- Literatur
-Kunst
-Architektur
-Philosophie
-Musik
4. Bibliographie
Merkmale
Ungeachtet der verschieden Disziplinen in denen man von einer Postmoderne sprechen
kann ( näheres in 2) sind diesen gewisse Grudnprnzipien gleich, die sich aus dem
Gescihts- und Selbstverständnis wie in 1.1 beschrieben erklären.
1-Eklektizismus
2- Zitat/Collage
Aus 1- ergibt sich das hohe Maß an Zitaten in Kunstwerken der Postmoderne. Auch
die Collage ist eine typische künstlerische Ausdrucksform der Postmoderne, da sie
an sich nicht neu erschafft, sondern Bekanntes neu zusammensetzt
3- Ablehnung von Systemen die die universelle Wahrheit beanspruchen
4- (Stil)pluralität
Da der Wahrheitsanspruch einer Ideologie abgeleht wird, ergibt sich hieraus eine
gleichberechtigte Stellung mehrerer verschiedener
Stile/Weltanschauungen/Denkmodelle, die in einer radikal pluralistischen
Weltanschauung münden.
Ironischer oder spielerischer Umgang wird bevorzugt,da er. in sich mehrdeutig ist.
Er stellt nicht fest, sondern läd zu eigentständigem Denken ein, exponiert nicht
eine bestimmte Meinung sondern ist in sich offen und ungezwungen.(„Politisch
gesehen, bedeutet die postmoderne Ironie, ein Widerstand gegen den Ernst des
Glaubens, im Besitz der richtigen Werte zu sein.“)
6- Intertextualität
Kritik
Beliebigkeit
Durch das Wegfallen traditioneller und auch erst in der Moderne gewonnener
Wertmaßstäbe ( „Was mach die Kunst zur Kunst“), nach denen künstlerische Qualität
bemessen werden kann, gilt vielfach der Vorwurf Kunst der Postmoderne sei
beliebig, da der ihr innewohnende Hang zur gleichzeitigen Berechtigung von Stilen
und Methoden, das Bejahen einer Pluralität, eine Art Generalakzeptanz von Kunst
und das was sich als Kunst bezeichnet bedeutete.
(Neo)-Konservativismus
Vorallem in Deutschland hat die Postmoderne den Ruf, eine konservative die Moderne
und ihre Errungenschaften verleugnende Einstellung zur Tradition zu sein.(„Was
sollte die postmoderne Kritik des Rationalismus und die Selbstkritik der
Aufklärung auch bringen, wenn sie in Horkheimers/Adornos Dialektik der Aufklärung
schon vorweggenommen worden war?“)
Auch der deutsche Philospoh Jürgen Habermas sieht in der Postmoderne eine neo-
konservative Bewegung.Er ist der Ansicht die Postmoderne betreibe „eine Politik
der Entschärfung der explosiven Gehalte der kulturellen Moderne"
Literatur
Das Feld in dem die Postmoderne in der Literatur die größte Eigenständigkeit
bewiesen hat, ist diedes speziellen „Postmodernen Romans“
Nach Umberto Eco, der mit seinen Romanen (vorallem „der Name der Rose“, aber auch
„Das Foucaultsche Pendel“ oder „Die Insel des vorherigen Tages“) einen wichtigen
auch öffentlich diskutierten Beitrag zur postmodernen Literatur diskussion
beigetragen hat, sind die die wesentlichen Merkmale des Postmdornen Romans „die
Wiederentdeckung der Handlung (histoire) und des Vergnügens aus“
Mit diesem Satz impliziert Eco, dass diese beiden Beschaffenheiten des Romans
(Vergnügen, Handlung) in der Moderne und speziell im Modernen Roman abhanden
gekommen seien. So zeigt sich das speziell postmdorne an postmodernen ROmanen als
ein (wenn auch ironsicher und ironisierender) Rückgriff auf den Zustand des
Erzählens vor der Moderne. Desweiteren tragen Ecos Romane auch andere Merkmale,
die in 1 vernallast haben, sie postmoderne zu nennnen.
Wir finden eine Kritik der Aufklärung , eine Verklärugn des Mystischen und der
Unvernunft (vorallem in Das Foucaultsche Pendel“) einen Eklektizismus im Stil (vgl
„Baudolino“ „Der Name der Rose“) und durchweg einen ironischen Umgang (Die Ironie
des "offenen Kunstwerkes" ist die ‚Ent-sprechung’ zu den unendlichen ironischen
Zusammenhängen einer offenen Welt).
