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Sitzordnung im

Unterricht: Lehrer-,
Gruppen-,
Themenzentrierung
10. März 2011 Posted in Kommunikation, Kompetenzenförderung, kurz
notiert, Lebenshilfe, lernen,Lernen und
Lehren, Methoden, Pädagogik, Positionen, Unterricht, Wissenserwerb.

Resümee: Was als eine Unterrichtsstunde begann, in der das Nachdenken


über Metaphern zum Lernen in einer Lerngruppe im Zentrum stand,
welches dann zur Gestaltung einer Sitzordnung im Sinne der
Diskussionsergebnisse führte, ist als eine Stunde gedacht gewesen, die
praktisch und konkret in die Beschäftigung mit der Epoche der Aufklärung
und ihrer Literatur einführt.

Am Ende sollten die Schülerinnen und Schüler eines Oberstufenkurses die


Sitzordnung im Raum so gestalten, dass sie den Ergebnissen unserer
Überlegungen entspricht. Reihen, Gruppentische oder gar das Sitzen in U-
Form wurden nicht bevorzugt. Am Ende stand ein Viereck, an dessen vier
Seiten auch Schüler saßen und nicht an einer alleine der Lehrer und die
Schüler doch wieder in einer U-Form verteilt.

Das Ergebnis hat mich überrascht. Es war anders, als ich das erwartet hatte.
Die Schülerinnen und Schüler sind selbst auf die Idee gekommen, dass
eine konsequente Auflösung der Lehrerzentrierung im Unterricht auch
damit einher gehen muss, dass es keine vom Lehrer dominierte Seite des
Raums gibt.

Zur Verdeutlichung habe ich schnell mal ein paar Skizzen angefertigt1, die
die unterschiedlichen Gestaltungskonzepte von Sitzordnungen im
Klassenraum und die Position des Lehrenden verdeutlichen sollen. Die
Skizzen können durch anklicken vergrößert werden:
 Die klassische Lehrerzentrierung, mit in Reihen gestellten
Schülertischen. Der Blick der Schülerinnen und Schüler ist auf den Lehrer
/ die Lehrerin konzentiert. Die Schülerinnen und Schüler kommen in
dieser Form kaum miteinander ins Gespräch, sehen einander höchstens
jeweils von hinten.

 Die U-Form und das „Notfall“-U: In dieser Sitzform sehen die


Schülerinnen und Schüler einander besser (U-Form), auch wenn sehr oft,
meist mangels Platz, das „Notfall“-U gebildet wird, in dem innerhalb des
U noch Sitzplätze genutzt werden, sodass hier der bessere Sichtkontakt
der Schülerinnen und Schüler wieder „gestört“ wird. Dass das „Notfall“-
U in vielen Fällen als Option gesehen wird, liegt daran, dass auch diese
Sitzordnung in Wirklichkeit auf den Lehrer hin orientiert, wenn
vielleicht auch nicht so stark zentriert ist.
 In vielen Klassenräumen gibt es Gruppentische. Bei dieser Sitzordnung
passiert oft folgendes: Die Lehrerzentrierung wird aufgehoben, die
Schülerinnen und Schüler sitzen in Gruppen zusammen, wenden vielen
anderen Schülern und Schülerinnen den Rücken zu, in Plenumsphasen
müssen sich viele umdrehen, um Mitschüler und Mitschülerinnen
wahrnehmen zu können – gleiches gilt, wenn die Tafel, Projektoren etc.
genutzt werden. Die Sitzordnung ist auf Kleingruppenarbeit hin
ausgerichtet. Der Lehrer / die Lehrerin ist phasenweise bei den
Sitzgruppen präsent oder leitet Plenumsphasen. Vielleicht die radikalste
Form des Sitzens im Sinne einer Schülerzentrierung des Unterrichts, zu
der sich der von mir geleitete Oberstufenkurs jedoch nicht entschloss…
(Die Gründe für die Entscheidund des Kurses kommen gleich!)
 Meine Schülerinnen und Schüler haben sich für ein Viereck als
Sitzordnung entschieden. Das bedeutet zwar auch, dass bei der Arbeit
mit der Tafel ein paar Schüler und Schülerinnen mit dem Rücken zur
Tafel sitzen (sich also gegebenenfalls auf die andere Seite des Tisches
setzen müssen, um sich nicht zu sehr verrenken zu müssen), aber die
Lerngruppe bildet so eine Gruppe um eine „Mitte“, in der der Prozess des
Denkens und Lernens, in der das Thema steht. Der Lehrer / die Lehrerin
bleibt Lehrer / Lehrerin (deshalb weiter in Rot dargstellt), ist aber Teil
dieser Lerngruppe, wenn auch in anleitender, besonders verantwortlicher
Stellung für den Lernprozess. – Hier die Skizze und dann erzähle ich
etwas von dem Prozess in der Lerngruppe, der zu dieser Sitzordnung
führte:

