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Alexander Dimitrov

1. Fassen Sie die Grundsätze der Montessoripädagogik knapp zusammen


und beschreiben Sie danach ausführlich, was Sie daraus für den Unterricht
Ihrer slawischen Sprache verwerten können.

1.1. Einleitung

Laut der Montessoripädagogik strebt jedes Kind nach Selbständigkeit, was wiederum in
ihnen das Gefühl erweckt sich von den Eltern distanzieren zu wollen, um etliche
Tätigkeiten (z.B. Lesen, Schreiben etc.) eigenständig ausführen zu können. Allerdings sind
Kinder noch zu einem hohen Grad von Erwachsenen abhängig. Der Satz „Hilf mir es
selbst zu tun“ (Menges o.J.: 3) bezeugt genau diesen Drang, aber auch die gegenwärtige
Unfähigkeit zur Selbständigkeit.
Der Eigenwille der Kinder spielt allgemein eine bedeutende Rolle in Bezug auf dessen
Entwicklung und Lernprozessen. Neben den sogenannten „Sensiblen Phasen“ (Menges
o.J.: 5), also Zeitperioden in denen Kinder eine gewisse Fähigkeit mit Leichtigkeit sehr
intensiv erlernen, wird ebenfalls der Aspekt der Freiheit in den Grundsätzen der
Montessoripädagogik vom persönlichen Willen und Interesse des Kindes geprägt. Dieses
sollte zu jedem Zeitpunkt die Thematik, mit der es sich beschäftigen will, frei wählen
können, denn nur auf diese Weise gerät es in kompletten Einklang mit dem Thema und
findet seine innere Ordnung. Dies führt eben zur sogenannten „Polarisation der
Aufmerksamkeit“ (Menges o.J.: 8), welche besagt, dass ein Kind seine volle Konzentration
dem Erlernen eines bestimmten Gegenstandes widmet und dabei von äußeren Einflüssen
nicht gestört werden sollte.
So erweist sich auch die Umgebung der Kinder während ihren Lernprozessen als äußerst
essenziell. Genau diese übernimmt den ersten Schritt zur Selbständigkeit des Kindes,
weil sie bis zu einem gewissen Grade zu einer Tätigkeit anreizt. Wobei insbesondere die
Ordnung und die Ästhetik des Raumes wichtig sind. Mithilfe der angebotenen Materialien
wird das Kind zu einer selbständigen Entscheidung verleitet, die wiederum, wie bereits
erwähnt, die Voraussetzung für die Polarisation der Aufmerksamkeit und somit laut der
Montessoripädagogik eines gesunden Lernprozesses ist.
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1.2. Freiheit (Freiarbeit)

Einer der wichtigsten Faktoren im Rahmen eines gelungenen Lernprozesses ist die
Freiheit. Darunter sollte allerdings nicht eine vollkommene Freiheit verstanden werden.
„Die Freiheit unserer Kinder hat als Grenze die Gemeinschaft, denn Freiheit bedeutet
nicht, dass man tut, was man will, sondern Meister seiner selbst zu sein.“ (Montessori
2014: 23)
Aus diesem berühmten Zitat könnte man bereits einen essenziellen Ansatz des
freiheitlichen Erziehungsprinzips nach Montessori interpretieren. Den Kindern wird eine
sozusagen begrenzte Freiheit zur Verfügung gestellt, beispielsweise eine Ansammlung an
mehreren Aufgaben eines bestimmten Themengebiets der Mathematik, um ihnen eine
freie Wahl zu lassen. Auf diese Weise entfaltet sich der Wille der Kinder und sie lernen für
ihre Entscheidungen Verantwortung zu übernehmen. So erlernt der Heranwachsende
seinen Interessen zu folgen und gerät leichter in den Zustand vollkommener
Konzentration. (vgl. Braun 2018: 42f.)
Dies bedeutet, dass den Kindern dadurch geholfen wird ihren intrinsischen Anreizen zu
folgen, was wiederum zu einer derartigen Motivation führt, welche bekanntlich viel stärker
und stabiler, als eine extrinsische ist.
Wenn man über die didaktischen Ansätze meiner ehemaligen Schule nachdenkt, die den
Konzepten und Anschauungen von Sir Karl Popper entsprechen, bemerkt man gewisse
Parallelen. Sowohl das Wiednergymnasium, als auch die Popperschule bieten seinen
Schülern und Schülerinnen gewisse Entscheidungsfreiheiten an, häufig in Form von
sogenannten Pflichtwahlfächern, individuellen Arbeitsphasen, aber auch einen von den
SuS selbständig erstellten Jahresplan (lediglich in der Popperschule). Diese Konzepte
ähneln in einigen Bereichen der Montessoripädagogik, insbesondere der Freiarbeit.
Diese würde ich, als zukünftiger Russisch - Lehrer, immer wieder in meinen Unterricht
einbauen, da diese Form des Lernens meiner Meinung und ebenfalls Erfahrung nach
zahlreiche Vorteile birgt, die einem später nicht nur im Studium, sondern auch bei der
Bewältigung von alltäglichen Problemen hilft.
Hierbei sollte man zuallererst auf die Kriterien einer gelungenen Freiarbeit hinweisen.
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Die freie Wahl der Arbeit, der Arbeitszeit, sowie des Arbeitsplatzes. Die Möglichkeit sich
frei zu bewegen, eine individuelle Schwierigkeitsstufe und die Organisationsform
auszusuchen. (vgl. Baier 2010: 6f.)
Allgemein würde ich die Freiarbeit so angehen, dass die Klasse ein Mal im Semester für
zwei Wochen ein dementsprechendes Arbeitspaket zur Verfügung gestellt bekommt.
Diese Phase der Freiarbeit sollte meiner Meinung nach allerdings auch mit anderen
Fächern abgestimmt werden, um den Schülern und Schülerinnen auf diese Weise eine
noch größere Wahlfreiheit der Arbeit zu gewährleisten.
Zuallererst ist zu erwähnen, dass ich bei der Auswahl an Übungen mit verschiedenen
Schwierigkeitsgraden, als Fremdsprachenlehrer, auf Komplikationen stoßen werde.
Da sich die ganze Klasse mehr oder weniger auf demselben Sprachniveau befinden sollte
und wir von einer Altersmischung nach Montessori absehen, sollten die Aufgaben im
beispielsweise Anfang des 3. Lernjahrs alle an einem A2-B1 Übergangsniveau orientiert
sein. Hierbei würde ich als Lehrer so vorgehen, dass ich bereits im Vorhinein meine
selbständigen empirischen Daten in Bezug auf diese individuelle Klasse gesammelt habe
und somit Informationen zur Verfügung habe, die mir zeigen welcher Typ an Aufgaben der
Mehrheit der Klasse leichter fällt und welcher schwieriger. Weiters würde ich
selbstverständlich auch die tatsächlichen Sprachniveaus variieren und A2, A2+ und B1
Aufgaben austeilen.
Hinsichtlich der freien Wahl der Arbeitszeit würde es in meinem Fach sehr eigenständig
vonstattengehen. Als Lehrperson würde ich während den offiziellen Unterrichtszeiten den
Schülern und Schülerinnen selbstverständlich für Fragen etc. zur Verfügung stehen. Das
Kriterium der Arbeitszeit hängt allerdings ebenfalls von den restlichen Fächern und ob sie
bei der Freiarbeit mitmachen werden ab. Es ist offenkundig, dass je mehr Fächer in den
zwei Wochen dieses Konzept anbieten, desto mehr Freiraum für die SuS entsteht, da sie
beispielsweise die Möglichkeit haben werden eine Mathematik Aufgabe in den Zeiten des
Russisch Unterrichts oder umgekehrt zu machen.
Bei der Wahl des Platzes und der allgemeinen Bewegungsfreiheit würde ich als
Lehrperson meinen Schülern und Schülerinnen je nach Altersgruppe entweder erlauben
sich frei im ganzen Gebäude zu bewegen, bzw. bei Jüngeren das jeweilige Stockwerk als
möglichen Aufenthaltsort festlegen.
Zu guter Letzt würde ich bezüglich der Organisationsformen in meinem Arbeitspaket
ebenfalls sogenannte Pflichtwahl - Aufgaben einbauen. Dabei wäre eine Gruppen- bzw.
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eine Partnerarbeit verpflichtend und man hätte die Möglichkeit auch weitere zu machen
oder diese mit Schreibaufträgen, Grammatikübungen etc. zu kompensieren.