Ein weiteres Beispiel für einen Postmoderne Roman ist Italo Calvinos „Wenn ein
Reisender in einer Winternacht“ in dem die Möglichekit zur Intertextualität auf
die Spitze getrieben ist, denn der Roman steht in sich nicht als abgeschlossenes
Werk, sondern beschreibt den Umgang des Lesers mit dem gekauften Buch und mit
seinen Erwartungen das Buch betrffend. Der Protagonist des Romans ist weniger eine
fiktive Person sondern der Lese selbst, der so durch sich gleichsam den Text erst
erschafft.
Desweiteren scheint ein Kennzeichen des Postmodernen Romans auch zu sein, dass er,
weil er
- scheinbar- antiquierte Technicken des Erzählens wideraufnimmt und die
Forderungen des Modernen Romans nach Subjektivität des Erzählers, nach
Zeitsprüngen verneint, sprich rundum Romane schreibt, deren erster Sinn nicht mehr
das Experiment, sondern das Erzählen ist, eine große Leserzahl verient (vgl.
vorallem Patrick Süskind, das Parfum, das gänzlich auf Zeitsprünge, Ich-Erzähler
usw verzichtet und Marcel Reich-Ranickis Kommentar).
Kunst
Die (bildenende) Kunst der Postmoderne ist geprägt von der Collage (Material,
Stil, Motivmixe vgl. Julian Schnabel) , der Serie,dem Fragment, stellt den „work-
in-progress“-Charakter des Werkes in den Vordergrund, versucht die Grenzen
zwischen Kitsch und Kunst künstlerisch auszuloten (vgl. Jeff Koons) oder ist offen
historisierend (vgl. Neo Rauch, Neue Leipziger Schule). Mit der Pop-Art und der
durch Graffiti angeregte Kunst eines Keith Harring werden offen Tabus , nämlich
die des Profanen und Eingängigen in der Kunst, gebrochen. Der Warheitsanspruch der
Moderne wid zugunsten einer zur Nachdenlichkeit anregenden offenkundigen
Einfacheit oder Ironie aufgegeben. Desweiteren herscht eine große
Experimentierfreudigkeit vor, die sich auch spielerischem Umgang mit Tradition
bemerkbar macht.
Verschiedene Stile, Schulen und Ansätze koexistieren gleichberechtigt und eine
generelle Tendenz ( in Bezug auf Sujets, Methoden) ist weniger zu erkennen. Gerade
aber (erst junge) Traditon wie die der Abstraktion werden vielfach ironisierend
hinterfragt oder stillschweigend aufgegeben. Außerdem treten Werte wie
Sinnlichkeit oder Emotionalität gegenüber den abstrakten Begriffen der Moderne wie
Konzept und Theorie in den Vordergrund.
Gerade in Deutschland erschüttern die sog. „Jungen Wilden“ (z.b Georg Baselitz,
Markus Lüppetz) die von Konstruktion, Minimalisierung und Konzept geprägte
Avantgarde und stellen im weiterenVerlauf ihrer Karrieren auch des Varhältnis von
Künstler zum Kunstwerk in den Fokus (Intertextualität).
Als ein besonderes und aktuelles Beispiel für ein Kunstwerk(reihe), die vielmehr
interpretierend zusammensetzend, in Zusammenhang setzend ist als schaffend mögen
Richters „Übermalte Fotografien“ gelten oder im Hinblick auf eine Diskussion um
Trivialität und Kitsch Jeff Koons Austellung unteranderem in Versailles.
Architektur
Philosophie
Obgleich die Philosophie sich im Sinne einer Universalwissenschaft auch und gerade
mit den Vorgängen in anderen Disziplinen beschäftigt, also auch den Wandel der
Epochen, Vorstellungen und gesellschaftlichen Bedingtheiten, und damit auch mit
dem hier vorgestellten Phänomen der Postmoderne, kann man auch bestimmte
Veränderung und neue Ansichten in der Philosphie -vorallem methodischer Natur-
seit oder in der Postmoderne feststellen. Einerseits benennt sie den
Deutungswandel und untermauert ihn theoretisch, andererseits ist sie selbst in
ihrer Zeit auch Teil dieser geistigen Grundhaltung.
Das entsprechende Stichwort zur Philosophie der Postmoderne ist „Dekonstruktion“
Vorallem der französische Philosoph und seine Zeitgenossen haben diesen Begriff
und die damit einhergehende Sichtweise auf Text und Symbol maßgeblich geprägt.