Diese in der letzten Skizze dargestellte Sitzordnung wählten die


Schülerinnen und Schüler eines von mir geleiteten Oberstufenkurses, ohne
dass ich interventiert hätte. Der Auftrag lautete: „Gestalten Sie die
Sitzordnung so, wie Sie meinen, dass sie am ehesten den Ergebnissen
unseres Nachdenkens über das Lernen im Unterricht entspricht.“ Es
dauerte ca. drei Minuten, bis diese Sitzordnung stand. – Welche
Diskussion aber hat zu dieser Entscheidung geführt?

Der Impuls zum Nachdenken über Unterricht wurde mittels Metaphern


gesetzt. Die Schülerinnen und Schüler sollten über folgende Sätze
nachdenken:

„Die Synapsen klackern.“


„Die Neuronen feuern.“

Sehr schnell erkannten die Jugendlichen, dass die metaphorisch für den
Lernprozess stehenden Synapsen und Neuronen anders funktionieren, als
sie Unterricht bislang einschätzten. Es wurde sogar an einer Stelle gesagt:
„Neuronen antworten auf die Fragen, die der Lehrer stellt.“ Es dauerte
nicht lange, bis deutlich wurde, dass dieses Schema, das letztlich
lehrerzentriert ist, für den Lernprozess nicht sonderlich hilfreich ist und
dass Neuronen ganz anders funktionieren: Kommt ein Reiz, so reagieren
sie – und sollte da mal ein Impuls auf eine falsche Bahn geraten, gelingt es
einem Netzwerk aus Neuronen in den meisten Fällen, diesen „falschen“
Impuls aufzudecken und zu korrigieren.

Bei den Impulssätzen orientierte ich mich (natürlich ) an Jean-Pol


Martins Neuronenmetapher, die ich auf den konkreten Unterricht vor Ort
ummünzte.

Nachdem das Gespräch die Struktur der Neuronen (in metaphorischem


Sinn!) verdeutlichen konnte, speiste ich zwei weitere Metapher in die
Diskussion ein:

„Wer hat den Affen auf der Schulter?“

„Wie wird die ‚Wärmeverteilung‘ (das Engagement // die Schüleraktivität)


im Unterricht von einer Infrarotkamera wahrgenommen.“

Ich griff auf die Affen– und Infrarotkamerametapher zurück, die ich hier
im Blog bereits erläutert habe, zwei Metaphern, die von den Schülerinnen
und Schülern schnell produktiv aufgegriffen wurden. Dabei fiel mir
(wieder einmal) auf, dass viele im Kurs sehr positiv auf den Hinweis
reagierten, dass Unterricht in meinen Augen aus zwei Prozessen bestehe:
Zunächst steht der Lernprozess im Mittelpunkt, ein Prozess, in dem
gemeinsam daran gearbeitet wird, Wissen und Denkstrukturen,
Kompetenzen etc. aufzubauen, wobei eben nicht davon ausgegangen wird,
dass es nur richtige Antworten (sic!) gibt, sondern vielmehr auch der
Irrtum, der Umweg für das Lernen produktiv sein kann bzw. ist. An
zweiter Stelle steht der Prozess der Überprüfung von Wissen, der Fähigkeit
zur praktischen Anwendung von Denkstrukturen, von Kompetenzen etc.