1.3. Polarisation der Aufmerksamkeit

Aus der gerade beschriebenen Freiarbeit resultiert im besten Fall die sogenannte
Polarisation der Aufmerksamkeit.

„Das Kind hat sich eine bestimmte Tätigkeit selbst gewählt, sich eine neue Fähigkeit selbst
angeeignet, sich etwas Neues erworben und hat das Bedürfnis, das nun immer wieder und so
lange zu wiederholen, bis es gleichsam gesättigt ist und seine Tätigkeit aus eigenem
Entschluss beendet.” (Raapke 2011: 206)

Voraussetzung dafür sind allerdings sowohl die Typen, als auch die Menge der zur
Verfügung gestellten Aufgabenstellungen im Arbeitspaket. Folglich sollte es neben den
(wenigen) verpflichtenden Aufgaben, welche für das jeweilige Jahr im Lehrplan des
Bundesministeriums vorgesehen sind, auch zahlreiche weitere Grammatik-, Hör, Lese-
und Schreibübungen geben. Hierbei mache ich mir den riesigen Vorteil des
Fremdsprachenunterrichts zu Nutze und baue etliche Texte ein, die interessante bzw.
auch aktuelle Themengebiete behanden (insofern die Texte dem derzeitigen Niveau der
SuS entsprechen). Auf diese Weise erstelle ich einen für jeden Schüler und jede Schülerin
ganz individuellen Zugang zur russischen Sprache und im Fall, dass einige Texte ihr
Interesse erwecken, gelingt es mir als Pädagoge sie leichter intrinsisch zu motivieren.

1.4. Dreistufentheorie

Zu guter Letzt würde ich noch einen sehr wichtigen Punkt der Montessoripädagogik
ansprechen wollen, da dieser leicht im Sprachenunterricht eingesetzt werden kann und
sich insbesondere beim Erlernen von Vokabeln als äußerst hilfreich erweist.
Die erste Stufe dieser Theorie umfasst die Namensgebung eines bestimmten
Gegenstandes. Die zweite Stufe widmet sich der Reproduktion der kürzlich erlernten
Information und die dritte inkludiert schließlich die Abstraktion des präsentierten
Gegenstandes. (vgl. Braun 2018: 45)
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Eine Didaktisierung der Dreistufentheorie könnte demnach so ausschauen, dass ich als
Russischlehrer zu Anfang der Stunde einige Gegenstände z.B. einen Bleistift, ein Heft
oder die Tafel jeweils auf Russisch präsentiere. Nach Auflistung der Gegenstände würde
ich einen Schüler oder eine Schülerin darum bitten mir beispielsweise einen Bleistift zu
geben, indem ich die Frage auf Russisch formuliere. Diesen Prozess würde ich mit allen
Gegenständen wiederholen und danach eine davon unabhängige Aufgabe (z.B. eine
Grammatikübung) austeilen, damit ich von dem bisher behandelten Vokabular ablenken
kann. Abschließend (nach 20-25 min) würde ich die ganze Klasse jeweils nach dem
russischen Wort für Bleistift, Tafel etc fragen, um nicht nur die Sensomotorik der Schüler
und Schülerinnen zu aktivieren, sondern auch ihr Langzeitgedächtnis zu beanspruchen.

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2. Zu "EPOSA": Führen Sie aus einem selbst gewählten Kapitel eine


Selbstreflexion durch und notieren Sie ausführlich, wie Sie den daraus
gewonnen Nutzen im Unterricht Ihrer slawischen Sprache umsetzen können.

