehr persönlich und für sich allein stattfinden, brauchen die Lernenden keine
Sorgen dafür tragen, sich für ihr Empfinden vor der Gruppe rechtfertigen zu müssen. Die
anschließende Aktivierung der Schüler*innen soll bei der Rückführung unterstützend wirken
und durch seine neue Form der Arbeitsaufträge motivieren. Die Lernenden haben die
Möglichkeit einen Comic zu zeichnen, ein Rollenspiel zu kreieren, ein Gedicht zu verfassen
oder die Geschichte eines Gleichnisses zu Ende zu schreiben. Die Auswahl der
Arbeitsaufträge ist breit gewählt, um eine Vielfalt an Entscheidungsmöglichkeit zu bieten.
Außerdem dürfen die Schüler*innen ihren Arbeitsauftrag in Kooperation oder in Einzelarbeit
ausführen. Das soll die Selbstwirksamkeit und Entscheidungskraft der Lernenden
unterstützen. Für die Präsentation der Comics wurde die Methode des Museumsrundgangs
gewählt. Da es die einzige Darstellung ist, die nicht im Plenum veranschaulicht werden kann,
dürfen die Schüler*innen in ihren Gruppentischkonstellationen jeweils an der Tafel die
entstandenen Comics begutachten.

7. Verlaufsplan

Zeit Phase Lerninhalt Methode Material


Einstieg >Die Lernenden hören eine
Traumreise, die sie in die
vergangenen Traumreise Traumreise
Unterrichtsstunden
zurückversetzt

>Die Lernenden entscheiden


sich mit Hilfe der Traumreise
für ein Gleichnis, was sie mit
folgendem Arbeitsauftrag
bearbeiten

>Kennenlernen und
Zuordenen der möglichen
Arbeitsaufträge (wenn in
Kooperation gearbeitet wird,
muss jeder es in seiner Mappe
haben)
Stationen mit
*Comic: „Welches Gleichnis den
hat dir am besten gefallen? Arbeitsaufträgen
Stelle es in Form eines Comics (DinA4 Zettel mit
dar“ Arbeitsauftrag als
*Gedicht: „Welches Gleichnis Stichwort) in
hat dir am besten gefallen? allen 4 Ecken
Schreibe ein Gedicht verteilen
darüber.“
*Rollenspiel: „Welches
Gleichnis hat dir am besten
gefallen? Stelle es mit Hilfe
eines Rollenspiels da. Schreibe
hierzu ein Drehbuch.“
*Gleichnis fortführen:
Welches Gleichnis hat dir am
besten gefallen? Versuche ein
passendes Ende für dein
Gleichnis zu finden. Schreibe
dazu etwa eine Seite.“
Arbeitsphase >Bearbeitung des gewählten Wahlweise Arbeitsaufträge
Arbeitsauftrages mit einem EA /GA ggf. Papier und
beliebigen Gleichnis Stifte
Ergebnissicherun >Gegenseitiges Präsentieren Plenum Magnete oder
g mit Fragen an die Klebeband
Darstellenden und
abschließendem Feedback
>*Comics an der Tafel
befestigt – Gruppentischweise
ansehen
*Rollenspiel vor der
gesamten Klasse
*Gedicht und
Gleichnisfortführung vor der
gesamten Klasse

8. Anhang

Traumreise

Schließ einmal deine Augen ___Lass dir noch einmal durch den Kopf gehen, welche
Gleichnisse wir besprochen haben___ Da war das kleine Senfkorn, was mit seiner ganzen
Kraft gewachsen ist ___oder der Samariter___ von dem niemand erwartet hat, dass er so
mitfühlend und hilfsbereit handeln könnte___

Wir haben den Weinbergsbesitzer kennengelernt___ der sich großzügig gegenüber den
Arbeitern verhalten hat___ und___ wir haben den Hirten auf der Suche nach seinem
verlorenen Schaf begleitet___ Alles was Jesus den Menschen damals erzählt hat___ ist bis zu
uns in die heutige Zeit gewandert___ Es sind alte Geschichten ___die uns dazu
auffordern___ gut zu sein___ Niemand hat Gott jemals gesehen___ Aber wenn wir uns
untereinander lieben, so tragen wir Gott und seine Liebe in uns___

Welches Gleichnis löst in dir Liebe aus? ___Nimm dir noch einen Augenblick Zeit___
überlege, bei welchem Gleichnis du dich am wohlsten gefühlt hast___ halte diesen einen
Moment in deinen Gedanken fest___ spüre die Wärme, die er in dir verbreitet___ das ist
Gottes Liebe ___ vergiss dieses schöne Gefühl auf deinem Lebensweg nicht___ komme nun
mit deinen Gedanken langsam wieder zurück in den Klassenraum___ strecke deinen Körper
nun einmal kräftig aus____ du darfst deine Augen nun wieder öffnen.

9. Literatur

R. Zimmermann & G. Kern. Hermeneutik der Gleichnisse Jesus: methodische Neuansätze


zum Verstehen urchristlicher Parabeltexte. Tübingen 2011

E. Drewermann. Wenn der Himmel die Erde berührt: Meditation zu den Gleichnissen Jesus.
Düsseldorf 2004

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