In diesem Denkprozess ging es auch um die Rolle des Lehrers, die von
keinem in Frage gestellt, aber durchaus befragt wurde. Dabei kam die
Gruppe zu dem Schluss, dass ein gemeinsamer Lernprozess die Rolle des
Lehrers verändert. Das wurde sehr deutlich, nachdem sich die Schülerinnen
und Schüler ihre Sitzordnung gesucht hatten.2 Während dieses Prozesses
hielt ich mich völlig zurück, beobachtete, was passieren würde, hatte ich
doch wirklich kein Ahnung, welche Konsequenzen die Schüler und
Schülerinnen aus unseren Überlegungen ziehen würden. Als wir eine
Weile so saßen, meldete sich ein Mitglied der Lerngruppe und meinte
sinngemäß: „Eigentlich sind Sie noch immer viel zu präsent. Immer wenn
ich etwas sagen möchte, sehe ich Sie, spreche ich doch wieder Sie an, aber
wir hatten doch darüber gesprochen, dass der Denkprozess von uns
Schülern für unser Lernen wichtig ist.“ – Der Widerspruch kam sofort: „Es
ist wohl eher eine Sache der Gewohnheit und wenn wir uns an die neue
Sitzordnung erst einmal gewöhnt haben, werden wir schon wirklich
miteinander nachdenken, ohne ständig den Lehrer im Blick zu haben.“

Darüber hinaus fiel den Schülerinnen und Schüler auf, was für ein großer,
leerer Raum im Zentrum des Vierecks entstanden war, ein
Leerraum (Freiraum!), um den wir herum sitzen, der einerseits dafür stehe,
dass wir ihn zu füllen haben, der aber auch ein Freiraum sei, um z. B. auch
einmal Arbeitsergebnisse zu präsentieren.

Zwischendurch wurde darüber nachgedacht, ob dieser Leerraum nicht


eigentlich der Ort sei, an dem der Lehrer seinen Platz im Kurs habe, aber
dieser Gedanke wurde im Gespräch schnell verworfen, weil es ja gerade
darum gehe, nicht den Lehrer, sondern die Themen des Unterrichts in die
Mitte zu stellen.

In einer Blitzlichtrunde fassten die Schülerinnen und Schüler zusammen,


was sie aus dieser Stunde mitnehmen (Die dort gemachten Aussagen sind
bereits in diesen Beitrag eingeflossen, ohne explizit als solche kenntlich
gemacht worden zu sein, sodass ich hier auf eine detaillierte Wiedergabe
verzichte.)

Bleibt die Frage, was diese Unterrichtstunde mit den Inhalten des
Unterrichts zu tun hat. Obwohl ich der Überzeugung bin, dass die
Reflexion über Unterricht – auch mit den Schülerinnen und Schülern – hin
und wieder Teil des Unterrichts sein sollte, so war diese Unterrichtsstunde
als Einleitung in ein neues Thema gedacht, das den Deutschunterricht nun
prägen wird. Die Stunde war als Einleitung in das nun anstehende
Nachdenken über die Epoche der Aufklärung und der mit ihr verbundenen
Literatur angelegt, wobei die Frage nach Möglichkeiten der
Widerspiegelung des Prozesses der Aufklärung im Unterricht selbst leitend
war. Hinzu kam, dass ich gerade in diesen Tagen mit einer Kollegin über
die Metaphern gesprochen hatte und so wieder einmal angeregt wurde, die
Sprache der Metaphern im Unterricht selbst als Instrument des
Nachdenkens über Unterricht zu nutzen.

Was die Impulse, das gemeinsam Nachdenken in dieser Stunde und die
Veränderung der Sitzordnung mit Aufklärung zu tun haben, gilt es es nun
im weiteren Prozess des Nachdenkens zu klären, um auf diesem Wege, so
zumindest meine Vorstellung, einen praktisch untermauerten Zugang zu
dieser Epoche zu bekomme. Als Impuls für diesen Prozess des
Nachdenkens bekamen die Schülerinnen und Schüler folgenden
Arbeitsauftrag:

„Erörtern Sie ob es – und wenn ja welche – Verbindungen zwischen


unserem heutigen Nachdenken über das Lernen und Immanuel Kants
„Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung“ gibt.“