2.1. Einleitung

Angesichts der Tatsache, dass ich aufgrund der Pandemie noch keine Möglichkeit gehabt
habe vor Ort an einer Schule zu unterrichten (im Rahmen eines Praktikums) ist meine
Erfahrung beschränkt. Allerdings fungiere ich seit mehr als einem Jahr als Online-Tutor
und habe dadurch doch recht viel neue Erkenntnisse und Erfahrung sammeln können.
Ich habe das Kapitel „Methodik“ als Selbstbeurteilung gewählt, einerseits da wir uns im
Laufe der letzten zwei Semester an der Romanistik intensiv mit diesem Thema
auseinandergesetzt haben und andererseits, weil ich bei näherer Betrachtung der Kann-
Beschreibungen in diesem Gebiet als Nachhilfelehrer am meisten Erfahrung sammeln
konnte. Weiters habe ich bei der Selbstbeurteilung die Farben rot und grün verwendet.
Grün steht hierbei für: bereits erlebt und eine realitätsbezogene Selbsteinschätzung und
rot für: noch nicht erlebt und nach eigenem Ermessen selbst beurteilt (ohne Erfahrung).

2.2. Sprechen / mündliche Interaktion

Das allererste was bei dieser Selbstbeurteilung auffällt, so wie bei den restlichen auch, ist,
dass ich mittlerweile eine gewisse Kenntnis im Umgang mit einem einzelnen Schüler bzw.
einer einzelnen Schülerin habe, allerdings gar keine Erfahrung mit einer Klasse besitze.
Das zeigt sich insbesondere in den ersten zwei Kann-Beschreibungen, da diese sich vor
allem auf die Interaktion zwischen zwei oder mehreren SchülerInnen bezieht. „Ich kann
eine angenehme Arbeitsatmosphäre herstellen, in der die Lernenden ermutigt werden, an
Sprachaktivitäten teilzunehmen.“ (EPOSA o.J.: 21) Den Ablauf dieser Situation könnte ich
momentan nur anhand theoretischer Grundlagen und Didaktisierungen von
Sprechübungen ungefähr einschätzen. So würde ich als Russischlehrer zuallererst der
Klasse das neue Thema mithilfe eines externen Mediums (beispielsweise eines Videos)
vorstellen und jede/n Schüler/in einzeln auffordern ihre bisherigen Erlebnisse, Kenntnisse
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oder ihre Meinung zu diesem Thema auf Russisch zu formulieren. Danach würde ich je
nach Thema eine Partner- bzw. Gruppenaufgabe austeilen und die SchülerInnen
auffordern eine Diskussion bzw. einen Dialog zu führen, wobei sich auf dem Arbeitsblatt
gesprächsunterstützende Fragen befinden. Hierbei würde der Fokus auf der eigenen
Meinung bzw. Identität des Schülers/der Schülerin liegen. Eine Vertiefung dieser
Aufgabenform (je nach Thema) würde für mich darin bestehen in der nächsten
Unterrichtsstunde ein Rollenspiel bzw. eine Diskussionsrunde mit vorgegeben Meinungen
zu halten. (Beschreibung bezieht sich nun bereits auf Kann-Beschreibungen 1-7).
Weiters ist es mir ein großes Anliegen meinen Fremdsprachunterricht soweit es geht auf
Russisch zu halten. Selbstverständlich ist das äußerst abhängig vom Alter bzw. auch der
sprachlichen Erfahrung der SchülerInnen und zu Anfang wird mein Unterricht nicht
ausschließlich auf Russisch stattfinden können. Allerdings ist es meiner Meinung nach
sehr wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler recht früh ein Gespür für die Intonation,
die Aussprache und im besten Fall auch den Klang der Grammatik der russischen
Sprache bekommen. Die Klasse braucht ein Vorbild in der jeweiligen Sprache, das sie
imitieren können und das will ich ihnen zur Verfügung stellen.

2.3. Schreiben / schriftliche Interaktion

Das Schreiben von Texten ist meiner Ansicht nach neben der mündlichen Interaktion die
effizienteste Art eine Sprache zu erlernen. In diesem Bereich würde ich meine
Schülerinnen und Schüler dazu anspornen so individuell und eigenständig wie nur
möglich zu sein. Um ihrer Kreativität und ihren Ideen viel Freiheit anbieten zu können
fokussiere ich mich insbesondere zu Anfang auf die Textsorten Brief, E-Mail und
Geschichten, da diese so gut wie keine Einschränkungen kreieren. Zu Anfang würde ich
bezüglich des Briefes und der E-Mail eine generelle Struktur präsentieren, um der Klasse
den Beginn und den Abschluss des Textes zu erleichtern. Hierbei würde ich ihnen
typische Anfänge (z.B. Здравствуй Алёша, я спешу тебе писать, потому что…) und
gängige Abschlüsse zeigen. In weiterer Folge teile ich authentische Texte aus, damit die
SchülerInnen ein schriftliches Beispiel vor Augen haben, woran sie sich vor allem am
Anfang richten können, aber auch als Vergleich um den Unterschied zwischen einem
formellen und einem informellen Brief darzustellen. Zu guter Letzt würde ich die Klasse
dazu auffordern in jedem Text 2-3 neue Wörter oder Phrasen einzubauen, die sie
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beispielsweise aus dem Internet haben, um ihre Eigenständigkeit anzuregen. Dadurch
lernt man auch am besten den passenden Kontext für bekannte Floskeln,
Redewendungen etc. kennen. Deshalb werde ich auch stets eine Überarbeitung des von
mir korrigierten Textes verlangen.

2.4. Hören

Insbesondere im Laufe des letzten Jahres habe ich mich in meinem Studium ausführlich
mit Hörübungen auseinandergesetzt. Dieses theoretische Wissen (praktische Erfahrung
mit meinen NachhilfeschülerInnen) spiegelte sich nun bei dieser Selbstbeurteilung sehr
positive. Bei Höraufgaben finde ich es außerordentlich wichtig zuerst auf einem recht
simplen Schwierigkeitsgrad zu beginnen, damit sich die SuS auf diesen Aufgabentyp
einstellen und sich dran gewöhnen können. Als zweitwichtigstes Kriterium würde ich dann
die Vorbereitung auf eine Hörübung einstufen. Ich würde als zukünftiger Lehrer nie ein
neues Thema mithilfe eines solchen Übungstyps präsentieren, da dies die SuS
(insbesondere die jüngeren) sehr verwirren und abschrecken könnte. Meiner Meinung
nach ist stets eine allmähliche Einführung mit Lesetexten oder auch simplen
Grammatikübungen (bezogen auf das spezifische Thema) notwendig, damit die Klasse
sich dann vorbereitet auf die Hörübung fühlt und einige neue Begriffe bereits gelesen
oder gar verwendet hat. Abschließend könnte auch die im Unterricht gemachte Hörübung
als eine weitere Einführung fungieren, indem die SuS beispielsweise einen Text als
Hausübung im Hinblick auf die in dem Audio/Video behandelten Unterthemen verfassen
müssen.

