„Alle Christen sind zurückhaltend, reden bitte: Drogenabhängige, denen eigent-
nur wenn sie gefragt werden und sind lich 3 Tage bis eine Woche „lebendige sich nie ganz sicher, Recht zu haben“ - Hölle“ bevorstehen, wenn sie „cold tur- Falkenstrasse 1 8630 Rüti Es sei denn, sie sind gerade mit einem key“ gehen, schaffen das auf einmal brennenden Herzen unterwegs und binnen zwei Tagen—und ohne die ge- sprudelnde Evangelisten, Lehrer oder fürchteten Entzugssymptome—dank Predigt vom 21. September 2008 sozusagen „Apostel“ (im Sinne von dem Gebet der Gemeinde dort! übergemeindlich verantwortlich). Wenn eine 48stündige Gebetskette or- Hüten wir uns davor, Busse als ein Mit- ganisiert wird bzw. zum Teil bis zu 50 tel zu nehmen, bestimmte individuelle Leute gleichzeitig beten, dann passiert Charakterzüge oder Temperamente etwas! „christlich zu verabsolutieren“. Gott Im Jakobusbrief heisst es: kann stille und laute Kinder gebrauchen, und leutselige Extrovertierte haben ge- 17 Elia war ein Mensch von gleichen nausowenig automatisch mehr Heiligen Gemütsbewegungen wie wir; und er Geist als ihre zurückhaltenderen, etwas betete inständig, daß es nicht regnen verschämteren Kollegen. Danken möge, und es regnete nicht auf der Gott zu danken, ist eine Aufforderung, Erde drei Jahre und sechs Monate. „Dem Dankbaren zeigt Gott den Weg zu uns zu erinnern. Denn als Menschen Auf der anderen Seite gibt es natürlich 18 Und wieder betete er, und der seinem Heil“ haben wir gerade gehört in sind wir wesensmässig furchtbar ver- Dinge, bei denen sonnenklar sind, dass dem Text von Dietrich Bonhoeffer, der gesslich. Vergiss nicht seine Wohltaten Himmel gab Regen, und die Erde wir sie ablegen sollten. hier vertont worden ist. an Dir persönlich (Ps 103) - oder auch brachte ihre Frucht hervor. Als kleinen Anhaltspunkt dafür habe ich Danken heisst, dass wir in einen Dialog an der ganzen Schöpfung (Ps 136). Euch in die Zettel, die Ihr mit Euren Ver- Jak 5 treten mit Gott – und mit uns selbst. Psalm 136 ist faszinierend—26 Verse, änderungsanliegen ans Kreuz bringen in jedem ein Wunder von Gottes Wesen könnt, die „Frucht des Geistes“ und die Auch wenn wir uns fühlen wie dürres „Vergiss nicht, meine Seele, was er Dir oder seiner Schöpfung, und jeder endet Gutes getan hat“, spricht der Psalmist mit dem Lob Gottes: „Denn seine Gna- Gegenteile dazu aus Galater 5 hinein- Land, durch die Kraft des Gebets kann zu sich selbst (Ps 103,2). Was mache gedruckt. das verändert werden! Und nicht nur ich, wenn mir aber überhaupt nicht da- wir, sondern auch unsere Umgebung. nach zumute ist, Gott zu danken? Wir danken für Gottes — Pause für Zettel— Deswegen wollen wir jetzt Fürbitte tun Wesen, Wunder und Werke für: Gott dankbar zu sein, ist keine Aufforde- Fürbitte rung dazu, eigene Gefühle zu unterdrü- de währt ewig!“ Weltsituation cken oder gar vorzutäuschen – sondern Und besonders interessant ist dabei die Wer am AmZi-Kongress war, hatte dort Gott offenbart uns darin etwas über un- Reihenfolge der Dankanliegen: Unser Land sere eigene Seele: Wir können, und ja Gelegenheit, u.a. das Ehepaar Davi- son und seinen Bericht zu hören. Die Rüti und Umgebung sollen, sprechen zu unserem Herzen. 1. Als erstes danken wir für Gottes Davisons sind vor 17 Jahren auf den Unsere Gemeinde Als Menschen haben wir die Fähigkeit, Wesen (V. 1-3) Jugend quasi aus uns herauszutreten und unse- Und egal, wie es uns persönlich ge- Berg Karmel gezogen, um dort eine re eigenen Tiefenschichten anzuspre- rade geht, dazu können wir uns ei- christliche Rehabilitationsarbeit für Dro- Familien/Ehen chen. Und wen das nötig ist, können wir gentlich immer durchringen! genabhängige anzubieten. dabei ganz aufrichtig und ehrlich sagen: Wolfgang v. Ungern-Sternberg Tel. 055 241 16 35 „Ich fühle mich im Moment überhaupt 1. Dann für seine Wunder in der wolfgang.vonungern@chrischona.ch nicht danach!“ Schöpfung (4-9) 2. Und darauf—den grössten Teil—für wird, bedeutet eigentlich genau das, seine Taten, seine Werke für uns was in Eph 4,22b.23 steht: (10-24) 3. Zum Schluss wechseln wir wieder „...ändert euer früheres Leben, und zurück zu allen Menschen und zu erneuert euren Geist und Sinn!“ Gottes Wesen (25-26) Gott will uns zu innerer Freiheit führen. Wie wäre es, wenn wir diese Strucktur Er will, dass wir frei werden von Ge- einmal in unsere persönlichen Gebets- zeiten einbauen würden? Sie hilft ganz wohnheiten, die unserem Leben (und sicher beim Einstieg! dem anderer) schaden.