Ich bin davon überzeugt, dass es diese Verbindungen gibt, werde diese hier
aber nicht darstellen, sondern lade vielmehr dazu ein, eigene Gedanken zu
dieser Fragestellung oder auch andere Kommentare zu diesem Beitrag zu
formulieren und zu hinterlassen, sodass wir auch hier (noch) stärker in den
Prozess des Lernens durch gemeinsames Nachdenken hinein geraten.
5 verwandte Beiträge:
 Schüleraktivität im Unterricht: Die Affenmetapher
 Computer im Unterricht. Das digitale Paradox.
 Schüleraktivität im Unterricht: Die Infrarotkamera-Metapher
 Was können Lehrer, was Erklärvideos nicht können? – Schülerantworten
 Mit LdL anfangen – oder: Schülerorientierter Unterricht. LdL-Tag in
Ludwigsburg (2. Vorbericht)

1. Die Skizzen wurden in aller Schnelle mit Penultimate auf dem iPad angefertigt [ ]
2. Die an einen Konferenzraum erinnernde Sitzordnung ist nur möglich, wenn die Lerngruppe
und die Unterrichtsräume dies von ihrer Größe her zulassen. Wenn dies nicht der Fall ist,
dann ist es aber durchaus Teil der Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler, eine

den Gegebenheiten angemessene, pragmatische Lösung zu entwickeln. [ ]

 nicht mit Facebook verbunden

 nicht mit Twitter verbunden

 nicht mit Google+verbunden

 nicht mit Xing verbunden

 nicht mit Pinterest verbunden

 nicht mit LinkedIn verbunden

 Einstellungen
AffenmetapherAufklärungDenkenDenkprozeßDenkstrukturDeutschunterrichtDiskussi
onEngagementEntscheidungGesprächImmanuel
KantInfrarotkameraInfrarotkamerametapherJean-Pol
MartinJugendlicheKompetenzKompetenzenLehreLehrendeLehrerLehrerinlernenLern
gruppeMachtMetapherMetaphernNetzwerkNeuronenmetapherRaumReflexionRolleS
chülerSchülerinnenSitzordnungStrukturStundenentwurfStundenmodellUnterrichtUnte
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14 thoughts on “Sitzordnung im Unterricht: Lehrer-, Gruppen-,


Themenzentrierung”

1. jean-pol martin sagt:

10. März 2011 um 08:44

Lustig! In den letzten Jahren meines Einsatzes in der Schule war ich tatsächlich auf die
viereckige Sitzordnung gekommen. Das lag daran, dass ich 23 Schüler im LK hatte und eine
U-förmige Sitzordnung gar nicht mehr möglich war! Ab dem Zeitpunkt setzte ich nur noch
das Viereck ein, egal wieviele Leute in einem Kurs saßen…

Antworten

2. Oliver Tacke sagt:

10. März 2011 um 09:07

Studierende können mehr als manch einer glaubt – wenn man sie nur lässt. Das stelle ich
immer wieder fest. Dasselbe scheint ebenso für Schülerinnen und Schüler zu gelten. Bleibt die
Sitzordnung künftig erhalten? Was sagen deine Kollegen dazu?

Antworten

a. Herr Larbig sagt:

10. März 2011 um 11:21


@Oliver Tacke Die Sitzordnung hängt von der Situation ab. Gibt ja Methoden, die andere
Konstellationen verlangen. In diesem einen Kurs gehe ich davon aus, dass diese Sitzordnung

erst einmal bestehen bleibt. Aber ich werde sicher nicht mono-methodisch arbeiten

Antworten

3. Jojo sagt:

10. März 2011 um 12:45

Das werde ich auch einmal zur Diskussion stellen, bin gespannt, wie die Schüler reagieren.

Bzgl. des entstandenen Freiraums: warum nicht irgendeine Kleinigkeit in die Mitte stellen?
Zentriert den Blick, steigert vielleicht die Kreativität und führt oftmals zum

Schülerkommentar: das ist ja wie in Reli

Antworten

4. Oliver Tacke sagt:

10. März 2011 um 18:28

Hatte auch nicht angenommen, dass du monomethodisch unterwegs bist Ich hatte
eher an das ständige Umstellen der Tische als Problemchen gedacht.