2.5. Lesen

Beim Lesen ist es meiner Ansicht nach zu Anfang vor allem wichtig den Fokus auf das
Globalverständnis zu setzen. Ein Text sollte selbstverständlich dem momentanen Niveau
der Schülerinnen und Schüler entsprechen, allerdings sollte dieser auch einige neue
Phrasen und Wörter beinhalten. Dadurch wird ein Lesetext der Klasse stets eine
Möglichkeit anbieten ihren Wortschatz zu erweitern, was eine der Hauptaufgaben diese
Übungstyps ist. Daraus folgt aber ebenfalls, dass das Detailverstehen erst in weiterer
Folge vorkommen bzw. sich nicht ausschließlich auf das neue, unbekannte Vokabular
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beziehen darf. Deshalb würde ich meiner Klasse auch verschiedene Lesestrategien zur
Bewältigung der jeweiligen Aufgabenstellung aneignen (Text überfliegen, querlesen etc.)
Weiters würde ich ihnen auch zahlreiche Tipps geben, wie man neues Vokabular leichter
erlernt bzw., wie man sich in manchen Fällen die Bedeutung eines Wortes ableiten kann.
Sogenannte „Inferierungstechniken“ (Krechel 2011: 30) sind insbesondere für ältere
Schülerinnen und Schüler äußerst nützlich, da es eine Erweiterung ihrer bisherigen
Lernstrategien ist und ihnen eine neue Sichtweise offenbart.
Weiters stellen Leseübungen oder einfache Texte, wie bereits erwähnt, sehr häufig eine
exzellente Einführung in ein neues Thema dar.

2.6. Grammatik

Dies ist eine der kompliziertes Thematiken einer Sprache, da dieser Bereich nicht nur auf
Vorkenntnissen, sondern ebenfalls enorm auf kognitivem Verständnis baut. Das heißt,
dass dieser Aspekt einer Fremdsprache (meiner Meinung nach) am meisten individuelle
Förderung braucht. Im Rahmen des Unterrichts wird es mir leider nicht möglich sein auf
die persönlichen Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers / jeder einzelnen Schülerin
einzugehen, allerdings kann ich die Klasse als Ganzes immer auf verschiedene Weisen
unterstützen und ein grammatikalisches Thema stets auf mehreren Arten zu erklären bzw.
den SuS die Möglichkeit geben eine neue grammatikalische Struktur bewusst zu
entdecken. Dies würde ich mithilfe der Anknüpfung an alten Grammatik Themen angehen.
Abschließend möchte ich unbedingt auf die Freiarbeit in meinem Unterricht eingehen, da
diese insbesondere in Bezug auf die Grammatik sehr essenziell ist, um den Schülerinnen
und Schülern genügend individuelle Zeit zur Verfügung zu stellen, in der sie mich auch
einzeln fragen und um Erklärungen bitten können, falls im Laufe des Unterrichts das neue
Grammatik Thema für sie nicht verständlich bzw. durchschaubar genug erklärt worden
ist.

2.7. Vokabeln

Dieser Bereich einer Sprache ist vor allem im Selbststudium zu erarbeiten. Allerdings
würde ich als Russischlehrer meine Schülerinnen und Schüler so gut es geht bereits im
Laufe des Unterrichts beim Erlernen neuer Vokabeln unterstützen wollen. Einerseits durch
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Unterrichten neuer Lernstrategien (bspw. die Inferierungstechniken). Andererseits auch
durch simple und häufige Anwendung in den Stunden. Nach gründlicher Selbstreflexion
und Austausch mit einigen Sprachstudenten bin ich zum Entschluss gekommen, dass die
leichteste Art ein neues Wort oder Phrase zu memorieren die Anwendung ist. Sowohl im
schriftlichen Bereich, als auch im mündlichen Bereich. Deshalb würde ich bei neuen
Themen immer wieder häufige Partner- oder Gruppenarbeiten machen, damit die SuS
das Erlernte auch anwenden. Weiters würde ich Schreibaufträge mit spezifischen
Fragestellungen aufgeben, die die Anwendung des neuen Vokabulars unumgänglich
machen. Mir ist es wichtig, dass in meinem Unterricht ein ständiger Lernprozess und
Wachstum herrscht und das Wichtigste ist der Klasse klarzustellen, dass man vor allem
Sprachen auch Fehler machen erlernt, allerdings auch durch Reflexion und Korrektur
dieser.

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3. Nehmen Sie ausführlich zu folgendem Artikel, online zu lesen auf


https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bildungswesen-frontalunterricht-
macht-klug- 11994686.html ("Frontalunterricht macht klug" von Inge
Kloepfer, 15. Dez. 2012) in der "Frankfurter Allgemeine" Stellung und
beziehen Sie sich hierbei insbesondere auf Ihre slawische Sprache.

3.1. Einleitung

Im 21. Jahrhundert sind die Vorurteile gegenüber dem Frontalunterricht mehr als klar.
Monoton, langweilig, nicht ertragreich etc. Die Lehrer und Lehrerinnen werden von allen
Seiten dazu aufgefordert vor allem mehr Raum für Individualität zu schaffen, ihren
Unterricht methodenvielfältiger zu gestalten und das Vorgehen stets transparent zu
halten. Häufig mündet das Bemühen der Pädagogen, ihren Unterricht abwechslungsreich
zu gestalten, in ein anderes Extremum, und zwar den Mangel an Frontalunterricht, was
sich unter anderem laut Felten (aus dem Artikel von Kloepfer 2012) als fatal erweisen
könnte.
Was in dem Artikel allerdings sehr negligiert bzw. gar nicht angesprochen wird ist die
Tatsache, dass jedes Fach eine von Grund auf unterschiedliche Methodik erfordert. In
manchen Fällen ist der Frontalunterricht sogar die einzige Lösung, in manch anderen
sollte mehr Methodenvielfalt eingebaut werden.