Das Wort Dekosntruktion und die entsprechende Technik des De-Konstruierens leugnen
oder stellen die Gültigkeit traditoneller philosophischer Grudnbegriffe wie z.b
Subjekt oder Substanz in frage und propagieren stattdessen die Bedeutung des
Spielcharakters und der Offenheit der Ästhetik.
Ein weiteres Anliegen auch der dekonstruktivistischen Interpretationsstrategie ist
die Differenz zwischen dem, was der Autor eines Textes durch diesen Text sagen
will und was der entsprechende Text wirklich aussagt. So erscheinen wirkliche
eindeutige (Eindeutigkeit ist gerade nicht postmodernes Selbstverständnis)
Aussagen über den Text und handfeste Interpretationen als nicht mehr
zeitgemäß.Dieses handfesten Aussagen können auch in der Philosophie nicht mehr
getroffen werden, da sie notwendigerweise zu einer einzigen Interpration oder
Sichtweise führen würden.
Diese Fokussierung auf den Text als Symbol des Gesagten,weniger auf den Inhalt
selbst und die Unterstreichung der Pluralität der Aussage haben Derrida auch
Vorwürfe der Beliebigkeit oder Willkür eingebracht.
Der französische Philosoph Jean Lyotard sieht das postmoderne Zeitalter vorallem
als ein Zeitalter in dem die großen Erzählungen (Religion, Idelogie,Mythos) keine
Glaubwürdigkeit und vorallem keien Relevanz mehr besitzen . Stattdessen sind diese
großen Erklärungsversuche in kleinste Einzelteile zersplitter, die - zwar beliebig
kombinierbar (Eklektizismus!)- nicht mehr zu großen mythen- oder utopienartigen
Gesamterklärungen zusammengefasst werden können.
Im Großen erscheint also die postmoderne Philosphie als eine Philosphie des
Infragestellens; Alle Methoden der philosophischen Arbeit und Analyse scheinen
dekonstruiert; die Analyse scheint vielmehr ein Spiel mit unendlich verschiedenen
Ausgägen, als dass noch eine endgültige Aussage getroffen könnte oder der Versuch
unternommen würde. Auch Die Kritk an den großen Ideologien und Erzählungen
(Religion, Wissenschaft) besonders auch des 20. Jahrhunderts ( Faschismus,
Sozialismus) bewirken eine Neuausrichtung des Einzelnen auf speziell für ihn
gültige Teillösungen, sodass die Forderung nach Individualität und Eklektizismus
im eigenen Weltbild Kennzeichen unserer postmodernen Welt sind.
Musik
Ich hoffe ich konnte mit diesem Überblick über die verschiedenen disziplinären
Unterschiede und Erscheinungsformen der Postmoderne herausstellen, dass es sich
bei dem Phänomen um viel mehr handelt, als 1. eine abgedroschene
Intellektuellenvokabel und Totschlagargument und 2. als eine abgehandelte Epoche
oder entfernte Kunstauffassung, die mit der unsrigen Welt (gerade der
globalisierten) nichts gemein hat, sondern dass das Wort Postmoderne - wie
schwammig und oft missgebraucht es auch sein mag- präzise den Zustand unserer
heutigen Geselschaft beschreibt.(Vgl. hierzu
vorallem: „Ein deutsches Mißverständnis- Paul Michael Lützeler )
Vorallem die Pluralität und Internationalität der Kultur, des Kochens, des Essens
und der Moral, der Eklektizismus von Mythos und Religion hinzu einem persönlichen
Religionsbild, und generell die unendlichen Möglichkeiten des Lebens sind
Kennzeichen unserer heutigen Gesellschaft. Rollenbilder (oder Clichés) und
festgelegte Lebensläufe wurden erst erschütter,vielfach verteufelt und sind jetzt
meist untereinander kombinierbar. Die unendliche Möglichkeiten der Lebensplanung,
des Lebenswegs und des Lebensstils sind Zeichen eines Pluralismus der präzise
Bestandteil unseres Selbstbildes- und Bewusstseins ist und uns zu Menschen unsre
heutigen Zeit macht.
4. Bibliographie
Bücher:
Internetquellen:
http://www.cpw-online.de/lemmata/postmoderne.htm
http://www.hatjecantz.de/controller.php?cmd=artinfo&id=9
http://www.schmidt-salomon.de/erk3.htm
http://www.capurro.de/ironie.html
http://de.encarta.msn.com/encyclopedia_721525746/Dekonstruktion.html
http://www.tu-harburg.de/rzt/rzt/it/Einstein_Mann/node17.html
http://www.tu-harburg.de/rzt/rzt/it/Phil_Neu/node17.html
http://sincronia.cucsh.udg.mx/modr.htm