Antworten

5. Herr Rau sagt:

12. März 2011 um 16:11

Schöne Überlegungen. Mein Favorit in der Praxis ist das Notfall-U, ein Rechteck ist nicht
drin – umstellen zu umständlich, Kollegen machen nicht mit, Eltern beklagen sich über
schiefe Hälse. Aber ich könnte mir im U ein Plätzchen freihalten und mich hinsetzen und
jemand anderem die Tafel überlassen.

Das Rechteck würde ich aber gerne mal ausprobieren. Ob Guckkastenbühne oder
Shakespeare-Theater wirklich einen Unterschied bei der Zentrierung macht, weiß ich nicht –
im Zirkus sitzen ja auch alle im Kreis und sind doch auf die Attraktion in der Mitte
ausgerichtet, so wie im Theater nach vorn.

Antworten

a. Herr Larbig sagt:

12. März 2011 um 16:44

@ Herr Rau

Vielen Dank für deinen Kommentar.

im Zirkus sitzen ja auch alle im Kreis und sind doch auf die
Attraktion in der Mitte ausgerichtet, so wie im Theater nach vorn
Mit dem Unterschied, dass im Rechteck selbst in der Regel nichts „aufgeführt“ wird, das die
Aufmerksamkeit auf sich zöge.

Antworten

6. Herr Rau sagt:

12. März 2011 um 17:46

Wenn nichts aufgeführt wird, warum dann überhaupt noch Klassenzimmer? Dann doch gleich
Wandelhalle, Marktplatz oder… hm, ja, Gruppentische, sagst du selber, wären noch radikaler.
Mir schwebt eine Kombination aus Kleingruppen (ich schicke so oft wie möglich Leute raus
aus dem Klassenzimmer, sich in Plätzchen suchen) und, ja, doch wieder Aufführungsort vor.

Antworten

7. Jan sagt:

15. März 2011 um 18:23

Ich bin ja ein Fan vom


‚Klippern‘:http://www.sn.schule.de/~sud/methodenkompendium/img/gif/modul2/s42.gif
Damit kann ich sehr gut umgehen – insbesondere der Wechsel von Einzel- Partner- &
Gruppenarbeit geht da sehr schnell. Diskussionen in der ganzen Klasse gibts in Mathematik ja
eher selten.

Antworten

8. Franz Josef Neffe sagt:

16. März 2011 um 22:15

Ich denke, wir sollten mal aufhören, uns dauernd Schablonen vorzugeben. Ich habe z.B. als
junger Lehrer mit meiner 4.Klasse in einem Jahr alle Sitzformen durchprobiert. Es ging dabei
nicht um Lehrerzentrierung oder nicht, es ging darum, dass an zwei Wänden Fenster waren
und an einer Wand die Tafel befestigt war. An dieser Tafel haben z.B. alle gemeinsam die
Texte für die Nachschriften in Form von Fortsetzungsgeschichten entwickelt. Bei
Gruppentischen mussten sich immer die Hälfte den Kopf verdrehen, wenn sie da
mitarbeiteten, in den Sitzreihen oder im U konnten alle sinnvoll miteinander an dieser und
von dieser Tafel arbeiten und auch miteinander kommunizieren. Es liegt am Lehrer und dem
GEIST, IN DEM ER ES TUT, wie die verschiedenen Sitzanordnungen wirken. Als Ich-kann-
Schule-Lehrer finde ich die Diskussion viel zu oberflächlich, die alles am Lehrer festmacht
und den Rest des Lebens nicht zur Kenntnis nimmt. Ich grüße freundlich. Franz Josef Neffe

Antworten

9. carsten Schlopath sagt:

29. Januar 2013 um 18:30

Moin, Herr Larbig.