3.2. Frontalunterricht

Der Frontalunterricht ist bekanntlich die älteste Art der Unterrichtsgestaltung. Diese wird
häufig als lehrerzentriert beschrieben. Die Aufgabe des Schülers / der Schülerin ist es
vollkonzentriert zuzuhören und sich das Vorgetragene bestmöglich zu merken.
In einigen eher theoretischeren Fächern ist diese Art des Unterrichts die bestmögliche
Variante den Lehrstoff transparent und verständlich zu vermitteln. Beispielsweise ist in
Geographie und Wirtschaftskunde, Geschichte, Philosophie und Psychologie der
Frontalunterricht nahezu unumgänglich ohne dass die Schülerinnen und Schüler alles
komplett selbständig erlernen müssen. Weiters besteht auch später in vielen
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Studiengängen der Lernprozess aus theoretischem Frontalunterricht, der von
Eigenausarbeitung hinzugehörender Literatur begleitet wird.
Allerdings erfordern die Lehrinhalte zahlreicher Fächer eine wesentlich größere
Methodenvielfalt, da die theoretischen Aspekte nicht den Großteil des Lehrplans bilden.
So ist es beispielsweise in einer Sprache nicht möglich sich auf Frontalunterricht zu
beschränken. Selbstverständlich gibt es auch im Sprachunterricht einige theoretische
Grundlagen und Themen, die man als Lehrperson zuallererst einmal mithilfe des
Frontalunterrichts vermitteln sollte, allerdings halten sich diese in Grenzen.
Im Folgenden unterteile ich meinen Russisch-Unterricht in 4 Kategorien (Grammatik, Hör-
und Leseverstehen, Sprechen und Vokabeln) um die Nützlichkeit des Frontalunterrichts
strukturiert und detailliert zu analysieren.

3.2.1. Grammatik

Dieser stellt einen der eher theoretischeren Teile einer Sprache dar, allerdings erfordert
das Erlernen auch ein hohes Ausmaß an Praxis.
Zu Anfang muss Wissen vermittelt, Regeln erklärt und auf Ausnahmen eingegangen
werden. Das funktioniert meiner Meinung nach am besten mithilfe des Frontalunterrichts.
Als Beispiel könnte man das Thema Pluralbildung heranziehen. Hierbei würde ich
zuallererst auf bereits bekanntes Vokabular zurückgreifen wollen, das ich auf der Tafel
präsentiere. Darauf würde ich anfangen einzelne Regeln der Pluralbildung zu erklären und
sie mithilfe der bereits genannten Worte schriftlich in die Praxis umsetzen. Dies würde ich
mit mehreren Vokabeln wiederholen und somit z.B. die ersten 4 Regeln präsentieren.
In einer Unterrichtseinheit, die dieses Thema der Grammatik behandelt wäre laut meiner
Umsetzung der Anteil des Frontalunterrichts ungefähr ein Drittel bzw. inklusive Klärung
von Unklarheiten und Fragen die Hälfte der ganzen Stunde. Allerdings ist anzumerken,
dass dieser Prozess bei komplexeren Grammatikthemen auch länger dauern könnte und
zusätzlich sehr von der Aufnahme- und Lernfähigkeit der Schülerinnen und Schüler
abhängig ist. Der Frontalunterricht, also die Art und Weise, wie ich etwas erkläre bzw. den
Schülerinnen präsentiere sollte an jede Klasse individuell angepasst werden. Andernfalls
wäre diese Unterrichtsmethode weder sinnvoll noch ertragreich.
Nach Abschluss der ersten Phase meiner Unterrichtseinheit würde ich nun einen
Methodenwechsel vornehmen, um das gerade neu Erlernte in die Praxis umzusetzen, was
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ich bei Grammatikthemen stets sehr wichtig finde. Nichtsdestotrotz will ich hier
anmerken, dass ich den Methodenwechsel nicht als obligatorisch ansehe.
„Es kommt nicht darauf an, Abwechslung zu erzeugen. Das alles entscheidende Kriterium
ist, dass Lernziele, Methoden und Arbeitsmaterialien zueinander passen.“ (Schreder und
Brömer 2009: 10) Deshalb würde ich als Pädagoge auf mein Taktgefühl hören und falls
die Klasse sich beim Frontalunterricht momentan in einem sogenannten „Flow-
Zustand“ (Zirfas 2011: 231) befindet und ich merke, dass ihre Konzentration nicht
schwindet, auf jeden Fall mit dieser Art des Unterrichtes weitermachen und
möglicherweise noch weitere Grammatikregeln erläutern. Meiner Meinung nach hat jede
Unterrichtseinheit etwas sehr individuelles und einmaliges und es ist stets die Aufgabe
eines guten Lehrers / einer guten Lehrerin die Situation korrekt zu lesen und wenn nötig
die ganze Unterrichtsplanung umzuändern und gekonnt zu improvisieren.

3.2.2. Hör- und Leseverstehen

In diesem Bereich ist nun mit erheblich weniger Frontalunterricht in den Russischstunden
zu rechnen. Als Russischlehrer würde ich mithilfe dieser Unterrichtsmethode lediglich die
Metaebene der Aufgabenstellung erläutern. Das heißt, dass ich den Schülerinnen und
Schülern (insbesondere den jüngeren) den jeweiligen Aufgabentyp präsentiere und ihnen
ein paar hilfreiche Tipps gebe, wie sie die Übungen etwas effizienter lösen können.
Allerdings kommt meiner Meinung nach dem Frontalunterricht gut als Einleitung in eine
Hör- oder Leseübung. Insbesondere wenn das von der darauffolgenden Aufgabe
behandelte Thema ein neues ist, sollte auf jeden Fall davor zuerst im Rahmen einer
kurzen Präsentation meinerseits die Grundthematik grob eingeleitet werden. Danach
könnte auch ein interaktiver Teil folgen, indem ich den Schülerinnen und Schülern Fragen
stelle und sie in den Unterricht mit einbaue.