Was zählt, ist dass wir die Entscheidung
zu diesem Dialog aufbringen und uns die Zeit dazu nehmen. Und dazu ist genau der Gottesdienst eine phantasti- sche Chance! Gönnen Sie sich 2 Minu- uns besser ginge, wenn wir bestimmte ten durchatmen – es wird hier kein Tele- Dinge loslassen würden. fon klingeln, es werden keine Kinder schreien, und die Chance, dass Ihr Nehmen wir uns einige Minuten Zeit, pauschale vor!“ erklärt der Drogendea- Nachbar sie anschimpft ist auch ziem- ler (deren sie in Zürich akute Schwierig- aufzuschreiben, was wir uns wünschen, lich gering. In zwei Minuten schaue ich mich um, und wenn ich dann lauter zu- keiten haben, Herr zu werden) vor Ge- dass sich in unserem Inneren verändern friedene, dankbare Gesichter sehe, ma- richt. sollte. che ich weiter! J Nein, im Ernst: Gönnen Sie sich den Augenblick und erinnern Während wir vielleicht schnell dabei Und seien wir vorsichtig, dass wir keine Sie sich bewusst an drei Dinge, für die sind, über den frechen Strassenkrimi- Klischees pflegen! Sie Gott danken können und tun Sie’s! Er will uns hinausführen ins Weite (2. nellen zu schmunzeln, dessen Unbe- „Ich will wohnen im Lobpreis meines Sam 22,37), heraus aus der Gebunden- Für den einen bedeutet dass, mehr De- lehrbarkeit hier parodiert wird, steckt Volkes“ heisst es – Loben und Danken heit an Dinge, die unser Leben zerset- mut zu lernen, für den anderen, mehr hängt eng zusammen: Wenn wir uns hier aber doch ein wichtiger Gedanke zen. Mut. „Busse“, Veränderung unseres auf’s Gott danken ausrichten, nimmt er dahinter: Busse als etwas, das uns nur Inneren, kann für verschiedene Leute in besonderer Weise in unserer Mitte rein von aussen als Zwangsmassnahme Auf dem Cover des Buchs „Hier ist der Platz. ganz unterschiedliche Gesichter haben! auferlegt wird. Himmel los!“ (Schöner Titel!) von René An was denken wir, wenn wir hören „Tu Christen, das wir längere Zeit in einer Mutiger oder vorsichtiger werden Busse tun Gruppe behandelt haben ist es so Verständnisvoller oder strenger sein Busse!“. Wahrscheinlich an so etwas schön ausgedrückt. Was das Cover Aktiver, praktischer oder gebetsvol- ähnliches wie „Geh in die Ecke und Gerade gestern, als ich darüber nach- zeigt, ist keine Yoga-Übung für Chris- schäm dich!“. Oder stärker noch: An ler, kontemplativer werden gedacht habe, wie ich am Besten erklä- ten, sondern soll anzeigen, dass Men- mittelalterliche Selbstkasteiungen, Fla- ren soll, was Busse ist, habe ich diese schen, die innerlich frei geworden sind, gellanten, übertriebene „Buss- Wir müssen uns davor hüten, einseitige Karikatur in der Zeitung gefunden: Sie sich viel mehr an ihrem Leben freuen übungen“. „christliche“ Charakterprofile aufzustel- erklärt auf so schöne Weise, was Busse können. len: „Alle Christen sind mutig und drauf- eben nicht ist. In der Bibel ist das ganz anders. Der gängerisch!“ - Es sei denn, sie sind zu- Dahinter steckt der Gedanke, dass wir griechische Begriff, der im Deutschen fällig Seelsorger, Hirte oder Ermutiger „Dauernd diese Bussen! Sowas von zutiefst innen drin oft wissen, dass es manchmal mit „Busse“ wiedergegeben und ihre Stärke liegt darin, anderen gut ineffizient! Wir schlagen eine Jahres- zuzuhören.