Ich habe hier eher mal eine Frage zm Thema Sitzplatzanordnung im Klassenzimmer. Meine
Tochter ist 6 Jahre alt und besucht die erste Klasse einer Grundschule. Ihre Lehrerin hat im
Klassenraum einen Stuhlkeis aufgestellt wo die Kinder Unterrichtsstoff vermittelt bekommen.
Dieser Stuhlkreis befindet sich direkt vor der Tafel. Des weiteren gibt es Gruppentische für
die schriftlichen Arbeiten von denen keines der Kinder einen direkten Blick zur Tafel hat. So
weit – so gut. Es gibt im Klassenzimmer aber auch 4 Tische mit je zwei Schülern die zur
Wand hin ausgrichtet sind. Die Lehrerin begründete diese Anordnung damit, dass sich Kinder,
die sich leicht ablenken lassen würden hier ungestörter arbeiten können. Ist diese Ansicht, die
laut Aussage der Lehrerin auf keinem Konzept beruht sondern Ausdruck ihrer pädagogischen
Arbeit ist, Ihnen in irgendeiner Weise bekannt ? Können hier nicht bei immer mehr
schriftlichen Arbeiten in den nächsten Schuljahren sogar gesundheitliche Schäden der Kinder
auftreten? Gibt es für diese Sitzplatzanordnung in der ersten Klasse einer Grundschule einen
Ratgeber oder ein Vergleichsmodell?
Vieleicht können sie mir ja weiterhelfen.

Besten Dank, C. schlopath

Antworten

a. Herr Larbig sagt:

29. Januar 2013 um 23:17

hallo herr schlopath,

ich kann ihnen leider nicht weiterhelfen, da ich weder die situation kenne noch in der
grundschuldidaktik drinnen stecke. auch ein ratgeber zu diesem thema kann ich ihnen leider
nicht nennen.

Antworten

10. E.R. sagt:

20. Oktober 2013 um 00:44

Lieber Herr Schlopath

Gruppentische sind für Gruppenarbeiten. Dazu braucht man in den meisten Fällen keine Sicht
auf die Tafel. Die Sitzordnung hängt in grossem Masse von den verwendeten Methoden ab,
wie sie detailierter in meinem Blogbeitrag vom 21. Oktober 2013 nachlesen können. Da heute
Unterricht meistens auch auf die eine oder andere Art bewegt ist, werden die vier Kinder mit
Sicht auf die Wand wohl je nach Arbeit auch anders sitzen: zum Beispiel vorne im Stuhlkreis.
Und: was jetzt in der ersten Klasse richtig ist, muss nicht bis zum Abitur so bleiben.
Schulbänke lassen sich innert Minuten umstellen.

Antworten

11. Diana sagt:

27. August 2016 um 16:58

Hallo Herr Larbig, auch wenn dieser Beitrag schon älter ist – das Interesse an neuen Ideen für
die Anordnung der Schülertische ist jedes Schuljahr aufs Neue da. Spannend, welche Wege
damals in dieser Stunde die Gedanken Ihrer Schüler gegangen sind. Ich unterrichte zwar weit
jüngere Kinder (mittlerweile eine 4. Klasse), aber auch wir haben in den letzten 3 Schuljahren
miteinander sehr viele unterschiedliche Sitzordnungen durchprobiert. Und ich schließe mich
da einem „Vorredner“ an – jede Art hat ihre Vorzüge und passt zu unterschiedlichen
Situationen, ebenfalls sind die Tische schnell verstellt. Auch ich überlege regelmäßig mit
meinen Schülern, wie wir die Sitzordnung ändern könnten und welche Vor- und Nachteile
diese und jene Formen haben, und, was ich sehr spannend fand, jüngst kamen sie mit dem
Wunsch auf mich zu, alle einzeln zu sitzen, aber kreuz und quer durch das Klassenzimmer
verteilt, sich gegenseitig anblickend, wenn man den Raum in zwei Hälften teilt. Wir haben
das ausprobiert und gute Erfahrungen damit gesammelt, weil wir auch sehr schnell die
Einzeltische (das Vorhandensein jener ist natürlich Voraussetzung für die Umsetzung) zu
Kleingruppen oder Großgruppen zusammenschieben konnten. Viele Grüße, Diana

Antworten

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Als Routinen werden standardisierte Ausdrücke bezeichnet, die an bestimmte Situationen gebunden sind und von
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bedeutsam, da sie bereits im Anfangsunterricht die kommunikative Verwendung der Fremdsprache erlauben.
Deshalb sollten immer wiederkehrende standardisierte Ausdrücke z.B. zur Organisation und zum Ablauf des
Unterrichts (Im Deutsch-als Fremdsprache-Unterricht: "Auf welcher Seite sind wir von Anfang an in der
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