3.2.3. Sprechen

Hierbei würde sich der Frontalunterricht ebenfalls nur auf allgemeine Erklärungen
beschränken. Ich würde die Klasse unterrichten, worauf man bei einem Dialog bzw. bei
einem Monolog am ehesten achten sollte.
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Verteilt im Laufe des Jahres bzw. Semesters würde ich auch zu jedem neuen Thema, das
in einer Sprechaufgabe mündet, selbst immer wieder kurze, einführende Vorträge halten.
Dabei würde ich auch nützliches Vokabular und häufig verwendete Phrasen benutzen,
damit die SchülerInnen und Schüler sich auch phonetisch an diese gewöhnen und nicht
lediglich schriftlich zur Verfügung haben.
3.2.4. Vokabeln

Dieser Teil des Sprachunterrichts wird stets nebenbei in den Frontalunterricht eingebaut.
Aktiv würde ich als Lehrer nie nur Vokabeln präsentieren, da dies für die Schülerinnen und
Schüler sehr schnell langweilig wird. Allerdings würde ich neues Vokabular immer wieder
in längeren Sequenzen des Frontalunterrichts einbauen, wobei ich entweder ein neues
Thema präsentiere oder etwas anderes erläutere.

3.3. Fazit

Ich persönlich finde, dass der Frontalunterricht eine sehr wichtige und effiziente Art der
Wissensvermittlung ist. In den obigen Erläuterungen ist auch detailliert beschrieben in
welchen Situationen ich diese Unterrichtsmethode anwenden würde. Allerdings ist
anzumerken, dass der einfältige Frontalunterricht die individuellen Lerntypen der
Schülerinnen und Schüler häufig nicht berücksichtigt.
Der Drang der Pädagoginnen und Pädagogen danach das Unterrichtsgeschehen zu
verallgemeinern und guten Unterricht zu definieren resultiert meiner Meinung nach häufig
in kompletter Ignoranz gegenüber der Individualität der Kinder. Eine einseitige und
unaufgeschlossene Einstellung gegenüber dem Unterrichten schadet der zukünftigen
Generation am meisten. Um dies zu umgehen, sollte man sich nicht darauf fokussieren
den idealen Unterricht zu entwickeln, sondern Lehrerinnen und Lehrer gut und mit
genügender Praxis Erfahrung auszubilden. Das ist momentan, vor allem in den Zeiten der
Pandemie, in keiner Weise der Fall. Der Meinung vieler LehramtstudentInnen zu Folge ist
das Fachwissen viel wichtiger, als die pädagogische Ausbildung. Deshalb liegt der Fokus
bei den meisten auch sehr auf ihre eigenen Fächer, was auch verständlich ist, da es ihre
Interessensgebiete sind. Allerdings gerät die Essenz der Pädagogik dabei massiv in den
Hintergrund.
Alexander Dimitrov
Meiner Meinung nach ist der Schlüssel zu einem gelungenen Unterricht, bei dem die
Schülerinnen und Schüler konzentriert bleiben und etwas lernen können weder
Methodenvielfalt noch der Frontalunterricht. Der pädagogische Takt nach Max van Manen
und die allgemeine Fähigkeit der Lehrerinnen und Lehrer sich an die Unterrichtssituation
spontan anzupassen, stellen für mich die zwei wichtigsten Kriterien für einen gelungenen
Unterricht dar.
Alexander Dimitrov

4. Entwerfen Sie zu einem konkreten Thema ein Projekt zum


fächerübergreifenden Lernen (zumindest eines der Fächer muss eine
slawische Sprache sein) und beschreiben Sie ausführlich, was warum wie
gelernt werden soll.

4.1. Projekt Tandem

Wie bereits die Überschrift verrät, werde ich versuchen ein Tandem Projekt in zwei
Fremdsprachen zu organisieren. Dieses Projekt habe ich für eine Schule mit einem
Modulsystem konzipiert, wie bspw. dieses der Sir Karl Popperschule. Ich habe es mir als
Blockmodul vorgestellt, dass im Wahlbereich des Curriculums ist. Auf diese Weise
würden sich lediglich Schülerinnen und Schüler, die sich auch tatsächlich für dieses
Projekt interessieren dafür anmelden. Bereits im Vorhinein ist zu erwähnen, dass es sich
hierbei um ein sehr spezielles Modul handelt, dass von einer geringeren Anzahl an
SchülerInnen gewählt werden kann, da dafür mindestens zwei Fremdsprachen
vorausgesetzt werden.
Um eine möglichst breite Masse an SchülerInnen anzusprechen, wird dieses Projekt,
sowohl in der Kombination Russisch und Englisch, als auch Russisch und Französisch
bzw. Italienisch angeboten. Allerdings werden angesichts der Tatsache, dass die
jeweiligen Fremdsprachen von den Schülerinnen und Schülern bisher unterschiedlich lang
gelernt worden sind die Projekte auch dementsprechend different gestaltet.
Im Rahmen der Kombination Russisch und Englisch, da Englisch bereits seit der ersten
Schulstufe unterrichtet wird, würde ich im Laufe des Blockmoduls die Möglichkeit
anbieten die Sprache zu wechseln. Das heißt, dass in der ersten Hälfte der Zeitperiode
die eine Schülerin / der eine Schüler auf Russisch spricht und in der zweiten dann der /
die andere. Bei der Kombination Russisch und Französisch/Italienisch wird diese
Möglichkeit allerdings nicht angeboten, da beide Sprachen bisher ungefähr gleichlang
gelernt worden sind.
Um dieses Projekt zu verwirklichen, muss selbstverständlich eng mit den Französisch-,
Englisch- und ItalienischlehrerInnen zusammengearbeitet werden.
Alexander Dimitrov
Das Ziel ist sprachbegabte Schülerinnen und Schüler zu fördern, indem bspw. Russisch -
Interessierte sich ganze 3 (bzw. 2) Tage intensiv mit der Sprache auseinandersetzen.
Bei der Aufteilung der Tandem Partner ist es offenkundig, dass die Kombinationen
Russisch und Französisch bzw. Italienisch seltener vorkommen werden als Russisch und
Englisch, aber ich persönlich, als zukünftiger Russisch- und Französischlehrer hoffe sehr
darauf, dass sich auch für diese Tandem Kombination SchülerInnen finden werden.

4.2. Ablauf

Wie bereits erwähnt wird mein Projekt im Rahmen eines Blockmoduls angeboten werden
und dauert 3 Tage mit je 5 Stunden. Allerdings werden sich diese 15 Schulstunden in
vielerlei Hinsicht vom normalen Unterricht unterscheiden. Meine Idee ist es anhand
interaktiver, aber auch herkömmlicher Aufgaben vor allem die Sprechfähigkeiten der
Schülerinnen und Schülern zu verbessern.
Um den Ablauf des Blockmoduls detailliert und transparent beschreiben zu können werde
ich den folgenden Textabschnitt in vier Teilen (1 Abschnitt = 1 Tag) gliedern.

4.2.1. Tag 1

Angesichts der Tatsache, dass Blockmodule üblicherweise in der ersten Schulwoche


nach den Semester- bzw. Sommerferien angeboten werden, ist klar, dass einiges in
Vergessenheit geraten sein wird. Deshalb würde ich die Schülerinnen und Schüler im
Laufe des ersten Tages in die zwei Fremdsprachen wieder einführen. Dies geschieht
meiner Erfahrung nach am besten mit einer individuellen Arbeitsaufgabe, die man dann
mit dem Partner / mit der Partnerin vergleichen kann. Hierbei habe ich mich für eine
Leseaufgabe entschieden. Die SchülerInnen bekommen in ihrer jeweiligen Sprache einen
längeren Text ausgehändigt, wobei es sich um den gleichen Text in zwei verschiedenen
Sprachen übersetzt handelt. Das behandelte Thema steht hier an zweiter Stelle. Wichtig
ist, dass die Lernenden wieder allmählich in die Sprache kommen.
Nach der selbständigen Lektüre müssen die Tandem Partner jeweils die gleichen Fragen
beantworten. Dabei sind die Fragen der Schüler/die Schülerin, die den Text auf Russisch
gelesen hat auf Englisch/französisch oder Italienisch formuliert und die Antworten müssen
ebenfalls in der jeweiligen Sprache der Fragestellungen verfasst werden. Dies ist
Alexander Dimitrov
allerdings noch immer eine Einzelaufgabe. Erst nach der Beantwortung der Fragen fängt
die Phase des kooperativen Lernens an. Dabei lesen die SchülerInnen abwechselnd eine
Frage und die dazugehörige Antwort. Anschließend wird über das Thema vom gelesenen
Text diskutiert, wobei drei fixierte Fragestellungen auf der jeweiligen Sprache als
Orientierung dienen. Hierbei ist zu erwähnen, dass diese Aufgabe als Dialog in dieser
Form auch eine Matura Aufgabenstellung sein könnte.
Diese Aufgabe würde so ablaufen, dass jede Schülerin / jeder Schüler sich auf ihrer /
seiner gewählten Sprache unterhält und dabei darauf achtet in einem angemessenen
Tempo und deutlich zu sprechen, damit die gegenüberstehende Person keine
Verständnisprobleme hat. Nach Abschluss dieser Aufgabe, welche als Einführung gedient
hat, folgt nun eine weitere Sprechübung. Dadurch hatten die Lernenden bereits die
Möglichkeit sich in ihrer ersten Wahlsprache zu orientieren. Mithilfe der nächsten Übung,
die ihnen die Freiheit lässt selbständig Vokabular einzubauen und ihre bekannten Phrasen
etc. miteinzubeziehen, können sie nun wieder tiefer in die Materie eindringen. Dabei sollen
die SchülerInnen und Schüler jeweils an ein Erlebnis der letzten Ferien denken. In der
Vorbereitungsphase dürfen sie sich Notizen machen und ihre kommende 2-3 Minuten
Kurzpräsentation im Vorhinein strukturieren. Danach präsentiert jeder auf seiner eigenen
Sprache und der Partner / die Partnerin macht sich währenddessen auf der gleichen
Sprache Notizen. Darauf werden Rollen getauscht. Nachdem nun beide Seiten ihre
Kurzpräsentation gehalten und ausführliche Notizen über die andere Geschichte gemacht
haben folgt nun wieder eine Einzelaufgabe. Hierbei fokussiere ich mich als Lehrer nun auf
den Ausbau der produktiven schriftlichen Fähigkeiten, denn die Tandem Partner haben
die Aufgabe einen kurzen Text über die Geschichte der anderen Person zu verfassen.
Diese sollte nicht länger als 100 Wörter sein und wird jeweils in der Sprache des Partners
/ der Partnerin verfasst. Dabei kommt es weder auf den Aufbau noch auf die Wortwahl
oder Struktur des Endproduktes an, da dieser Kurztext in weiterer Folge lediglich als
Bezugsquelle fungieren wird, weil die nächste Aufgabe sich nun auf die
Übersetzungskompetenzen der SchülerInnen beziehen wird. Die zwei verfassten Texte
werden ausgetauscht und die neue Aufgabe besteht darin den text des Gegenübers in die
eigene Wahlsprache zu übersetzen. Hierbei darf allerdings frei verfasster Text das
Resultat sein, sondern eine tatsächliche Übersetzung. Die Syntax und die Wortwahl (so
gut wie möglich) vom Partner / von der Partnerin werden übernommen und in die eigene
Sprache transferiert. Mit dieser Aufgabe ziele ich die Erweiterung Dolmetscher -
Alexander Dimitrov
Fähigkeiten, welche in der Schule meiner Meinung nach kaum bis gar nicht trainiert
werden.
Mit dieser Aufgabe würde ich auch den ersten Tag des Projektes Tandem abschließen.

4.2.2. Tag 2

Nachdem der erste Tag aus recht vielen stereotypischen Fremdsprachübungen bestand,
würde ich nun etwas interaktives einbauen wollen. Allerdings war es mir wichtig, dass die
Schülerinnen und Schüler nach der längeren Pause wieder in die Sprache zurückfinden
und dafür haben sich die von mir gewählten Übungen sehr gut geeignet.
Für die Aktivitäten des heutigen Tages müssen die zwei Tandem Partner vor der
tatsächlichen Aufgabe alleine etwas Vorbereitungsarbeit erledigen. Dabei muss jeder
eines seiner Sprache entsprechendes traditionelles Rezept finden (also bspw. für
Russisch: Blini), das halbwegs einfach zubereitet werden kann. Dabei sollten auch
genügend Hintergrundinformationen zu diesem Gericht recherchiert werden, die dann im
laufe des Prozesses mit dem Partner / der Partnerin ausgetauscht werden. Das
Endprodukt dieser Aufgabe werden zwei köstliche Mahlzeiten und zwei Texte zu der
Kultur und zum Gericht des Tandem-Partners. Hierbei ist zu erwähnen, dass das von mir
konzipierte Projekt eine Schule (wie das Wiednergymnasium/Popperschule) mit einer
Küche erfordert. Falls eine solche allerdings nicht vorhanden ist, würde sich der Prozess
des Kochens in den Wohnungen der jeweiligen Schülerinnen abspielen mit einer im
Vorhinein unterschriebenen Verständniserklärung der Eltern.
Im Allgemeinen besteht die Aufgabe darin, dass die SchülerInnen gemeinsam zwei
traditionelle Gerichte zubereiten. Während des Kochens spricht jeder Tandem - Partner
seine eigene Sprache. Dadurch trainieren die Schülerinnen in einer alltäglichen Situation
den Gebrauch ihrer Sprache und dem Partner / der Partnerin wird eben dieses
„triviale“ Vokabular der anderen Sprache nähergebracht. Die Gerichte werden
nacheinander gekocht und im Anschluss dessen gegessen. Danach wird jedes Gericht
und die damit in Verbindung zu setzende Kultur präsentiert. Das Gegenüber notiert
wichtige Informationen, die später im Text eingebaut werden. Mit Abschluss der beiden
Kurzpräsentationen wird der Prozess des kooperativen Lernens beendet und die
SchülerInnen haben für den heutigen Tag nur noch die Aufgabe einen 150-200 Wörter
Alexander Dimitrov
Text über das Gericht/die Kultur des Partners / der Partnerin zu verfassen. Dieser wird in
der eigenen Sprache geschrieben.

4.2.3. Tag 3

Der letzte Tag dieses Projekts wird ebenfalls vom Interaktiven geprägt. Dabei fokussiere
ich mich dieses Mal allerdings vor allem auf die audiovisuellen Fähigkeiten der
SchülerInnen. Die Aufgabe wird sein selbständig einen Film in der eigenen Sprache
auszuwählen, der allerdings für beide unbekannt ist (wenn möglich mit Untertiteln in der
Sprache des Partners / der Partnerin) und diesen gemeinsam anzuschauen.
Während des Schauens werden Notizen in der jeweiligen Sprache des Films über dessen
Inhalt gemacht. Im Anschluss wird individuell eine Zusammenfassung geschrieben
(ebenfalls in der Sprache des Films). Die Texte sollten nicht allzu lang sein, da danach
eine gegenseitige Korrektur erfolgt. Hierbei wird die „Rolle des Lehrers“ vom Schüler /
von der Schülerin übernommen, der / die den Film vorgeschlagen hat. Diese / r wird dem
gegenüber ein kurzes Feedback in Bezug auf die Zusammenfassung geben und den
eigenen Text als Beispiel darlegen. Auf diese Weise werden im Rahmen dieser ganzen
Übung nicht nur die audiovisuellen, sondern auch die produktiven Fähigkeit eine
Zusammenfassung zu erstellen trainiert. Jeweils abwechselnd kommt noch das Trainieren
der Feedback Vergabe dazu.
Der gleiche Prozess wird mit dem zweiten Film wiederholt.

Als Abschluss dieses Projektes wird eine Reflexion der Erlernten verfasst (2-3 Seiten).
Dabei sollte der Fokus selbstverständlich auf die Analyse des Zusammenspiels der
beiden Sprachen gelegt werden. Wie diese miteinander korrelieren, wo Parallelen bzw.
Unterschiede zu bemerken sind und inwiefern die Kenntnisse der anderen Sprache im
laufe dieses Projekts ausgebaut werden konnten.
Der Reflexion wird noch ein Portfolio beigefügt, das alle verfasstem Texte
(Zusammenfassung des Films, Text über das Gericht etc.) inkludiert.
Alexander Dimitrov

Bibliographie

1. Baier, & Heeg, R. (2011). Praxis und Evaluation von Schulsozialarbeit (1. Aufl.). VS
Verlag für Sozialwissenschaften
Alexander Dimitrov
2. Braun, Franziska (2018): Die Montessori-Pädagogik als Wegweiser für Lebenslanges
Lernen in der Wissensgesellschaft. Hannover: Masterarbeit.
3. Krechel, Hans-Ludwig (2011): Wortschatzarbeit. In: Krechel, Hans-Ludwig (Hrsg.):
Französisch- Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin: Cornelsen,
27-55.
4. Menges, Robert (o.J.) „Montessoripädagogik – Die Entdeckung des Kindes“ URL:
https://lelek.at/wp-content/uploads/2015/09/Lelek-Edu-Montessori.pdf [Zugriff am
03.01.2022].
5. Montessori, M. und Michael, B. (2014). Grundlagen meiner Pädagogik : und weitere
Aufsätze zur Anthropologie und Didaktik (12., unveränderte Auflage.). Quelle & Meyer
Verlag.
6. Raapke, Hans-Dietrich (2011). Montessori heute. Eine moderne Pädagogik für Familie,
Kindergarten und Schule. (4. Auflage) Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-
Verlag
7. Schreder, Gabriele und Bremer, Bärbel (2009). Lehren und Lernen, Erläuterungen und
Praxisbeispiele zum Qualitätsbereich VI des Hessischen Referenzrahmens
Schulqualität (1. Auflage). Amt für Lehrerbildung (AfL) - Publikationen
8. Zirfas, Jörg (2011): „Zur Pädagogik der Glücksgefühle“, in: Zeitschrift für
Erziehungswissenschaften, 14 (2); 223-240
9. http://archive.ecml.at/mtp2/publications/c3_epostl_d_internet.pdf [Zugriff am
04.01.2022].

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